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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Auswertungsverfahren für eine Anzahl
zweidimensionaler Projektionsbilder eines dreidimensionalen Untersuchungsobjekts,
wobei jedem Projektionsbild ein Bildzeitpunkt und Abbildungsparameter
zugeordnet sind, wobei die Bildzeitpunkte jeweils mit einem zu einem
bestimmten Zeitpunkt angenommenen Zustand des Untersuchungsobjekts
korrespondieren und die Abbildungsparameter beschreiben, wie der
dreidimensionale Raum in das jeweilige Projektionsbild abgebildet
wurde. Derartige Auswertungsverfahren sind allgemein bekannt.
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So
ist beispielsweise bekannt, die Projektionsbilder derart zu Rekonstruktionsgruppen
zusammenzufassen, dass die Rekonstruktionsgruppen zueinander disjunkte
Zeitpunkte oder Zeitintervalle definieren. Jede Rekonstruktionsgruppe
ist derart bestimmt, dass anhand der der jeweiligen Rekonstruktionsgruppe
zugeordneten Projektionsbilder eine dreidimensionale Rekonstruktion
des Untersuchungsobjekts mit richtungsunabhängiger Ortsauflösung ermittelbar
ist. Bezüglich
jeder Rekonstruktionsgruppe wird die jeweilige dreidimensionale
Rekonstruktion ermittelt. Anhand der den Projektionsbildern der
jeweiligen Rekonstruktionsgruppe zugeordneten Bildzeitpunkte wird
weiterhin jeweils ein Rekonstruktionszeitpunkt ermittelt und der
jeweiligen dreidimensionalen Rekonstruktion zugeordnet. In Abhängigkeit
von den dreidimensionalen Rekonstruktionen und den den dreidimensionalen
Rekonstruktionen zugeordneten Rekonstruktionszeitpunkten werden
weitere Auswertungen vorgenommen.
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Derartige
Auswertungsverfahren werden in aller Regel mit Projektionsbildern
durchgeführt,
die mittels CT-Anlagen erfasst wurden. Bei CT-Anlagen rotiert eine
Aufnahmeanordnung, die zumindest eine Röntgenquelle und einen Röntgendetektor
um fasst, mit relativ hoher Drehzahl (derzeit bis zu 180 Umdrehungen/Minute)
um eine Rotationsachse. Während des
Rotierens werden die Röntgenquelle
und der Röntgendetektor
angesteuert und die Projektionsbilder erfasst. Die Gesamtheit der
erfassten Projektionsbilder wird in die Rekonstruktionsgruppen aufgeteilt.
Beispielsweise kann jede Rekonstruktionsgruppe mit einem vollständigen Umlauf
der Aufnahmeanordnung um die Rotationsachse korrespondieren. Anhand
der jeweiligen Rekonstruktionsgruppe wird die korrespondierende
dreidimensionale Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts ermittelt.
Die ermittelte dreidimensionale Rekonstruktion weist eine richtungsunabhängige Ortsauflösung auf.
Der Begriff „richtungsunabhängige Ortsauflösung" ist hierbei in dem
Sinne zu verstehen, dass der Volumendatensatz Volumendatenelemente
aufweist, die durch drei Koordinaten eines kartesischen, rechtwinkeligen
Koordinatensystems im Raum lokalisiert sind. Jedes einzelne Volumendatenelement
ist hierbei würfelförmig ausgebildet.
Im Gegensatz hierzu ist das Volumendatenelement bei einer richtungsabhängigen Ortsauflösung quaderförmig ausgebildet.
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Die
Zuordnung des Rekonstruktionszeitpunkts zu den dreidimensionalen
Rekonstruktionen erfolgt selbstverständlich auf sinnvolle Weise.
Beispielsweise kann der Mittelwert der Erfassungszeitpunkte der
korrespondierenden Projektionsbilder herangezogen werden. Die weiteren
Auswertungen umfassen insbesondere funktionale medizinische Auswertungen,
beispielsweise Perfusionsanalysen. Auch andere Auswertungen sind
jedoch möglich.
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Bei
CT-Untersuchungen ist der Untersuchungsraum, in dem das Untersuchungsobjekt
(in der Regel ein Mensch) angeordnet ist, sehr beengt. In der Regel
ist das Untersuchungsobjekt von außen nicht zugänglich.
Sollen Interventionen am Untersuchungsobjekt vorgenommen werden,
so muss das Untersuchungsobjekt aus der CT-Anlage entfernt werden.
Erst danach kann die Intervention vorgenommen werden. Sofern als
nächstes
weitere Messungen vorgenommen werden sollen, muss das Untersuchungsobjekt
wieder in den Untersuchungsraum eingebracht werden.
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Weiterhin
muss die CT-Anlage selbstverständlich
vorhanden sein.
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Oftmals
steht eine CT-Anlage zur Bildakquisition nicht zur Verfügung. In
diesem Fall muss die Bildakquisition mittels einer konventionellen
Durchleuchtungseinrichtung erfolgen, beispielsweise mittels einer
C-Bogen-Röntgenanlage.
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Auch
bei C-Bogen-Röntgenanlagen
ist die Aufnahmeanordnung in der Regel bewegbar. Bei manchen C-Bogen-Röntgenanlagen
ist die Aufnahmeanordnung sogar über
180° oder
mehr um eine Schwenkachse verschwenkbar, so dass auch mittels der
entsprechenden C-Bogen-Röntgenanlage
Projektionsbilder erfassbar sind, anhand derer – analog zu CT-Aufnahmen – eine dreidimensionale
Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts ermittelbar ist, die eine
richtungsunabhängige
Ortsauflösung
aufweist.
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Bei
C-Bogen-Röntgenanlagen
ist die Aufnahmeanordnung jedoch nur relativ langsam verschwenkbar.
Ein Verschwenken um beispielsweise 200° (allgemeiner: 180° zuzüglich Fächerwinkel
der Aufnahmeanordnung) dauert – je
nach Anlage – mindestens
vier Sekunden, in vielen Fällen
auch erheblich länger.
Für eine
Vielzahl möglicher – insbesondere
medizinischer – Anwendungen
ist diese Zeitdauer viel zu groß.
Insbesondere können
beispielsweise auf diese Weise in der Regel keine dreidimensionalen
Perfusionssequenzen ermittelt werden.
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Zur
Erfassung von Perfusionssequenzen mittels einer C-Bogen-Röntgenanlage wird im Stand der
Technik daher die Aufnahmeanordnung vorab positioniert und diese
Positionierung nachfolgend beibehalten. Erst nach der Positionierung
wird eine Sequenz zweidimensionaler Projektionsbilder erfasst. Die
weitere Auswertung erfolgt anhand der zweidimensionalen Projektionsbilder.
Eine Ermittlung einer dreidimensionalen Rekonstruktion erfolgt nicht und
ist bei dieser Vorgehensweise auch nicht möglich. Lediglich eine DSA (DSA
= digitale Subtraktionsangiographie) ist möglich.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit
zu schaffen, eine zeitliche Sequenz von dreidimensionalen Rekonstruktionen
des Untersuchungsobjekts zu ermitteln, bei welcher der zeitliche
Abstand der dreidimensionalen Rekonstruktionen voneinander kleiner
ist als die Zeit, die zum Verschwenken der Aufnahmeanordnung um einen
Schwenkwinkel benötigt
wird, der überstrichen werden
muss, um eine dreidimensionale Rekonstruktion mit richtungsunabhängiger Ortsauflösung zu
ermitteln.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit
zu schaffen, auch dann eine zeitliche Sequenz von dreidimensionalen
Rekonstruktionen des Untersuchungsobjekts zu ermitteln, wenn die
Aufnahmeanordnung zwar bewegbar ist, konstruktionsbedingt aber nicht
um einen hinreichend großen
Schwenkwinkel verschwenkbar ist, um anhand der erfassten Projektionsbilder
eine dreidimensionale Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts mit
richtungsunabhängiger
Ortsauflösung
zu ermitteln.
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Die
Aufgabe wird verfahrenstechnisch durch ein Auswertungsverfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind jedem
Projektionsbild ein Bildzeitpunkt und Abbildungsparameter zugeordnet.
Die Bildzeitpunkte korrespondieren jeweils mit einem zu einem bestimmten
Zeitpunkt angenommenen Zustand des Untersuchungsobjekts. Die Abbildungsparameter
beschreiben, wie der dreidimensionale Raum in das jeweilige Projektionsbild
abgebildet wurde. Die Projektionsbilder werden derart zu Rekonstruktionsgruppen
zusammengefasst, dass die Rekonstruktionsgruppen zueinander disjunkte
Zeitpunkte oder zeitlich in sich zusammenhängende Zeitintervalle definieren.
Jede Rekonstruktionsgruppe ist derart bestimmt, dass anhand der
der jeweiligen Rekonstruktionsgruppe zugeordneten Projektionsbilder zwar
eine dreidimensionale Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts mit
richtungsabhängiger
Ortsauflösung,
nicht hingegen eine dreidimensionale Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts
mit richtungsunabhängiger Ortsauflösung ermittelbar
ist. Bezüglich jeder
Rekonstruktionsgruppe wird anhand der der jeweiligen Rekonstruktionsgruppe
zugeordneten Projektionsbilder die jeweilige dreidimensionale Rekonstruktion
des Untersuchungsobjekts ermittelt. Anhand der den Projektionsbildern
der jeweiligen Rekonstruktionsgruppe zugeordneten Bildzeitpunkte
wird jeweils ein Rekonstruktionszeitpunkt ermittelt und den dreidimensionalen
Rekonstruktionen zugeordnet. In Abhängigkeit von den dreidimensionalen
Rekonstruktionen und den den dreidimensionalen Rekonstruktionen
zugeordneten Rekonstruktionszeitpunkten werden weitere Auswertungen
vorgenommen.
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Die
Ermittlung dreidimensionaler Rekonstruktionen mit richtungsabhängiger Ortsauflösung (Tomosynthese)
ist Fachleuten als solche bekannt. Sie ist beispielsweise in den
Fachaufsätzen „Digital X-ray
tomosynthesis: current state of the art and clinical potential" von James T. Dobbins
III und Devon J. Godfrey, erschienen in Phys. Med. Biol. 2003 Oct 7,
Band 48, Seiten R65 bis R106 erläutert. Ähnliche Erläuterungen finden sich in dem
Fachaufsatz „A
theoretical framework for filtered backprojection in tomosynthesis" von Günter Lauritsch
und Wolfgang H. Härer,
herausgegeben von K. M. Hanson, Medical Imaging 1998: Image Processing
Band 3338, SPIE, Seiten 1127 bis 1137. Auch in dem Fachaufsatz „Optimizing
filtered backprojection reconstruction for a breast tomosynthesis
prototype device" von
Thomas Mertelmeier et al., erschienen in Medical Imaging 2006. Physics
of Medical Imaging, edited by Michael J. Flynn, Jiang Hsieh, Proceedings
of SPIE, Band 6142-15,
sind derartige Verfahren beschrieben.
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In
dem Fall, dass mittels der Aufnahmeanordnung, mittels derer die
Projektionsbilder erfasst werden, auch Projektionsbilder erfassbar
sind, anhand derer eine dreidimensionale Rekonstruktion mit richtungsunabhängiger Ortsauflösung ermittelbar
ist, wird gegenüber
der dreidimensionalen Rekonstruktion mit richtungsunabhängiger Ortsauflösung in
einer Richtung Ortsauflösung „geopfert", um Zeitauflösung zu
gewinnen. In dem Fall, dass mittels der Aufnahmeanordnung, mittels
de rer die Projektionsbilder erfasst wurden, die Erfassung von Projektionsbildern, anhand
derer eine dreidimensionale Rekonstruktion mit richtungsunabhängiger Ortsauflösung ermittelbar ist,
konstruktionsbedingt nicht möglich
ist, wird durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise die Ermittlung
der Sequenz von dreidimensionalen Rekonstruktionen überhaupt
erst ermöglicht.
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Programmtechnisch
wird die Aufgabe durch ein Computerprogramm gelöst, das Maschinenbefehle umfasst,
die bewirken, dass ein Rechner ein Auswertungsverfahren der obenstehend
beschriebenen Art ausführt,
wenn der Rechner die Maschinenbefehle abarbeitet.
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Einrichtungstechnisch
wird die Aufgabe durch einen Datenträger und einen Rechner gelöst, wobei
auf dem Datenträger
ein derartiges Computerprogramm gespeichert ist bzw. das Computerprogramm
in dem Rechner gespeichert ist und vom Rechner abarbeitbar ist.
Der Rechner kann hierbei gegebenenfalls als Steuereinrichtung für eine Durchleuchtungseinrichtung
ausgebildet sein.
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Im
einfachsten Fall sind die Projektionsbilder Nativbilder und korrespondieren
die Bildzeitpunkte mit Erfassungszeitpunkten, zu denen die Nativbilder erfasst
wurden.
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Es
ist möglich,
dass die Nativbilder reale Nativbilder sind. In diesem Fall sind
die dreidimensionalen Rekonstruktionen jedoch in aller Regel artefaktbehaftet.
Die Artefakte sind hierbei dadurch verursacht, dass die Erfassungszeitpunkte
der Projektionsbilder nicht identisch sind, das Untersuchungsobjekt
sich jedoch kontinuierlich ändert.
Die Artefakte können – zumindest
teilweise – vermieden
werden, wenn die Nativbilder zumindest teilweise virtuelle Nativbilder
sind, die durch zeitliche Interpolation mindestens zweier realer
Nativbilder ermittelt werden, denen dieselben Abbildungsparameter
zugeordnet sind. Die virtuellen Nativbilder werden in diesem Fall derart
ermittelt, dass die Erfassungszeitpunkte der virtuel len Nativbilder
innerhalb jeder Rekonstruktionsgruppe übereinstimmen. Die zuletzt
beschriebene Vorgehensweise ist insbesondere dann möglich, wenn
die zeitliche Folge der realen Nativbilder, anhand derer das jeweilige
virtuelle Nativbild ermittelt wird, das Abtasttheorem erfüllt.
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Alternativ
zur Verwendung von (realen und/oder virtuellen) Nativbildern ist
es möglich,
dass die Projektionsbilder DSA-Bilder
sind, die jeweils durch Subtraktion eines Nativbildes und eines
Referenzbildes ermittelt werden, wobei dem Referenzbild dieselben
Abbildungsparameter zugeordnet sind wie dem jeweiligen Nativbild.
Die Bildzeitpunkte korrespondieren in diesem Fall mit Erfassungszeitpunkten, zu
denen die Nativbilder erfasst wurden.
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Analog
zu den Nativbildern ist es möglich, dass
die DSA-Bilder reale
DSA-Bilder sind, also DSA-Bilder, die anhand realer Nativbilder
ermittelt wurden. Analog zu den Nativbildern sind in diesem Fall
die dreidimensionalen Rekonstruktionen artefaktbehaftet. Die Artefakte
können – zumindest
teilweise – vermieden
werden, wenn die DSA-Bilder zumindest teilweise virtuelle DSA-Bilder
sind, die durch zeitliche Interpolation mindestens zweier realer DSA-Bilder
ermittelt werden, denen dieselben Abbildungsparameter zugeordnet
sind. Die virtuellen DSA-Bilder werden in diesem Fall derart ermittelt, dass
die Bildzeitpunkte der virtuellen DSA-Bilder innerhalb jeder Rekonstruktionsgruppe übereinstimmen.
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Alternativ
hierzu können
Artefakte auch dadurch verringert oder vermieden werden, dass die Nativbilder
zumindest teilweise virtuelle Nativbilder sind, die durch zeitliche
Interpolation zweier realer Nativbilder ermittelt werden, denen
dieselben Abbildungsparameter zugeordnet sind. In diesem Fall werden
die virtuellen Nativbilder derart ermittelt, dass die Erfassungszeitpunkte
der virtuellen Nativbilder innerhalb jeder Rekonstruktionsgruppe übereinstimmen.
Die Ermittlung der DSA-Bilder erfolgt in diesem Fall anhand der
virtuellen Nativbilder und der Referenzbilder.
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Es
ist möglich,
die dreidimensionalen Rekonstruktionen als solche, also ohne Hinzuziehen
weiterer Bild- oder Volumeninformationen des Untersuchungsobjekts,
auszuwerten. In vielen Fällen
wird es jedoch zu besseren Ergebnissen führen, wenn die dreidimensionalen
Rekonstruktionen relativ zu einem Volumendatensatz des Untersuchungsobjekts
registriert werden, wobei der Volumendatensatz eine richtungsunabhängige Ortsauflösung aufweist.
Der Volumendatensatz wird in diesem Fall bei den weiteren Auswertungen
berücksichtigt.
Vorzugsweise weist der Volumendatensatz eine Ortsauflösung auf,
die mindestens so hoch ist wie die beste Ortsauflösung der
dreidimensionalen Rekonstruktionen.
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Es
ist möglich,
globale Auswertungen der dreidimensionalen Rekonstruktionen durchzuführen. In
der Regel werden die weiteren Auswertungen jedoch ortsaufgelöst vorgenommen,
insbesondere dreidimensional ortsaufgelöst.
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Je
nach Art der Datenakquisition kann die Ortsauflösung der dreidimensionalen
Rekonstruktionen untereinander gleich sein. Es ist jedoch alternativ möglich, dass
die Ortsauflösung
der dreidimensionalen Rekonstruktionen von dreidimensionaler Rekonstruktion
zu dreidimensionaler Rekonstruktion verschieden ist.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen in Prinzipdarstellung:
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1 eine
Durchleuchtungseinrichtung und einen Rechner,
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2 bis 4 mögliche Verfahrbewegungen
einer Aufnahmeanordnung,
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5 bis 10 Ablaufdiagramme.
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Gemäß 1 ist
eine Durchleuchtungseinrichtung 1 als Röntgenanlage ausgebildet. Die Durchleuchtungseinrichtung 1 weist
eine Aufnahmeanordnung 2 auf, die eine Röntgenquelle 3 und
einen zweidimensionalen Röntgendetektor 4 umfasst.
Auf Grund der Zweidimensionalität
des Röntgendetektors 4 erfasst
der Röntgendetektor 4 zweidimensionale
Durchleuchtungsbilder B eines Untersuchungsobjekts 5 (beispielsweise
eines Menschen 5) und führt
sie einer Steuereinrichtung 6 für die Aufnahmeanordnung 2 zu,
wenn er von der Steuereinrichtung 6 entsprechend angesteuert
wird. Die Steuereinrichtung 6 führt eine Zwischenspeicherung
der ihr zugeführten
Durchleuchtungsbilder B durch. Hierbei ordnet sie den gespeicherten
Durchleuchtungsbildern B unter anderem deren Erfassungszeitpunkt
t zu.
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Das
Untersuchungsobjekt 5 – bzw.
der relevante Teil des Untersuchungsobjekts 5 – ändert sich zeitlich.
Beispielsweise wird ein Kontrastmittel in ein Blutgefäßsystem
des Untersuchungsobjekts 5 eingespeist, sodann in das das
Blutgefäßsystem
umgebende Gewebe eingetragen und schließlich aus dem Gewebe ausgewaschen.
Der jeweilige Erfassungszeitpunkt t korrespondiert daher mit dem
jeweiligen Zustand des Untersuchungsobjekts 5, den das
Untersuchungsobjekt 5 zu diesem Zeitpunkt t angenommen
hat.
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Die
Ausbildung der Durchleuchtungseinrichtung 1 als Röntgeneinrichtung
stellt eine typische Ausgestaltung der Durchleuchtungseinrichtung 1 dar. Alternative
Ausgestaltungen sind jedoch möglich. Insbesondere
könnte
die Durchleuchtungseinrichtung 1 als Strahlenquelle anstelle
der Röntgenquelle 3 einen
Gammastrahler aufweisen.
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Die
Steuereinrichtung 6 steuert die Aufnahmeanordnung 2 in
der Regel derart, dass die Röntgenquelle 3 (und
meist auch der Röntgendetektor 4) während der
Erfassung der Durchleuchtungsbilder B bewegt wird. Dies ist in 1 durch
entsprechende Doppelpfeile A angedeutet. Bezüglich jedes Durchleuchtungsbildes
B wird daher der dreidimensionale Raum auf eine Weise in das jeweilige
Durchleuchtungsbild B abgebildet, wo bei die Weise von Durchleuchtungsbild
B zu Durchleuchtungsbild B variiert. Die Art und Weise, wie der
dreidimensionale Raum in das jeweilige Durchleuchtungsbild B abgebildet
wird, kann durch Abbildungsparameter P beschrieben werden. Die Abbildungsparameter
P sind der Steuereinrichtung 6 bekannt, da die Positionierung
der Aufnahmeanordnung 2 mittels der Steuereinrichtung 6 erfolgt.
Die Steuereinrichtung 6 kann daher den erfassten Durchleuchtungsbildern
B zusätzlich
zu den Erfassungszeitpunkten t auch die jeweiligen Abbildungsparameter
P zuordnen.
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Die 2 bis 4 zeigen
typische mögliche
Verfahrbewegungen der Röntgenquelle 3.
Der Röntgendetektor 4 wird
meist korrespondierend bewegt, so dass eine Verbindungslinie 7 von
der Röntgenquelle 3 zum
Röntgendetektor 4 unabhängig von der
konkreten Positionierung der Aufnahmeanordnung 2 stets
einen vorbestimmten Punkt 8 (Drehpunkt bzw. Schwenkachse)
enthält.
Es sind jedoch alternativ auch andere Verfahrbewegungen möglich. Insbesondere
kann alternativ zu den in den 2 bis 4 dargestellten
Schwenkbewegungen und Rotationen auch eine lineare Bewegung von
Röntgenquelle 3 und
Röntgendetektor 4 erfolgen.
Derartige Linearbewegungen können
alternativ gegensinnig oder gleichsinnig sein. Auch kann die Positionierung des
Röntgendetektors 4 beibehalten
werden. Weiterhin ist zwar vorzugsweise der Röntgendetektor 4 orthogonal
zur Verbindungslinie 7 orientiert. Dies ist jedoch nicht
zwingend erforderlich.
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Gemäß 2 wird
beispielsweise die Röntgenquelle 3 entlang
eines Kreises 9 um eine Rotationsachse 10 verfahren.
Die Röntgenquelle 3 führt hierbei
mehrere vollständige
Umläufe
um die Rotationsachse 10 aus. Pro Umlauf werden viele Durchleuchtungsbilder
B erfasst, typischerweise 20 bis 200 Durchleuchtungsbilder.
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Der
Kreis 9 weist einen Kreismittelpunkt 11 auf, der
auf der Rotationsachse 10 liegt. Die Rotationsachse 10 steht
orthogonal auf der durch den Kreis 9 definierten Ebene.
Der Röntgen detektor 4 wird,
wie in 2 gezeigt, korrespondierend bewegt. Das Untersuchungsobjekt 5 wird
vorzugsweise derart positioniert, dass der relevante Teil des Untersuchungsobjekts 5 möglichst
nahe des vorbestimmten Punktes 8 angeordnet ist.
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Alternativ
kann die Röntgenquelle 3 gemäß 3 beispielsweise
um eine Schwenkachse 12 verschwenkt werden. Das Verschwenken
erfolgt gemäß 3 über einen
Winkelbereich α,
der in der Regel erheblich kleiner als 180° ist, beispielsweise zwischen
30 und 60° liegt.
Exemplarisch wird nachfolgend angenommen, dass der Winkelbereich α 40° beträgt. Wie
aus 3 ersichtlich ist, wird die Röntgenquelle 3 zunächst im
Uhrzeigersinn und danach gegen den Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 12 verschwenkt,
sodann wieder im Uhrzeigersinn usw.. Vorzugsweise erfolgt das Erfassen
der Durchleuchtungsbilder B sowohl beim Verschwenken der Röntgenquelle 3 im
Uhrzeigersinn als auch beim Verschwenken der Röntgenquelle 3 gegen
den Uhrzeigersinn. Alternativ wäre
es jedoch auch möglich,
die Durchleuchtungsbilder B nur während des Verschwenkens der
Röntgenquelle 3 im
Uhrzeigersinn oder nur während
des Verschwenkens der Röntgenquelle 3 gegen
den Uhrzeigersinn zu erfassen. In allen drei Fällen erfolgt jedoch das Erfassen
der Durchleuchtungsbilder B in einer dichten Folge, beispielsweise
nach jedem Verschwenken um 1° (oder
0,5° oder
1,5° oder
2° oder
...).
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Alternativ
ist es möglich,
die Röntgenquelle 3 gemäß 4 über einen
Winkelbereich β zu
verschwenken, der in der Größenordnung
von 180° liegt,
insbesondere sogar mehr als 180° beträgt. In 4 ist
beispielhaft dargestellt, dass der Winkelbereich β 200° beträgt. Analog
zu 3 wird auch bei der Ausgestaltung gemäß 4 in
dichten Winkelschritten (beispielsweise nach jeweils 0,5° oder nach jeweils
1,0°) ein
Durchleuchtungsbild B des Untersuchungsobjekts 5 erfasst.
Wenn das Untersuchungsobjekt 5 statisch wäre, könnte anhand
der im Rahmen des Verschwenkvorgangs von 4 erfassten Durchleuchtungsbilder
B beispielsweise ein Volumendatensatz des Untersuchungsobjekts 5 ermittelt werden,
der eine rich tungsunabhängige
Ortsauflösung
aufweist. Bei den Verfahrbewegungen der Röntgenquelle 3 gemäß den 2 und 3 ist
dies hingegen prinzipiell nicht möglich.
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Der
Röntgendetektor 4 wird
auch bei den Ausgestaltungen gemäß den 3 und 4 vorzugsweise
derart verschwenkt, dass die Verbindungslinie 7 von der
Röntgenquelle 3 zum
Röntgendetektor 4 stets
die Schwenkachse 12 enthält. Das Untersuchungsobjekt 5 wird
vorzugsweise derart positioniert, dass der relevante Teil des Untersuchungsobjekts 5 möglichst
nahe an der Schwenkachse 12 angeordnet ist.
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Die
Steuereinrichtung 6 übermittelt
die ihr zugeführten
Durchleuchtungsbilder B und die den Durchleuchtungsbildern B zugeordneten
Daten t, P (Erfassungszeitpunkte t und Abbildungsparameter P) an
einen Rechner 13. In der Regel ist der Rechner 13 von
der Steuereinrichtung 6 getrennt. In diesem Fall erfolgt
eine echte datentechnische Übermittlung.
Es ist jedoch auch möglich,
dass der Rechner 13 und die Steuereinrichtung 6 eine
gemeinsame Einheit 14 bilden. Dieser Fall ist in 1 gestrichelt
angedeutet. In diesem Fall ist der Rechner 13 als Steuereinrichtung 6 für die Durchleuchtungseinrichtung 1 ausgebildet.
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Im
Rechner 13 ist ein Computerprogramm 15 gespeichert.
Das Computerprogramm 15 kann insbesondere in einem Massenspeicher 16 des
Rechners 13 hinterlegt sein, beispielsweise in einer Festplatte. Das
Computerprogramm 15 wird dem Rechner 13 beispielsweise über einen
mobilen Datenträger 17 (CD-ROM,
USB-Stick, Speicherkarte,
...) zugeführt, auf
dem das Computerprogramm 15 gespeichert ist. Alternativ
könnte
das Computerprogramm 15 dem Rechner 13 beispielsweise über eine
Netzwerkanbindung 18 zugeführt werden.
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Das
Computerprogramm 15 ist vom Rechner 13 abarbeitbar.
Es weist Maschinenbefehle 19 auf. Wenn der Rechner 13 die
Maschinenbefehle 19 abarbeitet, bewirkt die Ausführung der
Maschinenbefehle 19, dass der Rechner 13 ein Auswertungsverfah ren
ausführt,
das nachfolgend in Verbindung mit 5 näher erläutert wird.
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Gemäß 5 nimmt
der Rechner 13 in einem Schritt S1 von der Steuereinrichtung 6 die Durchleuchtungsbilder
B und für
jedes Durchleuchtungsbild B dessen Erfassungszeitpunkt t und dessen
Abbildungsparameter P entgegen. Die Durchleuchtungsbilder B sind
reale Nativbilder, also tatsächlich
erfasste Bilder. Sie stellen bei der in Verbindung mit 5 beschriebenen
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung Projektionsbilder im Sinne der
vorliegenden Erfindung dar. Weiterhin entsprechen die Erfassungszeitpunkte
t der Nativbilder B im Rahmen von 5 Bildzeitpunkten
t der Projektionsbilder B. Nachfolgend werden daher in Verbindung mit 5 die
Durchleuchtungs- bzw. Nativbilder B stets als Projektionsbilder
B bezeichnet. Die Projektionsbilder B könnten jedoch auch andere als
tatsächlich
erfasste Nativbilder B sein. Dies wird später in Verbindung mit den 6 bis 9 noch
erläutert werden.
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In
einem Schritt S2 fasst der Rechner 13 die Projektionsbilder
B zu Rekonstruktionsgruppen G zusammen. Falls die Röntgenquelle 3 während der
Erfassung der Projektionsbilder B gemäß der Darstellung von 2 bewegt
wurde, können
beispielsweise die Projektionsbilder B, die während des ersten, des zweiten,
des dritten usw. Umlaufs der Röntgenquelle 3 um
die Rotationsachse 10 erfasst wurden, zu je einer Rekonstruktionsgruppe
G zusammengefasst werden. Alternativ können beispielsweise die Projektionsbilder
B, die während
des ersten Umlaufs der Röntgenquelle 3 um
die Rotationsachse 10 erfasst wurden, während der zweiten Hälfte des
ersten Umlaufs und der ersten Hälfte
des zweiten Umlaufs der Röntgenquelle 3 um
die Rotationsachse 10 erfasst wurden, während des zweiten Umlaufs der
Röntgenquelle 3 um
die Rotationsachse 10 erfasst wurden, usw. zu je einer
Rekonstruktionsgruppe G zusammengefasst werden.
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Falls
die Röntgenquelle 3 während der
Erfassung der Projektionsbilder B gemäß der Darstellung von 3 bewegt
wurde, können
beispielsweise die Projektionsbilder B, die während des ersten Verschwenkens
im Uhrzeigersinn, während
des ersten Verschwenkens entgegen des Uhrzeigersinns, während des
zweiten Verschwenkens im Uhrzeigersinn usw. zu je einer Rekonstruktionsgruppe
G zusammengefasst werden.
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Falls
die Röntgenquelle 3 während der
Erfassung der Projektionsbilder B gemäß der Darstellung von 4 bewegt
wurde, können
beispielsweise die Projektionsbilder B, die in einem ersten, einem
zweiten, einem dritten usw. Teilwinkelbereich γ1, γ2, γ3, ... des Winkelbereichs β von 4 erfasst
wurden, zu je einer Rekonstruktionsgruppe G zusammengefasst werden.
Analog zu der obenstehend in Verbindung mit 2 skizzierten
Vorgehensweise können
auch bei der Erfassung der Projektionsbilder B gemäß der Darstellung
von 4 sich zeitlich überlappende Rekonstruktionsgruppen
G definiert werden. Beispielsweise könnte die zweite Hälfte des
Teilwinkelbereichs γ1
mit der ersten Hälfte
des Teilwinkelbereichs γ2
zu einem neuen Teilwinkelbereich zusammengefasst werden.
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Auf
Grund der obenstehend beschriebenen Art und Weise der Zusammenfassung
der Projektionsbilder B zu Rekonstruktionsgruppen G definieren die
Rekonstruktionsgruppen G zeitlich in sich zusammenhängende Zeitintervalle.
Wenn mit tmini und tmaxi der
kleinste und der größte der
Bildzeitpunkte t der Projektionsbilder B der jeweiligen Rekonstruktionsgruppe
Gi bezeichnet ist, gilt daher: Jedes Projektionsbild
B, dessen Bildzeitpunkt t zwischen dem Zeitpunkten tmini und
tmaxi liegt, ist der jeweiligen Rekonstruktionsgruppe
Gi zugeordnet.
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Auf
Grund der obenstehend beschriebenen Art und Weise der Zusammenfassung
der Projektionsbilder B zu Rekonstruktionsgruppen G ist es weiterhin
möglich,
anhand der Projektionsbilder B, die einer bestimmten Rekonstruktionsgruppe
G zugeordnet sind, jeweils eine dreidimensionale Rekonstruktion
des Untersuchungsobjekts 5 zu ermitteln. Diese Ermittlung
erfolgt – getrennt
für jede
Rekonstruktionsgruppe G – in
einem Schritt S3. Die dreidimensionalen Rekonstruktionen weisen
jedoch nicht eine richtungsunabhängige
Ortauflösung
auf, sondern eine richtungsabhängige
Ortsauflösung.
Insbesondere weisen die dreidimensionalen Rekonstruktionen in einer
Ebene 20 – siehe
die 2, 3 und 4 – eine relativ
hohe Ortsauflösung
auf, in einer hierzu orthogonalen Richtung eine relativ niedrige
Ortsauflösung.
Eine Ermittlung einer dreidimensionalen Rekonstruktion mit einer
richtungsunabhängigen
Ortsauflösung
ist hingegen nicht möglich.
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Der
guten Ordnung halber sei darauf hingewiesen, dass die Begriffe „richtungsabhängige Ortsauflösung" und „richtungsunabhängige Ortsauflösung" sich auf Auflösungen beziehen,
die auf Grund der der jeweiligen Rekonstruktion zu Grunde liegenden
Projektionsbilder B in Verbindung mit dem Abtasttheorem maximal
möglich
sind. Denn selbstverständlich
ist durch Zusammenfassen oder Aufteilen von Volumenelementen stets
anhand einer Rekonstruktion mit richtungsabhängiger Ortsauflösung eine Rekonstruktion
mit richtungsunabhängiger
Ortsauflösung
ermittelbar bzw. anhand einer Rekonstruktion mit richtungsunabhängiger Ortsauflösung eine
Rekonstruktion mit richtungsabhängiger
Ortsauflösung ermittelbar.
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Im
Rahmen des Schrittes S3 ermittelt der Rechner 13 für jede Rekonstruktionsgruppe
G anhand der den Projektionsbildern B der jeweiligen Rekonstruktionsgruppe
G zugeordneten Bildzeitpunkte t weiterhin einen Rekonstruktionszeitpunkt
t'. Den Rekonstruktionszeitpunkt
t' ordnet er der
jeweiligen dreidimensionalen Rekonstruktion G zu. Beispielsweise kann
der Rechner 13 aus den obenstehend definierten Zeiten tmini und tmaxi für die jeweilige
Rekonstruktionsgruppe Gi den Mittelwert
ermitteln und als Rekonstruktionszeitpunkt t' definieren. Auch andere sinnvolle Werte,
sind möglich.
Sie sollten vorzugsweise zwischen den oben definierten Zeiten tmini und tmaxi liegen.
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Die
Richtung, in der die Ortsauflösung
niedriger ist als in der Ebene 20, ist durch die Verfahrbewegung
der Röntgenquelle 3 während der
Erfassung der Durchleuchtungsbilder B bestimmt.
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Bezüglich der
Bildakquisition gemäß 2 ist
die orthogonale Richtung beispielsweise parallel zur Rotationsachse 10 orientiert.
Bezüglich
der Bildakquisition gemäß 3 ist
die orthogonale Richtung parallel zur Winkelhalbierenden 21 des Winkelbereichs α von 3 orientiert.
Bezüglich
der Bildakquisition gemäß 4 ist
die orthogonale Richtung jeweils parallel zur Winkelhalbierenden 22-1, 22-2 usw.
des jeweiligen Teilwinkelbereichs γ1, γ2 usw. orientiert.
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Auf
Grund der obigen Ausführungen
ist ersichtlich, dass bei einer Bildakquisition gemäß 2 und
einer Bildakquisition gemäß 3 die
Ortsauflösung
der dreidimensionalen Rekonstruktionen untereinander gleich ist.
Bei einer Bildakquisition gemäß 4 hingegen
ist die Ortsauflösung
der dreidimensionalen Rekonstruktionen von dreidimensionaler Rekonstruktion
zu dreidimensionaler Rekonstruktion verschieden.
-
In
einem Schritt S4 nimmt der Rechner 13 in Abhängigkeit
von den dreidimensionalen Rekonstruktionen und den den dreidimensionalen
Rekonstruktionen zugeordneten Rekonstruktionszeitpunkten t' weitere Auswertungen
vor. Beispielsweise können Perfusionsanalysen
und dergleichen mehr erfolgen. Der Rechner 13 nimmt die
Auswertungen vorzugsweise ortsaufgelöst vor. Es sind jedoch auch
globale Auswertungen denkbar, die beispielsweise durch Integration über den
Ort ermittelt werden. Wenn ortsaufgelöste Auswertungen erfolgen,
kann die Auswertung im Einzelfall eindimensional oder zweidimensional
ortsaufgelöst
sein. In der Regel wird die Auswertung jedoch dreidimensional ortsaufgelöst erfolgen.
-
In
einem Schritt S5 gibt der Rechner 13 die im Schritt S4
ermittelten Auswertungsergebnisse – beispielsweise ein farbcodiertes
Bild – an
einen Anwender 23 aus.
-
Der
Rechner 13 führt
das Auswertungsverfahren der 5 im Wesentlichen
selbsttätig
durch. Insbesondere werden die Schritte S1 bis S5 als solche vom
Rechner 13 selbsttätig
ausgeführt.
Lediglich zur Ausführung
der Schritte S1 bis S5 be nötigte
Parameter werden gegebenenfalls durch den Anwender 23 vorgegeben.
-
In
Verbindung mit den 6 bis 10 werden
nachfolgend mögliche
Ausgestaltungen und Abwandlungen der Vorgehensweise von 5 erläutert. Die 6 bis 9 zeigen
hierbei jeweils eine alternative Ausgestaltung zur Ermittlung der
Projektionsbilder B. Die 10 zeigt
eine Modifikation der Auswertung der dreidimensionalen Rekonstruktionen.
-
Bei
der Ausgestaltung gemäß 6 weist das
erfindungsgemäße Auswertungsverfahren
weiterhin die Schritte S1, S4 und S5 auf. Zu diesen Schritten sind
daher keine Ausführungen
erforderlich. Anstelle der Schritte S2 und S3 von 5 weist 6 jedoch
Schritte S11 bis S23 auf. Die Schritte S11 bis S23 werden nachfolgend
näher erläutert.
-
Gemäß 6 fasst
der Rechner 13 im Schritt S11 die Nativbilder B zu vorläufigen Rekonstruktionsgruppen
G' zusammen. Der
Schritt S11 entspricht – mit
Ausnahme des Umstands, dass die Rekonstruktionsgruppen G' des Schrittes S11
nur vorläufige
Rekonstruktionsgruppen G' sind – im Wesentlichen
dem Schritt S2 von 5.
-
Im
Schritt S12 selektiert der Rechner 13 eine der vorläufigen Rekonstruktionsgruppen
G'. Die Selektion
kann hierbei gegebenenfalls derart erfolgen, dass im Rahmen des
Schrittes S12 die zeitlich erste und die zeitlich letzte vorläufige Rekonstruktionsgruppe
G' nicht selektiert
werden können.
-
Im
Schritt S13 ermittelt der Rechner 13 – analog zum Schritt S3 von 5 – für jede vorläufige Rekonstruktionsgruppe
G' den Rekonstruktionszeitpunkt
t'. Den Rekonstruktionszeitpunkt
t' ordnet der Rechner 13 im
Rahmen des Schrittes S13 der korrespondierenden (endgültigen)
Rekonstruktionsgruppe G zu.
-
Im
Schritt S14 selektiert der Rechner 13 eines der realen
Nativbilder B der im Schritt S12 selektierten vorläufigen Re konstruktionsgruppe
G'. Den realen Erfassungszeitpunkt
t des im Schritt S14 selektierten realen Nativbildes B vergleicht
der Rechner 13 in den Schritten S15 und S16 mit dem im
Schritt S13 ermittelten Rekonstruktionszeitpunkt t'. Je nach dem Ergebnis
des Vergleichs führt
der Rechner 13 als nächstes
die Schritte S17 und S19, die Schritte S18 und S19 oder den Schritt
S20 aus.
-
Im
Schritt S17 selektiert der Rechner 13 – innerhalb oder außerhalb
der im Schritt S12 selektierten vorläufigen Rekonstruktionsgruppe
G' – ein Nativbild
B. Dieses Nativbild B ist dadurch bestimmt, dass es folgende Eigenschaften
aufweist:
- – Ihm
sind die gleichen Abbildungsparameter P zugeordnet wie dem bereits
im Schritt S14 selektierten Nativbild B.
- – Die
dem nunmehr zu selektierenden Nativbild B zugeordnete Erfassungszeit
t ist die kleinste Erfassungszeit t, die größer als die Rekonstruktionszeit
t' ist.
-
In
analoger Weise wird auch im Schritt S18 innerhalb oder außerhalb
der im Rahmen des Schrittes S12 selektierten vorläufigen Rekonstruktionsgruppe
G' ein Nativbild
B selektiert. Auch hier sind dem Nativbild die gleichen Abbildungsparameter
P zugeordnet wie dem im Rahmen des Schrittes S14 selektierten Nativbild
B. Die Erfassungszeit t des im Rahmen des Schrittes S18 zu selektierenden
Nativbildes B ist jedoch die größte Erfassungszeit
t, die kleiner als die Rekonstruktionszeit t' ist.
-
Im
Rahmen des Schrittes S19 ermittelt der Rechner 13 anhand
des im Schritt S14 selektierten realen Nativbildes B und des im
Rahmen des Schrittes S17 bzw. S18 selektierten realen Nativbildes
B ein virtuelles Nativbild B'.
Er ermittelt das virtuelle Nativbild B' durch zeitliche Interpolation der beiden
selektierten realen Nativbilder B. Die Ermittlung des virtuellen
Nativbildes B' erfolgt
im Rahmen des Schrittes S19 derart, dass das virtuelle Nativbild
B' einen (virtuellen)
Erfassungszeitpunkt aufweist, der mit dem Rekonstruktions zeitpunkt
t' korrespondiert.
Das ermittelte virtuelle Nativbild B' weist der Rechner 13 – ebenfalls
im Rahmen des Schrittes S19 – der
korrespondierenden (endgültigen)
Rekonstruktionsgruppe G zu.
-
Im
Rahmen des Schrittes S20 übernimmt
der Rechner 13 das im Schritt S14 selektierte reale Nativbild
B für die
endgültige
Rekonstruktionsgruppe G.
-
Im
Rahmen der Schritte S15 bis S20 erfolgt im einfachsten Fall eine
lineare Interpolation. Wenn im Rahmen der Schritte S17 bis S19 mehr
als zwei reale Nativbilder B herangezogen werden, sind jedoch alternativ
auch komplexere Interpolationsschemata möglich.
-
Die
Vorgehensweise gemäß 6 ist
insbesondere dann sinnvoll, wenn das Untersuchungsobjekt 5 sich
so langsam ändert,
dass die Zeitabstände der
realen Nativbilder B voneinander das Abtasttheorem erfüllen.
-
Im
Rahmen der Vorgehensweise von 6 stimmen
die Erfassungszeitpunkte t' der
realen und virtuellen Nativbilder B, B' überein.
Denn sie weisen stets den Wert des korrespondierenden Rekonstruktionszeitpunkts
t' auf. Bei der
Vorgehensweise gemäß 6 definieren
die Rekonstruktionsgruppen G daher zueinander disjunkte Zeitpunkte
t'.
-
Im
Schritt S21 prüft
der Rechner 13, ob er für jedes
reale Nativbild B der im Schritt S12 selektierten vorläufigen Rekonstruktionsgruppe
G bereits ein korrespondierendes Nativbild B, B' der entsprechenden endgültigen Rekonstruktionsgruppe
G ermittelt hat. Wenn dies nicht der Fall ist, geht der Rechner 13 zum Schritt
S14 zurück
und selektiert ein anderes reales Nativbild der momentan selektierten
vorläufigen
Rekonstruktionsgruppe G'.
Anderenfalls geht er zum Schritt S22 über.
-
Im
Schritt S22 prüft
der Rechner 13, ob er bereits alle endgültigen Rekonstruktionsgruppen
G ermittelt hat. Wenn dies nicht der Fall ist, geht der Rechner 13 zum
Schritt S12 zurück
und selektiert eine andere vorläufige
Rekonstruktionsgruppe G'. Anderenfalls
geht der Rechner 13 zum Schritt S23 über.
-
Im
Schritt S23 ermittelt der Rechner 13 – analog zum Schritt S3 von 5 – anhand
der den Rekonstruktionsgruppen G zugeordneten virtuellen und/oder
realen Projektionsbilder B, B' jeweils
eine dreidimensionale Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts 5.
-
Auch
die Vorgehensweise gemäß 7 entspricht
im Wesentlichen der Vorgehensweise von 5. Im Gegensatz
zur Vorgehensweise von 5 sind bei der Vorgehensweise
von 7 dem Schritt S1 jedoch Schritte S31 und S32 nachgeschaltet.
-
Im
Schritt S31 nimmt der Rechner 13 eine Anzahl von Referenzbildern
R entgegen. Für
jedes Nativbild B, das im Schritt S1 entgegen genommen wird, ist
hierbei ein Referenzbild R vorhanden, dem die gleichen Abbildungsparameter
P zugeordnet sind wie dem jeweiligen Nativbild B.
-
Im
Schritt S32 subtrahiert der Rechner 13 von jedem Nativbild
B das Referenzbild R, dem dieselben Abbildungsparameter P zugeordnet
sind wie dem jeweiligen Nativbild B. Auf diese Weise ermittelt der
Rechner 13 als Projektionsbilder reale DSA-Bilder D. Die Bildzeitpunkte
t der Projektionsbilder D korrespondieren weiterhin mit den Erfassungszeitpunkten
t, zu denen die Nativbilder B erfasst wurden.
-
In
den 8 und 9 sind die Vorgehensweisen der 6 und 7 miteinander
kombiniert. Der wesentliche Unterschied zwischen den 8 und 9 besteht
in Wesentlichen in der Reihenfolge der vorgenommenen Schritte. Bei
der Vorgehensweise gemäß 8 werden – analog
zur Vorgehensweise von 7 – zuerst die realen DSA-Bilder
D ermittelt und sodann anhand der realen DSA-Bilder D analog zur
Vorgehensweise von 6 virtuelle DSA-Bilder D' ermittelt. Bei der
Vorgehensweise gemäß 9 werden
hingegen zunächst
analog zur Vorgehensweise von 6 anhand
der realen Nativbilder B die virtuellen Nativbilder B' ermittelt. Erst
danach werden – analog
zur Vorgehensweise von 7 – anhand der virtuellen Nativbilder
B' und der Referenzbilder
R die virtuellen DSA-Bilder D' ermittelt.
-
10 zeigt
eine mögliche
Ausgestaltung des Schrittes S4 der 5 bis 9.
Gemäß 10 ist
der Schritt S4 in Schritte S41 und S42 aufgeteilt.
-
Im
Schritt S41 registriert der Rechner 13 die dreidimensionalen
Rekonstruktionen relativ zu einem Volumendatensatz 24 des
Untersuchungsobjekts 5. Der Volumendatensatz 24 kann
dem Rechner 13 hierbei auf verschiedene Weise zur Verfügung gestellt
worden sein. Beispielsweise ist es möglich, dass der Volumendatensatz 24 anderweitig
ermittelt worden ist und dem Rechner 13 als fertiger Volumendatensatz 24 zugeführt wird.
Alternativ ist es ebenfalls möglich,
dass dem Rechner 13 eine Anzahl zweidimensionaler Nativbilder
zugeführt
wird, anhand derer der Rechner 13 den Volumendatensatz 24 selbsttätig ermittelt.
Es ist sogar möglich,
dass die letztgenannten zweidimensionalen Nativbilder – vor oder
nach der Erfassung der Nativbilder B, anhand derer die Auswertungen
der 5 bis 9 vorgenommen werden – mittels
derselben Durchleuchtungseinrichtung 1 erfasst werden,
mittels derer auch die zweidimensionalen Nativbilder B erfasst werden, die
den Projektionsbildern B, B',
D, D' zu Grunde
liegen.
-
Im
Schritt S42 führt
der Rechner 13 – analog zum
Schritt S4 von 5 – weitere Auswertungen durch.
Im Unterschied zum Schritt S4 von 5 berücksichtigt
der Rechner 13 im Rahmen des Schrittes S42 jedoch den Volumendatensatz 24 bei
den weiteren Auswertungen. Beispielsweise kann auf Grund des Volumendatensatzes 24 ein
Teil der dreidimensionalen Rekonstruktionen von den Auswertungen ausgeschlossen
werden. Alternativ oder zusätzlich ist
auf Grund des Volumendatensatzes 24 eine Korrektur der
Ortszuordnung möglich.
-
Der
Volumendatensatz 24 weist in aller Regel eine richtungsunabhängige Ortsauflösung auf. Insbesondere
ist die Ortsauflösung
des Volumendatensatzes 24 in aller Regel mindestens so
hoch wie die beste Ortsauflösung
der dreidimensionalen Rekonstruktionen. Dies ist in 3 beispielhaft
dadurch angedeutet, dass einzelne Volumenelemente 25 des Volumendatensatzes 24 in 3 als
kleine Quadrate dargestellt sind, während einzelne Volumenelemente 26 der
dreidimensionalen Rekonstruktion in 3 als Rechtecke
dargestellt sind, bei denen die Länge der kurzen Seiten mit der
Kantenlänge
der kleinen Quadrate korrespondiert.
-
Mittels
des erfindungsgemäßen Auswertungsverfahrens
und der korrespondierenden programm- und einrichtungstechnischen
Gegenstände (Computerprogramm 15,
Datenträger 17,
Rechner 13) ist es möglich,
dreidimensionale Rekonstruktionen und auf diesen Rekonstruktionen
aufbauende Auswertungen des Untersuchungsobjekts 5 durchzuführen, obwohl
die Datenakquisition eine vollständige Ermittlung
einer dreidimensionalen Rekonstruktion, also einer dreidimensionalen
Rekonstruktion mit richtungsunabhängiger Ortsauflösung, nicht
ermöglicht. Insbesondere
wird eine Ermittlung dreidimensionaler Rekonstruktionen und eine
hierauf aufbauende Auswertung der Rekonstruktionen auch dann ermöglicht, wenn
die den dreidimensionalen Rekonstruktionen zu Grunde liegenden zweidimensionalen
Projektionsbilder B, B',
D, D' mittels einer
C-Bogen-Röntgenanlage
und dergleichen erfasst werden. Dies gilt ganz besonders, wenn die
Röntgenanlage
derart modifiziert ist, dass das Bewegen der Röntgenquelle 3 und/oder
des Röntgendetektors 4 mittels
Roboterarmen erfolgt.
-
Die
obige Beschreibung dient ausschließlich der Erläuterung
der vorliegenden Erfindung. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
soll hingegen ausschließlich
durch die beigefügten
Ansprüche bestimmt
sein.