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Hintergrund
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schallwandlerstruktur
bzw. auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen und insbesondere
darauf, wie sich unterschiedliche Schallwandlerstrukturen herstellen
lassen und wie die Geometrien und Merkmale der Schallwandlerstrukturen
angepasst werden können,
um unterschiedliche Anforderungen an die Schallwandlerstrukturen
zu erfüllen.
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Schallwandlerstrukturen
werden in einer Vielzahl von Applikationen verwendet, wie beispielsweise
in Mikrofonen oder Lautsprechern, die sich beide prinzipiell lediglich
dadurch unterscheiden, dass bei Mikrofonen Schallenergie in elektrische
Energie und bei Lautsprechern elektrische Energie in Schallenergie
gewandelt wird. Da Schallwandler dynamische Druckänderungen
nachweisen bzw. erzeugen, betrifft die Erfindung auch Drucksensoren.
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Generell
sollen Schallwandler, wie beispielsweise Mikrofone, mit niedrigen
Kosten herstellbar, und möglichst
klein sein. Aufgrund dieser Anforderungen werden Mikrofone bzw.
Schallwandler oft in Silizium-Technologie hergestellt, wobei sich
aufgrund der unterschiedlichen gewünschten Anwendungsgebiete bzw.
Empfindlichkeiten eine Vielzahl möglicher Konfigurationen von
Schallwandlern ergibt, die jeweils unterschiedliche geometrische
Konfigurationen aufweisen. Mikrofone können dabei beispielsweise auf
dem Prinzip der Kapazitätsmessung
basieren. Eine bewegliche Membran, die durch Druckänderungen
verformt bzw. ausgelenkt wird, wird im geeigneten Abstand zu einer
Gegenelektrode angeordnet, so dass eine sich durch Verformung bzw.
Auslenkung der Membran ergebende Kapazitätsänderung zwischen Membran und
Gegenelektrode dazu verwendet wer den kann, auf Druckänderungen
bzw. Schalländerungen
zu schließen.
Eine solche Struktur wird typisch mit einer Vorspannung betrieben,
d.h. zwischen Membran und Gegenelektrode wird ein an die jeweiligen
Gegebenheiten frei anpassbares Potenzial angelegt.
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Andere
Parameter, die die Empfindlichkeit eines solchen Mikrofons bzw.
das Signal-zu-Rauschverhältnis
(SNR) des Mikrofons bestimmen, sind dabei beispielsweise die Steifigkeit
der Membran, der Durchmesser der Membran oder die Steifigkeit der Gegenelektrode,
die sich ggf. unter Einfluss der elektrostatischen Kraft zwischen
Membran und Gegenelektrode ebenfalls verformt. Je nach Anforderungsprofil
(für einen
fertig prozessierten Schallwandler) ergeben sich daher unterschiedliche
Möglichkeiten, wie
beispielsweise eine Kombination von niedriger gewünschter
Betriebsspannung mit mittlerer mechanischer Empfindlichkeit, eine
Kombination von niedriger Betriebsspannung mit hoher mechanischer
Empfindlichkeit oder eine Kombination von hoher Betriebsspannung
mit mittlerer mechanischer Empfindlichkeit.
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Über die
mechanische Eigenschaft der verwendeten Materialien hinaus ist dabei
oftmals eine besonders hohe Anforderung an die Fertigungstoleranz
des Membrandurchmessers bzw. der Membrandimension gestellt, welche
wesentlichen Einfluss auf die Eigenschaften eines Mikrofons haben.
Dies ist besonders dann relevant, wenn mehrere Mikrofone in einem
Array verwendet werden sollen und demzufolge möglichst identische Charakteristiken
aufweisen müssen.
Oftmals wird ein Mikrofonchip, dessen Membran von beiden Seiten
zugänglich
ist, auf einem Substrat schalldicht aufgeklebt. Dadurch wird von
einer Seite der Membran ein Rückvolumen
abgeschlossen, das eine Kavität
bildet. Die Eigenschaften des gebildeten Hohlraums sind dann mitbestimmend für die Empfindlichkeit
und das SNR des Mikrofons, da die Kavität der Auslenkung oder Verformung
der Membran entgegenwirkt und diese Bewegung dämpfen kann, da die Membran
gewissermaßen
gegen ein Volumen einer bestimmten „Zä higkeit" arbeiten muss. Für eine quantitative Abschätzung dieses
Effekts spielt hierbei insbesondere der Durchmesser der Membran
im Verhältnis
zum gegebenen Kavitätsvolumen
eine Rolle.
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In
Anbetracht der Vielfalt der möglichen
Elemente und der Vielzahl der Parameter stellt sich oft das Problem,
dass Produktionslinien geschaffen werden müssen, mit deren Hilfe es möglich ist,
unterschiedlichste Schallwandlerstrukturen zu fertigen.
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Zusammenfassung
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird eine Schallwandlerstruktur hergestellt,
indem Membranunterstützungsmaterial auf
ein Membranträgermaterial
aufgebracht wird; indem Membranmaterial in einem Schallwandelbereich und
einem Randbereich auf einer Hauptoberfläche des Membranunterstützungsmaterials
aufgebracht wird; indem Gegenelektrodenunterstützungsmaterial auf einer Hauptoberfläche des
Membranmaterials aufgebracht wird; indem Ausnehmungen in einer Hauptoberfläche des
Gegenelektrodenunterstützungsmaterials
im Schallwandelbereich erzeugt werden; indem Gegenelektrodenmaterial
auf der ersten Hauptoberfläche
des Gegenelektrodenunterstützungsmaterials
aufgebracht wird; und indem Membranträgermaterial und Membranunterstützungsmaterial
im Schallwandelbereich bis zu einer zweiten Hauptoberfläche des
Membranmaterials entfernt wird.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
eine Aufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäße Schallwandlerstruktur;
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2a, 2b zeigen
Ausschnittsvergrößerungen
des in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels;
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3 zeigt
eine weitere Ausschnittsvergrößerung des
in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels;
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4 zeigt
eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung;
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5 zeigt
eine Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung;
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6 zeigt
eine Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung;
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7 zeigt
eine Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung;
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8 zeigt
eine Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung;
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9 zeigt
eine Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung;
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10 zeigt
eine Schnittansicht einer Konfiguration eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung während
der Herstellung;
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11 zeigt
ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer Schallwandlerstruktur;
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12 zeigt
ein Flussdiagramm eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer Schallwandlerstruktur;
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13 zeigt
eine Prinzipskizze zur Herstellung eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung;
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14 zeigt
eine Prinzipskizze zur Herstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung; und
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15 zeigt
eine Prinzipskizze zur Herstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Bezug
nehmend auf die 1 bis 10 werden
im Folgenden verschiedene Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung diskutiert, wobei in den Zeichnungen
für funktionsidentische
oder funktionsähnliche
Objekte identische Bezugszeichen vergeben sind, so dass mit identischen
Bezugszeichen bezeichnete Objekte innerhalb der unterschiedlichen Ausführungsbeispiele
austauschbar sowie deren Beschreibung wechselseitig aufeinander
anwendbar ist.
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Gleiches
gilt für
die anhand der 10 bis 15 beschriebenen
Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Verfahren
zur Herstellung einer Schallwandlerstruktur.
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1 zeigt
eine Aufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Da die 2a, 2b und 3 jeweils
Ausschnittsvergrößerungen
der Aufsicht des Ausführungsbeispiels von 1 zeigen,
werden die 1, 2a, 2b und 3 in
den folgenden Absätzen
zusammen diskutiert.
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1 zeigt
als Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ein Mikrofon, welches in Silizium-Technologie
auf einem Trägersubstrat
(Wafer) 2 aufgebaut ist.
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1 zeigt
eine Gegenelektrode 4, unter der eine Membran 6 angeordnet
ist, sowie elektrische Kontaktierungsfelder (Pads) 8a, 8b und 8c,
welche, wie weiter unten beschrieben, der Kontaktierung des Mikrofons,
insbesondere der Gegenelektrode und der Membran dienen.
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1 zeigt
ferner Kontaktbereiche 10a und 10b, die die Kontakte 8a, 8b und 8c umfassen
und deren Ausschnittsvergrößerungen
in den 2a und 2b dargestellt
sind.
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2a wiederum
zeigt einen Guard-Anschlussbereich 12, dessen Ausschnittsvergrößerung in 3 gezeigt
ist.
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Wie
bereits eingangs beschrieben, beruht die Schallwandlung bei dem
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
eines Silizium-Mikrofons
darauf, dass eine Membran 6 relativ zu einer festen Gegenelektrode 4 ausgelenkt
wird und dass die daraus resultierende Kapazitätsänderung zwischen Membran 6 und
Gegenelektrode 4 als Messgröße erfasst wird. An Membran 6 sowie
Gegenelektrode 4 bzw. deren Kontaktierung sind dabei eine
Reihe von Anforderungen gestellt, die im Folgenden kurz, Bezug nehmend auf
die 1 bis 3 näher beschrieben werden. Da
bezüglich
des Materials der Membran 6 bzw. der Gegenelektrode 4 und
des Trägersubstrats 2 keine prinzipielle
Beschränkung
besteht, wird im Folgenden das Material der Membran allgemein als
Membranmaterial und das Material der Gegenelektrode 4 als
Gegenelektrodenmaterial bezeichnet. In einem Ausführungsbeispiel
bestehen Membran 4 und Gegenelektrode 6 aus Polysilizium
bestehen, welches ggf. geeignet dotiert sein kann, um gewünschte mechanische
Eigenschaften zu erzeugen.
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Generell
muss also die Membran 6 beweglich relativ zur Gegenelektrode 4 angeordnet
sein, was voraussetzt, dass sich diese oberhalb eines freien Volumens
befindet, welches in dieser Schnittansicht aufgrund der Perspektive
nicht sichtbar ist, sich jedoch unterhalb der Membran 6 befindet.
In den Schnittansichten weiterer Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung, die in den 4 bis 9 gezeigt
sind, wird dieses Volumen zu erkennen sein. In diesem Zusammenhang
wird auch die Einflussnahme des Volumens, insbesondere dessen Größe, auf
die Signalparameter des Mikrofons diskutiert werden.
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Zur
Beschaltung des Ausführungsbeispiels der
vorliegenden Erfindung von 1 ist es
mithin mindestens erforderlich, die Gegenelektrode 4 und Membran 6 zu
kontaktieren, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel Kontakt 8a eine
elektrische Kontaktierung der Membran 6 erlaubt, wie es
in 2a gezeigt ist. Ferner ermöglicht Kontakt 8c eine
Kontaktierung der Gegenelektrode 4, wie es in 2b gezeigt
ist. Zusätzlich
ist in 2a ein Kontakt 8b gezeigt,
der dazu dient, eine Guard-Struktur 14, zu kontaktieren,
die die Membran 6 umschließt, wie es in den 2a, 2b und 3 zu
sehen ist. Die Guard-Struktur 14 dient dazu, einen statischen,
inhomogenen Anteil an der Kapazitätsmessung, wie er durch die
geometrische Anordnung der Membran 6 und der Gegenelektrode 4 unvermeidbar
ist, zu unterdrücken.
Dazu ist zu bemerken, dass aufgrund des Konstruktionsprinzips die
Membran zwei funktional unterschiedliche Bereiche aufweist. In einem
in 3 dargestellten Randbereich 16 ist die
Membran nicht beweglich, da sie in diesem Randbereich mechanisch mit
dem Trägersubstrat 2 verbunden
ist. Auch die Gegenelektrode 4 muss mechanisch mit dem
Trägersubstrat 2 verbunden
sein, was im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
in den 2a, 2b und 3 ersichtlich
ist.
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Generell
ist es ein Ziel bei der Konstruktion eines Mikrofons, ein möglichst
hohes Signal-zu-Rauschverhältnis
(SNR) zu erzielen. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, dass
die zu messende Kapazitätsänderung
verglichen mit der statischen Kapazität der nicht druckbeaufschlagten
Anordnung möglichst
groß ist.
Dies kann unter anderem dadurch erreicht werden, die Membran möglichst
dünn zu
gestalten, so dass diese sich bereits bei leichten Druckänderungen
(geringen Schalldruckpegeln) signifikant verbiegt. In diesem Zusammenhang
sind auch die Randbereiche 16 wichtig, in denen sich zwangsläufig eine
statische Kapazität
zwischen Membran 6 und Gegenelektrode 4 ergibt,
welche unveränderlich
ist, da der Abstand der Gegenelektrode 4 zur Membran 6 hier
festgelegt ist. Je größer dieser statische
Anteil der Kapazität
an der Gesamtkapazität
ist, desto geringer wird das SNR.
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Zur
Optimierung wird daher im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel die Gegenelektrode 4 nicht
auf ihrem gesamten Umfang mit dem Trägersubstrat verbunden, sondern
lediglich mit, beispielsweise in 3 vergrößert dargestellten, äquidistant angeordneten
Verbindungselementen 18. Dadurch ergibt sich eine geringere
Fläche
der Überlappung von
Membran 6 und Gegenelektrode 4 und daraus resultierend
ein geringerer statischer Kapazitätsanteil als im Fall der vollständigen Überdeckung.
Um den Einfluss der statischen Kapazität weiter zu minimieren, ist
die Guard-Struktur 14 vorgesehen, die bei geeigneter Beschaltung
den Einfluss der statischen Kapazität weiter verringert.
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Wie
in 3 weiter gut ersichtlich, weist die Gegenelektrode 4 eine
Vielzahl von Ausnehmungen 18 auf, die sich durch das Gegenelektrodenmaterial erstrecken
und die Gegenelektrode gewissermaßen perforieren. Dies ist im
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
vorgesehen, um zu ermöglichen,
dass auf das Mikrofon einfallende Druckänderungen ungestört an die
Membran 6 gelangen können.
Alternativ wäre
es möglich,
die Membran 6 oberhalb der Gegenelektrode 4 anzubringen.
Allerdings ist die Membran 6 aufgrund der gewünschten
Verformbarkeit das bei weitem empfindlichste Bauelement des Mikrofons,
so dass die erfindungsgemäße Lösung den
erheblichen Vorteil bietet, die Membran 6 mechanisch zu
schützen,
da die stabilere Gegenelektrode 4 die diejenige Schicht
bildet, die in Richtung der Umgebung weist.
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Für eine störungsfreie,
idealisierte Messung, wäre
eine kolbenförmige
Bewegung der Membran 6 wünschenswert. Würde sich
die Membran als Ganzes, ohne sich zu verformen, relativ zur Gegenelektrode 4 bewegen,
ergäbe
sich, in Analogie zum Plattenkondensator, ein linearer Zusammenhang
zwischen (infinitesimaler) Auslenkungsänderung und gemessener Kapazität.
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Diese
Forderung ist aufgrund der hoch integrierten Anordnung des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
eines Silizium-Mikrofons
nur näherungsweise
zu erfüllen.
Zur Erhöhung
der mechanischen Empfindlichkeit, also der Fähigkeit, auf geringe Schalldruckänderungen
zu reagieren, kann beispielsweise die Dicke der Membran verringert
werden. Gleichzeitig kann das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel des Mikrofons
mit unterschiedlichen Betriebsspannungen betrieben werden, d.h.
zwischen Gegenelektrode 4 und Membran 6 können verschieden
hohe Spannungen angelegt werden. Durch die sich ergebende elektrostatische
Anziehung zwischen Gegenelektrode 4 und Membran 6 kann
so ebenfalls die Empfindlichkeit der Membran bzw. der gesamten Anordnung
variiert werden. Dabei ergibt sich jedoch eventuell das Problem,
dass sich bei zu hoher Spannung unter dem Einfluss der elektrostatischen
Kraft auch die Gegenelektrode 4 verformt, was im Sinne
der Reproduzierbarkeit der Messungen nicht wünschenswert ist.
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Die
Verringerung der Dicke der Membran ist zum einen durch die Stabilität der Membran
selbst (Zerstörung
bei zu hohem Schalldruck bzw. zu hoher Spannung) limitiert. Zum
anderen besteht bei einer sich zu stark durchbiegenden Membran die
Gefahr, dass diese bis zur Gegenelektrode ausgelenkt wird und aufgrund
von Adhäsionskräften an
dieser haften bleibt. Ein weiterer Parameter, der bei dem Design
eines erfindungsgemäßen Mikrofons
variiert werden kann und der maßgeblichen
Einfluss auf die Messergebnisse hat, ist der Durchmesser der Membran. Dieser
ist bei der Produktion einer Vielzahl von Mikrofonen also idealerweise
exakt einzuhalten, um die Repro duzierbarkeit einer Messung mit mehreren
erfindungsgemäßen Mikrofonen
sicherzustellen. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn mehrere
erfindungsgemäße Mikrofone
in einem Array betrieben werden sollen.
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Wie
oben beschrieben, gibt es eine Vielzahl von geometrischen Randbedingungen,
die beim Design eines Mikrofons oder einer Schallwandlerstruktur
berücksichtigt
werden müssen
bzw. deren Einhaltung mit hoher Präzision erforderlich ist. In
denen im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen der vorliegenden
Erfindung werden Möglichkeiten aufgezeigt,
die einzelnen Randbedingungen zu erfüllen, bzw. mittels geeigneter
Designmaßnahmen
ein auf den vorgesehenen Verwendungszweck optimiertes Mikrofon zu
schaffen.
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Dabei
bietet die vorliegende Erfindung den großen Vorteil, dass alle Designoptionen
in einem einzigen Herstellungsprozess verwirklicht werden können, da
dieser vollständige
Modularität
besitzt. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es auf einzigartige
Weise, einzelne der im Folgenden beschriebenen Optionen zu implementieren,
ohne dass durch Weglassen einer Option die Aufnahme einer anderen Option
verhindert würde.
Der weiter unten beschriebene erfindungsgemäße Herstellungsprozess bzw. das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
ist so beschaffen, dass alle Mikrofonvarianten mit einer möglichst
geringen Anzahl von Schritten hergestellt werden können. Dabei
können
je nach Bedarf Teilmodule implementiert werden oder entfallen.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem die mechanischen Eigenschaften
der Membran durch Variation der Dicke derselben und durch Implantation
geeigneter Dotierstoffe in die Membran variiert werden können.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Schallwandlerstruktur,
welche auf einem Trägersubstrat
(Wa fer) 2 aufgebaut ist. Die in 4 gezeigte
Schnittansicht, die beispielsweise eine Projektion bzw. eine Schnittansicht
des in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels sein kann,
zeigt die Membran 6 und die Gegenelektrode 4,
welche die bereits oben beschrieben Ausnehmungen 18 aufweist.
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Ferner
sind in 4 Kontaktierungen 8a und 8b gezeigt,
die sich von einer Hauptoberfläche
der Schallwandlerstruktur bis zu den die Gegenelektrode bildenden
Gegenelektrodenmaterial bzw. bis zu der Guard-Struktur 14 durch
eine ggf. aufgebrachte Zwischenschicht 20 erstrecken, um
die Strukturen elektrisch kontaktieren zu können.
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In
diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass, um die relevanten
Oberflächen
der dreidimensionalen, im Zusammenhang mit dieser Erfindung zitierten
Materialschichten eindeutig zu bezeichnen, die Terminologie Hauptoberfläche sich
im Folgenden auf diejenigen Oberflächen bezieht, deren Flächennormale
parallel oder antiparallel zu der in 4 eingezeichneten
Aufbaurichtung 24 verläuft. Es
sind dies also diejenigen Flächen,
die den größten Anteil
an der Oberfläche
der diskutierten Schichten bzw. lagenartigen Strukturen aufweisen.
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Dabei
wird im Folgenden insbesondere unter der Bezeichnung erste Hauptoberfläche diejenige Oberfläche verstanden,
deren Flächennormale
in Richtung der Aufbaurichtung 24 weist. Die Aufbaurichtung 24 gibt
dabei diejenige Richtung an, in der während der Herstellung einzelne
aufeinanderfolgende Schichten der Schallwandlerstruktur auf der
Oberfläche
des Trägersubstrats 2 aufgebracht
werden. Analogie bezeichnet der Begriff zweite Hauptoberfläche diejenigen
Oberflächen,
deren Flächennormale entgegengesetzt
der Aufbaurichtung 24 weist.
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Auf
der ersten Hauptoberfläche
der Membran 6 befindet sich im Randbereich eine zweite
Oxidschicht 26, auf der die Gegenelektrode 4 angeordnet ist
und die diese mechanisch unterstützt.
Da die zweite Oxidschicht 26 der Unterstützung der Gegenelektrode 4 dient
und unter anderem deren Dicke den Abstand zwischen Gegenelektrode 4 und
Membran 6 bestimmt, wird der Begriff zweite Oxidschicht
im Folgenden synonym mit dem Begriff Gegenelektrodenunterstützungsmaterial
verwendet, um die Funktion der zweiten Oxidschicht zu betonen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Dicke des Gegenelektrodenunterstützungsmaterials 26 beispielsweise
zwischen 1000 nm und 3000 nm bzw. zwischen 500 nm und 3000 nm, um
die gewünschte
Funktionalität
eines erfindungsgemäßen Mikrofons
zu erzielen.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beträgt
dabei die Dicke der Membran 6 bzw. des Membranmaterials
100 nm bis 500 nm bzw. 100 nm bis 1000 nm. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Stärke
des Membranunterstützungsmaterials
zwischen 100 nm und 1000 nm, um die gewünschte Membranunterstützung zu
erzielen.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Dicke des Gegenelektrodenmaterials 600 nm-1800 nm bzw. 500 nm bis 2500 nm, um
die erforderliche Stabilität
der Gegenelektrode 4 zu erzielen.
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Um
die erfindungsgemäße Schallwandleranordnung
von 4 gegen Umwelteinflüsse zu schützen, ist optional eine isolierende
Zwischenschicht 20 aufgebracht, die zusätzlich Unebenheiten ausgleichen
kann. Zusätzlich
kann eine Passivierung 28 auf der Oberfläche der
Schallwandlerstruktur angebracht.
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Wie
eingangs beschrieben, ist die Membran 6 im Randbereich 16 über das
Membranunterstützungsmaterial 22 fixiert
bzw. mit dem Trägersubstrat 2 verbunden,
so dass sich die Membran 6 unter dem Schalldruck nur im
Schallwandelbereich 30 bewegen bzw. verformen kann, der
in 4 durch gestrichelte Linien begrenzt wird.
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Beim
in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung sind auf der Gegenelektrode 4 innerhalb des Schallwandelbereichs 30 eine
Mehrzahl von Erhöhungen
(Bumps) 32 auf der zweiten Hauptoberfläche der Gegenelektrode 4 angeordnet,
so dass diese Bumps in Richtung der Membran 6 weisen.
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Erfindungsgemäß kann durch
die Bumps 32 ein Anhaften der Membran 6 an der
Gegenelektrode 4 selbst dann verhindert werden, wenn diese
so stark ausgelenkt wird, dass sie in mechanischem Kontakt zur Gegenelektrode 4 gerät.
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Gegenüber der
Möglichkeit,
Bumps auf der Oberfläche
der Membran 6 selbst anzuordnen, hat das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
von 4 den Vorteil, dass bei Anordnung der Bumps 32 auf
der Gegenelektrode 4 die träge Masse der Membran 6 nicht
durch die Bumps erhöht
wird. Dies würde eine
Verringerung der Empfindlichkeit hervorrufen und wäre gerade
dann kontraproduktiv, wenn die Membran 6 dünn und somit
leicht verformbar ist, und dadurch eine geringe träge Masse
besitzt.
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Daher
kann in dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung die Empfindlichkeit der Membran, d.h.
die mechanische Spannung der Membran allein durch Dicke und Implantation
der Membran 6 festgelegt werden.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird dabei als Membranmaterial amorphes
Silizium verwendet, welches mit Phosphor dotiert wird. Nach der
Dotierung wird eine Kristallisation durchgeführt, die durch Temperung das
Bilden polykristallinen dotierten Siliziums ermöglicht. Dabei bestimmen die
Dotierung und die Temperung die Spannung im Material.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird die Gegenelektrode aus einer Metallschicht
hergestellt, die zusätzlich
mit Siliziumnitrid verstärkt
sein kann.
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Die
nun folgenden Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung, die in den 5 bis 9 dargestellt
sind, zeigen weitere Möglichkeiten,
einen Schallwandler hinsichtlich seiner Eigenschaften zu optimieren.
Dabei sind zahlreiche Komponenten in den folgenden Ausführungsbeispielen
mit den entsprechenden Komponenten von 4 funktionsidentisch
bzw. von identischer geometrischer Form, so dass bei der Diskussion
der folgenden Ausführungsbeispiele
auf eine Wiederholung der Diskussion identischer Komponenten verzichtet
wird, wobei darüber
hinaus auf die Einzeichnung der diese Komponenten betreffenden Bezugszeichen
aus Gründen der Übersichtlichkeit
verzichtet wird.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem die mechanische Nachgiebigkeit
der Membran bzw. deren Fähigkeit zur
Auslenkung parallel zur Aufbaurichtung 24 durch Korrugationsrillen 34 verbessert
wird, die von der runden Membran in konzentrischer Anordnung im Schallwandelbereich
gebildet werden.
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Eine
Korrugationsrille ist eine Struktur der Membran 6, die
eine geschlossene Kontur im Membranmaterial bildet. Im Ausführungsbeispiel
von 5 sind die Korrugationsrillen in Richtung der
Gegenelektrode 4 geformt. Dies hat den Vorteil, dass die kompakte
Bauart des Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung von 5 mit oberhalb
der Membran 6 liegender Gegenelektrode 4 ermöglicht wird.
Wären die
Korrugationsrillen 34 entgegen der Aufbaurichtung 24 angeordnet,
würde sich
die Höhe des
Gesamtaufbaus dadurch vergrößern, dass
die Dicke des Membranunterstützungsmaterials 22 so weit
erhöht
werden müsste,
dass während
der Produktion die Kontur der Korrugationsrillen 34 vollständig innerhalb
des Membranunterstützungsmaterials 22 geformt
werden kann.
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Die
Tatsache, dass Korrugationsrillen 34 und Bumps 32 nicht
beide auf der Membran 6 angeordnet sind, hat den großen Vor teil,
dass im später
beschriebenen Herstellungsverfahren sämtliche Optionen offengehalten
sind, das heißt,
es können
Korrugationsrillen 34, Bumps 32 oder beide Strukturen
erzeugt werden, wobei ein Weglassen einer Komponente den Produktionsprozess
nicht negativ beeinflusst.
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Darüber hinaus
hat das Ausführungsbeispiel der
Erfindung von 5 den Vorteil, dass durch die Tatsache,
dass Korrugationsrillen 34 und Bumps 32 auf einander
gegenüberliegenden
Hauptoberflächen der
Membran 6 und der Gegenelektrode 4 in einander
zugewandter Orientierung angebracht sind, dass auch innerhalb der
die Form der Korrugationsrillen 34 wiedergebenden Korrugationsnegativformen 36 Bumps 32 angebracht
werden können.
Somit kann ein Anhaften der Membran 6 an die Gegenelektrode 4 auch
im Bereich der Korrugationsrillen 34 effizient verhindert
werden.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung sind die Korrugationsrillen zwischen
300 nm bis 2000 nm bzw. zwischen 300 nm und 3000 nm von der Oberfläche der
Membran erhaben.
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Im
in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ist auf der zweiten Hauptoberfläche der Gegenelektrode 4 eine
Schicht eines Stabilitätsverbesserungsmaterials 40 aufgebracht,
welches eine höhere
mechanische Zugspannung aufweist als das Gegenelektrodenmaterial 4. Mittels
des in 6 beschriebenen Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung kann der Einsatzbereich eines Mikrofons bzw. einer erfindungsgemäßen Schallwandlerstruktur
erheblich ausgedehnt werden, da die mechanische Steifigkeit der
Gegenelektrode 4 durch lediglich einen einzigen zusätzlichen Prozessschritt
erheblich verbessert werden kann. So kann eine erfindungsgemäße Schallwandlerstruktur sowohl
bei niedrigen Spannungen (beispielsweise kleiner 3 Volt) als auch
bei erhöhten
elektrischen Vorspannungen (beispielsweise > 5 V) betrieben werden, bei denen die
Durchbiegung einer Gegenelektrode 4 ohne Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 nicht
mehr vernachlässigbar
ist. Dabei hat das in 6 gezeigte Ausführungsbeispiel
gegenüber
dem einfachen Erhöhen
der Stärke
der Gegenelektrode 4 den Vorteil, dass die Steifigkeit
der Gegenelektrode 4 deutlich erhöht wird, ohne dass die Gleichmäßigkeit des
Dickenprofils der Gegenelektrode 4 beeinträchtigt wird,
was bei signifikanter Erhöhung
der Dicke der Gegenelektrode 4 aufgrund von Prozessschwankungen
unweigerlich der Fall wäre.
Ein weiterer erheblicher Vorteil besteht darin, dass das zeitaufwändige und
teure Abscheiden einer dicken Schicht Gegenelektrodenmaterial vermieden
werden kann, was die gesamte Prozesseffizienz erheblich erhöht. Dies vermeidet
auch das aufwändige
strukturieren (ätzen) solch
dicker Schichten in weiteren Prozessschritten.
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Dabei
wird im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
die Gegenelektrode 4 mit der Dicke des Stabilitätsverbesserungsmaterials 40 ebenfalls
steifer, die mögliche
Dickenerhöhung
ist dabei lediglich durch die entstehende Topologie begrenzt. Zur
präzisen
Dimensionierung der Steifigkeitsverbesserung können dabei unterschiedlichste
Materialien verwendet werden, wobei zwei unterschiedliche Effekte
ausgenutzt werden können.
Zum einen können
Materialien verwendet werden, die per se eine deutlich höhere Schichtspannung
haben als beispielsweise zur Bildung der Gegenelektrode 4 eventuell
verwendetes Silizium (Poly-Silizium), welches eine Schichtspannung < 100 MPa besitzt.
Verwendet man beispielsweise Siliziumnitrid (Si3N4) zur Steigerung der Steifigkeit, reicht
bereits eine dünne
Schicht aus, um eine signifikante Erhöhung der Biegesteifigkeit der
Gegenelektrode 4 zu erreichen, da eine dünne Siliziumnitridschicht
eine typische Schichtspannung von 0.5 bis 1 GPa aufweist.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird als Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 SiliziumOxiNitrid
SixOyNz mit
geringem Sauerstoffgehalt verwendet. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Er findung werden als Stabilitätsverbesserungsmaterial Silizide
verwendet, beispielsweise WSi.
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Im
modularen Herstellungsverfahren ist das Aufbringen der zusätzlichen
Schicht von Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 einfach
dadurch möglich, dass
vor der Aufbringen von Gegenelektrodenmaterial 4 eine dünne Schicht
Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 aufgebracht
wird, welches bei einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aus Siliziumnitrid besteht, das zudem
eine hohe Ätzselektivität besitzt
und somit beim Entfernen des Gegenelektrodenunterstützungsmaterials 26 zwischen
Membran 6 und Gegenelektrode 4 gleichzeitig als Ätzstopp dienen
kann.
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Die
hohe Flexibilität
des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. des erfindungsgemäßen Gesamtkonzepts
erlaubt es ferner, unterschiedlichste Materialien als Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 vorzusehen,
wobei polykristalline Materialien beispielsweise auch aufgrund ihrer
Gitterkonstanten ausgewählt werden
können,
um erfindungsgemäß eine stabilitätsverbessernde
Schicht aus Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 zu
bilden. Werden Materialen leicht unterschiedlicher Gitterkonstanten
verwendet, so kann durch Abscheidung an der Grenzfläche zwischen
Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 und Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 4 sogar eine
Vorwölbung
der Gegenelektrode in Aufbaurichtung 24 erzeugt werden.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Dicke des Stabilitätsverbesserungsmaterials
zwischen 10 nm und 300 nm bzw. zwischen 10 nm und 1000 nm.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beträgt
dem ein Verhältnis der
Stärke
des Stabilitätsverbesserungsmaterials und
Gegenelektrodenmaterials zwischen 0.005 und 0.5 liegt.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung werden beliebige andere Halbleiternitride
und Halb leiteroxide, beispielsweise GaN als Stabilitätsverbesserungsmaterial
verwendet.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem der Durchmesser der Membran 6 extrem
präzise
und reproduzierbar eingestellt werden kann. Um dies zu erreichen,
ist in den in 7, 8 und 9 gezeigten
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung eine zusätzliche Schicht eines Membranträgermaterials 42 zwischen
Trägersubstrat 2 und
Membran 6 angeordnet, welche durch photolithographische
Methoden strukturiert werden kann. Zwischen Membranträgermaterial 42 und
Trägersubstrat 2 ist
aus produktionstechnischen Gründen
zusätzliches
Membranträgerunterstützungsmaterial 44,
beispielsweise in Form einer dritten Oxidschicht, angeordnet. Eine
hohe Präzision des
freibeweglichen Membrandurchmessers kann durch das photolithographisch
strukturierbare Membranträgermaterial 42 erreicht
werden, da die Präzision
photolithographischer Verfahren besser als 1 μm beträgt. Wird die freigestellte
Fläche
der Membran 6 hingegen lediglich durch nasschemisches oder
trockenes Ätzen
des Trägersubstrats 2 am
Ende des Herstellungsprozesses definiert, beträgt die maximal erreichbare
Präzision
typischerweise bestenfalls +/– 20 μm.
-
Im
allgemeinen Fall werden die durch Ätzen entstandenen, ein freies
Volumen unter der Membran 6 begrenzenden Seitenwände des
Trägersubstrats 2 eine
in gewissen Grenzen erratische Form aufweisen. Fehlt das Membranträgermaterial 42,
das ätzresistiv
ist, wird der freigestellte Membrandurchmesser der Membran 6 durch
den Ätzprozess
bestimmt und ist somit wenig präzise.
-
Dabei
kann, wie im in 8 gezeigten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, der freigestellte Durchmesser der Membran 6 in
weiten Grenzen variiert werden. Dies ist dann besonders relevant,
wenn wie in 8 gezeigt, eine erfindungsgemäße Schallwandlerstruktur
auf ein weiteres Substrat 46 luftdicht aufgeklebt wird,
so dass sich unterhalb der Membran 6 ein ge schlossenes
Volumen 48 (Kavität)
bildet. In diesem Fall kann sich eine Reduzierung bzw. Anpassung
des freigestellten Membrandurchmessers der Membran 6 in
doppelter Hinsicht auf die maximale Empfindlichkeit des Mikrofons
auswirken.
-
Dazu
ist vorauszuschicken, dass im in 8 gezeigten
Fall, die Membran bei Verformung zusätzlich das in der Kavität 48 eingeschlossene
Gasvolumen komprimieren muss, wodurch das Auslenkungsverhalten der
Membran 6 beeinflusst wird. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung weist die Membran 6 daher zumindest
eine Druckausgleichsöffnung 50 auf,
die es ermöglicht,
bei langsamer Änderung
des Umgebungsdrucks einen Druckausgleich zwischen dem Kavitätsvolumen
und dem Umgebungsdruck herzustellen. Daher ist eine erfindungsgemäße Schallwandlerstruktur
auf relative Druckänderungen
auch bei zeitlich variablen absoluten Umgebungsdruck gleichermaßen sensitiv
ist. Die sich durch diese Anordnung ergebende Hochpasscharakteristik
der erfindungsgemäßen Schallwandlerstruktur
lässt sich
dabei beispielsweise auch durch die Größe der Druckausgleichsöffnung 50 variieren.
-
Wird
in 8 der Membrandurchmesser verringert, kann bei
einer damit einhergehenden reduzierten Beweglichkeit bzw. Auslenkungsfähigkeit der
Membran 6 mit einer höheren
Polarisationsspannung (Betriebsspannung) gearbeitet werden. Dadurch
wird die akustische Steifigkeit der Membranfeder im Verhältnis zu
der Feder, die durch das eingeschlossene Kavitätsvolumen gebildet wird und
die eine Störgröße darstellt,
größer und
es verbessert sich das Signal, wenn sämtlicher anderen Betriebsparameter
unverändert
bleiben.
-
Wird
die Beweglichkeit der Membran bei Verringerung des Membrandurchmessers
beispielsweise dadurch kompensiert, dass eine dünnere Membran verwendet wird,
und wird die selbe Polarisationsspannung verwendet, wird das Signal
ebenfalls maximiert. Wiederum verbessert sich das Verhältnis der akustischen
Steifigkeit der Membran und der Steifigkeit des Kavitätsvolumens.
-
9 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem einige Merkmale der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele
in Kombination gezeigt sind, so dass die außerordentlich hohe Variabilität und Flexibilität des erfindungsgemäßen Konzepts
bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung einer Schallwandlerstruktur deutlich sichtbar werden.
-
Dabei
ist das in 9 gezeigte Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in Silizium-Technologie hergestellt,
so dass das Trägersubstrat
ein Silizium-Wafer ist, wobei sowohl das Membranträgerunterstützungsmaterial 44,
das Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26 und
das Membranunterstützungsmaterial 22 aus
Siliziumoxid bestehen. Gleichzeitig ist sowohl das Membranmaterial 6,
das Gegenelektrodenmaterial 4 als auch das Membranträgermaterial 42 Poly-Silizium.
Dabei kann das Poly-Silizium im Zuge des Herstellungsverfahrens
mit einer Implantation versehen werden, um die Steifigkeit des Materials
entsprechend an die Anforderungen einzustellen. Dabei kann beispielsweise
Phosphor als geeignetes Implantationsmaterial zum Einsatz kommen.
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Die
in 9 gezeigte Kombination mehrerer Merkmale der Ausführungsbeispiele
der 1 bis 8 unterstreicht die hohe Flexibilität des erfindungsgemäßen Konzepts
und insbesondere der verschiedenen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren,
die sie anhand der 10 bis 15 im
Folgenden diskutiert werden.
-
Entscheidend
ist die hohe Modularität
bzw. Flexibilität
der Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung einer Schallwandlerstruktur (MEMS-Prozess), welche
einem erlaubt, mit ein und derselben Technologie Schallwandlerstrukturen,
beispielsweise Mikrofone, für
unterschiedliche Anwendungen herzustellen. Mikrofone können dabei
beispielsweise mit hohen oder niedrigen Empfindlichkeiten hergestellt werden,
wobei diese gleichzeitig hoch präzise
und kostengünstig
produziert werden können.
Dabei sind Aspekte, die wahlweise implementiert werden können:
- – robuste
Membranelektrode mit Korrugation
- – robuste
Membranelektrode ohne Korrugation
- – mittels
Stabilitätsverbesserungsmaterial
stabilisierte Gegenelektrode
- – zusätzliche
untere Membranträgerschicht
(beispielsweise Polysilizium) zur Präzisierung des Membrandurchmessers
oder zur Optimierung des Verhältnisses
Membrandurchmesser zu Kavitätsvolumen.
-
Bevor
anhand von Flussdiagrammen und schematischen Skizzen auf Beispiele
erfindungsgemäßer Verfahren
zur Herstellung von Schallwandlerstrukturen eingegangen werden soll,
wird anhand von 10 kurz schematisch das Vorgehen
bei der Herstellung erfindungsgemäßer Schallwandlerstrukturen
erläutert.
-
Dabei
wird die Schallwandlerstruktur sukzessive in Aufbaurichtung 24 auf
dem Trägersubstrat aufgebaut,
wobei in 10 eine Schichtenfolge dargestellt
ist, wie sie während
der Produktion des in 4 gezeigten Ausführungsbeispiels
auftreten kann. Zunächst
wird auf dem Trägersubstrat 2 das Membranunterstützungsmaterial 22 im
Randbereich 16 und im Schallwandelbereich 30 aufgebracht.
Auf das Membranunterstützungsmaterial 22 wird
eine Schicht Membranmaterial 6 aufgebracht, auf welche eine
Schicht Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26 aufgebracht
wird. Das Gegenelektrodenunterstützungsmaterial
wird im Schallwandelbereich 30 so strukturiert, dass im
Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26 Vertiefungen
bzw. Ausnehmungen erzeugt werden, welche die Negativform für Bumps bilden,
die durch Aufbringen des Gegenelektrodenmaterials 4 in
den Negativformen gebildet werden. Der sukzessive Aufbau der Schallwandlerstruktur
erfolgt dabei in Richtung der Aufbaurichtung 24. Vor der Fertigstellung
wird von der Rückseite,
also der der Aufbaurichtung 24 entgegengesetzten Seite
des Trägersubstrats 2 die
Kavität
geätzt,
d.h. Trägersubstrat und
Membranunterstützungsmaterial
im Schallwandelbereich 30 bis zur Membran 6 entfernt.
Gleiches gilt für
das zwischen der Gegenelektrode 4 und der Membran 6 angeordnete
Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26,
so dass sich die freigestellte Membran 6 im Schallwandelbereich 30 in
der Aufbaurichtung 24 bewegen kann.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zur Herstellung einer Schallwandlerstruktur ist
im Flussdiagram von 11 dargestellt.
-
Dabei
wird ausgegangen von einem beispielsweise in 10 dargestellten
Trägersubstrat 2 bzw.
einem Wafer.
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In
einem ersten Schritt 60 wird Membranunterstützungsmaterial 22 (MUM)
auf eine erste Hauptoberfläche
eines Membranträgermaterials (MTM)
aufgebracht. Dabei kann, wie anhand von 12 nachfolgend
noch eingehend erläutert,
das Membranträgermaterial
das Trägersubstrat 2 direkt bzw.
ein Membranträgermaterial 42 im
Sinne von 7 oder 8 sein,
da sich erfindungsgemäß eine Vielzahl
von unterschiedlichen Optionen mit einem Prozess realisieren lasen.
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Im
einem zweiten Schritt 62 wird Membranmaterial (MM) im Schallwandelbereich 16 und
im Randbereich 30 auf einer der ersten Hauptoberfläche des
Membranträgermaterials
gegenüberliegenden ersten
Hauptoberfläche
des Membranunterstützungsmaterials 22 aufgebracht.
-
In
einem dritten Schritt 64 wird Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26 (GEUM)
auf einer der ersten Hauptoberfläche
des Membranunterstützungsmaterials 22 gegenüberliegenden
ersten Hauptoberfläche
des Membranmaterials 6 aufgebracht.
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In
einem vierten Schritt 66 wird das Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26 strukturiert,
indem eine Mehrzahl von Vertiefungen in einer der ersten Hauptoberfläche des
Membranmaterials 6 gegenüberliegenden ersten Hauptoberfläche des Gegenelektrodenunterstützungsmaterials 26 im Schallwandelbereich
erzeugt wird.
-
In
einem fünften
Schritt 68 wird Gegenelektrodenmaterial 4 (GEM)
auf der ersten Hauptoberfläche
des Gegenelektrodenunterstützungsmaterials 26 aufgebracht.
-
In
einem sechsten Schritt 70 wird Membranträgermaterial 2 und
Membranunterstützungsmaterial 22 im
Schallwandelbereich 30 bis zu einer die erste Hauptoberfläche des
Membranunterstützungsmaterials 22 angrenzenden
zweiten Hauptoberfläche
des Membranmaterials 6 entfernt.
-
Wie
bereits erwähnt,
ist es ein großer
Vorteil der Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Verfahren
zur Herstellung einer Schallwandlerstruktur, dass diese eine große Modularität aufweisen.
Somit können
viele Einzelschritte beliebig miteinander kombiniert, ohne dass
sich bei Hinzufügen
eines einzelnen Schritts bzw. Moduls ein zwingender Ausschluss eines
anderen optionalen Schritts bzw. ein anderen optionalen Moduls ergibt.
-
Dies
wird im Folgenden anhand von 12, in
der auch mehrere optionale Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Verfahren
zur Herstellung einer Schallwandlerstruktur dargestellt sind, näher erläutert. Dabei
wird insbesondere die Funktionsweise bzw. die Anordnung der einzelnen
Funktionsschritte im Prozess-Flow dargestellt und, wo erforderlich, werden
die einzelnen Prozessschritte anhand der 13, 14 und 15 näher erläutert.
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Die
Verfahrensschritte, die mit dem in 11 gezeigten
Beispiel identisch sind, werden mit den selben Bezugszeichen versehen,
so dass die Beschreibung dieser Verfahrensschritte auf 12 ebenfalls anwendbar
ist, weswegen zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Beschreibung
dieser Schritte im Folgenden verzichtet wird.
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In 12 sind
sämtliche
optionalen Verfahrensschritte bzw. optional zu verwendende Module im
Prozess-Flow gestrichelt gezeichnet, um deren Optionalität zu unterstreichen.
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Die
ersten Optionen ergeben sich bereits vor dem ersten Schritt 60,
also vor dem Aufbringen des Membranunterstützungsmaterials, wenn das in
den Ausführungsbeispielen
von 7 und 8 gezeigte Feature der genauen
Definition des Membrandurchmessers benötigt wird. Dann kann in einem
ersten optionalen Schritt 80 Membranträgerunterstützungsmaterial 44 (MTUM)
auf einer zur ersten Hauptoberfläche
des Membranträgermaterials
parallelen ersten Hauptoberfläche
eines Trägersubstrats 2 aufgebracht
werden. Im zweiten optionalen Schritt 82 wird, um die den
Membrandurchmesser definierende Struktur zu bilden, Membranträgermaterial 42 (MTM) auf
der ersten Hauptoberfläche
des Membranträgerunterstützungsmaterials 44 aufgebracht.
-
Eine
weitere Option ergibt sich ebenfalls noch vor dem Aufbringen des
Membranunterstützungsmaterials,
sofern das Erzeugen von Korrugationsrillen 34 in der Membran
gewünscht
ist. Dann kann in einem dritten optionalen Schritt 84 eine
geschlossene Kontur vorbestimmter Höhe zusätzlichen Membranunterstützungsmaterials
auf der ersten Hauptoberfläche
des Membranträgermaterials
im Schallwandelbereich angeordnet werden, wie es anhand von 13 beschrieben
ist. 13 zeigt dabei eine Schnittansicht von drei aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten
zur Herstellen einer Korrugationsrille auf einem Trägersubstrat,
wobei die in 13 von links nach rechts gezeigten
Schritte den 3. optionalen Schritt 84, den ersten Schritt 60 und den
zweiten Schritt 62 veranschaulichen. Dabei wird auf dem
Trägersubstrat 2 eine
geschlossene Kontur vorbestimmter Höhe zusätzlichen Membranunterstützungsmaterials 85 auf
der ersten Hauptoberfläche
des Membranträgermaterials 2 im
Schallwandelbereich aufgebracht. Durch das folgende Aufbringen des
Membranunterstützungsmaterials 22 im
ersten Schritt 60 ergibt sich die in der mittleren Darstellung von 13 gezeigte
Struktur, die eine Positivform der Korrugationsrille zeigt, welche
abgerundete Ecken besitzt. Dies ist im Hinblick auf das Verformungsverhalten
der Membran erwünschenswert,
jedoch nicht zwingend erforderlich. Bei einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Höhe
des zusätzlichen
Membranunterstützungsmaterials
zwischen 300 nm und 3000 nm.
-
Die
Situation nach dem Aufbringen des Membranmaterials 6 im
zweiten Schritt ist in der rechten Darstellung von 13 gezeigt,
wo ersichtlich wird, wie durch den dritten optionalen Schritt ein oder
mehrere Korrugationsrillen im Schallwandelbereich der Membran 6 gebildet
werden können.
-
Da,
wie bereits erwähnt,
die abgerundete Form der Korrugationsrillen nicht zwingend erforderlich
ist, ist es auch möglich,
den dritten optionalen Schritt 84 nach dem ersten Schritt 60 durchzuführen, wie
es in 12 angedeutet ist. Bei einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird also eine Oxidschicht in Ringen
trockenstrukturiert und eine weitere Oxidschicht wird abgeschieden,
um eine Verrundung der Kanten dieser Ringe zu erreichen. Dabei bestimmt
die Geometrie und die Anzahl der Ringe die Empfindlichkeit der Membran. über der
so entstandenen Form wir die Membranschicht abgeschieden, wie es
in 13 gezeigt ist, so dass nach Wegätzen des
zusätzlichen
Membranunterstützungsmaterials 85 und
des Membranunterstützungsmaterials 22 eine
Membran entsteht, die Korrugationsrillen aufweist, wie sie im in 5 gezeigten
Ausführungsbeispiel
dargestellt sind.
-
Weitere
Optionen bzw. die Anwendung weiterer optionaler Module ergeben sich
beim in 12 gezeigten Ausführungsbeispiel
nach dem dritten Schritt 64, dem Aufbringen des Gegenelektrodenunterstützungsmaterials.
Hier ist der vierte Schritt 66 des Strukturierens des Gegenelektrodenunterstützungsmaterials 26 (mit
dem Ziel Bumps zu erzeugen) bereits optional. Sollte die Erzeugung
von Bumps erforderlich sein, kann dies entweder in einem einstufigen
Verfahren mit einem vierten Schritt 66 erreicht werden
oder, es kann ein zweistufiges in 12 angedeutetes
Verfahren angewendet werden, welches einen vierten optionalen Schritt 86 aufweist.
Der sich ergebende Unterschied des einstufigen Verfahrens entlang
eines Weges A zum zweistufigen Verfahren entlang eines Weges B ist
anhand von 14 schematisch dargestellt.
Dabei wird vereinfachend zunächst
das Aufbringen und Strukturieren des Gegenelektrodenunterstützungsmaterials 26 dargestellt,
wobei im vierten Schritt 66 das Gegenelektrodenunterstützungsmaterial
durch Erzeugen einer Mehrzahl von Vertiefungen 88 im Schallwandelbereich
strukturiert wird. In der 14 gezeigten
Ausschnittsvergrößerung sind
die Vertiefungen 88, die eine Breite b besitzen, vergrößert dargestellt,
um die geometrische Gestalt der durch Ätzen erzeugten Vertiefung 88 realistischer
zu beschreiben. Die Breite b der Vertiefung 88 kann dabei
beispielsweise in einen Bereich von 0,2 bis 2 μm und bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
in einem Bereich zwischen 0,5 μm
und 1,5 μm
bzw. zwischen 0,5 μm
und 3 μm
liegen. Die Tiefe kann bei einem weiteren Ausführungsbeispiel zwischen 0,5 μm und 1,5 μm betragen.
-
Entlang
des Weges A wird im nächsten Schritt
das Gegenelektrodenmaterial 4 aufgebracht, so dass sich
eine Konfiguration 90a ergibt, in der die Vertiefungen 88 unmittelbar
mit Gegenelektrodenmaterial gefüllt
sind. In der gezeigten Ausschnittsvergrößerung ist zu sehen, dass die
Vertiefung 88 vollständig
mit Gegenelektrodenmaterial 4 gefüllt ist, so dass sich die in
der Vergrößerung gezeigte
Konfiguration ergibt, bei der die Struktur, welche ein Anhaften
der Membran 6 an der Gegenelektrode 4 verhindert
in Richtung der Membran 4 eine plane Oberfläche besitzt.
-
Wird
entlang des Weges B verfahren, wird im vierten optionalen Schritt 86 zwischen
Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26 und
Gegenelektrodenmaterial 4 zusätzliches Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 92 aufgebracht,
so dass sich eine Konfiguration 90b ergibt. Dadurch können auf
kontrollierte Art und Weise die geometrischen Dimensionen der Vertiefungen 88 eingestellt
werden, bzw. es können
Kanten der Vertiefungen 88 abgerundet werden, in etwa analog
zur Herstellung der Korrugationsrillen.
-
Die
für den
Weg B gezeigte Ausschnittsvergrößerung zeigt
dabei ein weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei der durch geeignete Dimensionierung
der Breite b der Ausnehmung 88 und der Dicke t des zusätzlichen Gegenelektrodenunterstützungsmaterials 92 der
zusätzliche
Vorteil erzielt werden kann, dass die Struktur im Gegenelektrodenmaterial 4,
welche ein Anhaften verhindert, eine Spitze bildet. Bei einer solchen Spitze
wird das Anhaften noch effizienter verhindert, da sich ggf. Membran 6 und
Gegenelektrode 4 nur an minimalen Flächen berühren können.
-
Bei
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist beispielsweise die Dicke t des zusätzlichen
Membranunterstützungsmaterials 92 in etwa
doppelt so groß wie
die Breite B der Ausnehmung 88 (b ≲ 2t). Dadurch ergibt sich die
in der Aufstellungsvergrößerung gezeigte
Konfiguration mit Spitzenstrukturen auf der Oberfläche der
Gegenelektrode 4, die ein Anhaften der Membran 6 effizient
verhindern können.
Um zu einem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zu gelangen bzw. um das Merkmal des zusätzlichen Stabilitätsverbesserungsmaterials
zu implementieren, ist es vor dem fünften Schritt 68 des
Aufbringens des Gegenelektrodenmaterials 4 möglich, einen
fünften
optionalen Schritt 94 durchzuführen, um die Stabilität der Gegenelektro de
zu verbessern. Eine den fünften
optionalen Schritt 94 illustrierende prinzipielle strukturelle
Ansicht ist in 15 gezeigt. Im fünften optionalen
Schritt 94 wird Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 zwischen
dem Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26 und
dem Gegenelektrodenmaterial 4 aufgebracht, wobei das Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 beispielsweise
eine größere mechanische
Stabilität
als das Gegenelektrodenmaterial 4 aufweisen kann.
-
Dabei
ist in 15 die selbe Ausgangsposition
wie in 14 gezeigt, wobei durch das
zusätzliche
Aufbringen des Stabilitätsverbesserungsmaterials 40 zunächst die
Ausnehmungen 88 ganz oder teilweise mit Stabilitätsverbesserungsmaterial
gefüllt werden,
bevor im fünften
Schritt 68 das Gegenelektrodenmaterial 4 aufgebracht
wird, so dass sich bei Implementierung des fünften optionalen Schritts 94 die
in 15 schematisch dargestellte Schichtenfolge während der
Herstellung einer erfindungsgemäßen Schallwandlerstruktur
ergibt. Weitere erforderliche Schritte zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Schallwandlerstruktur
sind die anhand von 11 bereits beschriebenen Schritte 68 und 70.
-
Ähnlich der
bereits in 14 gezeigten Ausschnittsvergrößerungen
sind in 15 zusätzlich Ausschnittsvergrößerungen
der das Anhaften der Membran 6 verhindernden Strukturen
dargestellt, wie sie sich ergeben, wenn entlang des Weges A oder des
Weges B von 14 verfahren worden ist, bevor das
Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 aufgebracht wurde.
Bei Beschreiten des Weges B bildet sich, äquivalent zu dem in 14 gezeigten
Fall, eine Spitze im Stabilitätsverbesserungsmaterial 40,
welche zum hocheffizienten Verhindern des Anhaftens der Membran 6 führt. Im
Fall des Beschreiten des Wegs A wird die Vertiefung 88 zunächst vollständig von
Stabilitätsverbesserungsmaterial 40 gefüllt, was zum
in der Figur gezeigten näherungsweise
rechteckigen Querschnitt der Anti-Haft-Struktur führt.
-
Es
bleibt zu bemerken, dass zur endgültigen Erzeugung eines funktionsfähigen Schallwandlers abschließende Schritte
nach dem sechsten Schritt durchgeführt werden können, die
beispielsweise das Strukturieren des Gegenelektrodenmaterials 4 umfassen,
um Druckausgleichslöcher
in dem Gegenelektrodenmaterial 4 zu schaffen, so dass die
Membran 6 in unmittelbaren Kontakt mit dem umgebenden Gasgemisch
gelangen kann. Weitere fertigstellende Schritte sind dabei eventuell
das Öffnen
und Erzeugen von Kontaktlöchern
zur Kontaktierung, das Aufbringen von elektrisch zu kontaktierenden
Pads und das Ätzen
der Kavität
von der Rückseite
bzw. das Herausätzen
von Gegenelektrodenunterstützungsmaterial 26 und
Membranunterstützungsmaterial 22,
um eine frei bewegliche Membran 6 zu erhalten. Auch das
Vereinzeln einzelner Mikrofonchips von einem Wafer gehört zu den
hier angesprochenen Maßnahmen.
Da diese jedoch nicht erfindungswesentlich sind, wird auf eingehende
Erläuterung
dieser Maßnahmen
hier verzichtet.
-
Zusammengefasst
besteht bei einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
einer Schallwandlerstruktur der Aufbau im Wesentlichen aus bis zu
drei strukturierten Poly-Siliziumschichten,
welche durch Oxidschichten voneinander getrennt werden. Von der
Rückseite
wird der Membranbereich auf dem Trägermaterial (beispielsweise
Si-Wafer) mittels Trockenätzverfahren
freigestellt. In einem letzten Schritt werden die Membran und die
Gegenelektrode mittels nasschemischer Opferschichtätzung des
Oxids freigestellt.
-
Leiterbahnen,
Pads und Passivierungen können
der elektrischen Ankopplung an einen ASIC zur Datenverarbeitung
und Spannungsversorgung, bzw. der Kontaktierung mit anderen Auswerte-
bzw. Messeinheiten dienen.
-
Wie
anhand von 12 gezeigt, ist es ein außerordentlich
großer
Vorteil des erfindungsgemäßen Konzepts,
dass einzelne Module bzw. Prozessschritte während des Designs erfindungsgemäßer Schallwandlerstrukturen
beliebig kombiniert werden kön nen,
um eine Schallwandlerstruktur zur Verfügung zu stellen, die auf den
gewünschten
Einsatzbereich optimiert ist.
-
Dabei
können
die im Folgenden noch einmal stichpunktartig beschriebenen Module
miteinander kombiniert werden, um zu einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schalwandlerstruktur zu
gelangen. Bezüglich
der Terminologie der Bezeichnung der Schichten in den einzelnen
Modulen sei dabei auf 9 verwiesen, die das erfindungsgemäße Konzept
anhand einer konkreten Implementierung mit polychristallinem Silizium
und Siliziumoxid zeigt. Die Module sind im folgenden für einen
beispielhaften Prozessfluss der Herstellung einer Schallwandlerstruktur
mit zusätzlicher
Korrugation in der Membran angeordnet:
- • Wafer
- • Modul
1: Poly1 – präziser Membrandurchmesser („Unterbau”)
– Abscheidung
einer Oxidschicht 1 für
den Ätzstop
des Ätzens
der Kavität
(300 nm TEOS)
– Abscheidung
der Poly1 Schicht (300 nm)
– Implantation (Phosphor)
– Kristallisation)
– Strukturierung
von Poly1
- • Modul
2: Korrugationsrillen
– Abscheidung
einer Oxidschicht 2 (600 nm)
– Strukturierung der Oxidschicht
zur Korrugationsrillen
- • Modul
3: Poly2 – Membran
– Abscheidung
einer Oxidschicht 3 als Ätzstop und
Zwischenschicht zu Poly1 und ggf. zur Abrundung der ... (300 nm)
– Abscheidung
des Membranpoly (300 nm)
– Implantation
(Phosphor)
– Kristallisation)
– Strukturierung
von Poly2 zu Membran und ggf. Guardring
- • Modul
4: Opferschicht – Spaltabstand – Bumps
– Abscheidung
von Oxid 4 (2000 nm)
– Strukturierung
von Löchern
als Vorform der Bumps (1 μm
Durchmesser, 0,7 μm–1 μm tief)
– Abscheidung
von weiteren 600 nm Oxid 4 zur Einstellung der Opferschichtdicke
und des Spaltabstandes. Gleichzeitig wird dabei die Form für den spitzen
Bump definiert
- • Modul
5: Backplate
– Abscheidung
einer SiN Schicht für
den Fall der deutlich versteiften Gegenelektrode
– Abscheidung
des Gegenelektrodenpoly3 (800–1600
nm)
– Implantation
(Phosphor)
– Kristallisation
– Strukturierung
von Poly3 zur Gegenelektrode und Perforation
– Nachfolgende
Strukturierung des Oxidstapels des Spaltabstandes
- • Modul
6: Metallisierung/Passivierung
– Abscheidung eines Zwischenoxids
und ggf. Verfließen
oder CMP zur Einebnung der Topologie oder Verrundung von Kanten
– Strukturierung
und Öffnung
von Kontaktlöchern auf
Substrat, Poly1, Poly2 und 3
– Abscheidung und Strukturierung
von Metallisierung für
Leiterbahnen und Pads
– Abscheidung
der Passivierung
– Öffnung der
Passivierung über
Pads und Membranbereich
- • Modul
7: MEMS
– Ätzung der
Kavität
auf der Rückseite
des Wafers
– Definition
einer Schutzlackschicht auf der Vorderseite mit einer Öffnung über dem
Membranbereich
– Opferschichtätzung des
Oxids und der Ätzstoppschicht
in einer flusssäurehaltigen Ätzmischung,
spülen,
Lackentfernung und Trocknung
-
Trennen des Wafers in einzelne Mikrofonchips
-
Das
erfindungsgemäße Konzept
bzw. das erfindungsgemäße Verfahren
ist in seiner Anwendung nicht allein auf die Herstellung von Mikrofonen beschränkt, obwohl
es im Vorhergehenden überwiegend
anhand von Silizium-Mikrofonen verdeutlicht wurde.
-
Das
erfindungsgemäße Konzept
ist in allen übrigen
Bereichen, bei denen es auf Messung eines Druckunterschiedes ankommt,
ebenso anwendbar. Dabei sind insbesondere Absolut- bzw. -Relativdrucksensoren
oder Drucksensoren für
Flüssigkeiten mit
dem erfindungsgemäßen Konzepts
ebenfalls flexibel konfigurier- und produzierbar.
-
Genauso
können
erfindungsgemäße Schall- bzw.
Druckwandler zur Erzeugung von Schall, also etwa als Lautsprecher,
oder zur Erzeugung von Druck in einer Flüssigkeit verwendet werden.
-
- 2
- Trägersubstrat
(Wafer)
- 4
- Gegenelektrode
- 6
- Membran
- 8A,
8B, 8C
- Kontakte
- 10a,
10B,
- Kontaktbereiche
- 12
- Guard-Anschlussbereich
- 14
- Guard-Struktur
- 16
- Randbereich
- 18
- Ausnehmung
- 20
- Zwischenschicht
- 22
- Membranunterstützungsmaterial (erste
Oxidschicht)
- 24
- Aufbaurichtung
- 26
- Gegenelektrodenunterstützungsmaterial
(zweite Oxidschicht)
- 28
- Passivierung
- 30
- Schallwandelbereich
- 33
- Erhöhungen (Bumps)
- 34
- Korrugationsrille
- 36
- Korrugationsnegativform
- 40
- Stabilitätsverbesserungsmaterial
- 42
- Membranträgermaterial
- 44
- Membranträgerunterstützungsmaterial
- 46
- Weiteres
Substrat
- 48
- Kavität
- 50
- Druckausgleichsöffnung
- 60
- Erster
Schritt
- 62
- Zweiter
Schritt
- 64
- Dritter
Schritt
- 66
- Vierter
Schritt
- 68
- Fünfter Schritt
- 70
- Sechster
Schritt
- 80
- Erster
optionaler Schritt
- 82
- Zweiter
optionaler Schritt
- 84
- Dritter
optionaler Schritt
- 85
- Zusätzliches
Membranunterstützungsmaterial
- 86
- Vierter
optionaler Schritt
- 88
- Vertiefung
- 90A
- Konfiguration
A
- 90B
- Konfiguration
B
- 92
- Zusätzliches
Gegenelektrodenunterstützungsmaterial
- 94
- Fünfter optionaler
Schritt