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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Stativ, insbesondere für Messgeräte wie Lasermessgeräte gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 20 2005
015 263 U1 ist ein Dreibeinstativ für ein Lasermessgerät bekannt,
bei dem an einem Stativkopf drei als Teleskopstangen ausgebildete
Stativbeine lösbar
befestigt an Kippgelenken sind. Das Messgerät ist dabei auf der Oberseite
des Stativkopfes befestigbar. Ein Vorteil des bekannten Stativs
ist es, dass zumindest zwei der Stativbeine zu einer längenveränderbaren
Klemmstange zusammensetzbar sind und somit das bekannte Stativ universell
einsetzbar ist. Nachteilig ist jedoch, dass Messaufgaben in Bodennähe nur schwer
ausgeführt
werden können,
da hierzu die Stativbeine sehr weit von dem Stativkopf abgespreizt
werden müssen,
wodurch das Stativ eine große
Fläche
einnimmt, die nicht für
alle Anwendungsfälle
zur Verfügung
steht.
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Offenbarung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Stativ anzugeben,
das bei geringem Flächenbedarf
optimal für
Messaufgaben in Bodennähe einsetzbar
ist.
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Technische Lösung
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In
den Rahmen der Erfindung fallen auch sämtliche Kombinationen aus zumindest
zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren angegebenen
Merkmalen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, zusätzlich zu den Stativbeinen
eine Haltestange zur, insbesondere klemmenden Festlegung eines Messgerätes vorzusehen,
wobei die Haltestange derart angeordnet ist, dass sie von dem Stativkopf
senkrecht in Richtung Boden weist.
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Theoretisch
wäre es
zwar denkbar, ein Messgerät
für bodennahe
Messaufgaben an einem der Stativbeine festzulegen. Eine waagerechte
Ausrichtung des Messgerätes
gestaltet sich dabei jedoch als schwierig, da die Stativbeine in
der Regel zu einer Vertikalen geneigt sind. Durch das Vorsehen einer senkrechten
Haltestange wird dieses Problem elegant umgangen und eine Möglichkeit
geschaffen, das Messgerät
in einem Bereich zwischen Stativkopf und Boden an dem Stativ festzulegen,
ohne die Notwendigkeit die Stativbeine maximal abspreizen zu müssen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Haltestange lösbar am
Stativkopf befestigt, so dass diese nur montiert werden muss, falls
Messaufgaben in einem Bereich zwischen Stativkopf und Boden ausgeführt werden
sollen. Es ist auch denkbar, dass die Haltestange länger ausgebildet
ist als der lichte Abstand zwischen Stativkopf und Boden. In einem
solchen Fall eignet sich das Stativ für Messaufgaben in Schächten, etc.,
wobei die Stativbeine dabei seitlich der Vertiefung auf dem Boden
abgestellt werden.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die Stativbeine koaxial zu der Haltestange
an dem Stativkopf festgelegt sind – die Stativstange sich also
zentrisch in senkrechter Richtung zwischen den Stativbeinen erstreckt.
Hierdurch ist eine exakt vertikale Ausrichtung der Stativstange,
insbesondere durch Längenveränderung
mindestens eines Stativbeins oder durch das Unterlegen von Unterlegelementen unter
mindestens ein Stativbein besonders leicht möglich.
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Von
Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der die erste Haltestange sich nicht nur in Richtung Boden,
insbesondere zwischen den Stativbeinen hindurch erstreckt, sondern
bei der die erste Haltestange zusätzlich den Stativkopf nach
oben überragend angeordnet
ist, um hieran ein Messgerät
in einem Bereich oberhalb des Stativkopfes festlegen zu können. Bevorzugt
ist die Haltestange in einer Durchfuhröffnung bzw. Klemmeinrichtung
des Stativkopfes in unterschiedlichen, insbesondere beliebigen Positionen arretierbar,
um ihre Erstreckung nach unten bzw. oben variieren zu können.
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Zusätzlich oder
alternativ zu einer sich nach oben erstreckenden ersten Haltestange
kann eine zweite Haltestange vorgesehen sein, die sich ausschließlich von
dem Stativkopf senkrecht nach oben erstreckt. Vorzugsweise ist die
zweite Haltestange mit der ersten Haltestange fluchtend angeordnet
und kann ebenfalls lösbar
am Stativkopf festgelegt, insbesondere festgesteckt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass einzelne
Bauteile des Stativs zu einer zwischen Decke und Boden klemmbaren
Klemmstange zur Festlegung eines Messgerätes zusammengesetzt werden
können.
Dabei ist es denkbar, mindestens zwei Stativbeine oder mindestens
zwei Haltestangen miteinander zu kombinieren. Ferner ist es möglich, mindestens
ein Stativbein mit mindestens einer Haltestange zu kombinieren.
Die Stativbeine und/oder die Haltestangen können beispielsweise mittels
einer, insbesondere federnden Bajonettverbindung aneinander festgelegt
werden. Andere Steck- und/oder Verdrehklemmverbindungen sind alternativ
einsetzbar.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der die Stativbeine lösbar
an dem Stativkopf befestigbar, insbesondere in diesen einsteckbar
sind. Bevorzugt wird hierbei derselbe Befestigungsmechanismus benutzt,
mit dem auch die Stativbeine aneinander festlegbar sind. Bevorzugt
sind die Stativbeine an dem Stativkopf in Umfangsrichtung um 120° zueinander
versetzt angeordnet, um einen stabilen Stand des Stativs zu gewährleisten.
Dadurch, dass alle Bauteile lösbar
an dem Stativkopf festlegbar sind, wird das Stauvolumen minimiert.
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Um
eine möglichst
komfortable Anwendung der Klemmstange zu ermöglichen, ist es von Vorteil, wenn
mindestens ein Bauteil des Stativs, das auch Teil der Klemmstange
ist, insbesondere ein Stativbein oder eine Haltestange, oder auch
mehrere Stativbeine oder mehrere Haltestangen als längenveränderbares
Element, insbesondere als Teleskopstange ausgebildet ist bzw. sind.
Wird die erste oder die zweite Haltestange als längenveränderbares Element ausgeführt, hat
dies zusätzlich
den Vorteil, dass die Erstreckung der entsprechenden Haltestange nach
unten oder oben (vom Stativkopf aus gesehen) variierbar ist, so
dass auch Messaufgaben in extremer Höhe oder auch unmittelbar am
Boden bzw. in einer Bodenvertiefung (z. B. Schacht) ausgeführt werden
können.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der die Stativbeine gelenkfrei an dem Stativkopf anordnenbar
sind. Dies erscheint zwar auf den ersten Blick unpraktisch, jedoch
wird hierdurch ein besonders einfaches und gut zusammenlegbares Stativ
erhalten, dessen Teile bevorzugt untereinander austauschbar sind.
Die Ausrichtung des Stativkopfes kann beispielsweise durch Unterlegen
von Gegenständen
im Bereich der freien Stativbeinenden erfolgen. Zur erleichterten
Ausrichtung sind an den Stativkopf bevorzugt zwei Libellen angeordnet.
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Um
eine feste Klemmung der Klemmstange zwischen Boden und Decke zu
ermöglichen,
ist in Ausgestaltung der Erfindung mindestens ein federndes Element
vorgesehen. Dabei ist es denkbar eines der Bauteile des Stativs
als federndes Element auszubilden, oder ein separates federndes
Element vorzusehen, welches bevorzugt als Abstützelement an der Decke oder
am Boden dient. Bevorzugt dient der Stativkopf als Abstützung der
Stativstange am Boden oder an der Decke.
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Ein
weiterer unabhängiger
Erfindungsgedanke umfasst einen Stativkopf und drei, insbesondere lösbar an
dem Stativkopf festgelegte Stativbeine, wobei die Stativbeine weder
gelenkig mit dem Stativkopf verbunden sind, noch längenveränderbar
ausgebildet sind. Hierdurch wird ein besonders einfaches und schnell
zusammenlegbares bzw. zusammenbaubares Stativ erhalten. Bevorzugt
sind auch bei diesem Stativ einzelne Bauteile zu einer Klemmstange
zusammensetzbar. Dieses Stativ muss nicht zwangsläufig eine
nach unten weisende Haltestange aufweisen. Bevorzugt ist jedoch
mindestens eine nach oben weisende Haltestange vorgesehen, die bevorzugt
als längenveränderbares
Element, insbesondere als Teleskopstange ausgebildet ist. Gegebenenfalls
können
auch einzelne im Zusammenhang mit der eigentlichen Erfindung der
Anmeldung offenbarte Merkmale mit dem unabhängigen Erfindungsgedanken (Stativkopf
+ drei starre, nicht verlängerbare
Stativbeine) kombiniert werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteil, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1:
ein Stativ mit drei starren Stativbeinen sowie zwei Haltestangen
und
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2:
eine aus Bauelementen des Stativs gemäß 1 zusammengesetzte
Klemmstange.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
ein Stativ 1 zur insbesondere klemmenden Festlegung eines
nicht dargestellten Messgerätes,
insbesondere eines selbstnivellierenden Lasermessgerätes gezeigt.
Das Stativ 1 umfasst einen in diesem Ausführungsbeispiel
konisch ausgebildeten Stativkopf 2 an dem um jeweils 120° zueinander
versetzt drei Stativbeine 3, 4, 5 lösbar durch Einstecken
in verdeckte Steckaufnahmen am Stativkopf 2 festgelegt
sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind
die Stativstangen 3, 4, 5 als starre,
nicht verlängerbare
Stangen ausgebildet, da bei selbstnivellierenden Messgerätes eine
exakte Ausrichtung des Stativs 1 nicht zwingend notwendig
ist. Gegebenenfalls können
Gegenstände
wie Unterlegscheiben unter den freien Enden der Stativbeine 3, 4, 5 vorgesehen
werden.
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Das
gezeigte Stativ 1 weist eine erste Haltestange 6 auf,
die lösbar
durch Einstecken in eine Steckaufnahme 7 am Stativkopf 2 festgelegt
ist und senkrecht in Richtung Boden zeigt. Diese erste Haltestange 6 dient
zur Festlegung eines Messgerätes
in einem Bereich zwischen Stativkopf 2 und Boden.
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Es
ist auch eine Ausführungsform
des Stativs 1 denkbar, bei der diese nach unten weisende erste
Haltestange, die wesentliche Vorteile mit sich bringt, weggelassen
ist bzw. keine Befestigungsmöglichkeit
am Stativkopf 2 für
diese erste Haltestange 6 vorgesehen ist.
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Auf
der der ersten Haltestange 6 gegenüberliegenden Seite ist eine
zweite Haltestange 8 vorgesehen, die in eine zentrische
Aufnahmeöffnung 9 des Stativkopfes 2 gesteckt
und somit am Stativkopf 2 lösbar festgelegt ist. Die zweite
Haltestange 8 fluchtet mit der ersten Haltestange 6.
Die zweite Haltestange 8 ist als Teleskopstange mit einem
Außenrohr 10 und einem
in dem Außenrohr 10 frei
verschiebbaren Innenrohr 11 ausgebildet. Zur Fixierung
von Außenrohr und
Innenrohr 11 ist eine Klemmhülse 12 vorgesehen.
Durch Verschieben des Außenrohres 10 auf dem
in der zentrischen Öffnung 9 des
Stativkopfes 2 aufgenommenen Innenrohr 11 kann
die wirksame Länge
der zweiten Haltestange 8 verändert werden, so dass Messaufgaben
in großer
Höhe erledigt
werden können,
insbesondere dann, wenn das Messgerät im Bereich des freien Endes
des Außenrohrs 10 festgelegt
ist.
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In 2 ist
eine Klemmstange 13 gezeigt, die aus der zweiten Haltestange 8 und
den Stativbeinen 3 und 4 zusammengesetzt ist.
Die zweite Haltestange 8 und die Stativbeine 3, 4 sind über nicht
dargestellte, axial federnde Bajonettverschlüsse aneinander befestigt. Ein
gestrichelter Bereich 14 symbolisiert die Möglichkeit,
zusätzlich
noch das Stativbein 5 und die erste Haltestange 6 mit
in die Klemmstange 13 aufnehmen zu können. Mittels der als Teleskopstange
ausgebildeten zweiten Haltestange 8 kann die wirksame Länge der
Klemmstange 13 verändert werden
und somit ein Abstand zwischen Boden und Decke überbrückt und damit eine Klemmung
zwischen Boden und Decke realisiert werden. Zur Abstützung am
Boden dient der Stativkopf 2. Auf der dem Stativkopf 2 gegenüberliegenden
Seite der Klemmstange 13 ist ein Abstützteil 15 mit einem
nicht gezeigten Federmechanismus (Druckfeder) angeordnet. Nach Entlasten
der Druckfeder des Abstützteils 15 ist
die Klemmstange 13 vorgespannt, so dass an der Klemmstange 13 in
der erforderlichen Arbeitshöhe
ein Messgerät
festgelegt werden kann.