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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von zeitlich
hochaufgelösten
MR-Aufnahmen in einer Magnetresonanzanlage. Die vorliegende Anmeldung
kann insbesondere, jedoch nicht ausschließlich zur Erzeugung von Angiographieaufnahmen
mittels magnetischer Kernresonanz verwendet werden.
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In
den meisten MR-Anwendungen ist es wünschenswert, bei den aufgenommenen
MR-Bildern eine hohe räumliche
Auflösung
zu erhalten, ohne die Aufnahmezeit zu stark zu verlängern. Wird
der MR-Rohdatensatz jedoch unter Einhaltung der Nyquist-Bedingung
aufgenommen, was bedeutet, dass die Abtastrate doppelt so hoch wie
die darzustellende Grenzfrequenz ist, so verlängert sich mit erhöhter Ortsauflösung automatisch die
Aufnahmezeit, da mehr Rohdatenpunkte im K-Raum gesammelt werden
müssen.
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Neben
den üblichen
MR-Aufnahmeschemas wurden auch radialsymmetrische Aufnahmetechniken des
K-Raums verwendet, um insgesamt die Rohdatenaufnahme zu beschleunigen.
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EP 0 627 633 A1 beschreibt
ein Bildgebungsverfahren mit radialer Aufnahmetechnik, bei dem das
Problem der geringen Dichte der aufgenommenen k-Raumpunkte bei radialer
Aufnahmetechnik dadurch gelöst wird,
dass ein Kantenbild verwendet wird, unter der Verwendung einer Vorkenntnis über die
Verteilung der k-Raumpunkte.
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US 5,933,006 A beschreibt
ein Verfahren, bei dem mehrere Datensätze mit geringer Ortsauflösung erzeugt
werden, wodurch die Aufnahmezeit dieser Datensätze verkürzt wird. Aus den MR-Bildern mit geringer Auflösung werden
Transformationsparameter abgeleitet zur Erstellung von hochaufgelösten MR-Bildern.
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In „Highly
Constrained Backprojection for Time-Resolved MRI" von C. A. Mistretta in Magnetic Resonance
in Medicine 55: Seiten 30–40
(2006) ist ein Verfahren beschrieben, bei dem zur Erstellung von
Angiographieaufnahmen radiale K-Raum-Aufnahmetechniken verwendet
werden. Hierbei werden mehrere unterabgetastete MR-Rohdaten mit
verschiedenen radialen Projektionen aufgenommen. Die unterschiedlichen
unterabgetasteten Rohdaten werden aufsummiert und über eine
gefilterte Rückprojektion
wird ein räumlich
hochaufgelöstes
Angiographiebild erzeugt. Ebenso wird für jeden Aufnahmerohdatensatz
eine ungefilterte Rückprojektion
durchgeführt,
wobei nach Normierung der Signalintensität die einzelnen unterabgetasteten
MR-Bilder mit dem gemittelten MR-Bild multipliziert werden, um insgesamt
mehrere zeitlich hochaufgelöste
MR-Bilder zu erhalten. Dieses Verfahren weist jedoch mehrere Nachteile
auf: die Berechnung der Rückprojektion
begrenzt die Anwendung dieses beschriebenen Verfahrens auf radiale
Aufnahmetechniken. Die Anwendung dieses Verfahrens auf andere Aufnahmetechniken
wie beispielsweise spiralförmige
Aufnahmetechniken oder andere Aufnahmetechniken ist nicht möglich. Weiterhin
beinhaltet das Verfahren den Schritt der Berechnung der Rückprojektion
aus dem Bemittelten MR-Bild, das in einem kartesischen Koordinatensystem
liegt. Dieser Verfahrensschritt ist komplex und sehr zeitaufwändig.
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Folglich
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Erzeugung von hochaufgelösten
MR-Aufnahmen bereitzustellen, das ebenfalls zeitlich hochaufgelöste MR-Aufnahmen
mit akzeptabler räumlicher
Auflösung
ermöglicht,
das einfach und bei vielen Aufnahmeschemata einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
gelöst.
In den abhängigen
Ansprüchen
sind bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Erzeugung von
MR-Aufnahmen in einer MR-Anlage bereitgestellt, bei dem mehrere
unterabgetastete MR-Rohdatensätze
mit nicht konstanter Dichte im K-Raum aufgenommen werden. Weiterhin
erfolgt eine Dichtekompensation der unterabgetasteten MR-Rohdatensätze, wobei
die Dichtekompensation in Abhängigkeit
von der geometrischen Struktur der darzustellenden Anatomie gewählt wird.
Dies bedeutet, dass die Dichtekompensation in Übereinstimmung mit der darzustellenden
Anatomie variiert werden kann. In einem weiteren Schritt werden
die unterabgetasteten MR-Rohdatensätze in ein kartesisches Koordinatensystem überführt. Nach
der Durchführung
der Umwandlung in ein kartesisches Koordinatensystem, dem sogenannten
Regridding, erfolgt die Fouriertransformation der Rohdaten in den
Ortsraum zur Erzeugung von unterabgetasteten MR-Bildern. In einem
weiteren Schritt wird aus den aufgenommenen unterabgetasteten MR-Rohdatensätze ein
gemitteltes MR-Bild erstellt. Zeitlich hochaufgelöste MR-Aufnahmen
können
nun erzeugt werden, indem die unterabgetasteten MR-Bilder mit dem gemittelten
MR-Bild multipliziert werden. Die grundlegende Idee der Erfindung
beruht auf der Tatsache, dass, insbesondere bei Verwendung bei Angiographieaufnahmen,
die darzustellenden Gefäße nur spärlich im Raum,
d. h. im Bild, verteilt sind. Dies bedeutet, dass zwischen den darzustellenden
Gefäßen im Wesentlichen kein
Signal ist. Daraus folgt, dass es möglich ist, dieses Gefäß oder die
darzustellende Anatomie mit einem Bild darzustellen, das eine breite
Punkt-Verbreiterungsfunktion (point spread function) hat. Im Allgemeinen
verbreitert die Verwendung von unterabgetasteten MR-Rohdaten die
Bildverbreiterungsfunktion. Folglich ist es möglich, die zeitabhängigen Signalintensitäten mit
stark unterabgetasteten Daten aufzunehmen. Die Position der darzustellenden
Geometrie, beispielsweise des Gefäßes, wird bestimmt durch das
gemittelte MR-Bild, das auf einer Vielzahl von unterabgetasteten
MR-Rohdatensätze beruht.
Zeitlich hochaufgelöste
MR-Bilder können
nun erzeugt werden, indem die einzelnen unterabgetasteten MR-Bilder,
berechnet von den unterabgetasteten MR-Rohdatensätzen, mit dem gemittelten MR-Bild
multipliziert werden. Die Komplexität des Verfahrens nach dem Stand
der Technik beruht hauptsächlich
darauf, dass diesem die Idee zugrunde liegt, dass die einzelnen
zeitlich hochaufgelösten
MR-Bilder einen dynamischen Gewichtungskoeffizienten der einzelnen
Bilder darstellen. Dieser Gewichtungskoeffizient ist jedoch nicht
notwendig, da das MR-Bild nicht auf einer speziellen Intensitätsskala
beruht. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es nur notwendig einen Kontrast zu erzeugen, der den
Hintergrund ohne Signal und die Gefäße trennt. Folglich kann auf
die Berechnung der Rückprojektion der
Daten aus dem ermittelten MR-Bild
verzichtet werden. Im oben genannten Stand der Technik von C. A. Mistretta
wurde eine Normierung der ungefilterten Projektionen der Einzelbilder
durch Division der aus dem Referenzbild rückgerechneten ungefilterten
Projektionen durchgeführt.
Anstelle der Rückprojektion
wird ein sogenanntes Regridding durchgeführt, d. h. die mit nicht konstanter
Dichte im K-Raum aufgenommenen Daten werden in ein kartesisches
Koordinatensystem überführt, wodurch
anschließend
die Transformation in den Bildraum durch schnelle Fouriertransformationsverfahren
möglich
ist. Gemäß einem
weiteren wichtigen Aspekt der Erfindung wird die Dichtekompensation
in Abhängigkeit
von der Struktur der darzustellenden Anatomie, wie beispielsweise
der Struktur der darzustellenden Gefäße variiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist vielseitig anwendbar, da es nicht auf radiale K-Raum-Aufnahmetechniken
beschränkt
ist, wie das Verfahren nach dem Stand der Technik. Weiterhin verzichtet
das erfindungsgemäße Verfahren
auf die oben erwähnte
Berechnung der Rückprojektion
der Daten, wodurch die Bildberechnung vereinfacht wird, da die Zurückrechnung
der Projektionen mathematisch sehr aufwändig ist. Ein weiterer Aspekt
der Erfindung beruht auf der Tatsache, dass die Dichtegewichtung
in Abhängigkeit
von der darzustellenden Anatomie gewählt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verfahren zur Herstellung von Angiographieaufnahmen verwendet,
wobei das Verfahren insbesondere bei kontrastmittelverstärkter Angiographie
verwendet werden kann. Bei kontrastmittelverstärkten Angiographieaufnahmen
ist es wichtig, den Verlauf des Kontrastmittels in den einzelnen
Gefäßzweigen
zuverlässig
zu detektieren. Im Allgemeinen ist in statischen Angiographie-Aufnahmen
die Darstellung der Arterien wünschenswert.
Daher muss die Bildaufnahme auf die Zeit vor dem Rückfluss
des Kontrastmittels durch die Venen beschränkt werden. Die vorliegende
Erfindung findet vor allem bei dynamischen Angiographien Anwendung,
wo der Fluss des Kontrastmittels durch die Arterien (und Venen) zeitlich
aufgelöst
wird. In diesem Fall kann die Datenaufnahme i. a. auf die venöse Phase
ausgedehnt werden. Das Referenzbild enthält dann beide Gefäßarten.
Durch Multiplikation mit den unterabgetasteten MR-Bildern werden
die Gefäße dann
separiert. Natürlich
kann es bei eng beieinanderliegenden Arterien und Venen hilfreich
sein, die Venen im Referenzbild zu unterdrücken, indem man das Referenzbild
nur aus einer begrenzten Anzahl von unterabgetasteten MR-Rohdatensätzen rekonstruiert,
wobei sich dies natürlich
negativ auf die Bildqualität
auswirkt.
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Vorzugsweise
werden die MR-Rohdatensätze
im K-Raum mit radialen Projektionen aufgenommen, wobei für verschiedene
unterabgetastete MR-Rohdatensätze
unterschiedliche radiale Projektionen verwendet werden. Durch die
Verwendung von unterschiedlichen radialen Projektionen für die einzelnen
Rohdatensätze kann
anschließend
durch Aufsummierung ein gemittelter hochaufgelöster Datensatz erhalten werden,
der die Grundlage für
das gemittelte MR-Bild, das wiederum für die Multiplikation mit den
zeitlich hochaufgelösten,
unterabgetasteten MR-Bildern benötigt
wird.
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Vorzugsweise
erfolgt die Dichtkompensation vor der Umwandlung der Rohdatensätze in ein
kartesisches Koordinatensystem. Allgemein ist es bei Aufnahmen des
K-Raums mit nicht konstanter Dichte möglich, die Dichtekompensation
vor oder nach der Umwandlungsoperation in ein kartesisches Koordinatensystem durchzuführen. Bevorzugt
ist jedoch, dass die Dichtekompensation ausgeführt wird, bevor die sogenannte
Regridding Operation durchgeführt
wird. Die Dichtekompensation nach der Umwandlung der Datensätze in ein kartesisches
Koordinatensystem ist zumeist nur zufriedenstellend möglich, wenn
die Änderungsrate
der Dichte im K-Raum nicht zu groß ist. Insbesondere bei radial
aufgenommenen Datensätzen
ist die Dichteänderung
in der Nähe
des K-Raum-Zentrums jedoch relativ groß, so dass vorzugsweise bei
radial aufgenommenen Rohdatensätzen
die Dichtekompensation vor der Umwandlung der Rohdatensätze in ein
kartesisches Koordinatensystem erfolgt.
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Weiterhin
erfolgt die Dichtekompensation und Umwandlung in ein kartesisches
Koordinationssystem vorzugsweise im K-Raum, damit ein homogener
kartesischer Rohdatensatz vorliegt, auf den schnelle Fouriertransformationsalgorithmen
angewandt werden können.
Dies beschleunigt die Berechnung der MR-Bilddaten erheblich und
verkürzt
insgesamt die Rechenzeiten zur Berechnung der MR-Bilder.
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Die
Intensitäten
der Gefäße in den
zeitlich hochaufgelösten
MR-Bildern, die sich aus der Multiplikation des unterabgetasteten
MR-Bildes mit dem gemittelten MR-Bild ergeben, sind proportional
zu der gemittelten Intensität
zum Quadrat. Zum Beispiel durch Wurzelbildung des Produktes kann
eine im Wesentlichen lineare Intensitätsskala auf dem darzustellenden
MR-Bild erreicht werden. Es ist jedoch auch jede andere nichtlineare Skalierung
für die
Darstellung der MR-Aufnahmen möglich.
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Zur
Dichtekompensation kann eine Dichtekompensationsfunktion verwendet
werden, wobei in Abhängigkeit
von der darzustellenden Gefäßstruktur
bzw. Anatomie die Steigung der Dichtekompensationsfunktion variiert
wird. Die Punktverbreiterungsfunktion in den zeitlich hochaufgelösten MR-Bildern
kann an die darzustellende Gefäßstruktur
angepasst werden. Bei nahe beieinanderliegenden Gefäßstrukturen
ist beispielsweise eine schmale Punktverbreiterungsfunktion notwendig,
um den Intensitätsverlauf
in den beiden Gefäßen getrennt
voneinander darstellen zu können.
Diese Punktverbreiterungsfunktion kann nun über Variation der Dichtekompensationsfunktion
beeinflusst werden. Durch eine Verminderung der Steigung der Dichtekompensationsfunktion
wird das Signal-zu-Rausch-Verhältnis
in dem Bild verstärkt
und die Unterabtastungsartefakte vermindert, jedoch wird gleichzeitig
die räumliche
Auflösung
vermindert, d. h. die Punktverbreiterungsfunktion wird vergrößert. Wenn
die K-Raum-Abtastung nicht vollständig ist, d. h. wenn der K-Raum
unterabgetastet wird, was bedeutet, dass am K-Raum-Rand der azimuthale
Abstand der Bildpunkte wegen zu geringer Anzahl von Projektionen
größer ist
als der radiale Abstand der Bildpunkte, und wird eine Dichtekompensationsfunktion verwendet,
die auf vollständige
Abtastung angepasst ist, so wird die Punktverbreiterungsfunktion
durch Streifenartefakte nicht lokal. Dies bedeutet, dass die Punktverbreiterungsfunktion
(point spread function oder PSF) aus einem scharfen zentralen Anteil
mit einem artefaktfreien Radius um den zentralen Teil und aus scharfen Streifen
besteht, die außerhalb
des artefaktfreien Radius beginnen und bis zum Bildrand verlaufen.
Diese scharfen Streifen der PSF erzeugen Signalanteile im Bild weit
weg vom zugehörigen
Bildpunkt. Bei Anwendung auf das vorliegende Verfahren kann dies
jedoch bedeuten, dass durch diese Streifenartefakte Signalintensität in einem
Gefäß abgebildet
wird, in dem keine Signalintensität vorhanden ist, wobei diese
Intensität
nur durch die Streifenartefakte bedingt ist. Bei kontrastverstärkten Angiographieaufnahmen
bedeutet dies, dass Gefäße mit der
Intensität
dargestellt werden, obwohl diese Gefäße noch keinen Kontrastmitteldurchfluss
bei der Signalaufnahme hatten. Folglich müssen diese Streifenartefakte
vermindert bzw. unterdrückt
werden. Dies ist möglich
durch Wahl einer geeigneten Steigerung der Dichtekompensationsfunktion.
Allgemein kann die Dichtekompensationsfunktion in Abhängigkeit
von der räumlichen
Distanz der darzustellenden Gefäße in der Angiographieaufnahme
gewählt
werden.
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Die
Dichtekompensationsfunktion soll die Aufnahme mit nicht konstanter
Dichte im K-Raum kompensieren, so dass vorzugsweise die Dichtekompensationsfunktion
umgekehrt proportional zur Dichte der Abtastung des K-Raums gewählt wird.
Wird nun die Dichtekompensationsfunktion bei großen K-Werten begrenzt, d. h.
werden hohe K-Werte, also hohe Signalfrequenzen, im Bild unterdrückt, so
können
ebenfalls die Streifenartefakte im Bild unterdrückt werden. Die Begrenzung
der Dichtekompensationsfunktion bei hohen K-Werten entspricht einem
Low-Pass-Frequenz-Filter, das auf das Bild angewandt wird. Dies
führt zu
zwei Effekten, erstens verbreitert die Tiefpassfilterung den zentralen
Anteil der Dichtekompensationsfunktion, es führt also zu einer Signalverschmierung
im Bild. Zweitens reduziert es die Intensität der Streifenartefakte.
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Aus
diesem Grund kann vorzugsweise die Dichtekompensationsfunktion bis
zu einem vorbestimmten Wert k0 umgekehrt proportional zur Dichte
der Abtastung des K-Raums gewählt
werden.
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Die
Dichtekompensationsfunktion für
Werte von k > k0 kann
entweder konstant oder mit negativer Steigung gewählt werden.
Bei zweidimensionaler Aufnahme des K-Raums mit radialen Projektionen
nimmt die Dichte des aufgenommenen K-Raums umgekehrt proportional
zum Radius ab. Dies bedeutet, dass bei zweidimensionaler Aufnahme
des K-Raums die Dichtekompensationsfunktion proportional zu k gewählt werden kann
für Werte
k < k0. Bei dreidimensionaler
Aufnahme des K-Raums mit radialen Projektionen nimmt die Dichte
für größere K-Werte
bzw. Radien quadratisch ab. Aus diesem Grund kann die Dichtekompensationsfunktion
bei dreidimensionaler Aufnahme des K-Raums proportional zu k Quadrat
gewählt
werden. Diese lineare oder quadratische Zunahme der Dichtekompensationsfunktion
wird nun. für
Werte größer k0 begrenzt,
die Dichtekompensationsfunktion kann beispielsweise konstant gewählt werden,
oder ihre Steigung sinkt, so dass insgesamt die Filterwirkung mit
zunehmenden K-Raum-Werten steigt. Dies bedeutet, dass für die Werte
k > k0 der Betrag
zum Bild mit steigendem k langsam auf 0 gedrückt wird.
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Insgesamt
sollte die Dichtekompensationsfunktion höchstens so stark gedämpft werden,
dass der zentrale Anteil der Punktverbreiterungsfunktion schmaler
als der halbe Abstand der zu vergleichenden Gefäße ist. Auf jeden Fall muss
jedoch die Dichtekompensationsfunktion so weit gedämpft werden
für große K-Werte, dass
die Streifenartefakte hinreichend unterdrückt werden, so dass räumlich weit
auseinanderliegende Signaldynamiken nicht vermischt werden. In Abhängigkeit
von der darzustellenden Geometrie kann nun die Dichtekompensationsfunktion
so eingestellt werden, dass entweder die Bildschärfe zunimmt, was bedeutet,
dass so gut wie keine Dichtekompensation durchgeführt wird,
was jedoch die Streifenartefakte erhöht, oder die Streifenartefakte
werden stärker
unterdrückt,
was zu einer stärkeren
Signalverschmierung im Bild führt.
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Eine
Verschmierung in den unterabgetasteten MR-Bildern führt nicht
zu einer Bildverschmierung der Gefäße in den MR-Aufnahmen, sondern
führt zu
einer Verschmierung der dynamischen Information in den MR-Aufnahmen,
die durch Multiplikation der unterabgetasteten MR-Bilder mit dem
gemittelten MR-Bild erzeugten wurden. Die Verschmierung in den unterabgetasteten
MR-Bildern führt
zu einer Verbreiterung der dynamischen Information.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher
beschrieben. Hierbei zeigen:
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1 ein
Flussdiagram des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Erstellung von zeitlich hochaufgelösten MR-Angiographien,
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2 schematisch
die Verarbeitung der einzelnen Rohdaten und Bilder gemäß dem Verfahren
von 1,
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3 schematisch
ein radiales zweidimensionales Aufnahmeschema des K-Raums, und
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4 radial
aufgenommene K-Raum-Punkte vor der Umwandlung in ein kartesisches
Koordinatensystem.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird zunächst
unter Berücksichtigung
der
1 und
2 näher beschrieben. Das Verfahren
startet in einem Schritt
10. In einem Schritt
11 wird
mit radialer Aufnahmetechnik der K-Raum bzw. Rohdatenraum mit Daten
gefüllt,
wobei sich aus der radialen Aufnahmetechnik eine nicht konstante
Dichte des aufgenommenen K-Raums ergibt. Wie in
2 gezeigt,
werden insgesamt N verschiedene unterabgetastete Rohdaten aufgenommen.
Bei der in
2 gewählten Darstellung zeigt jeder
Rohdatensatz
20 eine unterschiedliche Trajektorie
21,
wodurch angedeutet wird, dass unterschiedliche Projektionen für die verschiedenen
Rohdaten aufgenommen werden. In
3 ist beispielhaft
die zweidimensionale radialsymmetrische Aufnahme des K-Raums mit
verschiedenen Projektionen gezeigt. Bei dieser radialsymmetrischen
Aufnahme wird entlang einer Projektion
21 durch die K-Raum-Mitte
in äquidistanten
Abständen
ein Messwert erfasst, wobei für
jeden Rohdatensatz mehrere Projektionen
21 verwendet werden
(beispielsweise ein Stern wie von
3). Für die verschiedenen
Rohdatensätze
20 von
2 werden
unterschiedliche Projektionen
21 verwendet, so dass insgesamt
eine große
Anzahl verschiedener K-Raum-Punkte aufgenommen werden. Dies bedeutet,
dass beispielsweise für
verschiedene Rohdatensätze
zueinander verdrehte Sterne wie in
3 gemessen
werden. Wie in
3 auch zu erkennen ist, nimmt
die Dichte der aufgenommenen K-Raum-Punkte
im zweidimensionalen Fall proportional zu k ab. Bei einer dreidimensionalen
Aufnahme des K-Raums werden verschiedene Projektionen durch die
K-Raum-Kugel verwendet. In diesem Fall nimmt die Dichte des aufgenommenen
K-Raums proportional zu R Quadrat ab. Das aufgenommene Kernspinsignal
m(R) lässt
sich bei nicht konstanter Aufnahmedichte des K-Raums wie folgt schreiben
W(k
j)
ist eine Gewichtungsfunktion, die die nicht konstante Dichte der
K-Raum-Punkte bei der Signalaufnahme berücksichtigt. Bei einer radialen
Aufnahmetechnik werden in der Nähe
des K-Raums-Zentrums mehr Punkte aufgenommen als außerhalb.
Diese Tatsache muss bei der Dichtegewichtung reflektiert werden.
Bei einer zweidimensionalen Aufnahmetechnik sollte die Dichtegewichtungsfunktion
proportional zu k verlaufen um die radiale Aufnahme zu kompensieren.
Bei dreidimensionaler radialer Aufnahmetechnik muss die Dichtekompensationsfunktion
proportional zu k Quadrat gewählt
werden, um die radiale Aufnahmetechnik zu kompensieren.
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Bezogen
auf 1 wird nach dem Schritt der radialen Aufnahme
die Dichtekompensation 12 durchgeführt. Wie in 2 zu
erkennen ist, wird für
alle N aufgenommenen unterabgetasteten radialen Rohdaten die Dichtekompensation
durchgeführt.
Das genaue Aussehen der Dichtekompensationsfunktion wird im weiteren
Verlauf der Anmeldung noch näher
spezifiziert. Nach der Dichtekompensation erfolgt in Schritt 13 das sogenannte Regridding,
d. h. die Umwandlung der aufgenommenen Rohdatenpunkte in ein kartesisches
Koordinatensystem. In 4 ist beispielhaft gezeigt,
wie die Rohdatenpunkte für
einen vorbestimmten radialen Abstand k im K-Raum bei radialer Aufnahmetechnik
angeordnet sind. Wie in 4 zu erkennen ist, liegen bei radialer
Aufnahmetechnik die Rohdatenpunkte 41 nicht auf den Kreuzungspunkten
eines kartesisches Koordinatensystems, das in 4 ebenfalls
mit 42 gestrichelt dargestellt ist. Um schnelle Bildberechnungsverfahren wie
die Fast-Fouriertransformation (FFT) verwenden zu können, müssen die
Daten jedoch in einem kartesischen Koordinatensystem vorliegen.
Folglich müssen
die einzelnen Datenpunkte 41 in ein kartesisches Koordinatensystem überführt werden.
Die Interpolation der nicht kartesischen K-Raum-Punkte auf ein kartesisches Koordinatensystem
ist auf unterschiedliche Weise möglich.
Ein mögliches
Interpolationsverfahren ist hierbei ein Verfahren, bei dem ein radial
aufgenommener K-Raum-Punkt jeweils dem nächstliegenden kartesischen K-Raum-Punkt
zugeordnet wird. Dieses Verfahren ist auch unter dem Ausdruck „nearest
neighbour regridding" bekannt.
Dem Fachmann sind weitere sogenannte Regridding-Verfahren bekannt,
so dass sie hier nicht im Detail beschrieben werden müssen. Beispielsweise
ist auch die Verwendung von „Kaiser-Sessel
window regridding" möglich oder
jedes andere Interpolationsverfahren, um die einzelnen K-Raum-Punkte 41 in
ein kartesisches Format zu bringen.
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Wie
in 2 zu erkennen ist, werden in einem weiteren Schritt
die einzelnen Rohdatensätze 20 zu einem
gemittelten Rohdatensatz kombiniert, wobei dieser Rohdatensatz die
Rohdaten von allen einzelnen Rohdatensätzen 20 aufweist.
Dieser Rohdatensatz ist nicht mehr unterabgetastet, da er einen
viel größere Anzahl
von Rohdatenpunkten als die einzelnen Datensätze 20 aufweist. Mit
diesem gemittelten Rohdatensatz wird in Schritt 12' ebenfalls eine
Dichtekompensation durchgeführt.
Die Dichtekompensation wird mit 12' bezeichnet um herauszustellen,
dass die Dichtekompensation 12' von der Dichtekompensation der
einzelnen Rohdatensätze 12 verschieden
ist. Bei der Dichtekompensation 12' werden eine viel größere Anzahl
von Projektionen verwendet. Weiterhin ermöglicht die Dichtekompensation 12' eine wesentliche
höhere
Ortsauflösung.
Ebenso erfolgt in einem Schritt 13' die Umwandlung in ein kartesisches
Koordinatensystem analog zum Schritt 13. In einem Schritt 14' werden die
umgewandelten gemittelten Rohdaten fouriertransformiert. Diese Fouriertransformation
wird auch im Schritt 14 auf die einzelnen umgewandelten
Rohdatensätze
ausgeführt. Schließlich erfolgt
in Schritt 15 und 15' jeweils die Betragsbildung der
fouriertranformierten Datensätze.
Die Betragsbildung in Schritt 15 und 15' führt einerseits
zu N unterabgetasteten MR-Bildern 31 und zu einem gemittelten
MR-Bild 32.
In einem nächsten
Schritt wird dann jedes unterabgetastete MR-Bild mit dem gemittelten MR-Bild 32 multipliziert.
Diese Multiplikation führt
dann zu einer Summe von N MR-Bildern 33 mit guter räumlicher
und zeitlicher Auflösung.
Danach folgt ein nichtlinearer Skalierungsschritt, bevorzugt eine
Wurzelbildung zur Darstellung der zeitlich hoch aufgelösten MR-Angiographien 34.
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Der
zeitliche Verlauf des Kontrastmittels ergibt sich jeweils durch
die unterabgetasteten MR-Bilder 31. Die Position des darzustellenden
Gefäßes, bzw.
die Information hierfür,
ist im gemittelten MR-Bild 32 enthalten. Durch Multiplikation
der einzelnen unterabgetasteten MR-Bilder mit dem gemittelten MR-Bild werden die zeitlich
hochaufgelösten
Bilder 33 erhalten. Die Bilder 31 können folglich
als Maske angesehen werden, die auf das gemittelte MR-Bild angewandt
wird. Diese Maske enthält
die Information, wie der zeitliche Verlauf der Signalintensität in den
einzelnen Gefäßen ist.
Durch Multiplikation mit dem gemittelten MR-Bild wird die Information
jedoch nur dort dargestellt, wo insgesamt Signalintensität vorhanden
sein kann, nämlich
in den Gefäßen und
nicht im leeren Raum um die Gefäße herum.
Die einzelnen MR-Bilder können
schließlich
in Schritt 17 dargestellt werden, indem die Quadratwurzel
der multiplizierten Bilder dargestellt wird. Das Verfahren endet
in Schritt 18.
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Nachfolgend
wird nun auf die Dichtekompensationsfunktion näher eingegangen. Wird bei einem
radialen Abtastschema in zwei Dimensionen eine Dichtekompensationsfunktion
proportional zu k verwendet, so kann die Tatsache der radialen Aufnahmetechnik
ideal kompensiert werden. Wie jedoch in Zusammenhang mit den einzelnen
unterabgetasteten Rohdatensätzen 20 erklärt wurde,
sind diese stark unterabgetastet, was bedeutet, dass viel weniger
Datenpunkte aufgenommen werden als unter Berücksichtigung des Nyquist-Theorems
notwendig sind, um ein MR-Bild
mit einer Auflösung
zu erhalten wie die MR-Bilder 32 und 33. Diese
Unterabtastung führt
zu einer Punktverbreiterungsfunktion mit einem scharfen zentralen
Anteil mit einem artefaktfreien Radius um den zentralen Teil und
scharfen Streifen außerhalb
des artefaktfreien Radius, die bis zum Bildrand verlaufen. Diese
Streifenartefakte würden
jedoch bei der Multiplikation der Bilder 31 und 32 zu
falschen Informationen führen.
Aus diesem Grund müssen
diese Streifenartefakte minimiert werden. Im K-Raum repräsentieren
große
K-Raum-Werte hohe Signalfrequenzen, die zuständig für die Auflösung im MR-Bild sind, während kleine K-Raum-Werte für den Kontrast
im MR-Bild verantwortlich sind. Wird nun die Dichtekompensationsfunktion
W(k) aus Gleichung (1) für
größere K-Werte
begrenzt, bedeutet dies, dass die hohen K-Werte unterdrückt werden
im Bild. Wird beispielsweise die Dichtekompensationsfunktion für k größer einem
vorbestimmten Wert k0 = konstant gewählt so steigt die Filterwirkung
mit ansteigendem k, d. h. für
k > k0 wird der Beitrag
zum Bild steigendem k langsam auf 0 gedrückt. Für K-Werte größer k0 kann
die Dichtekompensationsfunktion konstant gewählt werden.
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Für zweidimensionale
Aufnahmen wird W(k) beispielsweise wie folgt gewählt:
Für eine dreidimensionale
Aufnahmetechnik kann W(k) lauten:
Anstelle
von k = konstant für
k > ko kann die Dichtekompensationsfunktion
auch so gewählt
werden, dass sie für
größere k langsam
auf 0 geht. Als weitere Möglichkeit
der Wahl der Dichtekompensationsfunktion ist gegeben:
Im letzten
Beispiel wurde für
k ≤ k
0 k mit dem Hanning-Filter multipliziert.
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Die
Bedienperson kann nun die Dichtekompensation in Abhängigkeit
von der Anwendung einstellen. Hierbei muss zwischen Signal-zu-Rausch-Verhältnis und
räumlicher
Auflösung
gewählt
werden. Wird die Steigerung der Dichtekompensationsfunktion vermindert,
wird das Signal-zu-Rausch-Verhältnis
im Bild vergrößert und
die Streifenartefakte werden reduziert, jedoch auch die räumliche
Auflösung.
Ohne Dichtekompensationsfunktion, d. h. bei konstanter Dichtekompensationsfunktion
wird das größte Signal-zu-Rausch-Verhältnis durch die
geringste räumliche
Auflösung
erreicht. Die Dichtekompensationsfunktion kann nun in Abhängigkeit
von der darzustellenden Gefäßstruktur
variiert werden.