DE102007002512A1 - Opakerzusammensetzung - Google Patents

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Abstract

Bei der Herstellung künstlicher Zähne wird das Gerüst aus Metall oder Kunststoff mit einem Opaker überzogen, der den Zweck hat, dem Zahn ein natürliches Aussehen zu geben. Die Opakersuspension besteht üblicherweise aus Wasser und Keramikpulver. Der Auftrag auf das Gerüst erfordert eine gewisse handwerkliche Geschicklichket, wobei die aufgetragene Schicht sehr empfindlich gegen Berührungen ist. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Opakerzusammensetzung anzugeben, die leicht aufzutragen ist und so gut auf dem Gerüst haftet, dass beim Manipulieren des beschichteten Gerüstes keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind. Beispielsweise kann der Opaker mit der Hand angelangt werden oder das beschichtete Gerüst (Käppchen oder Brückengerüst) kann einfach in den Keramikofen eingelegt werden. Die erfindungsgemäße Opakerzusammensetzung besteht aus einer wässrigen Suspension aus üblichem Opakerpulver, das mit einem wasserlöslichen polymeren Binder und mikrokristallinem Wachs (Petrolite<SUP>R</SUP>) angemischt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine neue Opakerzusammensetzung mit besonderen Vorteilen bei der Verarbeitung dieser Zusammensetzung.
  • Stand der Technik
  • Bei der Herstellung künstlicher Zähne werden üblicherweise die Zahngerüste (Käppchen oder Brückengerüste) mit einem Opaker überzogen. Der Opaker hat die Aufgabe, dem Zahn nach Auftragen des Dentins ein natürliches Aussehen zu verleihen. Dies ist insbesondere bei Metallgerüsten von ausschlaggebender Bedeutung, da das metallische Aussehen des Gerüstes kaschiert werden muss.
  • Hierbei wird auf das Gerüst eine wässrige Suspension aus Keramikpulver, z. B. Quarz und Feldspat, mit einem Pinsel aufgetragen, wobei verschiedene Additive wie Tenside eingemischt sein können.
  • Das Auftragen des Opakers erfordert vom Zahntechniker viel handwerkliches Geschick, da der Auftrag in mehreren Schichten erfolgen muss, um die nötige Schichtdicke zu erzielen.
  • Hierbei können immer wieder Risse in der Beschichtung auftreten, die mühsam repariert werden müssen. Ein weiteres Problem entsteht, wenn das beschichtete Gerüst vom Arbeitsstumpf abgehoben werden muss, damit es im Keramikofen gebrannt werden kann.
  • Auch hierbei wird die Opakerschicht insbesondere im Randbereich oft beschädigt. Schließlich muss das beschichtete Gerüst im Keramikofen stabilisiert werden, damit die Opakerschicht nicht in Berührung mit anderen Oberflächen kommt.
  • Ein weiteres Problem beim Opakerauftrag ist die Abschattung im Schulterbereich, die dadurch hervorgerufen wird, dass beim Sintern aufgrund des Sinterschrumpfes sich das Opakermaterial am Rand des Gerüstes zurückzieht und der Rand somit freiliegt. Dieses Problem zu lösen wurde u. a. in der US-Patentschrift 4 957 440 versucht, indem Opakerpulver mit Wachs vermischt wurde und die Mischung bei einer Temperatur von 2 bis 5 grad C über dem Schmelzpunkt des Wachses auf das Metallgerüst aufgetragen wird. Das Wachs wird vor dem eigentlichen Sintervorgang bei ca. 600°C verdampft. Dieses Verfahren hat vermutlich wegen mangelnder Brauchbarkeit in der Praxis keinen Eingang gefunden.
  • Aufgabenstellung
  • Es ist daher Aufgabe der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung, eine Opakerzusammensetzung anzugeben, die sehr einfach aufzutragen ist und die nach dem Auftrag aufgrund ihrer Handfestigkeit ein einfaches Manipulieren des beschichteten Gerüstes erlaubt.
  • Ausführungsbeispiel
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die damit verbundenen Vorteile klar ersichtlich werden.
  • Die erfindungsgemäße Opakerzusammensetzung enthält neben dem Suspensionsmittel Wasser im wesentlichen drei Komponenten:
    • 1. Wie bei jedem Opaker wird ein keramisches Pulver eingemischt. Das keramische Pulver besteht meistens aus Felsspat und Quarz. Daneben sind aus der Literatur eine große Anzahl von anderen keramischen Bestandteilen bekannt, die einem Opaker zugemischt werden können. Für die vorliegende Erfindung spielt die chemische Zusammensetzung des Keramikmaterials keine Rolle, da es wenig Einfluss auf die Verarbeitungseigenschaften des Opakers hat. Lediglich die Korngrößenverteilung des Keramikpulvers hat einen leichten Einfluss, was einfach durch eine Variation der nachfolgend aufgeführten Additive ausgeglichen werden kann.
    • 2. Die zweite Komponente ist mikrokristallines Wachs. Mikrokristallines Wachs ist unter dem Handelsnamen Petrolite® (Firma Baker Hughes) erhältlich. Petrolite besteht aus 30 bis 60 Gew.% mikrokristallinem Wachs, 5 bis 10 Gew.% ethoxylierten Alkoholen mit mehr als 14 C-Atomen in der Kette und 30 bis 60 Gew.% Wasser. Die Alkohole haben auf die Verarbeitungseigenschaften der erfindungsgemäßen Opakermischung keinen Einfluss, soweit dies derzeit zu erkennen ist.
    • 3. Die dritte Komponente ist ein wasserlöslicher polymerer Binder. Als besonders geeignet hat sich eine wässrige Copolymerdispersion auf der Basis von Styrol einem Acrylsäureester. Als Acrylsäureester kommen insbesondere Methylacrylat, Ethylacrylat und Buthylacrylat in Frage.
  • Sämtliche Bestandteile sind toxologisch unbedenklich und beinhalten auch keine sonstigen Gefahrenquellen.
  • Zur Herstellung eines Opakers werden folgende Bestandteile gemischt:
    100 g Opakerkeramikpulver (im wesentlichen Feldspat und Quarz)
    13,5 g Petrolite®
    13,5 g Binder (Copolymer aus Butylacrylat und Styrol)
    26 ml Wasser
  • Die erhaltene Opakersuspension hat im Gegensatz zum herkömmlichen Opaker thixotrope Eigenschaften und lässt sich leicht mit einem Pinsel auf ein Gerüst auftragen, da sie nicht verläuft.
  • Andere geeignete Auftragsverfahren sind Tauchen und Elektrophorese.
  • Unmittelbar nach dem Auftrag weist die Opakerschicht eine ausreichende Handfestigkeit auf. Ein beschichtetes Käppchen lässt sich ohne besondere Umstände von dem Arbeitsstumpf abziehen. Gerade hier ereignen sich bei den üblichen Opakern Beschädigungen der Schicht, die eine mühsame Nacharbeitung nach sich ziehen. Auch hat der Zahntechniker beim erfindungsgemäßen Opaker kein Problem, wenn ihm das beschichtete Objekt aus der Hand fallen sollte. Dieser Fall ist für einen Zahntechniker normalerweise ein Desaster.
  • Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Opakerzusammensetzung ergibt sich beim anschließenden Sintern. Die mit einer herkömmlichen Opakersuspension beschichteten Gerüste müssen im Keramikofen so stabilisiert werden, dass die Beschichtung zu anderen Flächen keinen Kontakt hat. Sie werden daher üblicherweise auf Pins fixiert. Das mit der erfindungsgemäßen Opakersuspension beschichtete Gerüst kann aufgrund seiner Handfestigkeit einfach in den Ofen gelegt werden, wobei es keine Rolle spielt, wie es liegt.
  • Die erfindungsgemäße Opakerzusammensetzung ermöglicht auch eine gute Lösung für das oben erwähnte Problem im Randbereich des künstlichen Zahnes. Bevor der Opaker aufgetragen wird, ist es empfehlenswert, den Randbereich eines metallischen Gerüstes etwas zurückzuschleifen. Nachdem das Gerüst wieder auf den oder die Stümpfe des Arbeitsmodells aufgesetzt ist, kann das Opakermaterial beim Beschichten auch den abgeschliffenen Raum ausfüllen. Nach dem Sintern besteht der Randbereich daher nur aus Keramik, wodurch der negative Einfluss des Metalls ausgeschaltet wird.
  • Im Übrigen ist klar, dass die oben erwähnten Komponenten 2 und 3 der erfindungsgemäßen Opakerzusammensetzung beim Sintern rückstandsfrei verbrennen oder verdampfen.
  • Die Zugabemenge der einzelnen Komponenten ist an sich unkritisch und richtet sich auch nach dem Keramikmaterial. Zusätzlich zu Keramikmaterial können die Komponenten in folgenden Anteilen zugesetzt werden:
    2 bis 20 Gew.% mikrokristallines Wachs, 2 bis 20 Gew.% Binder, 10 bis 40 Gew.% Wasser
  • Ferner hat die erfindungsgemäße Opakerzusammensetzung aufgrund ihrer Handfestigkeit noch den Vorteil, dass mittels eines CAD/CAM-Verfahrens jede gewünschte Form des Opakermaterials hergestellt werden kann. Die aufgetragene Schicht lässt sich ohne Schwierigkeiten in an sich bekannten Maschinen abfräsen, ohne zerstört zu werden. Hierbei ist es unerheblich, mit welchem Verfahren die Schicht aufgetragen wurde. Als besonders geeignet hat sich wegen der einfachen Möglichkeit, eine gewisse Schichtdicke einzustellen, die elektrophoretische Beschichtung.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 4957440 [0007]

Claims (5)

  1. Opakerzusammensetzung zum Beschichten von metallischen oder keramischen Gerüsten in der Zahntechnik, die aus eine wässrigen Suspension von keramischem Pulver besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Suspension einen wasserlöslichen polymeren Binder und mikrokristallines Wachs enthält.
  2. Opakerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Binder ein Copolymer auf der Basis Styrol und Acrylsäureester ist.
  3. Opakerzusammensetzung nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Acrylsäureester Butylacrylat ist.
  4. Opakerzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ethoxylierte Alkohole mit mehr als 14 C-Atomen in der Kette enthalten sind.
  5. Opakerzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum keramischen Pulver 2 bis 20 Gew.% Binder, 2 bis 20 Gew.% mikrokristallines Wachs und 10 bis 40 Gew.% Wasser vorhanden sind.
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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2081733A (en) * 1980-08-15 1982-02-24 Sumitomo Chemical Co Composite binder composition for powder molding
US4957440A (en) 1986-08-07 1990-09-18 Hankins Robert B Process for preparing nonshrinking porcelain opaque covering for dental appliances
DE10045663A1 (de) * 1999-09-16 2001-05-23 Takahiro Sato Dentales pastenähnliches Prozellan
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