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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitssitzsystem nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Sie bezieht sich auf ein zweifaches
Sicherheitssystem für
Fahrzeugsitze, insbesondere für Kindersitze,
welches die beschleunigte Bewegung des Oberkörpers einer auf dem Sitz befindlichen
Person, der im Verlauf eines starken Abbremsvorgangs des Fahrzeugs
sich zunächst
in einer dynamischen Vorwärtsbewegung
befindet, während
der Vorwärtsbewegung
durch Rückhalteeinrichtungen
aufgefangen und dann in den Sitz zurückgeschleudert wird, kontrolliert
auffängt
und abdämpft,
um so Verletzungen in Folge von z. B. einem Schleudertrauma zu verhindern
oder zumindest zu verringern.
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Die
Erfindung bezieht sich dabei auf die Anordnung zweier Sicherheitssysteme
in einem Sicherheitssitz, insbesondere Kindersitz, in Kombination mit
einer beweglichen Lagerung der Sitz- und Rückenfläche dieses Sitzes, bestehend
aus einem untereinander verbundenen Kammersystem mit spezifischer
Steuereinrichtung, angeordnet in Sitzfläche und Rückenfläche, welches ein Fluid enthält, das wechselweise,
je nach Belastung, ein größeres oder geringeres
Füllvolumen
aufweist, basierend auf einem mechanischen Funktionsprinzip und
das in Kombination mit einem Airbagsystem, ebenfalls integriert
in diesem Sitz, einen optimierten Schutz einer auf dem Sitz befindlichen
Person bietet, sowohl bei geringen Verzögerungskräften – Abdämpfung erfolgt über das
Fluidkammersystem – als
auch bei starken Verzögerungskräften, – Abdämpfung erfolgt
kombiniert über
das Fluidkammersystem und das Airbagsystem.
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Aus
dem Stand der Technik sind unterschiedliche Anmeldungen bekannt,
die sich auf einen Kindersicherheitssitz beziehen.
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Die
WO 03/043 859 A1 bezieht
sich auf eine Sicherheitseinrichtung für Fahrgastsitze, vorzugsweise
für Kindersitze
für Kraftfahrzeuge.
Hierzu weist die Erfindung zwei über
eine Schlauchleitung strömungsmäßig verbundene
Luftkissen auf; eines ist im vorderen Bereich der Sitzfläche des
Kindersitzes vorgesehen, das andere im oberen Bereich der Rückenlehne.
Diese Luftkissen sind an dem Sitz lösbar befestigbar oder an diesem
ausgebildet. Weiterhin sorgt ein in ein ansteckbares Gehäuse integriertes
Luftkissen nach seiner Aktivierung für einen Schutz des Kopfes des
Kindes.
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Im
Gegensatz zu dieser Anmeldung weist die Neuanmeldung technische
Eigenentwicklungen auf, die aus der zitierten Anmeldung
WO 03/043 859 A1 nicht
nahe gelegt sind, dergestalt, dass das Airbagsystem bei der Neuanmeldung
in dem Sicherheitssitz integriert ist und die Sitz- und Rückenfläche mit
dem Fluidkammersystem beweglich gelagert ist, um so die Schutzwirkung
insgesamt zu optimieren.
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Die
Anmeldung
DE 196 11
588 C2 beschreibt einen Autokindersitz, der zumindest über ein über ein
Ventil aufblasbares Luftkissen im Bereich der Rückenlehne verfügt, das
nach dem Aufblasen am Kopf des Kindes anliegt. Bei einer bestimmten Belastung
soll die Luft aus dem Luftkissen abgelassen oder in seitliche Luftkissen
abgeleitet werden.
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Nachteilig
an dieser Erfindung im Gegensatz zu der vorliegenden Neuanmeldung
ist, dass die Schutzfunktion des Luftkissens nach einer einmaligen
Aktivierung, also z. B. bei einem starken Bremsvorgang, nicht mehr
besteht, da die Luft aus dem Kissen abgeleitet und nicht wieder
zurückgeführt wird. Weiterhin
verfügt
diese Anmeldung auch über
keine zusätzliche
Schutzfunktion in Form eines Airbags.
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Das
Gebrauchsmuster
DE
20 2004 008 067 U1 bezieht sich auf einen Kindersicherheitssitz
für Fahrzeuge,
mit einem an der Unterseite des Kindersicherheitssitzes angebrachten
wulstförmigen
Ansatz, der sich mittels des Befestigungssystems in das Polster
des Fahrzeugsitzes drückt
und über
ein Isofix-Befestigungssystem positioniert wird. Hierdurch soll
eine Rotationsbewegung des Sitzes bei einem Crash und damit eine
Kopfvorverlagerung der auf dem Sitz befindlichen Person verhindert
werden. Bei dieser Anmeldung handelt es sich um ein rein passives
Sicherheitssystem, dass keinen aktiven Schutz in der Form aufbauen
kann, dass die zu einer möglichen
Verletzung führenden
unkontrollierten Vorwärts-
und Rückwärtsbewegungen
von Kopf und Oberkörper
in Folge von leichten oder starken Verzögerungskräften verhindert werden, indem
diese Bewegungen gezielt aufgefangen und abgedämpft werden.
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Weiterhin
beschreibt die Anmeldung
EP
0 751 035 B1 einen Kindersicherheitssitz mit Rückstoßstütze, die
in einer Ausführungsvariante
in Form einer U-förmigen,
röhrenförmigen,
metallischen Komponente drehbar mit dem Kindersicherheitssitz verbunden
ist. Durch diese Anti-Rückprall-Abstützung soll
erreicht werden, dass beim Aufliegen des Bügels auf dem Fahrzeugsitz die
Drehbewegung des Kindersicherheitssitzes in Folge von Verzögerungskräften bei
einer Kollision begrenzt bzw. der Rückprall des Kindersicherheitssitzes
insgesamt beim Rückprall
eingedämmt
wird.
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Das
hier beschriebene Sicherheitselement liefert lediglich einen Sicherheitsaspekt
hinsichtlich einer Begrenzung der dynamischen Bewegung des Kindersicherheitssitzes
in Folge von bei Kollisionen oder starken Bremsvorgängen auftretenden
Verzögerungskräften. Ein
zusätzlicher
Schutz der auf dem Kindersitz befindlichen Person durch aktive Sicherheitselemente
wie sie in der vorliegenden Neuanmeldung beschrieben werden, wird
nicht angeboten.
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Schließlich beschreibt
die Patentschrift
DE 196
46 621 C1 einen Kindersicherheitssitz der über ein
spezifisches, verstellbares Achselement an der Unterseite oder als
allgemeines Bestandteil des Kindersicherheitssitzes verfügt, das
es erlaubt, den Neigungs- bzw. Aufstellwinkel bedarfsgemäß individuell anzupassen,
um so eine optimale und sichere Stellung des Kindersitzes und der
darauf befindlichen Person zu gewährleisten, wobei dieses Element auch
gleichzeitig zur sicheren Verbindung mit dem Fahrzeugsitz beitragen
kann.
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Bei
dieser Anmeldung handelt es sich lediglich um ein spezifisches Einstellelement,
das keinen zusätzlichen
Sicherheitsaspekt hinsichtlich des Schutzes der auf dem Sitz befindlichen
Person bietet, wenn in Folge von Verzögerungskräften durch starkes Abbremsen
oder beim Aufprallen auf ein Hindernis der Körper der auf dem Sitz befindlichen
Person nach vorne oder zurück
geschleudert wird.
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Diese
Ausführungen
gestatten es nicht, Vorwärts-
und/oder Rückwärtsbewegungen
von Kopf und/oder des Oberkörpers
in Folge von Kollision oder starken Abbremsens des Fahrzeugs einer
auf dem Kindersitz befindlichen Person derart individuell abzufangen
und zu dämpfen,
dass hierbei der Stärke der
Verzögerungskräfte in dem
Maße Rechnung
getragen wird, dass fallweise ein mit einem Fluid gefülltes Kammersystem
allein oder in Verbindung mit einem Airbagsystem, das in dem Sitz
integriert ist, aktiviert wird, um so ein Verletzungsrisiko zu minimieren.
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Ausgehend
vom Stand der Technik, insbesondere der
WO 03/043 859 A1 ist es
daher Aufgabe der Erfindung ein Sicherheitssystem für Sitze,
respektive für
Kindersitze, der eingangs erwähnten
Art zu entwickeln, das zwei Sicherheitssysteme in einem Sitz integriert,
die je nach Stärke
der Verzögerungskräfte und
der damit verbundenen Aufprallwucht des Oberkörpers einer auf dem Sitz befindlichen
Person, diese Kräfte
kontrolliert auffangen, abdämpfen
und dem Verletzungsrisiko in Folge eines Schleudertraumas gezielt
entgegenwirken.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch ein Sicherheitssitzsystem mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1.
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Erfindungsgemäß werden
zwei unterschiedlich wirkende Auffangsysteme und/oder Schutzeinrichtungen
in einem Sitz integriert, die situationsbedingt einzeln oder gemeinsam
auf mechanische Weise, aber auch in Kombination mit elektronischen Steuereinrichtungen,
aktiviert werden, dergestalt, dass bei schwachen Kräften ein
unter den beweglich gelagerten Sitz- und Rückflächen postioniertes, mechanisch
gesteuertes Fluidkammersystem als Dämpfungseinrichtung aktiviert
wird und nur bei definiert hohen Kräften zusätzlich ein in dem Sitz integriertes Airbagsystem
mit einer mechanischen Auslösevorrichtung
zum Einsatz kommt.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die unabhängig oder
in Kombination miteinander wirkenden Sicherheitssysteme situationsbedingt
auf Gefahrenmomente gezielter reagieren können, wodurch insgesamt der
Sicherheitsfaktor erhöht
und einem Verletzungsrisiko entgegengewirkt wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 und
folgende angegeben. Danach besteht das Sicherheitssitzsystem in einer
bevorzugten Ausführungsvariante
aus einem Sitz mit Außenkörper wie
er von modernen Kindersitzen hinlänglich bekannt ist, mit gepolsterten
Seiten- und Kopfteilen und entsprechenden Rückhalte- und Befestigungseinrichtungen.
Dem Aufbau und der Gestaltung der Sitz- und der Rückenfläche dieser
Neuanmeldung kommt eine besondere Bedeutung dergestalt zu, dass
sich diese Bauteile um eine Drehachse in einem definierten Bereich
bewegen können. Dazu
besitzt die Sitzfläche
im hinteren Bereich eine quer durch den Sitzkörper verlaufende Achse, die
beweglich gelagert ist. Die Sitzfläche selbst liegt auf einem
mit einem Fluid befüllten,
elastischen Kissen auf, das eine ähnliche Funktion wie ein Blasebalg
erfüllt.
An dieses Fluidkissen schließt
ein Schlauchleitungssystem an, das in einem Wirkzusammenhang mit
zumindest einem weiteren elastischen Fluidkissensystem in der Rückenfläche des
Sitzes steht. Hierzu weist die Rückenfläche ähnlich dem
Sitzteil quer durch das Bauteil verlaufende Achsen auf, die beweglich
gelagert sind. Das Zusammenwirken der Sitzfläche und der Rückenfläche geschieht
auf folgende Weise: eine auf dem Sitz befindliche Person belastet
die Sitzfläche
und damit das Sitz-Fluidkissen mit einem bestimmten Druck, der im
Normalfall vom System aufgenommen wird ohne dass eine definierte Funktion
ausgelöst
wird, wobei über
ein regulierbares Ventilsystem die Druckempfindlichkeit und damit eine
kontrollierte Reaktion einreguliert werden kann. Wird nun durch
eine beschleunigte Vorwärtsbewegung
der auf dem Sitz befindlichen Person, z. B. durch Verzögerungskräfte in Folge
starken Abbremsens, der Druck auf die Sitzfläche erhöht und dabei ein definierter
Druckwert überschritten,
so wird über ein
Ventilsystem eine Ein- bzw. Auslassöffnung des Fluidkissens unter
der Sitzfläche
geöffnet
und das Fluid über
das Leitungssystem zu zumindest einem weiteren Fluidkissen unter
der Rückenfläche des
Sicherheitssitzes geleitet. Hierdurch wird dieses Fluidkissen befüllt und
die Rückenfläche um ihre
Drehachse in Richtung hin zu der auf dem Sitz befindlichen Person
geneigt, deren in einer Vorwärtsbewegung befindliche
Körper
zunächst
durch entsprechende, bekannte Rückhaltsysteme
aufgefangen wird. Um den nach Abschluss der Vorwärtsbewegung wieder zurückprallenden
Körper
sicher und sanft auffangen zu können
und Verletzungen in Folge eines Schleudertraumas vermeiden zu helfen,
dient die nachgeführte
und nach vorne geneigte Rückenfläche, welche
durch die gezielte Nachführung
einen stetigen, nahen Abstand zum Körper aufweist. Durch ein Ventilsystem
im Fluidkissen der Rückenfläche wird
dabei erreicht, dass der beim Zurückprall auf die Rückenfläche auftreffende
Körper
jedoch nicht einfach abgestoppt, sondern gezielt sanft abgebremst
wird, wobei das Fluid über
das Leitungssystem wieder in das Fluidkissen unter dem Sitzteil
zurückgeführt wird.
Zusätzlich
zu dem eben beschriebenen Sicherheitssystem, das bereits bei definiert
starken Abbremsvorgängen
aktiviert wird, besitzt dieses Sicherheitssitzsystem ein zweites
Sicherheitssystem, das erst bei stärken Verzögerungskräften z. B. in Folge eines Aufpralls
des Fahrzeugs auf ein Hindernis in Aktion tritt. Hierbei handelt
es sich um ein Airbagsystem das im Kopfteil des Sitzes untergebracht
ist und in einer bevorzugten Ausführungsvariante über eine
mechanische Auslösevorrichtung
verfügt
wie sie von der Erfindung
DE 10 2004 026 436 A1 her bekannt ist. Der dabei
zum Einsatz kommende Airbag wird nach seiner Aktivierung aus dem
Kopfteil hinausgepresst, entfaltet sich segmentweise zunächst über den
Kopf der auf dem Sitz befindlichen Person hinweg, bildet dabei Seitenteile
aus und in der letzten Entfaltungsphase ein weiteres Airbagsegment,
welches vor dem Kopf der zu schützenden
Person positioniert wird. Dadurch wird erreicht, dass der Airbag
nicht wie bei den gegenwärtig
in Einsatz befindlichen Systemen pyrotechnisch gezündet und
der zu schützenden Person
ins Gesicht geschleudert wird, wobei bei dem Zündvorgang Hitze entsteht und
Partikel des Zündsatzes
mit hinausgeschleudert werden und eine zusätzliche Gefährdung darstellen, sondern
dass die zu schützende
Person von dem geöffneten
Airbag relativ sanft aufgefangen wird. Ein weiterer Vorteil dieses Airbags
besteht darin, dass er die zu schützende Person großflächig wie
eine Art Kokon umschließt
und dadurch das Verletzungsrisiko zusätzlich verringert. Durch die
Verwendung der hier beschriebenen dualen Schutzeinrichtung wird
ein Sicherheitssitz konzipiert, der nicht nur in der Ausführungsvariante „Kindersitz” autark
zum Einsatz kommen kann, sondern auch in allen Land-, Wasser- und
Luftfahrzeugen bereits in der Grundausstattung in allen Sitzen eines Fahrzeuges
als integrativer Bestandteil.
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In
der Ausführungsvariante
als autarker Kindersicherheitssitz, verfügt der Sitz über die
in der Erfindung
DE
10 2004 026 436 A1 beschriebenen Bauteile der mechanischen
Auslösevorrichtung
für Airbagsysteme
in Kombination mit einem Airbag der sich aus dem Kopfteil des Sitzes
heraus entfaltet. Die Stromversorgung kann hierbei über das
Bordnetz des Fahrzeugs erfolgen. Eine weitere Variante der Stromversorgung
kann auch über
wiederaufladbare Energieträger,
z. B. Akkus mit hoher Kapazität,
gewährleistet
werden, die ihrerseits zum Laden an das Bordnetz eines Fahrzeugs
(z. B. 12 V DC) oder an ein Hausnetz (z. B. 230 V AC) angeschlossen
werden können.
Denkbar ist weiterhin der Anschluss des Airbagsystems auch an bereits
bestehende Sicherheitssysteme eines Fahrzeugs über eine definierte Schnittstelle.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend
näher beschrieben,
wobei es sich versteht, dass die vorstehend beschriebene Erfindung
und die folgenden Ausführungsbeispiele
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder als eigenständiges Ausführungsobjekt
verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorgestellten Erfindung zu
verlassen.
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Es
zeigen:
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1 schematische
Darstellung des Sicherheitssitzsystems
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2 schematische
Darstellung eines Kindersitzes mit aktiviertem Fluidsystem
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3 schematische
Darstellung eines Kindersitzes mit aktiviertem Fluidsystem und Airbag
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4 schematische
Darstellung eines Kindersitzes mit einteiliger Sitz- und Rückenfläche
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Es
folgt die Erläuterung
der Erfindung anhand der Zeichnungen nach Aufbau und ggf. auch nach
Wirkungsweise der dargestellten Erfindung.
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1 zeigt
in einem Teilschnitt die schematische Darstellung eines Sicherheitssitzsystems 1, bestehend
aus dem Grundkörper 2 mit
Sitzfläche 3, Fluidkammer
Sitzteil 5, Steuerventil 6/8, Verbindungsleitung 7,
Fluidkammer Rückenfläche 9,
Rückenfläche 10,
Airbagsteuereinheit 12, Zuleitung Airbag 13, Airbagbehälter 14.
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Die
hier vorgestellte Ausführungsvariante
eines Sicherheitssitzsystems 1 mit zwei Schutzsystemen
zeigt einen Kindersitz entsprechend dem Stand der Technik, bestehend
aus einem Grundkörper 2 mit anatomisch
vorgeformter Sitz- und Rückenfläche und gepolsterten
Auflagen bzw. Seitenteilen. Die Sitzfläche 3 liegt auf einer
Fluidkammer 5, die aus einem elastischen Material besteht,
welches sowohl komprimierbar als auch dehnbar ist, auf und besitzt
eine Drehachse 4, über
welche die Sitzfläche 3 in
einem definierten Bereich drehbar gelagert ist. Die Fluidkammer
Sitzfläche 5 ist
mit einem Fluid, z. B. Luft, befüllt
und steht, verbunden über
eine Verbindungsleitung 7, in einem Wirkzusammenhang mit
der Fluidkammer Rückenfläche 9,
die hinter der über
eine Drehachse 11 schwenkbar gelagerte Rückenfläche 10 installiert
ist. Die Steuerung dieses Kammersystems erfolgt über das Steuerventil 6 und
Steuerventil 8 dergestalt, dass hier eine Regulierung der
Druckkräfte
erfolgen kann und erst ab einem definierten Wert ein Austausch des
in den Kammern enthaltenen Fluids von einer Kammer in die andere
und entsprechend zurück
erfolgen kann. Dies hat zur Folge, dass bei einer geringen, normalen
Belastung der Sitzfläche 3 das
in der Fluidkammer Sitzfläche 5 enthaltene Fluid
nicht über
das Steuerventil 6 ausströmen kann, sondern in der Kammer 5 verbleibt.
Erst bei einer definiert hohen Belastung, z. B. in Folge eines starken Abbremsvorgangs
und den damit verbundenen Verzögerungskräften, wird
dieses erste Schutzsystem, das Fluidkammersystem, aktiviert. Eine
auf dem Sitz befindliche Person wird dabei in Fahrtrichtung nach vorne
beschleunigt, wobei u. a. auch der Druck auf die Sitzfläche 3 in
dem Maße
erhöht
wird, dass die Fluidkammer Sitzfläche 5 komprimiert
und das Steuerventil 6 aktiviert wird. So kann das Fluid über die Verbindungsleitung 7 in
die Fluidkammer Rückenfläche 9 gelangen,
diese befüllen
und dabei die Rückenfläche 10 über die
Drehachse 11 nach vorne verschwenken, wobei es auch denkbar
ist, dass die Rückenfläche 10 eine
zusätzliche
Untergliederung mit einer weiteren Drehachse aufweist, um so eine
noch bessere Anpassung an den Körper
der auf dem Sitz befindlichen Person zu gewährleisten.
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2 zeigt
schematisch ein Sicherheitssitzsystem bestehend aus dem Grundkörper 2 mit
Sitzfläche 3,
Fluidkammer Sitzfläche 5,
Steuerventil 6/8, Verbindungsleitung 7,
Fluidkammer Rückenfläche 9, Rückenfläche 10,
Airbagsteuereinheit 12, Zuleitung Airbag 13, Airbagbehälter 14 und
Rückhalteeinrichtung 15.
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Gezeigt
wird eine Ausführungsvariante
mit Fluidkammersystem wie es in Folge z. B. eines starken Bremsvorgangs
aktiviert wird. Durch die beim starken Abbremsen auftretenden Verzögerungskräfte wird
eine auf dem Sitz befindliche Person in Fahrtrichtung nach vorne
beschleunigt. Der Oberkörper wird
bei der Vorwärtsbewegung
durch die Rückhalteeinrichtung 15 aufgefangen
und dann nach Abschluss der Vorwärtsbewegung
wieder in den Sitz zurück
geschleudert. Während
der Vorwärtsbewegung des
Körpers
steigt auch die Druckbelastung auf die Sitzfläche 3 an, so dass
die Sitzfläche 3 sich
um die Drehachse 4 nach unten bewegt und die Fluidkammer
Sitzfläche 5 zusammenpresst. Übersteigt
der Innendruck der Fluidkammer Sitzfläche 5 einen definierten
Wert, öffnet
das Steuerventil 6 und das Fluid wird durch die Verbindungsleitung 7 zur
Fluidkammer Rückenfläche 9 geleitet,
die sich dabei ausdehnt und die Rückenfläche 10 um die Drehachse 11 nach
vorne, in Richtung zu dem nach vorne geschleuderten Oberkörper der
auf dem Sitz befindlichen Person, nachführt. Durch diese gezielte Nachführung wird
die Wucht des nach Abschluss der Vorwärtsbewegung zurückschleudernden
Oberkörpers
frühzeitig
aufgefangen und abgedämpft,
indem über
das Steuerventil 8 das Fluid aus der Fluidkammer Rückenteil 9 bei dem
Druckanstieg durch den auf die Rückenfläche 10 wirkenden
Kräfte
beim Auftreffen des Oberkörpers gezielt
abgeleitet und zur Fluidkammer Sitzteil 5 zurück geleitet
wird.
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3 zeigt
schematisch ein Sicherheitssitzsystem bestehend aus dem Grundkörper 2 mit
Sitzfläche 3,
Fluidkammer Sitzteil 5, Steuerventil 6/8, Verbindungsleitung 7,
Fluidkammer Rückenfläche 9, Rückenfläche 10, Airbagsteuereinheit 12,
Zuleitung Airbag 13, Airbagbehälter 14, Airbag-Grundkörper 16,
Airbag-Seitensegment 17, Airbag-Kopfsegment 18 und
Rückhalteeinrichtung 15.
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Dargestellt
wird in dieser Zeichnung eine Ausführungsvariante eines Kindersitzes
mit aktiviertem Fluidkammersystem und Airbagsystem. Bei sehr starken
Verzögerungskräften, z.
B. in Folge einer Kollision, wird zusätzlich zu den in
2 beschriebenen Fluidkammern
5/
9 das
Airbagsystem aktiviert. Das Airbagsystem lehnt sich an die Erfindung
DE 10 2004 026 436
A1 an und verfügt
demzufolge über
eine mechanische Auslösevorrichtung
unter Verzicht von pyrotechnischen Zündmitteln. Die in der Airbagsteuereinheit
12 enthaltenen
Sensoren und Impulsgeber entsprechen denen der gewöhnlich in
Fahrzeugen eingesetzten Airbagsysteme und werden um die spezifische
Sperr- und Auslösevorrichtung
der hier zitierten Anmeldung ergänzt
dergestalt, dass bei sehr hohen Verzögerungskräften die Steuerung der Airbagsteuereinheit
12 aktiviert
wird und dabei ein mit Druck beaufschlagtes Fluid über die
Zuleitung Airbag
13 zum Airbagbehälter
14 geleitet wird.
Die Ausdehnung des mit Druck beaufschlagten Fluids bewirkt eine Entfaltung
des Airbags aus dem Airbagbehälter
14 hinaus,
wobei sich die an dem Airbag-Grundkörper
16 angegliederten
Segmente – Airbag-Seitensegment
17 und
Airbag-Kopfsegment
18 – mit
entfalten. Durch die spezielle Gestaltung des Airbags wird erreicht, dass
nach dessen Aktivierung sich zunächst
der Grundkörper
16 über den
Kopf der auf dem Sitz befindlichen Person hinweg in Fahrtrichtung
nach vorne entfaltet und anschließend das Kopfsegment
18 und die
Seitensegmente
17. Das Kopfsegment
18 wird hierbei
nicht wie bei den sonst üblichen
Airbagsystemen in das Gesicht der zu schützenden Person hineingeschleudert,
sondern wird gezielt vor dem Kopfbereich aufgebaut und fängt so den
Aufprall sanft und federnd ab. Zusätzlich zu dem Frontbereich
wird auch im Seitenbereich des Sitzes eine erhöhte Schutzfunktion durch die
Airbag-Seitensegmente
17 aufgebaut.
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4 zeigt
in einem Teilschnitt die schematische Darstellung eines Sicherheitssitzsystems 1, bestehend
aus dem Grundkörper 2 mit
Sitzfläche 3, Fluidkammer
Sitzteil 5, Steuerventil 6/8, Verbindungsleitung 7,
Fluidkammer Rückenfläche 9,
Rückenfläche 10,
einteilige Sitzschale 21, Airbagsteuereinheit 12,
Zuleitung Airbag 13, Airbagbehälter 14.
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Die
Zeichnung zeigt eine weitere Ausführungsvariante eines Sicherheitssitzsystem
nach 1 bei welchem in Abänderung die Sitz- und Rückenfläche 3/10 aus
einer einteiligen Sitzschale 21 mit Bepolsterung besteht,
wobei diese Sitzschale 21 über eine gemeinsame Drehachse 20 für die Sitz- und
Rückenfläche 3/10 verfügt. Die
Wirkfunktion entspricht derjenigen wie bereits oben in 1 bis 3 beschrieben.
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- 1
- Sicherheitssitzsystem
- 2
- Grundkörper
- 3
- Sitzfläche
- 4
- Drehachse
Sitzfläche
- 5
- Fluidkammer
Sitzfläche
- 6
- Steuerventil
- 7
- Verbindungsleitung
- 8
- Steuerventil 2
- 9
- Fluidkammer
Rückenfläche
- 10
- Rückenfläche
- 11
- Drehachse
Rückenfläche
- 12
- Airbagsteuereinheit
- 13
- Zuleitung
Airbag
- 14
- Airbagbehälter
- 15
- Rückhalteeinrichtung
- 16
- Airbag-Grundkörper
- 17
- Airbag-Seitensegment
- 18
- Airbag-Kopfsegment
- 19
- Airbag
- 20
- gemeinsame
Drehachse
- 21
- einteilige
Sitzschale