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Die
Erfindung betrifft ein Ankersystem einer Betonwandschalung mit mindestens
einer Arretiervorrichtung für
einen Ankerstab des Ankersystems, wobei die Arretiervorrichtung
ein Schraubenmutterelement zum Durchschrauben des Ankerstabs durch ein
Schraubenmuttergewinde des Schraubenmutterelements aufweist.
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Derartige
Ankersysteme werden in der Schalungstechnik beim Betonieren von
Stahlbetonbauten eingesetzt. Betonwandschalungen sind aus einer Schalhaut
und dessen stützende
Elemente, z. B. Längsträger und
Querriegel, aufgebaut. Die beiden Seiten einer Wand werden aus jeweils
einem Betonschalungselement, d. h. einer Schalungshälfte, gebildet,
welche durch Ankerstäbe
zusammengehalten werden. Die Ankerstäbe werden durch Bohrungen in der
Schalhaut hindurch gesteckt und an ihren Enden an den die Schalhaut
stützenden
Elementen so befestigt, dass die beim Betonieren auf die Ankerstäbe wirkende
Zugkraft aufgenommen wird. Üblicherweise weisen
die beiden Enden der Ankerstäbe
Gewinde auf, auf welche Schraubenmuttern als Ankerfixierungen aufgeschraubt
werden. Dadurch wird die wirksame Länge des Ankerstabs und damit
die Stärke
(Dicke) der zu betonierenden Wand festgelegt. Gleichzeitig wird
der beim Betonieren vom flüssigen
Beton auf die Schalhaut ausgeübte
Druck über
die Schraubenmuttern auf die Ankerstäbe abgeleitet. Die Ankerstäbe werden
dabei auf Zug belastet. Zwischen den Schalhäuten werden Abstandshalter
in das Volumen der zu betonierenden Wand eingebracht, welche die beim
Betoniervorgang entstehenden Druckkräfte aufnehmen können, wodurch
sichergestellt wird, dass diese Druckkräfte die Wandstärke nicht
unerwünscht beeinflussen,
d. h. vermindern.
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Die
DE 197 54 366 C2 offenbart
ein Ankersystem einer Betonwandschalung, bei der eine Arretiervorrichtung
auf einer Seite einer Betonwandschalung vorgesehen ist. Die Arretiervorrichtung
besteht aus einer Lagefixierung einer Schraubenmutter des Ankersystems.
Die Schraubenmutter ist durch quer zu ihrer Achse verlaufende, in
einem Querriegel befestigte Arretierungsschrauben lagefixiert, wodurch die lagefixierte
Schraubenmutter nicht weiter drehbar ist. Durch diese Lagefixierung
wird, bedingt durch die Befestigung der Arretierungsschrauben am
Querriegel, auch die Schraube relativ zu einer Schalungshälfte arretiert.
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Die
DE 103 36 414 B4 offenbart
ein Ankersystem, wobei auf den Rückseiten
zweier eine Betonwandschalung ausbildender Schalungselemente, durch
die ein Ankerstab des Ankersystems durchgeführt ist, jeweils eine sehr
flexible Arretiervorrichtung vorgesehen ist, mittels derer sowohl
Zug als auch Druckkräfte
auf die Schalungselemente so aufgenommen werden können, dass
die auszubildende Betonwandstärke
sehr exakt ausgeformt werden kann.
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Bei
den bekannten Ankersystemen ergeben sich Schwierigkeiten bei der
Durchführung
des Ankerstabes beim Aufbau der Betonwandschalung, sobald die sich
mit ihren Schalhäuten
gegenüberstehenden,
die auszuformende Betonwand abformenden Schalungselemente mit ihren
Ankerdurchführungsbohrungen
nicht ausreichend fluchtend gegenüberstehen. Da der Ankerstab
immer von außen,
von der Rückseite
eines ersten Schalungselements aus gesehen, durch die bereits aufgestellten
Schalungselemente hindurch geführt
wird, kann der Schalungsbauer, der den Ankerstab positioniert, die
Ankerdurchführungsbohrung
des zweiten Schalungselements nicht sehen. Zwar wird noch verhältnismäßig leicht
die letztgenannte Ankerdurchführungsbohrung gefunden,
jedoch steht bei schlecht fluchtenden Ankerdurchführungsbohrungen
der Ankerstab dann schräg
zur Schalhaut der Schalungselemente, wodurch das Finden des Gewindes
einer auf der Rückseite
des zweiten Schalungselements befestigten Arretiervorrichtung sehr
erschwert wird. Weiter liegen bei einer derartigen Schrägstellung
des Ankerstabes die Arretiervorrichtungen nicht mehr vollumfänglich bündig an
den Schalungselementen an, was zu einer nur punktuellen Kraftübertragung
bei einem Betoniervorgang der auftretenden Kräfte von der Betonwandschalung
auf die Arretiervorrichtungen führt
und diese stark beansprucht.
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Die
DE 94 12 556 offenbart eine
gattungsgemäße Arretiervorrichtung
für einen
Ankerstab eines Ankersystems einer Betonwandschalung, mit einem Schraubenmutterelement
zum Durchschrauben des Ankerstabs, wobei eine Kalottenplatte vorgesehen ist,
die einen sphärisch
ausgebildeten Plattenbereich mit einer Öffnung aufweist. Das Schraubenmutterelement
ist derart sphärisch
ausgebildet, dass es innerhalb der Ränder der Öffnung ähnlich einem Kugelgelenk beweglich
gelagert ist, wobei eine radiale Verdrehung des Schraubenmutterelements
in der Öffnung
durch axiale nutartige Führungen
verhindert wird.
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Bei
einer derartigen Lagerung des Schraubenmutterelements in der Kalottenplatte
ist der in das Schraubenmutterelement eingeschraubte Ankerstab nur
sehr genau geführt
beweglich. Die Kalottenplatte muss daher relativ zur Ankerdurchführung in
einer Schalhaut exakt positioniert werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ankersystem für Betonwandschalungen,
eine Arretiervorrichtung für
das Ankersystem und eine Betonwandschalung bereitzustellen, welche
die Nachteile des Standes der Technik vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Vorrichtungen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche
stellen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung dar.
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Eine
erfindungsgemäße Arretiervorrichtung für einen
Ankerstab eines Ankersystems einer Betonwandschalung mit einem ersten
und einem zweiten Schalungselement weist ein Schraubenmutterelement
zum Durchschrauben des Ankerstabs durch ein Schraubenmuttergewinde
des Schraubenmutterelements auf. Erfindungsgemäß ist eine Kalottenplatte vorgesehen,
die mittels Befestigungsmitteln an einer Rückseite eines der Schalungselemente
der Betonwandschalung, also der von der betonseitigen Schalhautoberfläche abgewandten üblicherweise
Längs- und/oder Querriegel
aufweisenden Seite des Schalungselements, befestigbar ist. Die Kalottenplatte weist
einen sphärisch
ausgebildeten Plattenbereich mit einer Öffnung auf, in der das Schraubenmutterelement
mit radialem Spiel angeordnet ist. Das Schraubenmutterelement weist
eine nutartig radial umlaufende Aufnahme auf, in der die Ränder der Öffnung im
sphärischen
Plattenbereich aufgenommen sind. Das radiale Spiel ist umlaufend
vorhanden, so dass innerhalb des radialen Spiels eine vollumfängliche
Auslenkung des Schraubenmutterelements auf der Kalottenplatte ermöglicht ist.
Dadurch ergibt sich ein Drehpunkt des bevorzugt eine Kalottenmutter umfassenden
Schraubenmutterelements im Bereich der Ankerdurchführungsbohrung
in der Schalhaut. Der Radius des sphärischen Plattenbereich wird dazu
entsprechend des Abstandes zwischen Schalhaut und der Öffnung im
sphärischen
Plattenbereich gewählt.
Das Schraubenmutterelement kann also ähnlich einem Joystick auf der
Kalottenplatte ausgelenkt werden.
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Bei
einer Verwendung der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung in
einer Betonwandschalung, bei der sich die Schalungselemente und
deshalb auch die Ankerdurchführungsbohrungen
in den Schalhäuten
nicht direkt fluchtend gegenüber
stehen, werden auf die Schraubenmutterelemente einwirkende Druckkräfte trotz
nicht senkrecht auf die Schalhautoberflächen stehenden Ankerstäben radial vollständig umlaufend
flächig
von der Kalottenoberfläche
auf die Schraubenmutterelemente übertragen. Es
wird derart ein stabilerer Aufbau der Betonwandschalung gewährleistet.
Weiter werden mögliche
Beschädigungen
eines Ankersystems durch punktuelle Überlastung vermieden.
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Bevorzugt
ist am betonschalungsseitig anzuordnenden Ende des Schraubenmutterelements
eine mit dem Schraubenmuttergewinde des Schraubenmutterelements
fluchtende, rohrförmige
Führungseinrichtung
vorgesehen. Dadurch wird das Finden des Schraubenmuttergewindes,
in das der Ankerstab eingeschraubt werden soll, mit dem Ankerstab
wesentlich erleichtert. Die Innenoberfläche der rohrförmigen Führungseinrichtung
kann dazu vorteilhaft trichterförmig
ausgebildet sein. Zumindest jedoch übersteigt der Querschnitt der
schraubenmutterelementabgewandten Öffnung der Führungseinrichtung den
des Schraubenmuttergewindes des Schraubenmutterelements. Dabei endet
die Führungseinrichtung
im Bereich der Schalhautebene, so dass die Spitze eines Ankerstabes
zwingend in die Öffnung der
Führungseinrichtung
beim Setzen eines Ankerstabes eintritt.
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Besonders
vorteilhaft ist am Schraubenmutterelement eine Verdrehsicherung
vorgesehen. Diese Verdrehsicherung kann z. B. durch Ausbilden der aufeinander
liegenden Oberflächen
des Schraubenmutterelements und der Kalottenplatte mit einer hohen
Verdrehreibung z. B. durch eine Noppenoberfläche erreicht werden. Bei Verwendung
einer derartigen Arretiervorrichtung kann der Ankerstab, der z.
B. von der Rückseite
des ersten Schalungselements in die Arretiervorrichtung, die an
der Rückseite
des zweiten Schalungselements befestigt ist, eingeschraubt werden,
ohne dass ein Schalungsbauer auf der Rückseite des zweiten Schalungselements
die Arretiervorrichtung während
des Einschraubens, zum Verhindern eines Mitdrehens des Schraubenmutterelements
mit dem Ankerstab, bedienen muss. Eine derartige Arretiervorrichtung
eignet sich also z. B. zum Einsatz an unzugänglichen Betonschalungsbereichen.
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Bevorzugt
weist die Verdrehsicherung ein Anschlagelement auf, wobei durch
das Anschlagelement eine Verdrehung des Schraubenmutterelements
durch Anschlagen an einem, bevorzugt von den Befestigungsmitteln
ausgebildeten, Anschlag verhinderbar ist. Dadurch ist ein besonders
einfacher und sicherer Verdrehungsschutz gewährleistet. Ist das Anschlagelement
flügelartig
ausgebildet, so kann auch ein von dem Schraubenmutterelement weiter
entfernt angeordneter Anschlag das Verdrehen verhindern.
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Ein
erfindungsgemäßes Ankersystem
einer Betonwandschalung umfasst einen Ankerstab und eine erste und
eine zweite erfindungsgemäße Arretiervorrichtung,
wobei der Ankerstab in die Schraubenmuttergewinde der Schraubenmutterelemente der
Arretiervorrichtungen eingeschraubt ist. Bei Einsatz eines derartigen
Ankersystems können
die Vorteile der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung
auf beiden Seiten der Betonwandschalung verwirklicht werden.
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Bevorzugt
weist der Ankerstab einen sich in Richtung einer Ankerstabspitze
verjüngenden
Verlauf auf, wobei ein erstes Schraubengewinde im ankerstabspitzenabgewandten
Endbereich des Ankerstabes einen größeren Gewindedurchmesser als
ein zweites Schraubengewinde im ankerstabspitzennahen Endbereich
des Ankerstabes aufweist. Das ankerstabspitzennahe zweite Schraubengewinde
kann so bis zum Anschlag in die zweite Arretiervorrichtung eingeschraubt
werden, so dass sich eine definierte Lage des Ankerstabes und damit
des zweiten Schalungselements ergibt.
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Vorteilhaft
verjüngt
sich der Ankerstab zwischen dem ersten und dem zweiten Schraubengewinde
konisch, was ein Entfernen des Ankerstabes nach Aushärten einer
zwischen der Betonwandschalung ausgegossenen Betonwand erleichtert.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Betonwandschalung
ist mindestens ein erfindungsgemäßes Ankersystem
appliziert. Dabei weist die Betonwandschalung ein erstes und ein
zweites Schalungselement auf, wobei sich die Schalungselemente mit
ihren Schalhäuten
gegenüberstehen.
Auf der Rückseite
des ersten Schalungselements ist die erste Arretiervorrichtung des
Ankersystems, bevorzugt mittels ersten Befestigungsmitteln befestigt,
angeordnet und die zweite Arretiervorrichtung des Ankersystems ist an
der Rückseite
des zweiten Schalungselements, bevorzugt mittels zweiten Befestigungsmitteln
befestigt, angeordnet. Der Ankerstab des Ankersystems ist von der
Rückseite
des ersten Schalungselements kommend, durch das Schraubenmuttergewinde
des Schraubenmutterelements des ersten Arretierelements durchgeschraubt
und durch jeweils eine Ankerdurchführungsbohrung in den Schalhäuten durchgeführt, in
das Schraubenmuttergewinde des Schraubenmutterelements der zweiten
Arretiervorrichtung eingeschraubt. Die Applikation des erfindungsgemäßen Ankersystems
kann vorteilhaft derart vorgenommen werden, dass zunächst die
zweite Arretiervorrichtung auf der Rückseite des zweiten Schalungselements,
z. B. mittels eines Schraubbolzens befestigt wird.
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Dann
wird der Ankerstab, auf den die erste Arretiervorrichtung bereits
im Bereich des ankerstabspitzenfernen Endes aufgeschraubt ist, von
der Rückseite
des ersten Schalungselements aus durch die Schalungselemente hindurchgeführt und
in das Schraubenmutterelement der zweiten Arretiervorrichtung auf
Anschlag eingeschraubt. Danach wird die erste Arretiervorrichtung
an dem angrenzenden Schalelement befestigt. Die Befestigung der
beiden Arretiervorrichtungen an den Rückseiten der Schalungselemente
dient, neben deren exakter Positionierung, auch dazu, dass vom Ankersystem
auch beim Ausgießen
der Betonwandschalung auf die Schalungselemente wirkende Druckkräfte auf
den Ankerstab abgeleitet werden können.
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Wenn
als zweite Arretiervorrichtung eine Arretiervorrichtung mit einer
rohrförmigen
Führungseinrichtung
und/oder einer Verdrehsicherung eingesetzt ist, wird das Finden
des Schraubenmuttergewindes der zweiten Arretiervorrichtung vereinfacht
und/oder die zweite Arretiervorrichtung muss nicht von einem Schalungsbauer
festgehalten werden, um ein Mitdrehen beim Einschrauben des Ankerstabes
zu verhindern.
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Sehr
vorteilhaft wird bei einer erfindungsgemäßen Betonwandschalung als Ankersystem
ein Ankersystem, bei dem ein erstes Schraubengewinde im ankerstabspitzenabgewandten
Endbereich des Ankerstabes einen größeren Gewindedurchmesser als ein
zweites Schraubengewinde im ankerstabspitzennahen Endbereich des
Ankerstabes aufweist, bevorzugt mit einem sich konisch verjüngenden
Ankerstab, eingesetzt. Wenn das zweite Schraubengewinde des Ankerstabes
des Ankersystems auf Anschlag vollständig in das Schraubenmutterelement
der zweiten Arretiervorrichtung des Ankersystems eingeschraubt ist
und das Schraubenmutterelement der ersten Arretiervorrichtung des
Ankersystems mittels eines durch ein Splintloch im Ankerstab durchgeführten Sicherungssplintes
gesichert ist, kann die Wandstärke
der zu betonierenden Wand ohne zusätzlichen Ausrichtungsaufwand,
einfach durch abschließende
Montage des Ankersystems exakt eingestellt werden.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Arretiervorrichtungen zur Befestigung an dem zuerst aufzustellenden
Schalungselement könnte
darin bestehen, dass die Arretiervorrichtung permanent an den Schalungselementen
befestigt sind. Dies hätte
den Vorteil, dass man am zuerst aufgestellten Schalungslement keine
Vormontierung vornehmen muss. Die Arretierungsmittel müssten dann jedoch
verschieblich an den Schalungselementen angebracht sein, damit man
den Ankerstab mit der daran aufgeschraubten Arretiervorrichtung
auf der Schließschalungsseite
befestigen kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher
erläutert.
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Die 1 bis 4 zeigen
jeweils eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Betonwandschalung
in verschiedenen Phasen der Durchführung eines Ankerstabes eines
erfindungsgemäßen Ankersystems
in einem Schnitt durch das jeweilige erfindungsgemäße Ankersystem.
Die 1b und 1c zeigen
jeweils eine vergrößerte Darstellung
aus 1a.
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Die
Figuren der Zeichnungen zeigen den erfindungsgemäßen Gegenstand stark schematisiert und
sind nicht maßstäblich zu
verstehen. Die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen Gegenstandes
sind so dargestellt, dass ihr Aufbau gut gezeigt werden kann.
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In
den 1 bis 4 ist jeweils
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Betonwandschalung
in verschiedenen Phasen der Durchführung eines Ankerstabes 2 eines
erfindungsgemäßen Ankersystems
in einem Schnitt durch das jeweilige erfindungsgemäße Ankersystem
gezeigt. Dargestellt ist jeweils ein erstes und ein zweites Schalungselement 5, 6.
Die Schalungselemente 5, 6 weisen jeweils eine
Schalhaut 7 sowie Längs-
und Querriegel 9 auf, auf die die Schalhaut 7 üblicherweise
aufgenietet ist. Die geschnittene Darstellung verläuft jeweils durch
einen Längsriegel,
so dass der jeweilige Längsriegel
lediglich durch die Wandung 11 des Stahlprofils, aus dem
dieser hergestellt ist, dargestellt ist. Die Schalungselemente 5, 6 stehen
sich zur Ausformung einer zu betonierenden Betonwand mit ihren Schalhäuten 7 gegenüber. Im
Bereich jeweils eines Querriegels ist in den Schalhäuten 7 jeweils eine
Ankerdurchführungsbohrung 13 vorgesehen. Der
Ankerstab 2 ist oder wird gerade von der Rückseite
des ersten Schalungselements 5 aus durch die Ankerdurchführungsbohrungen 13 und
die Querriegel, in deren Bereich die Ankerdurchführungsbohrungen 13 angeordnet
sind, hindurchgeführt.
Dabei sind in den Ankerdurchführungsbohrungen 13 Dichtungen 15 angeordnet,
die den Ankerstab 2 jeweils derart umgreifen, dass beim
Betonieren im Wesentlichen keine Flüssigkeit durch die Ankerdurchführungsbohrungen 13 austreten
kann. Auf der Rückseite
der Schalungselemente 5, 6 ist jeweils eine erfindungsgemäße Arretiervorrichtung 20, 21 im
Bereich der Ankerdurchführungsbohrungen 13 positioniert.
Die Arretiervorrichtungen 20, 21 weisen jeweils
ein Schraubenmutterelement 23, 24 mit einem Schraubenmuttergewinde,
d. h. eine Bohrung mit einem Innengewinde, auf, durch das der Ankerstab 2 durchgeschraubt
ist oder wird. Weiter weisen die Arretiervorrichtungen 20, 21 jeweils
eine Kalottenplatte 26, 27 mit Befestigungsmitteln 30 zur
Befestigung der Kalottenplatte 26, 27 und damit
der Arretiervorrichtung 20, 21 an der Rückseite
jeweils eines der Schalungselemente 5, 6 auf.
Die Befestigungsmittel 30 sind durch eine Bohrung im Randbereich
der Kalottenplatte 26, 27, ausgebildet durch die
ein Schraubbolzen 32 in ein Schraubloch 34 am
jeweiligen Längsriegel
eingeschraubt werden kann oder eingeschraubt ist. Als technisch
gleichwertige Befestigungsmittel 30 sind auch Klammern,
Bajonette-Verschlüsse
und ähnliche
Haltemittel vorstellbar. Die Kalottenplatte 26, 27 ist
aus einer Stahlplatte gefertigt. Sie weist einen sphärisch ausgebildeten
Plattenbereich, d. h. einen als Kugelschalenbereich ausgeformten
Plattenbereich auf, in dem eine Öffnung
vorgesehen ist. Die konkave Oberfläche der Kalottenplatte 26, 27 ist
in Richtung der Schalhaut 7 des jeweiligen Schalungselements 5, 6 mit
umlaufend radialem Spiel angeordnet. In der Öffnung ist das Schraubenmutterelement 23, 24 der
jeweiligen Arretiervorrichtung 20, 21 positioniert.
An den Schraubenmutterelementen 23, 24 ist jeweils
eine radial umlaufende Nut vorgesehen, die eine Aufnahme 40 ausbildet,
in der die Ränder
der Öffnung
im sphärischen Plattenbereich
der zugehörigen
Kalottenplatte 26, 27 aufgenommen sind. Die Aufnahme 40 hat
eine dem sphärischen
Plattenbereich entsprechende Ausformung, so dass innerhalb des radialen
Spiels eine vollumfängliche
Auslenkung des Schraubenmutterelements 23, 24 auf
der Kalottenplatte 26, 27, von der Kalottenplatte 26, 27 geführt, ermöglicht ist.
Die Nut kann z. B. dadurch ausgebildet werden, dass ein die betonschalungsseitige
Wand der Nut ausbildender Ring 41 auf einen rohrförmigen Bereich
eines als Kalottenmutter 42 ausgeformten Teils des Schraubenmutterelements 23, 24 aufgesteckt
oder aufgeschraubt ist. An der jeweils am zweiten Schalungselement 6 positionierten
erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung 21 ist
am betonschalungsseitig angeordneten Ende des Schraubenmutterelements 24 eine mit
dem Schraubenmuttergewinde des Schraubenmutterelements 24 fluchtende,
rohrförmige
Führungseinrichtung 45 vorgesehen
(z. B. hülsenartiger Fortsatz,
der am Schraubenmutterelement 24 ausgebildet ist), die
einen konisch verlaufenden freien Querschnitt aufweist. Die Innenoberfläche dieser Führungseinrichtung 45 ist
mit einem Öffnungswinkel trichterartig
ausgeformt, so dass sie als Führung beim
Einführen
eines Ankerstabes 2, wie in 2 dargestellt,
dient. Die Öffnung
der Führungseinrichtung 45 reicht
in etwa bis zu der Dichtung 15 in den zugehörigen Ankerdurchführungsbohrungen 13 der entsprechenden
Schalhaut 7, so dass ein Ankerstab 2, der durch
die zugehörige
Dichtung 15 mit dessen Spitze 50 hindurchgeführt wird,
unmittelbar in die Führungseinrichtung 45 eingeführt wird,
die einstückig
an die Kalottenmutter 42 angeformt ist. Somit liegt der
Drehpunkt (Kreismittelpunkt) um die sich die Kalottenmutter 42 beim
Einschieben eines Ankerstabes 2 verschwenken, auslenken
bzw. verschieben lässt
im Bereich der Ebene der Schalhaut 7. Weiter ist an den
Schraubenmutterelementen 23, 24 der Arretiervorrichtungen 20, 21,
die an den Rückseiten
der zweiten Schalungselemente 6, also jener Schalungselemente 6,
durch die die Ankerstäbe 2 von
der Vorderseite aus, also von der Schalhaut 7 aus, eingeführt werden,
jeweils eine Verdrehsicherung 60 vorgesehen. Diese Verdrehsicherungen 60 sind
derart ausgebildet, dass ein Außenbereich
der Schraubenmutterelemente 24 beim Verdrehen des jeweiligen Schraubenmutterelements 24 an
einen, z. B. von den Befestigungsmitteln 30 der zugehörigen Kalottenplatte 27 gebildeten
Anschlag anstoßen,
so dass sich das Schraubenmutterelement 21 nicht weiter
verdrehen kann. Die Schalungselemente 5, 6 der
Betonwandschalung in den 1 sind mit
ihren Ankerdurchführungsbohrungen 13 fluchtend
gegenüberliegend
angeordnet. Daraus folgt, dass die Schraubenmutterelemente 23, 24 in
den zugehörigen Öffnungen
in den Kalottenplatten 26, 27 zentrisch positioniert
sind. Der Ankerstab 2 ist in 1 vollständig eingeschraubt.
Dazu weist das Schraubengewinde 70 des Ankerstabes 2 im
Bereich der Spitze 50 des Ankerstabes 2 einen
geringeren Durchmesser als der restliche Ankerstab 2 auf,
wodurch am Übergang des
Schraubengewindes 70 zum restlichen Ankerstab 2 ein
Anschlag gebildet wird. Die Einschraubtiefe des Schraubengewindes 70 im
Bereich der Spitze 50 des Ankerstabes 2 in das
Schraubenmutterelement 24 der zugehörigen Arretiervorrichtung 21 ist damit
definiert vorgegeben. Der Durchmesser des Schraubengewindes 71 im
Bereich des ankerspitzenabgewandten Endes des Ankerstabes 2 ist
daher größer als
der Durchmesser des Schraubengewindes 70 im Bereich der
Spitze 50 des Ankerstabes 2. Weiter folgt daraus,
dass das Schraubenmuttergewinde der an der Rückseite des ersten Schalungselements 5 positionierten
Arretiervorrichtung 20, von der aus der Ankerstab 2 eingeführt wird,
einen größeren Durchmesser
hat als das Schraubenmuttergewinde der Arretiervorrichtung 21 auf
der Rückseite des
zweiten Schalungselements 6. Die dargestellten Ankerstäbe 2 weisen
ferner an deren von der Spitze 50 des jeweiligen Ankerstabes
abgewandten Endbereichen, auf die die an der Rückseite des ersten Schalungselements 5 befestigten
Arretiervorrichtungen 20 aufgeschraubt sind, Splintlöcher 75 zur Durchführung von
Sicherungssplinten auf. Mittels der Anordnung dieser Splintlöcher 75 kann
die Wandstärke
der zu betonierenden Wand festgelegt werden. Um auch Druckkräfte auf
die Schalungselemente 5, 6, die zu einer Verringerung
der Wandstärke
der zu betonierenden Wand führen
würden,
durch das dargestellte Ankersystem aufnehmen zu können, wäre in 1 noch eine Befestigung der Kalottenplatten 26, 27 an
den Rückseiten
der Schalungselementen 5, 6 notwendig. Letztere
Befestigung ist in den 2 und 3 mittels
Schraubbolzen 32 mit angeformten Ringen vorgenommen. Die
Ankerstäbe 2 haben
in deren zwischen den Schalhäuten 7 zu
positionierenden Bereichen eine sich in Richtung der jeweiligen
Ankerspitze 50 konisch verjüngende Ausformung, wodurch
die Ankerstäbe 2,
insbesondere wenn diese vor deren Applikation an der Betonwandschalung
behandelt bzw. eingeölt
wurden, nach Aushärten
der betonierten Betonwand wieder erleichtert entfernbar sind. Die
Schalungselemente 5, 6 der Betonwandschalungen
der 2 bis 4 sind mit ihren Ankerdurchführungsbohrungen 13 nicht
fluchtend gegenüberliegend
angeordnet. Dementsprechend sind die Schraubenmutterelemente der
Arretiervorrichtungen 20, 21 nicht zentriert in
den Öffnungen
der sphärischen
Plattenbereiche der zugehörigen
Kalottenplatten angeordnet. Die Schraubenmutterelemente sind vielmehr
auf den Oberflächen
der sphärischen
Bereiche der Kalottenplatten von den zugehörigen Kalottenplatten geführt radial
ausgelenkt, so dass die Ankerstäbe 2 nicht
senkrecht zu den Schalhäuten 7 der
Schalungselemente 5, 6 ausgerichtet sind.
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In 2 ist
dargestellt, wie der Ankerstab 2, nach dem Durchführen durch
die Ankerdurchführungsbohrung 13 des
zweiten Schalungselements 6, mit dessen Spitze 50 in
die rohrförmige
Führungseinrichtung 45 der
an der Rückseite
des zweiten Schalungselements 6 befestigten Arretiervorrichtung 21 eindringt
und von der Führungseinrichtung 45 zum Schraubenmuttergewinde
des zugehörigen
Schraubenmutterelements geführt
wird.
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In
der Ausführungsform
der an der Rückseite des
zweiten Schalungselements 6 in 4 angeordneten
Arretiervorrichtung ist die Verdrehsicherung 60 als eine
Art Flügel 80 vom
Schraubenmutterelement abstehend ausgebildet, so dass auch ein weiter
vom Schraubenmutterelement entfernter Anschlag ein Mitdrehen des
Schraubenmutterelements beim Einschrauben des Ankerstabes 2 verhindern
kann. Der Ankerstab 2 in 4 weist
ein durchgängiges Schraubengewinde
entlang seiner gesamten Länge auf.
Letzteres macht es notwendig, den Ankerstab 2 vor dessen
Applikation an der Betonwandschalung zumindest in dem nachfolgend
einbetonierten Bereich des Ankerstabes 2 mit einer konisch
verlaufenden Kunststoffschicht 82 zu umhüllen, damit
der Ankerstab nach dem Aushärten
der Betonwand wieder entfernt werden kann.
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Vorgeschlagen
wird eine Arretiervorrichtung 20, 21 für einen
Ankerstab 2 eines Ankersystems einer Betonwandschalung,
mit einem Schraubenmutterelement 23, 24 zum Durchschrauben
des Ankerstabs 2 durch ein Schraubenmuttergewinde des Schraubenmutterelements 23, 24.
Dabei ist eine Kalottenplatte 26, 27 vorgesehen,
die mittels Befestigungsmitteln 30 an einer Rückseite
eines Schalungselements 5,6 der Betonwandschalung
befestigbar ist und einen sphärisch
ausgebildeten Plattenbereich mit einer Öffnung aufweist, in der das
Schraubenmutterelement 23, 24 mit radialem Spiel
angeordnet ist, wobei das Schraubenmutterelement 23, 24 eine
nutartig radial umlaufende Aufnahme 40 aufweist, in der die
Ränder
der Öffnung
im sphärischen
Plattenbereich aufgenommen sind.
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Die
Erfindung beschränkt
sich nicht auf die vorstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist
eine Anzahl von Varianten denkbar, welche auch bei grundsätzlich anders
gearteter Ausführung
von den Merkmalen der Erfindung Gebrauch machen.