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Die
Erfindung betrifft eine Druckeinheit mit mehreren in einem Bahnweg
nacheinander angeordneten Druckstellen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Durch
die
DE 10 2004
037 889 B4 ist eine Druckeinheit mit mehreren im Bahnweg
nacheinander angeordneten Druckstellen bekannt, wobei die die Druckstelle
bildenden Übertragungszylinder in eine Richtung zur Druckstelle
hin in Linearlagern stellbar gelagert und durch druckmittelbetätigbare Aktoren
mit einer definierten Kraft anstellbar sind.
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In
der
DE 103 27 490
B4 sind zusammenwirkende Zylinder eines Druckwerkes offenbart,
wobei der als Übertragungszylinder ausgebildete Zylinder zur
Anpassung an verschiedene Dicken von Gummitüchern oder/und
Stärken von Bedruckstoffen eine oder mehrere Unterlagen
zwischen dem Drucktuch und dem Zylinderkern aufweisen kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Hinblick auf die Druckqualität
beim Mehrfarbendruck verbesserte Druckeinheit zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass durch eine Abstufung der Radien von mit einer selben Bahn zusammen
wirkenden Druckwerkszylindern register- und/oder bahnspannungsbedingten
Fehlern entgegengewirkt werden kann. Aufgrund des Druckprozesses
mit Farbe und ggf. zusätzlichem Feuchtmittel findet eine
mit der Einwirkzeit und der Anzahl durchlaufener Druckwerke fortschreitende Änderung
der Bedruckstoffeigenschaften – insbesondere in deren Spannungs-Dehnungs-Verhalten – statt.
Dies hat beispielsweise zur Folge, dass die Bahn mit zunehmender
Durchfeuchtung eine geringere „Federhärte" aufweist,
woraufhin eine größere Dehnung und damit verbunden
ein Abfallen der Bahnspannung erfolgen kann. Um diesem Effekt entgegenzuwirken
werden erfindungsgemäß zumindest die mit der Bahn
zusammenwirkenden Übertragungszylinder mindestens zweier
im Bahnweg voneinander beabstandeter Druckwerke mit voneinander
verschiedenen Außenradienradien ausgebildet. Die voneinander
verschiedenen Außenradienradien beziehen sich insbesondere
auf einen unbelasteten bzw. ungestörten Zustand der Zylinder,
d. h. in nicht verformtem Zustand, z. B. in Druck-Ab.
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Für
den optimalen Druck ist beim Farbübertrag auf den Bedruckstoff
die Anpresskraft in der Nippstelle mit ein wichtiger Parameter.
Diese Wiederum ist durch das Maß der Eindrückung
in Verbindung mit der dem Zylinderbezug, z. B. Drucktuch, zugrunde
liegenden Federkennlinie gegeben. Um also eine bestimmte Kraft zu
erreichen, muss eine Eindrückung bis zu einer bestimmten
Tiefe erfolgen. Andererseits ändert sich jedoch mit zunehmender
Eindrückung der effektive Radius des Zylinders und kann
zu Abrollproblemen führen. In vorteilhafter Weiterbildung
sind die Übertragungszylinder daher in einer Richtung zur
Druckstelle hin mittels bezüglich einer Anstellkraft definierbarer
Aktoren, insbesondere mittels mit Druckmittel eines definierten
Druckniveaus beaufschlagbarer Aktoren stellbar. Von großem
Vorteil ist es, wenn der betreffende Zylinder in einem Einstellvorgang
bei zunächst freigestelltem Anschlag allein mittels des
vorbestimmten Druckniveaus an den zusammenwirkenden Zylinder anstellbar,
und anschließend der den Stellweg zur Druckstelle hin begrenzende
Anschlag in Wirkkontakt mit dem bzgl. seiner Anstellkraft nun eingestellten
Zylinder verbringbar ist. Mit dieser Vorrichtung und dem Verfahren
kann für jeden der Übertragungszylinder unterschiedlichen
Umfangs nun in einfacher Weise seine korrekte Lage bei passender
Anstellkraft gefunden werden.
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Um
den Feuchteeffekt nicht lediglich in Längsrichtung des
Bedruckstoffes, sondern gleichzeitig auch in Querrichtung, bekannt
als sog. Fan-Out, zu vermindern, ist in vorteilhafter Weiterbildung
mindestens eine Vorrichtung zur Verminderung des Fan-Out-Effektes
zwischen mindestens zwei der einer selben Bahn zugeordneten und
beabstandeten Druckstellen vorgesehen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer mehrere Druckwerke aufweisenden Druckeinheit;
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2 eine
schematische Darstellung eines die Druckstelle bildenden Zylinderpaares;
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3 eine
schematische Darstellung einer Ausführung der Lagerung
für den stellbaren Zylinder.
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Eine
Druckmaschine, z. B. Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere
eine Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine, weist eine Druckeinheit 01 auf,
in welcher eine Materialbahn 02, insbesondere Papierbahn 02,
kurz Bahn 02 beidseitig einfach oder insbesondere nacheinander
mehrfach, z. B. hier vierfach, oder aber mehrere Bahnen gleichzeitig
ein- oder mehrfach bedruckbar sind. Der Begriff Druckeinheit 01 kann
hier für einen Druckturm stehen, welcher mehrere gestapelte
(Teil-)Druckeinheiten enthält. Wird eine Bahn 02 durch
mehrere nebeneinander angeordnete Druckwerke oder (Teil-)Druckeinheiten
geführt, so sollen diese im übertragenen Sinn auch
als „eine dieser Bahn 02 zugeordnete Druckeinheit 01 mit
mehreren Druckwerken" verstanden werden. Die Druckeinheit 01 weist
hier mehrere (im vorliegenden Fall vier) vertikal übereinander
angeordnete Doppeldruckwerke 03.x (z. B. 03.1; 03.2; 03.3 und 03.4)
für den beidseitigen Druck im Gummi-gegen-Gummi-Betrieb
auf. Die Doppeldruckwerke 03 – in Form von Brücken-
oder n-, oder u- oder „zickzackförmigen Druckwerken
oder in Form von linearen Druckeinheiten mit in Druck-An in einer
gemeinsamen Ebene liegenden Zylindern 06; 07 wie
dargestellt – werden hier jeweils durch zwei Druckwerke 04.x (z.
B. 04.1; 04.2; 04.3 und 04.4)
gebildet, welche je einen als Übertragungszylinder 06.x (z.
B. 06.1; 06.2; 06.3 und 06.4)
und einen als Formzylinder 07 ausgebildeten Zylinder 07.x (z.
B. 07.1; 07.2; 07.3 und 07.4),
z. B. Druckwerkszylinder 06; 07, sowie jeweils
ein Farbwerk 08 und im Fall des Nassoffsetdruckes zusätzlich
ein Feuchtwerk aufweisen. Jeweils zwischen den beiden Übertragungszylindern 06 wird in
Anstelllage eine (Doppel-)Druckstelle 05.x (z. B. 05.1; 05.2; 05.3 und 05.4)
gebildet. Die lediglich am obersten Doppeldruckwerk 03.4 bezeichneten
Bauteile sind vorzugsweise – insbesondere in der Ausgestaltung
der für die Erfindung relevanten Merkmale – auf
die übrigen zu übertragen.
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Die
Druckeinheit 01 kann in vorteilhaften Ausbildungen z. B.
mittig, d. h. im Bereich der Druckstelle(n) 05 bzw. Doppeldruckstelle(n) 05,
betriebsmäßig teilbar ausgeführt sein
und/oder die Zylinderlager sind in Linearlagern kraftgesteuert stellbar und/oder
die Rotationsachsen der Druckwerkszylinder 06; 07 in
Druck-An sind im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene E liegend
ausgeführt. Den Druckwerken 04 sind jeweils Farbwerke 08,
und für den Fall des Nassoffset zusätzlich hier
nicht dargestellte Feuchtwerke zugeordnet.
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Prinzipiell
sind einzelne oder mehrere der genannten Merkmale auch vorteilhaft
für Druckeinheiten bzw. Drucktürme zu verstehen,
welche nicht als Doppeldruckeinheiten im Gummi-gegen-Gummi-Druck
ausgebildete Druckwerke 04, sondern im Schöndruck
arbeitende, nacheinander angeordnete Druckwerke 04 – z.
B. zwei gestapelte Neun-Zylinder-Druckeinheiten aufweisen. Der Übertragungszylinder 06 eines
Druckwerkes wirkt dann mit einem Gegendruckzylinder zusammen.
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2 zeigt
schematisch und exemplarisch für die mehreren, derselben
Bahn 02 zugeordneten Druckwerke 04 die beiden
die Druckstelle 05 bildenden Druckwerkszylinder 06 (stellvertretend
für 06.4; 06.3; 06.2 und 06.1).
Der als Übertragungszylinder 06.4; 06.3; 06.2 und 06.1 ausgebildete
Zylinder 06.4; 06.3; 06.2 und 06.1 weist
auf einem Zylindergrundkörper 16 mit einem Radius
r16 einen Aufzug 17, z. B. ein Drucktuch 17, insbesondere
ein Gummituch 17, auf. Das Drucktuch 17 ist vorzugsweise
als Metalldrucktuch 17, d. h. als mehrschichtiger Aufzug
mit einer elastischen und/oder kompressiblen Schicht auf einer dimensionsstabilen
Trägerplatte, z. B. einer dünnen Metallplatte,
ausgebildet.
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Die Übertragungszylinder 06.4; 06.3; 06.2; 06.1 mindestens
zweier in Laufrichtung einer selben Bahn 02 voneinander
beabstandeter Druckwerke 04.4; 04.3; 04.2; 04.1 weisen
voneinander verschiedene Außenradien r06 bzw. r06.4; r06.3;
r06.2; r06.1 (gemessen im unbelasteten bzw. ungestörtem
Zustand, d. h. z. B. in Druck-Ab-Stellung) auf. Vorzugsweise ist
der größere der Außenradien r06.4; r06.3; r06.2;
r06.1 stromabwärts der Bahn 02 vorgesehen. Für
den im Beispiel dargestellten Fall von vier übereinander
im wesentlichen äquidistant angeordneten Doppeldruckwerken 03.4; 03.3; 03.2; 03.1 können die Übertragungszylinder 06 sämtlicher
(hier vier) der selben Bahn 02 nacheinander zugeordneter
Doppeldruckwerk 03.4; 03.3; 03.2; 03.1 unterschiedliche
Außenradien r06.4; r06.3; r06.2; r06.1, insbesondere mit
in stromabwärts aufsteigender Größe,
aufweisen. Es können jedoch auch die beiden ersten Doppeldruckstellen 05.1; 05.2 einen
ersten selben Außenradius r06.1; r06.2, und die beiden
folgenden Doppeldruckstellen 05.3; 05.4 einen
zweiten selben Außenradius r06.1; r06.2 aufweisen. Dies
kann z. B. für den Fall interessant sein, wenn Gruppen
von (z. B. zwei) Doppeldruckstellen zusammengefasst sind und diese
Gruppen aufeinander gestapelt angeordnet sind, wie es beispielsweise
bei zwei gestapelten H-Druckeinheiten mit je zwei Doppeldruckstellen
der fall ist. Im Fall von zwei gestapelten Satellitendruckeinheiten kann
die untere Satellitendruckeinheit mit Übertragungszylindern 06.4; 06.3; 06.2; 06.1 eines
ersten Außenradius r06.1; r06.2, und die obere Satellitendruckeinheit
mit Übertragungszylindern 06.4; 06.3; 06.2; 06.1 eines
zweiten, größeren Außenradius r06.3;
r06.4 ausgebildet sein.
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Grundsätzlich
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, o. g. Ausbildung
unterschiedlicher Außenradien r06.4; r06.3; r06.2; r06.1
zu realisieren:
So ist es in einer ersten, nicht dargestellten
Variante möglich, die Übertragungszylinder 06.4; 06.3; 06.2; 06.1 unterschiedlicher
Außenradien r06.4; r06.3; r06.2; r06.1 zwar mit Zylindergrundkörpern 16 eines selben
Radius r16 auszubilden, zur Erzielung unterschiedlicher Außendurchmesser
bzw. Radien jedoch mit Aufzügen 17 unterschiedlicher
Stärke zu versehen. In dieser Variante können
zwar die Zylindergrundkörper 16 beibehalten werden,
für unterschiedliche Druckwerke 04 bzw. Doppeldruckwerke 03 müssten
jedoch jeweils speziell ausgebildete Aufzüge 17 hergestellt
und vorgehalten werden. In einer zweiten, ebenfalls nicht dargestellten
Variante können die unterschiedlichen Außenradien
r06.4; r06.3; r06.2; r06.1 bereits bei der Fertigung der Zylindergrundkörper 16 berücksichtigt
werden. Die Maschine würde in diesem Fall mit Zylindergrundkörpern 16.4; 16.3; 16.2; 16.1 von Übertragungszylindern 06.4; 06.3; 06.2; 06.1 unterschiedlicher
Radien r16.4; r16.3; r16.2; r16.1 bestückt, wobei wieder
o. g. Abstufung einzuhalten wäre. In diesem Fall können
jeweils die selbe Art und Stärke von Aufzügen
Verwendung finden.
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In
der dargestellten, vorteilhaften Variante sind zwischen dem Zylinderrundkörper 16.x (z.
B. 16.4; 16.3; 16.2; 16.1) und
dem Aufzug 17 ein oder mehrere Unterzüge 18.x,
z. B. 18.4; 18.3; 18.2; 18.1 (z.
B. aufgeklebte Folien) vorgesehen, welche einzeln oder in Summe
mehrerer Unterzüge 18.1; 18.2; 18.3; 18.4 eine
unterschiedliche Stärke 18.1; 18.2; 18.3; 18.4 aufweisen.
So kann beispielsweise der Übertragungszylinder 06.1 des
ersten Druckwerks 04.1 bzw. Doppeldruckwerks 03.1 ohne
einen Unterzug oder aber mit einem Unterzug einer Basisstärke d0
ausgebildet sein, während der Übertragungszylinder 06.2 des
zweiten Druckwerks 04.2 bzw. Doppeldruckwerks 03.2 einen
Unterzug 18.2 einer Stärke d18.2 oder für
den Fall eines Unterzuges am ersten Übertragungszylinder 06.1 einer
Stärke von d0 + d18.2, und der Übertragungszylinder 06.3 des
dritten Druckwerks 04.2 bzw. Doppeldruckwerks 03.3 einen Unterzug 18.3 einer
Stärke d18.3 oder d0 + d18.3 und der Übertragungszylinder 06.4 des
vierten Druckwerks 04.4 bzw.
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Doppeldruckwerks 03.4 einen
Unterzug 18.4 einer Stärke d18.4 oder d0 + d18.4
aufweist.
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In
einer vorteilhaften Ausbildung ist je Übertragungszylinder 06.1; 06.2; 06.3; 06.4 lediglich
ein folienartiger Unterzug 18.1; 18.2; 18.3; 18.4,
jedoch je nach beabsichtigtem Außendurchmesser unterschiedlicher
Stärke vorgesehen. So ist beispielsweise am Übertragungszylinder 06.1 der
ersten Druckstelle 05 ein Unterzug 18.1 einer
Basisstärke d0 von z. B. ca. 0,14 bis 0,18 mm. insbesondere
ca. 0,16 mm, vorgesehen. Die Übertragungszylinder 06.2; 06.3 und 06.4 weisen
jeweils Unterzüge 18.2; 18.3; 18.4 steigender
Stärke auf. Hierbei steigt die Stärke stromabwärts
von Druckstelle 05 zu Druckstelle 05 z. B. um
jeweils 0,02 bis 0,03 mm, d. h. d18.2, d18.3 und d18.4 betragen
jeweils 0,02 bis 0,03 mm. Diese Steigerung in der Stärke
der Unterzüge entspricht auch der oben allgemein beschriebenen
Steigerung in den Außenradien r06.4; r06.3; r06.2; r06.1,
d. h. die Außenradien r06.4; r06.3; r06.2; r06.1 nehmen stromabwärts
z. B. um jeweils 0,02 bis 0,03 mm von Druckstelle zu Druckstelle,
oder z. B. um 0,04 bis 0,06 mm von der ersten und zweiten Druckstelle
mit selbem Radius hin zur dritten und vierten Druckstelle mit selbem
Radius (z. B. für den oben beschriebenen Fall zweier Gruppen
und lediglich zweier unterschiedlicher Außenradien) zu.
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Die
beschriebene Staffelung in den Außenradien r06.4; r06.3;
r06.2; r06.1 der mit der Bahn 02 zusammenwirkenden Übertragungszylinder 06.4; 06.3; 06.2; 06.1 ist
besonderes vorteilhaft einsetzbar, wenn Vorkehrungen getroffen sind,
welche trotz unterschiedlicher Außenradien r06.4; r06.3;
r06.2; r06.1 ein im Hinblick auf die Anstellkraft und Druckstellenposition
optimales Stellen der Zylinder 06 erlaubt.
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Der
wahlweise in Druck-An und Druck-Ab-Stellung verbringbare Übertragungszylinder
06.x ist daher vorzugsweise in Lagermitteln, z. B. einer Lagereinheit 14 gelagert,
welche ein lineares Stellen entlang einer Stellrichtung S ermöglicht,
wobei die Stellrichtung S entlang eines Stellweges im wesentlichen
zur Druckstelle 05 hin bzw. von dieser weg weist. Mit anderen
Worten ist eine Lagerung des zu stellenden Übertragungszylinders 06 in
einer Linearführung von Vorteil, deren Stellrichtung S
mit einer die beiden die Druckstelle 05 bildenden Zylinder 06 verbindenden
Ebene E maximal einen Winkel von 15°, insbesondere maximal
10°, und in einer speziellen Variante von ca. 0° einschließt
(d. h. im letztgenannten Fall zusammen fällt). Mit dem
linearen Stellweg und dieser Stellrichtung S ist gewährleistet,
dass im Gegensatz zu exzentrischen Schwenkwegen, bei Durchmesseränderung
keine wesentliche Änderung des Berührpunktes in
Bezug auf die Stelle im Bahnweg erfolgt.
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Vorzugsweise
ist ein Stellantrieb für die An-/Abstellbewegung vorgesehen,
welcher – zumindest während einer Einstellphase – ein
zunächst rein kraftdefiniertes Stellen gegen den in Richtung
Druckstelle 05 benachbarten Zylinder 06 hin ohne
ein Zusammenwirken mit eine zusätzlichen Wegbegrenzung
mit einer vordefinierbaren Kraft F erlaubt.
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Durch
die kraftdefinierte Einstellung sind im Gegensatz zur wegdefinierten
Einstellung auch für unterschiedliche Zylinderdurchmesser
ohne weiteres selbe Verhältnisse in Bezug auf die Eindrückung
an der Druckstelle 05 und der wirksamen Anstellkraft erreichbar.
Der „Ort" für diese korrekte Lage der Zylinder 06 ist
bei der Einstellung somit quasi frei und ergibt sich damit allein
aus dem Kräftegleichgewicht bei einer dem Arbeitspunkt
entsprechenden Arbeitskraft bzw. einem entsprechenden Arbeitsdruck.
Im Gegensatz zu Systemen, wobei ein Zylinder 06 lediglich über
einen hohen Druck gegen einen Anschlag gepresst wird, wird hier über
einen der gewünschten Anstellkraft am Arbeitspunkt entsprechenden
definierten Druck beim Einstellen der betreffende Zylinder 06 angestellt.
Erst wenn diese Anstellung mit diesem dieser Druck erfolgt ist,
wird eine Wegbegrenzung für diese Position durch einen
justierbaren Anschlag vorgenommen. Im Betrieb wird zum Anstellen dann
der Zylinder 06 gegen den derart justierten Anschlag gefahren.
Dies kann durch einen extra Antrieb oder vorteilhaft durch den selben
Aktor, jedoch mit einem deutlich höheren Druckniveau erfolgen.
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Durch
diese Vorgehensweise ist -bzgl. Schichtstärke und bzgl.
elastischer und kompressibler Eigenschaften gleiche Drucktücher 17 vorausgesetzt – eine
Eindrückung für sämtliche Übertragungszylinder 06.1; 06.2; 06.3; 06.4 unabhängig
vom resultierenden Außendurchmesser bzw. Außenradius r06.4;
r06.3; r06.2; r06.1 in einfacher Weise, z. B. auf Knopfdruck, einstellbar.
Die Eindrückung, welche sich in Anstelllage aus der Differenz
des (ungestörten) Außenradius r06.4; r06.3; r06.2;
r06.1 und dem effektiven Radius r06e an
der Druckstelle 05 ergibt ist bei gleicher Kraft und gleichen
Gummitucheigenschaften gleich groß. Die zugehörige
Position stellt sich in der Einstellphase bei definiertem Druck
entsprechend ein und wird anschließend durch Positionieren
des Anschlages 27 als Endlage „eingefroren".
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In 3 ist
beispielhaft eine Lagereinheit 14 mit einer Stellrichtung
S entlang eines linearen Stellweges und mindestens einem mit Druckmittel
eines vordefinierten Druckniveaus beaufschlagbaren Aktor 21,
z. B. einem Hydraulikzylinder 21, dargestellt. Ein Zapfen 22 des
Zylinders 06 ist in einem Radiallager 28 rotierbar
gelagert, welches in einem Lagerblock 23 angeordnet ist,
der mittels Linearführungen 24 linear bewegbar
gegenüber dem Seitengestell oder einem am Seitengestell
befestigten Grundkörper 26, z. B. einer Rahmenkonstruktion
oder einer Grundplatte, angeordnet ist. Die Bewegung des Lagerblocks 23 ist durch
einen justierbaren Anschlag 27 in Richtung zur Druckstelle
hin 05 begrenzbar ausgebildet. Bei freigestelltem Anschlag 27 (d.
h. hier bei nach oben gezogenem Keil) kann der Zylinder 06 ohne
Berührung des Anschlages 27 mittels der Aktoren 21 unter
Beaufschlagung mit dem gewünschten Druck PE (Einstelldruck)
an den anderen, die Druckstelle 05 bildenden Zylinder 06 angestellt
werden. Nach erreichen des Gleichgewichtes wird der Anschlag 27 derart
in Position gebracht, dass er gerade den Lagerblock 23 berührt
und für diesen eine Wegbegrenzung in Richtung zur Druckstelle 05 hin
darstellt. Wird nun der Zylinder 06 durch Entlastung des
Aktors 21 abgestellt, so kann er für den Betrieb
durch Beaufschlagung mit einem deutlich zum Einstelldruck PE erhöhten Betriebsdruck PB gegen den nun für die optimale
Anstellkraft justierten Anschlag 27 angestellt werden. Der
Aktor 21 ist also mit zwei unterschiedlichen Drucken PE und PP beaufschlagbar
und der Zylinder 06 somit mit einer ersten Kraft F bei
freiem Anschlag an den zugeordneten Zylinder 06, und bei
Produktion mit einer zweiten, höheren Kraft F gegen den
nun justierten Anschlag 27 anstellbar. Somit ist eine selbe Anstellkraft
unabhängig vom Durchmesser bzw. Außenradius r06
der Zylinder 06 in einfacher Weise einstellbar.
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Bei
der oben beschriebenen Abstufung in den Außendurchmessern
ist durch den Einsatz der genannten Lagerung – mit linearem
Stellweg zur Druckstelle 05 hin i. V. m. einer kraftbegrenzten
Anstellung während des Einstellvorganges – kann
für jede der Druckstellen 05 trotz der variierenden
Zylinderdurchmesser eine optimale, insbesondere gar im wesentlich
selbe Anstellkraft realisiert werden.
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Das
zu den Übertragungszylindern 06 genannte kann
in gleicher Weise auf die jeweils zusammenwirkenden Formzylinder 07 übertragen
werden. Diese können dann in der selben Weise – und
ggf. um den selben Betrag – wie zu den Übertragungszylindern 06 genannt
jeweils korrespondierend abgestuft für die jeweiligen Druckwerke 04 bzw.
Doppeldruckwerke 03 ausgebildet sein. Hierbei können auch
entweder die Formzylinderkerne in ihren Radien entsprechend abgestuft
sein, vorteilhaften Weise jedoch ebenfalls vergleichbare Unterzüge
unter den als Druckformen ausgebildeten Aufzügen zur Anwendung
kommen. In Weiterbildung kann die Abstufung der Radien (und damit
der Umfänge) bei der Belichtung der Druckformen mittels
einer entsprechenden Abstufung der Druckbildlängen Berücksichtigung finden.
D. h., die Druckbildlängen erfahren z. B. in der Druckvorstufe
eine im Verhältnis zur Radienabstufung entsprechende Abstufung
in der Druckbildlänge in Umfangsrichtung.
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In 1 ist
eine vorteilhafte, jedoch nicht zwingend erforderliche Ausführung
der Druckeinheit 01 dargestellt, wobei diese im Bereich
ihrer Doppeldruckstelle(n) 05, betriebsmäßig,
d. h. für Rüst- und Wartungszwecke (im Gegensatz
zum Zerlegen bzw. einer Demontage), teilbar ausgeführt
ist. Die beiden voneinander trennbaren Teile (inklusive Zylinder 06; 07,
Farbwerken 08 und, falls vorhanden, Feuchtwerken) werden hier
mit Teildruckeinheiten 01.1 und 01.2 bezeichnet.
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Hierzu
sind die Druckwerkszylinder 06; 07 der mehreren
(vier) übereinander angeordneten Doppeldruckwerke 03 rotierbar
in bzw. an einem linken und einem rechten Gestell- bzw. Wandabschnitt 11; 12 in
der Weise gelagert, dass die beiden Druckwerkszylinder 06; 07 eines
selben Druckwerkes 04 dem selben Gestell- bzw. Wandabschnitt 11; 12 zugeordnet
ist. Vorzugsweise sind die Druckwerkszylinder 06; 07 mehrerer,
insbesondere aller die Bahn 02 auf der selben Seite bedruckenden
Druckwerke 04 am selben Gestell- bzw. Wandabschnitt 11; 12 gelagert.
Die Teildruckeinheiten 01.1; 01.2 sind entlang einer
Richtung senkrecht zur Rotationsachse der Zylinder 06; 07 aufeinander
zu bzw. voneinander weg bewegbar, indem vorzugsweise eine von beiden raumfest,
z. B. auf einem raumfesten Träger 13, und die
andere Teildruckeinheit 01.2 bewegbar gegenüber
dem Boden bzw. Träger 13 z. B: in zueinander korrespondierenden,
nicht dargestellten Lagerelementen des Gestellabschnitts 12 und
des Trägers 13, z. B. gemeinsam eine Linearführung 15 bildend,
gelagert ist. Die Druckwerke 04, Farb- und ggf. Feuchtwerke 08 können
jedoch auch in üblichen, nichtteilbaren Gestellen angeordnet
sein.
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Form-
und Übertragungszylinder 07; 06 sind in
einer vorteilhaften Ausführung mit einer Ballenbreite von
mindestens vier, z. B. vier oder auch für besonders hohen
Produktausstoß sechs, nebeneinander angeordneten stehenden
Druckseiten im Zeitungsformat, insbesondere im Broadsheet-Format,
ausgebildet. So kann eine doppelt breite Bahn 02 nebeneinander
mit vier bzw. eine dreifach breite Bahn 02 nebeneinander
mit sechs Zeitungsseiten bedruckt, und der Formzylinder 07 entsprechend
mit vier bzw. sechs Druckformen, insbesondere mit ihren Enden zueinander
fluchtend, nebeneinander belegt werden. In einer ersten, in 1 bis 3 bislang
dargestellten vorteilhaften Formatausgestaltung weisen die Zylinder 06; 07 einen
Umfang auf, welcher im wesentlichen zwei hintereinander angeordneten
Druckseiten in einem Zeitungsformat entspricht.
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In
Weiterbildung weist die Druckeinheit 01 auf dem Bahnweg
zwischen zwei einander nachgeordneten Druckwerken 04 oder
Doppeldruckwerken 03 mindestens eine Vorrichtung zur Steuerung,
insbesondere zur Regelung eines Fan-Out-Effektes auf. Für
den Fall zweier gestapelter Gruppen aus je zwei Doppeldruckwerken,
d. h. zwei gestapelten H-Druckeinheiten, kann es ausreichend sein,
lediglich zwischen den Gruppen, d. h. zwischen dem zweiten und dem
dritten Doppeldruckwerk 03 eine derartige Vorrichtung vorzusehen.
Im dargestellten Fall von mehreren, z. B. äquidistant beabstandeten
Doppeldruckwerken kann auch jeweils zwischen zwei aufeinander folgenden
Doppeldruckwerken 03 eine derartige Vorrichtung vorgesehen
sein. Die nicht dargestellte Vorrichtung weist beispielsweise je
Bahnseite jeweils eine Gruppe von quer zur Bahnlaufrichtung voneinander
beabstandete, vorteilhaft quer Bahnlaufrichtung, zumindest zu Justagezwecken,
bewegbaren, Stellelementen auf. Diese können beispielsweise
als gegen die Bahn 02 anstellbare Rollen oder als Glasdüsen
für die berührungslose Beaufschlagung der Bahn 02 mit
einer Kraft ausgebildet sein. Die beidseitig angeordneten Gruppen
sind vorzugsweise in Richtung quer zur Bahn 02 betrachtet
so angeordnet, dass sich die Elemente der beiden Seiten abwechseln
und so bei Aktivierung einen zickzackförmigen Verlauf im
Querschnitt der Bahn 02 erzeugen können. Vorzugsweise
sind die Stellelemente jeweils einzeln bzgl. ihrer Wirkung mit der
Bahn 02, d. h. beispielsweise die Rollen einzeln bzgl.
ihrer Position zur Bahn 02 bzw. die Düsen einzeln
bzgl. ihrer Position zur Bahn oder ihres Luftstromes einstellbar.
In der vorteilhaften Ausbildung als Regelung erfolgt das Stellen
der Stellelemente bzw. deren Antriebe durch ein Regelsystem, in
welchem ein Druckbild nach der letzten Druckstelle 05 aufgenommen,
und mit einem Musterdruckbild aus der Vorstufe oder einem für
gut befundenen und abgespeicherten Druckbild verglichen wird. Anhand
dieses Vergleichs können nun fanoutbedingte Passerfehler
festgestellt, und die entsprechenden Stellelemente mit dem Fehler
entgegenwirkenden Signalen beaufschlagt werden.
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- 01
- Druckeinheit
- 02
- Materialbahn,
Papierbahn, Bahn
- 03
- Doppeldruckwerk
- 04
- Druckwerk
- 05
- Druckstelle,
Doppeldruckstelle
- 06
- Zylinder, Übertragungszylinder,
Druckwerkszylinder
- 07
- Zylinder,
Formzylinder, Druckwerkszylinder
- 08
- Farbwerk
- 09
- –
- 10
- –
- 11
- Gestellabschnitt,
Wandabschnitt
- 12
- Gestellabschnitt,
Wandabschnitt
- 13
- Träger
- 14
- Lagereinheit
- 15
- Linearführung
- 16
- Zylindergrundkörper
- 17
- Aufzug,
Drucktuch, Gummituch, Metalldrucktuch
- 18
- Unterzug
- 19
- –
- 20
- –
- 21
- Aktor,
Hydraulikzylinder
- 22
- Zapfen
- 23
- Lagerblock
- 24
- Linearführung
- 25
- –
- 26
- Grundkörper
- 27
- Anschlag
- 28
- Radiallager
- 01.1
- Teildruckeinheit
- 01.2
- Teildruckeinheit
- E
- Ebene
- F
- Kraft
- S
- Stellrichtung
- d18.x
- Stärke,
mit x = 1, 2, 3, 4
- PE
- Druck,
Einstelldruck
- PP
- Druck,
Betriebsdruck
- r06
- Außenradius
- r16
- Radius
- r06.x
- Außenradius,
mit x = 1, 2, 3, 4
- r06e
- effektiver
Radius
- 03.x
- Doppeldruckwerk,
mit x = 1, 2, 3, 4
- 04.x
- Druckwerk,
mit x = 1, 2, 3, 4
- 05.x
- Druckstelle,
Doppeldruckstelle, mit x = 1, 2, 3, 4
- 06.x
- Zylinder, Übertragungszylinder,
Druckwerkszylinder, mit x = 1, 2, 3, 4
- 07.x
- Zylinder,
Formzylinder, Druckwerkszylinder, mit x = 1, 2, 3, 4
- 18.x
- Unterzug,
mit x = 1, 2, 3, 4
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004037889
B4 [0002]
- - DE 10327490 B4 [0003]