DE102006058700A1 - Nachrüstbarer elektrostatischer Nasswäscher zur Abgasreinigung und Wärmerückgewinnung - Google Patents

Nachrüstbarer elektrostatischer Nasswäscher zur Abgasreinigung und Wärmerückgewinnung Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Nasswäscher zur Abgasreinigung und/oder Wärmerückgewinnung, insbesondere auch zur Abgasreinigung für die Abgase von Biomasse-Feuerungen, der eine Abscheidkammer (1) aufweist, durch die das Abgas geleitet und mit einer Reinigungsflüssigkeit (5) in Kontakt gebracht wird, wobei in der Abscheidekammer (1) eine Aufladeeinrichtung (4, 6) zur elektrischen Aufladung angeordnet ist. Hierbei lädt die Aufladeeinrichtung (4, 6) die in Tröpfchenform mit dem Abgas in Kontakt zu bringende Reinigungsflüssigkeit (5) elektrisch auf, wodurch in dem Abgas befindliche neutrale Staubpartikel (15) einen elektrischen Dipol ausbilden, sich an den elektrisch geladenen Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) anlagern und mit dieser aus dem Abgas entfernbar sind. Weiterhin wird ein entsprechendes Verfahren vorgeschlagen, bei dem die in Tröpfchenform mit dem Abgas in Kontakt zu bringende Reinigungsflüssigkeit (5) direkt von der Aufladeeinrichtung (4, 6) aufgeladen wird und die sich in dem Abgas befindlichen neutralen Staubpartikel (15) bei der Wechselwirkung mit der Reinigungsflüssigkeit (5) über Influenz ebenfalls elektrisch auflagen, sich an den elektrisch gegensinnig geladenen Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) anlagern und anschließend mit dieser aus dem Abgas entfernbar sind.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrostatischen Nasswäscher zur Abgasreinigung und Wärmerückgewinnung sowie auf ein Verfahren zur Verbesserung der Abgasreinigungsleistung herkömmlicher Nasswäscher für beliebige Anwendungsfälle – insbesondere auch für die Rauchgase von Biomasse-Feuerungen – infolge zusätzlicher elektrostatischer Aufladung des Sprühfeldes. Unter Abgasreinigung wird hier sowohl die Minderung von Partikel- als auch gas- und geruchsförmigen Emissionen verstanden.
  • Die anhaltende Feinstaubdiskussion hat bewirkt, dass der Gesetzgeber eine Verschärfung der Anforderungen an die Emissionen beabsichtigt. Dabei steht insbesondere die Minderung der Feinstaubemissionen zur Debatte.
  • Schon seit langem werden sog. Wäscher als Nassabscheider für partikelförmige Emissionen verwendet. Ihr Konstruktionsprinzip beruht auf der Massenträgheit der zu entfernenden Staubpartikel im Abgasstrom, die beim Umströmen der eingesprühten Wassertropfen im Sprühfeld der Abgasströmung nicht folgen können, auf die Tröpfchen aufprallen und mit ihnen abgeschieden werden. Dies begründet, dass Nassab scheider nur die Abscheidung gröberer Staubpartikel bis ca. 0,5 μm bewirkt. Kleinere Staubpartikel können aufgrund der geringen Massenträgheit der Staubpartikel nicht mehr effektiv abgeschieden werden, da sie der gasförmigen Fluidströmung folgen und somit keine Wechselwirkungen mit den im Wäscher erzeugten Flüssigkeitströpfchen unterliegen.
  • Aktuelle Veröffentlichungen belegen jedoch, dass das Maximum der Feinstaubemissionen z.B. von Holzfeuerungen bei einem mittleren aerodynamischen Durchmesser von unter 0,5 μm liegt. So liegt zum Beispiel das Maximum der Feinstaubemissionen von Holzpellets-Feuerungen bei unter 100 nm, also im Feinststaubbereich. Theoretisch können Nassabscheider demnach keine Feinststaub-Minderung bewirken.
  • Demgegenüber sind trockene elektrostatische Abscheider in der Lage, auch feinste Staubpartikel kleiner als 100 nm mit bis zu 99% Effektivität abzuscheiden. Das Abscheideprinzip beruht auf einer Korona-Spitzenentladung und der daraus folgenden Partikelaufladung, so dass die negativ aufgeladenen Partikel an einer geerdeten Niederschlagselektrode (NE) abgeschieden werden können. Übliche Bauformen sind Rohr- oder Plattenelektrofilter z. B. bei Kraftwerken.
  • Derartige trocken elektrostatisch arbeitende Abscheider weisen jedoch einige Nachteile auf.
  • Dies sind zum einen Bauform und Baugröße. Sie müssen mechanisch abgereinigt werden, was entweder eine Unterbrechung des Betriebes des Abscheiders und damit ggf. einer gesamten Anlage zufolge hat oder gleichzeitig Emissionen der aufgewirbelten abgeschiedenen Staubpartikel während der Abreinigung hervorruft. Sie können im Gegensatz zu Nassabscheidern keine Energie aus den Rauchgasen rückgewinnen. Ebenso können Funkenüberschläge von der Hochspannungselektrode Entzündungen und Explosionen des Rauchgases zur Folge haben.
  • Darüber hinaus sind auch sog. nasse Elektrofilter bekannt. Die mechanische Abreinigung entfällt. Allerdings haben auch diese Nachteile in Bezug auf Bauform und Baugröße und sind meist technisch aufwendig aufgebaut, woraus hohe Kosten resultieren.
  • Grundgedanke dieser Erfindung ist es, durch eine elektrostatische Aufladung des vorzugsweise mit Umlaufwasser betriebenen Sprühfeldes des Abscheiders die jeweiligen Vorteile von Wäscher und Elektrofilter in einem Bauteil miteinander zu vereinen. Dabei ist sowohl eine Aufladung der Wassertröpfchen im Sprühfeld als auch der Staubpartikel im Abgasstrom bzw. eine Kombination beider Maßnahmen möglich. Damit werden nicht nur die Grob-, sondern auch die Feinststaubfraktionen sowohl wirksam abgeschieden als auch problemlos nass abgereinigt. Die mechanische Abreinigung entfällt, die Wiederaufwirbelung des Staubes wird vermieden und die Sekundärbelastung des Abgases verhindert.
  • Zusätzlich zur Abgasreinigung wird außerdem eine beachtliche Energierückgewinnung möglich: Im Wäscher-Sprühfeld findet ein intensiver Wärme- und Stoffaustausch – infolge Aufwärmung des eingedüsten Umlaufwassers bei gleichzeitiger Abkühlung der Abgase – statt. Dieser Wärmerückgewinn kann für beliebige Anwendungsfälle – z. B. industrielle Prozesse, Heizungsanlagen, Warmwasserbereitung – genutzt werden. Zugleich wird das Umlaufwasser wieder auf die zur Wärmerückgewinnung erforderliche niedrigere Einspritztemperatur abgekühlt.
  • Bei hinreichend tiefer Temperatur des Wärmeverbrauchers ist eine Abkühlung der Abgase bis weit unter ihren Taupunkt und dementsprechender Kondensation von Wasserdampf – also sogar Brennwertnutzung – möglich. Überschüssiges Kondensat wird gegebenenfalls gefiltert und/oder neutralisiert und anschließend entsorgt.
  • Eine erste Möglichkeit zur Aufladung des Sprühfeldes ist es, die vom Nasswäscher erzeugten Wassertröpfchen infolge von Influenzwirkung, hervorgerufen durch ein starkes elektrisches Feld, aufzuladen. Es ist aus physikalischen Experimenten bekannt, dass man durch Anlegen eines elektrischen Feldes um eine durchströmte Wasserdüse eine Ladungstrennung bewirken kann. Die Idee der vorliegenden Erfindung ist nun, durch Anordnung z.B. eines leitenden Hohlzylinders oder auch einer Leiterschleife stromabwärts der Austrittsdüse(n) des Wäschers das Sprühfeld elektrostatisch aufzuladen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Nassabscheider zu schaffen, der auch bei hoher Betriebskapazität verhältnismäßig wenig Platz beansprucht. Weiter soll der Abscheider durch einfache, aber wirksame Konstruktion leistungsfähig und zuverlässig und praktisch über längere Betriebszeiten wartungs- und betriebsarm sein. Dieses wird unter anderem dadurch gewährleistet, dass die abzuscheidenden Partikel mit dem Waschmedium Wechselwirken und hierdurch zuverlässig abgeführt werden. Durch den kontinuierlichen Kondensatstrom werden Anbackungen an der Wandung des Wäschers auch bei hohen Staubbelastungen vermieden. Diese genannten Eigenschaften werden schon bei einstufiger Bauweise erreicht, wodurch der Platzbedarf und die Investitionskosten erheblich gesenkt werden.
  • Die Leiterschleife oder auch ein leitender Hohlkörper (z. B. Hohlkegel oder Hohl-Zylinder) wird durch Anlegen einer Hochspannung von mehreren 10 kV auf elektrisches Potential gebracht. Hierdurch ergibt sich ein elektrisches Feld um die Leiterschleife bzw. den Hohlleiter, welches einerseits auf die elektrisch geerdete Düse wirkt. Durch dieses starke elektrische Feld wird in bzw. stromabwärts der Düse eine Ladungstrennung bei dem durchströmenden Wasser bewirkt, welche auf dem Vorhandensein von im Wasser gelösten Ionen beruht. Lädt man den Hohlleiter (oder die Leiterschleife) elektrisch positiv auf, so werden die Wassertröpfchen durch Influenz negativ aufgeladen. Dies hat eine Aufladung der Tropfen zur Folge. Natürlich kann man die Polarität der Leiterschleife oder des Hohlleiters frei wählen. Auch das Anlegen einer hohen Wechselspannung ist denkbar.
  • Mikroskopisch betrachtet wechselwirkt im Nahfeld ein elektrostatisch aufgeladenes Wassertröpfchen nun mit dem neutralen Staubteilchen ebenfalls über Influenz. Somit bildet sich im Staubteilchen ein Dipol aufgrund von Ladungstrennung aus, welcher dann von dem Wassertröpfchen angezogen und gebunden wird.
  • Statistisch gesehen sind infolge von Luftreibung einzelne Staubpartikel mehr oder weniger stark elektrisch mit unterschiedlicher Polarität aufgeladen. Um auch diese Staubpartikel abscheiden zu können, ist deshalb auch die Verwendung einer Wechselspannung sinnvoll. Das Sprühfeld wird dann bei Bedarf wechselnd positiv und negativ aufgeladen.
  • Das eingedüste Waschmedium erwärmt sich infolge des intensiven Wärme- und Stoffaustausches mit dem Abgas. Somit kann anschließend die aus der Abkühlung der Abgase gewonnene Energie mit Hilfe eines Wärmeaustauschers für weitere Wärmeverbraucher sinnvoll genutzt werden. Je nach Höhe der Temperatur der Wärmeverbraucher treten unterschiedliche Zustände auf. Ist die Temperatur so hoch, dass die Einspritztemperatur der Wäscherflüssigkeit über dem Wasserdampftaupunkt der Abgase liegt, tritt nur eine trockene Abkühlung der Abgase und dementsprechend nur ein sensibler Wärmerückgewinn auf. Das bei der Erwärmung verdunstende Wasser muss mittels geeigneter Vorrichtungen – z. B. durch einen Vorratsbehälter mit Füllstandsregelung – nachgespeist werden.
  • Ist die Temperatur des Wärmeverbrauchers jedoch so niedrig, dass die Einspritztemperatur der Wäscherflüssigkeit unter dem Wasserdampftaupunkt der Abgase liegt, tritt eine Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes auf. Dadurch wird nicht nur sensible Wärme, sondern auch latente Verdampfungswärme für den oder die Wärmeverbraucher zurück gewonnen. Es tritt also eine intensive Brennwertnutzung auf. Überschüssiges Kondensat kann gegebenenfalls anschließend einer Aufbereitung unterzogen und entsorgt werden.
  • In 1 ist die erfindungsgemäß verwendete Vorrichtung zur Verbesserung der Abscheideleistung von Nasswäschern an einem schematisch dargestellten Beispiel gezeigt. Das Gerät weist eine Kammer 1 auf, die mit einem Einlassrohr 2 und einem Auslassrohr 3 versehen ist, wodurch das Rauchgas in Pfeilrichtung ein- bzw. austreten kann. Da die Wandung der Kammer nicht selbst als Niederschlagselektrode dient, können Korrosions- und/oder lösungsmittelbeständige Kunststoffe als Werkstoff eingesetzt werden. Selbstverständlich können auch nicht rostende metallische Werkstoffe, z.B. geeignete Edelstähle verwendet werden. Das Rauchgas kann sowohl im Gegenstrom als auch im Gleichstrom bezüglich des Waschmittelstromes dem Gerät zugeführt werden, wobei eine Gegenstromeinleitung aufgrund der höheren Relativgeschwindigkeit bezüglich der Staubpartikel und der Flüssigkeitstropfen empfehlenswert ist.
  • Eine oder auch mehrere sinnvoll angeordnete elektrisch geerdete Düsen 4 erzeugen ein oder mehrere Sprühfelder 5 in Kammer 1, welche durch eine oder auch mehrere Leiterschleifen 6 bzw. Hohlleiter 6 durch eine Hochspannungsquelle 7 (HV) infolge Influenzwirkung elektrisch geladen wird.
  • Die Leiterschleifen 6 bzw. Hohlleiter 6 werden über einen Isolator 8 an der Kammer 1 befestigt. Das Sprühfeld in Kammer 1 dient zur Waschung und Abkühlung der Rauchgase. Das die Wandung der Kammer 1 herunter fließende Kondensat und Waschmedium wird anschließend durch eine Sammelvorrichtung 9 am Boden der Kammer 1 gesammelt, um dieses einer eventuellen nachgeschalteten Wärmenutzung und Reinigung zuzuführen. Überschüssiges Kondensat muss gegebenenfalls entsorgt werden. Auf der Innenseite der Kammer 1 bildet sich ein Flüssigkeitsfilm, welcher geeignet geerdet werden muss. Ein Schwimmer 10 am Boden der Kammer 1 sorgt dafür, das bei Verdunstung Waschflüssigkeit nachgespeist oder bei Kondensation überschüssiges Kondensat abgeleitet wird. Es wird gegebenenfalls gefiltert und/oder neutralisiert und anschließend entsorgt. Ein oberhalb der unteren Kammeröffnung 2 angebrachtes Abtropfblech 11 verhindert, dass Waschflüssigkeit in das Abgassystem eintreten kann.
  • Das oben beschriebene Verfahren benutzt zur Aufladung des Sprühfeldes als Wirkmechanismus die Influenz. Neben der Influenz sind auch andere Wirkmechanismen bekannt. Zum Beispiel kann man einen gerichteten, gegebenenfalls intermittierenden Waschmittelstrahl gegen eine leitende Prallplatte oder einen rotationssymmetrischen Leiterkörper – der auf hohem elektrischem Potential liegt – richten. Infolge des Kontaktes des Waschmittels mit dem Körper lagern sich nun Ladungsträger an die Tropfen an und bewirken deren Aufladung. Eine Anlagerung der Waschflüssigkeit an die Prallelektrode kann z.B. durch deren schnelle Rotation verhindert werden, wobei außerdem infolge der Rotation die Waschflüssigkeit besser zerstäubt wird.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nur die Staubpartikel vor Eintritt in die Kammer elektrostatisch aufzuladen, z.B. durch eine Koronaentladung oder Sprühelektroden.
  • Schließlich besteht auch die Möglichkeit, sowohl die Staubpartikel als auch das Sprühfeld gemeinsam elektrostatisch aufzuladen.
  • 1
    Abscheidekammer
    2
    Einlassrohr
    3
    Auslassrohr
    4
    Düse
    5
    Reinigungsflüssigkeit
    6
    Hohlkörpers/Leiterschleife
    7
    Hochspannung
    8
    Leiter
    9
    Sammelvorrichtung
    10
    Schwimmer
    11
    Tropfenabscheider

Claims (27)

  1. Nasswäscher zur Abgasreinigung und/oder Wärmerückgewinnung, insbesondere auch zur Abgasreinigung für die Abgase von Biomasse-Feuerungen, aufweisend eine Abscheidekammer (1), durch die das Abgas geleitet und mit einer Reinigungsflüssigkeit (5) in Kontakt gebracht wird, wobei in der Abscheidekammer (1) eine Aufladeeinrichtung (4, 6) zur elektrischen Aufladung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladeeinrichtung (4, 6) die in Tröpfchenform mit dem Abgas in Kontakt zu bringende Reinigungsflüssigkeit (5) elektrisch auflädt, wodurch sich in dem Abgas befindliche Staubpartikel (15) ebenfalls elektrisch aufladen, an den elektrisch geladenen Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) anlagern und mit dieser aus dem Abgas entfernbar sind.
  2. Nasswäscher gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladeeinrichtung (4, 6) die in Tröpfchenform in die Abscheidekammer (1) eingebrachte Reinigungsflüssigkeit (5) unmittelbar nach dem Eintreten in die Abscheidekammer (1) elektrisch auflädt.
  3. Nasswäscher gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladeeinrichtung (4, 6) die in Tröpfchenform in die Abscheidekammer (1) einge brachte Reinigungsflüssigkeit (5) im wentlichen vor dem Kontakt mit dem Abgas elektrisch auflädt.
  4. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladeeinrichtung (4, 6) zur elektrischen Aufladung der Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) einen elektrischen Leiter (6), vorzugsweise eine Leiterschleife (6), und/oder einen elektrisch leitenden Körper (6), insbesondere einen Hohlkörper (6) aufweist, die oder der im Bereich der Austrittsöffnung (4) der Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5), vorzugsweise um die Austrittsöffnung (4) in dem Inneren der Abscheidekammer (1) herum angeordnet sind.
  5. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladeeinrichtung (4, 6) die Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) mittels Influenz auflädt, die die elektrische Ladung der Leiterschleife (6) und/oder des elektrisch leitenden Körpers (6) auf die an sich elektrisch neutral geladenen Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) ausübt.
  6. Nasswäscher gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (6) ein Hohlkegelstumpf oder ein Hohlzylinder ist.
  7. Nasswäscher gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (6) oder die Leiterschleife (6) im wesentlichen symmetrisch um die Austrittsöffnung (4) der Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) herum angeordnet und elektrisch aufgeladen ist.
  8. Nasswäscher gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (6) oder die Leiterschleife (6), die vorzugsweise über eine Hochspannung (7) elektrisch aufgeladen ist, gemeinsam mit einer elektrisch geerdeten Düse (4) als Austrittsöffnung (4) der Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) ein elektrisches Feld bildet.
  9. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarität der Leiterschleife (6)/des Hohlkörpers (6) und der Düse (4) frei einstellbar ist.
  10. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (6) oder die Leiterschleife (6) über isolierende Materialien an der Abscheidekammer (1) elektrisch isoliert festgelegt ist.
  11. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (6) oder die Leiterschleife (6) im wesentlichen vollständig aus einem elektrisch leitfähigen Material gebildet ist.
  12. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladeeinrichtung (4, 6) das elektrische Feld derart steuert, dass durch eine vorzugsweise durch Wechselspannung hervorgerufene Umpolarisierung von Leiterschleife (6)/Hohlkörper (6) und Düse (4) der Austrittsöffnung die Polarität des elektrischen Feldes zeitweise oder ständig wechselt.
  13. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als eine Aufladeeinrichtung (4, 6) in der Abscheidekammer (1) angeordnet ist.
  14. Nasswäscher gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mehr als eine Aufladeeinrichtung (4, 6) in der Abscheidekammer (1) zeitweise oder ständig zueinander jeweils umgekehrte Polaritäten erzeugen und so die Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (15) unterschiedlich elektrisch aufladen.
  15. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgas bezogen auf die Sprührichtung der Austrittsöffnung (4) der Reinigungsflüssigkeit (5) im Gleichstrom oder im Gegenstrom durch die Abscheidekammer (1) hindurchtritt.
  16. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsflüssigkeit (5) nach dem Kontakt mit dem Abgas in der Abscheidekammer (1) auffangbar und einer Aufbereitung und/oder Wärmerückgewinnung zuleitbar ist.
  17. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die tröpfchenförmig in das Innere der Abscheidekammer (1) eingesprühte Reinigungsflüssigkeit (5) sich zumindest teilweise entlang der ge samten Innenwandung der Abscheidekammer (1) verteilt und diese zeitweise oder ständig von sich absetzenden Staubteilchen (15, 16) oder sonstigen Verunreinigungen reinigt.
  18. Nasswäscher gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandungen der Abscheidekammer (1) aus einem korrosionsbeständigen Material, vorzugsweise aus lösemittelbeständigem Kunststoff oder metallischen Werkstoffen, insbesondere Edelstahl gebildet sind.
  19. Verfahren zur Abgasreinigung und/oder Wärmerückgewinnung mittels eines Nasswäschers, insbesondere eines Nasswäschers gemäß Anspruch 1 und insbesondere auch zur Abgasreinigung für die Abgase von Biomasse-Feuerungen, wobei der Nasswäscher eine Abscheidekammer (1) aufweist, durch die das Abgas geleitet und mit einer Reinigungsflüssigkeit (5) in Kontakt gebracht wird und in der Abscheidekammer (1) eine Aufladeeinrichtung (4, 6) zur elektrischen Aufladung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die in Tröpfchenform mit dem Abgas in Kontakt zu bringende Reinigungsflüssigkeit (5) direkt von der Aufladeeinrichtung (4, 6) aufgeladen wird und die sich in dem Abgas befindlichen, elektrisch neutralen Staubpartikel (15) bei der Wechselwirkung mit der Reinigungsflüssigkeit (5) über Influenz ebenfalls elektrisch aufladen, sich an den elektrisch gegensinnig geladenen Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (4) anlagern und anschließend mit dieser aus dem Abgas entfernbar sind.
  20. Verfahren gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) elektrostatisch aufgeladen werden.
  21. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Feld in bzw. stromabwärts einer als Elektrode ausgebildeten oder mit einer Elektrode versehenen Düse (4) zur Abgabe der tröpfchenförmig eingebrachten Reinigungsflüssigkeit (5) eine Ladungstrennung bewirkt.
  22. Verfahren gemäß Anspruch 21 dadurch gekennzeichnet, dass die Ladungstrennung im Staubteilchen (15) ein Dipol ausbildet, der von dem elektrisch geladenen Tröpfchen (14) angezogen und gebunden wird.
  23. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die voraufgeladenen Teilchen des Abgases sich an den vorzugsweise gegenpolig aufgeladenen Tröpfchen (14) der Reinigungsflüssigkeit (5) anlagern.
  24. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die in das Abgas tröpfchenförmig eingebrachte Reinigungsflüssigkeit (5) sich bei dem Kontakt mit dem Abgas derart erwärmt, dass der Wärmeinhalt der danach aus der Abscheidekammer (1) abgeführten Reinigungsflüssigkeit (5) zur Rückgewinnung oder weiteren Nutzung in eine entsprechende Einrichtung einbringbar ist.
  25. Verfahren gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Wärmerückgewinnung eine Abkühlung der Abgase bis weit unter ihren Taupunkt möglich wird und der im Abgas enthaltene Wasserdampf kondensiert.
  26. Verfahren gemäß Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass überschüssiges Kondensat gegebenenfalls gefiltert und/oder neutralisiert und anschließend entsorgt wird.
  27. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass als Reinigungsflüssigkeit (5) Wasser verwendet wird.
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