DE102007005944A1 - Schrägbohrgerät - Google Patents

Abstract

Bei einem Schrägbohrgerät zum Einbringen oder Aufweiten von gegenüber den horizontalen geneigten Erdbohrungen ist auf einem beispielsweise verfahrbaren Grundgestell eine winkelverstellbare Lafette für einen verfahrbaren Vorschubantrieb angeordnet. Die Lafette ist verschwenkbar mit dem Grundgestell verbunden, während sich zwischen dem Vorschubantrieb und dem Grundgestell eine Verbindung, beispielsweise ein Gelenkstab, erstreckt, dessen konstante Länge beim Verfahren des Vorschubantriebs als Folge des Abstandes zwischen den beiden Drehpunkten für die Lafette und dem Anlenkpunkt der Verbindung eine Änderung der Lafettenneigung bewirkt.

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf ein Schrägbohrgerät mit einem Grundgestell und einem auf einer winkelverstellbaren Lafette verfahrbaren Vorschubantrieb, mit dessen Hilfe sich ein üblicherweise aus mehreren Rohrschüssen bestehendes Gestänge zum grabenlosen Rohrleitungsbau in das Erdreich eingebracht oder eine Erdbohrung aufgeweitet werden kann.
• Der grabenlose Leitungsbau zum Verlegen von Ver- und Entsorgungsleitungen von der Erdoberfläche erfordert in aller Regel verfahrbare Bohrgeräte, mit denen Erdbohrungen mit oder ohne gleichzeitiges Einbringen von Leitungsrohren unter einem bestimmten Winkel in Bezug auf die Horizontale aufgeweitet oder ins Erdreich eingebracht werden können. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Bohrgeräten, bei denen auf einer Lafette ein verfahrbarer Vorschubantrieb für einen Erdbohrer, ein Bohrgestänge oder auch für ein Gestänge aus einzelnen Rohrabschnitten angeordnet ist. Im Einzelfall ist der Anstellwinkel der Bohrvorrichtung bzw. der Lafette unterschiedlich, weswegen die Lafetten üblicherweise verschwenkbar auf einem Grundgestell angeordnet sind. Das Verschwenken geschieht dabei mit Hilfe eines oder zweier Hydraulikzylinder oder mit Spindeln zwischen dem Grundgestell und der Lafette mit dem Vorschubantrieb. Der mechanische und finanzielle Aufwand für ein derartiges Verstellen ist ganz erheblich.
• Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Möglichkeit zum maschinellen Verstellen der Lafettenneigung zu schaffen, die sich mit einem erheblich geringeren technischen und finanziellen Aufwand realisieren läßt.
• Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, bei einem Schrägbohrgerät der eingangs erwähnten Art mit einer winkelverstellbaren Lafette den Vorschubantrieb für den Bohrkopf mit dem Grundgestell zu verbinden. Die Verbindung kann aus deinem Gelenkstab, einer Kette oder einem Seil bestehen.
• Auf diese Weise ist es als Folge eines Abstandes zwischen den beiden Dreh- bzw. Gelenkpunkten des Gelenkstabs einerseits und der Lafette andererseits am Grundgestell möglich, den Anstellwinkel durch bloßes Verfahren des in üblicherweise auf der Lafette verfahrbaren Vorschubantriebs für den Bohrkopf bzw. Bohrer stufenlos einzustellen. Um die Lafette nach dem Erreichen des vorgegebenen Anstellwinkels zu fixieren und ihre Lage auch unabhängig von dem Vorschubantrieb zu fixieren, kann die Lafette zwischen zwei Arretierlaschen angeordnet sein, die vorzugsweise jeweils mit mindestens einer Lochreihe für Steckbolzen versehen sind.
• Vorzugsweise weisen die Laschen jedoch zwei im Abstand voneinander verlaufende Lochreihen auf, von denen die den Drehpunkten nähere Lochreihe für den oberen und die von den Drehpunkten fernere Lochreihe für ein Fixieren im unteren Winkelbereich bestimmt sind. Damit verbunden ist der Vorteil, daß die Arretierlaschen eine geringere Höhe aufzuweisen brauchen als im Falle nur einer Lochreihe.
• Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
• 1 die Seitenansicht eines Grundgestells mit einer erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung und
• 2 das in 1 dargestellt Bohrgerät mit einem größeren Neigungswinkel.
• Das in der Zeichnung dargestellte Oberteil eines ansonsten nicht dargestellten Erdbohrgeräts besteht im wesentlichen aus einem auf einem nicht dargestellten Fahrgestell angeordneten Grundrahmen 1 mit einer Lafette 2, die über einen Drehpunkt 3 verschwenkbar mit dem Grundrahmen 1 verbunden ist. Auf der Lafette 2 ist ein Schlitten 4 mit einem nicht dargestellten Drehantrieb für einen Gesteinsbohrer 5 angeordnet. Der Schlitten 4 ist darüber hinaus mit einem Vorschubantrieb 6 versehen, der es erlaubt, den Schlitten mit dem Bohrer 5 auf der Lafette 2 zu verfahren. Darüber hinaus ist der Schlitten 4 über einen Gelenkstab 7 im Drehpunkt 8 mit dem Grundgestell 1 verbunden. Auf dem Grundgestell 1 erstrecken sich beiderseits der Lafette 2 je eine Arretierlasche 9 mit zwei im Abstand voneinander verlaufenden Lochreihen 10, 11 für nicht dargestellte Steckbolzen zum Arretieren der Lafette in einer vorgegebenen Winkelstellung. Je eine weitere Arretierlasche 12 erstreckt sich von der Lafette 2 nach unten, deren Lochreihen hinter den Lochreihen 10, 11 der Arretierlasche 9 liegen.
• Um den Anstellwinkel der Lafette 2 mit dem Bohrer 5 beispielsweise in der aus 2 ersichtlichen Weise zu verändern, brauchen lediglich die Steckbolzen entfernt und der Vorschubantrieb in üblicher Weise wie beim Bohrer betätigt zu werden. Soll sich der Antriebswinkel vergrößern, wird der Schlitten auf der Lafette nach hinten verfahren, wie das aus 2 ersichtlich ist. Dabei ändert sich infolge des durch den Gelenkstab 7 bestimmten konstanten Abstandes zwischen den beiden Drehpunkten 3, 8 am Grundgestell 1 zwangsläufig die Winkelstellung der Lafette 2 bzw. die Bohrrichtung.
• Sobald dann die gewünschte Neigung erreicht ist, wird die Lafette 2 mit Hilfe der Steckbolzen in ihrer Lage fixiert und die Verbindung zwischen dem Gelenkstab 7 und dem Schlitten 4 und/oder dem Grundgestell 1 gelöst. Alsdann ist der Schlitten 4 mit dem Vorschubantrieb 6 in üblicher Weise auf der schrägstehenden Lafette 2 verfahrbar.
• Insgesamt ersetzt somit der Gelenkstab 7 zwischen dem Grundgestell 1 und dem Schlitten 4 den sonst üblichen Verschwenkantrieb zwischen dem Grundgestell 1 einerseits und der Lafette 2 andererseits.

Claims (5)

1. Schrägbohrgerät mit einem Grundrahmen (1) und einem auf einer winkelverstellbaren Lafette (2) verfahrbaren Vorschubantrieb (6), dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubantrieb mit dem Grundrahmen (1) verbunden ist.
2. Schrägbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugverbindung aus einem Gelenkstab (7), einer Kette oder einem Seil besteht.
3. Schrägbohrgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lafette (2) zwischen zwei Arretierlaschen (9) des Grundrahmens (1) angeordnet ist.
4. Schrägbohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch zwei Arretierlaschen (12) an der Lafette (2).
5. Schrägbohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierlaschen (9, 12) mindestens eine Lochreihe (10, 11) aufweisen.