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Die
Erfindung betrifft eine Andruckrolle, insbesondere für
eine Fadenabzugseinrichtung einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige
Fadenabzugseinrichtungen sind, beispielsweise im Zusammenhang mit
Offenend-Spinnmaschinen, seit langem bekannt und in zahlreichen
Patentschriften ausführlich beschrieben. Solche Fadenabzugseinrichtungen
finden zum Beispiel Verwendung, um einen in einer Offenend-Spinnvorrichtung
einer Rotorspinnmaschine hergestellten Faden aus dem Fadenproduktionsaggregat
herauszuziehen und zum Aufwickeln an eine entsprechende Spulvorrichtung
der Textilmaschine weiter zu transportieren.
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Fadenabzugsvorrichtungen
für Offenend-Spinnmaschinen können dabei, wie
beispielsweise in der
DE
39 17 047 A1 beschrieben, eine maschinenlange, angetriebene
Fadenabzugswalze aufweisen, an die eine Vielzahl von Andruckrollen,
die jeweils im Bereich der Fadenlaufwege der einzelnen Arbeitsstellen
der Textilmaschine angeordnet sind, anlegbar sind.
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Das
heißt, jede der zahlreichen Fadenabzugsvorrichtungen der
Offenend-Spinnmaschine wird durch ein Walzen-/Rollenpaar gebildet,
wobei die Fadenabzugswalze ständig in der Abzugsrichtung
des Fadens mit einer der Liefergeschwindigkeit des Fadens entsprechenden
Geschwindigkeit rotiert wird. Gegen diese umlaufende Fadenabzugswalze wird,
vorzugsweise mittels Federkraft, die so genannte Andruckrolle angestellt,
die während des Spinnbetriebes von der angetriebenen Fadenabzugswalze über
Reibschluss mitgenommen wird. Die Andruckrolle weist auf ihrem Umfang
zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Fadenklemmung
bzw. Fadenförderung einen elastischen Belag auf.
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Während
des Spinnprozesses ist der abzuziehende und zu transportierende
Faden temporär zwischen der rotierenden Fadenabzugswalze
und dem elastischen Belag der umlaufenden Andruckrolle geklemmt
und wird dabei durch die rotierende Fadenabzugswalze in Fadenlaufrichtung
befördert.
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Vergleichbare,
allerdings einzelmotorisch antreibbare Fadenanzugsvorrichtungen
sind zum Beispiel auch in der
DE 101 36 075 A1 beschrieben.
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Auch
diese bekannten Fadenabzugsvorrichtungen bestehen im Wesentlichen
jeweils aus einer antreibbaren Fadenabzugswalze und einer, vorzugsweise
ebenfalls mittels Federkraft an die Fadenabzugswalze anstellbaren
und von dieser reibschlüssig mitgenommenen Andruckrolle.
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Auch
bei solchen einzelmotorisch antreibbaren Fadenabzugsvorrichtungen
ist die Andruckrolle in der Regel mit einem elastischen Belag ausgestattet.
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Wie
vorstehend bereits angedeutet, wirkt sich ein solcher elastischer
Belag auf der Andruckrolle überaus positiv auf den Fadentransport
aus.
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Durch
einen solchen Belag auf der Andruckrolle kann beispielsweise der
während des Fadentransportes zwischen Fadenabzugswalze
und Faden auftretende Schlupf minimiert werden. Nachteilig bei derartigen
Andruckrollen ist allerdings, dass der Belag durch den Faden einer
relativ hohen Abnutzung ausgesetzt ist und ein ordnungsgemäßer
Fadentransport bei diesen Fadenabzugsvorrichtungen nur dann gewährleistet
ist, wenn sich die Andruckrolle noch in einem ordnungsgemäßen
Zustand befindet.
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Um
die Standzeiten solcher Andruckrollen zu erhöhen, ist bereits
vorgeschlagen worden, den Belag derartiger Andruckrollen mehrschichtig
auszubilden. In der
DE-OS 1 685
634 sind zum Beispiel Andruckrollen für Streckwerke
von Spinnereimaschinen beschrieben, die jeweils aus einer Metallhülse,
einer auf der Metallhülse festgelegten, verhältnismäßig elastischen
Innenschicht sowie einer relativ abriebfesten Außenschicht
bestehen.
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Diese
aufgrund ihrer abriebfesten Außenschicht relativ standfesten
Andruckrollen können dabei außerdem so ausgebildet
sein, dass im Bedarfsfall, das heißt, bei einer starken
Abnutzung der Außenschicht, auch ein Austausch der Außenschicht möglich
ist.
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Derartig
ausgebildete Andruckrollen weisen gegenüber "normalen"
Andruckrollen mit einschichtigem Belag zweifellos den Vorteil einer
längeren Standzeit auf, diese Andruckrollen sind allerdings
in ihrer Herstellung auch deutlich kostspieliger. Außerdem
ist auch mit derartig ausgebildeten Andruckrollen ein grundsätzliches
Problem von Andruckrollen nicht zu lösen, das darin besteht,
dass verschlissene Andruckrollen oft nicht oder erst zu spät
erkannt und entsprechend zu spät ausgewechselt werden.
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Ausgehend
vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, Andruckrollen zu entwickeln, bei denen auch für
wenig geschultes Bedienpersonal sofort zweifelsfrei erkennbar ist,
ob eine Andruckrolle bereits einen Abnutzungsgrad erreicht hat,
bei dem sie ausgewechselt werden muss.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Andruckrolle
gelöst, die die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung von Andruckwalzen
mit einem Belag, der verschiedene, übereinander angeordnete
Belagsschichten aufweist, die sich durch eine unterschiedliche Farbgebung
von einander unterscheiden, wobei die Farbe der Belagsschicht einen
eindeutigen Indikator für den Abnutzungsgrad der Andruckrolle
darstellt, hat insbesondere den Vorteil, dass nicht nur während
des Stillstandes sondern auch während des Spinnbetriebes der
Textilmaschine der jeweilige Abnutzungszustand der Andruckrolle
leicht erkennbar ist.
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Das
heißt, auch für wenig geschultes Bedienpersonal
ist sofort problemlos und zweifelsfrei erkennbar, welchen Abnutzungsgrad
die im Augenblick begutachtete Andruckrolle aufweist.
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Es
ist insbesondere sofort feststellbar, ob der Abnutzungsgrad der
Andruckrolle einen unverzüglichen Wechsel der betreffenden
Andruckrolle angeraten erscheinen lässt.
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Die
Andruckrollen weisen in vorteilhafter Ausführungsform vorzugsweise
wenigstens drei farblich unterschiedliche Belagsschichten auf.
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Die
Farbe der ersten Belagsschicht, beispielsweise grün, zeigt
dem Bedienpersonal dabei an, dass sich die Andruckrolle noch in
einem ordnungsgemäßen Zustand befindet und ohne
Bedenken weiter im Einsatz bleiben kann.
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Wenn
die Farbe der zweiten Belagsschicht, zum Beispiel gelb oder grau,
sichtbar ist, bedeutet dies, dass ein grenzwertiger Zustand der
Andruckrolle vorliegt.
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Das
Bedienpersonal ist in diesem Fall gut beraten, wenn es die betreffende
Andruckrolle in absehbarer Zeit gegen eine neue Andruckrolle austauscht.
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Die
Farbe der dritten Belagsschicht, vorzugsweise rot, signalisiert
dem Bedienpersonal, dass die betreffende Andruckrolle Out-of-Standard
ist.
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Ein
unverzüglicher Wechsel dieser Andruckrolle ist im Interesse
eines ordnungsgemäßen Fadentransportes unumgänglich.
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Das
heißt, mit einer Andruckrolle, bei der bereits die dritte
Belagsschicht sichtbar ist, ist ein weiterer ordnungsgemäßer,
weitestgehend schlupffreier Fadentransport nicht mehr gewährleistet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 in
Vorderansicht schematisch eine Offenend-Spinnmaschine mit einer
maschinenlangen Fadenabzugswalze,
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2 in
Vorderansicht einige Arbeitsstellen der in 1 schematisch
dargestellten Offenend-Spinnmaschine, mit Fadenabzugseinrichtungen,
die über eine maschinenlange Fadenabzugswalze verfügen,
an die im Bereich der Arbeitsstellen jeweils eine Andruckrolle angestellt
ist,
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3 in
perspektivischer Ansicht eine Arbeitsstelle einer Offenend-Spinnmaschine,
mit einer Fadenabzugseinrichtung, deren Fadenabzugswalze einen Einzelantrieb
aufweist,
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4 in
einem größeren Maßstab eine erfindungsgemäße
Andruckrolle, teilweise im Schnitt,
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4A einen
nochmals vergrößerten Ausschnitt der 4.
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1 zeigt
in stark vereinfachter Darstellung eine Offenend-Spinnmaschine 1,
mit Endgestellen 2 und 3 sowie einer Vielzahl
zwischen den Endgestellen angeordneten, baugleichen Arbeitsstellen 4.
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Die
Arbeitsstellen 4 sind dabei, wie üblich, sowohl
auf der Maschinenvorderseite als auch auf der Maschinenrückseite
angeordnet.
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Des
Weiteren ist in 1 schematisch eine der maschinenlangen
Fadenabzugswalzen 5 angedeutet, die über einen
zum Beispiel im Endgestell 2 angeordneten, nicht dargestellten
Antrieb rotiert werden.
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Die 2 zeigt,
ebenfalls in Vorderansicht, einige Details der nebeneinander angeordneten
Arbeitsstellen 2 der Offenend-Spinnmaschine 1.
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Wie
dargestellt, verfügt jede der Arbeitsstellen 4 über
eine Offenend-Spinnvorrichtung 6 mit einer Faserband- Auflöseeinrichtung 7 sowie über
eine Spulvorrichtung 8 mit einem Spulenrahmen 6,
einer Spulenantriebswalze 10 und einer Fadenchangiereinrichtung 11.
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Wie
an sich bekannt, wird diesen Arbeitsstellen 4 ein in der
Regel in (nicht dargestellten) Spinnkannen bevorratetes Faserband 12 zugeführt
und in der Faserband-Auflöseeinrichtung 7 zu Einzelfasern ausgekämmt,
die anschließend einem Spinnrotor zugeführt und
zu einem Faden gesponnen werden. Der im Spinnrotor gefertigte Faden 20,
der die Offenend-Spinnvorrichtung 6 durch ein Fadenabzugsröhrchen 22 verlässt,
wird dabei durch eine Fadenabzugseinrichtung 13 aus der
Offenend-Spinnvorrichtung 6 abgezogen.
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Die
Fadenabzugseinrichtungen 13 bestehen gemäß dem
Ausführungsbeispiel der 2 jeweils aus
der maschinenlangen, angetriebenen Fadenabzugswalze 5 sowie
einer Andruckrolle 14, die federkraftbeaufschlagt an die
Fadenabzugswalze 5 angelegt und von dieser reibschlüssig
mitgeschleppt wird. Wie nachfolgend, insbesondere im Zusammenhang mit
den 4 und 4A näher erläutert
wird, weisen die Andruckrollen 14 auf ihrem Umfang einen elastischen
Belag 15 auf, der erfindungsgemäß aus verschiedenen, übereinander
angeordneten, farblich unterschiedlichen Belagsschichten 16–18 besteht.
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Der
Faden 20 wird durch die Fadenabzugseinrichtung 13 zu
einer Spulvorrichtung 8 befördert und dort auf
eine in einem Spulenrahmen 9 gehalterte, beispielsweise
konische Kreuzspule 19 aufgewickelt.
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Das
heißt, der Faden 20 wird während des Auflaufens
auf die durch die Spulenantriebswalze 10 rotierte Kreuzspule 19 durch
eine Fadenchangiereinrichtung 11 traversiert.
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In 3 ist
schematisch in perspektivischer Darstellung eine Arbeitsstelle 4 einer
Offenend-Rotorspinnmaschine 1 dargestellt, die eine einzelmotorisch
angetriebene Fadenabzugseinrichtung 13 aufweist.
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Die
Arbeitsstelle 4 verfügt über eine Offenend-Spinnvorrichtung 6 zur
Herstellung eines Fadens 20 sowie über eine in
Fadenlaufrichtung F nachgeschaltete Spulvorrichtung 8,
auf der der Faden 20 zu einer Kreuzspule 19 aufgewickelt
wird. Der in der Offenend-Spinnvorrichtung 6 hergestellte
Faden 20 wird, wie angedeutet, durch eine Fadenabzugseinrichtung 13,
die eine einzelmotorisch antreibbare Fadenabzugswalze 21 sowie
eine an die Fadenabzugswalze 21 anstellbare, von dieser
reibschlüssig mitgenommene Andruckrolle 14 aufweist,
aus der Offenend-Spinnvorrichtung 2 abgezogen.
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Auch
die Andruckrolle 14, die an die einzelmotorisch antreibbare
Fadenabzugswalze 21 angelegt wird, weist auf ihrem Umfang
einen elastischen Belag 15 auf, der erfindungsgemäß aus
verschiedenen, farblich unterschiedlichen Belagsschichten 16-18 besteht.
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Wie
in 3 weiter angedeutet, verlässt der Faden 20 die
Offenend-Spinnvorrichtung 6 durch ein Fadenabzugsröhrchen 22,
in dessen Bereich außerdem ein schwenkbar gelagertes Anspinnhilfsorgan 23 angeordnet
ist, das nach einer Fadenunterbrechung den durch eine Saugdüse 24 von
der Kreuzspule 19 zurückgeholten Faden 20 übernimmt
und das Fadenende zur Fadenverbindung vorbereitet.
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Im
Bereich des Fadenlaufweges sind des Weiteren ein Fadenwächter 25,
eine pneumatische Fadenspeichereinrichtung 26 sowie eine
Paraffiniereinrichtung 27 angeordnet.
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Die
Spuleinrichtung 8 weist einen Spulenrahmen 9 zum
drehbaren Haltern einer Kreuzspule 19, eine vorzugsweise über
einen reversierbaren Einzelantrieb 29 antreibbare Wickelwelle 10 sowie
eine Fadenchangiereinrichtung 11 auf, die beispielsweise über
einen Schrittmotor 27 angetrieben wird.
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Wie üblich
sind die einzelnen Schrittmotoren der verschiedenen Arbeitskomponenten
der Arbeitsstelle 1 über diverse Steuerleitungen
an eine Steuerungsvorrichtung, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
an einen Arbeitsstellenrechner 28, angeschlossen.
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Die 4 und 4A zeigen
die erfindungsgemäßen Andruckrollen 14 der
Fadenabzugseinrichtungen 13 in einem größeren
Maßstab sowie teilweise im Schnitt.
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Die
Andruckrollen 14 sind, wie in 4 dargestellt, über
eine Lagereinrichtung, vorzugsweise ein Wälzlager 31,
auf einer Lagerachse 32 festgelegt und dabei in üblicher
Weise gesichert. Das Wälzlager 31 ist außerdem
mit seinem Außenring in einer Metallhülse 30 der
Andruckrolle 14 festgelegt.
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Die
Metallhülse 30 weist auf ihrem Außenumfang
einem Belag 15 auf, der aus verschiedenen farblich unterschiedlichen
Belagsschichten 16–18 aufgebaut ist.
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Die äußere
Belagsschicht 16 ist dabei beispielsweise grün
gefärbt, während die mittlere Belagsschicht 17 zum
Beispiel grau oder gelb eingefärbt ist und die innere Belagsschicht
vorzugsweise rot ist.
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Da
sich die einzelnen Belagsschichten während des Spinnbetriebes
abarbeiten, ist anhand der jeweils sichtbaren Belagsschicht sofort
ein Rückschluss auf den Abnutzungsgrad der Andruckrolle 14 möglich.
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Das
heißt, auch für eine Bedienperson ohne spezielle
Sachkenntnisse ist es sofort und zweifelsfrei möglich,
zu entscheiden, ob eine Andruckrolle 14 ausgetauscht werden
muss oder ob eine Andruckrolle 14 noch in der Textilmaschine
bleiben kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3917047
A1 [0003]
- - DE 10136075 A1 [0006]
- - DE 1685634 [0011]