DE102006058669B4 - Tri-calciumphosphat- und/oder hydroxylapatithaltiges selbstaushärtendes Reparaturmaterial für iatrogene Verletzungen der Zahngewebe mit einer Polyphosphatmatrix und einem calciumhydroxidhaltigem Medium - Google Patents
Tri-calciumphosphat- und/oder hydroxylapatithaltiges selbstaushärtendes Reparaturmaterial für iatrogene Verletzungen der Zahngewebe mit einer Polyphosphatmatrix und einem calciumhydroxidhaltigem Medium Download PDFInfo
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Abstract
Tricalciumphosphat-
und/oder hydroxylapatithaltiges selbstaushärtendes Reparaturmaterial aus
Pulver und Lösung
für die
Behandlung von iatrogenen Verletzungen der Zahngewebe, für direkte
und indirekte Pulpaüberkappungen
und zur endodontischen Behandlung von bleibenden Zähnen oder
Milchzähnen
oder Perforation der Wurzelkanäle,
dadurch gekennzeichnet, dass die oben genannten Gehaltsstoffe in
eine Polyphosphatmatrix eingebettet sind, die durch eine Reaktion
des während
des Aushärtungsprozesses
im Pulver entstandenen Calciumhydroxids mit in der Lösung enthaltenen
Salzen der Polyphosphorsäure
gebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein multifunktionelles dentales Reparaturmaterial, das bei iatrogenen Verletzungen der Zahngewebe, für direkte oder indirekte Pulpaüberkappungen, zur endondontischen Behandlung von bleibenden Zähnen oder Milchzähnen, oder zur Behandlung von Perforationen der Wurzelkanäle angewendet werden kann. Das Produkt besteht aus Lösung und Pulver, die zusammen angemischt werden. Das Material zeichnet sich durch ein im Pulver vorhandenes Tricalciumphosphat und/oder Hydroxylapatit aus, sowie durch das ebenfalls im Pulver vorhandene matrixbildende Calciumoxid, das beim Anmischen mit wässeriger Lösung von Natriumpolyphosphat zuerst zu Calciumhydroxid übergeht und mit Natriumpolyphosphat reagierend, die Matrix des Produktes bildet. Die oben beschriebene Funktion des Calciumhydroxids kann als Medium in dem Aushärtungsprozess angesehen werden. Da die Bestandteile des Präparates als Derivate von Calciumphosphaten Ähnlichkeiten mit den chemischen Baustoffen der Zahnhartgewebe aufweisen, kann es an der Kontaktstelle zu Dentin, zum Wurzelzement, zum apikalen Parodontium und der Zahnpulpa in hohem Grade integriert werden. Zugleich besitzt es nach dem Anmischen einen hohen pH-Wert: > 13. Durch die Ca(OH)2-Aufnahme in die Polyphosphatmatrix werden die pH-Werte je nach Aufnahmegrad abgebaut (nach 3 Tagen pH 11,5, nach 7 Tagen pH 10, nach 10 Tagen pH 9).
- Dank seines hohen pH-Wertes, der bei der Zahngewebebehandlung (Endodontischen- und Zahnpulpabehandlung) erwünscht ist, seinem Tricalciumphosphat- und/oder Hydroxylapatitgehalt und seiner Polyphosphatmatrix können direkte und indirekte Pulpaüberkappungen vorgenommen werden. Ebenfalls können Perforationen der Wurzelkanäle, sowie endondontische Behandlungen der Milchzähne bzw. bleibenden Zähne durchgeführt werden. Das vorgestellte Präparat kann in zwei Varianten: mit Röntgenkontrastmittelwie z. B. Bariumsulfat, Zirkoniumoxid- bzw. ohne Röntgenkontrastmittel, je nach Bedarf verwendet werden.
- Bei der Anwendung derzeitig gängiger dentaler Materialien für o. g. Anwendungsbereiche wurden bisher keine selbstaushärtenden tricalciumphosphat- bzw. hydroxylapatithaltigen Präparate mit einer Ca/Ca-Na-Polyphosphatmatrix – wozu alle Bestandteile zu Calciumphosphatderivaten gehören, angeboten. Es wurden folgende Druckschriften
DE 690 00 659 T2 ,US 4 880 610 ,DE 699 14 264 T2 in Betracht gezogen. - Die erfinderische Leistung beruht darauf, dass sowohl das Zahngewebe-Reparaturmaterial aus Tricalciumphosphat und/oder Hydroxylapatit, als auch die selbstaushärtende Matrix aus Calcium/Calcium-Natrium-Polyphosphaten bestehen, einen hohen Calciumphosphatgehalt aufweisen und dadurch eine Ähnlichkeit mit dem Zahnhartgewebe-Calciumphosphatgehalt aufzeigen.
- Um o. g. Ziele zu erreichen wird eine biokompatible Matrix benötigt. Diese matrixbildenden Eigenschaften bieten Calcium- bzw. Calcium- und Natriumpolyphosphate, die sich in einer Reaktion von Salzen der Polyphosphorsäure, wie Natriumpolyphosphat mit o. g. Calciumhydroxid-Medium bilden. Die Konzentrationen von wässerigen Lösungen des Natriumpolyphosphats liegen zwischen 1–99% und sind für die Bindezeit des Produktes verantwortlich: bei niedrigen Konzentrationen des Natriumpolyphosphats ist die Bindezeit sehr kurz (< 1 Min.), bei hohen Konzentrationen des Natriumpolyphosphats ist die Bindezeit lang (> 6 Min.). Die Bindezeit bei einer Konzentration des Natriumpolyphosphats von 30% beträgt 2,5–3,5 Minuten, bei 40% beträgt sie 4,5–5,5 Minuten. Die zuerst entstehenden Komplexe von Calciumionen und Polyphosphaten sind wasserlöslich. Bei den Aushärtungsprozessen gehen sie allmählich in Calciumpolyphosphate bzw. Natrium- und Calciumpolyphosphate über, die nicht wasserlöslich sind und eine angemessene Härte aufweisen. Die auf diese Weise entstandene Produktmatrix kann die Tricalciumphosphat- bzw. Hydroxylapatitmoleküle, sowie Kontrastmittel einbetten. Die Lösung wird mit dem Pulver immer zu einer cremigen Konsistenz angerührt und reguliert damit die Proportion zwischen Lösung und Pulver oder genauer gesehen, zwischen Lösung und Produktmatrix.
- Die Zweckbestimmung des Produktes ist vielseitig und je nach Anwendungsart mit Röntgenkontrastmittel bzw. ohne Röntgenkontrastmittel: für die Herstellung von dentalen Unterfüllungen: für direkte und indirekte Überkappungen wird die Version ohne Röntgenkontrastmittel benutzt. Für den Verschluss von Perforationen des Wurzelkanals wird die Version mit Röntgenkontrastmittel gebraucht. Zu endodontischen Behandlungen von Milchzähnen wird die Version ohne Kontrastmittel bevorzugt, für die endodontische Behandlung von bleibenden Zähnen wird die Version mit Röntgenkontrast empfohlen.
- Das Präparat soll zuerst nach der Stillung der Blutung angewendet werden. Falls es nicht möglich ist, kann man das Präparat temporär, ohne Röntgenkontrastmittel für eine Woche verwenden.
Claims (2)
- Tricalciumphosphat- und/oder hydroxylapatithaltiges selbstaushärtendes Reparaturmaterial aus Pulver und Lösung für die Behandlung von iatrogenen Verletzungen der Zahngewebe, für direkte und indirekte Pulpaüberkappungen und zur endodontischen Behandlung von bleibenden Zähnen oder Milchzähnen oder Perforation der Wurzelkanäle, dadurch gekennzeichnet, dass die oben genannten Gehaltsstoffe in eine Polyphosphatmatrix eingebettet sind, die durch eine Reaktion des während des Aushärtungsprozesses im Pulver entstandenen Calciumhydroxids mit in der Lösung enthaltenen Salzen der Polyphosphorsäure gebildet ist.
- Tricalciumphosphat- und/oder hydroxylapatithaltiges selbstaushärtendes Reparaturmaterial aus Pulver und Lösung für die Behandlung von iatrogenen Verletzungen der Zahngewebe, für direkte und indirekte Pulpaüberkappungen und zur endodontischen Behandlung von bleibenden Zähnen oder Milchzähnen oder Perforation der Wurzelkanäle, dadurch gekennzeichnet, dass die oben genannten Gehaltsstoffe mit Röntgenkontrastmitteln in eine Polyphosphatmatrix eingebettet sind, die durch eine Reaktion des während des Aushärtungsprozesses im Pulver entstandenen Calciumhydroxids mit in der Lösung enthaltenen Salzen der Polyphosphorsäure gebildet ist.
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DE102006058669A DE102006058669B4 (de) | 2006-12-13 | 2006-12-13 | Tri-calciumphosphat- und/oder hydroxylapatithaltiges selbstaushärtendes Reparaturmaterial für iatrogene Verletzungen der Zahngewebe mit einer Polyphosphatmatrix und einem calciumhydroxidhaltigem Medium |
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DE102006058669A1 DE102006058669A1 (de) | 2008-06-26 |
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---|---|
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Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4880610A (en) * | 1988-04-20 | 1989-11-14 | Norian Corporation | In situ calcium phosphate minerals--method and composition |
DE69000659T2 (de) * | 1989-08-14 | 1993-06-03 | Norian Corp | Zusammensetzungen fuer in situ hergestellte kalziumphosphatmineralien. |
DE69914264T2 (de) * | 1998-07-03 | 2004-12-09 | Lee, Jin-Yong | Knochenregenerierungsmaterial |
-
2006
- 2006-12-13 DE DE102006058669A patent/DE102006058669B4/de active Active
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4880610A (en) * | 1988-04-20 | 1989-11-14 | Norian Corporation | In situ calcium phosphate minerals--method and composition |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Römpp Chemie Lexikon Online, Stichwort "Medium" in : http://www.roempp.com/prod/roempp.php v. 8.5..20 08 |
Römpp Chemie Lexikon Online, Stichwort "Medium" in: http://www. … roempp.com/prod/roempp.php v. 8.5..2008 * |
Also Published As
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