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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Substrat mit einer Durchführung, sowie
ein Halbleitersubstrat mit Durchführungen, sowie auf ein Verfahren
zur Herstellung eines Substrats oder Halbleitersubstrats mit mindestens
einer Durchführung.
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Integrierte
Schaltungen, Sensoren oder mikromechanische Apparate, werden gewöhnlich auf einem
Substrat aufgebracht oder in ein solches integriert. Die Substrate
können
z.B. Halbleitersubstrate, Keramiken, Glassubstrate oder Substrate
aus anderen Materialien sein. Um integrierte Schaltungen extern
anschließen
zu können,
kann es hilfreich sein, wenn die Substrate über elektrisch leitende Durchführungen
von der Substratoberseite zur Substratunterseite verfügen.
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Vor
diesem Hintergrund wird ein Verfahren zur Herstellung einer Durchführung gemäß Anspruch 1
bereitgestellt. Weiterhin wird ein Substrat gemäß den Ansprüchen 20 und 21 sowie ein Halbleitermodul gemäß Anspruch
35 bereitgestellt. Weitere Aspekte des Verfahrens und Substrats
sowie Verbesserungen oder Modifikationen sind durch die abhängigen Ansprüche, die
Figuren und die Beschreibung offenbart.
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Insbesondere
wird ein Verfahren zur Herstellung einer Durchführung durch ein Substrat bereitgestellt,
bei dem ein Substrat mit mindestens einem Kanal von einer ersten
Hauptoberfläche
des Substrats zu einer zweiten Hauptoberfläche des Substrats bereitgestellt
wird, bei dem der mindestens eine Kanal mit einem elektrisch leitenden
ersten Material verschlossen wird und bei dem der verschlossene
mindestens eine Kanal mit einem elektrisch leitenden zweiten Material
gefüllt
wird.
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Weiterhin
wird ein Substrat bereitgestellt, das ein Halbleitersubstrat mit
einer ersten Hauptoberfläche
und einer zweiten Hauptoberfläche
aufweist, wobei das Halbleitersubstrat (2) mindestens einen
Kanal von der ersten Hauptoberfläche
zu der zweiten Hauptoberfläche
aufweist. Weiterhin weist das Substrat eine erste Isolationsschicht
auf, welche die Oberfläche
des Substrats in dem mindestens einen Kanal bedeckt, sowie ein in
dem mindestens einen Kanal eingebrachtes elektrisch leitendes Material,
welches an die erste Isolationsschicht angrenzt.
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Weiterhin
wird ein Halbleitermodul, das ein erfindungsgemäßes Substrat und eine auf dem
Substrat (2) aufgebrachte integrierte Schaltung (111)
umfasst, bereitgestellt.
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Im
Folgenden werden einige Ausführungsformen
beschrieben, deren Merkmale lediglich der Illustration der Erfindung
dienen und diese in keiner Weise limitieren sollen.
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1a–1d zeigen
ein erstes Verfahren zur Herstellung mehrerer Durchführungen
durch ein Substrat.
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2a–2g zeigen
ein weiteres Verfahren zur Herstellung mehrerer Durchführungen
durch ein Substrat, wobei vor dem Füllen der verschlossenen Kanäle auf die
Oberfläche
des Substrat eine erste Isolationsschicht aufgebracht wird.
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3a–3c zeigen
ein weiteres Verfahren zur Herstellung mehrerer Durchführungen
durch ein Substrat, wobei die zweite Isolationsschicht auf der ersten
Hauptoberfläche
vor dem Füllen
mit dem ersten Material aufgebracht wird.
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4a–4c zeigen
ein weiteres Verfahren zur Herstellung mehrerer Durchführungen
durch ein Substrat, wobei die elektrisch leitende erste Schicht
durch eine Maske strukturiert wird.
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5a–5c zeigen
ein weiteres Verfahren zur Herstellung mehrerer Durchführungen
durch ein Substrat, wobei die elektrisch leitende erste Schicht
vor dem Füllen
der verschlossenen Kanäle durch
eine Maske strukturiert und mit einer isolierenden Schicht abgedeckt
wird.
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6a–6f zeigen
ein weiteres Verfahren zur Herstellung mehrerer Durchführungen
durch ein Substrat, wobei die Kanäle mit einer Trägerscheibe,
die mit einem organischen Material beschichtet ist, verschlossen
werden.
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7a–7c zeigen
ein weiteres Verfahren zur Herstellung mehrerer Durchführungen
durch ein Substrat, wobei die Kanäle mit einer Kunststofffolie
oder einem Kohlenstoffhaltigen Material verschlossen werden.
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8a–8c zeigen
ein weiteres Verfahren zur Herstellung mehrerer Durchführungen
durch ein Substrat, wobei die Kanäle metallisiert werden, bevor
sie verschlossen werden.
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9 zeigt
ein Halbleitermodul mit einem Substrat und einem integrierten Bauelement,
wobei die integrierte Schaltung des Bauelements mit einem Bonddraht
mit dem Substrat verbunden ist.
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10 zeigt
ein Halbleitermodul mit einem Substrat und einem integrierten Bauelement,
wobei die integrierte Schaltung des Bauelements über Lotkugeln mit dem Substrat
verbunden ist.
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11 zeigt
ein Halbleitermodul mit einem Substrat und einer integrierten Schaltung,
wobei die integrierte Schaltung in das Substrat integriert ist.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Durchführung durch
ein Substrat. Die Substrate können
als Träger dazu
dienen, in Mikro- oder Nanometerskala strukturierte Vorrichtungen,
z.B. integrierte elektrische oder elektrooptische Schaltungen, Sensoren
oder mikromechanische Apparate, in Position zu halten und/oder in
Verbindung mit der Außenwelt
zu setzen. Die Substrate sind in diesem Fall oft aus isolierenden Materialien
wie z.B. Keramik, insbesondere „Low Temperature Cofired-Ceramic" (LTCC), Glas, Plastik, glas-
oder kohlefaserverstärkte
Laminate oder ähnliche
Materialien.
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Die
Substrate können
auch Halbleitersubstrate sein, insbesondere Siliziumsubstrate, Germaniumsubstrate,
GaAs-Substrate,
SiC-Substrate, etc. In diesem Fall können die Substrate aufgrund
ihrer guten Strukturierbarkeit und der Halbleitern innewohnenden
elektronischen Eigenschaften sowohl als Träger als auch als Bauelemente
mit integrierten aktiven Komponenten, z.B. Transistoren, Dioden,
beweglichen Strukturelementen, Sensorelementen etc., dienen. Aufgrund
der hoch entwickelten Halbleiterprozesstechnologie können die
aktiven Komponenten mit sehr hoher Dichte in ein Halbleitersubstrat
integriert werden.
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Werden
die Halbleitersubstrate als Träger verwendet,
so können
sie ein oder mehrere weitere Halbleitersubstrate („Chips") aufnehmen, die
selber sowohl als Träger
dienen können
und/oder in die aktiven Komponenten integriert sein. Die Chips können auf
das Trägersubstrat
geklebt oder gelötet
werden oder auf ähnliche
Weise befestigt sein. Die elektrisch leitenden Kontakte zwischen
den Chips oder zwischen Chip und Außenwelt können ggf. durch Bonddrähte, Flip-Chip-Bonden
oder zusätzlich
aufgebrachte Leiterbahnen hergestellt werden. Auf diese Weise lässt sich
ein Halbleitersubstrat als Träger
zur Herstellung kompakter, hochintegrierter „System in Package" (SiP) Module verwenden.
Diese Module können
im Bereich Kommunikationstechnik sowie Automobil-, Industrie- und
Konsumerelektronik (z.B. Hochfrequenzmodul für Mobiltelefone, Basisstation oder
auch Radarmodule für
Automobile) verwendet werden.
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Für eine hohe
Systemintegration ist es hilfreich, wenn das Substrat elektrisch
leitende Durchführungen
von einer Hauptoberfläche
zu der anderen Hauptoberfläche
des Substrats aufweist. Damit können
Leiterbahnen auf beiden Seiten des Substrats miteinander elektrisch
leitend verbunden werden. Auf diese Weise lassen sich kurze elektronische
Verbindungen zwischen elektronischen Komponenten und Bauelementen
herstellen, die auf gegenüberliegenden
Hauptoberflächen
des Substrats angeordnet sind. Dadurch kann eine vorgegebene Substratoberfläche ökonomisch
genutzt, Packungsgrößen minimiert
und der Aufwand zusätzlicher
Leiterbahnebenen vermieden werden.
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Zum
Beispiel können
direkte Verbindungen zwischen einem auf der einen Hauptoberfläche des Halbleitersubstrats
Flip-Chip montierten integrierten Bauelement und auf der anderen
Hauptoberfläche des
Substrats angeordneten Kontaktelementen hergestellt werden. Sind
die Positionen der elektrisch leitenden Durchführungen an den Positionen der Chip-Kontakte
ausgerichtet, können
die Durchführungen
für kurze
Verbindungen zu den Kontaktelementen sorgen, um z.B. schnelle Signale,
(z.B. HF-Signale) möglichst
störungs-
und verzögerungsfrei
nach außen
zu führen.
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Wenn
ein Substrat über
eine integrierter Schaltung auf einer Vorderseite verfügt und darüber hinaus
elektrisch leitende Durchführungen
vorhanden sind, können
diese dazu verwendet werden, Signale des integrierten Bauelements
direkt auf die Substratrückseite
zu führen.
Auf diese Weise können
mit Hilfe von auf die elektrisch leitenden Durchführungen gelöteten Kontaktelementen
besonders kurze elektrische Verbindungen zwischen der integrierten
Schaltung und der Außenwelt
hergestellt werden. Die rückseitigen
Kontaktelemente erlauben zudem einen Stapelaufbau, bei dem integrierte
Bauelemente übereinander
gestapelt und direkt kontaktiert werden können.
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Die
elektrisch leitenden Durchführungen werden
hergestellt, indem ein Substrat mit mindestens einem Kanal von einer
ersten Hauptoberfläche des
Substrats zu einer zweiten Hauptoberfläche des Substrats bereitgestellt
wird. Gewöhnlich
sind die erste und die zweite Hauptoberfläche die zwei großen gegenüberliegenden
Flächen
des Substrats. Bei Halbleitersubstraten sind die Hauptoberflächen gewöhnlich die beiden
Oberflächen
einer runden monokristallinen Halbleiterscheibe („Wafer") oder deren gesägten Teile
(„Chip"). Die Flächen einer
Halbleiterscheibe sind i.A. standardisiert entsprechend vorgegebener
Scheibendurchmesser, z.B. 4-Zoll, 8-Zoll, 10-Zoll, 12-Zoll (300
mm). Die Dicken der Scheiben können
variieren in Bereichen von typischerweise 100–1000 Mikrometern, wobei diese
Werte bei speziellen Anwendungen auch kleiner oder größer sein können.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfasst der mindestens eine Kanal eine erste Öffnung auf der ersten Hauptoberfläche und
eine zweite Öffnung
auf der zweiten Hauptoberfläche.
Liegen die beiden Öffnungen übereinander,
so kann der Kanal in einer zur ersten oder zweiten Hauptoberfläche weitgehend senkrechten
Richtung die erste Öffnung
mit der zweiten Öffnung
verbinden. In diesem Fall entspricht die Kanallänge im Wesentlichen der Dicke
des Substrats.
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Je
nach Anwendung und Substratmaterial kann die Querschnittsfläche eines
Kanals Werte annehmen, die zwischen einigen 100 Quadratnanometern
bis hin zu einigen Quadratmillimetern liegen. Größere oder kleinere Werte können jedoch
nicht ausgeschlossen werden. Die Querschnittsfläche kann davon abhängen, wie
viel Strom durch die elektrisch leitende Durchführung fließen soll, ob die elektrisch
leitende Durchführung
auch zur thermische Ableitung der Wärme von, z.B., Wärme erzeugenden
integrierten Schaltungen dienen soll, ob gewisse Induktions- oder
Kapazitätsanforderungen
erfüllt
werden sollen, etc. Schließlich
hängt die
Querschnittsfläche
auch davon ab, wie viele Durchführungen
erzeugt werden und wie groß die
Dichte der Durchführungen
sein sollen.
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Die
Herstellung des mindesten einen oder der mehrfachen Kanäle kann
je nach Substratmaterial auf vielerlei Wegen geschehen. Die Kanäle können z.B.
gebohrt, geätzt,
gestanzt, gesandstrahlt, ultraschall-gebohrt oder durch einen Laser
erzeugt werden. Aufgrund der guten Strukturierbarkeit von Halbleitern
und der hoch entwickelten Halbleitertechnologie können die
Kanäle
in Halbleitersubstraten besonders kleine Querschnittsflächen haben.
Dadurch kann eine Kanaldichte auf der Substratoberfläche erzeugt
werden, die den Strukturbreiten eines integrierten Halbleiterbauelements
entsprechen, z.B. einige 100 Nanometer.
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Ist
das Substrat ein Halbleitersubstrat, so werden die Kanäle bevorzugt
durch eine selektive Ätzung
erzeugt. Zum Beispiel können
die Kanäle
in einem dem Fachmann bekannten Verfahren selektiv zu einer Photoresist-
oder Hart-Maske geätzt
werden, zum Beispiel mittels einer anisotropen Ätzung (Trocken-Ätzung, z.B. Reactive-Ion-Etching
(RIE-Ätzung)).
Damit können
Kanäle
mit einem Kanallänge-zu-Kanaldurchmesser
Verhältnis
(Aspekt-Verhältnis)
von bis zu 100 und mehr hergestellt werden. Auf diese Weise können die
Kanäle
gleichzeitig erzeugt werden, wobei die Querschnittsflächen, Querschnittform
der Kanäle
sowie Kanaldichte durch die Maskenstruktur vorgegeben sind.
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Ebenfalls
bekannt ist das Verfahren, die Kanäle durch elektrochemisches Ätzen herzustellen.
Ist das Halbleitersubstrat ein Siliziumsubstrat, so wird die Vorderseite
des Halbleitersubstrats selektiv zu einer Maske mit z.B. 10%-tiger
Kalilauge für
10 Minuten angeätzt,
bevor die Substratvorderseite mit einem Elektrolyten, z.B. HF-Säure mit
einer Konzentration von 2,5% Gewichtsprozent, bedeckt und eine Spannung
zwischen der Substratrückseite
und dem Elektrolyten angelegt wird. Die Spannung wird so eingestellt, dass
eine vorgegebene Stromdichte, z.B. 10 nA pro Sackloch, zwischen
Substrat und Elektrolyt fließt.
Gleichzeitig wird die Rückseite
mit einer Lichtquelle, z.B. mit 800 nm Wellenlänge, bestrahlt. Durch den Strom
zwischen der angeätzten
Oberfläche
des Substrats und dem Elektrolyten bilden sich an den angeätzten Stellen
Poren, die in das Halbleitersubstrat hineinwachsen.
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Das
elektrochemische Ätzen
kann an p-dotierten oder an n-dotierten
Siliziumsubstraten durchgeführt
werden, wobei deren Resistivität
typischerweise in einem Bereich zwischen 1–2000 Ohm-cm und bevorzugt
bei 100–1000
Ohm-cm liegt. Die Form, Durchmesser, Tiefe und Dichte der erzeugten Poren
(Sacklöcher)
hängen
stark von der Stromdichte, der Dotierung, der Säurestärken und der Ätzzeit ab
und müssen
dementsprechend für
jede neue Anwendung neu bestimmt werden. Einige Parameterbeispiele
sind in der Europäischen
Patentanmeldung
EP
0 296 348 A1 beschrieben, die hiermit als Teil der Anmeldung
zu betrachten ist.
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Um
aus den Sacklöchern
einen vollständigen
Kanal von einer ersten Hauptoberfläche zur zweiten Hauptoberfläche zu erhalten,
können
die Sacklöcher
in einem weiteren Ätzverfahren,
z.B. trocken- oder naßchemisch,
weitergeätzt
werden, bis diese die gegenüberliegende
Hauptoberfläche
des Substrats erreichen. Alternativ können die Sacklöcher durch
ein Abschleifen der gegenüberliegenden Hauptoberfläche, z.B.
Planarisierung mittels Chemisch-Mechanisches Polieren (CMP), am
Boden geöffnet
werden.
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Silizium
als Substratträger
hat den weiteren Vorteil, dass die meisten integrierten Bauelemente ebenfalls
in Silizium integriert sind. In diesem Fall hätte ein Substratträger aus
Silizium den gleichen Temperaturausdehnungskoeffizienten (CTE) wie
die auf ihn montierten Bauelemente. Das reduziert die destruktiven
mechanischen Kräfte,
die sich zwischen Träger
und Bauelement aufgrund von thermischen Zyklen während des Betriebs bilden können.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Durchführung durch ein Substrat umfasst
weiter ein Verschließen
des mindestens einen Kanals mit einem ersten Material. Bevorzugt
geschieht das Verschließen
an einer der beiden Hauptoberflächen,
so dass aus den Kanälen
wieder einseitig verschlossene Sacklöcher werden. Mit Hilfe der
Sacklöcher
ist es möglich,
den oder die Kanäle
bei einem relativen Unterdruck mit einem flüssigen elektrisch leitenden
zweiten Material zu füllen.
Auf diese Weise können
das oder die Sacklöcher
auch bei großer
Kanallänge,
kleinen Kanaldurchmessern und selbst bei einer das elektrisch leitende
zweite Material abweisenden Kanaloberflächen weitgehend vollständig gefüllt werden.
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Bevorzugt
ist das erste Material, das den mindesten einen Kanal verschließt, ein
anderes Material als das des Substrats. Das erste Material kann z.B.
so gewählt
werden, dass es bei dem anschließenden Füllen
des mindestens einen Kanals mit dem elektrisch leitenden zweiten
Material durch dieses benetzt wird. Durch die Benetzung kann das
elektrisch leitende zweite Material in dem mindestens einen Kanal
gehalten werden, selbst wenn die Oberfläche des Substrats so beschaffen
ist, dass es eine Benetzung durch das zweite Material kaum oder
gar nicht zulässt.
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In
einer Ausführungsform
ist das erste Material so gewählt,
dass es gut an dem Substrat haftet. Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass es als Kanalverschluss die Kanäle auch dann dicht hält, wenn später das
elektrisch leitende zweite Material in den oder die Kanäle gefüllt wird.
Wenn das Substrat beispielsweise ein mit einer Oxidschicht überzogenes Siliziumsubstrat
ist, so kann eine gute Haftung dadurch erreicht werden, dass zunächst eine
Haftschicht, z.B. Ti, TiN, Ta, TaN, oder Cr, auf die Hauptoberfläche aufgebracht
wird, auf die danach das erste Material aufgebracht wird.
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Das
erste Material wird bevorzugt durch einen planaren Prozessschritt
aufgebracht. Dadurch können
mehrere Kanäle
in einem einzigen Prozessschritt verschlossen werden. Das Verschließen kann beispielsweise
durch eine elektrochemische Abscheidung von Metallen, z.B. von Cu,
Au, Sn, Ag, zur Bildung einer entsprechenden Metallschicht, durch einen
Zerstäubungsprozess
(Sputter-Prozess) zur Bildung einer Schicht mit Al, AlSiCu, Ti,
TiN, etc., oder durch einen Pyrolyseschritt, bei dem sich unter Pyrolyse
von z.B. Methan, Ethylen oder Acethylen in Anwesenheit von Wasserstoff
eine Graphitschicht bildet, geschehen.
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Alternativ
kann das erste Material auch das Material einer Scheibe, z.B. einer
planaren Halbleiterscheibe, oder einer Folie, z.B. einer Kunststofffolie,
sein, die auf eine der Hauptoberflächen des Substrats gelegt werden
und so den oder die Kanäle
verschließen.
Um den oder die Kanäle
besser abdichten zu können,
kann die planare Scheibe oder die Kunststofffolie mit einem Lack,
z.B. einem Photolack, versehen werden.
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Eine
gute Haftung des ersten Materials an der Substratoberfläche bewirkt,
dass sich während der
Abscheidung ein Teil des ersten Materials an der Oberfläche im Inneren
der Kanäle
abscheidet und in jedem Kanal „Pfropfen" bildet. Ist das
erste Material zudem ein elektrisch leitendes Material, so sind
auch diese „Pfropfen" elektrisch leitend
und können
Teil der Durchführungen
werden. In diesem Fall kann ein anschließender Planarisierungsschritt,
z.B. einen CMP-Schritt, oder trocken- bzw. nasschemisches Ätzen dabei
helfen, die elektrisch leitenden „Pfropfen" voneinander zu trennen und somit elektrisch
voneinander zu isolieren.
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Das
Füllen
des oder der verschlossenen Kanäle
mit einem elektrisch leitenden zweiten Material kann dazu dienen,
das für
eine elektrisch leitende Durchführung
erforderliche Material zur Verfügung
zu stellen. Das elektrisch leitende zweite Material wird bevorzugt
oberhalb seiner Schmelztemperatur in die Kanäle gefüllt, um die Kanäle möglichst
vollständig zu
füllen
und um nach dem Abkühlen
fester Bestandteil der Durchführung
zu sein. Das zweite Material ist dabei bevorzugt so gewählt, dass
es eine Schmelzpunkttemperatur hat, die kleiner ist als die des
ersten Materials. Damit kann vermieden werden, dass der durch das
erste Material gebildete Kanalverschluss sich während des Einfüllens durch
eine zu starke Erhitzung auflöst.
Ein Vorteil des Füllens
des mindestens einen Kanals kann sein, dass dieser Prozess einen
höheren
Durchsatz und geringere Prozesskosten als herkömmliche Arten der Metallfüllung aufweisen
kann, insbesondere im Vergleich zu aus der Gasphase (CVD) erfolgter
Abscheidungen oder elektrochemischem oder chemischem Plating (electroless plating).
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Das
Füllen
mit einem elektrisch leitenden zweiten Material kann Kanalweise
oder parallel erfolgen. Sind die Kanäle auf der ersten Hauptoberflächenseite
verschlossen worden, so werden die Kanäle bevorzugt von der zweiten
Hauptoberflächenseite
her gefüllt
und umgekehrt. Das Füllen
kann z.B. durch Gießen
in die Kanäle
erfolgen. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird das Substrat in die Schmelze des elektrisch leitenden zweiten
Materials eingetaucht, so dass die Schmelze im Wesentlichen gleichzeitig
in die Kanäle
eindringen kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das elektrisch leitende zweite Material bei einem relativen
Unterdruck in das mindestens eine Sackloch eingebracht. Durch die
Anwendung eines relativen Unterdrucks ist es möglich, auch schlecht benetzende
Materialien in enge Sacklöcher
einzubringen. Dabei gilt, dass, je kleiner der Sacklochquerschnitt,
je länger
das Sackloch und je schlechter die Benetzung, um so größer der
für die
Füllung
des Sacklochs erforderliche relative Unterdruck.
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Durch
den relativen Unterdruck braucht die Oberfläche im mindestens einen Sackloch
auch bei schlecht benetzendem elektrisch leitendem zweitem Material
nicht mit einer Haftschicht versehen werden. Durch das Weglassen
von Haftschichtmaterialien im Sackloch können kostspielige zusätzliche
Prozessierungsschritte eingespart werden.
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Eine
Befüllung
des mindestens einen Sacklochs mit schlecht benetzendem elektrisch
leitenden zweiten Material bei relativem Unterdruck kann bewirken,
dass einerseits das elektrisch leitende zweite Material in das Sackloch
eindringt und dort nach Erstarrung eine elektrisch leitende Durchführung bildet und
andererseits auf den beiden Hauptoberflächen abperlt. Durch das Abperlen
kann eine Schichtbildung des durch eine Abkühlung erstarrenden Materials
auf den ersten oder zweiten Hauptoberflächen vermieden werden. Die
Vermeidung einer solchen Schichtbildung auf den Hauptoberflächen kann
verhindern, dass das Substrat beim Abkühlen und Erstarren des flüssigen elektrischen
leitenden Materials aufgrund unterschiedlicher Temperaturausdehnungskoeffizienten
so großen
mechanischen Spannungen ausgesetzt wird, dass es beschädigt würde.
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Ein
relativer Unterdruck kann durch einen Überdruck, der beim Füllen des
elektrisch leitenden zweiten Materials von außen auf die Flüssigkeit
ausgeübt
wird, erzeugt werden. Zum Beispiel kann man einen Überdruck
von 1 bar bis 5 bar, 10 bar oder 20 bar, auf das flüssige elektrisch
leitende zweite Material ausüben.
Auf diese Weise kann auch das Volumen des in den Kanälen beim
Eintauchen eingeschlossenen Restgases minimiert und Blasenbildung verhindert
werden.
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Ist
auch das erste Material elektrisch leitend, so ist es von Vorteil,
wenn das elektrisch leitende erste Material und das elektrisch leitende
zweite Material beim Füllen
miteinander in Berührung
kommen, um eine gemeinsame Durchführung zu bilden. In diesem Fall
gilt, dass, je kleiner das in dem Kanal eingeschlossenen Restgasvolumen,
desto kleiner die Gefahr, dass eine für eine leitende Durchführung erforderliche
Berührung
des elektrisch leitenden ersten Materials mit dem elektrisch leitenden
zweiten Material durch Blasenbildung nicht stattfindet.
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Die
Herstellung einer Verbindung im Kanal zwischen einem elektrisch
leitenden ersten Material und einem flüssigen elektrisch leitenden
zweiten Material kann auch dadurch verbessert werden, dass das Substrat
unter Vakuum, d.h. bei einem Druck kleiner als z.B. 100 mbar, kleiner
als 1 mbar oder, wenn erforderlich, kleiner als 0,001 mbar, in das
flüssige
elektrisch leitende zweite Material eingetaucht wird. Dadurch kann
die Restgasmenge in den Kanälen
so weit reduziert werden, dass selbst in sehr dünnen und langen Kanälen das
flüssige
elektrisch leitende zweite Material bis zum festen ersten Material vorzudringen
kann. Auf diese Weise können
das elektrisch leitende erste Material und das elektrisch leitende
zweite Material, nach dem Abkühlen
des elektrisch leitenden zweiten Materials, einen gemeinsamen festen
elektrisch leitenden Durchführungskörper bilden.
Es sei darauf hingewiesen, dass die für eine vollständige Verbindung
der leitenden Materialien erforderlichen minimalen oder maximalen
Druckwerte je nach Kanalquerschnitt, Kanallänge und der Oberflächenspannung
des elektrisch leitenden zweiten Materials bestimmt werden können. Je
kleiner der Kanalquerschnitt, je größer die Sacklochlänge und
je größer die
Oberflächenspannung
des elektrisch leitenden zweiten Materials, desto größer der
erforderliche relative Unterdruck.
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Ist
das erste Material elektrisch nicht oder nur schlecht leitend, so
ist es von Vorteil, dieses nach der Füllung mit dem elektrisch leitenden
zweiten Material wieder zu beseitigen. Dies kann, je nach Art des ersten
Materials, auf vielerlei Wegen passieren. Es kann z.B. trocken-
oder nasschemisch geätzt
oder mechanisch oder chemisch- mechanisch entfernt werden. Ist das
erste Material z.B. aus Graphit, so kann dieses bei Anwesenheit
von Sauerstoff verbrannt werden.
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Ist
das Substrat ein Halbleitersubstrat oder ein elektrisch leitendes
Substrat, so ist es von Vorteil, wenn die Oberflächen der Kanalinnenseiten mit
einer ersten Isolationsschicht versehen sind. Auf diese Weise können die
Durchführungen
benachbarter Kanäle
voneinander elektrisch isoliert werden. Ist das Substrat ein Siliziumsubstrat,
so kann die erste Isolationsschicht eine Oxid- und/oder eine Nitridschicht, insbesondere
eine SiO2 oder eine Si3N4-Schicht, sein. Die Oxidschicht kann z.B.
thermisch erzeugt oder, z.B., in einem CVD-Prozess abgeschieden
worden sein (TEOS-Oxid).
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Bevorzugt
wird nicht nur die Oberfläche
in den Kanälen
sondern die gesamte Oberfläche
des Substrats, d.h. die in den Kanälen und die auf den beiden
Hauptoberflächen
des Substrats, mit der ersten isolierenden Schicht versehen. Im
Falle von einem Siliziumsubstrat kann dies in einem einzigen Schritt
geschehen, z.B. durch eine thermische Oxidation oder eine Nitridisierung
des mit Kanälen
versehenen Substrats. Ist zudem das Material der ersten isolierenden
Schicht von der Art, dass es das flüssige elektrisch leitende zweite
Material abweist, so können
die Kanäle
mit dem flüssigen
elektrisch leitenden zweiten Material gefüllt werden. In diesem Fall
ist es möglich,
dass das flüssige
elektrisch leitende zweite Material nur den Verschluss oder „Pfropfen" aus dem elektrisch
leitenden ersten Material benetzt.
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Ist
das Substrat ein Halbleitersubstrat, so kann auf dieses eine integrierte
Bauelement aufgebracht werden. In diesem Fall ist es möglich, dass nach
oder vor Fertigstellung der Durchführungen Prozessschritte durchgeführt werden,
durch die Transistoren, Dioden oder sonstige Schaltungselemente, oder
Sensorelemente oder mikromechanische Elemente auf dem Halbleitersubstrat
integriert werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
weitere Substrate mit oder ohne integrierten Schaltungen auf das
Substrat aufgebracht werden. Auf diese Weise kann eine hohe Packungsdichte
erzielt werden. Wenn zum Beispiel das weitere Substrat so auf das Substrat
aufgebracht wird, dass das integrierte Bauelement dem Substrat zugewandt
ist, so können
die integrierten Schaltungen des ersten Substrats und die des weiteren
Substrats direkt miteinander in Flip-Chip Bondtechnik zusammengeschlossen
werden, wobei die Rückseite
des Substrats aufgrund seiner Durchführungen eine freie Fläche für die Außenkontaktierung
bietet.
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Durch
die oben stehenden Verfahren ist es möglich, ein Substrat mit mindestens
einer Durchführung
von einer ersten Hauptoberfläche
zu der jeweils zweiten Hauptoberfläche herzustellen. Diese Durchführungen
können
sich dadurch auszeichnen, dass sie in einer ersten Schnittebene
das elektrisch leitende erste Material und in einer zweiten Schnittebene das
elektrisch leitende zweite Material aufweisen. Beide Schnittflächen liegen
bevorzugt zwischen der der ersten Hauptoberfläche und der zweiten Hauptoberfläche. Weiterhin
liegen die Schnittflächen
bevorzugt parallel zueinander und, wenn möglich, parallel zu den beiden
Hauptoberflächen.
Alternativ kann die erste Schnittebene auch die erste Hauptoberfläche des
Halbleitersubstrats sein, und/oder die zweite Schnittebene in der
Mitte zwischen der ersten und zweiten Hauptoberfläche verlaufen.
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Weiterhin
weist das elektrisch leitende zweite Material bevorzugt auch eine
konvexe Wölbung auf
der dem elektrisch leitenden ersten Material abgewandten Seite auf.
Die konvexe Wölbung
ist Ausdruck der schwachen Benetzung der Oberfläche des Substrats durch das
elektrisch leitende zweite Material. Durch die schwache Benetzung
können
die Kanäle
mit dem elektrisch leitenden zweiten Material gefüllt werden,
ohne dass sich das Material auf den Hauptoberflächen absetzt. Auf diese Weise
ist keine Planarisierung nötig,
um das elektrisch leitende zweite Material von den Hauptoberflächen zu
entfernen. Zudem kann durch die schwache Benetzung verhindert werden,
dass das flüssige
zweite Material das Substrat beschädigt, wenn es auf den Hauptoberflächen des
Substrats abkühlt,
erstarrt und dabei durch die Temperaturveränderung mechanische Spannung auf
das Substrat ausübt.
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Es
folgt nun detaillierte Beschreibungen von Ausführungsformen, die in den beiliegenden
Figuren schematisch und keineswegs maßstabsgetreu illustriert sind.
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1a–1d zeigen
eine erste Ausführungsform
für die
Herstellung eines Substrats 2 mit Durchführungen 3. 1a und 1d zeigen
zwei zueinander senkrechte Schnitte a-a' bzw. d-d' durch das Ausgangsmaterial für dieses
Verfahrens, nämlich
eine kreisrunde Scheibe 2 aus einem Keramikmaterial mit
neunzehn Kanälen 4,
die von der ersten Hauptoberfläche 6 zu
der zweiten Hauptoberfläche 8 reichen
und über
das Substrat 2 verteilt sind. In diesem Beispiel ist die
Keramik 2 etwa zwei Millimeter dick und hat einen Scheibendurchmesser
von z.B. 10 Millimetern. Die Kanäle
haben jeweils den gleichen Durchmesser von einigen hundert Mikrometern
und sind der Dicke der Keramik entsprechend zwei Millimeter lang.
In diesem Fall ist das Verhältnis
von Kanallänge
zu Kanaldurchmesser („Aspektverhältnis") also im Bereich
von etwa 3–10.
Die Kanäle
sind in dem vorliegenden Fall sequentiell gebohrt, so dass sie runde
Querschnittsflächen 20 und
einen über
die Kanallänge
hinweg konstanten Durchmesser haben.
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1b zeigt
einen ersten Verfahrensschritt, bei dem die Kanäle 4 durch eine Schicht
aus einem elektrisch leitenden ersten Material 10 verschlossen werden.
In diesem Fall ist in einem ersten Schritt erst ein Haftmaterial,
z.B. Ti, und dann Kupfer (beides nicht gezeigt in 1b))
auf die erste Hauptoberfläche 6 der
Keramik 2 aufgebracht. Dies kann in einer Prozesskammer,
z.B. durch Bedampfen, geschehen. Anschließend wird das elektrisch leitende
erste Material 10, in diesem Fall aus Kupfer, galvanisch
aufgebracht, wobei das Kupfer die Kanäle 4 des Substrats etwa
gleichzeitig verschließt.
Auf diese Weise wird aus den Kanälen 4 jeweils
ein Sackloch 4a erzeugt. Das Kupfer benetzt bei diesem
Prozess die Oberfläche
der Keramik 4 derart, das es sowohl die erste Hauptoberfläche 6 als
auch die Oberflächen
im Eingangsbereich der Kanäle 5 bedeckt.
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1c zeigt
einen weiteren Verfahrensschritt, bei dem die Keramik 2 umgedreht
und flüssiges
elektrisch leitendes zweites Material 12 in die auf der
zweiten Hauptoberfläche 8 befindlichen Öffnungen
der Kanäle 4 gefüllt wird.
Das flüssige
Material ist in diesem Beispiel ein geschmolzenes Hartlot, z.B. AgCu28,
das bei einer Temperatur von etwa 800°C in die Kanalöffnungen
gegossen wird. Da die nicht mit Haftmittel beschichtete Hauptoberfläche 8 der
Keramik 2 das flüssige
AgCu28 abweist, wird diese nicht benetzt. Dadurch kann sich beim
Abkühlen
des AgCu28-Materials keine feste AgCu28-Schicht auf der zweiten
Hauptoberfläche 8 ausbilden.
Dadurch wird die Keramik 2 vor einer Beschädigung geschützt, die
eine auf der zweiten Hauptoberfläche 8 aufliegende
heiße
abkühlende
Metallschicht verursachen könnte.
Da sich AgCu28 beim Abkühlen
zudem gut mit dem Kupfer 10 auf dem Boden der Sacklöcher 4a verbindet,
bilden die beiden Materialien elektrisch leitende Durchführungen 3 von
der ersten Hauptoberfläche 6 zur
zweiten Hauptoberfläche 8.
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In
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
die verschiedenen Durchführungen 3 über die galvanisch
aufgebrachte Kupferschicht 10 auf der ersten Hauptoberfläche 6 elektrisch
leitend miteinander verbunden. Wenn dies nicht gewünscht wird,
so können
die Durchführungen 3 durch
ein Abschleifen der Kupferschicht 10 bis auf die zweite
Hauptoberfläche 8 voneinander
elektrisch isoliert werden.
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Die
oben beschriebene Ausführung
ist ein spezielles Beispiel mehrerer möglicher Variationen zur Herstellung
von Durchführungen.
Zum Beispiel kann Substrat 2 aus einem anderen Material
als Keramik sein. Das Material kann elektrisch leitend oder nicht-leitend
sein. Wie schon erwähnt,
kann es z.B. ein Glas, z.B. Mikrokanalglas (Firma Schott), Plastikmaterial,
ein Glasfaser- oder Kohlenstoffverstärktes Laminat oder ein Halbleitersubstrat
sein. Bei der Wahl des elektrisch leitenden zweiten Materials ist
in jedem Fall darauf zu achten, dass seine Schmelztemperatur unterhalb
der Schmelztemperatur des Substratmaterials ist, damit das Substrat 2 beim
Füllen
nicht zerstört
wird.
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Auch
das elektrisch leitende erste Material 10 zum Verschließen der
Kanäle 4 kann
je nach Material des Substrats, Art des verwendeten Füllmaterials
und je nach Anwendung variieren. Z.B. kann das elektrisch leitende
erste Material 10 jedes Metall oder jede Metalllegierung
sein, solange es sich zum Verschließen der Kanäle 4 auf einer der
Hauptoberflächen
des Substrats 2 abscheiden oder wachsen lässt und
solange es einen höheren
Schmelzpunkt als das später
flüssig
einzufüllende
elektrisch leitende zweite Material 12 hat. Je nach Art
des Substrats und des gewählten
Verschlussmaterials kann entsprechend auch das elektrisch leitende
zweite Material 12, d.h. das Füllmaterial, ausgewählt werden,
wobei das zweite Material bevorzugt ebenfalls ein Metall oder eine
Metalllegierung ist.
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Es
sei weiterhin gesagt, dass es für
die Erfindung nicht wesentlich ist, ob die Oberfläche des
Substrats 2 abweisend zu dem elektrisch leitenden zweiten
Material 12 ist oder nicht. Ist die Substratoberfläche nicht
abweisend, d.h. findet eine weitgehende Benetzung der Substratoberfläche durch
das elektrisch leitende zweite Material 12 statt, so würde zwar das
elektrisch leitende zweite Material 12 auf der zweiten
Oberfläche 8 haften
bleiben; es könnte
jedoch durch anschließendes
Abschleifen auf der zweiten Oberfläche 8 entfernt werden,
so dass die Durchführungen 3 wieder
voneinander isoliert werden könnten.
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2a–2g zeigen
schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel
zur Herstellung eines Substrats mit Durchführungen. In diesem Fall ist
das Substrat 2 eine monokristalline Siliziumscheibe („Wafer") mit einem Durchmesser
von z.B. 8-Zoll und einer Dicke von 400 Mikrometern, die später zu einzelnen Substrat-Chips
vereinzelt wird. Die Substrat-Chips sollen in diesem Beispiel als
Chipträger
von integrierten Schaltungen dienen.
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2a und 2b zeigen
ein Verfahren zur Herstellung eines Substrats 2 mit einer
Vielzahl von Kanälen 4.
Im vorliegenden Fall werden durch ein elektrochemisches Verfahren
zunächst
Sacklöcher 4a der
gleichen Tiefe, z.B. 300 Mikrometer, und gleichem Durchmesser, z.B.
8 Mikrometer, an der ersten Hauptoberfläche 6 der Siliziumscheibe 2 erzeugt (2a).
Anschließend
wird an der zweiten Hauptoberfläche 8 mittels
Chemisch-Mechanischen Polierens (CMP-Schritt) eine Schichtdicke
von etwas mehr als 100 Mikrometer abgetragen, so dass der Boden der
Sacklöcher
erreicht wird und diese von unten her geöffnet werden. Auf diese Weise
sind aus den Sacklöchern 4a mit
jeweils nur einer Öffnung
Kanäle 4 mit jeweils
zwei Öffnungen
geworden. Das Aspektverhältnis
hat in diesem Beispiel den Betrag von etwa 35.
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Das
elektrochemische Ätzen
von Sacklöchern
(„Poren") in Siliziumsubstraten
ist z.B. in der Patentschrift
EP 0296 348 A1 oder in
V. Lehmann,
J. Electrochem. Soc. 140, 1993, Seiten 2836 ff (beide Druckschriften
sind vollständig
als Teil dieser Anmeldung zu verstehen) beschrieben. Beim elektrochemischen Ätzen wird
die zu ätzende
erste Hauptoberfläche
6 des
Siliziumsubstrats
2 mit einem geeigneten Elektrolyten (z.B.
HF-Säure
mit einer Konzentration von z.B. 5% bedeckt und anschließend eine
Spannung zwischen zweiter Hauptoberfläche
8 und Elektrolyt
angelegt. Ist das Siliziumsubstrat n-dotiert, so kann die zweite
Hauptoberfläche
8 zusätzlich mit
einer Lichtquelle beleuchtet werden, um eine Elektronen-Loch-Paarbildung
auf der zweiten Hauptoberfläche
in Gang zu setzen. Auf diese Weise wird ein Stromfluss zwischen
der zweiten Hauptoberfläche
8 der
Siliziumscheibe und dem Elektrolyten erzeugt, durch den an ausgewählten Stellen
der ersten Hauptoberfläche
6 Sacklöcher („Poren") geätzt werden.
Es sei hier erwähnt,
dass die oben genannte Konzentration der HF-Säure
je nach Dotierung des Siliziumsubstrats und Porenform auch von 5%
abweichen und im Bereich zwischen 1% und 20% liegen kann.
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Die
Positionen auf der ersten Hauptoberfläche 6, an denen der
Strom die Sacklöcher ätzt, kann durch
vorangegangene selektive Anätzungen
vorgegeben werden. Die Positionen der selektiven Anätzungen
können
z.B. durch eine photolithographisch erzeugte Maske, an der die Anätzung vorgenommen werden,
bestimmt werden. Gleichzeitig bestimmt die Stärke der Dotierung den minimalen
Abstand benachbarter Poren auf der Hauptoberfläche. Wird z.B. auf einem n-dotierten Siliziumsubstrat
ein Porenabstand von maximal 30 Mikrometern gewünscht, so ist das n-dotierte
Siliziumsubstrat so dotiert, dass es eine Resitivität von etwa
1000 Ohm-cm hat. Dies entspricht einer n-Dotierung von etwa 4 × 1012 cm–3.
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Die
Länge der
elektrochemisch geätzten Sacklöcher ist
im Wesentlichen durch die Länge
der Ätzzeit
gegeben und kann zwischen 25 Mikrometer und 2000 Mikrometer liegen,
wenn die Siliziumscheibe ausreichend dick ist. Der Durchmesser der
Sacklöcher
kann durch die Dotierung des Siliziums und die Stromdichte eingestellt
werden und im Bereich von 2 bis 150 Mikrometer liegen und beträgt hier
etwa 8 Mikrometer. Im vorliegenden Fall ist die Siliziumscheibe
n-dotiertes Material, wobei für
die Resistivität der
Siliziumscheibe etwa 1000 Ohm-cm gewählt worden sind.
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Alternativ
lassen sich die durchgehenden Kanäle 4 auch durch andere
in der Mikromechanik bekannte Ätzverfahren
wie reaktives Ionenätzen (RIE),
Laserbohren, Sandstrahlen oder Ultraschallbohren herstellen. Die
so erzeugten Kanäle
reichen durch das Substratmaterial hindurch und können eine
Tiefe im Bereich von 25 bis 2000 μm,
vorzugsweise zwischen 100 und 250 μm haben. Der Durchmesser der
Kanäle
liegt im Bereich von 2 bis 150 μm, vorzugsweise
zwischen 10 und 30 μm.
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Als
Ausgangsmaterial für
ein Substrat kann alternativ auch vollständig oder partiell oxidiertes
makroporöses
Silizium (siehe auch
WO 2003089925 ) oder
Mikrokanalglas verwendet werden.
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2c zeigt
einen weiteren Verfahrensschritt, bei dem auf der Oberfläche 16 des
Siliziumsubstrats, d.h. sowohl auf den beiden Hauptoberflächen 6, 8 als
auch in den Kanälen 4,
ein thermisch erzeugtes Siliziumdioxid (erste Isolationsschicht 18)
erzeugt wird. Die thermisch erzeugte erste Isolationsschicht 18 ist
in 2c durch die fett-gedruckte Linie der Oberfläche 16 des
Substrats 2 veranschaulicht. Durch die erste Isolationsschicht 18 ist
die Siliziumscheibe 2 von dem später in die Kanäle 4 einzubringenden
elektrisch leitenden zweiten Material 12 isoliert.
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Optional
kann auf die erste Isolationsschicht 18 eine Barrierenschicht
(Zwischenschicht 19) aufgebracht werden, die eine Diffusion
des später
aufzubringenden elektrisch leitenden zweiten Materials 12 in
das Halbleitersubstrat 12 verhindert. Die Barrierenschicht 19 kann
z.B. TiN oder TaN sein, das durch Bedampfen oder einen CVD-Prozess
auf die Kanaloberfläche
aufgebracht wird. Die Schichtdicke der Barrierenschicht beträgt z.B.
100 nm. Die Barrierenschicht 19 ist beispielhaft nur in 2c gezeigt
und, da optional, in den folgenden Figuren nicht mehr angedeutet.
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Für die Herstellung
der ersten Isolationsschicht 18 können auch andere Verfahren
und Isolationsmaterialien verwendet werden, z.B. kann die erste
Isolationsschicht mittels eines Chemical-Vapour-Deposition (CVD)
Verfahren erzeugtes TEOS (Tetra-Ethyl-Ortho-Silicat), gesputtertes
SiO2 oder aus Silan (SiH4) und Ammoniak
(NH3) erzeugtes Siliziumnitrid sein. Die erste Isolationsschicht 18 kann auch
eine Kombination verschiedener Isolationsschichten sein, z.B. eine
ONO-Schicht, die
eine Kombination der oben genannten Oxid-Nitrid-Oxid-Schichten ist. Die Dicke der Isolationsschicht 18 liegt
je nach Anwendung im Bereich von 5 bis 1000 nm, vorzugsweise zwischen
100 und 200 nm. Die Isolationsschicht 18 bedeckt dabei
alle Oberflächen 16 des
Substrates, die erste Hauptoberfläche 6 (Vorderseite),
die zweite Hauptoberfläche 8 (Rückseite)
sowie die Kanalwände
der Kanäle 4.
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Man
beachte, dass die erste Isolationsschicht 18 in den Kanälen 4 und
auf den Hauptoberflächen 6, 8 gleichzeitig
und durch die gleichen Verfahren hergestellt ist. Dies ist eine
verfahrensökonomische
Weise, um das Substrat 2 sowohl in den Kanälen 4 als
auch an den Hauptoberflächen 6, 8 von den
später
aufzubringenden leitenden Schichten elektrisch zu isolieren. Bevorzugt
wird die erste Isolationsschicht 18 so aufgebracht, dass
die Schichtdicke der ersten Isolationsschicht (18) in den
Kanälen 4 von
der Schichtdicke auf der ersten oder Hauptoberfläche 6, 8 um
weniger als 50% und bevorzugt um weniger als 20% abweicht.
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2d zeigt
einen weiteren Verfahrensschritt, bei dem nach dem Erzeugen der
ersten Isolationsschicht 18 und nach Aufbringung einer
Haftschicht (nicht gezeigt in 2d),
z.B. aus Ti, TaN, auf die erste Hauptoberfläche 6 die erste Hauptoberfläche 6 des
Substrats mit einer durchgehenden Metallschicht aus einem ersten
Material 10 überzogen
wird. Dies kann durch elektrochemische Abscheidung (z.B. Kupfer,
Sn, Al, etc.), einen CVD-Prozessschritt (z.B. Wolfram) oder durch
Sputtern (z.B.: Al, AlSiCu, Ti, TiN, etc) geschehen. Bei diesem
Schritt werden die offenen Kanäle 4 durch
das elektrisch leitende erste Material 10 wieder verschlossen,
so dass aus den Kanälen 4 erneut
Sacklöcher 4a gebildet
werden.
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2e zeigt
die Siliziumscheibe 2, nachdem die abgeschiedene Metallschicht 10 durch
Chemisch-Mechanisches Polieren (CMP) so weit entfernt worden ist,
dass nur der Teil der Metallschicht, der in die Tiefe der Sacklöcher hineinragt, übrig geblieben ist
und die Durchgangslöcher
pfropfenartig verschließt.
Prinzipiell sind für
den Verschluss der Kanäle
alle Metalle geeignet, die in einem CMP-Prozess abgetragen werden
können
(z.B.: Cu, W, Al, etc). Man beachte, dass die durch die partielle
Entfernung der Metallschicht 10 gebildeten Pfropfen 10 nicht mehr
miteinander elektrisch leitend verbunden sind.
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2f zeigt
die Siliziumscheibe 2, nachdem die Sacklöcher 4a mit
einem flüssigen
elektrisch leitenden zweiten Material 12, in diesem Fall
der Schmelze einer AgCu28 Legierung, unter relativem Unterdruck
in den Sacklöchern
gefüllt
worden sind. Die Füllung
von Sacklöchern
bei relativem Unterdruck ist auch in V. Lehmann, „Sensors
and Actuators" A95,
2002, Seiten 202 ff. beschrieben, dessen Inhalt hiermit
als Teil der vorliegenden Anmeldung eingeschlossen sein soll. Zur
Befüllung
der Sacklöcher 4a wird
das Substrat 2 zunächst
in eine gasdichte Prozesskammer eingeführt, die die Schmelze des in
die Sacklöcher 4a einzubringenden
zweiten Materials 12 enthält. Anschließend wird
die Kammer evakuiert. Zu diesem Zeitpunkt, befindet sich das Substrat 2 über der
Oberfläche
der Schmelze 12, die eine Temperatur von etwa 800°C hat. Nachdem
in der Prozesskammer ein gewünschter
Unterdruck von 0,001 bis 100 mbar, vorzugsweise kleiner als 1 mbar erreicht
ist, wird das Substrat 2 in die Schmelze 12 getaucht.
Anschließend
wird die Prozesskammer mit Überdruck
beaufschlagt. Der Überdruck
soll danach im Bereich von 1 bis 20 bar, vorzugsweise im Bereich von
5 bis 10 bar, liegen. Der minimal erforderliche Überdruck hängt dabei von der Prozesstemperatur, der
Oberflächenspannung
des verwendeten Metalls bzw. der verwendeten Legierung 12 und
dem Durchmesser der Sacklöcher
ab. Durch den nun herrschenden Überdruck
in der Prozesskammer und dem noch vor dem Eintauchen erzeugten Unterdruck in
den Sacklöchern
herrscht ein relativer Unterdruck in den Sacklöchern, der das flüssige AgCu28
in die Sacklöcher 4a hineingedrückt, obwohl
die Oberflächenspannung
des flüssigen
AgCu28 hoch ist (ca. 1 J/m2) und die kapillaren
Kräfte
in den Sacklöchern 4a aufgrund
der abweisenden ersten Isolationsschicht 18 klein ist.
Dadurch ist es möglich,
flüssiges
AgCu28 oder andere flüssige
Metalle auch in sehr enge Sacklöcher
einzubringen, ohne dass eine benetzende Haftschicht auf die Wände der
Kanäle 4 aufgebracht werden muss.
Dadurch grenzt das eingebrachte zweite Material 12, im
vorliegenden Fall AgCu28, in den Sacklöchern 4a direkt an
die erste Isolationsschicht 18 an. Insbesondere wird in
den Kanälen 4 zwischen
der ersten Isolationsschicht 18 und dem erstarrten zweiten
Material 12 keine Haftschicht aus z.B. Ti, TaN, benötigt, was
die Herstellung von Durchführungen 3 erheblich
erleichtert.
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Nach
dem Eintauchen und Einbringen des flüssigen AgCu28 in die Sacklöcher 4a wird
die Siliziumscheibe 2 bei Überdruck aus der Schmelze 12 gezogen,
so dass das flüssige
AgCu28 in den Sacklöchern
abkühlen
kann. Erst nach dem Erstarren wird der Druck auf Normaldruck reduziert.
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Nach
dem Herausziehen der Siliziumscheibe 2 aus der Schmelze
erhält
man die in 2f gezeigte Struktur. Die Sacklöcher 4a sind
vollständig
bis zum Metallpfropfen 10 mit der erstarrten AgCu28-Legierung
gefüllt.
Die erstarrte AgCu28-Legierung
bildet eine an die Kanalform angepasste säulenförmige Struktur mit einer Querschnittsfläche, die
mindestens 50%, im allgemeinen aber mehr als 95% der Kanalquerschnittsfläche einnimmt.
Die Benetzbarkeit der Oberfläche
der Metallpfropfen 10 mit dem flüssigen AgCu28 12 stellt
sicher, dass die Metallfüllung 12 sich
mit dem Metallpfropfen verbindet und eine durchgängige Durchführung 3 durch
die gesamte Siliziumscheibe bildet.
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Im
Gegensatz zu der guten Benetzbarkeit der Pfropfen 10 durch
das elektrisch leitende zweite Material 12, in diesem Fall
AgCu28, bleibt aufgrund der schlechten Benetzbarkeit der ersten
isolierenden Schicht 18 durch das flüssige AgCu28 auf deren Oberfläche 16 kein
AgCu28 zurück.
Daher ist auch keine Strukturierung des elektrisch leitenden zweiten Materials 12 mehr
erforderlich, um dieses von den beiden Hauptoberflächen 6, 8 der
Siliziumscheibe 2 zu entfernen. Dadurch ist gewährleistet,
dass die Durchführungen 3 ohne
weitere Strukturierungsschritte voneinander elektrisch isoliert
sind. Gleichzeitig verhindert die schlechte Benetzung die Bildung von
Rückständen des
AgCu28 auf den Hauptoberflächen 8, 9,
die aufgrund der unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizienten
das Siliziumsubstrat 2 beim Abkühlen beschädigen könnten.
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2g zeigt
die Siliziumscheibe 2, nachdem auf beiden Seiten eine zweite
Isolationsschicht 22, z.B. eine Oxidschicht, abgeschieden
worden ist. Auf dieser Schicht 22 können Leiterbahnen und elektrische
Schaltungen aus passiven und aktiven Bauelemente aufgebaut werden.
Besonders interessant ist die Realisierung von Umverdrahtungen,
Widerständen,
Induktivitäten
und Kapazitäten
auf der Struktur. Kapazitäten
lassen sich besonders vorteilhaft in der Form von Trench-Kapazitäten realisieren,
bei denen die Durchführungen 3 jeweils
eine erste Elektrode, die ersten Isolationsschichten 18 der
Sacklochwände jeweils
ein Dielektrikum und das Siliziumsubstrat 2 eine gemeinsame
zweite Elektrode der Kapazitäten darstellen.
Hierfür
muss das Siliziumsubstrat 2 lediglich an einer geeigneten
Stelle kontaktiert werden, um dessen Potential zu definieren.
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Auf
diese Weise erhält
man ein Substrat 2 mit hoher Wärmeleitfähigkeit und mit Durchführungen 3,
die die erste Oberfläche 6 elektrisch
gut leitend mit der zweiten Oberfläche 8 verbinden, wobei jede
Durchführung 3 sowohl
gegen jede weitere Durchführungen 3 als
auch gegen das Substrat 2 elektrisch isoliert sein kann.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass in 2f und 2g das
elektrisch leitende zweite Material 12 in den Kanälen 4 auf der
den Sacklöchern 4a gegenüber liegenden
Seite jeweils eine konvexe Oberflächenwölbung 24 aufweist.
Diese Wölbung
ist die Folge der geringen Benetzbarkeit der Substratoberfläche 16,
in diesem Fall einer Oxid- und/oder Nitridschicht, durch das elektrisch
leitende zweite Material 12, in diesem Fall dem AgCu28.
Die geringe Benetzbarkeit kann die Vorteile mit sich bringen, dass
(a) die Kanäle 4 auch
bei hohem Aspektverhältnis,
z.B. mehr als 10 oder 100, vollständig und ohne Blasenbildung
gefüllt
werden können;
(b) die Substratoberfläche 16 auch
in den Kanälen
weder chemisch noch mechanisch durch das elektrisch leitende zweite
Material angegriffen werden; (c) sich das heiße elektrisch leitende zweite
Material 12 nicht auf den beiden Hauptoberflächen 6, 8 des
Substrats 2 abscheidet und damit das Substrat beschädigt; und
(d) eine Strukturierung des elektrisch leitenden zweiten Materials 12 auf
den beiden Hauptoberflächen 6, 8 selbständig erfolgt
und somit weitere Strukturierungsmaßnahmen eingespart werden.
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3a–3c zeigen
schematisch eine weitere Ausführungsform
für das
Herstellen eines Substrats 2 mit Durchführungen 3, das in
vielerlei Hinsicht dem von 2a–2g gleicht.
Wieder ist das Substrat eine Siliziumscheibe 2 und die
Substratoberfläche 16 eine
Schicht aus SiO2 und/oder Si3N4. Jedoch wird bei der vorliegenden Ausführungsform die
zweite Isolationsschicht 22 auf der ersten Hauptoberfläche 6 vor
dem Füllen
der Sacklöcher 4a und
die zweite Isolationsschicht 22 auf der zweiten Hauptoberfläche 8 nach
dem Füllen
der Sacklöcher 4a aufgebracht.
Das Verschließen
der Kanäle 4 mit
dem ersten Material 10 (z.B. Kupfer) sowie das Füllen der verschlossenen
Kanäle
(Sacklöcher 4a)
mit dem elektrisch leitenden zweiten Material 12 (z.B. AgCu28)
erfolgt auf die gleichen Weisen wie sie in den 2a–2g beschrieben sind.
Man beachte, dass es verfahrensmäßig besonders
günstig
ist, wenn die zweite Isolationsschicht 22 ein Photolack ist.
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4a–4c zeigen
eine weitere Ausführungsform
für das
Herstellen eines Substrats 2 mit Durchführungen 3, das in
vielerlei Hinsicht dem von 2a–2g gleicht.
Wieder ist das Substrat eine Siliziumscheibe 2 und die
Substratoberfläche 16 eine Schicht
aus SiO2 und/oder Si3N4. Jedoch wird, wie in 4a gezeigt,
die Schicht aus dem ersten Material 10 auf der ersten Hauptoberfläche 6 nicht
durch einen CMP-Schritt sondern durch eine Ätzung selektiv zu einer photolithographisch
erzeugten Maske (nicht gezeigt) strukturiert. Dieses Verfahren hat
den Vorteil, dass kein CMP-Verfahren für die Herstellung erforderlich
ist. Weiterhin können
die vorstehenden Strukturelemente 26 des strukturierten
ersten Materials 10 als Verbindungselemente, z.B. als Lot-Bumps) für eine externe
Kontaktierung verwendet werden.
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Das
Füllen
der verschlossenen Kanäle (Sacklöcher 4a)
mit dem elektrisch leitenden zweiten Material 12 (z.B.
AgCu28) (siehe 4b) sowie das optionale Aufbringen
der zweiten Isolationsschicht 22 auf der ersten Hauptoberfläche 6 und
der zweiten Hauptoberfläche 8 (siehe 4c)
erfolgt auf die gleichen Weisen wie sie in den 2f–2g beschrieben
sind. Man beachte, dass aufgrund des wegfallenden CMP-Schritts das elektrisch
leitende zweite Material 12 aufgrund seiner guten Benetzung
in Bezug auf das elektrisch leitende erste Material 10 nach dem
Füllen
mittels Bad in der Schmelze auf den vorstehenden Strukturelementen 26 zurückbleibt
und dort eine kugelförmige
Struktur bildet.
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5a–5c zeigen
schematisch eine weitere Ausführungsform
für das
Herstellen eines Substrats 2 mit Durchführungen 3, das in
vielerlei Hinsicht dem von 3a–3c gleicht.
Wieder ist das Substrat eine Siliziumscheibe 2 und die
Substratoberfläche 16 eine
Schicht aus SiO2 und/oder Si3N4. Wieder wird bei der vorliegenden Ausführungsform die
zweite Isolationsschicht 22 auf der ersten Hauptoberfläche 6 vor
dem Füllen
der Sacklöcher 4a und
die zweite Isolationsschicht 22 auf der zweiten Hauptoberfläche 8 nach
dem Füllen
der Sacklöcher 4a aufgebracht.
Jedoch wird, wie in 4a bereits gezeigt, die Schicht
aus dem ersten Material 10 auf der ersten Hauptoberfläche 6 nicht
durch einen CMP-Schritt sondern durch eine Ätzung selektiv zu einer photolithographisch
erzeugten Maske (nicht gezeigt) strukturiert. Das Verschließen der
Kanäle 4 mit
dem ersten Material 10 (z.B. Kupfer) sowie das Füllen der
verschlossenen Kanäle
(Sacklöcher 4a)
mit dem elektrisch leitenden zweiten Material 12 (z.B.
AgCu28) erfolgt auf die gleichen Weisen wie in den 2a–2g beschrieben
sind. Man beachte, dass im Gegensatz zu 4c die
vorstehenden Strukturelementen 26 in 5a–5c nicht
mit dem elektrisch leitenden zweiten Material 12 bedeckt sind,
da das elektrisch leitende erste Material 10 auf der ersten
Hauptoberfläche 6 vor
dem Füllen
mit der zweiten Isolationsschicht 22 abgedeckt worden war.
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6a–6f zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel,
das in vielerlei Hinsicht wie das von 2a–2g ist.
Jedoch ist im Unterschied zu 2a–2g das
erste Material 10 in 6a–6g nicht elektrisch leitend.
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In 6a–6b wird,
wie in 2a–2b, die
Herstellung der Kanäle 4 in
einer Siliziumscheibe 2 gezeigt. Dies geschieht beispielsweise
wie in 2a gezeigt über das elektrochemische Ätzen von
Silizium in einer HF-Säure
auf der ersten Hauptoberfläche 6,
möglicherweise
unter rückseitiger Beleuchtung
mit einer Lichtquelle, bis Sacklöcher 4a („Poren") einer gewünschten
Tiefe von der ersten Hauptoberfläche 6 in
Richtung der zweiten Hauptoberfläche 8 erzeugt
worden sind. Die Siliziumscheibe 2 ist bevorzugt niedrig
n- oder p-dotiertes (~1000 Ohm-cm) Silizium. Anschließend wird
auf der zweiten Hauptoberfläche
durch Si-Grinding,
CMP (Chemical-Mechanical-Polishing), Plasmaätzen oder nasschemisches Ätzen das
Silizium auf der zweiten Hauptoberfläche 8 so lange abgetragen,
bis der Boden der Poren 4a erreicht wird und die Poren 4a geöffnet worden
sind (2b).
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Alternativ
lassen sich die durchgehende Kanäle
4 auch
durch andere in der Mikromechanik bekannte Ätzverfahren wie reaktives Ionenätzen (RIE), Laserbohren,
Sandstrahlen oder Ultraschallbohren herstellen. Die erzeugten Kanäle
4 reichen
durch das Substratmaterial
2 hindurch und können, je
nach Dicke des Substrats, eine Tiefe im Bereich von 25 bis 2000
Mikrometern, vorzugsweise zwischen 100 und 250 Mikrometern, haben.
Der Durchmesser der Poren liegt im Bereich von 2 bis 150 Mikrometern,
vorzugsweise zwischen 10 und 30 Mikrometern. Anstatt mit einer Siliziumscheibe
zu beginnen, kann auch mit einem Substrat wie in
6b gezeigt
begonnen werden, wobei das Substrat
2 vollständig oder
partiell oxidiertes makroporöses
Silizium (siehe z.B.
WO 2003089925 )
oder Glas, z.B. Mikrokanalglas, sein kann.
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In 6c wird,
wie in 2c beschrieben, die Oberfläche 16 der
Siliziumscheibe 2 wird mit einer ersten Isolationsschicht 18,
im vorliegenden Fall mit einem thermisch erzeugten Siliziumdioxid,
versehen. Dies ist in 6c durch die fettgedruckten
Linien angezeigt, die sich sowohl entlang der ersten und zweiten
Hauptoberflächen 6, 8 als
auch entlang der Kanalwände
der Kanäle 4 erstrecken.
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Wie
bereits für
die Ausführungsbeispiele
in 2a–2g gezeigt,
können
für die
erste Isolationsschicht 18 auch andere Verfahren und Isolationsmaterialien
(oder Schichtfolgen daraus) verwendet werden, z.B. kann die erste
Isolationsschicht 18 mittels eines Chemical-Vapour-Deposition-Verfahrens (CVD)
erzeugtes TEOS (Tetra-Ethyl-Ortho-Silicat) oder
gesputtertes SiO2 oder aus Silan (SiH4) und Ammoniak (NH3)
erzeugtes Siliziumnitrid sein. Die Dicke der ersten Isolationsschicht 18 liegt
im Bereich von 5 bis 1000 nm, vorzugsweise zwischen 100 und 200 nm.
Die erste Isolationsschicht 18 bedeckt dabei alle Oberflächen des
Substrates 2, die erste Hauptoberfläche 6 (Vorderseite),
die zweite Hauptoberfläche (Rückseite)
sowie die Innenwände
der Kanäle 4.
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In 6d werden
die Kanäle 4 in
einer ersten Ausführungsform
mit einer planen Trägerscheibe 28 („Wafer") auf dessen Oberfläche ein
organischer Lack 30 aufgebracht worden ist, verschlossen.
Dieser Träger 28 kann
selber eine Siliziumscheibe sein, die auf die planare erste Hauptoberfläche 6 aufgelegt wird.
Der organische Lack 30 dient dazu, (a) eine dichtende Haftung
zwischen dem Substrat 2 und dem Träger 28 herzustellen;
und (b) eine leicht entfernbare Opferschicht darstellen. Durch die
Trägerscheibe 28 und
den organischen Lack 30 werden die Kanäle 4 verschlossen,
so dass diese wieder Sacklöcher 4a bilden.
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In 6e sind
die Sacklöcher 4a,
wie bereits in 2f beschrieben, in einer Schmelze
bei einem in den Sacklöchern 4a herrschendem
relativen Unterdruck mit einem flüssigen elektrisch leitenden zweiten
Material 12, befüllt
worden. Die Schmelze ist im Fall vom Siliziumsubstrat 2 eine
Metallschmelze, vorzugsweise Kupfer, Silber oder ein silberbasierten Hartlot
(z.B.: AgCu28 Legierung). Die erste Isolationsschicht 18 aus
Siliziumdioxid und/oder Siliziumnitrid wird von der flüssigen Schmelze
nicht angegriffen; das flüssige
Metall benetzt SiO2 und Si3N4 nicht. Dies ist auch an den konvexen Oberflächenwölbungen 24 des
elektrisch leitenden zweiten Materials 12 ersichtlich.
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6f zeigt
die Siliziumscheibe 2, nachdem die Trägerscheibe 28, z.B.
durch mechanisches Verschieben, entfernt und der organische Lack 30 in
einer sauerstoffreichen Atmosphäre
oder in einem O2-Plasma verbrannt worden
ist. Zurück
bleibt die Siliziumscheibe 2 mit den mit elektrisch leitendem
zweiten Material 12 gefüllten
Durchführungen 3 von
der ersten Hauptoberfläche 6 zu
der zweiten Hauptoberfläche 8.
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7a–7c zeigen
eine weiteres Ausführungsbeispiel,
in dem die Kanäle 4 der
mit einer Oxid oder Nitridschicht 18 überzogene Siliziumscheibe 2 statt
durch eine Trägerscheibe
mit einem ersten Material 10, das eine Graphitschicht (Kohlenstoff-Film
oder Diamant) oder auch eine Kunststofffolie ist, verschlossen werden,
so dass die Sacklöcher 4a gebildet
werden (7a). Die Abscheidung von Graphit
bzw. einer Kohlenstoff-Schicht erfolgt typischerweise unter Pyrolyse
von Methan, Ethylen oder Acetylen in Anwesenheit von Wasserstoff
(reduzierende Umgebung) bei Temperaturen von > 700°C und < 10 mbar. Alternativ
können
die durchgehenden Kanäle 4 der
Siliziumscheibe 2 verschlossen werden.
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7b zeigt
die Siliziumscheibe 2, nachdem die Sacklöcher 4a mit
einem elektrisch leitenden zweiten Material 12, z.B. AgCu28,
gefüllt
worden sind. Die Füllung
erfolgt auf die gleiche Weise, wie sie für die 2f oder 6e beschriebenen worden
ist. Anschließend
wird die Graphitschicht 10 bei erhöhter Temperatur bei Anwesenheit
von Sauerstoff verbrannt. Bevorzugt wird ein O2-Plasma zur Entfernung
verwendet (7c).
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8a–8d zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel,
in dem die Kanäle 4 der
mit einer Oxid oder Nitridschicht 18 überzogene Siliziumscheibe 2 an
der ersten Hauptoberfläche 6 der
Siliziumscheibe 2 mit einer Metallschicht 32 versehen
werden (8a). Die Metallschicht 32 kann
beispielsweise durch Aufdampfen, Aufsputtern oder CVD-Prozesse (und
deren Varianten) abgeschieden werden. Hier bieten sich abhängig von
der gewählten
Metallschmelze beispielsweise Kupfer, Aluminium, Wolfram und Platin
an.
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8b zeigt
das Substrat 2, nachdem die Kanäle 4 wie in 6d bereits
beschrieben, mit einer Trägerscheibe 28,
die mit einer organischen Lack 30 versehen ist, verschlossen
worden sind, so dass die Sacklöcher 4a gebildet
werden. Beim Befüllen
der Kanäle 4 mit
der Metallschmelze 12 werden die metallisierten Bereiche 32 der
Sacklöcher 4a mit
der Schmelze 12 benetzt oder anlegiert (8c).
Damit ist eine definierte Steighöhe
der Metallschmelze 12 gewährleistet. Der Prozess ist
in 8a–8d beispielhaft
in der Variante mit der Trägerscheibe 28 gezeigt.
Zum Verschließen
der Kanäle
könnte
jedoch ebenso ein anderes erstes Material 10, beispielsweise
eine Graphitschicht, verwendet werden.
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9 zeigt
schematisch ein Halbleitermodul 100 mit einem Substrat 2,
das eine Durchführung 3 von
der ersten Hauptoberfläche 6 zur
zweiten Hauptoberfläche 8 aufweist.
Die Durchführung 3 ist durch
eines der oben beschriebenen Verfahren hergestellt worden, zum Beispiel
wie in den 2a–2g beschrieben.
In diesem Fall ist das Substrat 2 ein Halbleitersubstrat,
z.B. ein Silizium-Chip, die auf die erste und zweite Hauptoberflächen 6, 8 des
Substrats aufgebrachten zweiten Isolationsschichten 22 ein
Oxid (sieh 2g), und die Füllung der
Durchführung 3 z.B.
AgCu28, das auf einer Seite mit Kupfer bedeckt ist. Die erste Isolationsschicht 18 ist
in 9 nicht gezeigt.
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Auf
die Oxidschicht 22 ist die Rückseite eines integrierten
Halbleiterbauelements 110, das auf der Vorderseite eine
integrierte Schaltung 111 aufweist, mit einem Kleber 112 aufgeklebt.
Das Halbleiterbauelement 110 ist mit einem Bonddraht 114,
der von einem Bondkontaktstelle 116 des Halbleiterbauelement 110 zu
einer Bondkontaktstelle 118 des Substrats 2 führt, mit
dem Substrat elektrisch verbunden. Die Bondkontaktstelle 118 des
Substrats ist im vorliegenden Fall direkt auf die Durchführung 3 des
Substrats aufgebracht. Durch diese ist der Bonddraht direkt mit
einem Außenkontakt 120,
im vorliegenden Fall einer Lotkugel 120, verbunden.
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Die
Kontaktierung der Bondkontaktstelle 118 mit der Durchführung 3 geschieht
auf eine dem Fachmann wohlbekannte Weise: zunächst muss die Oxidschicht 22 auf
der ersten Hauptoberfläche 6 an
der Stelle der Durchführung
geöffnet
werden. Dies kann durch eine Ätzung
selektiv zu einer photolithographisch erzeugten Maske (nicht gezeigt)
geschehen. Anschließend
wird eine Metallschicht, z.B. Aluminium, auf die Oxidschicht 22 aufgebracht
und photolithographisch so strukturiert, dass ein für eine Drahtverbindung 118 ausreichend
großes
Schichtelement 118 zurückbleibt.
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Die
Kontaktierung der Lotkugel 120 geschieht analog in einer
dem Fachmann bekannten Weise: zunächst muss die Oxidschicht 22 auf
der zweiten Hauptoberfläche 8 an
der Stelle der Durchführung
geöffnet
werden. Dies kann durch eine Ätzung
selektiv zu einer photolithographisch erzeugten Maske (nicht gezeigt)
geschehen. Anschließend
wird die zweite Hauptoberfläche 8 mit
einer Kupferlotschmelze in Kontakt gebracht, so dass das Kupferlot die
Oberfläche
der Durchführung 3 benetzt.
Nach der Abkühlung
bleibt eine kugelförmige
Lotkugel 120 zurück.
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10 zeigt
schematisch ein weiteres Halbleitermodul 100 mit einem
Substrat 2, das zwei Durchführungen 3 von der
ersten Hauptoberfläche 6 zur
zweiten Hauptoberfläche 8 aufweist.
Das Halbleitermodul 100 ist wie das von 9 aufgebaut.
Jedoch hat das vorliegende Halbleitermodul 100 im Unterschied
zu 9 zwei integrierte Bauelemente 110a, 110b die
mit ihren Vorderseiten, d.h. mit der Seite mit den integrierten
Schaltungen 111a, 111b, auf das Substrat 2 aufgebracht
worden sind. Die elektrische Verbindung mit dem Substrat 2 erfolgt
in diesem Fall nicht über
Bonddrähte
sondern über
Lotkugelkontakte 113, die die Bondkontaktstellen 116 der
integrierten Bauelemente mit auf dem Substrat 2 aufgebrachten
Leiterbahnen 115 verbindet. Dieses Bond-Verfahren ist auch unter dem Begriff „Flip-Chip-Bonden" bekannt und soll
hier nicht weiter erläutert
werden.
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Wie
man 10 entnehmen kann, verlaufen einige Leiterbahnen 115 direkt über Durchführungen 3 und
sind mit diesen elektrisch leitend verbunden. Auf diese Weise ist
es möglich,
Bondkontaktstellen 116 der integrierten Bauelemente über die
Durchführungen 3 direkt
zu einem der Außenkontakte 120 zu führen. Dies
erspart lange Leiterbahnen und verbessert die Signalübertragung,
insbesondere bei hohen Frequenzen.
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Weiterhin
kann man 10 entnehmen, das einige Leiterbahnen 115 so
verlaufen, dass sie die Bondkontaktstellen 116 des einen
integrierten Bauelements 110a mit denen des anderen integrierten Bauelements 110b verbindet.
Auf diese Weise können
verschiedene integrierte Schaltungen 111a, 111b miteinander
verbunden werden, ohne dass diese weitere Außenkontakte 10 erfordern.
Damit lassen sich integrierte Schaltungen noch dichter packen.
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Es
sein darauf hingewiesen, dass die Ausführungsformen von 9 und 10 Siliziumscheiben
oder Silizium-Chips als Substrat 2 haben. Dies hat den
Vorteil, dass der Temperaturausdehnungskoeffizent (CTE) des Substrats 2 der
gleiche ist wie der der meist ebenfalls auf Siliziumbasis hergestellten
integrierten Schaltungen. Dies hilft, mechanische Spannungen zwischen
Substrat 2 und integriertem Bauelement 110 zu
reduzieren. Weiterhin hat Silizium, im Vergleich zu z.B. einer Keramik,
eine gute Temperaturleitfähigkeit,
um die durch die integrierten Schaltungen erzeugte Wärme effektiv
abzuführen. Weiterhin
lässt sich
das Ätzen
von Sacklöchern
auf elektrochemischen Wege mit Silizium besonders effektiv durchführen. Trotz
dieser Vorteile können
die in 9 und 10 dargestellten
Substrate 2 auch Keramiken, Glas oder andere Materialien
sein.
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11 zeigt
schematisch ein weiteres Halbleitermodul 100 mit einem
Substrat 2, das eine Durchführung 3 von der ersten
Hauptoberfläche 6 zur zweiten
Hauptoberfläche 8 aufweist.
Das Halbleitermodul 100 ist wie das von 9 aufgebaut.
Jedoch ist im Unterschied zu 9 die integrierte
Schaltung 111 in das Substrat 2 selbst integriert.
In 11 ist beispielsweise ein Transistor 117 gezeigt.
Source S und Drain D des Transistors 117 sind durch Dotierungen
des monokristallinen Siliziumsubstrats 2 erzeugt, während das
Gate G durch eine thermische Oxidation, die z.B. bei der Herstellung
der zweiten Isolationsschicht entstanden ist, erzeugt wird. 11 zeigt weiterhin
Leiterbahnen 115, die die Source S mit der Durchführung 3 verbindet
und/oder jeweils das Gate G und die Drain D kontaktieren. Die Durchführungen 3 ermöglichen
auf diese Weise kurze Anbindungen der aktiven und passiven Bauelemente
der integrierten Schaltungen (Widerstände, Transistoren, Dioden, Spulen,
Kondensatoren etc.) an die externen Anschlüsse. Dies erspart lange Leitungsbahnen
und somit die Notwendigkeit für
mehrfache Leiterbahnebenen.
-
- 2
- Substrat
- 3
- Durchführung
- 4
- Kanal
- 4a
- Sackloch
- 6
- erste
Hauptoberfläche
- 8
- zweite
Hauptoberfläche
- 10
- erstes
Material
- 12
- elektrisch
leitendes zweites Material
- 16
- Oberfläche des
Substrats
- 18
- erste
Isolationsschicht (erstes Isolationsmaterial)
- 20
- Querschnittsfläche des
Kanals
- 22
- zweite
Isolationsschicht (auf der Hauptoberfläche)
- 24
- Oberflächenwölbung
- 26
- vorstehendes
Strukturelement
- 28
- Trägerscheibe
- 30
- organischer
Lack
- 32
- Metallschicht
- 100
- Halbleitermodul
- 110
- integriertes
Bauelement
- 111
- integrierte
Schaltung
- 111a
- erste
integrierte Schaltung
- 111b
- zweite
integrierte Schaltung
- 112
- Kleber
- 113
- Lotkugelkontakt
- 114
- Bonddraht
(Drahtverbindung)
- 115
- Leiterbahn
- 116
- Bondkontaktstelle
des integrierten Bauelements
- 118
- Bondkontaktstelle
des Substrats
- 120
- Außenkontakt
(Kupferlotkugel)