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Die Erfindung richtet sich auf einen Rollladenkasten mit einer Walze und einem darauf gewickelten Rollladen, sowie wenigstens einer weiteren Walze und einer darauf gewickelten, zusätzlichen Behangbahn von folien- oder netzartiger Struktur, mit einer gemeinsamen Führung, in welcher der Rolladen und die zusätzliche Behangbahn oder die zusätzlichen Behangbahnen laufen oder geführt sind.
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Fenster, aber auch Balkon- oder Terrassentüren, haben u.a. den Zweck, möglichst viel Licht in einen Raum zu lassen, damit es dort tagsüber möglichst hell ist. Andererseits haben viele Menschen das Bedürfnis, des nachts den Einblick in den von künstlichem Licht erleuchteten Raum zu unterbinden. Hiergegen schaffen Gardinen oder Rollos Abhilfe, aber auch Fensterläden oder Rollläden, welche außerdem für eine verbesserte Wärmeisolation sorgen oder sogar einen gewissen Schutz gegenüber Einbrechern bieten. Rollläden haben sich gegenüber Fensterläden weitgehend durchgesetzt, weil sie ohne Öffnen des Fensters oder der betreffenden Tür geöffnet und auch wieder geschlossen werden können.
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Andererseits haben Rollläden nur sehr begrenzte Einstellmöglichkeiten - es läßt sich nur die Schließstellung variieren zwischen „offen“, „teilweise geschlossen“ und „ganz geschlossen“.
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Durch das teilweise Schließen kann zwar die gesamte Lichtmenge im Raum beeinflußt werden. Damit läßt sich jedoch nicht der starke Hell-Dunkel-Kontrast bei direkter Sonneneinstrahlung vermeiden. Im Hochsommer hat man sogar nur die Möglichkeit, den Rollladen entweder nur teilweise zu schließen und das unangenehme Aufheizen des Zimmers in Kauf zu nehmen oder den Rollladen ganz zu schließen und sodann in einem düsteren Raum zu leben.
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Ähnlich verhält es sich mit dem Wunsch nach Frischluft im Sommer - entweder öffnet man die Fenster, um Frischluft einzulassen, und akzeptiert die zusammen mit der Frischluft eindringenden Insekten, oder man läßt die Fenster geschlossen, um das Eindringen von Insekten zu vermeiden, und muß in einem ungelüfteten Raum ausharren. Hier kann ein herkömmlicher Rollladen ebenfalls nicht helfen, denn um Insekten auszusperren, müßte er ganz geschlossen werden - dann schattet er einerseits den Raum ab und läßt andererseits kaum Luft zirkulieren.
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In der
DE 1 203 444 B ist ein Rollladenabschluss für den Brandschutz offenbart, mit wenigstens zwei im Abstand voneinander angeordneten Metallrollläden und einem Isoliervorhang zwischen den Rollläden. Für jeden Rollladen und auch für den Isoliervorhang ist je eine Walze vorgesehen, auf welche der betreffende Behang aufwickelbar ist. Im Rahmen der mehrlagigen Konstruktion soll die mittlere für eine Isolierung sorgen. Sie benötigt jedoch dazu stets die beiden flankierenden Metallrollläden. Damit alle drei stets simultan ab- und aufgewickelt werden, sind die betreffenden Walzen mit endseitigen Zahnrädern ausgestaltet, welche mit einer gemeinsamen Kette kämmen. Infolgedessen werden bei Aktivierung des einzigen Antriebsmotors stets alle Walzen mitgenommen. Es ist daher nicht möglich, selektiv nur einen einzigen Behang zu schließen.
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Aus diesen Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung initiierende Problem, einen Rollladen derart weiterzubilden, dass sich damit bei möglichst allen Witterungsverhältnissen ein angenehmes Raumklima erreichen läßt, insbesondere indem je nach Witterung und sonstigen Umgebungsbedingungen nur ein oder allenfalls nur zwei Behänge ausgewählt und geschlossen wird oder werden.
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Die Lösung dieses Problems gelingt durch die folgenden Merkmale:
- a) die weitere Walze oder die weiteren Walzen ist oder sind gegenüber der Walze mit dem Rolladenbehang zur Innenseite des Rollladenkastens hin versetzt;
- b) die gemeinsame Führung für die verschiedenen Behänge innerhalb des Rollladenkastens verzweigt sich in eine der Anzahl der Walzen entsprechende Anzahl von Teilführungen, die zu je einer Walze führen und je einem Behang zugeordnet sind, nämlich dem Rollladen einerseits und der zusätzlichen Behangbahn oder den zusätzlichen Behangbahnen andererseits;
- c) eine Mechanik ist vorgesehen, welche das Abwickeln einer Behangbahn nur dann erlaubt, wenn die andere Behangbahn oder die anderen Behangbahnen vollständig auf ihre Walze oder auf ihre Walzen aufgewickelt ist oder sind.
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Eine zusätzliche Behangbahn mit folien- oder netzartiger Struktur hat den Vorteil einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Transparenz. Damit können sie geschlossen werden, ohne den betreffenden Raum dabei ganz oder überwiegend abzuschatten. Sie können daher auch am Tag unbedenklich geschlossen werden können, um das Raumklima insgesamt zu verbessern.
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Der Erfindungsgedanke erfährt eine vorteilhafte Weiterbildung dadurch, dass eine zusätzliche Behangbahn als Sonnenschutzfolie ausgebildet ist. Damit können die Nachteile einer übermäßigen Sonneneinstrahlung - grelles, blendendes Licht sowie unangenehme Aufheizung des betreffenden Raums - vermieden werden, ohne jedoch die stimmungsaufheiternde Wirkung des natürlichen Tages- oder Sonnenlichts auszusperren.
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Besonders bewährt hat es sich auch, eine zusätzliche Behangbahn als Fliegenschutzgitter auszubilden. Damit läßt sich Frischluft und Licht einlassen, während Insekten draußen bleiben müssen.
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Durch die gemeinsame Führung, in welcher der Rollladen und eine zusätzliche Behangbahn oder mehrere, zusätzliche Behangbahnen laufen bzw. geführt sind, wird der Tatsache Rechnung getragen, dass ein Rollladen üblicherweise nur nachts geschlossen wird, eine Sonnenschutzfolie dagegen nur tagsüber; andererseits muss ohnehin ein Rollladen als auch eine Sonnenschutzfolie geöffnet werden, wenn ein Raum gelüftet werden soll, so dass also bei geschlossenem Fliegengitter alle anderen Behänge offen sind. Da somit immer nur ein Behang geschlossen wird, ist auch nur eine einzige Führung erforderlich.
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Mit „Führung“ sind damit vorzugsweise zwei in etwa vertikale Führungsschienen gemeint, von denen je eine an beiden Seiten der betreffenden Fensterausnehmung angeordnet sind. Solche Führungsschienen haben meistens ein U-förmiges Profil, welches jeweils eine Seite eines Rollladens umgreift. In der davon gebildeten, nutförmigen Ausnehmung werden auch die anderen Behänge - oder an diesen angeordnete Führungsmittel - geleitet.
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Sowohl ein Rollladen als auch eine erfindungsgemäße Sonnenschutzfolie oder ein Insektschutzgitter oder -netz können in einer gemeinsame Führung für die Behangbahnen an der Außenseite des die betreffende Mauerwerksöffnung verschließende Fensters oder die betreffende Mauerwerksöffnung verschließenden Tür entlanglaufen.
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Bei Nutzung einer gemeinsamen Führung für zwei oder mehrere Behänge muss eine Mechanik oder ein - ggf. auch elektronisch gesteuerter - Mechanismus vorgesehen sein, welche das Abwickeln einer Behangbahn nur dann erlaubt, wenn die andere Behangbahnvollständig auf deren Walzeaufgewickelt ist oder wenn die anderen Behangbahnen vollständig auf deren Walzen aufgewickelt sind.
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Durch wenigstens eine Vorrichtung sollte eine Walze gebremst oder arretiert werden, solange nicht die andere Walze gebremst oder arretiert ist oder alle anderen Walzen gebremst oder arretiert sind. Damit ist sichergestellt, dass stets nur eine Walze angetrieben werden kann, so dass immer nur ein Behang geschlossen werden kann.
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Diese Funktion, wonach stets nur eine Walze angetrieben werden soll, während die anderen gebremst oder arretiert werden, lässt sich mittels einer Nockenscheibe realisieren, die mit mehreren Brems- oder Arretierungseinrichtungen zusammenwirkt, von denen jeder Walze eine zugeordnet ist. Eine solche Nockenscheibe lässt sich derart auslegen, dass nur ein begrenzter Umfangsbereich das Lösen einer Bremse oder Arretierung bewirkt, der kleiner ist als 360° geteilt durch die Anzahl der wahlweise anzutreibenden Walzen, bspw. entlang eines Zentrumswinkels f von f = 360°/(2*n) mit n = Anzahl der wahlweise anzutreibenden Walzen.
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Zum Bremsen oder Arretieren einer Walze eignet sich ein in radialer Richtung bezüglich der betreffenden Walze verstellbares Brems- und/oder Arretierungselement. Ein Bremselement kann dabei wie ein Bremsbacken reibschlüssig an einen Umfangsbereich der des Mantels einer Walze gepresst werden, während ein Arretierungselement als Klinke ausgebildet sein kann, die in eine Verzahnung od. dgl. an der Außenseite einer Walze oder eines damit gekoppelten Elements einrückbar ist, um deren Rotation zu blockieren.
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Vorzugsweise wird ein solches Brems- oder Arretierungselement durch ein Federelement gegen den Umfang der Nockenscheibe gepresst und übernimmt dabei das in deren Gestaltung eingeprägte Bewegungs-Programm.
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Obwohl für jede Walze ein eigener Antrieb vorgesehen sein kann, genügt eine einzige Vorrichtung zum Antrieb der Behangbahn oder aller Behangbahnen, sofern stets nur ein Behang gleichzeitig geöffnet oder geschlossen wird, Hierbei kann es sich einerseits um einen manuellen zu betätigenden Antrieb handeln, bspw. um eine Kurbelstange oder um einen Gurt. Andererseits kann als Antrieb auch ein Elektromotor vorgesehen sein.
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Ein solcher, gemeinsamer Antriebsmotor kann sogar als Rohrmotor ausgebildet und in einer der Walzen aufgenommen sein; er sollte jedoch nicht starr mit der betreffenden Walze gekoppelt sein, sondern durch eine schaltbare Vorrichtung wahlweise an eine der mehreren Walzen ankuppelbar sein, derart, dass stets nur eine Walze drehfest mit der Antriebsvorrichtung gekuppelt ist.
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Das selbe sollte bei einer manuellen Antriebsvorrichtung vorgesehen werden, insbesondere bei einer Antriebskurbel, da sich mehrere, zueinander benachbarte Kurbeln gegenseitig behindern würden. Eine Kurbel könnte zu diesem Zweck von je einer Anhängeöse pro Walze manuell aushakbar sein. Dabei sind Fehlbedienungen jedoch nahezu vorprogrammiert. Eine andere Lösung sieht daher vor, dass die Kupplung als Schaltgetriebe ausgebildet ist, mit einem angetriebenen Zahnrad, das wahlweise mit einem Zahnrad oder Zahnkranz einer/jeder Walze einrückbar ist, so dass die sensible Kupplungsmechanik dem direkten manuellen Zugriff entzogen ist.
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Die Verstellbarkeit von einer Walze zur anderen erhält das angetriebene Zahnrad, indem es an einem Ende eines Hebels gelagert ist, der seinerseits mit seinem anderen Ende an einer zu den Walzenachsen parallelen Achse verschwenkbar gelagert ist.
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Indem das an dem Hebel gelagerte Zahnrad mit einem Zahnrad kämmt, welches an der Schwenkachse des Hebels gelagert und seinerseits mit der Antriebsvorrichtung gekoppelt ist, wird es unabhängig von dem Schwenkwinkel des Hebels stets angetrieben und kann daher die empfangene Antriebsenergie an jede ausgewählte Walze weitergeben.
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Wenn die Schwenkachse des Hebels zu den/allen Zahnkränzen aller Walzen den selben Abstand aufweist, lässt sich das periphere Zahnrad mit jedem dieser Zahnkränze in Eingriff bringen. Haben alle Zahnkränze den selben Radius, lässt sich diese Konstruktionsvorschrift vereinfachen: Die Schwenkachse des Hebels muss dann jeweils den selben Abstand zu allen mathematischen Walzenrotationsachsen aufweisen.
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Die Erfindung bietet weiterhin die Möglichkeit, dass die Brems- oder Arretierungseinrichtung mit der Kupplung gekoppelt oder integriert wird, derart, dass stets diejenige Walze an den Antrieb gekuppelt wird, die nicht gebremst oder arretiert ist. Bei einer derartigen Integration können bspw. die Walzenantriebszahnkränze zum Einrücken der von der Nockenscheibe aktivierten Arretierungsklinken verwendet werden. Zu diesem Zweck sollte die axiale Länge der Verzahnungen größer bemessen sein als die axiale Erstreckung des darin einrückenden Zahnrades, während der übrige Bereich den Arretierungsklinken vorbehalten ist. Letztere sind deshalb gegenüber dem peripheren Hebelzahnrad in axialer Richtung etwas versetzt.
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Außerdem kann die Nockenscheibe starr oder drehfest mit dem Kupplungshebel verbunden sein, weil beide vorzugsweise auf der selben Drehachse gelagert sind. Die Ansteuerung der einzelnen Walzen durch diese Einrichtungen erfolgt stets koordiniert - nur die ungebremste Walze wird an den Antrieb gekoppelt. Dies lässt sich bspw. dadurch erreichen, dass die Nockenscheibe nur in derjenigen Richtung einen Umfang mit der Befehlsbedeutung „Bremse lösen“ aufweist, in welche der Hebel mit dem peripheren Zahnrad weist.
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Vorzugsweise ist ein solches, durch Integration der Nockenscheibe mit dem Kupplungshebel gebildetes, gemeinsames Verstellelement mit einer gemeinsamen Verstelleinrichtung gekoppelt. Als Verstelleinrichtung eignet sich hierfür bspw. ein evtl. endloser Gurt, der mit dem integrierten Verstellelement gekoppelt ist, bspw. durch eine Andruckrolle od. dgl. an einen Umfang des Verstellelements zu dessen Verstellung angepresst wird. Völlig schlupffrei ist dabei natürlich eine Kette, die mit einem Zahnkranz auf dem Verstellelement kämmt.
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Um eine präzise Verstellung zu erlauben, sollten an der Verstelleinrichtung ein oder mehrere Markierungen vorgesehen sein, welche erkennen lassen, welche Walze gerade eingekuppelt ist. Hierfür eignen sich mehrere, bspw. farbige Markierungen an einer gurt- oder kettenartigen Verstelleinrichtung, welche für je eine Walze oder einen Behang stehen und zu deren oder dessen Aktivierung gegenüber einer weiteren, feststehenden Markierung an dem Gehäuse des Rollladenkastens ausgerichtet werden müssen.
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Indem sich die gemeinsame Führung für die verschiedenen Behänge innerhalb des Rollladenkastens verzweigt in eine der Anzahl der Walzen entsprechende Anzahl von Teilführungen, die jeweils einen zu der betreffenden Walze gerichteten Spalt aufweisen, divergieren die einzelnen Behänge ab dieser Verzweigungsstelle auseinander und streben den verschiedenen Walzen zu.
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Andererseits liegt es im Rahmen der Erfindung, dass am freien Ende eines oder mehrerer oder aller Behänge je ein Stab- oder Gewichtselement angeordnet ist. Dieses kann einerseits in den seitlichen Führungsschienen gleiten und dadurch auch flexible Behangbahnen oder -netze sicher führen. Andererseits mag der Durchmesser bzw. die Erstreckung lotrecht zu dem betreffenden Behang größer gewählt sein als der Schlitz, welcher zu der betreffenden Walze führt. Die Verengung im Bereich eines solchen Schlitzes oder eine Berandung desselben bildet dabei einen Anschlag für das betreffende Stab- und/oder Gewichtselement, der ein weiteres oder vollständiges Aufwickeln des betreffenden Behangs auf die Walze zu unterbinden.
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Ferner lässt sich mit einem solchen Anschlag sensieren, ob das betreffende Stab- oder Gewichtselement an dem zugeordneten Anschlagelement anliegt oder nicht oder ob der betreffende Behang ganz oder teilweise abgewickelt oder maximal aufgewickelt ist. Zu diesem Zweck kann das Anschlagelement bewegbar gelagert und durch Federdruck vorgespannt sein - wird es durch das Stab- oder Gewichtselement des maximal zurückgezogenen oder aufgewickelten Behangs ausgelenkt, so kann dabei bspw. ein Druckschalter ausgelöst werden, um diese Information an eine Steuerelektronik weiterzugeben, welche sodann aufgrund der empfangenen Informationen eine Veränderung des Verstellelements blockiert oder zulässt.
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Unabhängig davon, ob die Koppelung zwischen der Sensoreinrichtung oder den Sensoreinrichtungen und dem integrierten Verstellelement oder die Steuerung des letzteren, d.h. dessen Blockade oder Freigabe, elektronisch oder mechanisch erfolgt, sollte sie derart beschaffen sein, dass das Verstellelement nur dann bewegbar ist, wenn alle Stab- oder Gewichtselemente an ihren jeweils zugeordneten Anschlagelementen anliegen.
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Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass jede Sensoreinrichtung mit einer Klinke verbunden oder gekoppelt ist, die in eine Reihe von Zähnen oder sonstigen Fortsätzen an der Verstelleinrichtung eingerastet bleibt, solange es nicht von der Sensoreinrichtung ausgehoben wird. Damit lässt sich die Blockade oder Freigabe des Verstellelementes als rein passive Mechanik, d.h. ohne jede Hilfsenergie realisieren.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Deren einzige Figur zeigt einen Schnitt durch einen in eine Mauerwerksöffnung eingebauten Rollladenkasten quer zur Längsrichtung der Rollladenlamellen.
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Eine Außenwand 1, bspw. aus Ziegelstein-Mauerwerk 2, trägt sowohl an der Hausaußenwand als auch an der Innenseite eine Putzschicht 3, 4. In eine rechteckige Mauerwerksausnehmung 5, oberhalb der ein Sturz 6 zur Abstützung des Mauerwerks 2 angeordnet ist, ist ein Fenster 7 eingebaut, bestehend aus einer am Mauerwerk 2 festgelegten Zarge 8 und einem aufschwenkbaren Fensterflügel 9 mit einem Rahmen 10 und einer Fensterscheibe 11.
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Zwischen der oberen Querzarge 7 des Fensters 7 und dem Sturz 6 ist ein erfindungsgemäßer Rollladenkasten 12 eingebaut. Dieser hat eine Längserstreckung, die etwa der Breite des Fensters 7 entspricht, und verfügt über ein Gehäuse 13 aus Blech sowie ggf. anderen Materialien, bspw. Holz 14 an der Innenseite.
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An der Unterseite 15 des Gehäuses 13 gibt es einen in Längsrichtung des Rollladenkastens 12 verlaufenden Schlitz 16, wo der Behang aus dem Rollladenkasten 12 austreten kann. Dieser Schlitz 16 befindet sich an der Außenseite des Fensters 7, vorzugsweise nahe der Zarge 8, und kann durch eine horizontal verschiebbare Platte 17 verschlossen werden, wenn der Behang vollständig in den Rollladenkasten 12 aufgespult ist. Die Verschlussvorrichtung 17 befindet sich an der Innenseite des Rollladenkastens 12 und schließt sich automatisch, sobald der Rollladen 23 und alle sonstigen Behänge vollständig aufgewickelt und dabei ganz in den Rollladenkasten 12 hineingezogen sind. Durch diese Anordnung werden die beiden Enden des Schlitzes 16, wo sich an den Rollladenkasten 12 Schienen 18 zur Führung des Behangs anschließen, ebenfalls mit abgedichtet. Dichtungslippen an den Außenkanten der Verschlussvorrichtung verhindern den Eintritt von Außenluft in den Rollladenkasten 12 und somit Luftzirkulationen, die ansonsten zu Wärmeverlusten führen würden. Die Verschlussvorrichtung 17 kann derart gesteuert werden, dass der Schlitz 16 für jeden Behang gerade nur so weit geöffnet wird, dass dieser ohne zu klemmen hindurchgelangen kann. Dazu kann die Steuerung der Öffnungsbreite des Schlitzes 16 beim Abspulen eines Behangs individuell gesteuert werden, vorzugsweise elektronisch, aber auch elektrisch oder mechanisch. Durch die Verringerung der Öffnungsbreite des Schlitzes 16 an der Unterseite des Rollladenkastens 12 wird auch bei abgesenkter Behangbahn der Eintritt von Luft auf ein Minimum reduziert, so dass Wärmeverluste weiter reduziert werden können.
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Unterhalb des Schlitzes 16 beginnen zwei Schienen 18 zur Führung des Behangs, welche an beiden Seiten der Laibung 19 der Mauerwerksausnehmung 5 fixiert, bspw. festgeschraubt, sind und sich vertikal nach unten erstrecken. Diese Schienen 18 haben vorzugsweise ein U-förmiges Profil, dessen Mittelsteg 20 an je der betreffenden Laibung 19 festgeschraubt ist, während die beiden Seitenschenkel 21 etwa parallel zueinander in die Mauerwerksausnehmung 5 hineinragen. Zwischen diesen Seitenschenkeln 21 läuft der Behang und wird dadurch präzise geführt.
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Innerhalb des Rollladenkastens 12 gibt es eine in dessen Längsrichtung verlaufende, sich über seine ganze Länge erstreckende Walze 22 zum Aufwickeln des eigentlichen Rollladens 23, der aus einer Vielzahl zueinander paralleler Lamellen 24 besteht, von denen jeweils benachbarte gelenkig miteinander verbunden sind. Die oberste Lamelle 24 ist an der Mantelfläche 25 der Walze 22 gelenkig festgelegt, und durch beständiges Drehen der Walze in eine Richtung wird der Rollladen-Behang 23 auf die Walze 22 aufgewickelt, bis seine unterste, evtl. durch ein stabförmiges Gewicht 26 beschwerte Lamelle 24 durch den Schlitz 16 in den Rollladenkasten 12 hineingezogen ist.
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Im Gegensatz zu herkömmlichen Rollladenkästen sind bei der erfindungsgemäßen Anordnung jedoch noch weitere Walzen 27, 28 vorgesehen, worauf je ein weiterer Behang 29, 30 aufgewickelt ist. Eine zweite Walze 27 trägt bspw. eine flexible Sonnenschutzfolie 29, während auf die andere Walze 28 ein ebenfalls flexibles, engmaschiges Fliegenschutzgitter oder -netz 30 aufgewickelt ist.
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Eine bevorzugte Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass alle diese Behänge - Rollladen 23, Sonnenschutzfolie 29 und Fliegenschutzgitter 30 - in den selben Führungsschienen 18 laufen können. Während bei dem Rollladen 23 hierbei jede Lamelle 24 mit ihren Endbereichen selbst geführt ist, werden die Sonnenschutzfolie 29 und das Fliegenschutzgitter 30 vor allem mittels an ihren freien Enden angeordneter Führungs- oder Beschwerungsstäbe 31, 32 geführt.
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Um sich die gemeinsamen Führungsschienen 18 teilen zu können, verzweigt sich die Führung 33 innerhalb des Rollladenkastens 12 in drei Teilführungen 34 - 36, die zu je einer Walze 22, 27, 28 führen und je einem Behang - Rollladen 23, Sonnenschutzfolie 29 und Fliegenschutzgitter 30 - zugeordnet sind. Die schlitzförmigen Mündungen 37-39 dieser Teilführungen 34 - 36 in die gemeinsame Führung 33, welche mit den Führungsschienen 18 in einer gemeinsamen Ebene liegt, haben jeweils einen schlitzförmigen Querschnitt, der schmäler, d.h. enger ist als die querschnittliche Erstreckung des betreffenden Endstabes 26, 32, 33, so dass der betreffende Stab 26, 32, 33 die Aufwickelbewegung des betreffenden Behangs 23, 29, 30 stoppt, um zu verhindern, dass ein Behang seine ihm zugeordnete Teilführung 34 - 36 verlässt. Gleichzeitig bewirkt der schwere Endstab 26, 31, 32, dass der betreffende Behang bei einer Abspulbewegung der betreffenden Walze 22, 27, 28 sofort nach unten in die gemeinsame Führung 33 gezogen wird und von dort direkt zwischen den Führungsschienen 18 eingefädelt wird.
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Bei der dargestellten Ausführungsform erstreckt sich die Teilführung 34 für den eigentlichen Rollladenbehang 23 als vertikale, oberseitige Verlängerung des gemeinsamen Führungsabschnitts 33, während die beiden anderen Teilführungen 35, 36 seitlich davon abzweigen, bspw. zur Innenseite 4 des Mauerwerks 2 hin. Sofern demnach die zusätzlichen Walzen 27, 28 gegenüber der „Haupt“-Walze 22 mit dem eigentlichen Rollladenbehang 23 zur Innenseite des Rolladenkastens 12 hin versetzt sind, kann an der Außenseite 3 des Rollladenkastens 12 eine Dämmung 40 vorgesehen sein, um einen unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden.
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Die einzelnen Walzen 22, 27, 28 sind gegeneinander verriegelt, um zu vermeiden, dass mehrere Behänge 23, 29, 30 gleichzeitig abgespult werden. Diese Verriegelung kann - wie oben bzw. eingangs beschrieben - entweder mechanisch, elektrisch oder gar elektronisch erfolgen.
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Ferner kann ein einziger gemeinsamer Antrieb für alle Walzen 22, 27, 28 vorgesehen sein, der je nach Bedarf mit einer der drei Walzen 22, 27, 28 gekoppelt wird, um nur die betreffende Walze 22, 27, 28 anzutreiben, während die anderen beiden Walzen 22, 27, 28 zu diesem Zeitpunkt stillgesetzt oder sogar festgebremst sind. Der Antrieb selbst kann als manuelle Betätigung ausgestaltet sein, bspw. in Form einer Kurbel oder eines Gurtes, oder er kann als Elektro-Motor ausgebildet sein.
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Dabei besteht eine gewisse Konsequenz darin, bei einem manuellen Antrieb auch die Umschaltung oder gegenseitige Walzenverriegelung rein mechanisch zu verwirklichen, um eine Hilfsenergie komplett entbehren zu können; andererseits bietet es sich an, bei Verwendung eines Elektromotors die Umschaltung oder gegenseitige Walzenverriegelung elektrisch oder elektronisch zu realisieren, weil eine solche Anordnung mit einem minimalen, mechanischen Aufwand realisierbar ist. Besonders bevorzugt werden demnach eine rein mechanische Ausführungsform ohne elektrische und ohne elektronische Steuer- und Antriebselemente einerseits sowie eine rein elektrische Ausführungsform ohne mechanische Steuer- und Antriebselemente andererseits.