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Die
vorliegende Erfindung betrifft anorganisch-organische Hybridmaterialien,
die photochrome und/oder fluoreszierende Proteine enthalten, erhältlich
durch Kondensation sowie Vernetzung einer oder mehrerer reaktive
Gruppen enthaltender metallorganischer Verbindungen sowie durch
die Verwendung von Metalloxidkondensaten, die bereits vernetzte
und gegebenenfalls noch unvernetzte Gruppen enthalten, Verfahren
zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.
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Hybrimere
sind eine Klasse von anorganisch-organischen Verbundwerkstoffen,
die aus atomaren Keramik- und Kunststoff-Netzen bestehen, welche
miteinander verbunden sind und sich durchdringen. Der Ausdruck "Hybrimer"
ist ein Kürzel für "Hybrid Polymere". Entsprechende
Materialien sind im Stand der Technik auch als Ormocere (organisch modifizierte
Keramiken) oder Ormosile (organisch modifizierte Siliziumverbindungen)
bekannt. Die Herstellung dieser Polymere erfolgt nach einem Sol-Gel-Prozess
in Anwesenheit saurer oder basischer Katalysatoren (Wu et
al., Chem. Mater., 1993, 5, 115-120; Shamansky et al., Bios. Bioelectr.,
2002, 17, 227-231; Innozenzi et al., Chem. Mater., 1999, 11, 1672-1679;
Piana et al., Chem. Mater., 1994, 6, 1504-1508; Yoda et al., J.
Non-Cryst. Solids, 1996, 208, 191-198; Ochi et al., J. Pol. Sci.,
2001, 39, 1071-1084; Jones et al., J. Non-Cryst. Solids, 2001, 291,
206-210).
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Die
Kombination von neuartigen Materialien mit biologischen Molekülen
ist in den letzten Jahren zu einem der innovativsten Forschungsgebiete
geworden. Während der letzten Jahrzehnte wurde die Entwicklung
von Biomaterialien hauptsächlich durch medizinische Anwendungsmöglichkeiten
in Form von Implantaten angetrieben. Solche Materialien mussten
gute mechanische Eigenschaften aufweisen und biokompatibel sein,
um in den menschlichen Körper implantiert werden zu können
und beschädigtes Gewebe oder Knochen zu ersetzen. Die industrielle Weiterentwicklung
der Biotechnologie war ein weiterer wichtiger Faktor bei der Suche
nach neuen Materialien, da die Immobilisierung von bioaktiven Molekülen,
wie z. B. Enzymen, auf festen Trägerstoffen häufig
Vorteile bietet. Die Bioverkapselung, d. h. das Einschließen
von Biomolekülen in einem Polymergerüst, war allerdings
lange auf organische Polymere beschränkt, da die Verarbeitung
von Glas bei hohen Temperaturen mit empfindlichen Biomolekülen
nicht kompatibel ist. Metalloxidverbindungen bieten allerdings einige
Vorteile, wie z. B. verbesserte mechanische Festigkeit und chemische
Widerstandsfähigkeit. Ferner kann das "leaching" von Biomolekülen
verhindert werden, da Metalloxidverbindungen in wässrigen
oder organischen Lösungsmitteln nicht aufquellen. Darüber
hinaus haben Metalloxidverbindungen den Vorteil, dass sie keine
Nährstoffquelle für Mikroorganismen, nicht toxisch
und biologisch inert sind. Aus diesem Grund wurden in der Vergangenheit
bereits Techniken zur Immobilisierung von Enzymen auf Glassoberflächen
entwickelt. Diese kovalente Kopplung erfordert aber oftmals Kopplungsreagenzien und
chemische Modifikationen, die die Bioaktivität von Enzymen
und Zellen negativ beeinflussen können. Daher kann die
physikalische Verkapselung in Sol-Gel-Materialien neue Möglichkeiten
für die Biotechnologie bieten.
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Das
sogenannte Sol-Gel-Verfahren ist ein Verfahren, das die Synthese
von glasartigen Metalloxidverbindungen bei Raumtemperatur erlaubt.
Erste Versuche haben bereits gezeigt, dass sich mittels dieses Verfahrens
Biomoleküle unter Beibehaltung ihrer Aktivität
in Metalloxidverbindungen, insbesondere Silikatverbindungen, verkapseln
lassen (Livage et al., J. Phys.: Condens. Matter, 2001,
13, R673-R691; Gill & Ballesteros,
J. Am. Chem. Soc., 1998, 120, 8587-8598; Weetall, Biosensors & Bioelectronics,
1996, 11(3), 327-333; Zink et al., New J. Chem., 1994, 18, 1109-1115;
Reetz, Adv. Mater., 1997, 9(12), 943-954).
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Das
Sol-Gel Verfahren ähnelt der Biomineralisation. Die Biomineralisation
tritt in Wasser unter milden Bedingungen, bei neutralem pH und Raumtemperatur
auf. Wenn als Metalloxid Silikate verwendet werden, polymerisieren
Kieselsäuremoleküle Si(OH)4 unter
Abspaltung von Wasser zu einem Netzwerk aus Siliziumatomen, die über
Sauerstoffatome verbunden sind.
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Gegenwärtig
werden in chemischen Anwendungen anstelle von Kieselsäure
allerdings überwiegend Alkoxysilane, die unter Abspaltung
von Alkoholen kondensieren, eingesetzt.
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Während
die Kondensation fortschreitet, wachsen die Siliziumoxidpartikel,
was pH-Wert abhängig zur Bildung von kolloidalen Lösungen
(Sole) oder Gelen führt. Diese Gele können bei
Raumtemperatur teilweise getrocknet werden, um ein poröses Netzwerk
aus hydratisiertem, amorphen Siliziumoxid SiO2·nH2O (Xerogel) zu erhalten.
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Die
Sol-Gel Chemie bietet ein vielseitiges Verfahren für die
Synthese von Metalloxiden bei niedriger Temperatur. Dünne
Filme können durch "Dip-coating", "Spin-coating", Rakeln,
Drucken, Sprayen etc. auf jede Art von Trägermaterial (Glas, Keramik,
Metalle, Polymere) aufgetragen werden. Ferner können aus
viskosen Gelen Fasern gezogen und aus kolloidalen Dispersionen Nanopartikel
synthetisiert werden.
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Die
milden chemischen Bedingungen bei der Sol-Gel Synthese von Metalloxiden
ermöglichen den Zugang zu anorganisch-organischen Hybridmaterialien.
Die Mischung von organischen Molekülen und Alkoxiden in
der Vorläuferlösung erlaubt es, organische und
anorganische Bestandteile auf molekularer Ebene zu verbinden. Organische
Moleküle können einfach in der Metalloxidmatrix
eingebettet oder kovalent über reaktive Gruppen an die
Matrix gebunden werden.
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Die
so erhaltenen Hybridmaterialien haben eine Reihe von vorteilhaften
Eigenschaften. Insbesondere kann ihre optische Qualität,
Flexibilität und Formbarkeit im Gegensatz zu den festen
und spröden reinen Metalloxidmaterialien über
Art und Menge der organischen Reste je nach beabsichtigtem Einsatzgebiet
gesteuert werden.
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Die
Erkenntnis, dass sich Biomoleküle, insbesondere Proteine,
in anorganischen glasähnlichen Polymeren verkapseln lassen
ohne ihre Funktionalität zu verlieren und die oben beschriebenen
Fortschritte auf dem Gebiet der anorganisch-organischen Hybridmaterialien,
insbesondere die Möglichkeit diese Materialien in Monolithen,
dünnen Filmen, Pulvern und Fasern herzustellen, hat die
Kombination der neuartigen Hybridmaterialien mit Biomolekülen
für anspruchsvolle Anwendungen in der bioorganischen Synthese,
der Medizin, Biotechnologie und Umwelttechnologie attraktiv gemacht.
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Daher
wurden große Anstrengungen unternommen, um Sol-Gel Verfahren
für die effiziente Immobilisierung von empfindlichen Biomolekülen,
insbesondere Proteinen und ganzen Zellen, in physiko-chemisch robusten
Verbundstoffen zu entwickeln.
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Trotz
des unbestreitbaren Potentials dieser Technologie bei dem Einschließen
von Biomolekülen, bestehen nach wie vor große
Probleme, die auf die Alkyl-, Alkoxy- und Alkylalkoxy-Silane zurückzuführen
sind, die im allgemeinen für Sol-Gel Werkstoffe verwendet
werden. Die schlechte Wasserlöslichkeit und Reaktivität
dieser Verbindung erfordert in der Regel Lösungsmittel
und andere Zusatzstoffe, wie z. B. Tenside oder Katalysatoren, die
biologische Materialien nachteilig beeinflussen. Ferner setzt die
Hydrolyse der Alkoxysilane Alkohole frei, die für die Bioaktivität
schädlich sind und Biomoleküle, wie z. B. Proteine,
irreversibel schädigen, d. h. denaturieren, können.
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Aus
diesem Grund besteht nach wie vor Bedarf für verbesserte
Verfahren zur Herstellung biokompatibler anorganisch-organischer
Hybridmaterialien, die es auf der einen Seite erlauben die Funktionalität
von im Polymermaterial immobilisierten Biomolekülen zu
erhalten und auf der anderen Seite ihre vorteilhaften Materialeigenschaften
beibehalten.
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Insbesondere
besteht ein Bedarf für Verfahren zur Herstellung von Hybrimer-Materialien,
die die funktionelle Verkapselung von Proteinen erlauben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein entsprechendes Verfahren
zur Herstellung von biokompatiblen anorganisch-organischen Hybridmaterialien
bereitzustellen, das es zum einen erlaubt Biomoleküle,
insbesondere photochrome oder fluoreszierende Proteine, in diese
Polymere einzubinden, ohne dass die Funktionalität des
Biomoleküls verloren geht, und zum anderen die vorteilhaften Materialeigenschaften
beizubehalten.
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Diese
Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Photochrome
Proteine sind in der Natur relativ selten. Der Ausdruck "photochrom"
bezieht sich dabei auf die Eigenschaft, bei Lichtexposition die
Farbe ändern zu können. Beispiele für
photochrome Proteine sind beispielsweise Rhodopsine, beispielsweise
Bakteriorhodopsin, oder Proteine wie Phytochrome, Cryptochrome,
und Komplexe aus Retinal und Retinalderivaten mit anderen Proteinen
als Rhodopsin. Neben photochromen Proteinen können auch fluoreszierende
Proteine, wie beispielsweise GFP (green fluorescent Protein), EGFP
(enhanced green fluorescent Protein) oder YFP (yellow fluorescent Protein),
Verwendung finden.
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Bakteriorhodopsin
ist ein integrales Membranprotein, welches in der Zellmembran des
halophilen Organismus Halobacterium salinarum (Halobakterien) vorkommt.
Der Polypeptidanteil des Bakteriorhodopsin besteht aus 248 Aminosäuren
die, in Form von sieben antiparallelen alpha-Helices eine Pore bilden.
In dieser Pore befindet sich der Kofaktor Retinal, der als Chromophor
fungiert. Retinal ist über eine Imidbindung (Schiffsche
Base) an die Aminogruppe der Seitenkette von Lys216 gebunden. Unter
physiologischen Bedingungen liegt Retinal als all-trans oder 13-cis
Isomer vor. Die Isomerisierung erfolgt unter Einwirkung von sichtbarem
Licht. In der Zellmembran der Halobakterien liegt Bakteriorhodopsin
als Trimer vor und bildet zweidimensional kristalline (hexagonale)
Bereiche aus. Diese bis zu fünf Mikrometer großen
Membranbereiche werden als Purpurmembran (PM) bezeichnet. In dieser
Form besitzt Bakteriorhodopsin eine hohe Stabilität gegenüber
physikalisch-chemischen Einflüssen.
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So
bleiben Farbe und photochemische Aktivität der Purpurmembran
auch in Gegenwart von Sauerstoff, unter hohen Salzkonzentrationen
sowie über einen breiten Feuchtigkeitsbereich erhalten.
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Das
Bakteriorhodopsin stellt den Lichtenergie-Konverter der photosynthetischen
Energiegewinnung von Halobacterium salinarum dar. Die von Halobacterium
salinarum vollzogene Photosynthese unterscheidet sich grundlegend
von der Photosynthese der Pflanzen. Die Lichtenergie wird hier nicht
zur Spaltung von Wasser genutzt, sondern dient über den
Energiekonverter Bakteriorhodopsin zum Aufbau eines Protonen-Gradienten
zwischen dem Innern (Cytoplasma) des Bakteriums und der äußeren
Umgebung. Dieser Protonen-Gradient stellt die Energiequelle für
die ATP-Synthase dar, die aus ADP ATP synthetisiert.
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Der
Protonen-Gradient wird über einen mehrstufigen Prozess,
initiiert durch die lichtinduzierte Isomerisierung des Retinals
und angetrieben durch Veränderungen der Protonenaffinitäten
von Aminosäurefunktionen, erzeugt. Das Chromophor, welches
im unbelichteten Zustand als all-trans Retinal vorliegt, isomerisiert
nach Belichtung zu 13-cis Retinal. Das hat, aufgrund der Bindung
des Chromophors an das Protein, konformationelle Änderungen des
Proteins zur Folge, was sich unmittelbar auf den zunächst
protonierten Zustand der Schiffschen Base auswirkt. Nach der Isomerisierung
befindet sich dieses Proton in einer energetisch ungünstigen
Umgebung und wird an den unmittelbaren Wechselwirkungspartner der
Schiffschen Base, Asp85, in extrazelluläre Richtung abgegeben.
Daran ist eine Folge von vier weiteren unidirektionalen Protonenverschiebungen
geknüpft, bevor abschließend der Ausgangszustand
des Proteins wiederhergestellt wird und ein neuer Zyklus durchlaufen
werden kann. Dieses lichtgetriebene Pumpen von Protonen ist an eine
zyklische Folge spektroskopisch unterscheidbarer Zustände
des Proteins geknüpft. Diese Folge wird Photozyklus genannt.
Das Durchlaufen des Photozyklus infolge von Belichtung ist mit einem
reversiblen Farbwechsel von Violett (B-Zustand, Absorptionsmaximum
570 nm) nach Gelb (M-Zustand, Absorptionsmaximum 410 nm) verbunden.
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Aufgrund
seiner außergewöhnlichen Funktionalität
ist das Protein von großem wissenschaftlichem Interesse,
zudem wurden für Bakteriorhodopsin eine Reihe verschiedener
technischer Anwendungen vorgeschlagen. Insbesondere von Interesse ist
seine Verwendung als Sicherheitspigment für den Schutz
von Personaldokumenten, Wertdokumenten und Produkten vor Nachahmung
und Fälschung sowie als optischer Datenspeicher.
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Im
Falle einer Verwendung als Sicherheitspigment, wird der kontrastreiche
Farbwechsel des Moleküls bei Belichtung mit sichtbarem
Licht, nämlich von violett nach gelb, ausgenutzt. Dieses
Merkmal der Schaltbarkeit zwischen zwei Farben mit sichtbarem Licht
bietet eine hohe Erkennbarkeit durch den Nutzer, sowie einen effektiven
Kopierschutz für entsprechend ausgerüstete Dokumente. Die
Nachahmung eines solchen Sicherheitsmerkmals ist wegen der dann
fehlenden optischen Schaltbarkeit leicht zu erkennen.
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Durch
geeignete Modifikationen des Bakteriorhodopsins, lässt
sich, z. B. über Erkennungstags oder Mutationen in der
Aminosäuresequenz des Proteins sowie chemische Modifikation
des Retinals, ferner mittels geeigneter Laborverfahren die Herkunft eines
Materials sicher identifizieren. (Birge, Annu. Rev. Phys.
Chem., 1990, 41, 683; Oesterhelt et al., Quarterly Rev. Biophys..,
1991, 24, 425; Brauchle et al., Adv. Mater., 1991, 3, 420; Miyasaka
et al., Science 1992, 255, 342).
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Es
wurde bereits demonstriert, dass Bakteriorhodopsin in glasartigen
Silikaten, die mittels eines Sol-Gel Verfahrens hergestellt wurden,
seine Funktionalität beibehält (Weetall, supra).
Das Glas erlaubt den Transport kleiner Moleküle, immobilisiert
jedoch das Protein in seinen Poren. Es wurde gezeigt, dass die Eigenschaften
des im Glas eingekapselten Bakteriorhodopsins vergleichbar zu denen
des gelösten Proteins sind. Diese glasartigen Materialien
haben allerdings den Nachteil einer hohen Sprödigkeit und Porosität,
was Nachteile bei der Handhabung und optischen Qualität
(Streuung) mit sich bringt. Weiterhin kann aufgrund der Porosität
eingedrungenes Wasser das Netzwerk durch Spaltung (Hydrolyse) von Si-O-Si-Bindungen
schwächen und somit zusätzlich die Transparenz
und Stabilität des Materials sowie die Immobilisierung
des Proteins negativ beeinflussen.
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Die
Verkapselung von funktionellem Bakteriorhodopsin oder anderen photochromen
und fluoreszierenden Proteinen in anorganisch-organischen Hybridmaterialien
wurde dagegen mangels geeigneter Verfahren bisher nicht beschrieben.
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So
offenbart die vorliegende Erfindung zum ersten Mal ein Verfahren,
mit dem sich funktionelle photochrome oder fluoreszierende Proteine,
beispielsweise Bakteriorhodopsin, in ein anorganisch-organisches
Hybridmaterial, ein Hybrimer, einlagern lassen. Das Verfahren ist
vorzugsweise ein Sol-Gel Verfahren.
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Gegenstand
der Erfindung sind des Weiteren die durch das erfindungsgemäße
Verfahren hergestellten Hybrimere sowie deren Verwendung.
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Wie
eingangs erwähnt, sind "Hybrimere", die teilweise auch
als Ormocere oder Ormosile bezeichnet werden, Verbundwerkstoffe,
die aus einem Netzwerk aus organischen und anorganischen Polymeren bestehen.
Dabei bezeichnet der Ausdruck "Netzwerk" eine dreidimensionale Anordnung
miteinander kovalent verbundener Verbindungen. Hierbei füllt
das organische Netzwerk Leerstellen des in der Regel mittels Kondensation
erzeugten anorganischen Netzwerkes aus, so dass sich beide Netzwerke
durchdringen oder fest miteinander verbunden sind.
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In
diesem Zusammenhang bedeutet anorganisch, dass die Hauptketten aus
Metalloxidbindungen, die sowohl linear als auch verzweigt sein können,
gebildet werden, insbesondere aus -Si-O- Bindungen. Neben der Verwendung
von Si-Atomen zum Aufbau des anorganischen Netzwerkes können
gegebenenfalls auch andere Metall- oder Halbmetallatome, wie beispielsweise
Al, B, Zr, Y, Ba und Ti oder Kombinationen davon verwendet werden.
Ferner können auch Kombinationen von Si mit anderen Atomen,
wie Al, B, Zr, Y, Ba und Ti oder Kombinationen davon, zum Aufbau
des anorganischen Netzwerks verwendet werden. Ein Beispiel dafür
ist die kombinierte Verwendung von Si und Zr-Verbindungen zum Aufbau
des anorganischen Teils des Netzwerks.
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Das
organische Netzwerk wird durch Polymerisation oder Polykondensation
von organischen Resten erhalten. Die Polymerisationsreaktion kann dabei
Mechanismen wie Polyaddition oder Cycloaddition einschließen.
Die verwendeten organische Reste enthalten reaktive Gruppen, die über
eine entsprechende chemische Reaktion vernetzbar sind. Dabei können
diese Gruppen beispielsweise untereinander polymerisierbar und/oder
mit anderen reaktiven Gruppen kopolymerisierbar sein. Zum Beispiel können
die organischen Reste als reaktive Gruppen Epoxidreste enthalten,
wobei auch zusätzlich weitere Reste, die untereinander
polymerisierbar und/oder mit Epoxidresten kopolymerisierbar sind,
enthalten sein können. Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung
von Isocyanat- und Hydroxygruppen an den organischen Resten, um
Urethane zu erzeugen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren umfasst daher die Bildung
eines anorganischen Netzwerks durch Kondensation mindestens einer
Metalloxidverbindung, wobei die Metalloxidverbindung die Formel
besitzt,
wobei M Si,
Al, B, Zr, Y, Ba oder Ti bedeutet,
wobei jeder der Reste R
1, R
2, R
3 und
R
4 unabhängig voneinander einen
unsubstituierten oder substituierten aliphatischen, cycloaliphatischen
oder aromatischen Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei
eine oder mehrere CH
2-Gruppen des aliphatischen
oder cycloaliphatischen Rests durch O, C=O, C(O)O-, NR', Si(R')
2 , Si(R')
2O, CR'
2 und/oder
S, und/oder gegebenenfalls eine oder mehrere CH
3-Gruppen
des aliphatischen oder cycloaliphatischen Rests durch OR', C(O)R',
COOR', NR
2', Si(R')
3,
Si(R')
2OR' und/oder SR' ersetzt sein können, wobei
jedes R' unabhängig H, C
1-C
20 Alkyl, Alkenyl, Alkinyl oder Alkoxy, OH
oder Halogen ist, wobei mindestens zwei von R
1,
R
2, R
3 und R
4 ein hydrolysierbares Alkoholat, insbesondere
Methoxy, Ether von Glycerin oder Glykol oder andere komplexierende
Verbindungen wie Acetylacetonat, sind, wobei mindestens einer von
R
1, R
2, R
3 und R
4 mindestens
eine reaktiv vernetzbare Gruppe, beispielsweise eine Acrylat-, Vinyl-,
Allyl-, Methacrylat-, Oxetan-, Epoxy- Acrylamido-, Hydroxy-, Nitril-,
Isonitril-, Cyanat-, Isocyanat-, Amino-, Alkylamino-, Dialkylamino-,
Mercapto-, Halogen-, Silan- oder Cyanoalkylgruppe trägt, und
wobei abhängig von der Wertigkeit von M R
3 und/oder
R
4 vorhanden oder nicht vorhanden sein können,
oder
wobei die Metalloxidverbindung ein cyclisches, verzweigtes oder
lineares Oligo- bzw. Polymetalloxid ist, umfassend Struktureinheiten
der Formel (II)
wobei M, R
1 und
R
2 die oben angegebene Bedeutung haben,
und
wobei abhängig von der Wertigkeit von M R
2 vorhanden sein oder fehlen kann, und
wobei
mindestens einer von R
1 und R
2 mindestens eine
reaktiv vernetzbare Gruppe, beispielsweise eine Acrylat-, Vinyl-,
Allyl-, Methacrylat-, Oxetan-, Epoxy-, Acrylamido-, Hydroxy-, Nitril-,
Isonitril-, Cyanat-, Isocyanat-, Amino-, Alkylamino-, Dialkylamino-,
Mercapto-, Halogen-, Silan- oder Cyanoalkylgruppe trägt.
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„Reaktive
Gruppen” sind solche chemischen Gruppen, die gemäß im
Stand der Technik bekannter Verfahren vernetzbar, das heißt
polymerisierbar oder polykondensierbar sind. Vernetzung bedeutet
daher Polymerisation und/oder Polykondensation, wobei der Begriff „Polymerisation"
auch Polyadditions- oder Cycloadditionsreaktionen einschließt,
die geeignet sind mehrere Moleküle zu vernetzen. Dabei
können zwei gleiche oder zwei unterschiedliche reaktiv
vernetzbare Gruppen miteinander vernetzbar sein. Beispiele für
gleiche reaktiv vernetzbare Gruppen, die miteinander vernetzbar
sind, sind beispielsweise Acryl-, Vinyl- oder Epoxidgruppen. Beispiele
für unterschiedliche reaktiv vernetzbare Gruppen, sind
dagegen die Kombinationen Hydroxy/Isocyanat, Vinyl/Silan und Amino/Hydroxy.
Für die Vernetzung der reaktiven Gruppen können
weiterhin auch quervernetzende Verbindungen (Crosslinker) eingesetzt werden.
Beispiele für solche Crosslinker sind beispielsweise 3-Amino-1-propanol,
Glycerin, Bisphenol A, Bisepoxide, Succinanhydrid, Succinimid, und
Isophorondiamin.
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In
einer Ausführungsform kann Glycerin als quervernetzende
Verbindung verwendet werden, um Epoxidgruppen zu vernetzen. In einer
anderen Ausführungsform kann 3-Amino-1-propanol als Crosslinker
verwendet werden, um Isocyanatgruppen zu vernetzen.
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Die
aliphatischen Reste sind Alkinyl-, Alkenyl- und/oder Alkylreste
mit 1-20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 1-6 Kohlenstoffatomen,
die gradkettig, verzweigt oder cyclisch sein können.
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Beispiele
für geeignete Alkylreste sind C1-C6 Alkylreste, insbesondere Methyl, Ethyl,
n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, s-Butyl, t-Butyl, i-Butyl, n-Pentyl
und n-Hexyl.
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Zu
den Alkenylresten gehören unter anderem Vinyl, Allyl, 2-Butenyl,
Cyclopentenyl und Cyclohexenyl.
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Beispiele
für Alkinylreste sind unter anderem Ethinyl, Propinyl und
2-Butinyl.
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Cycloaliphatische
Reste umfassen Cycloalkylreste, die ein oder mehrere Ringsysteme
aufweisen. Beispiele sind C1-C20 mono-
oder bizyklische Cycloalkylreste, z. B. Cyclopentyl, Cyclohexyl
und Norbonyl.
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Darüber
hinaus können die Metalloxide der Formeln (I) oder (II)
auch aromatische Reste umfassen. Zu den bevorzugten Arylresten gehören
Phenyl, Diphenylyl und Naphthyl. Die aromatischen Reste umfassen
auch Alkylarylreste, wie beispielsweise Benzyl. Ferner können
die aromatischen Reste auch heteroaromatische Reste sein, die 1-3
Heteroatome, beispielsweise ausgewählt aus O, N und S,
enthalten.
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In
bestimmten Ausführungsformen, können die Metalloxide
der Formeln (I) oder (II) auch Aminosäurereste, Steroidreste
oder Polyethylenoxidreste umfassen.
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Alle
genannten Reste können substituiert oder unsubstituiert
sein, d. h. anstelle eines H-Atoms gegebenenfalls einen oder mehrere
Substituenten, z. B. Halogen, C1-C20 Alkyl, C1-C20 Hydroxyalkyl, C1-C20 Alkenyl, C1-C20 Alkoxy, C1-C20 Aryl, C1-C20 Aryloxy, C1-C20 Aralkyl, C1-C20 Acyloxy, C1-C20 Alkylcarbonyl, C1-C20 Alkoxycarbonyl, Amino, C1-C20 Alkylamino, C1-C20 Dialkylamino, C1-C20 Trialkylammonium, Amido, Hydroxy, Formyl,
Carboxy, Mercapto, Cyano, Nitro und Epoxy tragen. Besonders bevorzugt
sind Reste, die mit einer oder mehreren Epoxy-, Hydroxyl- oder Isocyanatgruppen
substituiert sind.
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Die
Alkoxy-, Aryloxy-, Acyloxy- und Alkylcarbonylreste leiten sich unter
anderem von zuvor genannten Alkyl- und Arylresten ab. Zu diesen
gehören unter anderem Methoxy, Ethoxy, n- und i-Propoxy,
n-, i-, s- und t-Butoxy, Acetyloxy, Propionyloxy, Methylcarbonyl,
Ethylcarbonyl, Methoxycarbonyl, Benzyloxy, 2-Phenylethyloxy und
Tolyloxy. Diese Reste können ebenfalls die zuvor genannten
Substituenten aufweisen.
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Spezielle
Beispiele für Metalloxidverbindungen der Formel (I) sind
Siliziumverbindungen, wie beispielsweise Glycidoxypropyltrimethoxysilan.
Diese Siliziumverbindungen können auch als Mischungen eingesetzt
werden. Ein anderes Beispiel für Metalloxidverbindungen
der Formel (I) sind Zirkoniumverbindungen, die auch als Mischung
mit Siliziumverbindungen eingesetzt werden können.
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Geeignete
Silane bzw. Siloxane sind größtenteils kommerziell
erhältlich, darüber hinaus können sie
in an sich bekannter Weise synthetisch erhalten werden. Hilfreiche
Hinweise erfährt der Fachmann darüber hinaus beispielsweise
aus Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Aufl.
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Zu
den Metalloxiden der Formeln (I) oder (II) oder entsprechenden Mischungen
von Metalloxiden der Formeln (I) oder (II), aus der gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren die anorganischen
Netzwerke durch hydrolytische Kondensation erhältlich sind,
können weitere organische Halbmetall- und Metallverbindungen
zugegeben werden, die während der Hydrolyse in das anorganische
Netzwerk eingebaut werden. Zu diesen gehören unter anderem
Silane, Zirkoniumverbindungen und weitere Metalloxide, insbesondere
Siloxane, die keine reaktiv vernetzbaren Gruppen aufweisen.
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Beispiele
hierfür sind R''-M-Clx, R''-M-(OCH3)x, (R'')2-M-Clx, (R'')2-M-Brx, (R'')2-M-(OR'')x, M-(R'')x oder M-(OR'')x,
wobei M Si, Al, B, Zr, Y, Ba oder Ti ist, jedes R'' unabhängig
H oder ein geradkettiges oder verzweigtes C1-C20 Alkyl, Alkenyl, Alkinyl oder Cycloalkyl
ist und x abhängig von der Wertigkeit von M 1, 2 oder 3
ist. Geeignete Verbindungen sind daher beispielsweise CH3-Si-Cl3, CH3-Si-(OCH3)3, C2H5-Si-Cl3, C2H5-Si-(OCH3)3, (CH3)2-Si-Cl2, (CH3)2-Si-Br2 und Si-(OCH3)4. Eine andere geeignete Verbindung ist beispielsweise
Zirkoniumethoxid oder ein Komplex aus Zirkoniumethoxid und Triethanolamin.
Bei der Verwendung einer solchen Zirkoniumverbindung als zusätzlichem
Bestandteil der Reaktion, kann über die Menge der Zirkoniumverbindung
der Brechungsindex des resultierenden Films oder Monolithen gesteuert
werden.
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In
einer Ausführungsform ist dieses zusätzliche Metalloxid
ein Silan, vorzugsweise Tetramethoxysilan. In einer anderen Ausführungsform
ist dieses zusätzliche Metalloxid Zirkoniumethoxid.
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Die
mechanischen und gegebenenfalls auch optischen Eigenschaften der
gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhältlichen Hybrimere lassen sich durch Art
und das Verhältnis der verwendeten Metalloxidverbindungen
beeinflussen.
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Ferner
gilt, je höher der Anteil der hydrolysierbaren Gruppen,
beispielsweise Methoxygruppen, gegenüber den nicht hydrolysierbaren
Gruppen ist, desto härter aber auch spröder wird
der Werkstoff.
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In
einigen Ausführungsformen liegt das Verhältnis
dieser Gruppen, das durch hydrolysierbar zu nicht hydrolysierbar
gegeben ist, im Bereich von 1:2 bis 100:1, beispielsweise im Bereich
1:1 bis 20:1, vorzugsweise im Bereich 1:1 bis 8:1. Dabei sind diese Werte
als Mittelwert über die, gegebenenfalls als Mischung einsetzbaren,
hydrolysierbaren Verbindungen zu verstehen.
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Die
Herstellung der anorganischen Netzwerke kann in der auf dem Gebiet
der Poly(hetero)kondensation üblichen Art und Weise erfolgen.
Zur (hydrolytischen) Kondensation von Siliziumverbindungen genügt
in den meisten Fällen ein Beimischen von Wasser oder, im
Fall einer wasserfreien Hydrolyse, von Borsäure (B(OH)3) oder ähnlichen Verbindungen,
bei Raumtemperatur oder unter leichter Kühlung, wonach
die resultierende Mischung einige Zeit gerührt wird. Die
etwaige Hydrolyse der Siliziumverbindungen kann auch durch Zugabe
einer Säure oder Base, gegebenenfalls auch unter Ausschluss
von Wasser, d. h. wasserfrei, erfolgen.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung, erfolgt die Hydrolyse
in Gegenwart einer unterstöchiometrischen Menge H2O und gegebenenfalls einer Säure,
beispielsweise HCl, HF, HBr, Tetrabutylammoniumfluorid (TRAF), B(OH)3 oder Al(OH)3. Im
Fall der Verwendung von Glycidoxypropyltrimethoxysilan und Tetramethoxysilan,
erhält man abhängig von der eingesetzten Konzentration
der Säure und der Säurestärke so eine niedrigviskose
Mischung, die über mehrere Monate stabil bleibt, d. h.
die Viskosität ändert sich nicht wesentlich.
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Im
Allgemeinen wird die Hydrolyse bei Temperaturen zwischen –20
Grad Celsius und 130 Grad Celsius, vorzugsweise zwischen 0 und 30
Grad Celsius durchgeführt. Die Umsetzung kann sowohl in Masse
als auch in einem Lösungsmittel, wie beispielsweise Methanol,
erfolgen.
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Da
die reaktiven Gruppen, beispielsweise Epoxidgruppen, ebenfalls sauer
oder basisch vernetzbar, beispielsweise polymerisierbar, sein können,
wird der pH-Wert für die Hydrolyse und Kondensation der
anorganischen Polymermatrix in einem Medium in Abhängigkeit
von der Hydrolysegeschwindigkeit der Alkoholate und der Stabilität
der reaktiv vernetzbaren Gruppen gewählt.
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Bei
der Verwendung von verschiedenen leicht hydrolysierbaren Verbindungen
hat es sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, nicht alle Ausgangsverbindungen
zu Beginn der Hydrolyse vorzulegen, sondern nur einen Teil dieser
Verbindungen mit Wasser zu kontaktieren und anschließend
andere Verbindungen zuzugeben. Gleiches gilt für die Wasserzugabe,
die in mehreren Stufen erfolgen kann, wobei nach jeder Wasserzugabe
die Mischung für eine gewisse Zeit gerührt wird.
Diese Vorgehensweise kann erforderlich sein, falls Teile der hydrolysierten
Verbindungen zur Präzipitation, Entmischung oder Phasentrennung
neigen oder das gesamte System zur schnellen Gelierung neigt. Hierbei
kann auch mit komplexierenden Verbindungen gearbeitet werden, um
die Geschwindigkeit der Hydrolyse zu verlangsamen. Geeignete komplexierende
Verbindungen sind beispielsweise Acetylacetonat und Ethanolamine
wie Triethanolamin.
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Die
Kondensationszeit richtet sich nach den jeweiligen Ausgangskomponenten
und deren Mengenanteilen, dem pH-Wert, der Konzentration, gegebenenfalls
dem verwendeten Katalysator, wie zum Beispiel Ti(OPr)4,
der Reaktionstemperatur und der gewünschten Endviskosität
usw. Im Allgemeinen erfolgt die Polykondensation bei Normaldruck.
Sie kann jedoch auch bei erhöhtem, oder bei verringertem
Druck durchgeführt werden. Das so erhaltene Polykondensat
kann entweder als solches oder nach Entfernung verwendeter oder
gebildeter leicht flüchtiger Stoffe, wie beispielsweise
Lösungsmittel, eingesetzt werden.
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Da
die Bildung des organischen Netzwerks durch basische, saure, kationische,
anionische oder radikalische Polymerisation oder Polykondensation erfolgen
kann, werden den Polykondensaten oder den Mischungen, aus denen
diese erhalten werden, Polymerisations- bzw. Polykondensationsinitiatoren beigegeben.
Falls, beispielsweise bei Verwendung von Epoxid- oder Allylgruppen
als reaktive vernetzbare Gruppen, eine kationische Polymerisation durchgeführt
wird, werden Initiatoren verwendet, die vorzugsweise Lewis- oder
Brönstett-Säuren bzw. Verbindungen, die solche
Säuren freisetzen, wie beispielsweise BF3 oder
dessen etherische Addukte (BF3·THF,
BF3·Et2O,
usw.), AlCl3, FeCl3,
NbCl5, HPF6, HAsF6, HSbF6, HBF4, sind. Ferner können als Initiatoren
auch Tetrabutylammoniumfluorid (TRAF), Ti(OPr)4 (Titantetraisopropylat),
Photosäuren und/oder Oniumsalze sowie Mischungen der oben genannten
Verbindungen verwendet werden.
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Der
Ausdruck „Initiator" in Bezug auf die Polymerisations-
oder Polykondensationsreaktion, schließt daher sowohl Katalysatorsubstanzen,
sowie andere Möglichkeiten der Initiierung der Reaktion, beispielsweise
durch UV-Licht, Radikalbildner etc., ein.
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Aus
diesem Grund beinhaltet ein Aspekt der Erfindung auch die photochemische
Vernetzung der reaktiven Gruppen der organischen Reste. Ein anderer
Aspekt der Erfindung beinhaltet die thermische Vernetzung der reaktiven
Gruppen der organischen Reste.
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Zur
Bildung des organischen Netzwerks können in Abhängigkeit
der reaktiv vernetzbaren Gruppen ein oder mehrere Verbindungen,
die die Vernetzungsreaktion initiieren und/oder katalysieren, eingesetzt
werden. Insbesondere können auch Mischungen von geeigneten
Katalysatorsubstanzen, die beispielsweise kommerziell erhältlich
sind, verwendet werden.
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Zur
Vernetzung der reaktiven Gruppen können weiterhin auch
geeignete quervernetzende Verbindungen, wie beispielsweise bi- oder
multivalente Crosslinker eingesetzt werden. Für die Vernetzung von
Epoxygruppen über Crosslinker sind beispielsweise Glycerin,
Bisphenol A, Succinanhydrid, Isophorondiamin und Bisepoxide geeignet.
Für die Vernetzung von Isocyanatgruppen unter der Bildung
von Urethanen ist als Crosslinker beispielsweise 3-Amino-1-propanol
geeignet.
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Die
zeitliche Abfolge von (hydrolytischer) Kondensation und Vernetzung,
z. B. mittels Polymerisation, ist nicht festgelegt und kann in geeigneter
Art und Weise gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge nacheinander
erfolgen.
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Der
hydrolysierbaren Metalloxidverbindung bzw. dem hieraus hergestellten
Kondensat oder Netzwerk können vor, nach oder während
der Kondensation und/oder Vernetzung weitere polymerisierbare Monomere
oder Vorkondensate/Polymerisate oder Mischungen davon beigefügt
werden.
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Hierbei
kann es sich sowohl um monofunktionale als auch um polyfunktionale
Monomere oder Polymere mit vernetzbaren, d. h. polymerisierbaren oder
polykondensierbaren, Gruppen, wie beispielsweise Acrylat-, Vinyl-,
Allyl-, Methacrylat-, Oxetan-, Epoxy- oder Acrylamidogruppen bzw.
Hydroxy-, Nitril-, Isonitril-, Cyanat-, Isocyanat-, Amino-, Alkylamino-,
Dialkylamino-, Mercapto-, Halogen-, Silan- oder Cyanoalkylgruppen,
handeln.
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Ferner
können der Hybrimerlösung vor, nach oder während
der Kondensation und/oder Vernetzung oder auch erst nach Zugabe
des Proteins, weitere nicht funktionelle Monomere oder Polymere
zugegeben werden, die dem daraus erhältlichen Material
weitere Eigenschaften, wie beispielsweise Leitfähigkeit
verleihen. Beispiele für solche Polymere sind Poly(p-Phenylen-Vinylen)
(PPV), Poly(3,4-Ethylendioxythiophen)(PEDOT) und Polyanilin(PANI).
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In
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Hybrimere dadurch hergestellt, dass man Glycidoxypropyltrimethoxysilan
und Tetramethoxysilan als Ausgangskomponenten mischt, die Siliziumverbindungen
hydrolysiert und die Epoxidreste kationisch polymerisiert, wobei
Hydrolyse, Kondensation und Polymerisation gleichzeitig oder in
beliebiger Reihenfolge nacheinander erfolgen können.
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Die
kationische Polymerisation der Epoxidgruppen erfolgt durch Zugabe
einer Lewissäure, vorzugsweise Bortrifluoriddiethyletherat
(BF3·Et2O),
in einem Lösungsmittel, vorzugsweise dem in der Hydrolyse
entstandenen Alkohol. Das Verhältnis Epoxidgruppen:Lewissäure
bestimmt die Polymerisationsgeschwindigkeit und damit auch die Geschwindigkeit
der Viskositätszunahme der Lösung.
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Die
Polymerisationszeit ist abhängig von den Ausgangskomponenten,
deren Molverhältnissen, dem verwendeten Initiator und der
Reaktionstemperatur.
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Vor
oder nach dem Vernetzungsschritt oder bereits während der
Hydrolyse können zusätzlich Antibleichmittel (UV-Blocker),
beispielsweise siloxanmodifizierte Diphenylketone, Konservierungsmittel, wie
beispielsweise antibakterielle Zusätze, Antioxidantien,
Radikalfänger, hindered amine light stabilizers (HALS),
organische Farbstoffe, wie beispielsweise Laserfarbstoffe, anorganische
Halbleiterteilchen, wie beispielsweise CdS oder CdSe-Nanoteilchen,
und/oder Nanopartikel dem Sol zugegeben werden. Ferner können
Fluorpolymere wie Siloxane und/oder Titan-/Zirkoniumoxid-Verbindungen
zugegeben werden, um den Brechungsindex des erhaltenen Films oder
Monoliths einzustellen. Weiterhin können Feuchtigkeitsregulatoren,
wie beispielsweise Gylcerin zugegeben werden. Bei der Verwendung von
Glycerin als Feuchtigkeitsregulator, kann dieses, falls es vor oder
während der Vernetzungsreaktion zugegeben wird, dabei zusätzlich
als quervernetzendes Mittel (Crosslinker) wirken.
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Falls
eine saure Polymerisation der reaktiv vernetzbaren Gruppen mit einer
Lewissäure als Katalysator (Initiator) durchgeführt
wird, kann die Lewissäure danach mit Wasser hydrolysiert
und der pH-Wert des Gels mit einer Base auf einen Bereich von 4,0
bis 11,0, vorzugsweise 5,0 bis 10,0, noch bevorzugter 5,5 bis 9,5,
eingestellt werden. Art und Menge der zugegebenen Base bestimmen
Art und Geschwindigkeit der Gelierung sowie gegebenenfalls eine
weitere Vernetzung des Epoxid-Netzwerks. Beispiele für
geeignete Basen sind NaOH, KOH, Ca(OH)2,
Mg(OH)2, primäre, sekundäre
und tertiäre Amine (siehe J. Pol. Sci., 2001, 39,
1071-1084), beispielsweise Imidazole, insbesondere Methylimidazol, Pyridine,
Pyrimidine, Pyrazole, Piperidine, Ammoniak, Ethanolamine, insbesondere
Triethanolamin, aber auch DBU (1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undek-7-en) und
DABCO (1,4-diazabicyclo[2.2.2]oktan), sowie Mischungen davon.
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Wird
dagegen basisch polymerisiert, muss der pH-Wert des Gels entsprechend
mit einer Säure auf den oben angegebenen pH-Bereich eingestellt werden.
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Der
so eingestellte pH-Wert, der vorteilhafterweise nahe dem physiologischen
pH liegt, ist insbesondere für die Funktionalität
der später zugegebenen photochromen bzw. fluoreszierenden
Proteine von Bedeutung.
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Im
Folgenden wird der bei der Hydrolyse gegebenenfalls aus dem Alkoholat
gebildete Alkohol, z. B. Methanol, sowie sonstige flüchtige
Bestandteile üblicherweise schonend und langsam unter (gegenüber
Normaldruck) erniedrigtem Druck und gegebenenfalls ebenfalls bei
erhöhter Temperatur, z. B. in einem Rotationsverdampfer
entfernt. Das schonende Vorgehen bei der Entfernung des gebildeten
Alkohols dient zur Vermeidung der weitergehenden Gelierung der Mischung.
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Zu
dem erhaltenen Gel kann nun das gewünschte photochrome
oder fluoreszierende Protein in Form eines Feststoffes oder als
eine Lösung/Dispersion in einem geeigneten Lösungsmittel,
beispielsweise Wasser oder Mischungen von Wasser mit anderen Lösemitteln
und/oder Additiven wie Glycerin, Hydroxylamin, Guanidin, Aminosäuren,
wie beispielsweise Arginin, Tensiden, Ethylenglykolen oder anderen
wasserlöslichen Polymeren, die dazu dienen, optimale Bedingungen
für das Protein zu schaffen und/oder den Photozyklus zu
beeinflussen, gegeben werden. Dabei kann der pH-Wert des Gels sowie
die Viskosität erneut durch Zugabe von Wasser und/oder
einer Base, einer Säure oder eines Puffers eingestellt
werden.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung ist das photochrome
oder fluoreszierende Protein, das mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens in ein anorganisch-organisches Hybridmaterial eingebunden wird,
ein Rhodopsin, z. B. Bakteriorhodopsin. Andere geeignete Proteine
sind beispielsweise Phytochrome, Cryptochrome und Komplexe aus Retinal
oder chemisch modifiziertem Retinal und anderen Proteinen. Ebenfalls
geeignet sind fluoreszierende Proteine wie beispielsweise Grün
fluoreszierendes Protein (GFP), Verstärkt Grün
fluoreszierendes Protein (Enhanced Green Fluorescent Protein (EGFP))
oder Gelb fluoreszierendes Protein (YFP).
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Die
Verwendung von chemisch modifizierten Varianten dieser Proteine
sowie Mutanten davon wird vorliegend ebenfalls in Erwägung
gezogen. Durch solche Modifikationen/Mutationen lassen sich beispielsweise
Eigenschaften des Proteins, z. B. die Absorptionseigenschaften oder
die Halbwertszeiten einzelner Zustände des Photozyklus,
variieren. Ein Beispiel für eine solche Mutation ist die
D96N Mutante von Bakteriorhodopsin, die dazu führt, dass
die Rückkehr vom angeregten M Zustand mit einem Absorptionsmaximum
von 410 nm in den Grundzustand mit einem Absorptionsmaximum von
570 nm stark verlangsamt erfolgt. Das führt zu einer verlängerten
Lebensdauer des M Zustands, da die Mutation nach der Photonabsorption
und Isomerisierung des Retinals zu einer sehr viel langsameren Reprotonierung
der Schiffschen Base durch die basischere Aminosäure Asn
96 führt.
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Auf
vergleichbare Art und Weise können andere Aminosäuresubstitutionen
in der Sequenz der verwendeten Proteine die Eigenschaften verändern. Ferner
können chemische Modifikationen der Proteine, z. B. die
Verwendung künstlicher oder modifizierter Aminosäuren
oder Aminosäurenanaloga, weitere vorteilhafte Eigenschaften,
wie beispielsweise erhöhte Stabilität, bedingen.
Weitere Möglichkeiten sind die chemische Modifizierung
des Kofaktors, beispielsweise des Retinals in Rhodopsinen oder des Bilins
in Phytochromen, um beispielsweise die Absorptionseigenschaften
oder Halbwertszeiten zu verändern. Außerdem können
auch weitere Chromophore, wie beispielsweise Azofarbstoffe, direkt
an das Protein gebunden werden.
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Weiterhin
können die Absorptionsmaxima durch Zugabe chemischer Additive,
beispielsweise von Glycerin als Feuchtigkeitsregulator, von Aminosäuren
um Halbwertszeiten einzustellen, von Hydroxylamin um aus den erfindungsgemäßen
Hybrimeren permanente Speichermedien zu realisieren, von UV-blockenden
Mitteln und von oxidische Nanopartikeln als Füllstoffe
oder für weitere Anwendungen, optimiert werden.
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Das
Gel kann dann auf entsprechende Substrate, beispielsweise Glas,
Keramiken, Metalle, Polymere, Holz, Verbundwerkstoffe und Papiere,
aufgebracht werden. Für die Applikation auf Substrate sind im
Stand der Technik eine Reihe von geeigneten Verfahren bekannt, die
unter anderem "Dip coating", "Spray coating", "Spin coating", Drucken,
Rakeln und Extrudieren einschließen.
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Der
resultierende Film wird dann getrocknet, wobei gegebenenfalls verbliebene
Silanole zu Si-O-Si kondensieren. Dieser Schritt wird durch eine Base,
wie beispielsweise Methylimidazol oder andere Amine, oder Basenmischungen
katalysiert. Ferner können diese Amine die Öffnung
eventuell noch vorhandener Epoxidfunktionen katalysieren. Allerdings muss
die Temperatur in einem Bereich gehalten werden, der die Denaturierung
der photochromen bzw. fluoreszierenden Proteine verhindert. Die
Trocknung kann beispielsweise über Blaugel oder über
anderen Trocknungsmitteln unter Vakuum oder an der Luft bei Temperaturen
bis zu 60°C, im Idealfall bei Raumtemperatur erfolgen.
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Im
resultierenden Film eventuell noch vorhandene Silanol-Funktionen
können ebenfalls mit reaktiven Silanen, beispielsweise
Hexamethyldisilazan, (CH3)3SiCl,
HSiCl3, HSi(OMe)3 oder
anderen Halogenalkylsilanen, beispielsweise perfluorierten Verbindungen,
abgesättigt werden. Weiterhin kann die Oberfläche
der Filme mit reaktive Gruppen tragenden Silanen modifiziert werden.
Dadurch wird die Oberfläche gegebenenfalls in Abhängigkeit
der verwendeten Silane hydrophobisiert und damit wasserabweisend.
Das kann zum Beispiel bei der Beschichtung von Papieren vorteilhaft
sein. Alternativ kann die Oberfläche durch Behandlung mit
Ozon, Plasma, SiCl4 und anschließender
Wasserbehandlung auch hydrophilisiert werden. Ferner können
die Filme durch die Wahl geeigneter Kopplungsreagenzien auf Si-Basis
mit anderen Materialien, wie beispielsweise Si3N4, SiO2 oder ITO,
beschichtet, mit Metallen, wie beispielsweise Al, Au, Cr, Ag, Pt
und Ni, Metallnitriden, Metalloxiden, wie beispielsweise Indiumzinnoxid,
oder geeigneten organischen Molekülen bedampft, oder in
Epoxide, Siloxane etc. eingegossen oder laminiert werden. Die resultierenden
Materialien sind für die Herstellung optischer Bauteile,
wie beispielsweise Resonatoren oder veränderbare Waveguides,
geeignet.
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Alternativ
können aus den erfindungsgemäßen Hybrimersystemen
auch Monolithe hergestellt werden.
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Das
kontrollierte mehrstufige Syntheseverfahren der vorliegenden Erfindung
ermöglicht die Herstellung eines langzeitstabilen Hybrimersystems. Dabei
machen die Auswahl der Materialien, die genaue Einstellung des pH-Wertes
(Pufferung) und die schonende Entfernung eventueller Schadstoffe,
wie hier Methanol, das erfindungsgemäße Verfahren dazu
geeignet extrem empfindliche Materialien wie Proteine, beispielsweise
Rhodopsin, zu verarbeiten und damit beispielsweise wasserabweisende
Hybrimerfilme, die photochrome oder fluoreszierende Proteine enthalten,
zu erzeugen.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen zur genaueren Erläuterung
der Erfindung, ohne dass diese hierauf beschränkt werden
soll. Die nachfolgenden Prozentangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht,
es sei denn, anderes ist vermerkt.
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Beispiel 1. Herstellung eines Bacteriorhodopsin-enthaltenden
Hybrimerfilms
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1767 μl
(8 mmol) Glycidoxypropyltrimethoxysilan wurden unter Rühren
mit 595 μl (4 mmol) Tetramethoxysilan gemischt. Unter ständigem
Rühren wurden dann langsam 684 μl 10 mM HCl (38
mmol) (in Wasser) zugeben. Die Mischung wurde danach bei Raumtemperatur
24 Stunden lang gerührt.
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Anschließend
wurden unter starkem Rühren und unter Schutzgasatmosphäre
(Argon) langsam 25 μl Bortrifluorid-Etherat (0,19 mmol)
zugeben und wieder für 24 Stunden gerührt.
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1
ml der erhaltenen Lösung wurde unter Rühren mit
1 ml Wasser versetzt und anschließend der pH-Wert durch
Zugabe von 2 M Methylimidazol in Wasser auf ca. 6,0 bis 8,0 erhöht
(etwa 70 bis 250 μl 2 M Methylimidazol);
Methanol
und andere leichtflüchtige Stoffe wurden bei 20°C
und 100 mbar über eine Stunde schonend im Rotationsverdampfer
entfernt.
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Die
erhaltene Lösung wurde 1:1 mit einer Lösung von
3 Gew.-% Bakteriorhodopsin (in Form der Purpurmembran) in Wasser
gemischt und mittels Rakeln auf ein Glassubstrat appliziert, bei
Raumtemperatur vorgetrocknet und dann bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck
im Exsikkator über Silikagel für 24h getrocknet.
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Beispiel 2. Herstellung eines Bacteriorhodopsin-enthaltenden,
im Brechungsindex frei einstellbaren Zr-Epoxid-Films
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Um
einen im Brechungsindex frei einstellbaren Zr-Epoxid-Film zu erhalten,
wurden 2200 μl (10 mM) Glycidoxypropyltrimethoxysilan unter
Rühren langsam mit 500 μl 10 mM HCl versetzt und
24 h bei Raumtemperatur gerührt.
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Anschließend
wurde unter starkem Rühren und unter Schutzgasatmosphäre
(Ar) langsam 5 μl Bortrifluoridetherat (0,19 mM) zugegeben
und die Reaktionsmischung für weitere 24 h gerührt.
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Parallel
dazu wurden 2.715 g Zirconiumethoxid (10 mM) langsam unter Rühren
mit 1.328 mL (10 mM) Triethanolamin versetzt und 1 h umgesetzt.
Danach wurde der Zr-TEA-Komplex langsam mit 1 ml H2O
versetzt und erneut 1 h gerührt.
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Zur
Herstellung von Filmen wurden 2,0 ml der Zr-TEA-Lösung
mit 2,0 ml Wasser verdünnt. Zu der resultierenden leicht
trüben Lösung wurden unter Rühren 2,0
ml der Epoxidlösung gegeben, was zu der Bildung einer klaren,
leicht viskosen Lösung mit einem pH von ca. 8,5 führte.
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Nach
dem Entfernen flüchtiger Bestandteile in vacuo wurde zu
der Lösung das Protein (Bacteriorhodopsin) zugegeben.
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Nach
dem Auftragen der Lösung auf Substrate werden nach dem
Trocknen harte Filme mit optimalen optischen Eigenschaften erhalten.
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Beispiel 3. Verwendung von Glycerin als
Quervernetzer in Epoxidfilmen sowie als Feuchtigkeitsregulator
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2200 μl
(10 mM) Glycidoxypropyltrimethoxysilan, 241 μl (3,3 mM)
Glycerin sowie 744 μl (5 mM) TMOS wurden unter Rühren
langsam mit 880 μl 10 mM HCl versetzt und 24 h bei Raumtemperatur
gerührt.
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Anschließend
wurden unter starkem Rühren und unter Schutzgasatmosphäre
(Ar) langsam 25 μl Bortrifluoridetherat (0,19 mM) zugegeben
und die Reaktionsmischung erneut für 24h gerührt.
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Die
Lösung wurde wie in Beispiel 1 weiterverarbeitet.
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Beispiel 4. Herstellung eines Siloxan-Urethan-Harnstoff
Komposits
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Unter
Eiskühlung und Rühren wurden zu 1125 μl
(4.5 mM) Isocyanatopropyltrimethoxysilan 225 μl (3 mM)
3-Aminopropan-1-ol gegeben. Nach erfolgter Reaktion wurde die Mischung
45 min unter Rückfluß auf 110°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurden zu 1000 μl
der Substanz unter starkem Rühren 300 μl TMOS,
dann 3000 μl H2O und anschließend
100 μl HCl konz. gegeben. Nachdem die Lösung klar
ist, wurden ebenfalls unter Rühren 800 μl 2 M
TEA zugegeben. Nach dem Entfernen flüchtiger Komponenten
in vacuo wurde der viskosen Lösung das Protein (Bacteriorhodospin)
zugesetzt.
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Die
erhaltene Lösung kann hervorragend für Druckprozesse
verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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