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Die
Erfindung betrifft ein Mischventil für Fluide. Unter Fluiden sind
hierbei Flüssigkeiten
und Gase sowie Mischungen hieraus und mit Feststoffen zu verstehen.
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Es
ist bekannt, dass Dieselmotoren wahlweise mit Dieselkraftstoff oder
mit Pflanzenöl
bzw. Pflanzenfett betrieben werden können. Hierfür ist eine Kraftstoffzuführungseinrichtung
für den
Dieselmotor erforderlich. In einer Dreitanklösung ist hierbei je nach Betriebszustand
entweder reiner Dieselkraftstoff aus einem ersten Tank für Diesel
(erster Mischzustand), eine Mischung aus Diesel aus dem ersten Tank
und Pflanzenöl
bzw. Pflanzenfett aus einem zweiten Tank für Pflanzenöl bzw. -fett in einem einstellbaren
oder vorgegebenen Mischverhältnis
(zweiter Mischzustand), oder ein bereits vorhandenes Gemisch aus
Diesel und Pflanzenöl
bzw. -fett aus einem dritten Tank für dieses Gemisch einer Einspritzpumpe
des Dieselmotors zuzuführen
(dritter Mischzustand).
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Um
den Aufbau eines derartigen Kraftstoffzuführungssystems möglichst
einfach gestalten zu können,
ist ein Mischventil erwünscht,
mit dem sich alle drei vorgenannten Mischzustände einstellen lassen.
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Vergleichbare
Problemstellungen ergeben sich bei komplexen Heizungssystemen und
auch in Gaszuführungssystemen.
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Aus
DE 12 91 961 A und
CH 367677 A sind Mischventile
mit zylindrischer Ventilkammer bekannt,
US 2003/0098077 A1 offenbart
ebenfalls ein Mischventil mit zylindrischer Ventilkammer, die mit
einem radialen und einem axialen Anschluss versehen ist. Ferner
ist aus
DE 22 18 840
A ein auch als Mehrwegeventil, jedoch nicht als Mischventil
ausführbares Ventil
mit einer Ausnehmung im Gehäuse
zur Feinregulierung bekannt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges
Mischventil anzugeben, das den vorgenannten Anforderungen entspricht.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
ein Mischventil mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den von Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Anspruch
1 sieht vor ein Mischventil für
Fluide mit einem eine Ventilkammer einschließenden Ventilgehäuse. Die
Ventilkammer hat im Wesentlichen die Form eines geraden Zylinders
mit einer Mittelachse, um die eine Mantelfläche gelegt ist, und einer ersten
kreisförmigen
Basisfläche
und einer der ersten Basisfläche
gegenüberliegenden
zweiten kreisförmigen
Basisfläche.
An der Mantelfläche
münden
mindestens drei durch das Ventilgehäuse hindurchgehende erste Fluiddurchführungen
in die Ventilkammer, wobei die Mittelachsen dieser Fluiddurchführungen
in äquidistantem
Winkelabstand zueinander um die Mittelachse der Ventilkammer angeordnet sind.
Dies bedeutet, dass der Winkelabstand bei drei ersten Fluiddurchführungen
120° und
bei vier ersten Fluiddurchführungen
90° beträgt.
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An
der Mantelfläche
ist in Umfangrichtung vor und/oder nach jeder ersten Fluiddurchführung eine
Ausnehmung (auch: Auskerbung) im Ventilgehäuse ausgebildet, die seitliche
Begrenzungsflächen zur
Mantelfläche
hin und eine zwischen den seitlichen Begrenzungsflächen liegende
Bodenfläche
aufweist. Die Bodenfläche
der Ausnehmung grenzt an einem durchführungsseitigen Ende der Ausnehmung an
die jeweilige erste Fluiddurchführung
an und an einem dem durchführungsseitigen
Ende gegenüberliegenden,
mantelflächenseitigen
Ende der Ausnehmung geht sie in die Mantelfläche über. Die Tiefe der Ausnehmung
gegenüber
der Mantelfläche
nimmt mit zunehmendem Abstand von der jeweiligen ersten Fluiddurchführung ab.
In der Mitte der ersten Basisfläche
der Ventilkammer ist eine im Querschnitt kreisförmige Führungsdurchführung entlang
der Mittelachse der Ventilkammer durch das Ventilgehäuse ausgebildet.
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In
der Mitte der zweiten Basisfläche
der Ventilkammer ist eine zweite Fluiddurchführung entlang der Mittelachse
der Ventilkammer durch das Ventilgehäuse hindurch ausgebildet.
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Ferner
umfasst das Mischventil einen Ventilkörper, der wiederum einen Mischkörper und
einen Führungsstab
umfasst. Der Mischkörper
weist die Form eines geraden Zylinders mit Mantelfläche und einer
ersten kreisförmigen
Basisfläche
und einer der ersten Basisfläche
gegenüberliegenden
zweiten kreisförmigen
Basisfläche
auf und korrespondiert hinsichtlich seiner Abmessungen mit den Abmessungen
der Ventilkammer. Der Führungsstab
korres pondiert hinsichtlich seiner Querschnittsabmessungen mit den
Querschnittsabmessungen der Führungsdurchführung im
Ventilgehäuse.
Ferner ist der Führungsstab
in der Mitte der ersten Basisfläche
des Mischkörpers
und senkrecht zur ersten Basisfläche angeordnet.
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An
der Mantelfläche
des Mischkörpers
ist eine erste Fluidausnehmung ausgebildet und in der Mitte der
zweiten Basisfläche
des Mischkörpers
ist eine in den Mischkörper
hineinreichende zweite Fluidausnehmung ausgebildet. Erste Fluidausnehmung und
zweite Fluidausnehmung des Mischkörpers gehen im Inneren des
Mischkörpers
ineinander über und
bilden damit eine durchgehende Fluidverbindung durch den Mischkörper.
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Die
erste Fluidausnehmung des Mischkörpers
weist in Umfangrichtung entlang der Mantelfläche des Mischkörpers einen
maximalen Öffnungswinkel
auf, der zumindest nahezu dem Winkelabstand der Mittelachsen der
ersten Fluiddurchführungen im
Ventilgehäuse
entspricht.
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Der
Mischkörper
des Ventilkörpers
ist um die Mittelachse der Ventilkammer drehbar in der Ventilkammer
angeordnet und der Führungsstab
des Ventilkörpers
ragt durch die Führungsdurchführung im Ventilgehäuse nach
außen.
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Die
zweite Fluidausnehmung im Mischkörper steht
der zweiten Fluiddurchführung
im Ventilgehäuse
derart gegenüber,
dass eine direkte Fluidverbindung zwischen zweiter Fluidausnehmung
und zweiter Fluiddurchführung
besteht.
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Die
erste Fluidausnehmung im Mischkörper steht
in einer entsprechenden Drehstellung des Ventilkörpers relativ zum Ventilgehäuse einer
der ersten Fluiddurchführungen
derart gegenüber
steht, dass eine direkte Fluidverbindung nur zu dieser ersten Fluiddurchführung und
nicht zu den anderen ersten Fluiddurchführungen besteht und dass in
weiteren Drehstellungen des Ventilkörpers eine entsprechende direkte
Fluidverbindung nur zu jeweils einer anderen ersten Fluiddurchführung besteht.
Dies bedeutet, dass Fluid nur aus einer der ersten Fluiddurchführungen
in die Ausnehmungen des Mischkörpers
gelangt und von dort an die zweite Fluiddurchführung weiter geleitet wird.
Die anderen ersten Fluiddurchführungen
sind hierbei durch den Mischkörper
verschlossen.
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Die
erste Fluidausnehmung im Mischkörper steht
in weiteren, als Mischstellung bezeichneten Drehstellungen des Ventilkörpers in
direkter Fluidverbindung zu jeweils zwei ersten Fluiddurchführungen, so
dass Fluide aus diesen beiden ersten Fluiddurchführungen in den Mischkörper förderbar
und dort mischbar sind, um anschließend an die zweite Fluiddurchführung weitergeleitet
zu werden. In diesem Zustand werden die Fluide aus zwei Fluiddurchführungen
miteinander gemischt und weitergeleitet, wohingegen die weiteren
ersten Fluiddurchführungen durch
den Mischkörper
verschlossen sind.
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Das
Mischungsverhältnis
zwischen beiden Fluiden ist in der Mischstellung über die
exakte Drehstellung des Ventilkörpers
relativ zum Ventilgehäuse einstellbar.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass das vorgeschlagene
Mischventil allen eingangs genannten Anforderungen entspricht. Alle
gewünschten
Mischzustände
lassen sich mit diesem Mischventil verwirklichen.
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Beispielsweise
kann das Mischventil gemäß der Erfindung
mit drei ersten Fluiddurchführungen, die
jeweils um 120° zueinander
versetzt angeordnet sind, ausgestattet sein. Fluiddurchführung Nr.
1 kann mit dem ersten Tank für
Diesel verbunden sein, Fluiddurchführung Nr. 2 mit dem zweiten
Tank für
Pflanzenöl
bzw. -fett und Fluiddurchführung
Nr. 3 mit dem dritten Tank für
das Gemisch aus Diesel und Pflanzenöl bzw. -fett. Die ersten Fluiddurchführungen
sind somit alle Fluideinlässe,
während
die zweite Fluiddurchführung
einen Fluidauslass darstellt und mit der Einspritzpumpe des Dieselmotors
verbunden sein kann.
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Der
erste eingangs genannte Mischzustand, bei dem lediglich Diesel aus
dem ersten Tank durch das Mischventil geleitet werden soll, lässt sich
durch eine Drehstellung des Ventilkörpers erreichen, bei der die
erste Fluidausnehmung im Mischkörper
der Fluiddurchführung
Nr. 1 gegenüber
steht und der Mischkörper
die Fluiddurchführungen
Nr. 2 und Nr. 3 sperrt. Der Diesel wird aus dem ersten Tank über das Mischventil
an die Einspritzpumpe des Dieselmotors weitergeleitet.
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Der
zweite eingangs genannte Mischzustand, bei dem in dem Mischventil
eine Mischung aus Diesel aus dem ersten Tank und Pflanzenöl bzw. Pflanzenfett
aus dem zweiten Tank für
Pflanzenöl bzw.
-fett in einem einstellbaren oder vorgegebenen Mischverhältnis hergestellt
werden soll, lässt
sich durch eine Mischstellung des Ventilkörpers erreichen, das heißt durch
eine Stellung, bei der die erste Fluidausnehmung des Mischkörpers in
direkter Fluidverbindung zu Fluiddurchführung Nr. 1 und Fluiddurchführung Nr.
2 steht, so dass so im Mischkörper Diesel
und Pflanzenöl
bzw. -fett miteinander gemischt werden, wohingegen der Mischkörper Fluidverbindung
Nr. 3 sperrt. Das Mischverhältnis
zwischen Diesel und Pflanzenöl
bzw. -fett ist durch die exakte Drehstellung des Ventilkörpers relativ
zum Ventilgehäuse
im Bereich der möglichen
Mischstellungen des Ventilkörpers
einstellbar. Das im Mischventil hergestellte Gemisch wird an die
Einspritzpumpe weitergeleitet.
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Der
dritte eingangs genannte Mischzustand, bei dem ein bereits im dritten
Tank vorhandenes Gemisch aus Diesel und Pflanzenöl bzw. -fett durch das Mischventil
geleitet werden soll, lässt
sich durch eine Drehstellung des Ventilkörpers erreichen, bei der die erste
Fluidausnehmung im Mischkörper
der Fluiddurchführung
Nr. 3 gegenüber
steht und der Mischkörper
die Fluiddurchführungen
Nr. 1 und Nr. 2 sperrt. In diesem Fall wird das bereits fertige
Gemisch aus dem dritten Tank über
das Mischventil an die Einspritzpumpe geleitet.
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Ein
weiterer Vorteil des Mischventils gemäß der Erfindung ergibt sich
aus dem Vorsehen der an die ersten Fluiddurchführungen angrenzenden Ausnehmungen
im Ventilgehäuse.
Diese ermöglichen zum
einen einen sanften Übergang
zwischen verschiedenen Drehstellungen des Fluidkörpers und damit zwischen verschiedenen
Mischzuständen
bzw. Betriebszuständen
des Mischventils, im Gegensatz zum plötzlichen Übergang, der in Ausführungsvarianten
ohne diese Ausnehmungen auftreten würde. Die Ausnehmungen ermöglichen
eine Fluidverbindung zwischen der jeweiligen ersten Fluiddurchführung im Ventilgehäuse und
der ersten Fluidausnehmungm Misch körper, auch wenn die erste Fluidausnehmung der
jeweiligen ersten Fluiddurchführung
nicht mehr gegenüberliegt,
sondern vollständig
gegenüber
der Fluiddurchführung
im Umfangrichtung verschoben ist. Auch in diesem Fall kann weiterhin
Fluid aus der Fluiddurchführung
in die erste Fluidausnehmung übertreten
(und umgekehrt). Hierbei ist die Ausnehmung bevorzugt derart gestaltet,
dass der Fluidstrom mit zunehmender Entfernung der ersten Fluidausnehmung
von er jeweiligen ersten Fluiddurchführung abnimmt und bei vollständigem Überschreiten
des mantelflächenseitigen
Endes der Ausnehmung versiegt. Im letztgenannten Fall sperrt der
Mischkörper die
jeweilige Fluiddurchführung.
Dieser langsame Übergang
zwischen verschiedenen Misch- bzw. Betriebszuständen wirkt sich vorteilhaft
auf die Funktion und Lebensdauer des Dieselmotors insgesamt einschließlich seines
Kraftstoffzuführungssystems
aus. Ein langsamer Übergang
hat beispielsweise den Vorteil, dass dadurch ein problemloser Druckausgleich zwischen
den verschiedenen Leitungen möglich
ist, wohingegen bei plötzlichen
Zustandsänderungen
ein ebenso plötzlicher
Druckausgleich Probleme, beispielsweise beim Betrieb der Einspritzpumpe,
oder gar Beschädigungen,
nach sich ziehen kann.
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Zum
anderen haben die Ausnehmungen den Vorteil, dass sie aufgrund des
sanften Übergangs
in der Mischstellung zwischen zwei Fluiddurchführungen eine wesentlich feiner
Einstellung des Mischverhältnisses
ermöglichen.
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Bevorzugt
sind die Ausnehmungen im Ventilgehäuse und/oder die Fluidausnehmungen
im Mischkörper
derart ausgebildet, dass sich der Mischungsanteil der beiden Fluide
in der Mischstellung des Ventilkörpers
proportional zur Änderung
der exakten Drehstellung des Ventilkörpers verändert, wobei ein Fluidanteil
proportional zur Drehstellungsänderung abnimmt
und der andere Fluidanteil entsprechend direkt proportional zur
Drehstellungsänderung
zunimmt.
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Gemäß einer
Ausführungsvariante
nimmt die Tiefe der Ausnehmungen im Ventilgehäuse gegenüber der Mantelfläche der
Ventilkammer mit zunehmendem Abstand der Ausnehmung von der jeweiligen
ersten Fluiddurchführung
stetig ab.
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Auch
kann vorgesehen sein, dass die Bodenfläche der Ausnehmungen im Ventilgehäuse gewölbt ist,
insbesondere konkav in das Ventilgehäuse hinein gewölbt ist.
Alternativ kann die Bodenfläche auch
eben ausgebildet sein.
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Diese
vorgenannten Weiterbildungen ermöglichen
eine besonders exakte Einstellbarkeit des Mischungsverhältnisses
zwischen zwei Fluiden im Mischventil.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Mischventils ist zwischen zwei benachbarten Ausnehmungen
im Ventilgehäuse,
die jeweils benachbarten Fluiddurchführungen zugeordnet sind, ein
Stück Mantelfläche der
Ventilkammer angeordnet ist. Dadurch kann die Mantelfläche des
Mischkörpers
in einer Sperrstellung direkt an dieses Mantelflächenstück angrenzen und damit in diesem
Zustand einen direkten Fluidkontakt zwischen zwei benachbarten Fluiddurchführungen unterbinden.
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Gemäß einer
Ausführungsvariante
weist die erste Fluidausnehmung in der Mantelfläche des Mischkörpers in
Umfangrichtung liegende Begrenzungsflächen auf, die im Querschnitt
senkrecht zur Mittelachse einen Winkel kleiner 90° mit der
dazugehörigen
Tangentialfläche
an die Mantelfläche
des Mischkörpers
einschließen.
Dies ermöglicht
einen guten, den Fluidfluss zumindest weitestgehend nicht begrenzenden Übergang
von der ersten Fluidausnehmung zur zweiten Fluidausnehmung im Mischkörper.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass das Ventilgehäuse einen Grundkörper und
einen Deckel umfasst, wobei der Grundkörper die ersten Fluiddurchführungen
und die Führungsdurchführung und
die erste Basisfläche
der Ventilkammer ausbildet, und wobei der Deckel die zweite Basisfläche der
Ventilkammer und die zweite Fluiddurchführung ausbildet. Diese Ausbildung
ermöglicht
die einfache Herstellung des Mischventils. Zunächst wird der Mischkörper des
Ventilkörper
in die Ventilkammer des Grundkörpers
eingesetzt, und zwar derart, dass der Führungsstab durch die Führungsdurchführung hindurch ragt.
Anschließend
wird der Deckel auf den Grundkörper
aufgesetzt und befestigt, beispielsweise durch Schraubverbindungen.
Bevorzugt bildet der Grundkörper
des Ventilgehäuses
die Mantelfläche
der Ventilkammer aus, das heißt
die Ventilkammer ist vollständig
innerhalb des Grundkör pers
ausgebildet, der Deckel bildet lediglich ihre obere Begrenzung bzw. erste
Basisfläche.
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Ergänzend können Führungsstifte
und korrespondierende Ausnehmungen in Grundkörper bzw. Deckel die exakte
Positionierung von Grundkörper und
Deckel zueinander vorgeben, so dass immer und auf einfache Weise
eine exakte Montage des Mischventils sichergestellt ist.
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In
eines Ausführungsvariante
ist wischen Grundkörper
und Deckel, insbesondere in einer Nut in Grundkörper und/oder Deckel, ein Dichtungsring um
die Mittelachse angeordnet, der die Ventilkammer in diesem Bereich
nach außen
hin abdichtet. Bei Diesel und Pflanzenöl bzw. Pflanzenfett ist dies
zwar in der Regeln nicht erforderlich, jedoch gegebenenfalls bei
anderen Fluiden, seien es Flüssigkeiten
oder Gases.
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Auch
können
in den ersten Fluiddurchführungen
und/oder in der zweiten Fluiddurchführung, insbesondere in Nuten
in den Fluiddurchführungen, Dichtungsringe
angeordnet sind, die in einem Einbauzustand des Mischventils in
einem Leitungssystem, das heißt
wenn an den Fluiddurchführungen Fluidleitungen
angebracht sind, die Ventilkammer und das Innere dieser Fluidleitungen
in diesem Bereich nach außen
hin abdichten.
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Bevorzugt
bestehen das Ventilgehäuse und/oder
der Ventilkörper
aus Metall, insbesondere aus Stahl, vorzugsweise Edelstahl, und/oder
Messing und/oder Aluminium.
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Auch
kann für
die Durchführung
der Drehung des Ventilkörpers
relativ zum Ventilgehäuse
ein manueller und/oder elektrischer und/oder pneumatischer und/oder
hydraulischer Antrieb vorgesehen sein.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist eine der Drehstellung des Ventilkörpers relativ
zum Ventilgehäuse
zugeordnete Anzeige vorgesehen, die beispielsweise ein Ablesen der
jeweils eingestellten Fluidverbindungen und/oder des jeweiligen
Mischungsverhältnisses
und/oder der Drehstellung des Ventilkörpers ermöglicht.
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Die
Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und
Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigen
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1 in
dreidimensionaler Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Mischventils,
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2 in
Seitenansicht das Mischventil nach 1,
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3 in
Seitenansicht den Grundkörper
des Mischventils nach 1,
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4 eine
Schnittdarstellung entlang der Linie A-A in 3,
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5 eine
alternative Seitenansicht des Grundkörpers nach 3,
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6 eine
Draufsicht auf die dem Deckel zugewandte Seite des Grundkörpers nach 3,
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7 in
dreidimensionaler Darstellung den Deckel des Mischventils nach 1,
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8 eine
Seitenansicht des Deckels nach 7,
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9 eine
Draufsicht auf die dem Grundkörper
zugewandte Seite des Deckels nach 7,
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10 in
dreidimensionaler Darstellung den Ventilkörper des Mischventils nach 1,
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11 in
Seitenansicht den Ventilkörper nach 10,
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12 eine
Schnittdarstellung entlang der Linie A-A in 11,
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13 eine
Schnittdarstellung des Grundkörpers
einer alternativen Ausführungsform
eines Mischventils gemäß der Erfindung.
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Einander
entsprechende Komponenten und Teile sind in 1 bis 13 mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 bis 12 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Mischventils 1, und
zwar 1 und 2 das vollständige Mischventil 1, 3 bis 6 einen
Grundkörper 25 des Ventilgehäuses 3 des
Mischventils 1, 7 bis 9 einen
Deckel 26 des Ventilgehäuses 3 des
Mischventils 1 und 10 bis 12 einen
Ventilkörper 15 des
Mischventils 1.
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Das
Ventilgehäuse 3,
das eine Ventilkammer 2 umschließt, ist aus Grundkörper 25 und
Deckel 26 zusammengesetzt, die über Schrauben 29,
die durch Durchführungen 30 im
Deckel 26 in Gewindeausnehmungen 31 im Grundkörper 25 eingeschraubt
sind, aneinander befestigt sind. Führungsstifte 27 am Grundkörper 25,
die mit Ausnehmungen 28 im Deckel 26 korrespondieren,
sorgen bei der Montage für die
exakte Positionierung von Grundkörper 25 und Deckel 26 zueinander
und ermöglichen
eine einfache Montage.
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Der
Ventilkörper 15 umfasst
einen zylinderförmigen
Mischkörper 16 mit
einer Mantelfläche 16, einer
ersten Basisfläche 19 und
einer zweiten Basisfläche 20.
An der ersten Basisfläche 19 ist
mittig ein Führungsstab 17 angeordnet.
Dieser Führungsstab 17 kann
einstückig
mit dem Mischkörper 16 ausgebildet
sein, er kann aber ebenso als eigenständige Komponente fest am Mischkörper 16 befestigt
sein. Der Führungsstab 17 ist
senkrecht zur ersten Basisfläche 19 orientiert.
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Im
vollständigen
Mischventil 1 ist der Mischkörper 16 des Ventilkörpers 15 in
die Ventilkammer 2 eingesetzt. Die Ventilkammer 2 korrespondiert
hinsichtlich ihrer Abmessungen mit den Abmessungen des Mischkörpers 16.
Sie ist ebenfalls zylinderförmig ausgebildet
mit einer Mantelfläche 4,
einer ersten Basisfläche 5 und
einer zweiten Basisfläche 6.
Die Mittelachse der Ventilkammer 2 ist mit A bezeichnet. Das
Einsetzen des Mischkörpers 16 des
Ventilkörpers 15 erfolgt
in die im Grundkörper 25 ausgebildete Ventilkammer 2 erfolgt,
bevor der Deckel 26 auf dem Grundkörper 25 angebracht
wird. Beim Einsetzen des Ventilkörpers 15 wird
der im Querschnitt kreisförmige
Führungsstab 17 durch
eine hinsichtlich ihrer Querschnittsabmessungen mit dem Führungsstab 17 korrespondierende,
ebenfalls im Querschnitt kreisförmige Führungsdurchführung 13 in
der zweiten Basisfläche 6 der
Ventilkammer 2 durch das Ventilgehäuse 3 hindurch gesteckt
und ragt nach außen
hervor.
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Der
Mischkörper 16 ist
um die Mittelachse A drehbar in der Ventilkammer 2 angeordnet,
wobei der Mischkörper 16 von
außen über den
Führungsstab 17 drehbar
ist, beispielsweise über
eine nicht dargestellte mechanische und/oder elektrische Antriebseinheit,
und/oder einfach durch manuelles Drehen des Führungsstabes 17. Zum
gezielten auffinden bestimmter Drehstellungen des Ventilkörpers 15 kann ergänzend eine
Anzeige am Mischventil 1 vorgesehen sein (nicht dargestellt).
Am Ventilgehäuse 3 können ferner
Gewindebohrungen oder andere Befestigungseinrichtungen für die Montage
des Mischventils vorgesehen sein.
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Der
Grundkörper 25 des
Ventilgehäuses 3 weist
drei erste, im Querschnitt kreisförmige Fluiddurchführungen 7 auf,
die in die Ventilkammer 2 münden. Die Mittelachsen B dieser
drei Fluiddurchführungen 7 weisen
zueinander einen äquidistanten
Winkelabstand α von
120° um
die Mittelachse A der Ventilkammer auf. An der Mantelfläche 4 sind
in Umfangrichtung vor und nach jeder ersten Fluiddurchführung 7 spiegelbildlich
zueinander ausgebildete Ausnehmung 8 (auch: Einkerbungen)
im Ventilgehäuse 3 vorgesehen.
Jede dieser Ausnehmungen 8 weist zwei sich radial und senkrecht
von der Mantelfläche weg
erstreckende seitliche Begrenzungsflächen 9 sowie eine
zwischen den seitlichen Begrenzungsflächen 9 liegende Bodenfläche 10 auf.
Die Bodenfläche 10 grenzt
an ihrem durchführungsseitigen
Ende 11 an die jeweilige erste Fluiddurchführung 7 an
und geht an ihrem dem durchführungsseitigen
Ende 11 gegenüberliegenden,
mantelflächenseitigen
Ende 12 in die Mantelfläche 4 über. Die
Tiefe der Ausnehmung 8 nimmt gegenüber der Mantelfläche 4 mit
zunehmendem Abstand der Ausnehmung 8 von der jeweiligen
ersten Fluiddurchführung 7 stetig
ab, wobei die Bodenfläche 10 konkav
gewölbt
ist, d. h. in den Grundkörper 25 hinein
gewölbt
ist.
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Des
Weiteren ist in der Mitte der zweiten Basisfläche 6 der Ventilkammer 2 eine
zweite Fluiddurchführung 14 entlang
der Mittelachse A der Ventilkammer 2 durch den Deckel 26 des
Ventilgehäuses 3 ausgebildet.
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An
der Mantelfläche 18 des
Mischkörpers 16 des
Ventilkörpers 15 ist
eine erste Fluidausnehmung 21 ausgebildet, in der Mitte
der zweiten Basisfläche 20 des
Mischkörpers 16 ist
eine zweite Fluidausnehmung 22 ausgebildet. Die erste Fluidausnehmung 21 und
die zweite Fluidausnehmung 22 des Mischkörpers 16 gehen
im Inneren des Mischkörpers 16 ineinander über und
bilden damit eine durchgehende Fluidverbindung durch den Mischkörper 16.
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Die
erste Fluidausnehmung 21 des Mischkörpers 16 weist in
Umfangrichtung entlang der Mantelfläche 18 des Mischkörpers 16 einen
maximalen Öffnungswinkel β auf, der
dem Winkelabstand α der Mittelachsen
B der ersten Fluiddurchführungen 7 im Ventilgehäuse 3 entspricht
und somit ebenfalls 120° beträgt. Die
erste Fluidausnehmung 21 in der Mantelfläche 18 des
Mischkörpers 16 weist
in Umfangrichtung liegende Begrenzungsflächen 23 auf, die im Querschnitt
senkrecht zur Mittelachse A einen Winkel γ, der deutlich kleiner als 90° ist, mit
der dazugehörigen
Tangentialfläche 24 an
die Mantelfläche 18 des
Mischkörpers 16 einschließen.
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Im
fertigen Mischventil 1 steht die zweite Fluidausnehmung 22 im
Mischkörper 16 der
zweiten Fluiddurchführung 14 im
Ventilgehäuse 3 derart
gegenüber,
dass eine direkte Fluidverbindung zwischen zweiter Fluidausnehmung 22 und
zweiter Fluiddurchführung 14 besteht.
Ferner kann die erste Fluidausnehmung 21 im Mischkörper 16 in
einer entsprechenden Drehstellung des Ventilkörpers 15 relativ zum Ventilgehäuse 3 einer
der ersten Fluiddurchführungen 7 derart
gegenüber
stehen, dass eine direkte Fluidverbindung der ersten Fluidausnehmung 21 nur zu
dieser ersten Fluiddurchführung 7 und
nicht zu den anderen ersten Fluiddurchführungen 7 besteht. In
weiteren Drehstellungen des Ventilkörpers 15 kann eine
entsprechende direkte Fluidverbindung in analoger Weise nur zu jeweils
einer anderen ersten Fluiddurchführung 7 bestehen,
so dass insgesamt Drehstellungen des Ventilkörpers gegeben sind, in denen
jeweils nur eine der ersten Fluiddurchführungen 7 in Fluidverbindung
zur ersten Fluidausnehmung 21 steht. Die anderen ersten
Fluiddurchführungen 7 sind
in diesen Drehstellungen vom Mischkörper 16 des Ventilkörpers 15 gesperrt
bzw. verschlossen.
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Es
ist aber auch möglich,
dass der Ventilkörper 15 in
weiteren Drehstellungen sogenannte Mischstellungen einnimmt. In
diesen Mischstellungen steht die erste Fluidausnehmung 21 im
Mischkörper 16 in
direkter Fluidverbindung zu jeweils zwei ersten Fluiddurchführungen 7,
so dass Fluide aus diesen beiden ersten Fluiddurchführungen 7 in
den Mischkörper 16 förderbar
und dort mischbar sind. In einer derartigen Mischstellung ist das
Mischungsverhältnis
zwischen beiden Fluiden über
die exakte Drehstellung des Ventilkörpers 15 relativ zum
Ventilgehäuse 3 einstellbar.
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9 zeigt
eine im Deckel 26 ausgebildete Nut 32 zur Aufnahe
einer Ringdichtung, um im montierten Zustand des Mischventils 1 den
Grundkörper 25 und
den Deckel 26 gegeneinander und damit die Ventilkammer 2 in
diesem Bereich nach außen
hin abzudichten.
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Die
ersten Fluiddurchführungen 7 und
die zweite Fluiddurchführung 14 sind
jeweils mit Innengewinde ausgestattet zur Anbringung von Fluidleitungen.
Um auch hier für
eine Abdichtung zu sorgen, können
in Nuten 33 in den Fluiddurchführungen Dichtungsringe angeordnet
sein.
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13 zeigt
in einer Schnittdarstellung des Grundkörpers 25 des Ventilgehäuses 3 einer
alternativen Ausführungsform
eines Mischventils 1 gemäß der Erfindung. Der wesentliche
Unterschied zum vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel nach 1 bis 12 liegt
in der konkreten Ausbildung der an die ersten Fluiddurchführungen 7 angrenzenden
Ausnehmungen 8 im Grundkörper 25 des Ventilgehäuses 3.
Die Bodenfläche 10 der
Ausnehmungen 8 verläuft
hier eben, d. h. im Querschnitt geradlinig, und nicht gewölbt.
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Insgesamt
wird mit der Erfindung ein Mischventil angegeben, das sich flexibel
in verschiedensten Fluidverteil- und Mischsystemen, beispielsweise Kraftstoffzuführeinrichtungen,
einsetzen lässt
und dass hierbei eine Vielzahl von Funktionen in nur einem Bauteil
vereint. Ohne dieses Mischventil mussten diese Funktionen durch
mehrere herkömmliche Ventile
bzw. Bauteile verwirklicht werden. Das erfindungsgemäße Mischventil
vereinfacht daher den Aufbau derartiger Systeme, der Betrieb wird
zuverlässiger,
die Lebensdauer der Systeme steigt. Insgesamt ermöglicht die
Verwendung des erfindungsgemäßen Mischventil
somit auch deutliche Kosteneinsparungen.
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- 1
- Mischventil
- 2
- Ventilkammer
- 3
- Ventilgehäuse
- 4
- Mantelfläche der
Ventilkammer 2
- 5
- erste
Basisfläche
der Ventilkammer 2
- 6
- zweite
Basisfläche
der Ventilkammer 2
- 7
- erste
Fluiddurchführungen
- 8
- Ausnehmung
im Ventilgehäuse 3
- 9
- seitliche
Begrenzungsfläche
der Ausnehmung 8
- 10
- Bodenfläche der
Ausnehmung 8
- 11
- durchführungsseitiges
Ende der Ausnehmung 8
- 12
- mantelflächenseitiges
Ende der Ausnehmung 8
- 13
- Führungsdurchführung im
Ventilgehäuse 3
- 14
- zweite
Fluiddurchführung
im Ventilgehäuse 3
- 15
- Ventilkörper
- 16
- Mischkörper
- 17
- Führungsstab
- 18
- Mantelfläche des
Mischkörpers 16
- 19
- erste
Basisfläche
des Mischkörpers 16
- 20
- zweite
Basisfläche
des Mischkörpers 16
- 21
- erste
Fluidausnehmung im Mischkörper 16
- 22
- zweite
Fluidausnehmung im Mischkörper 16
- 23
- Begrenzungsflächen
- 24
- Tangentialflächen
- 25
- Grundkörper
- 26
- Deckel
- 27
- Führungsstifte
- 28
- Ausnehmungen
für Führungsstifte 27
- 29
- Schrauben
- 30
- Durchführungen
- 31
- Gewindeausnehmungen
- 32
- Nut
- 33
- Nut
- A
- Mittelachse
der Ventilkammer 2
- B
- Mittelachsen
der ersten Fluiddurchführungen 7
- α
- Winkelabstand
zwischen zwei benachbarten ersten Fluiddurchführugen 7
- β
- maximaler Öffnungswinkel
der ersten Fluidausnehmung 21
- γ
- Winkel
zwischen Begrenzungsfläche 22 und Tangentialfläche 24