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Die
Erfindung betrifft ein beschichtetes Substrat, insbesondere für Überkopf-Verglasungen, Glasdächer, Fassaden- und Brüstungsverglasungen oder
dergleichen Konstruktionen, wobei das Substrat mit wenigstens einer
funktionalen und/oder dekorativen Beschichtung versehen ist, welche
eine Verbundstruktur aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Herstellen eines solchen beschichteten
Substrates.
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Stand der Technik
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Ferner
ist ein ähnliches
Substrat aus der
WO 2001
019 747 A1 bekannt. Das Substrat ist dort ein Verbund-Sicherheitsglas,
welches beispielsweise als Windschutzscheibe in Kraftfahrzeugen
sowie als Verglasung im Baubereich eingesetzt wird. Ein solches Verbund-Sicherheitsglas
besteht aus mindestens zwei Scheiben, meist Flachglasscheiben, und
einer die Glasscheiben verbindenden Zwischenschicht. Diese Zwischenschicht
ist üblicherweise
eine Klebefolie aus reißfestem
Polyvinylbutyral (PVB). Ein solches Verbund-Sicherheitsglas hat die Wirkung, dass bei
Bruch des Glases, beispielsweise infolge mechanischer Überlastung,
die Bruchstücke
an der PVB-Folie haften bleiben. Damit bietet das Verbundsicherheitsglas
aufgrund der PVB-Folie selbst im Bruchfall noch eine Resttragfähigkeit.
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Jedoch
sind die bekannten Substrate in Art des Verbund-Sicherheitsglases in ihrer Herstellung relativ
aufwendig und teuer, da zum einen zwei Glasscheiben notwendig sind
und zum anderen diese Glasscheiben mittels der PVB-Folie in einem
aufwendigen Prozess präzise
miteinander verklebt werden müssen.
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Aufgabenstellung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Substrat mit den eingangs
genannten Merkmalen vorzuschlagen, welches einfach und kostengünstig herstellbar
ist und gleichzeitig die Eigenschaft aufweist, dass es im Falle
einer Beschädigung
eine Resttragfähigkeit
behält.
Ferner soll ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines
solchen Substrates vorgeschlagen werden.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Substrat vorgeschlagen, welches die in Anspruch
1 genannten Merkmale aufweist. Das Substrat zeichnet sich u. a.
dadurch aus, dass die Verbundstruktur durch Stapelfasern und/oder
Filamente gebildet und die Beschichtung ein Pulverlack ist.
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Durch
die Stapelfasern bzw. Filamente liegen einzelne Elemente vor, welche
sich über
die Oberfläche
des Substrates individuell und flexibel verteilen lassen, sodass
in einfacher Weise Bereiche mit einer größeren Anzahl von Stapelfasern
bzw. von Filamenten als in anderen Abschnitten erzeugt werden kann.
Hierdurch kann die Verbundstruktur gezielt auf die örtlichen
Gegebenheiten des Substrates eingestellt werden, sodass beispielsweise
Bereiche mit einer besonders hohen Resttragfähigkeit im Bruchfall des Substrates
erzeugt werden können.
Unter Stapelfasern werden vorliegend Fasern mit begrenzter kurzer
Länge verstanden,
welche beispielsweise durch Häckseln
erzeugt sind. Demgegenüber
werden unter Filamenten sogenannte Endlos-Fasern verstanden, welche
im Prinzip unendlich lang sind.
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Der
Pulverlack bietet den Vorteil, dass eine solche Beschichtung in
einfacher und kostengünstiger
Weise auf Substraten, wie beispielsweise Glas, aufgetragen werden
kann, wobei gleichzeitig eine hohe Haftbindung zwischen der Beschichtung
und dem Substrat gegeben ist. Hierzu wird auf die
DE 10 2005 006 903 A1 verwiesen,
welche hiermit vollumfänglich
zum Gegenstand der Anmeldung wird.
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Indem
das Substrat mit wenigstens einer funktionalen und/oder dekorativen
Beschichtung versehen ist und die Beschichtung eine Verbundstruktur aufweist,
ist auf einfache und kostengünstige
Weise ein Substrat realisiert, dessen Eigenschaften vergleichbar
mit denen von Verbund-Sicherheitsglas sind,
ohne dass dafür
die bei Verbund-Sicherheitsglas
notwendigen zwei Scheiben erforderlich sind. Bei Bruch des Substrates
wirkt die Verbundstruktur zusammen mit der Beschichtung als Verbund,
welcher die von dem Substrat bedeckte Fläche geschlossen hält, so dass
das Substrat selbst im Bruchfall noch eine gewisse Resttragfähigkeit
aufweist. Die von Hause aus vorliegende starke Haftwirkung der Beschichtung
auf dem Substrat gewährleistet
zudem, dass im Bruchfall die Bruchstücke im Wesentlichen durch die
Beschichtung zusammengehalten werden, da die Bruchstücke an der
Beschichtung weitgehend anhaften bleiben. Insofern ist durch die erfindungsgemäße Maßnahme das
bei Bruch des Substrates gegebene Verletzungsrisiko durch etwaige
herumfliegende Splitter erheblich verringert.
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Darüber hinaus
kann die sowieso auf dem Substrat vorgesehene dekorative beziehungsweise funktionale
Beschichtung genutzt werden, um dieser Beschichtung zusätzlich eine
Verbundwirkung mittels der Verbundstruktur zukommen zu lassen, so
dass mit wenig Aufwand eine multifunktionale Beschichtung realisiert
ist.
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Unter
einem Substrat wird vorliegend ein Glas, eine Glaskeramik, eine
Keramik und/oder Kristall und/oder ein Feststoff verstanden, dessen
Oberfläche
mit Glas, Glaskeramik, Keramik und/oder Kristall beschichtet ist.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Verbundstruktur
in der Beschichtung verankert ist. Hierdurch ist eine besonders
feste und stabile Verbindung von Beschichtung und Verbundstruktur
realisiert, wodurch im Bruchfall des Substrates ein Durchbrechen
bzw.
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Durchreißen des
Verbundes erheblich erschwert wird. Insofern kann auf diese Weise
die Resttragfähigkeit
im Bruchfall erheblich erhöht
werden.
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In
die gleiche Richtung zielt die Maßnahme, dass Beschichtung und
Verbundstruktur zu einer unlösbaren
Einheit verschmolzen sind.
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Von
Vorteil ist es dabei, dass sich die Verbundstruktur innerhalb der
Beschichtung befindet. Hierdurch kann eine optisch ansprechende
und glatte Oberfläche
der Beschichtung realisiert werden, da ein Herausragen bzw. Abstehen
von Abschnitten der Verbundstruktur aus der Beschichtungsoberfläche heraus
vermieden ist. Darüber
hinaus ist ein besonders guter Verbund gerade dann realisiert, wenn
die Verbundstruktur vollständig
in der Beschichtung eingebunden ist.
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Vorzugsweise
sollte die Verbundstruktur transparent sein. Damit ist die Verbundstruktur
für den
Betrachter unsichtbar, sodass das Substrat auch bei solchen Anwendungen
eingesetzt werden kann, welche die Durchsichtigkeit des Substrates
erfordern bzw. bei denen gerade die optische Erscheinung des Substrates
durch keine anderen Effekte verfälscht werden
soll.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass
Beschichtung und Verbundstruktur das Substrat wenigstens einseitig
im Wesentlichen überdecken.
Hierdurch lassen sich die Herstellungskosten weiter verringern,
da ein Substrat mit den Eigenschaften eines Verbund-Sicherheitsglases bereits
realisierbar ist, wenn lediglich eine Seite des Substrates die Beschichtung
mit der Verbundstruktur aufweist.
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Nach
einem Gedanken der Erfindung ist es vorgesehen, dass zwischen der
die Verbundstruktur aufweisenden Beschichtung und dem Substrat wenigstens
eine funktionale und/oder dekorative Zwischenschicht vorgesehen
ist. Hierdurch lassen sich auch Substrate nachträglich mit den Sicherheitseigenschaften
eines Verbund-Sicherheitsglases versehen, welche bereits eine Dekorschicht
oder eine andere funktionale Schicht, wie beispielsweise eine Schutzschicht
in Art einer Imprägnierschicht,
aufweisen. Hierdurch ist eine hohe Flexibilität erreichbar, da Substrate
mit beliebigen Beschichtungen auch noch nachträglich für Konstruktionen, wie beispielsweise Fassaden,
Brüstungen,
Aufzüge
oder dergleichen eingesetzt werden können, welche die hohen Sicherheitsstandards
im Hinblick auf eine hohe Resttragfähigkeit des Substrates im Bruchfall
aufzuweisen haben.
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Selbstverständlich kann
es auch vorgesehen sein, dass anstelle der Zwischenschicht eine
funktionale und/oder dekorative Schicht außen auf die Beschichtung aufgebracht
wird oder diese Schicht zusätzlich
zu der Zwischenschicht zwischen Zwischenschicht und der Beschichtung
vorgesehen wird.
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Es
bietet sich an, dass die Zwischenschicht bzw. die zusätzliche
Schicht durch eine Beschichtung gebildet ist, und vorzugsweise mittels
Pulverbeschichtung, Nassbeschichtung und/oder Siebdruckverfahren
hergestellt ist.
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Von
Vorteil ist es, wenn die Dicke der Stapelfasern bzw. Filamente zwischen
etwa 2 μm
und etwa 20 μm
liegt. Es hat sich gezeigt, dass Stapelfasern bzw. Filamente mit
einer solchen Dicke weitgehend vollständig in die Beschichtung eingebettet
werden können
und somit die Oberflächenqualität der Beschichtung
nicht beeinflussen. Ferner hat es sich gezeigt, dass solche Stapelfasern
bzw. Filamente zusammen mit der Beschichtung einen besonders tragfähigen Verbund
erzeugen.
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Sofern
Stapelfasern zum Einsatz kommen, bietet es sich an, dass die Schnittlänge der
Stapelfasern wenigstens 100 μm
beträgt.
Es hat sich gezeigt, dass ab einer solchen Faserlänge die
Stapelfasern zusammen mit der Beschichtung einen besonders stabilen
und tragfähigen
Verbund bilden. Mit Vorteil liegt die mittlere Schnittlänge der
Stapelfasern zwischen ca. 1 mm und ca. 10 mm. Stapelfasern mit einer
solchen Schnittlänge
lassen sich problemlos in einem automatisierten Vorgang, beispielsweise
in einem Luftstrom getragen, auf das Substrat aufbringen. Ferner
ist bei Stapelfasern mit einer solchen Schnittlänge problemlos ein feines Verteilen
der Stapelfasern über
die Oberfläche
des Substrates möglich.
Auch sind die Fasern mit solchen Längen problemlos am Markt erhältlich,
da die angebotenen fasern diese Längen standardmäßig aufweisen.
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Die
Verbundstruktur kann durch unterschiedlichste Materialien hergestellt
sein. Dabei bietet es sich an, die Verbundstruktur durch Kohlefasern, Kunststofffasern,
Glasfasern und/oder Baumwollfasern zu bilden. Besonders hervorzuheben
sind Glasfasern, da sie durchsichtig sind und somit bei einem transparenten
Substrat nicht sichtbar erscheinen.
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Ergänzend oder
alternativ zu Stapelfasern oder Filamenten ist es ferner vorgesehen,
dass die Verbundstruktur durch wenigstens eine gitterförmige Einlage
gebildet ist. Aufgrund der gleichmäßigen Abstände der einzelnen Gitterstäbe liegt
die Verbundstruktur in einer Anordnung vor, welche das Substrat von
Hause aus gleichmäßig überdeckt.
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Von
besonderem Vorteil ist es dabei, wenn die Einlage aus Metall und/oder
Kunststoff besteht. Hierdurch kommt der Verbundstruktur auch eine
erhebliche Verstärkungsfunktion
zu. Somit ist durch eine solche Verbundstruktur zusammen mit der
Beschichtung ein Verbund erzeugt, der selbst bei Bruch des Substrates
eine so große
Tragfähigkeit
aufweist, dass der Verbund noch nicht einmal zerstört wird, wenn
eine Person sich daran abstützt
bzw. dagegen läuft.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ferner ein Verfahren zum Herstellen eines beschichteten
Substrates, insbesondere für Überkopf-Verglasungen,
Glasdächer,
Fassaden- und Brüstungsverglasungen
oder dergleichen Konstruktionen mit den Merkmalen des Anspruchs
14 vorgeschlagen. Das Verfahren zeichnet sich u. a. dadurch aus,
dass eine Verbundstruktur oder eine Verbundstruktur bildende Elemente
vor und/oder nach und/oder zusammen mit einem Beschichtungsstoff
auf das Substrat aufgebracht wird bzw. werden und anschließend der
Beschichtungsstoff unter Wärmeeinwirkung
geschmolzen wird.
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Durch
diese Maßnahme
kann auf einfache Weise und mit geringstem Aufwand ein Substrat
realisiert werden, welches im Bruchfall ähnliche Eigenschaften wie Verbund-Sicherheitsglas
aufweist, indem man den sowieso an dem Substrat vorgenommenen Beschichtungsvorgang
zum Herstellen des Verbundes beziehungsweise der Verbundstruktur ausnutzt.
Der bei dem Beschichtungsvorgang von Hause aus vorgesehene Schmelzvorgang
dient bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
dabei gleichzeitig dazu, dass eine Einbettung der Elemente der Verbundstruktur
in die Beschichtung stattfindet, beziehungsweise die Verbundstruktur
realisiert wird. Das vorgeschlagene Verfahren unterscheidet sich
insofern durch das übliche
Verfahren zum Beschichten eines Substrates lediglich darin, dass
in einem zusätzlichen
Verfahrensschritt die Verbindungsstruktur bzw. dessen Elemente auf
das Substrat aufgetragen werden. Dabei wird sich die beim Beschichten
von Hause aus vorgenommene Aufschmelzung des Beschichtungsstoffes
zunutze gemacht, um in der Schmelze des Beschichtungsstoffes auch
die Verbundstruktur einzubetten.
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Es
ist vorgesehen, dass im Anschluss an den Schmelzvorgang ein Abkühlungsvorgang
folgt. Erst nach der Abkühlung
ist die angestrebte Haftwirkung der Beschichtung mit dem Substrat
und der angestrebte Verbund zwischen der Verbundstruktur und der
ihn umbettenden Beschichtung erreicht und die Beschichtung kann
zusammen mit der Verbundstruktur die volle Tragfähigkeit im Bruchfall des Substrates entfalten
und die gebildeten Bruchstücke
zusammenhalten.
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Nach
einer Weiterbildung des Verfahrens ist es vorgesehen, dass die die
Verbundstruktur bildenden Elemente mittels Druckluft auf das Substrat
aufgebracht werden. Hierdurch ist eine flexible Anpassung der zu
dosierenden Menge an Elementen problemlos möglich. Insbesondere lassen
sich auf diese Weise die Elemente besonders fein und gleichmäßig auf
der Oberfläche
des Substrates verteilen.
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Weiterhin
bietet es sich an, dass die die Verbundstruktur bildenden Elemente
dem Beschichtungsstoff beigemischt und vorzugsweise als Mischung
auf das Substrat aufgebracht werden. Dadurch ergibt sich eine weitere
Vereinfachung des Herstellungsverfahrens, da auch für die Elemente der
Verbundstruktur der bereits vorhandene Vorratsbehälter wie
auch die bereits vorhandenen Zuführungs-
und Dosiereinrichtungen für
den Beschichtungsstoff verwendet werden können, indem nun eine Mischung
aus Beschichtungsstoff und den Elementen der Verbundstruktur zum
Einsatz kommt. Dadurch sind zusätzliche
Vorratsbehälter,
Zuführ-
und Dosiereinrichtungen nicht erforderlich.
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Mit
Vorteil ist der Beschichtungsstoff und vorzugsweise auch die Verbundstruktur
beziehungsweise die die Verbundstruktur bildenden Elemente trocken
aufgetragen. Hierdurch wird einer möglichen und unerwünschten
Verklebung von Beschichtungsstoff und den Elementen der Verbundstruktur
während
des Auftragens auf das Substrat vermieden, wie dies beispielsweise
bei flüssigem
Auftragen passieren kann. Insgesamt ist hierdurch ein besonders
einfaches und handliches Austragen und Aufbringen des Beschichtungsstoffs
wie auch der Verbundstruktur auf das Substrat gewährleistet.
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Selbstverständlich ist
es alternativ auch möglich,
dass der Beschichtungsstoff und vorzugweise auch die Verbundstruktur
oder die die Verbundstruktur bildenden Elemente feucht aufgetragen
werden.
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Nach
einer Weiterbildung des Verfahrens ist es vorgesehen, dass vor dem
Aufbringen von Beschichtungsstoff und Verbundstruktur bzw. den die Verbundstruktur
bildenden Elementen bereits eine funktionale und/oder dekorative
Schicht auf das Substrat aufgebracht wird. Hierdurch ist eine individuelle und
flexible Gestaltung der Oberfläche
des Substrates möglich.
Neben einer rein optischen Komponente, welche durch die dekorative
Schicht erzeugt wird, kann der Beschichtung auch lediglich eine
reine Schutzfunktion zukommen. Darüber hinaus kommt dem Substrat
aufgrund der Verbundstruktur die Eigenschaften von Verbund-Sicherheitsglas
zu, nämlich
im Bruchfall eine hohe Resttragfähigkeit
zu haben und die anfallenden Bruchstücke zusammenzuhalten. Diese
Verbundeigenschaft ist dabei nachträglich an einem bereits eine
funktionale und/oder dekorative Schicht aufweisendem Substrat herstellbar.
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Es
bietet sich dabei an, dass der Beschichtungsstoff auf der funktionalen
und/oder dekorativen Schicht angeliert wird. Hierdurch findet lediglich
ein Aufschmelzen der funktionalen und/oder dekorativen Schicht im
Oberflächenbereich
statt, ohne dass es dabei zum Vernetzen der beiden Schichten kommt, wodurch
die funktionale bzw. dekorative Schicht verloren ginge.
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Bevorzugt
wird das Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsglas für Überkopf-Verglasungen, Glasdächer, Fassaden-
und Brüstungsverglasungen oder
dergleichen Konstruktionen verwendet.
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Weiterhin
ist zur Lösung
der Aufgabe eine Vorrichtung zum Herstellen eines beschichteten
Substrates mit den Merkmalen des Anspruchs 24 vorgesehen. Die Vorrichtung
weist eine Einrichtung zum Auftragen von Beschichtungsstoff auf
ein unbehandeltes oder vorbehandeltes Substrat und eine Einrichtung
zum Schmelzen des auf das Substrat aufgebrachten Beschichtungsstoffes
auf, wobei der Beschichtungsstoff für eine Pulverbeschichtung vorgesehen
ist. Die Vorrichtung zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass
Mittel zum Aufbringen von Stapelfasern, Filamenten und/oder wenigstens
einer gitterförmigen
Einlage vorgesehen sind, durch welche die Stapelfasern, Filamente
und/oder wenigstens eine gitterförmige
Einlage vor und/oder nach und/oder zusammen mit dem Beschichtungsstoff
auf das Substrat auftragbar sind.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen.
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Es
zeigen:
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1 eine
mögliche
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Substrates
in Querschnittsdarstellung,
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2 eine
weitere mögliche
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Substrates
in Querschnittsdarstellung,
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3 eine
wiederum andere mögliche
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Substrates
in perspektivischer Darstellung,
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4 eine
nochmals andere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Substrates
und
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5 eine
mögliche
Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Herstellen des erfindungsgemäßen Substrates
in schematischer Darstellung.
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1 bis 4 zeigen – in schematischer Darstellung
eines Ausschnitts – unterschiedliche Ausführungsformen
eines beschichteten Substrates 10, welches beispielsweise
in oder an architektonischen Gebilden zum Einsatz kommt.
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Dem
beschichteten Substrat 10 kann beispielsweise ein amorphes
Substrat 1, wie Glas, zu Grunde liegen. Darüber hinaus
kann das Substrat 1 auch eine Glaskeramik, eine Keramik
und/oder ein Kristall und/oder ein beliebiger Feststoff sein, dessen Oberfläche mit
Glas, Glaskeramik, Keramik und/oder Kristall beschichtet ist. Dabei
kann das Substrat 1 sowohl im Innenbereich, wie beispielsweise
im Aufzugbau, als auch im Außenbereich
zum Einsatz kommen. Es sind hier solche Anwendungsgebiete relevant,
bei welchen ein sicherheitstechnischer Aspekt im Vordergrund steht,
wie beispielsweise bei Überkopf-Verglasungen,
Glasdächern,
Fassaden- und Brüstungsverglasungen
oder dergleichen Konstruktionen.
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Um
bei einem Zerbrechen des Substrates 1 bzw. Glases ein Herumstreuen
von Glassplittern und damit eine völlige Zerstörung der durch das Glas gebildeten
Konstruktion zu vermeiden, ist es vorgesehen, dass das Substrat 1 mit
wenigstens einer funktionalen und/oder dekorativen Beschichtung 2 versehen
ist, welche zudem eine Verbundstruktur 3 aufweist. Dabei
ist die Verbundstruktur 3 bevorzugt in die Beschichtung 2 eingebettet
und bevorzugt zu einer unlösbaren
Einheit verschmolzen. Die Verbundstruktur 3 befindet sich
vollständig
innerhalb der Beschichtung 2 und ist bevorzugt durchsichtig.
Bevorzugt sind die Beschichtung 2 und die Verbundstruktur 3 wenigstens
auf einer Seite des Substrates 1 angeordnet.
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Dabei
ist die Beschichtung
2 eine an sich bereits bekannte Pulverlackbeschichtung,
wie sie in der
DE
10 2005 006 903 A1 für
Glas als Substrat bereits beschrieben ist.
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Wie
aus 1 ersichtlich, kann die Verbundstruktur 3 durch
Stapelfasern 5 gebildet sein.
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2 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der Verbundstruktur 3. Dort ist die Verbundstruktur 3 durch
Filamente 6 gebildet, welche in einem zufälligen oder
vorgegebenen Muster in der Beschichtung vorliegt.
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Die
Stapelfasern 5 gemäß 1 und
die Filamente 6 gemäß 2 haben
bevorzugt eine Dicke zwischen etwa 2 μm und etwa 20 μm. Den Stapelfasern 5 kommt
dabei eine mittlere Schnittlänge
in einem Bereich zwischen etwa 1 mm und etwa 10 mm zu.
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Die
Stapelfasern bzw. Filamente sind in den Ausführungsbeispielen gemäß der 1 und 2 bevorzugt
aus Glasfasern, Kohlefasern, Kunststofffasern und/oder Baumwollfasern
gebildet. Bevorzugt kommen Glas- und Kohlenstofffasern beziehungsweise
-filamente mit einer Dicke von 5 bis 10 μm zum Einsatz. Die Länge der
Stapelfasern aus Glas- beziehungsweise Kohlenstoff entspricht bevorzugt
den üblichen
Standardlängen
von 3 mm beziehungsweise 6 mm.
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3 zeigt
wiederum ein weiteres Ausführungsbeispiel
des beschichteten Substrates 10. Dort weist die Verbundstruktur 3 wenigstens
eine gitterförmige
Einlage 7 auf, welche aus Metall und/oder Kunststoff besteht.
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4 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel des
beschichteten Substrates 10, bei dem zwischen der die Verbundstruktur 3 aufweisenden
Beschichtung 2 und dem Substrat 1 wenigstens eine
funktionale und/oder dekorative Zwischenschicht 4 vorgesehen
ist.
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Das
Substrat 1 kann als Flächenelement
in beliebiger Form ausgebildet sein. Es kann beispielsweise eben,
wie auch gewölbt,
gebogen, wellig ausgebildet sein. Grundsätzlich sind dabei nicht nur
flächige
Formen, sondern Formen beliebiger Art mittels der Beschichtung 2 zu
versehen. Aufgrund der vorgesehenen Beschichtung mittels Pulverbeschichtungsverfahren
kann eine Beschichtung an beliebigen Formen aufgetragen werden.
Dies ist beispielsweise in der Weise möglich, dass das zu beschichtende
Substrat vorab erwärmt
wird, dass der auf das Substrat aufgetragene Beschichtungsstoff
bei Berührung
des Substrates sofort aufschmilzt und dadurch an dem Substrat kleben
bleibt. Aufgrund der Haftwirkung können daher auch vertikal angeordnete
Flächen problemlos
mittels der Beschichtung und der Verbundstruktur versehen werden.
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5 zeigt
ein mögliches
Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung 11 zum Herstellen des beschichteten Substrates 10.
Die Vorrichtung 11 weist eine Einrichtung 12 zum
Auftragen von Beschichtungsstoff 8 auf das Substrat 1 sowie
eine Einrichtung 13 zum Schmelzen des auf das Substrat 1 aufgebrachten
Beschichtungsstoffes 8 auf. Weiterhin weist die Vorrichtung 10 Mittel 14 zum
Aufbringen von eine Verbundstruktur bildenden Elementen 5 auf.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 5 sind die
Auftrageeinrichtung 12 für den Beschichtungsstoff 8 und
die Auftragemittel 14 für
die Elemente 5 als eine konstruktive Einheit ausgebildet.
Die Zuführung
des Beschichtungsstoffes 8 und bevorzugt auch die Zuführung der
Elemente 5 erfolgt mit einem Luftstrom. Die Auftrageeinrichtung 12 für den Beschichtungsstoff 8 und
die Auftragemittel 14 für
die Elemente 5 sind dabei derart regelbar, dass die Elemente 5 vor
und/oder nach und/oder zusammen mit dem Beschichtungsstoff 8 auf
das Substrat 1 aufgetragen werden können. Dazu sind entsprechende
(in 5 nicht dargestellte) Dosier- und Fördereinrichtungen vorgesehen,
mittels welchen der Beschichtungsstoff 8 gemäß Pfeil 15' und die Elemente 5 gemäß Pfeil 16' der Auftrageeinrichtung 12 beziehungsweise
den Auftragemitteln 14 zuführbar ist. Sowohl die Auftrageeinrichtung 12 als
auch die Auftragemittel 14 weisen für das Auftragen des Beschichtungsstoffes 8 beziehungsweise
der Elemente 5 eine Mehrzahl an Düsen 9 auf.
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Bevorzugt
sind die Auftrageeinrichtung 12 und die Auftragemittel 14 Bestandteil
einer Pulverbeschichtungseinheit 15 einer Pulverbeschichtungsanlage 16.
Dieser Pulverbeschichtungseinheit 15 sind mehrere Module
vorgeschaltet, mittels welcher das Substrat 1 unterschiedlichen
Behandlungsvorgängen unterzogen
wird.
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Das
Substrat 1 kann beispielsweise über ein entsprechendes Aufgabeband 17 einer
Substratreinigungseinheit 18 zugeführt werden, von wo es dann einer
Vorbehandlungseinheit 19 zugeführt wird, wo beispielsweise
ein Vorheizen und gegebenenfalls Beflammen des Substrates 1 erfolgt.
Anschließend wird
das Substrat 1 einer Einheit 20 zugeführt, in
welcher ein Haftvermittler auf das Substrat 1 aufgebracht wird,
um einen Haftgrund für
die anschließende
Pulverbeschichtung auf der Substratoberfläche herzustellen. Von dort
erfolgt dann die Zuführung
des Substrates 1 in die Pulverbeschichtungseinheit 15,
in welcher das Auftragen des Beschichtungsstoffes 8 und
der Verbundstruktur 3 beziehungsweise der die Verbundstruktur 3 bildenden
Elemente 5 erfolgt.
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Danach
wird das Substrat 1 der Schmelzeinrichtung 13 zugeführt, in
welcher der Beschichtungsstoff 8 unter Wärmeeinwirkung
geschmolzen wird, wodurch eine Verankerung der Elemente 5 mit
dem noch in der Schmelze befindlichen Pulverlack erfolgt. Im Anschluss
an die Wärmebehandlung
in der Schmelzeinrichtung 13 wird das nun entsprechend beschichtete
Substrat 10 einer Kühlzone 21 zum
Abkühlen
des beschichteten Substrates, vorzugsweise auf Umgebungstemperatur,
zugeführt.
Auf diese Weise ist ein beschichtetes Substrat 10 herstellbar,
welches in der Beschichtung 2 die Verbundstruktur 3 aufweist,
beispielsweise entsprechend der Ausführungsform gemäß 1.
Die Verbundstruktur 3 ist dabei in der Beschichtung 2 aufgrund
des Aufschmelzens des zugrunde gelegten Beschichtungsstoffes 8 eingebettet
und insofern fest verankert.
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- 1
- Substrat
- 2
- Beschichtung
- 3
- Verbundstruktur
- 4
- Zwischenschicht
- 5
- Stapelfasern,
Elemente
- 6
- Filamente
- 7
- Einlage,
Drahtgitter
- 8
- Beschichtungsstoff
- 9
- Düsen
- 10
- beschichtetes
Substrat
- 11
- Vorrichtung
- 12
- Auftrageinrichtung
für Beschichtungsstoff
- 13
- Schmelzeinrichtung
- 14
- Auftragemittel
für Verbundstruktur
bildende Elemente
- 15
- Pulverbeschichtungseinheit
- 15'
- Pfeil
- 16
- Pulverbeschichtungsanlage
- 16'
- Pfeil
- 17
- Aufgabeband,
Förderband
- 18
- Substratreinigungseinheit
- 19
- Vorbehandlungseinheit
- 20
- Einheit
für Haftvermittler
- 21
- Kühlzone