DE102006051270B3 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Es sind zahlreiche Fahrzeugsitze dieser Art bekannt, bei denen die Rücksitzanlage zwei Lehnen aufweist, die sequentiell oder unabhängig voneinander entriegelbar und nach vorne schwenkbar sind, um die Ladefläche zu vergrößern. So ist aus der
DE 10 2004 062 944 A1 ein Fahrzeugsitz dieser Art bekannt, bei dem die breitere Lehne mittels einer einzigen Spiralfeder und die schmalere Lehne mittels zweier Spiralfedern nach vorne in eine flache Position schwenkbar sind. Der Bedienkomfort wird insbesondere bei Fahrzeugen mit Stufenheck verbessert, wenn die Lehnen vom Kofferraum aus entriegelbar und nach vorne schwenkbar sind. Ein seitlich betätigbarer Lehnenbeschlag mit einer Feder, welche die Schwenkbewegung der Lehne nach vorne unterstützt, ist aus derUS 6,739,668 B2 bekannt. Ein Regel- und Dämpfungsmechanismus mit Federn für automatisch umlegbare Lehnen ist in derDE 20 2005 014 492 U1 beschrieben. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass am mittleren Drehlager eine Feder die beiden Lehnen zur Nichtgebrauchsstellung hin vorspannt, können die Lehnen nach dem Entriegeln selbsttätig nach vorne schwenken, oder ihre Schwenkbewegungen werden zumindest unterstützt. Dies erhöht den Bedienkomfort in der gewünschten Weise. Die Verwendung einer gemeinsamen Feder hat den Vorteil, dass der Montageaufwand gering gehalten wird, insbesondere geringer ist als bei zwei einzelnen Federn. Indem die Feder mit je einem Schenkelabschnitt eine der beiden Lehnen beaufschlagt, werden so wenig Zwischenbauteile wie möglich benötigt. Um die beiden Lehnen hinsichtlich ihrer Vorspannung zu entkoppeln, d.h. die Vorspannung für die einzelnen Lehnen unabhängig von der Stellung der jeweils anderen Lehne zu halten, ist die Feder mit einem Mittelabschnitt strukturfest abgestützt. Die Feder wird dadurch in zwei voneinander unabhängige Bereiche geteilt, welche jeweils einer Lehne zugeordnet sind.
- Die Abstützung des Mittelabschnitts der Feder erfolgt vorzugsweise mittels einer Stützaufnahme in einem gemeinsamen Unterteil des mittleren Drehgelenks, beispielsweise einer parallel zur Lehnenschwenkachse verlaufenden Nut oder ähnlichen Materialaussparung. Die Beaufschlagung der Lehne mittels des Schenkelabschnitts der Feder erfolgt vorzugsweise durch Anlage des Schenklabschnitts an einen Mitnehmerbolzen des zugeordneten Oberteils des mittleren Drehgelenks, wobei für die Gebrauchsstellung eine Sicherung durch einen Haken in Verlängerung des Schenkelabschnitts erfolgen kann. Bei Übergang in die Nichtgebrauchsstellung löst sich der Schenkelabschnitt vorzugsweise vom Mitnehmerbolzen vor Erreichen der Nichtgebrauchsstellung, um ein Klappern wegen zu geringer Vorspannung zu vermeiden und eine definierte und geschützte Position des Schenkelabschnitts zu erhalten.
- Die Feder weist zum Speichern der Vorspannung jeder Lehne vorzugsweise jeweils einen eigenen Windungsabschnitt auf, welcher vorzugsweise – wenigstens teilweise – von einem Federhalter aufgenommen wird. Der Federhalter, welcher vorzugsweise am Unterteil des mittleren Drehlagers befestigt ist, bietet vorzugsweise eine Auflagefläche, einen seitlichen Halt und einen teilweise Schutz des Windungsabschnitts. Am Federhalter kann auch eine Federfanggeometrie ausgebildet sein, an welche der Schenkelabschnitt beim Schwenken in die Nichtgebrauchsstellung in Anlage kommt, um sich in gewünschter Weise von dem Mitnehmerbolzen zu lösen.
- Die Erfindung ist für alle Fahrzeuge mit geteilter Rücksitzanlage verwendbar, d.h. sowohl Stufenheck als auch Kombi.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine perspektivische Ansicht des mittleren Drehlagers, -
2 eine weitere perspektivische Ansicht des mittleren Drehlagers, -
3 eine schematische Darstellung des Fahrzeugsitzes, -
4 eine perspektivische Teilansicht des mittleren Drehlagers ohne zweites Oberteil, -
5 eine weitere Teilansicht des mittleren Drehlagers ohne Oberteile aus einer anderen Perspektive. - Ein Fahrzeugsitz
1 einer Rücksitzanlage eines Kraftfahrzeuges weist zwei Lehnen2 auf, welche jeweils separat ausgebildet und in an sich bekannter Weise gepolstert sind. Die beiden Lehnen2 sind unabhängig voneinander von einer für den Sitzgebrauch geeigneten Gebrauchsstellung in eine den Laderaum vergrößernde Nichtgebrauchsstellung schwenkbar. Jede der beiden Lehnen2 ist auf ihrer von der jeweils anderen Lehne2 abgewandten Außenseite mittels je eines äußeren Drehlagers4 an einem strukturfesten Adapter5 gelagert. Der Adapter5 ist vorliegend direkt an der Fahrzeugstruktur befestigt, könnte aber auch an der Struktur des Sitzunterbaus des Fahrzeugsitzes1 befestigt sein. Beide Lehnen2 sind auf ihrer der jeweils anderen Lehne2 zugewandten Innenseite mittels eines mittleres Drehlagers8 auf die nachfolgend beschriebene Weise gelagert. Die beiden äußeren Drehlager4 und das gemeinsame mittlere Drehlager8 fluchten miteinander und definieren dadurch die gemeinsame Lehnenschwenkachse10 , auf welche sich die nachfolgend verwendeten Richtungsangaben eines Zylinderkoordinatensystems beziehen. - Das mittlere Drehlager
8 verbindet zwei Oberteile12 gelenkig mit einem Unterteil15 . Bezüglich der Lehnenschwenkachse10 ist das Unterteil15 axial zwischen den beiden Oberteilen12 angeordnet. Das strukturfeste Unterteil15 ist vorliegend direkt an der Fahrzeugstruktur befestigt, könnte aber auch an der Struktur des Sitzunterbaus des Fahrzeugsitzes1 befestigt sein. Die beiden spiegelbildlich zueinander ausgebildeten Oberteile12 sind jeweils einer der beiden Lehnen2 zugeordnet und mit dieser verbunden. - Das Unterteil
15 ist im Bereich des mittleren Drehlagers8 plattenförmig ausgebildet und nimmt als zentrales Element des mittleren Drehlagers8 einen Lagerbolzen21 auf. Der Lagerbolzen21 ist beidseitig mehrstufig ausgebildet, um die verschiedenen Bauteile eindeutig zu lagern und gleichzeitig zu einer Seite hin als Anschlag und axiale Sicherung zu dienen. Auf beiden Seiten des Unterteils15 ist ein Federhalter23 vorgesehen. Jeder Federhalter23 weist radial innen eine Lagerlasche23a , welche parallel zum Unterteil15 ausgerichtet auf dem Lagerbolzen21 gelagert ist, und radial weiter außen einen tunnelförmigen Bereich auf, welcher durch drei Wände gebildet wird. Die an die Lagerlasche23a anschließende, als Teil einer Zylindermantelfläche ausgebildete Wand bildet eine Federkörperauflage23b , die daran anschließende, als Teil einer Zylinderstirnfläche ausgebildete Wand bildet eine Seitenführung23c und die daran anschließende, als Teil einer Zylindermantelfläche ausgebildete, radial außen angeordnete Wand bildet einen Federschutz23d . - Eine einstückig ausgebildete Doppelschenkelfeder, im folgenden kurz als Feder
25 bezeichnet, weist einen parallel zur Lehnenschwenkachse10 angeordneten Mittelabschnitt25a , zwei seitlich anschließende, schraubenfederförmig ausgebildete Windungsabschnitte25b , zwei jeweils an einen der Windungsabschnitte25b tangential anschließende, gerade ausgebildete Schenkelabschnitte25c und am Ende jedes Schenkelabschnitts25c einen Haken25d auf. Der Mittelabschnitt25a wird von einer Stützaufnahme27 des Unterteils15 aufgenommen und stützt sich darin am Unterteil15 ab. Jeder Windungsabschnitt25b wird vom Federhalter23 aufgenommen und liegt über einen Winkel von etwa 60° auf der Federkörperauflage23b auf. Die jeweilige Seitenführung23c hält den Windungsabschnitt25b seitlich jeweils in axialer Richtung auf der vom Unterteil15 abgewandten Seite. Die beiden Schenkelabschnitte25c ragen jeweils aus dem Federhalter23 heraus. Der Federschutz23d deckt den Windungsabschnitt25b radial teilweise ab und bildet an demjenigen Ende, an dem der Schenkelabschnitt25c herausragt, eine Federfanggeometrie23e . - Die Federhalter
23 werden nach der Montage der Feder25 durch Schneidnieten mit dem Lagerbolzen21 und dem Unterteil15 verbunden. Die Oberteile12 werden dann unter Zwischenlage einer Lagerbuchse28 auf den Lagerbolzen21 aufgeschoben und mittels einer Scheibe oder dergleichen gesichert, welche mit dem Lagerbolzen21 durch Taumelnieten verbunden wird. Jeder Schenkelabschnitt25c der Feder25 ist zu dem auf seiner Seite angeordneten Oberteil12 geführt und mittels des Hakens25d an einem parallel zur Lehnenschwenkachse10 vom Oberteil12 abstehenden Mitnehmerbolzen30 mit Vorspannung eingehängt. - Die beiden Lehnen
2 sind in ihren Gebrauchsstellungen mittels je eines Schlosses mit der Fahrzeugstruktur verriegelt. Jede Lehne2 kann vom Kofferraum (oder vom Fahrgastraum) aus entriegelt werden. Aufgrund der Vorspannung, die in dem zugeordneten Windungsabschnitt25b gespeichert ist, schwenkt der zugeordnete Schenkelabschnitt25c das Oberteil12 – und damit die Lehne2 – um die Lehnenschwenkachse10 nach vorne oder unterstützt diese Schwenkbewegung zumindest. Wenn der Schenkelabschnitt25c nach Passieren eines definierten Schwenkwinkels der Lehne2 in Anlage an die Federfanggeometrie23e gelangt, endet die Bewegung des Schenkelabschnitts25c . Das Oberteil12 schwenkt weiter, wobei sich der Mitnehmerbolzen30 des Oberteils12 vom Haken25d löst. Dies verhindert, dass der Schenkelabschnitt25c über die Ladebodenebene nach oben ragt. Außerdem bleibt die Feder25 teilweise vorgespannt, um ein Klappern in der Nichtgebrauchsstellung zu verhindern. -
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Lehne
- 4
- äußeres Drehlager
- 5
- Adapter
- 8
- mittleres Drehlager
- 10
- Lehnenschwenkachse
- 12
- Oberteil
- 15
- Unterteil
- 21
- Lagerbolzen
- 23
- Federhalter
- 23a
- Lagerlasche
- 23b
- Federkörperauflage
- 23c
- Seitenführung
- 23d
- Federschutz
- 23e
- Federfanggeometrie
- 25
- Feder
- 25a
- Mittelabschnitt
- 25b
- Windungsabschnitt
- 25c
- Schenkelabschnitt
- 25d
- Haken
- 27
- Stützaufnahme
- 28
- Lagerbuchse
- 30
- Mitnehmerbolzen
Claims (11)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit zwei Lehnen (
2 ), die mittels je eines äußeren Drehlagers (4 ) und wenigstens eines mittleren Drehlagers (8 ) an einer Struktur (5 ,15 ) angelenkt sind, wodurch eine Lehnenschwenkachse (10 ) definiert ist, und die jeweils relativ zur Struktur (5 ,15 ) von einer Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung schwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass am mittleren Drehlager (8 ) eine gemeinsame Feder (25 ) die beiden Lehnen (2 ) zur Nichtgebrauchsstellung hin vorspannt, wobei die Feder (25 ) mit je einem Schenkelabschnitt (25c ) eine der beiden Lehnen (2 ) beaufschlagt und mit einem Mittelabschnitt (25a ) strukturfest abgestützt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Drehlager (
8 ) zwei Oberteile (12 ), die jeweils mit einer der beiden Lehnen (2 ) verbunden sind, und ein strukturfestes Unterteil (15 ) gelenkig miteinander verbindet, insbesondere mittels eines Lagerbolzens (21 ). - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterteil (
15 ) eine Stützaufnahme (27 ) aufweist, welche den Mittelabschnitt (25a ) der Feder (25 ) aufnimmt und in welcher sich der Mittelabschnitt (25a ) am Unterteil (15 ) abstützt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Oberteil (
12 ) einen Mitnehmerbolzen (30 ) aufweist, an welchem die Feder (25 ) mit dem zugeordneten Schenkelabschnitt (25c ) die zugeordnete Lehne (2 ) beaufschlagt, und welcher vorzugsweise parallel zur Lehnenschwenkachse (10 ) vom Oberteil (12 ) absteht. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkelabschnitt (
25c ) mit einem Haken (25d ) am Mitnehmerbolzen (30 ) eingehängt ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (
25 ) zum Speichern der Vorspannung jeder Lehne (2 ) jeweils einen Windungsabschnitt (25b ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Windungsabschnitte (
25b ) wenigstens teilweise von einem Federhalter (23 ) aufgenommen wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Federhalter (
23 ) am Unterteil (15 ) befestigt ist, insbesondere eine Lagerlasche (23a ) aufweist, welche mit dem Unterteil (15 ) und/oder dem Lagerbolzen (21 ) verbunden wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Federhalter (
23 ) eine Federkörperauflage (23b ), an welcher der Windungsabschnitt (25b ) bezüglich der Lehnenschwenkachse (10 ) radial innen anliegt, und/oder eine Seitenführung (23c ), welche den Windungsabschnitt (25b ) bezüglich der Lehnenschwenkachse (10 ) in axialer Richtung seitlich hält, und/oder einen Federschutz (23d ) aufweist, welcher den Windungsabschnitt (25b ) bezüglich der Lehnenschwenkachse (10 ) radial außen teilweise abdeckt. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Federhalter (
23 ) eine Federfanggeometrie (23e ) aufweist, an welche der Schenkelabschnitt (25c ) beim Schwenken in die Nichtgebrauchsstellung in Anlage kommt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 4 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkelabschnitt (
25c ) sich bei Anlage an die Federfanggeometrie (23e ) vom Mitnehmerbolzen (30 ) löst.
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