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Die
Erfindung betrifft einen Zahnseidenhalter (10) gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei
einer konventionellen Handhabungsmethode für Zahnseide, die von den meisten
Zahnseideherstellern empfohlen wird, muss ein längerer Zahnseidestrang aus
handelsüblichen
Spenderboxen entnommen und zur Fixierung an jeder Hand mehrmals um
einen oder mehrere Finger gewickelt werden. Die Zahnseide wird mit
beiden Händen
gespannt und über
die Fingerkuppen von zwei weiteren Fingern, in der Regel Zeigefinger
oder Daumen, in den Mund zu den Zahnzwischenräumen geführt. Bei dieser Methode ist
es unbedingt erforderlich, die Länge
des zwischen den Händen
gespannten Zahnseidestrangs so anzupassen, dass damit unter Zuhilfenahme
der Führungsfinger
in der Mundhöhle
gut gearbeitet werden kann. Diese Längenanpassung wird durch Auf- oder Abwickeln des
Zahnseidestrangs an den Fixierfingern erreicht.
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Die
Nachteile dieser konventionellen Methode bestehen darin, dass die
mit der Zahnseide umwickelten Finger, durch den meist sehr feinen,
straff gewickelten und gespannten Zahnseidefaden, in sehr unangenehmer
Weise eingeschnürt
werden, und dass häufig
ein weit größerer Anteil
Zahnseide für
die sichere Fixierung an den Fingern aufgewendet werden muss, als
für die
eigentliche Zahnreinigung notwendig ist. Die benötigte Längenanpassung des Zahnseidestrangs
kann auch nur in sehr groben Schritten durchgeführt werden, weil für eine einzige Umwicklung
beispielsweise des Mittelfingers eines erwachsenen Menschen durchschnittlich
60 mm Fadenlänge
erforderlich sind.
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Um
diese Nachteile zu beseitigen ist es bekannt, die Zahnseide in Hilfswerkzeuge,
sogenannte Zahnseidenhalter, einzuspannen. Zum einen gibt es gabelförmige Zahnseidenhalter
bei welchen ein Zahnseidestrang zwischen zwei Gabelzinken aufgespannt
wird. Zur Zahnreinigung muss dabei mit dem gabelförmigen Bauteil
im Mund am empfindlichen Zahnfleischbereich gearbeitet werden. Derartige
Geräte
sind in vielfältigen
Ausführungsformen
beschrieben.
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Des
Weiteren sind Hilfswerkzeuge bekannt, bei welchen die Zahnseide
an zwei separaten Haltern fixiert wird, die dann jeweils in einer
Hand gehalten werden, um einen Zahnseidestrang zwischen beiden Händen für die Zahnreinigung
zu spannen. Bei der Verwendung dieser sogenannten Zweihand-Zahnseidenhalter
wird der Zahnseidefaden dann, wie auch bei der bereits beschriebenen
konventionellen Methode, unter Zuhilfenahme von zwei Fingern zu
den Zähnen
geführt.
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Die
Anwendung der Zahnseide unter Zuhilfenahme von Führungsfingern hat den Vorteil,
dass diese aufgrund der gewohnten konventionellen Methode einem
Großteil
der Zahnseideanwender bereits geläufig ist, und zudem besteht
nur ein sehr geringes Verletzungsrisiko für Zähne und Zahnfleisch, weil (außer den
beiden Führungsfingern
und Zahnseide) keine Werkzeuge in den Mund eingeführt werden
müssen.
Ein weiterer Vorteil der Zweihandmethode besteht darin, dass die
Zahnseide sehr flexibel gehandhabt werden kann, indem diese beispielsweise,
wie von Zahnhygienikern gefordert, U-förmig um den Zahn gelegt werden
kann um ein optimales Reinigungsergebnis zu erzielen. Mit einem
Zahnseidestrang der straff in eine Gabel eingespannt ist, ist diese
Anforderung nicht zu bewerkstelligen.
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Bei
der Verwendung von Zweihand-Zahnseidenhaltern besteht aber ebenso
wie bei der beschriebenen konventionellen Methode die Notwendigkeit, dass
die Länge
des zwischen den Händen
gespannten Zahnseidestrangs so angepasst werden muss, dass mit den
Führungsfingern
optimal in der Mundhöhle
gearbeitet werden kann. Hierbei spielen beispielsweise neben der
Handgröße des Anwenders, auch
die Wahl der verwendeten Führungsfinger
und die bevorzugte Haltetechnik sowie die Lokalisation der zu reinigenden
Zähne eine
Rolle.
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Aus
den Erfahrungen mit der konventionellen Handhabungsmethode haben
sich für
die Reinigung der verschiedenen Zahnbereiche, (Ober- und Unterkiefer,
Front- und Backenzahnbereich) unterschiedliche Haltetechniken als
sehr hilfreich herausgestellt. Für
die Reinigung der Zähne
im Unterkiefer ist es beispielsweise günstig, den Zahnseidefaden mit
den Zeigefingern zu führen,
die Zähne
im Oberkiefer sind durch eine Zahnseideführung mit den beiden Daumen
bequemer erreichbar. Für
die hinteren Backenzähne
ist es wegen des längeren
Wegs in die Mundhöhle
häufig
vorteilhaft, mit einem längeren
freien Zahnseidestrang zu arbeiten, während für die Frontzähne wiederum
ein kurzer Zahnseidestrang besser handhabbar ist.
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Weil,
aus den oben aufgezeigten Gründen, während der
Zahnreinigung mehrmals eine Längenanpassung
des freien Zahnseidestrangs erforderlich ist, sollte diese Anpassung
möglichst
einfach und schnell mit Hilfe des Zahnseidenhalters realisiert werden
können.
Um diese Längenänderung
vorzunehmen, kann ein Stück
Zahnseide beispielsweise auf stabförmige Haltewerkzeuge auf- bzw.
abgespult werden, indem diese Haltewerkzeuge um ihre Längsachse
rotiert werden.
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Bei
dieser Methode besteht aber das Problem, dass ein aufgespulter Zahnseidestrang
leicht vom Halter abrutschen kann, wenn beim Spannen des Zahnseidestrangs
eine Kraftkomponente in Richtung der Halter-Längsachse auftritt, wie zum
Beispiel beim Kippen eines Zahnseidenhalters. Ein sicheres Spannen
ist praktisch nur möglich,
wenn die Längsachse
der Zahnseidenhalter im Wesentlichen senkrecht zur Erstreckungsrichtung
des Zahnseidestrangs ausgerichtet bleibt. Da aber, wie bereits erläutert, im
Verlauf der Zahnreinigung mit der Zweihandmethode mehrere unterschiedliche
Haltetechniken in unterschiedlichen Haltepositionen nötig sind, besteht
eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein aufgespulter Zahnseidestrang,
durch in unterschiedlicher Richtung wirkende Spann- und Schubkräfte, während der
Zahnreinigung vom Halter abgleitet. Dieser Sachverhalt wird besonders
deutlich, wenn ein Zahnseidestrang über einen Daumen als Führungsfinger
gespannt wird, weil für
eine ergonomische Handhabung eines stabförmigen Zahnseidenhalters der
Daumen den Zahnseidestrang in der Regel in Richtung der Halterlängsachse
belastet und ihn dadurch vom Halter abschiebt. Außerdem besteht bei
stabförmigen
Zahnseidenhaltern mit einem in der beschriebenen Art und Weise aufgespulten
Zahnseidestrang das Problem, dass durch die Krafteinwirkung beim
Spannen der Zahnseide ein Drehmoment entsteht, das zu unerwünschter
Rotation des Halters und damit zur Abwicklung der aufgespulten Zahnseide
führen
kann, zumal der Haltergriff, je nachdem welcher Führungsfinger
(Zeige- oder Mittelfinger) bevorzugt wird, teilweise nur mit zwei
bis drei Fingern in der Hand festgehalten werden kann.
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Aus
der
US 5 680 875 A und
der
US 6 019 109 A sowie
der
US 2003/0019503
A1 sind stabförmige
Zweihand-Zahnseidenhalter bekannt. Bei den beiden erst genannten
ist die Notwendigkeit der Längenanpassung
des freien Zahnseidestrangs beschrieben. Das Problem einer schnellen
und sicheren Refixierung, nach dem Spulen für die Längenanpassung, ist dort nicht
gelöst.
Bei beiden Ausführungen
kann der aufgespulte Zahnseidestrang von den Zahnseidenhaltern abrutschen,
wenn während
der Zahnreinigung der oder die Zahnseidenhalter nicht senkrecht
zum Zahnseidestrang ausgerichtet bleiben, oder wenn auf den Zahnseidestrang
Kraftkomponenten in Richtung der Halterlängsachse einwirken. Bei der
US 2003/0019503 A1 wird
die Fixierung des Zahnseidestrangs durch eine Kombination aus aufwändiger Wi ckeltechnik
bzw. Verknotungen über Ausstülpungen
an einem Fixierkopf in Verbindung mit einem zusätzlichen Anpressen des Zahnseidestrangs
mit den Fingern erreicht. Eine komfortable Längenanpassung des freien Zahnseidestrangs
mit einer schnell durchführbaren
und sicheren Refixierung wird auch hier nicht gelöst.
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Aus
der
US 5 062 437 A ist
ein Zahnseidenhalter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt.
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In
der
US 5 570 710 A ist
ein Zahnseidenhalter offenbart, der aus zwei miteinander verschraubbaren
Teilen besteht, wobei in einem der Teile V-förmige Nuten vorgesehen sind,
in welche ein Zahnseidenstrang eingelegt werden kann.
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Aus
der
US 4 926 820 A ist
ein Zahnseidenhalter bekannt, bei dem ein scheibenförmiges Element
mit einem zylindrischen Element verbunden ist, so dass an der Verbindungsstelle
eine Nut entsteht, in der Zahnseide aufgewickelt werden kann.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, einen Zahnseidenhalter zu schaffen,
der eine verbesserte Befestigungsmöglichkeit aufweist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügte
Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 Eine
Vorder- und eine Seitenansicht eines einzelnen erfindungsgemäßen Zahnseidenhalters;
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Zahnseidenhalter-Paars mit einem zwischen
den beiden Zahnseidenhaltern gespannten freiem Zahnseidestrang;
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3a–3d ein
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Zahnseidenhalters
mit einem separaten Fixierkopf, welcher auf einen in einem Griff integrierten
Gewindestift aufgeschraubt ist;
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3a den
Zahnseidenhalter mit dem verschraubbaren Fixierkopf im gelösten Zustand
und mit einem um den Gewindestift herumgewickelten Zahnseidestrang;
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3b den
Zahnseidenhalter mit einem verschraubbaren Fixierkopf im verschraubten
Zustand und dem aufgespulten und arretierten Zahnseidestrang;
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3c eine
vergrößerte Darstellung
einer Einzelheit von 3a mit gelöstem Fixierkopf;
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3d einen
Kopfbereich des Zahnseidenhalters mit dem aufgespulten Zahnseidestrang,
welcher kurz vor einem Einrasten, Arretieren in einen Schlitz über eine
Fixierkopfkante gleitet;
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4a–4f perspektivische
Ansichten von verschiedenen Ausführungsformen
des Fixierkopfs am Beispiel eines separaten (verschraubbaren) Fixierkopfs
mit Innengewinde;
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4a einen
Fixierkopf mit zwei schräg
zu einer Längsachse
verlaufenden Schlitzen, deren Neigungswinkel entgegengesetzt sind;
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4b einen
Fixierkopf mit vier schrägen Schlitzen
(V-Anordnung);
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4c einen
Fixierkopf mit acht, sich überkreuzenden
Schlitzen, (X-Anordnung);
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4d einen
Fixierkopf mit einem parallel zu einer Längsachse verlaufendem Schlitz;
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4e einen
Fixierkopf mit zwei ebenen Flächen
und zwei schräg
verlaufenden Schlitzen, deren Neigungswinkel entgegengesetzt sind;
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4f einen
mehrkantigen Fixierkopf mit schräg
verlaufenden Schlitzen (V-Anordnung);
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5 eine
perspektivische Ansicht des Zahnseidenhalters zur Darstellung einer
Handhabungsmethode, wenn die Zahnseide über beide Daumen geführt wird;
und
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6 eine
perspektivische Ansicht des Zahnseidenhalters mit Darstellung einer
Handhabungsmethode, wenn die Zahnseide über Daumen und Zeigefinger
geführt
wird;
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7a eine
Variante des Zahnseidenhalters mit einem beweglichen Fixierkopf
welcher mit einer Rändelmutter über eine
Zugstange betätigbar
ist;
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7b eine
Schnittdarstellung von 7a.
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1 zeigt
einen einzelnen erfindungsgemäßen Zahnseidenhalter 10.
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Der
Zahnseidenhalter 10 hat eine vorzugsweise stabförmige Gestalt,
bestehend aus einem Griff 12 und einem an einem distalen
Ende Z liegenden Kopfbereich mit Fixiermitteln 14, 16, 18, 18' für Zahnseide 22 (siehe 3b).
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Der
stabförmige
Griff 12, kann durch eine beliebige freie Formgebung gestaltet
werden (z. B. Verjüngung,
Wellenform oder mehrkantige Querschnitte), ist aber so dimensioniert,
dass er bequem mit den Fingern umklammert und um eine Längsachse
A rotiert werden kann. Am Griff 12 ist bevorzugt eine ebene
Grifffläche 20 vorgesehen,
damit der Zahnseidenhalter 10 bei einer Zahnreinigung auch
mit nur zwei bis drei Fingern verdrehsicher festgehalten werden kann
und um ferner eine Bestückung
mit neuer Zahnseide 22 zu erleichtern.
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Die
Fixiermittel für
die Zahnseide 22 bestehen aus einer Ringnut 14 und
einem Fixierkopf 16 mit Schlitzen 18, 18', welcher die
Ringnut 14 auf einer Seite begrenzt. Der Fixierkopf 16 hat
eine vorzugsweise zylindrische Gestalt (4a–d), kann
aber alternativ auch beliebige andere Querschnittsformen, beispielsweise
elliptische oder vieleckige (4f) Querschnitte
aufweisen, oder derart gestaltet werden, dass sich am Umfang beispielsweise
zwei ebene Flächen 32 ausbilden
(4e). An der Grenze zur Ringnut 14 bildet
der Fixierkopf 16 eine sich über einen Umfang erstreckende
oder in Segmenten angeordnete Kante 30 aus, welche nicht
unbedingt scharfkantig ausgeführt
sein muss, sondern mit einer kleinen Fase oder einem kleinen Radius
versehen sein kann.
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Am
Umfang des Fixierkopfs 16 befinden sich parallel und/oder
schräg
zu einer Längsachse
A des Zahnseidenhalters 10, 10' angeordnete schmale Schlitze 18, 18' bzw. Nuten 18, 18', welche sich über die
gesamte Länge
in Richtung einer Längsachse A über den
Fixierkopf 16 hinwegerstrecken, also durchgängig von
der Ringnut 14 bis zum freien distalen Ende Z des Zahnseidehalters 10 bzw.
des Fixierkopfs 16 verlaufen. Die Schlitze 18, 18' sind vorzugsweise geradlinige
Ausschnitte am Umfang des Fixierkopfs 16 deren Erstreckungsrichtung
in einem Winkel von vorzugsweise 10° bis 40° zu einer Längsachse A verläuft. Bei
einer derartigen bevorzugten Anordnung der Schlitze 18, 18' ergibt sich
in deren Verlauf eine unterschiedliche Tiefe, welche an den Schlitzenden also
an den stirnseitigen Endflächen
des Fixierkopfs 16 jeweils vorzugsweise bis zu 2 mm betragen
sollte. Eine bevorzugte Breite der Schlitze 18, 18' beträgt 0,5 mm
bis 1 mm (bei U-förmigen
Schlitzquerschnitt). Bei einem Verlauf schräg zu einer Längsachse
A können
die Schlitze 18, 18' auch
schraubenlinienförmig ausgebildet
sein.
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Die
Ringnut 14, welche auf einer Seite durch den Fixierkopf 16 begrenzt
wird, kann einen U-förmigen
oder einen V-förmigen
Querschnitt aufweisen. Die Wahl eines V-förmigen Querschnitts der Ringnut 14 ist
vorteilhaft, weil sich die Schlingen eines in die Ringnut 14 aufwickelbaren
Zahnseidestrangs 22 schon nach etwa eineinhalb Umwicklungen
sofort übereinanderlegen,
wodurch eine ausreichend hohe Umschlingungsreibung entsteht, sodass
der Zahnseidestrang 22 bei Zugspannung in Wickelrichtung, das
heißt
senkrecht zu einer Längsachse
A, am Zahnseidenhalter 10, 10' hinreichend fixiert bleibt. Zudem
kann die Ringnut 14 zumindest teil- bzw. abschnittsweise
mit einer dünnen
Elastomerschicht beschichtet werden, um eine günstige Haftreibung/Umschlingungsreibung
für eine
radiale Vorfixierung des Zahnseidestrangs 22 zu erreichen.
Der Zahnseidenhalter 10, 10' ist vorzugsweise aus thermoplastischen
Werkstoffen mit elastomeren Weichbeschichtungen gefertigt.
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2 zeigt
ein mit Zahnseide 22 bestücktes Halterpaar des Zahnseidenhalters 10, 10' einsatzbereit
für eine
Zahnreinigung. Zur Bestückung
des Zahnseidenhalters 10, 10' mit Zahnseide wird ein etwa 30
cm langer Zahnseidestrang 22 aus einer handelsüblichen
Spenderbox abgeschnitten und dessen Ende 22' mit einem Daumen auf die ebene Grifffläche 20 gepresst,
mit ein bis zwei Umschlingungen in die Ringnut 14 gewickelt
und anschließend durch
ein Einrasten in einen Schlitz 18, 18' arretiert. Um
diese Arretierung vorzunehmen wird der Zahnseidestrang 22 leicht
gespannt und in axialer Richtung zum distalen Ende Z gezogen, zusätzlich kann der
Zahnseidenhalter 10, 10' noch leicht schräg gekippt
gehalten werden. Dies führt
zu einem kurzzeitigen Abgleiten des Zahnseidestrangs 22 über die Kante 30 bis
dieser schließlich
in den nächstgelegenen
Schlitz 18, 18' einrastet
(siehe auch 3d). Um günstige Gleiteigenschaften zu
erhalten und um die Zahnseide 22 während des Gleitvorgangs vor
Ausfaserung zu schützen,
kann die Kante 30 leicht abgerundet oder mit einer kleinen
Fase versehen werden.
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Ein
Schrägverlauf
der Schlitze 18, 18' bezüglich der
Längsachse
A des Zahnseidenhalters 10, 10' ist vorteilhaft, damit der Zahnseidestrang 22 leicht
in einen Schlitz 18, 18' einrasten bzw. eingleiten kann. Der
Neigungswinkel der Schlitze 18, 18' ergibt sich im Wesentlichen aus
dem Abgleitverhalten des Zahnseidestrangs 22 über die
Kante 30, entspricht aber auch einer günstigen ergonomischen Ausrichtung,
in welcher der Zahnseidenhalter 10, 10' während der Zahnreinigung
vorwiegend gehalten wird. (siehe 2, 5, 6).
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Bei
einer Ausführungsform
mit schräg
verlaufenden Schlitzen 18, 18' besitzt der Fixierkopf 16 vorzugsweise
mindestens zwei solcher Schlitze 18, 18' mit einander
entgegengesetzten Neigungswinkeln. Dadurch wird sichergestellt,
dass der Zahnseidenhalter 10, 10' sowohl mit der rechten als auch
mit der linken Hand verwendet werden kann und das Einrasten des
Zahnseidestrangs 22 in einen der Schlitze 18, 18' unabhängig von
der Wicklungsrichtung gewährleistet
ist.
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Auf
einen zweiten, bevorzugt identischen Zahnseidenhalter 10' wird das andere
Ende des Zahnseidestrangs 22' auf
dieselbe Weise in dessen Ringnut 14' vorfixiert; der erste vorbereite te
Zahnseidenhalter 10 kann währenddessen mit einer Hand festgehalten
werden oder hängt
am Ende des bereits fixierten Zahnseidestrangs 22. In einem
nächsten Schritt
kann die benötigte
Arbeitslänge
des zwischen den beiden Zahnseidenhaltern 10, 10' befindlichen freien
Zahnseidestrangs 22 eingestellt werden. Indem ein Zahnseidenhalter 10, 10' um seine Längsachse
A rotiert bzw. gedreht wird, kann der Zahnseidestrang 22 in
der Ringnut 14 auf- bzw. abgespult werden, bis die erforderliche
Arbeitslänge
erreicht ist. Nach abgeschlossener Längeneinstellung wird der Zahnseidestrang 22 auch
an diesem Zahnseidenhalter 10' auf die gleiche Weise mittels
eines Schlitzes 18, 18' arretiert. Damit ist der aufgespulte
Zahnseidestrang 22 radial und axial fixiert und kann auch
dann nicht mehr vom Zahnseidenhalter 10 abrutschen, wenn
in einem Extremfall die Längsachse
A und die Haupterstreckungsrichtung der Zahnseide 22 parallel verlaufen.
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Weitere
Längenänderungen
des freien Zahnseidestrangs 22 können durch eine sehr einfache
Technik vorgenommen werden indem zumindest ein Zahnseidenhalter 10 senkrecht
zur Erstreckungsrichtung des Zahnseidestrangs 22 ausgerichtet
und eine leichte Drehung (Drehwinkel ist abhängig von der Stellung der Schlitze 18, 18') um dessen
Längsachse
A vorgenommen wird, kann die Arretierung des Zahnseidestrangs 22 gelöst und die
Längenänderung
durch ein Spulen vorgenommen werden. Durch erneute Lageveränderung
des Zahnseidenhalters 10 in eine Schrägstellung (siehe 2)
und unter leichter Zugspannung rastet der Zahnseidestrang 22 durch
das Abgleiten über
die Kante 30 automatisch wieder in den nächstgelegenen
Schlitz 18, 18' ein.
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Durch
die Verwendung von zwei Zahnseidenhaltern 10, 10' ist es auch
möglich
einen verbrauchten Abschnitt der Zahnseide 22, durch das Umspulen
von einem Zahnseidenhalter 10, 10' auf den anderen 10', 10 zu
erneuern. Nach jedem vorgenommenen Wickelvorgang zur Längenanpassung oder
zur Erneuerung des freien Reinigungsabschnitts wird der Zahnseidestrang 22 wieder über den
bzw. einen Schlitz 18, 18' arretiert. Abhängig von der Anzahl der Schlitze 18, 18' werden mit
dem erfindungsgemäßen Zahnseidenhalter
Längenänderungsintervalle
von wenigen Millimetern ermöglicht. Durch
die Zahnseideführung über die
Schlitze 18, 18' des
Fixierkopfs 16 wird die aufgespulte Zahnseide 22 arretiert
und gleichzeitig zum freien distalen Ende Z des Zahnseidenhalters 10, 10' geführt. Dies
ist vorteilhaft damit der Zahnseidenhalter 10, 10' bzw. der Fixierkopf 16 während der
Zahnreinigung nicht behindernd wirkt und eine möglichst große Bewegungsfreiheit mit dem
freien Zahnseidestrang 22 ermöglicht wird.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Zahnseidenhalter 10, 10' bestehen Griff 12 und
Fixierkopf 16 aus separaten Elementen die kraft- bzw. reibschlüssig miteinander
verbunden und wieder gelöst
werden können,
zum Beispiel indem der Fixierkopf 16 in Richtung einer
Längsachse
A beweglich gelagert ist. Eine solche axiale Bewegung kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass der Fixierkopf 16 ein Innengewinde
aufweist und über
einen im Griff 12 integrierten Gewindestift 24 (siehe 3a, 3c)
mit diesem fest verschraubbar ist. Dies kann selbstverständlich auch
umgekehrt ausgeführt
sein.
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Die 3a–3d zeigen
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem verschraubbaren Fixierkopf 16.
Um einen Zahnseidestrang 22 leichter in die senkrecht zur
Längsachse
A liegende Umschlingungsebene der Ringnut 14 einzulenken
kann der Zahnseidehalter 10, 10' einen von einer Grifffläche 20 ausgehenden,
in die Ringnut 14 einmündenden Ausschnitt 34 aufweisen,
durch den ein Zahnseidestrang 22 führbar ist. Für die Vorfixierung
der Zahnseide 22 wird die Schraubverbindung durch Losdrehen
des Fixierkopfs 16 leicht gelöst, wodurch sich Form und Größe der Ringnut 14 verändert und
der Gewindestift 24 teilweise freigelegt wird. Ein Ende des
Zahnseidestrangs 22' wird,
wie bereits vorher beschrieben, mit dem Daumen auf die ebene Grifffläche 22 gepresst, über den
Ausschnitt 34 in die Ringnut 14 eingelenkt, dann
um den Gewindestift 24 herumgewickelt und anschließend wird
der Fixierkopf 16 gegen die Kontaktfläche 28 mit dem Griff 12 verschraubt.
Die weitere Vorgehensweise zur Längenanpassung
und Arretierung der Zahnseide wurde bereits ausführlich auf den vorhergehenden
Seiten erläutert.
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Der
Gewindestift 24 kann im Bereich der Zahnseideumschlingung,
also ausgehend von der Kontaktfläche 28,
einen gewindefreien Absatz 26 von wenigen Millimetern Länge aufweisen
dessen Durchmesser vorzugsweise etwas größer als der Gewindedurchmesser
ausgeführt
ist, um zu verhindern, dass sich die Zahnseide in den Gewindeflanken
zu stark verkeilt und dadurch beim Entfernen des verbrauchten Zahnseidestrangs 22 Zahnseidefasern
im Gewinde zurückbleiben.
Die Gewindebohrung des Fixierkopfs 16 ist dabei so gestaltet,
daß der
gewindefreie Absatz 26 des Gewindestifts 24 paßgenau mit
einem gewindefreien Innendurchmesser zusammenpaßt.
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Griff 12 und
Fixierkopf 16 sind derart gestaltet, dass sich nach dem
Verbinden der beiden Elemente wieder eine günstige Form der Ringnut 14 ausbildet,
welche den Zahnseidestrang 22 beim Aufspulen aufnehmen
kann. Der Anwender hat somit die Wahlmöglichkeit, die Vorfixierung
der Zahnseide mittels reiner Umschlingungsfixierung, indem der Zahnseidestrang
in die Ringnut 14 gewickelt wird, oder mittels Umschlingungs-
und Klemmfixierung, durch die Umschlingung des Gewindestifts 24 und
die Verschraubung des Fixierkopfs 16, vorzunehmen.
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Die 4a–4f zeigen
mehrere Ausführungsmöglichkeiten
des Fixierkopfs 16 am Beispiel einer mit Innengewinde verschraubbaren
Fixierkopfvariante mit verschiedenen Anordnungen der Schlitze 18, 18' und Gestaltungen
der Aussenkontur. In Abhän gigkeit
von der Größe des Fixierkopfs 16 können an
dessen Umfang eine Vielzahl von Schlitzen 18, 18' platziert werden
und damit sehr kleine Längenänderungen
erreicht werden. Durch zusätzliche
Fixierkopfflächen 32 (4e, 4f)
wird die Griffigkeit eines verschraubbaren Fixierkopfs 16 erhöht, um diesen
leichter festdrehen zu können.
Die dargestellten Gestaltungsmöglichkeiten
des Fixierkopfs 16 haben keinen limitierenden Charakter.
Anzahl und Lage der Schlitze 18, 18' sowie der Fixierkopfflächen 32 sind untereinander
frei kombinierbar.
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7a/b
zeigen eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Zahnseidenhalters 10, 10' mit beweglichem
Fixierkopf 16 welcher hier am Ende einer Zugstange 36 befestigt
ist. Die Zugstange 36 ist in einer entlang einer Längsachse
A verlaufenden Bohrung gelagert und ragt an einem distalen, unteren Ende
des Griffs 12 mit einem Gewindeabschnitt hervor auf welchen
eine Rändelmutter 40 aufgeschraubt ist.
Zum Betätigen
des Fixierkopfs 16 wird die Rändelmutter 40 gelöst bzw.
festgeschraubt. Damit sich der Fixierkopf 16 beim Festziehen
der Rändelmutter 40 nicht
verdreht, ist an der Zugstange 36 eine Abflachung 38 vorgesehen
welche mit einer ebensolchen Abflachung in der Bohrung des Griffs 16 zusammenpasst.
Diese Betätigung
des Fixierkopfs 16 könnte ebenso
mit einem im Griff 12 integrierten Spannhebelmechanismus
vorgenommen werden. Griff 12 und Fixierkopf 16 sind
auch bei den vorgenannten Ausführungsvarianten
vorzugsweise aus thermoplastischen Werkstoffen gefertigt wobei der
Gewindestift 24 bzw. eine Zugstange 36 aus Festigkeitsgründen vorzugsweise
aus Metall bestehen.
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Die 5, 6 zeigen
typische Handhabungsmethoden des erfindungsgemäßen Zahnseidenhalters 10, 10' wobei der freie
Zahnseidestrang 22 zusätzlich über Führungsfinger
geführt
wird. Der Zahnseidenhalter 10, 10' verschwindet dabei fast vollständig in
der Hand und ermöglicht
somit optimale Bewegungs freiheit der Führungsfinger. Beide Figuren
zeigen deutlich die Problematik, dass im Besonderen unter Zuhilfenahme
der Daumen als Führungsfinger,
der Zahnseidestrang 22 in axialer Richtung zum distalen
Ende Z des Zahnseidenhalters 10, 10' hin gespannt bzw. verschoben wird.
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Durch
den einfachen Aufbau des Zahnseidealters 10, 10' und durch die
Verwendung von Materialien die auch bei herkömmlichen Zahnbürsten verwendet
werden, ist die notwendige Hygiene einfach zu bewerkstelligen indem
dieser nach jedem Einsatz oder bei Bedarf unter fließendem Wasser
gespült wird.
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- 10–10'
- Zahnseidenhalter
- 12
- Griff
- 14
- Ringnut
- 16
- Fixierkopf
- 18–18'
- Schlitz,
Nut
- 20
- Grifffläche
- 22–22'
- Zahnseide,
Zahnseidestrang
- 24
- Gewindestift
- 26
- Gewindefreier
Absatz
- 28
- Kontaktfläche
- 30
- Kante,
Fixierkopfkante
- 32
- Fixierkopffläche
- 34
- Ausschnitt
- 36
- Zugstange
- 38
- Abflachung
- 40
- Rändelmutter
- A–A'
- Längsachse
- Z–Z'
- distales
Ende (Kopfende des Zahnseidenhalters)