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Die
Erfindung betrifft ein elektrisches Schaltgerät mit einem Kontaktsystem und
mit einem Schaltschloss. Das elektrische Schaltgerät kann als
Leistungsschalter oder Trennschalter ausgebildet sein.
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Aus
der
US 3,614,685 ist
ein Leistungsschalter mit einem mehrpoligen Kontaktsystem bekannt. Pro
Pol weist das Kontaktsystem ein Paar von Festkontakten sowie ein
bewegbares Schaltstück
auf, welches in einer EIN-Stellung des Leistungsschalters die Festkontakte
miteinander verbindet und in einer AUS-Stellung diese Festkontakte
voneinander trennt. Das Schaltstück
ist mit einer Schaltwelle verbunden, die sich beim Schalten von
der EIN- in die AUS-Stellung dreht und dabei das Schaltstück mitnimmt,
wodurch es zur Trennung der Festkontakte kommt.
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Bei
dem in der
US 3,614,685 offenbarten Schaltgerät handelt
es sich um einen so genannten Einfachunterbrecher. Das bewegbare
Schaltstück
ist als einarmiger Hebel ausgeführt,
der an einem Ende ein Kontaktplättchen
aufweist. In der EIN-Stellung des Schaltgerätes liegt das Kontaktplättchen des
bewegbaren Schaltstücks
aus einem Kontaktplättchen auf,
das an einem der beiden Festkontakte angebracht ist. Beim Ausschalten
des Schaltgerätes
wird das bewegbare Schaltstück
um die Schaltwellenachse geschwenkt, so dass die beiden Kontaktplättchen voneinander
getrennt werden und zwischen diesen eine Öffnungsstrecke gegeben ist.
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Des
weiteren umfasst das Schaltgerät
der
US 3,614,685 ein
Schaltschloss mit einem Betätigungsgriff
und mit einem Kniehebelmechanismus, der einen oberen Kniehebel, einen
unteren Kniehebel und eine Feder aufweist, die zwischen dem Betätigungsgriff
und einer unteren Federaufhängung
des Kniehebelmechanismus angeordnet ist. Der obere Kniehebel und
der untere Kniehebel sind über
eine erste Achse gelenkig miteinander verbunden, wobei die erste
Achse die untere Federaufhängung
darstellt. Das Schaltschloss wirkt über den unteren Kniehebel mit
der Schaltwelle zusammen. So wird eine Bewegung des Betätigungsgriffs über den
Kniehebelmechanismus in eine Drehbewegung der Schaltwelle überführt.
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In
der
EP 1 407 466 B1 ist
ein mehrpoliges elektrisches Schaltgerät offenbart, das ein Schaltschloss
gemäß obiger
Beschreibung und ein Kontaktsystem aufweist, das mit zwei Festkontakten
und einem bewegbaren Schaltstück
pro Pol sowie mit einer gemeinsamen Schaltwelle aufgestattet ist.
Das Schaltgerät
ist als so genannter Doppelunterbrecher ausgeführt. Das Schaltstück ist ein
zweiarmiger Hebel, der an seinen zwei äußeren Enden jeweils ein Kontaktplättchen trägt. In der
EIN-Stellung des Schaltgerätes
liegen diese Kontaktplättchen
des Schaltstücks
jeweils auf einem Kontaktplättchen
eines Festkontakts auf. Beim Ausschalten des Schaltgerätes wird
das Schaltstück
durch die Schaltwelle mitgeführt,
so dass die Kontaktplättchen
des Schaltstücks
von den Kontaktplättchen
der Festkontakte abheben. Aufgrund der zwei Hebelarme des Schaltstücks ergeben
sich nun zwei Öffnungsstrecken
zwischen dem Schaltstück
und den Festkontakten.
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Aus
der
DE 692 24 035
T2 ist ein elektrisches Schaltgerät bekannt, das als Doppelunterbrecher
ausgeführt
ist. Ein Kontaktsystem des Doppelunterbrechers umfasst einen ersten
und zweiten Festkontakt und ein drehbar gelagertes Schaltstück mit einem
ersten und zweiten Hebelarm. In einer EIN-Stellung liegen der erste
Hebelarm an dem ersten Festkontakt und der zweite Hebelarm an dem zweiten
Festkontakt an, wodurch die Festkontakte miteinander verbunden sind.
In einer AUS-Stellung ergibt sich eine erste Öffnungsstrecke zwischen dem ersten
Festkontakt und dem ersten Hebelarm. Entsprechend ist eine zweite Öffnungstrecke
zwischen zweitem Festkontakt und zweiten Hebelarm gegeben. Weiter
ist der
DE 692 24
035 T2 ist ein modifiziertes Schaltgerät zu entnehmen, bei der die
erste Öffnungsstrecke
durch ein flexibles Leitungsband überbrückt wird, so dass der erste
Festkontakt und der erste Hebelarm unabhängig von der Stellung des Schaltstücks immer
miteinander verbunden sind. Jedoch halbiert sich dabei die Gesamtöffnungstrecke (Summe
der einzelnen Öffnungsstrecken)
des Schaltgeräts,
was für
ein schnelles und sicheres Trennen der Festkontakte nachteilig ist.
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Im
Vergleich zum Einzelunterbrecher ist der Doppelunterbrecher aufwändiger aufgebaut.
Beispielsweise sind bei einem Doppelunterbrecher zwei Lichtbogenlöschkammern
mit den jeweiligen Löschblechen
vorzusehen, während
der Einfachunterbrecher mit nur einer Lichtbogenlöschkammer
auskommt. Gegenüber
dem Einzelunterbrecher weist der Doppelunterbrecher jedoch den Vorteil
auf, dass durch das zweiarmige Schaltstück eine große Gesamtöffnungsstrecke (Summe der einzelnen Öffnungsstrecken)
realisiert werden kann, wobei gleichzeitig durch die kompakte Bauweise
von Schaltstück (kurze
Hebelarme) geringe Rotation-Massenträgheitsmomente vorliegen, so
dass beim Schalten von der EIN-Stellung in die AUS-Stellung das
Schaltstück schnell
und sicher von den Festkontakten getrennt werden kann.
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In
der Regel weisen Schaltgeräte
der oben beschriebenen Art diverse Schnittstellen für Zubehörteile wie
beispielsweise ein Auslösemechanismus bei
einem auslösefähigen Schaltschloss
des Schaltgerätes
auf. Haben Doppelunterbrecher und Einfachunterbrecher unterschiedliche
Schnittstellen, so müssten
die Zubehörteile
auf die unterschiedlichen Schnittstellen angepasst werden, wenn
beispielsweise ein Doppelunterbrecher durch einen kostengünstigeren
Einfachunterbrecher ersetzt werden soll. Die unterschiedlichen Zubehörteile jedoch
würden
einem flexiblen Einsatz oder Austausch von Doppelunterbrecher und
Einfachunterbrecher entgegenstehen. Wenn beispielsweise für eine bestimmte
Anwendung ausgehend von einem Doppelunterbrecher eine kostengünstige Variante
in Form eines Einfachunterbrechers bereitgestellt werden soll, würde die
erreichbare Kostenersparnis nur dann voll zum Tragen kommen, wenn
die Zubehörteile
des Doppelunterbrechers möglichst
uneingeschränkt
verwendet werden können.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein als Doppelunterbrecher
ausgebildetes Schaltgerät
(„Doppelunterbrecher”) in ein
als Einzelunterbrecher ausgebildetes Schaltgerät („Einzelunterbrecher") umzuwandeln, wobei
diese Umwandlung möglichst
kostengünstig
und möglichst
ohne Einfluss auf die Schnittstellen für Zubehörteile erfolgen soll.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination
gemäß Anspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele können den
Unteransprüchen
entnommen werden.
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Das
erfindungsgemäße Schaltgerät gemäß Anspruch
1 zeichnet sich dadurch aus, dass zur Ausgestaltung als Einfachunterbrecher
eine von der ersten Achse verschiedene Zusatzachse einbaubar ist, durch
die oberer und unterer Kniehebel gelenkig miteinander verbindbar
sind. Vorzugsweise sind erste Achse und Zusatzachse zueinander parallel
ausgerichtet.
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Erfindungsgemäß stellt
beim Einfachunterbrecher wie auch beim Doppelunterbrecher die in
ihrer Lage unveränderte
erste Achse weiterhin die untere Federaufhängung für die Feder dar. Dies ist die Voraussetzung
dafür,
dass bei dem Schaltschloss sowohl für den Einfachunterbrecher als
auch für
den Doppelunterbrecher alle Grundparameter hinsichtlich der Kinematik
des Schaltschlosses gleich bleiben, soweit auch weitere Achsen,
Hebel/Bauteile und geometrische Größen gleich bleiben, die die
Kinematik des Schaltschlosses beeinflussen. Somit sind nicht nur
bestimmte Schaltstellungspositionen (EIN-Stellung, AUS-Stellung)
identisch, sondern es können auch
weitere Zwischenstel lungen wie Kippstellungen des Schaltgerätes identisch
beibehalten werden. Somit können
alle für
die Zubehörteile
notwendigen Schnittstellen des Schaltgerätes ebenfalls identisch ausgebildet
sein. Folglich können
der Einfachunterbrecher und der Doppelunterbrecher mit den gleichen
Zubehörteilen
ausgerüstet
werden.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Handhabe
und das Erscheinungsbild (durch ein gleiches Gehäuse) von Doppelunterbrecher
und Einzelunterbrecher identisch sein können, was die Kundenakzeptanz
dieser beiden Varianten erhöht.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der obere Kniehebel gelenkig über
eine obere Kniehebelachse mit einem Stützhebel verbunden, der an einem
Ende um eine Stützhebelachse
drehbar gelagert ist und an einem anderen Ende in abstützender
Verbindung mit einem Verklinkungsmechanismus bringbar ist. Der Verklinkungsmechanismus
wiederum kann durch ein Auslösemittel
aktiviert, so dass ein auslösefähiges Schaltschloss
vorliegt. So lässt
sich das Schaltgerät
als Leistungsschalter verwenden, wobei bei Überschreiten vorgegebener Grenzwerte des
durch den Leistungsschalter fließenden Stromes (insbesondere
bei einem Kurzschlussstrom oder bei einem über eine bestimmte Zeit auftretenden Überlaststrom)
die Verbindung zwischen Verklinkungsmechanismus und Stützhebel
gelöst
wird, wodurch dann unter der Wirkung der Feder der Kniehebelmechanismus
zusammenbricht, so dass das Schaltschloss in eine AUSGELÖST-Stellung
gelangt, in der das Schaltstück
von wenigstens einem der Festkontakte abhebt und somit die Verbindung
zwischen den beiden Festkontakten unterbrochen ist. Der Stützhebel und
der Verklinkungsmechanismus sind beim Einfachunterbrecher und beim
Doppelunterbrecher zweckmäßigerweise
identisch ausgeführt,
was die Anzahl unterschiedlicher Bauteile klein hält.
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Beim
Doppelunterbrecher kann ein Abstand zwischen der Stützhebelachse
und der ersten Achse kleiner sein als beim Einzelunterbrecher ein
Abstand zwischen der Stützhebelachse
und der Zusatzachse. Beim Schalten von der EIN-Stellung in die AUSGELÖST-Stellung,
drehen bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Stützhebel
und der sowohl bei EIN-Stellung als auch bei AUSGELÖST-Stellung
an ihm anliegende obere Kniehebel um die Stützhebelachse. Aufgrund des
größeren Abstands
zur Stützhebelachse
legt die Zusatzachse beim Einfachunterbrecher bei gleichen Drehwinkel
des Stützhebels
einen größeren Weg
zurück,
der dazu genutzt werden kann, die Schaltwelle des Einfachunterbrechers
im Vergleich zum Doppelunterbrecher in einem größeren Maße zu drehen. Dadurch kann
auch das durch die Schaltwelle geführte Schaltstück beim
Einfachunterbrecher einen größeren Winkelbereich überstreichen,
wenn das Schaltschloss ausgelöst
wird. Aufgrund des größeren Drehwinkels
lässt sich
grundsätzlich
eine größere Öffnungsstrecke
zwischen Festkontakt und Schaltstück realisieren.
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Vorzugsweise
kann beim Doppelunterbrecher ein Abstand zwischen der oberen Kniehebelachse
und der ersten Achse kleiner sein als beim Einzelunterbrecher ein
Abstand zwischen der oberen Kniehebelachse und der Zusatzachse.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist das Schaltschloss so ausgebildet, dass beim Schalten von der
AUS-Stellung, in der
sich der Stützhebel
an dem Verklinkungsmechanismus abstützt, in die EIN-Stellung der
obere Kniehebel um die bei dieser Schaltung nicht bewegte Kniehebelachse
geschwenkt wird. Auch hier hat der größere Abstand von der Drehachse
zur Zusatzachse beim Einfachunterbrecher die Folge, dass die Zusatzachse
beim Schalten von der AUS-Stellung in die EIN-Stellung einen größeren Weg
zurücklegt,
der entsprechend für
einen größeren Drehwinkel
der Schaltwelle genutzt werden kann.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
eine Armlänge
des einarmigen Schaltstücks
beim Einfachunterbrecher 1,4 bis 2-mal größer als eine entsprechende
Armlänge
des zweiarmigen Schaltstücks,
wie es beim Doppelunterbrecher zum Einsatz kommt. Die Armlänge soll
dabei einem Abstand zwischen der Schaltwellenachse und einem äußeren Ende
des Schaltstücks
entsprechen, an dem ein Kontaktplättchen an dem Schaltstück befestigt
ist. Durch die größere Armlänge des
einarmigen Schaltstücks
und des größeren Verdrehwinkels
der Schaltwelle beim Schalten von der EIN-Stellung in die AUSGELÖST-Stellung
lässt sich
beim Einfachunterbrecher eine Öffnungsstrecke
erreichen, die in etwa der Gesamtöffnungsstrecke (Summe der einzelnen Öffnungsstrecken)
beim Doppelunterbrecher entspricht oder in einem tolerierbaren Rahmen
geringer als die Gesamtöffnungsstrecke
des Doppelunterbrechers ist.
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Die
Schaltwellenachse beim Einfachunterbrecher kann gegenüber der
Schaltwellenachse beim Doppelunterbrecher seitlich verschoben sein. Durch
die seitliche Verschiebung der Schaltwellenachse kann die Armlänge des
einarmigen Schaltstücks
gegenüber
der Armlänge
des zweiarmigen Schaltstücks
entsprechend größer ausgeführt sein, ohne
dass dadurch die äußeren Ausmaße des Schaltgeräts bei der
Umwandlung von dem Doppelunterbrecher zum Einfachunterbrecher geändert werden
müssen.
Dies bedeutet, dass Einfachunterbrecher und Doppelunterbrecher in
einem gleichen oder zumindest in einem von außen betrachtet gleich aussehenden
Gehäuse
untergebracht sein können.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der untere Kniehebel bei Doppelunterbrecher und Einzelunterbrecher
unterschiedlich lang ausgebildet. Durch die Variation der Länge des
unteren Kniehebels, der Variation der Lage der Zusatzachse bezogen
auf die erste Achse, die Lage der Schaltwellenachse und/oder die
Variation der Armlänge
des einarmigen Schaltstücks
lässt sich
auf Basis eines als Doppelunterbrecher ausgebildeten Schaltgeräts ein Einzelunterbrecher
bereitstellen, der über
eine genügend
große Öffnungsstrecke
verfügt,
jedoch aufgrund der unveränderten
Kinematik des Schaltschlosses (identische Schaltstellungen, EIN-Stellung,
AUS-Stellung, AUSGELÖST-Stellung,
Kippstellungen) identische Schnittstellen aufweist, so dass auf
gleiche Zubehörteile
zurückgegriffen
werden kann.
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Anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
als Doppelunterbrecher ausgebildetes Schaltgerät im Schnitt;
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2 ein
als Einfachunterbrecher ausgebildetes Schaltgerät im Schnitt;
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3 ausgewählte Teile
des Schaltgeräts der 1;
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4 ausgewählte Teile
des Schaltgeräts der 2.
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5 das
Schaltgerät
der 1 in einer AUSGELÖST-Stellung;
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6 das
Schaltgerät
der 2 in einer AUSGELÖST-Stellung;
-
7 das
Schaltgerät
der 1 in einer AUS-Stellung; und
-
8 das
Schaltgerät
der 2 in einer AUS-Stellung;
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Die 1 zeigt
ein elektrisches Schaltgerät, das
als so genannter Doppelunterbrecher ausgebildet ist und in seiner
Gesamtheit mit 1 bezeichnet. Das Schaltgerät 1 oder
auch der Doppelunterbrecher 1 weist ein auslösefähiges Schaltschloss 2 und
ein Kontaktsystem 3 auf. Das Schaltschloss 2 umfasst einen
Betätigungsgriff 4,
der um eine Betätigungsgriffachse 5 schwenkbar
gelagert ist. Des weiteren umfasst das Schaltschloss 2 einen
Kniehebelmechanismus, der einen oberen Kniehebel 6 und
einen unteren Kniehebel 7 aufweist. In der 1 ist
der untere Kniehebel 7 lediglich gestrichelt dargestellt.
In 3, die ausgewählte
Bauteile des Schaltgeräts 1 zeigt,
ist der untere Kniehebel 7 deutlicher zu erkennen. Über eine
erste Achse 8 sind der obere Kniehebel 6 und der
untere Kniehebel 7 gelenkig miteinander verbunden.
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Zwischen
der ersten Achse 8 und einer oberen Federaufhängung 9 erstreckt
sich eine Feder 10. Die obere Federaufhängung 9 ist als Achse
ausgebildet, die formschlüssig
mit dem Betätigungsgriff 4 verbunden
ist.
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Der
obere Kniehebel 6 weist im wesentlichen eine dreieckige
Grundform auf. In einer unteren Ecke liegt die bereits erwähnte erste
Achse 8. In einer weiteren Ecke des dreieckigen oberen
Kniehebels 6 ist eine obere Kniehebelachse 11 vorgesehen,
durch die der obere Kniehebel 6 mit einem Stützhebel 12 gelenkig
verbunden ist. In einer dritten Ecke des oberen Kniehebels 6 ist
ein Bolzen 13 angeordnet, der in der in 1 und 3 gezeigten
Stellung des Schaltschlosses, die einer EIN-Stellung des Schaltgerätes 1 entspricht,
an dem Stützhebel 12 anliegt.
Die Feder 10 zieht dabei den oberen Kniehebel 6 an
den Stützhebel 12.
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Der
Stützhebel 12 ist
an einem ersten Ende drehbar um eine Stützhebelachse 14 gelagert.
An einem anderen Ende stützt
sich der Stützhebel 12 an einem
Verklinkungsmechanismus 15 ab. Der Verklinkungsmechanismus
weist einen Klinkhebel 16 auf, der um eine Klinkhebelachse 17 drehbar
gelagert ist. Der Stützhebel 12 liegt
mit einer Auflagefläche 18 an einer
Stützfläche 19 des
Klinkhebels 16 auf. Mittels des Verklinkungsmechanismus 15 lässt sich
das Schaltgerät 1 von
der in 1 dargestellten EIN-Stellung in eine AUSGELÖST-Stellung
bringen, wie sie in 5 dargestellt ist und auf die
später
noch näher
eingegangen wird.
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Das
bereits erwähnte
Kontaktsystem 3 umfasst einen ersten Festkontakt 20 und
einen zweiten Festkontakt 21. In der in 1 gezeigten
EIN-Stellung des Schaltgerätes 1 sind
die Festkontakte 20, 21 über ein bewegbares Schaltstück 22 miteinander
verbunden. Das Schaltstück 22 ist
in einer Schaltwelle 23 angeordnet, die um eine Schaltwellenachse 24 verdreht
werden kann. Die Schaltwelle 23 weist zwei Mitnehmerflächen 25 auf,
die ausgehend von der in 1 dargestellten EIN-Stellung
an dem Schaltstück 22 zur
Anlage kommen und Letztgenanntes mitnehmen oder mitdrehen würden, wenn
die Schaltwelle 23 im Uhrzeigersinn gedreht wird.
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Das
Schaltstück 22 ist
als zweiarmiger Hebel ausgebildet, dessen zwei Arme 26, 27 an
ihrem jeweils äußeren Ende
ein Kontaktplättchen 28 halten. In
der in der 1 dargestellten EIN-Stellung
des Schaltgerätes 1 liegen
die Kontaktplättchen 28 auf entsprechenden
Kontaktplättchen 29 der
Festkontakte 20, 21 auf. Nicht dargestellte Federn
drücken
dabei das Schaltstück 22 gegen
den Uhrzeigersinn gegen die Festkontakte 20, 21.
Die nicht dargestellten Federn stützen sich dabei an der Schaltwelle 23 ab.
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Jeweils
einem Festkontakt 20, 21 bzw. jeweils einem Arm 26, 27 des
Schaltstücks 22 ist
eine Lichtbogenlöschkammer 30 zugeordnet,
die mehrere Bleche 31 aufweist. Durch die Lichtbogenlöschkammern 30 sollen
Lichtbögen
gelöscht
werden, die sich beim Öffnen
des Kontaktsystems 3 zwischen den sich dann trennenden
Kontaktplättchen 28, 29 bilden können.
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Bei
dem Schaltgerät 1 kann
es sich um einen dreipoligen Leistungsschalter handeln, bei dem
pro Pol jeweils ein Kontaktsystem 3 vorgesehen ist. Die drei
Kontaktsysteme 3 sind dabei neben einander und senkrecht
zur Schaltwellenachse 24 angeordnet Der dreipolige Leistungsschalter
verfügt über eine gemeinsame
Schaltwelle, die mit nur einem Schaltschloss 3 verdreht
werden kann. Dabei werden die drei Schaltstücke 22 gemeinsam bewegt.
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2 zeigt
ein zu Schaltgerät 1 ähnliches Schaltgerät, das in
seiner Gesamtheit mit 32 bezeichnet wird. Teile oder Bauteile,
die zu entsprechenden Teilen oder Bauteilen des Schaltgeräts 1 identisch oder
im wesentlichen identisch sind, werden mit den glei chen Bezugszeichen
versehen. Das Schaltgerät 32 ist
als Einfachunterbrecher ausgebildet, worin der Hauptunterschied
zum Schaltgerät 1 gesehen
werden kann.
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Mit
Ausnahme eines zum oberen Kniehebel 6 modifizierten oberen
Kniehebels 6' und
eines unteren Kniehebels 7',
der gegenüber
dem unteren Kniehebel 7 des Schaltgeräts 1 ebenfalls geändert ist,
ist das Schaltschloss 2' des
Schaltgeräts 32 identisch zum
Schaltschloss 2 des Schaltgeräts 1. Insbesondere
ist die relative Anordnung der einzelnen Achsen 5, 8, 11, 14, 17 identisch,
die zu einer identischen Kinematik des Schaltschlosses 2' führen. Der
obere Kniehebel 6' weist
eine Zusatzachse 33 auf, die parallel zur ersten Achse 8 verläuft. Durch
die Zusatzachse 33 sind der obere Kniehebel 6' und der untere
Kniehebel 7' gelenkig
miteinander verbunden. In 4, die Teile
des Schaltgerätes 32 zeigen,
ist der untere Kniehebel 7' deutlicher
zu erkennen. Es sei darauf hingewiesen, dass auch bei Schaltgerät 32 die erste
Achse 8 weiterhin als untere Federaufhängung für die Feder 10 fungiert.
Die Zusatzachse 33 hat im Gegensatz zum Doppelunterbrecher 1 nur
die Aufgabe, den oberen Kniehebel 6' mit dem unteren Kniehebel 7' zu verbinden.
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Wie
oben bereits ausgeführt,
unterscheidet sich das Schaltgerät 32 in
erster Linie von dem Schaltgerät 1 durch
ein Kontaktsystem 3',
bei dem ein Schaltstück 22' als einarmiger
Hebel mit nur einem Arm 34 ausgebildet ist. Die Armlänge des
Armes 34 (Abstand zwischen einer Schaltwellenachse 24' und einem Kontaktplättchen 28)
ist beim Einfachunterbrecher 32 größer als die entsprechende Armlänge der
Arme 26, 27 des Schaltstückes 22 des Schaltgerätes 1.
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Das
Schaltstück 22' ist innerhalb
einer Schaltwelle 23' angeordnet,
deren Schaltwellenachse 24' in
der Darstellung der 2 zur Betätigungsgriffachse 5 seitlich
nach rechts verschoben ist. Innerhalb der Schaltwelle 23' ist das Schaltstück 22' um eine Schaltstückachse 35 drehbar
gelagert. In der in 2 dargestellten Stellung, die
einer EIN-Stellung
des Schaltgerätes 32 entspricht,
drückt
eine lediglich skizzierte Feder 36 das Schaltstück 22' mit seinem
Kontaktplättchen 28 gegen
ein Kontaktplättchen 29 des
Festkontakts 20'.
Die Schaltwelle 22' weist
auch eine Mitnehmerfläche 25' auf, die zu
einem öffnen
des Kontaktsystems 3' führt, wenn
die Schaltwelle 23' im
Uhrzeigersinn gedreht würde.
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Das
Schaltgerät 32 weist
einen zusätzlichen Hebel 37 auf,
der zur Anzeige dient, ob die Kontaktplättchen 28, 29 miteinander
verschweißt
sind. Der Hebel 37 lässt
sich um eine Hebelachse 38 aus der in der 2 dargestellten
Stellung verdrehen, soweit die Kontaktplättchen 28, 29 nicht
verschweißt
sind und voneinander beabstandet sind.
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Die
Funktion und Wirkungsweise der Schaltgeräte 1 oder 32 lässt sich
anhand der 4 bis 8 beschreiben,
die verschiedene Stellungen der Schaltgeräte 1, 32 zeigen.
In den 4 bis 8 sind nicht alle bisher beschriebenen
Bauteile mit den entsprechenden Bezugszeichen versehen. Hier wird auf
die 1 bis 4 verwiesen.
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5 zeigt
das Schaltgerät 1 in
einer AUSGELÖST-Stellung.
Ausgehend von der EIN-Stellung, wie
sie in 1 dargestellt ist, stellt sich die AUSGELÖST-Stellung
ein, wenn beispielsweise durch einen anliegenden Kurzschlussstrom über ein
hier nicht dargestelltes Auslösemittel
der Klinkhebel 16 um die Klinkhebelachse 17 im
Uhrzeigersinn gedreht wird, wobei sich der Stützhebel 12 mit seiner
Auflagefläche 18 nicht
mehr an der Stützfläche 19 des
Klinkhebels 16 abstützen
kann und um die Stützhebelachse 14 gegen
den Uhrzeigersinn nach oben schnellt. Verantwortlich dafür ist die
Kraft der Feder 10, durch die der obere Kniehebel 6 und
damit auch der Stützhebel 12 in
Richtung der oberen Federaufhängung 9 gezogen wird.
Gleichzeitig dreht sich der Betätigungsgriff 4 um die
Betätigungsgriffachse 5 in
die in 5 dargestellte Stellung, bis eine fest mit dem
Betätigungsgriff 4 verbundene
Rückstellachse 39 von
oben auf den Stützhebel 12 drückt.
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Bedingt
durch die Drehung des Stützhebels 12 und
des oberen Kniehebels 6 um die Stützhebelachse 14 wird
beim Schaltgerät 1 beim
Schalten von der EIN-Stellung in die AUSGELÖST-Stellung die Lage der ersten
Achse 8 verändert.
Dabei dreht sich über
den unteren Kniehebel 7 die Schaltwelle 23 im Uhrzeigersinn,
die über
eine Antriebsachse 40 (vgl. 3) gelenkig
mit dem unteren Kniehebel 7 verbunden ist. Durch die Drehung
der Schaltwelle 23 im Uhrzeigersinn wird über die
Mitnehmerflächen 25 das
Schaltstück 22 ebenfalls
im Uhrzeigersinn mitgedreht, wodurch die Kontaktplättchen 28 des
Schaltstücks 22 von
den Kontaktplättchen 29 der
Festkontakte 20, 21 getrennt werden.
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7 zeigt
das Schaltgerät 1 in
einer AUS-Stellung. Diese Stellung lässt sich z.B. ausgehend von
der AUSGELÖST-Stellung
des Schaltgeräts 1 (vgl. 5)
erreichen, indem der Betätigungsgriff 4 im
Uhrzeigersinn um die Betätigungsgriffachse 5 gedreht
wird. Dabei drückt
die Rückstellachse 39 des
Betätigungsgriffs 4 den
Stützhebel 12 nach
unten, bis die Auflagefläche 18 des
Stützhebels 12 und die
Stützfläche 19 des
drehend gelagerten Klinkhebels 16 in Eingriff kommen. Beim
Schalten von der AUSGELÖST-Stellung
in die AUS-Stellung ändert sich
die Lage der Schaltwelle 23 nicht, so dass das Kontaktsystem 3 weiterhin
geöffnet
bleibt und zwischen den Kontaktplättchen 28, 29 jeweils
eine Öffnungsstrecke
S1 bzw. S2 gegeben
ist.
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Von
der in 7 gezeigten AUS-Stellung lässt sich das Schaltgerät 1 in
die EIN-Stellung
(vgl. 1 und 3) bringen, indem der Betätigungsgriff 4 bei
eingeklinktem Stützhebel 12 gegen
den Uhrzeigersinn gedreht wird. Dabei bleibt das Kontaktsystem 3 geöffnet, bis
das Schaltschloss 2 einen so genannten Einschalt-Kipppunkt
erreicht, bei dem die erste Achse 8 bzw. die untere Federaufhängung, die
obere Kniehebelachse 11 und die obere Federaufhängung 9 auf
einer Geraden liegen. Wird dieser Einschalt-Kipppunkt überschritten, dreht bedingt
durch die Zugkraft der Feder 10 der obere Kniehebel 6 um die
obere Kniehebelachse 11 im Uhrzeigersinn, bis der Bolzen 13 des
oberen Kniehebels 6 an dem Stützhebel 12 anstößt. Durch
die Drehung um die obere Kniehebelachse 11 wird über den
unteren Kniehebel 7 die Schaltwelle 23 gegen den
Uhrzeigersinn gedreht. Diese Drehung der Schaltwelle 23 wird über die
nicht dargestellten Federn zwischen Schaltwelle 23 und
Schaltstück 22 auf
das Schaltstück 22 übertragen,
bis die Kontaktplättchen 28 auf
den Kontaktplättchen 29 der
Festkontakte 20, 21 aufsetzen.
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Die
Beschreibung der unterschiedlichen Stellungen des Schaltgeräts 1 lässt sich
analog auch auf die unterschiedlichen Schaltstellungen des Schaltgeräts 32 übertragen
(vgl. 6 und 8). In den 1, 2 sowie
in den 4 bis 8 sind diverse Kippwinkel w1, w2, w3 für den Betätigungsgriff 4 eingezeichnet,
die bei jeweils entsprechenden Stellungen der Schaltgeräte 1, 32 gleich
groß sind.
Das gleiche gilt auch für
die Kippwinkel w4, w5 des
Stützhebels 12.
Die Darstellung der Kippwinkel w1 bis w5 soll verdeutlichen, dass trotz unterschiedlicher
Kontaktsysteme 3, 3' die
Kinematik des Schaltschlosses 2 bzw. des Schaltschlosses 2' identisch ist.
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In 8 ist
eine Öffnungsstrecke
S3 eingezeichnet, die den Abstand der Kontaktplättchen 28, 29 in
der AUS-Stellung des Schaltgerätes 32 kennzeichnet.
Man erkennt, dass die Öffnungsstrecke
S3 größer als
S1, S2 ist, jedoch
kleiner als die Summe der Öffnungsstrecken
S1, S2.
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- 1
- Schaltgerät
- 2
- Schaltschloss
- 3
- Kontaktsystem
- 4
- Betätigungsgriff
- 5
- Betätigungsgriffachse
- 6
- oberer
Kniehebel
- 7
- unterer
Kniehebel
- 8
- erste
Achse
- 9
- obere
Federaufhängung
- 10
- Feder
- 11
- obere
Kniehebelachse
- 12
- Stützhebel
- 13
- Bolzen
- 14
- Stützhebelachse
- 15
- Verklinkungsmechanismus
- 16
- Klinkhebel
- 17
- Klinkhebelachse
- 18
- Auflagefläche
- 19
- Stützfläche
- 20
- erster
Festkontakt
- 21
- zweiter
Festkontakt
- 22
- Schaltstück
- 23
- Schaltwelle
- 24
- Schaltwellenachse
- 25
- Mitnehmerfläche
- 26
- Arm
- 27
- Arm
- 28
- Kontaktplättchen
- 29
- Kontaktplättchen
- 30
- Lichtbogenlöschkammer
- 31
- Löschblech
- 32
- Schaltgerät
- 33
- Zusatzachse
- 34
- Arm
- 35
- Schaltstückachse
- 36
- Feder
- 37
- Hebel
- 38
- Hebelachse
- 39
- Rückstellachse
- 40
- Antriebsachse