DE102006060355A1 - Verfahren zur Herstellung von Tetramethylcyclotetrasiloxan - Google Patents

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    • C07F7/08Compounds having one or more C—Si linkages
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Abstract

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) durch Aufarbeitung des bei der Umsetzung von Dichlormethylsilan in Gegenwart von Wasser zu linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen entstehenden Prozessabgases.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung (Isolierung) von 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan, die damit erhältlichen Verfahrensprodukte sowie deren Verwendung in der Elektronikindustrie, insbesondere zur Herstellung von Schichten mit niedriger Dielektrizitätskonstante.
  • 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) wird beispielsweise als Precursor in CVD-Verfahren für die Abscheidung von Schichten mit niedriger Dielektrizitätskonstante auf elektronischen Bauelementen eingesetzt. Ein Problem bereitet hierbei jedoch, dass TMCTS leicht zersetzlich ist und insbesondere bei erhöhten Temperaturen zum Vergelen neigt. In Folge dieser Umwandlungsprozesse ändert sich während der Durchführung des CVD-Verfahrens die Zusammensetzung und damit auch die Abscheidungscharakteristik einer Siloxancharge, so dass damit erhältliche elektronische Bauelemente nicht mehr die geforderte Qualität aufweisen. Schreitet der Vergelungsprozess weiter voran, so führt dies schließlich sogar zum Verstopfen der Apparaturen.
  • Um diese nachteiligen Zersetzungs- bzw. Vergelungsprozesse zu unterbinden, können dem TMCTS Stabilisatoren zugesetzt werden. Hierfür sind eine Vielzahl von Stabilisatoren bekannt. Die Stabilisatoren werden dem TMCTS in einem separaten Schritt zugegeben. Eine Gruppe von herkömmlichen Stabilisatoren umfasst Polymethylpolysiloxane. Beispielsweise lehrt JP-A 7145179 die Zugabe von 1 bis 20 Gew.-% von linearen Polymethylpolysiloxanen, wie beispielsweise 1,1,1,3,5,5,5-Heptamethyltrisiloxan (BIMS), als Stabilisator für niedermolekulare Polymethylcyclopolysiloxane (4 bis 8 Si-Atome), wie beispielsweise TMCTS. Darin wird betont, dass der Stabilisierungseffekt durch Polymethylpolysiloxane abnimmt, wenn deren Anteil, bezogen auf Polymethylcyclopolysiloxan, unter 1 Gew.-% sinkt. Die GB-A 2405404 beschreibt an Hand von Stabilitätsuntersuchungen, dass Chargen von TMCTS enthaltend 1 Gew.-% BTMS als alleinigen Sta bilisator in erheblichem Umfang zur Zersetzung und Vergelung neigen.
  • Für die Stabilisierung von Polymethylcyclopolysiloxanen sind aus US-B2 6858697 , GB-A 2405404 und WO-A2 2004027110 neben Polymethylpolysiloxanen wie BIMS eine Vielzahl weiterer Additive bekannt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um schwach saure bzw. neutrale Vertreter aus der Klasse der β-Diketone, Carbonsäuren, Phenole, Polyole oder Anhydride oder um als Radikalabfänger bekannte Verbindungen wie beispielsweise 2,6-Ditert.-Butyl-4-methylphenol (BHT).
  • TMCTS ist über unterschiedliche Syntheserouten zugänglich. So ist TMCTS nach dem in JP-A 6080680 beschriebenen Verfahren durch Hydrolyse von monomeren Silanen wie Dichlormethylsilan in Gegenwart eines Lösungsmittelgemisches bestehend aus Tetrahydrofuran, einem Kohlenwasserstoff sowie Wasser erhältlich. In JP-A2 11322934 sind Umsetzungen von Dihalogensilanen der allgemeinen Formel HnR2-nSiX2 (mit n = 0 bis 2; R = organische Gruppe (Alkyl-, Aryl-, Alkenyl-, Aminogruppe); X = Halogen (F, Cl, Br)) mit Carbonaten (z. B. D2CO3, MgCO3) oder Metalloxiden wie Alkalimetalloxiden (z. B. Li2O, NaO) zur Herstellung von Organosiloxanen der allgemeinen Formel HnR2-nSi(-O-)2 beschrieben.
  • In einem alternativen Verfahrensweg erfolgt die Synthese von TMCTS durch Depolymerisation von Polysiloxanen. So wird in JP-A 2000169487 die Synthese von Polymethylcyclopolysiloxanen wie beispielsweise TMCTS durch Depolymerisierung von linearen oder cyclischen Polymethylpolysiloxanen unter Erwärmung und in Gegenwart von Metalloxiden wie Aluminiumoxid beschrieben. In JP-A2 2000086766 wird die Depolymerisation von Polysiloxanen unter Erwärmung in Gegenwart eines sauren Feststoffkatalysators (z. B. saures Zeolith) und Zugabe einer bestimmten Wassermenge beschrieben. Destillation im Vakuum ergibt Gemische unterschiedlicher Cyclosiloxane. Auch in US 4,895,967 werden lineare Polyorganosiloxane auf einem Festbettkatalysator (z. B. saures Zeolith, mit Schwefelsäure modifizierte Molekularsiebe) in einem Temperaturbereich zwischen 200 bis 800°C und gegebenenfalls im Vakuum depolymerisiert, wobei Mischungen von zyclischen Polysiloxanen umfassend TMCTS abdestilliert werden.
  • In US 5,395,956 ist ein zweistufiger Prozess beschrieben, bei dem zunächst Dichlororganosilan mit einer stöchiometrischen Menge an Wasser hydrolysiert und anschließend in Gegenwart eines sauren Umlagerungskatalysators (z. B. protische Säuren wie Hydrogenchlorid, Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure oder Lewis-Säuren wie saure Zeolithe) in einem inerten Lösungsmittel (z. B. Alkane) in eine Mischung unterschiedlicher zyclischer Polyorganopolysiloxane überführt wird.
  • Die bekannten Verfahren zur Gewinnung von stabilisiertem TMCTS sind mit ökonomischen Nachteilen verbunden. Die Herstellung von TMCTS ausgehend von Dihalogenorganosilanen, wie beispielsweise Dichlormethylsilan, hat den Nachteil, dass nach der Synthese von TMCTS eine Abmischung mit einem oder mehreren Stabilisatoren vorgenommen werden muss. Die Stabilisatoren müssen in einem separaten Schritt hergestellt und gereinigt werden. Depolymerisierungen von Polysiloxanen führen zu komplexen Mischungen von unterschiedlichen Cyclosiloxanen und geringer Ausbeute an TMCTS. Die Isolation von TMCTS aus derartigen komplexen Mischungen ist sehr aufwändig.
  • Vor diesem Hintergrund bestand die Aufgabe, stabilisiertes, hochreines TMCTS auf effiziente Weise bereitzustellen.
  • Überraschenderweise wurde gefunden, dass das bei der Synthese von linearem, endgestoppertem Polymethylpolysiloxan anfallende Prozessabgas, TMCTS und für TMCTS stabilisierend wirkende Polymethylpolysiloxane enthält.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) durch Aufarbeitung des bei der Umsetzung von Dichlormethylsilan in Gegenwart von Wasser zu linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen entstehenden Prozessabgases.
  • Das Verfahren zur Umsetzung von Dichlormethylsilan in Gegenwart von Wasser zur Herstellung von linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen ist dem Fachmann bekannt und wird analog zu W. Noll (Chemie und Technologie der Silicone, Seite 163 bis Seite 168, 2. Auflage Weinheim, 1968) sowie den darin zitierten Literaturstellen durchgeführt.
  • Das Verfahren kann in Wasser oder einem Gemisch aus Wasser und einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln erfolgen. Geeignet sind hierbei sowohl wasserlösliche (Löslichkeit > 10 g/l) wie wasserunlösliche (Löslichkeit < 1 g/l) organische Lösungsmittel (Löslichkeit jeweils unter Normalbedingungen 23/50 gemäß DIN 50014). Bevorzugte organische Lösungsmittel sind Ether, wie beispielsweise Tetrahydrofuran, Dioxan, Diethylether, Dibutylether, aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Toluol, Xylol, oder halogenhaltige organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Trichlorethylen. Besonders bevorzugt sind Gemische enthaltend Toluol und Wasser.
  • Die Umsetzung von Dichlormethylsilan mit Wasser wird vorzugsweise bei Temperaturen von –25°C bis 120°C durchgeführt, besonders bevorzugt bei Temperaturen von 0°C bis 50°C, und am meisten bevorzugt bei Temperaturen von 0°C bis 35°C.
  • Vorzugsweise wird Dichlormethylsilan zu einem Überschuss an Wasser gegeben und anschließend werden ein oder mehrere organische Lösungsmitteln zugesetzt. Dichlormethylsilan wird dabei hydrolysiert. Das oder gegebenenfalls die organischen Lösungsmittel vermögen die Hydrolyseprodukte von Dichlormethylsilan zu lösen und – bei Einsatz von wasserunlöslichen organischen Lösungsmitteln – der bei der Hydrolyse entstehenden, vorwiegend in der Wasserphase befindlichen Salzsäure zu entziehen. Unter diesen Bedingungen erfolgt vorwiegend die Bildung von linearen Polymethylpolysiloxanen.
  • Die Hydrolyse von Dichlormethylsilan kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
  • Die Zusammensetzung der Hydrolyseprodukte von Dichlormethylsilan kann durch die Wahl der Reaktionsbedingungen gesteuert werden. Der Anteil an niederpolymeren Cyclopolysiloxanen (4 bis 8 Si-Atome) liegt üblicherweise zwischen 3 und 75 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Hydrolyseprodukte.
  • Die Endstopperung erfolgt schließlich in der dem Fachmann bekannten Weise, beispielsweise mittels Umsetzung mit Trimethylchlorsilan.
  • Die bei der Hydrolyse anfallenden flüchtigen Hydrolyseprodukte sind im Prozessabgas enthalten. Das Prozessabgas kann neben 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) weitere zyklische Polymethylpolysiloxane wie beispielsweise Pentamethylcyclopentasiloxan, Hexamethylcyclohexasiloxan, Heptamethylcycloheptasiloxan, Octamethylcyclooctasiloxan sowie höhere Methylsiloxanzyklen (≥ 9 Si-Atome) enthalten. Des Weiteren enthält das Prozessabgas lineare Polysiloxane, wie beispielsweise solche der allgemeinen Formel R3Si-(O-SiR2)n-OSiR3, wobei R ausgewählt wird aus der Gruppe umfassend Wasserstoff und Methylgruppen und n insbesondere Werte von 0 bis 8 annehmen kann.
  • Das Kondensat des Prozessabgases enthält im allgemeinen 3 bis 75 Gew.-% 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS), 0,1 bis 5 Gew.-% 1,1,1,3,5,5,5-Heptamethyltrisiloxan (BIMS) sowie weitere niedermolekulare, lineare Polysiloxane der oben genannten Formel R3Si-(O-SiR2)n-OSiR3, insbesondere Hexamethyldisiloxan, und weitere der oben genannten Polymethylcyclopolysiloxe, insbesondere aber Pentamethylcyclopentasiloxan, sowie Lösungsmittel, wobei sich die Angaben in Gew.-% auf das Gesamtgewicht des Kondensats des Prozessabgases beziehen.
  • Vorzugsweise beträgt der Anteil an BIMS 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kondensats des Prozessabgases.
  • Die flüchtigen Hydrolyseprodukte (Prozessabgas) werden vorzugsweise im Vakuum von den linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen abdestilliert und anschließend kondensiert. Das Kondensat des Prozessabgases wird durch eine oder mehrere weitere, vorzugsweise 1 bis 3, Destillationen zu hochreinem 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) aufgereinigt. Die Destillation wird so geführt, dass der Anteil an TMCTS im Destillat mindestens 98 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 99 Gew.-% beträgt, besonders bevorzugt mindestens 99,9 Gew.-% beträgt.
  • Die Destillation kann unter Normaldruck oder im Vakuum, batchweise oder kontinuierlich erfolgen. Vorzugsweise wird bei Normaldruck (DIN 50014) destilliert. Hierbei können die dem Fachmann bekannten Kolonnen eingesetzt werden, wie beispielsweise Füllkörperkolonnen, Kolonnen mit Packungen (beispielsweise Montz Packung) oder Kolonnen mit strukturierten Böden (beispielsweise Oldershaw-Kolonne, Glockenböden-Kolonnen). Die Temperatur der Destillationsvorlage (Sumpftemperatur) ist vorzugsweise ≤ 170°C.
  • Die Destillation kann auch so geführt werden, dass neben TMCTS in den obengenannten Mengen noch für TMCTS stabilisierend wirkende Polymethylpolysiloxane isoliert werden. Vorzugsweise beträgt der Anteil an stabilisierend wirkenden Polymethylpolysiloxanen im Destillat < 2 Gew.-%, besonders bevorzugt < 0,1 Gew.-%.
  • Der Anteil von einem oder mehreren Stabilisatoren an der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann über die Destillationsparameter eingestellt werden. Vorzugsweise werden Kolonnen mit mindestens 8 theoretischen Böden, besonders bevorzugt Kolonnen mit mindestens 10 theoretischen Böden und am meisten bevorzugt Kolonnen mit mindestens 12 theoretischen Böden eingesetzt. Durch Verringerung der Anzahl der theoretischen Böden der verwendeten Kolonnen kann der Anteil von einem oder mehreren Sta bilisatoren an der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erhöht werden.
  • Die Destillationen werden vorzugsweise unter Schutzgas durchgeführt, vorzugsweise unter Stickstoff- oder Inertgasatmosphäre wie beispielsweise Argonatmosphäre.
  • Die destillativ abgetrennten linearen und zyklischen Polymethylpolysiloxane können dem erfindungsgemäßen Verfahren wieder zugeführt und somit recycelt werden.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Zusammensetzung enthaltend 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) und gegebenenfalls einen oder mehrere Stabilisatoren erhältlich durch Aufarbeitung des bei der Umsetzung von Dichlormethylsilan in Gegenwart von Wasser zu linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen entstehenden Prozessabgases.
  • Bevorzugte Stabilisatoren sind ein oder mehrere lineare Polymethylpolysiloxane der allgemeinen Formel R3Si-(O-SiR2)n-OSiR3, wobei 0 ≤ n ≤ 8 und R ausgewählt wird aus der Gruppe umfassend Wasserstoff und Methylgruppen. Ein besonders bevorzugter Stabilisator ist 1,1,1,3,5,5,5-Heptamethyltrisiloxan (BIMS).
  • Der Anteil der Stabilisatoren an der erfindungsgemäßen Zusammensetzung beträgt vorzugsweise 0,01 bis 2,0 Gew.-% besonders bevorzugt 0,01 bis 0,1 Gew.-% jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) in Form einer sehr stabilen Zusammensetzung erhältlich. Es ist nicht erforderlich, dem TMCTS einen Stabilisator in einem separaten Schritt zuzumischen. Zudem ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung auf sehr ökonomische Weise zugänglich, da für dessen Herstellung Prozessabgase aus der Herstellung von linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen einer Verwertung zugeführt werden. Bisher wurde das Prozessabgas in den Reaktor zur Synthese von linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen rezykliert oder als Abfall teuer entsorgt.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung eignet sich beispielsweise als Precursor für CVD-Verfahren zur Abscheidung von Siliziumoxidschichten auf Substraten. Da auf diese Weise Schichten mit niedrigen Dielektrizitätskonstanten erhalten werden, eignet sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung insbesondere zur Herstellung elektronischer Bauteile.
  • Das folgende Beispiel dient der detaillierten Erläuterung der Erfindung und ist in keiner Weise als Einschränkung zu verstehen.
  • Beispiel:
  • Ein Kondensat der Prozessabgase aus der Hydrolyse von Methyldichlorsilan wurde bei Normaldruck (DIN50014) und einer Sumpftemperatur von 139 bis 145°C über eine Füllkörperkolonne (Höhe: 1 m) mit 10 theoretischen Böden destilliert. Das Destillat wurde bei einer Kopftemperatur von 133 bis 134°C entnommen.
  • Bei dieser ersten Destillation wurde die Zusammensetzung enthaltend TMCTS insbesondere von Höhersiedern befreit. Tabelle 1: Zusammensetzung des Prozessabgases und des ersten Destillats:
    Prozessabgas [%]a) Destillat [%]a)
    Hexamethyldisiloxan 0,2 0,1
    Toluol 50,2 58,1
    TMCTS 7,7 31,0
    BIMS 0,6 2,0
    Pentamethylcyclopentasiloxan 17,2 8,6
    Höhersieder 24,2 0,2
    • a) Die Zusammensetzung uwurd gaschromatographisch bestimmt
  • Das Destillat der ersten Destillation wurde einer zweiten Destillation mit einer Siebbodenkolonne mit 12 theoretischen Böden bei ansonsten identische Destillationsbedingungen wie bei der ersten Destillation unterzogen. Tabelle 2: Zusammensetzung des Destillats der zweiten Destillation:
    Destillat [%]a)
    Hexamethyldisiloxan -
    Toluol 0,3
    TMCTS 98,7
    BIMS 1,0
    Pentamethylcyclopentasiloxan -
    Höhersieder -
    • a) Die Zusammensetzung wurde gaschromatographisch bestimmt
  • Um hochreines TMCTS zu erhalten, wurde das Destillat der zweiten Destillation einer dritten Destillation zugeführt, wobei nochmals die Destillationsbedingungen der zweiten Destillation angewendet wurden. Das Destillat der dritten Destillation enthielt einen sehr geringen Anteil an BIMS und keine weiteren Komponenten. Tabelle 3: Zusammensetzung des Destillats der dritten Destillation:
    Destillat [%]a)
    Hexamethyldisiloxan -
    Toluol -
    TMCTS 99,93
    BIMS 0,07
    Pentamethylcyclopentasiloxan -
    Höhersieder
    • a)Die Zusammensetzung wurde gaschromatographisch bestimmt
  • Stabilitätsuntersuchungen:
  • Zur Stabilitätsuntersuchung wurde eine erfindungsgemäß hergestellte Zusammensetzung in einem verschraubten Stahlrohr für 7 Tage bei 110°C gehalten. Nach Ende der Stabilitätsuntersuchung hatte die Zusammensetzung noch dieselbe Konsistenz und wies im GC dementsprechend nur zu sehr geringem Anteil Zersetzungsprodukte auf. Tabelle 4: Stabilitätsuntersuchung:
    Destillat [%]a ) Nach der Stabilitätsuntersuchung [%]a)
    TMCTS 99,26 98,64
    BIMS 0,02 0,02
    Pentamethylcyclopentasiloxan 0,03 0,06
    Höhersieder 0,69 1,28
    • a)Die Zusammensetzung wurde gaschromatographisch bestimmt
  • In JP-A 7145179 ist beschrieben, dass die Effektivität des stabilisierenden Effekts von beispielsweise BIMS auf eine Zusammensetzung enthaltend TMCTS und BIMS geringer wird, wenn der Anteil des Stabilisators bezogen auf das Gewicht des TMCTS 1 Gew.-% ist. Auch in GB-A 2405404 ist beschrieben, dass Chargen von TMCTS enthaltend 1 Gew.-% BTMS schon nach 72 Stunden bei 80°C in erheblichem Umfang zersetzt bzw. vergelt sind.
  • Überraschenderweise konnte bei den erfindungsgemäß hergestellten Zusammensetzungen, enthaltend TCMTS und sehr geringe Anteile an BTMS als Stabilisator, beobachtet werden, dass während einer Lagerung bei Raumtemperatur (DIN 50014) an Luft über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg keine bzw. keine signifikanten Zersetzungsreaktionen auftraten (Tabelle 5, Charge 1 und Charge 2). Entgegen der in JP-A 7145179 beschriebenen Beobachtung erwies sich die Charge mit dem geringeren Anteil an BTMS, bei der während des gesamten Beobachtungszeit raums keinerlei Zersetzung oder Änderung der Zusammensetzung auftrat (Tabelle 5, Charge 2), als stabiler. Tabelle 5: Langzeitstabilitätsuntersuchung:
    Charge Bestandteile Zusammensetzung [%]a)
    nach Destillation nach 6 Monatenb)
    Charge 1 TMCTS 99,27 97,66
    BIMS 0,17 0,17
    Charge 2 TMCTS 99,90 99,90
    BIMS 0,05 0,05
    • a) Die Zusammensetzung wurde gaschromatographisch bestimmt
    • b) Lagerung unter Standardbedingungen nach DIN 50014.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Herstellung von 2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) durch Aufarbeitung des bei der Umsetzung von Dichlormethylsilan in Gegenwart von Wasser zu linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen entstehendem Prozessabgases.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufarbeitung durch eine oder mehrere Destillationen erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufarbeitung so geführt wird, dass der Anteil an TMCTS im Destillat mindestens 98 Gew,-% beträgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufarbeitung so geführt wird, dass neben TMCTS noch für TMCTS stabilisierend wirkende Polymethylpolysiloxane isoliert werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Destillation Kolonnen mit mindestens 8 theoretischen Böden eingesetzt werden.
  6. Zusammensetzung enthaltend 2,4,6, 8-Tetramethylcyclotetrasiloxan (TMCTS) und gegebenenfalls einen oder mehrere Stabilisatoren erhältlich durch Aufarbeitung des bei der Umsetzung von Dichlormethylsilan in Gegenwart von Wasser zu linearen, endgestopperten Polymethylpolysiloxanen entstehenden Prozessabgases.
  7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Stabilisatoren ein oder mehrere lineare Polymethylpolysiloxane der allgemeinen Formel R3Si-(O-SiR2)n-OSiR3 enthalten sind, wobei n = 0 bis 8 und R ausgewählt wird aus der Gruppe umfassend Wasserstoff ist und Methylgruppen.
  8. Verwendung einer Zusammensetzung nach Anspruch 6 oder 7 als Precursor für CVD-Verfahren.
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