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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Positionierung
eines Messkopfes über einem
Bedruckstoff mit einer Anzeigevorrichtung und einer motorisch angetriebenen
Positionierungsvorrichtung für
den Messkopf, wobei die Positionierungsvorrichtung für den Messkopf
von einem Rechner ansteuerbar ist, welcher mit der Anzeigevorrichtung
verbunden ist.
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Um
die Qualität
von produzierten Bedruckstoffen einer Druckmaschine zu überprüfen, ist
es notwendig, in regelmäßigen Abständen Probebogen zu
ziehen und zu begutachten. Eine objektive Begutachtung ist dabei
nur mittels Messgeräten
möglich, welche
zum einen die Farbe des Probebogens vermessen und zum anderen Registerabweichungen
ermitteln. Dazu sind aus dem Stand der Technik Farbmessgeräte und Registermessgeräte bekannt.
Nach der Entnahme eines Probebogens aus dem Auslegerstapel einer
Druckmaschine wird dieser auf einem Auflagepult aufgelegt und z.
B. mittels einer Farbmesseinrichtung verbunden. Diese Farbmesseinrichtung
kann entweder das gesamte Druckbild auf dem Bedruckstoff erfassen
oder nur einzelne Punkte farbmetrisch vermessen und mit den Daten
einer Druckvorlage vergleichen. Wenn die Abweichungen des vermessenen
Bogens im Verhältnis
zu der Druckvorlage in einem zulässigen
Toleranzband liegen, ist der Bogen in Ordnung. Falls die Abweichungen
zu groß sind,
müssen
die Einstellungen der Druckmaschine geändert werden. Aus der
EP 13 88 418 B1 ist
ein Verfahren zur Qualitätsüberwachung
und zur Produktionsfreigabe beim Auflagedruck bekannt. Bei diesem
System werden einzelne Exemplare des Auflagedrucks im Bild farbmetrisch
vermessen und mit den Daten der Druckvorstufe verglichen. Bei Abweichungen
werden die Daten zur Farbregelung der Druckmaschine verwendet. Weiterhin
können
die Daten des vermessenen Druckbildes mittels einer Datenverbindung
an die Druckvorstufe übertragen
werden, so dass Prüfbilddaten
in der Druckvorstufe zur Qualitätsüberwachung
ausgewertet werden können. Das
Resultat der Qualitätsbewertung
wird wiederum über
eine Datenverbindung an die Druckerei mit der Druckmaschine übermittelt,
wobei die Druckereien in Abhängigkeit
des übermittelten
Resultats die Freigabe für
den Auflagedruck erteilt. Gemäß einer
Ausführungsform
können
in den digitalen Daten der Druckvorlage bereits ausgewählte Messpositionen
und auch Soll-Farbwerte zu diesen Messposition festgelegt werden,
welche dann später
in der Druckerei auf dem Bedruckstoff vermessen und zur Farbsteuerung der
Druckmaschine herangezogen werden. Des Weiteren ist in dem Patent
EP 13 88 418 B1 erwähnt, dass
ein Druckbogen in eine Vielzahl gleichmäßig verteilter Messelemente
aufgeteilt ist und diese spektral vermessen werden. Die spektralen
Bildmessdaten werden dann am Bildschirm dargestellt.
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Das
Verfahren in der
EP
13 88 418 B1 bietet neben der Übertragung der Messpositionen
von der Druckvorstufe zum Messgerät allerdings nicht die Möglichkeit,
einzelne Messpositionen im Nachhinein auszuwählen. Falls also der Drucker
am Messgerät selbst
einzelne Messpositionen auswählen
möchte, so
kann er dies bei diesem Verfahren nicht tun.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu
schaffen, welche dem Benutzer die Möglichkeit bietet, gezielt einzelne
Messpunkte für
einen vorliegenden Druckbogen auszuwählen, welche dann von einem
Messgerät
angefahren werden.
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Erfindungsgemäß wird die
vorliegende Aufgabe durch Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen und den Zeichnungen zu
entnehmen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird als Messgerät vorzugsweise
ein Farbmessgerät
verwendet, welches einen Messkopf aufweist, mit dem die Oberfläche eines
Bedruckstoffs abgetastet werden kann. Der Messkopf muss dabei über der
gesamten Oberfläche
des Bedruckstoffes positioniert werden können. Dazu ist zweckmäßigerweise
eine motorisch angetriebene Positionierungsvorrichtung vorhanden, welche
z. B. den Messkopf in der Bedruckstoffebene in X- und Y-Richtung
eines kartesischen Koordinatensystems frei über dem Bedruckstoff bewegen kann.
Um mittels der Positionierungsvorrichtung den Messkopf gezielt an
ausgewählte
Messpunkte auf dem Bedruckstoff steuern zu können, ist die Positionierungsvorrichtung
mit einer elektronischen Steuerung versehen, welche an einen Rechner
anschließbar
ist. Dieser Rechner wiederum ist mit einer Anzeigevorrichtung verbunden,
auf der der zu vermessende Bedruckstoff angezeigt werden kann. Die
Anzeigevorrichtung kann ein Bildschirm sein oder eine Bildprojektionseinrichtung
zur Darstellung des Bedruckstoffs. Gemäß der vorliegenden Erfindung
können
nun auf dieser Anzeigevorrichtung vom Benutzer gezielt Messpunkte
ausgewählt
werden, die dann der Rechner erfasst, abspeichert und an die Positionierungsvorrichtung
für den
Messkopf weiterleitet. In Abhängigkeit
der vom Rechner gelieferten Daten, wird der Messkopf dann genau
an die Position auf dem Bedruckstoff verfahren, welche der Benutzer
an der Anzeigevorrichtung eingegeben hat. Der Vorteil der vorliegenden
Erfindung liegt darin, dass der Benutzer keine Messkoordinaten selbst
eingeben muss und überprüfen muss,
ob die Messkoordinaten mit dem gewünschten Messpunkt übereinstimmen.
Er kann stattdessen auf der Anzeigevorrichtung, welche einen Bedruckstoff
anzeigt, auf dem virtuellen Bedruckstoff die Messpunkte durch bloßes Zeigen
auswählen.
Zu den so ausgewählten
Punkten werden vom Rechner maßstabsgerecht
je nach Maßstab
der Darstellung auf der Anzeigevorrichtung die jeweiligen Koordinaten
berechnet und in den Maßstab
des reellen Bedruckstoffs umgerechnet, so dass die passenden Koordinaten
dann bei der Positionierungsvorrichtung für den Messkopf vorliegen. Die
Umrechnung erfolgt in Abhängigkeit
der Größe der Anzeigevorrichtung
und in Abhängigkeit
der Größe des dargestellten
Bedruckstoffs. Auf diese Art und Weise kann der Benutzer einer Messvorrichtung
durch einfaches Zeigen auf die gewünschten Messpunkte des virtuellen
Bedruckstoffes die gewünschten
Punkte auswählen.
Dies ist insbesondere für
Farbmessgeräte
interessant, bei denen einzelne Punkte zur Erfassung durch einen
Farbmesskopf ausgewählt
werden müssen.
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Die
Vorliegende Erfindung zeichnet sich in einer Ausführungsform
dadurch aus, dass an den Rechner digitalisierte Daten des Druckbildes
auf dem Bedruckstoff von einem Rechner der Druckvorstufe aus übertragbar
sind. Bei dieser Ausführungsform werden
die digitalisierten Daten der Druckvorlage, welche in der Druckvorstufe
zur Produktion der Druckform einer Offsetdruckmaschine benötigt werden, über eine
Datenverbindung direkt an den Rechner des Messgeräts übertragen.
Die so übertragenen Daten
können
dann auf der Anzeigevorrichtung dargestellt werden, so dass der
Benutzer die Messpunkte auf dem virtuell dargestellten Bedruckstoff
aus der Druckvorstufe auswählen
kann. Die Übertragung
der digitalisierten Daten aus der Druckvorstufe kann automatisch
mit der Auswahl eines neuen Druckauftrages erfolgen. So ist sicher
gestellt, dass der Benutzer immer gerade den Bedruckstoff auf der
Anzeigevorrichtung vor sich hat, welcher in der Druckmaschine auch
tatsächlich
produziert und anschließend
vermessen wird.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass die Messpunkte auf der Anzeigevorrichtung mittels
einer Eingabevorrichtung auswählbar
sind. Eingabevorrichtung kann eine Computermaus sein, mit der der Bediener
die entsprechenden Messpunkte auf dem Bildschirm anwählen kann.
Zusätzlich
oder alternativ kann die Anzeigevorrichtung auch als Touch-Screen ausgeführt sein,
bei welchem der Benutzer durch einfaches Berühren der gewünschten Stellen
Messpositionen auf dem virtuellen Bedruckstoff auswählen kann.
Die ausgewählten
Messpunkte werden dann im Rechner abgespeichert und zur Steuerung
der Positioniereinrichtung verwendet. Der Rechner kann dabei so
programmiert sein, dass er zunächst
eine Folge von ausgewählten
Messpunkten erfasst, diese dann abspeichert und nach Eingabe eines
Quittierungssignals durch den Benutzer die abgespeicherten Messpunkte
der Reihe nach mittels des Messkopfes und der Positionierungsvorrichtung
abtastet. Ist der Messkopf ein Farbmesskopf, so können die
so erfassten Farbmesswerte an den Rechner zurückgeschickt werden und ebenfalls
auf der Anzeigevorrichtung dargestellt werden. Alternativ können auch
nur die Abweichungen zwischen der Druckvorlage und den erfassten
Messwerten angezeigt werden. Sollten die Abweichungen außerhalb
der zulässigen
Toleranzgrenzen liegen, so können
diese z. B. mit einer roten Markierung versehen werden, so dass
sie dem Benutzer ins Auge springen.
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Besonders
vorteilhaft, ist es dabei, wenn der Messkopf die Position des Bedruckstoffs
erfasst und bei der Ermittlung der Verfahrposition der Messpunkte
berücksichtigt.
In diesem Fall kann der Messkopf die Lage des Bedruckstoffs relativ
zum Messgerät
erfassen und so z. B. schräg
aufliegende Bedruckstoffe entsprechend im Rechner korrigieren. Dazu
können z.
B. die Kanten des Bedruckstoffs erfasst werden oder die Außenseite
des auf dem Bedruckstoff befindlichen Druckbildes. Ebenso können Positionsmarken,
Farbmessstreifen oder Registermarken auf dem Bedruckstoff, welche
einen typischen Aufbau aufweisen, zur Bestimmung der Lage des Bedruckstoffes
erfasst werden. Durch diese Korrektureinrichtung ist sichergestellt,
dass auch dann die korrekten Messpositionen auf dem Bedruckstoff
vom Messkopf angefahren werden, wenn der Bedruckstoff relativ zum
Messgerät
verschoben aufliegt.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass der Messkopf einen geometrisch hoch
auflösenden
Vorschausensor mit einer Auflösung
von wenigstens 50 dpi aufweist. Eine solche optische Auflösung reicht aus,
um die Umgebung um einen Messpunkt herum präzise erfassen und so den gewünschten
Messpunkt z. B. zur Farbmessung präzise anfahren zu können. Das
aus der Druckvorstufe gelieferte Bild der Druckvorlage sollte zumindest
eine geometrische Auflösung
von 25dpi haben, um in ausreichender Genauigkeit Messpunkte auf
einem Bildschirm auswählen
zu können.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass der Messkopf einen spektral messenden Farbsensor
aufweist. Mit dem spektral messenden Farbsensor sind genaue Farbmessungen
an den ausgewählten
Messpunkten möglich.
Weiterhin kann der Messkopf über einen
Lichtzeiger verfügen.
Mit diesem Lichtzeiger können
auf dem Bedruckstoff die angefahrenen Messpunkte durch einen Leuchtpunkt
markiert werden. Der Benutzer hat so die Möglichkeit, optisch selbst vor
Ort auf dem Bedruckstoff zu überprüfen, ob
die angefahrene Messposition mit der von Ihm ausgewählten Messposition
mit hinreichender Wahrscheinlichkeit übereinstimmt. Dabei kann durch
ein Blinken oder andere optische oder akustische Signale auch das
Erreichen der Messposition signalisiert werden, nachdem der Messkopf
positioniert wurde. Bevor die Messung durchgeführt wird, kann dem Bediener
die Möglichkeit
gegeben werden, die angezeigte Position an der Anzeigevorrichtung
zu bestätigen
oder gegebenenfalls zu korrigieren.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass der Messkopf mittels der Positionierungsvorrichtung beim
Anfahren eines ausgewählten
Messpunktes die Umgebung des Messpunktes abscannt und dass die Ergebnisse
des Scannens im Rechner mit digitalisierten Bilddaten des Druckbildes
auf dem Bedruckstoff verglichen werden. In diesem Fall weist der Messkopf
eine Scanneinrichtung auf, welche ein ausreichend großes Feld
um einen zu vermessenden Punkt herum optisch erfasst. Dies kann
mit einem Vorschausensor passieren, welcher eine gute geometrische
Auflösung
bietet und keine besonders hohe Farbauflösung wie der Farbsensor aufweisen muss.
Dieser Vorschausensor ist für
die Positionierung und die Erfassung der Messposition auf dem aufliegenden
Bedruckstoff zuständig
und kann so die Feinpositionierung des Farbmesskopfs über dem
zu erfassenden Messpunkt steuern. Weiterhin kann die vom Farbmesskopf
erfasste Fläche
deutlich geringer sein als die vom Vorschausensor erfasste Fläche. Durch
die Verwendung eines geometrisch hoch auflösenden Vorschausensors kann
die Positioniergenauigkeit des Farbsensors des Messkopfs verbessert
werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Figuren näher beschrieben
und erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
motorisch angetriebene Farbmessvorrichtung auf einem Messtisch,
welche mit einem Rechner verbunden ist und
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2 eine
Detailansicht eines Messkopfs in der motorisch angetriebenen Positionierungsvorrichtung
des Farbmessgeräts.
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In 1 ist
eine Farbmesseinrichtung abgebildet, welche an einen Rechner 4 angeschlossen
ist. Die Farbmesseinrichtung besteht aus einem Messtisch 2,
auf den produzierte Bedruckstoffe 3 aufgelegt werden können. Die
aufgelegten Bedruckstoffe 3 können mit einem Messbalken 1,
z. B. farblich vermessen werden. Der Messbalken 1 in 1 ist
in X-Richtung beweglich, um so die gesamte Länge eines aufliegenden Bedruckstoffs 3 überfahren
zu können.
Der Messbalken 1 wiederum weist einen in Y-Richtung verfahrbaren
Messkopf 8 auf, mit dem gezielt einzelne Messpunkte auf
dem Bedruckstoff 3 angefahren werden können, um die Messpunkte farblich
zu vermessen. Weiterhin können
mit dem Messkopf 8 z. B. Farbmessstreifen 13 auf
dem Bedruckstoff 3 erfasst, identifiziert und vermessen
werden. Die mit dem Messkopf 8 erfassten Daten werden an einen
Rechner 4 gesendet und können auf einem am Rechner 4 angeschlossenen
Bildschirm 5 dargestellt werden. Der Rechner 4 und
der Bildschirm 5 sind über
eine Tastatur 6 und eine Maus 11 vom Bedienpersonal
steuerbar. Bei dem Rechner 4 kann es sich um ein handelsüblichen
PC oder Laptop handeln, welcher mit einer entsprechenden Steuerungsoftware
zur Bedienung der Farbmesseinrichtung ausgestattet ist. Der Rechner 4 steht über eine
Kommunikationsverbindung auch mit einer Druckmaschine 7 in
Verbindung, um Verstell- und Regelvorgänge am Farbwerk der Druckmaschine 7 vornehmen
zu können.
Dazu hat der Rechner 4 Zugriff auf die digitalen Daten
der Druckvorlage zum jeweils produzierten Bedruckstoff 3.
Die mit dem Messkopf 8 ermittelten Daten werden in dem
Rechner 4 mit den entsprechenden Daten der Druckvorlage
verglichen und so Abweichungen ermittelt. Falls die Abweichungen
ein zulässiges
Maß übersteigen,
so kann in der Druckmaschine 7 in den Farbwerken eine Soll-Ist-Wertregelung
vorgenommen werden.
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Die
vorliegende Farbmesseinrichtung misst bevorzugt einzelne Punkte
auf dem Bedruckstoff 3 aus. Diese Messpunkte können entweder
in der im Rechner 4 abgespeicherten Druckvorlage bereits vorhanden
sein, wenn sie als entsprechende Messpunkte in der Druckvorstufe
in die Datei der Druckvorlage bereits eingearbeitet sind. Oft möchte der Drucker
jedoch individuell eigene Messpunkte für die farbliche Vermessung
des Druckbogens 3 festlegen. Dies kann der Drucker in 1 über die
Maus 11 und die Tastatur 6 vor dem Messvorgang
tun, in dem er am Bildschirm 5 einzelne Messpunkte auswählt. Dazu
wird die Druckvorlage auf dem Bildschirm 5 so detailgetreu
wie möglich
abgebildet. Die Auflösung der
angezeigten Druckvorlage wir im Wesentlichen durch die Auflösung des
Bildschirms 5 begrenzt. Da auch hoch auflösende Bildschirme 5 meist
nicht über eine
Darstellung von mehr als 2 Mio. Pixel hinauskommen, wird dem Benutzer
in Verbindung mit dem Rechner 4 die Möglichkeit gegeben, einzelne
Bereiche auf dem Bildschirm 5 zu vergrößern. Mit dieser Lupenfunktion
kann der Benutzer auf dem Bildschirm 5 in der Vollbildansicht
auf der angezeigten Druckvorlage z. B. mittels der Maus einen bestimmten
Bereich eingrenzen und markieren, welcher dann auf Wunsch in vergrößerter Form
auf dem Bildschirm 5 angezeigt wird. Um eine exakte Auswahl
von Messpunkten am Bildschirm 5 treffen zu können, sollte
der Ausschnitt in einer Auflösung
von wenigstens 25 dpi angezeigt werden. Mittels der Maus 11 kann
dann der Benutzer die gewünschten
Messpunkte am Bildschirm 5 markieren, welche wiederum im
Rechner 4 abgespeichert werden. Durch Hin- und Herschalten
zwischen Vollbildansicht und Vergrößerung können so beliebig viele Messpunkte
ausgewählt
werden. Nachdem der Benutzer alle gewünschten Messpunkte ausgewählt hat,
werden diese vom Rechner 4 an das Messgerät gesendet
und vom Messkopf 8 auf dem Bedruckstoff 3 nacheinander
angefahren. Dazu kann der Rechner 4 zunächst den günstigsten Verfahrweg aller
ausgewählten
Messpunkte berechnen, so dass die Erfassung der gewünschten
Messpunkte auf dem Bedruckstoff 3 in möglichst kurzer Zeit erfolgt.
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Damit
die am Bildschirm 5 ausgewählten Messpunkte mit den auf
dem Bedruckstoff 3 tatsächlich
vermessenen Messpunkten exakt übereinstimmen,
muss eine Korrelierung der Koordinaten des vermessenen Bedruckstoffes 3 und
der auf dem Bildschirm 5 angezeigten Bilddaten vorgenommen
werden. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn der Bedruckstoff 3 auf
dem Messtisch 2 schief aufgelegt wird. Dazu kann der Messkopf 8 zunächst eine
Ecke des Bedruckstoffs 3 vermessen und zudem weitere Marken
wie Farbmessstreifen 13 auf dem Bedruckstoff 3.
Anhand dieser Markierungen kann dann im Rechner 4 zunächst die
exakte Position des Druckbildes auf dem Bedruckstoff 3 ermittelt
werden. Ausgehend von dieser exakten Position werden dann die Koordinaten
der vom Benutzer gelieferten Messpunkte entsprechend angepasst,
so dass auch bei schräg
aufliegendem Bedruckstoff 3 exakt die gewünschten
Messpunkte angefahren werden können. Die
Druckvorlage kann dabei entweder im Rechner 4 abgespeichert
sein, oder der Rechner 4 kann direkt über ein Intranet oder das Internet
auf den Rechner der Druckvorstufe zugreifen und so die Daten der Druckvorlage
Online auf dem Bildschirm 5 darstellen.
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In 2 ist
der Messkopf 8 der Messeinrichtung aus 1 näher dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass der Messkopf 8 über einen
Farbsensor 10 zur spektralen Vermessung von einzelnen Messpunkten auf
dem Bedruckstoff 3 verfügt.
Weiterhin verfügt
der Messkopf 8 über
einen Vorschausensor 9, welcher den Bedruckstoff 3 ebenfalls
optisch abtastet. Der Vorschausensor 9 ist dem Farbsensor 10 in
Scannrichtung des Messbalkens 1 vorgeordnet, so dass die Oberfläche des
Bedruckstoffs 3 zunächst
vom Vorschausensor 9 und dann vom Farbsensor 10 erfasst wird.
Der Vorschausensor 9 hat die Aufgabe, die Oberfläche des
Bedruckstoffs 3 in einer hohen geometrischen Auflösung von
wenigsten 50 dpi abzuscannen, um so genau den auf dem Bildschirm 5 vom Benutzer
ausgewählten
Messpunkt anzufahren. Nach Erreichen der gewünschten Position wird mit Hilfe
der vom Vorschausensor 9 erfassten Daten der Farbsensor 10 so
positioniert, dass genau der ausgewählte Messpunkt farbmetrisch
vermessen werden kann. Dies hat den großen Vorteil, dass der Farbsensor 10 keine
hohe geometrische Auflösung
haben muss. Ebenso kann die vom Farbsensor 10 erfasste Fläche wesentlich
geringer sein als die vom Vorschausensor 9 erfasste Fläche, da
der Farbsensor 10 nicht die Positionierung des Messkopfs 8 übernehmen
muss und so auch nicht die Umgebung des Messpunktes erfassen muss.
Der geometrisch hoch auflösende Vorschausensor 9 eignet
sich auch hervorragend dazu, Begrenzungen und Farbstreifen 13 auf
dem Bedruckstoff 3 zu erfassen und so die Lage des Farbstreifen 13 als
Anhaltspunkt für
die Lage des Bedruckstoffs 3 auf dem Messtisch 2 zu
nutzen. Ebenso kann der Vorschausensor 9 den Aufbau des Farbmessstreifens 13 erfassen
und diesen so einem bestimmen Farbmessstreifentyp zuordnen.
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Des
Weiteren weist der Messkopf 8 zwei Beleuchtungseinrichtungen 12 auf,
welche die vom Messkopf 8 erfasste Fläche auf dem Bedruckstoff 3 zur
besseren Erfassung von Bildpunkten ausleuchten. Die Beleuchtungseinrichtungen 12 können dabei so
ausgebildet sein, dass eine dem Vorschausensor 9 zugeordnet
und die andere dem Farbsensor 10 zugeordnet ist. Außerdem verfügt der Messkopf 8 noch über einen
Lichtzeiger 14. Dieser Lichtzeiger 14 besteht
aus einer hellen punktförmigen
Lichtquelle, welche den erreichten Messpunkt auf dem Bedruckstoff 3 optisch
markiert. Der Messpunkt wird so für den Benutzer auf dem Bedruckstoff 3 hell
ausgeleuchtet, so dass der Benutzer vor Ort auf dem Bedruckstoff
erkennt, welcher Messpunkt gerade angefahren wird. Der Benutzer
hat so die Möglichkeit
der optischen Kontrolle des angefahrenen Messpunktes und kann diesen
mit dem auf dem Bildschirm 5 ausgewählten Messpunkt vergleichen.
Die Bedienoberfläche
auf dem Bildschirm 5 kann dabei so ausgestaltet sein, das
nach Erreichen der Messposition auf dem Bedruckstoff 3 zunächst eine
Abfrage an den Benutzer gerichtet wird, ob er den vom Lichtzeiger 14 auf
dem Bedruckstoff 3 markierten Messpunkt akzeptiert. Falls
der Bediener das OK gibt, wird der Messpunkt vermessen und die Messung
fortgesetzt. Falls der Benutzer mit dem angezeigten Messpunkt nicht
einverstanden ist, kann ihm die Möglichkeit gegeben werden, die
angezeigte Messposition zu korrigieren. Der Bediener ist somit jederzeit
in der Lage, einen Abgleich zwischen dem auf dem Bildschirm 5 ausgewählten Messpunkt
und dem auf dem Bedruckstoff 3 tatsächlich angefahrenen Messpunkt
vorzunehmen und so den Messvorgang mit eigenen Augen zu kontrollieren.
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Der
Messbalken 1 und der Messkopf 8 in 1 sind
mit elektrischen Antrieben versehen, welche den Messbalken 1 in
X-Richtung beliebig verfahren können
in den Messkopf 8 in Y-Richtung beliebig verfahren können. Bei
diesen Antrieben kann es sich um Linearantriebe handeln. Durch Ansteuerung
der Antriebe für
den Messbalken 1 und den Messkopf 8 kann der Rechner 4 die
vom Benutzer ausgewählten Messpunkte
selbständig
anfahren. Der Bildschirm 5 kann auch als Touchscreen ausgebildet
sein, so dass der Bediener die Messpunkte auf dem Bildschirm 5 durch
bloßes
Berühren
der Oberfläche
des Bildschirms auswählen
kann. Diese Art der Eingabe ist besonders intuitiv, da der Bediener
nur auf die gewünschten
Messpunkte am Bildschirm 5 zeigen muss. Zusätzlich oder
alternativ zu dem Bildschirm 5 ist auch eine Projektion
im Großformat
mittels eines Videoprojektors möglich.
In diesem Fall können
dann einzelne Messpunkte durch die Auswahl mit der Maus 11,
deren Mauszeiger ebenfalls projiziert wird ausgewählt werden.
Ebenso ist eine Erfassung der Gesten des Bedieners mittels einer
Kamera möglich, so
dass auch hier der Bediener lediglich auf die Messpunkte zeigen
muss.
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- 1
- Messbalken
- 2
- Messtisch
- 3
- Bedruckstoff
- 4
- Rechner
- 5
- Bildschirm
- 6
- Tastatur
- 7
- Druckmaschine
- 8
- Messkopf
- 9
- Vorschausensor
- 10
- Farbsensor
- 11
- Maus
- 12
- Beleuchtungseinrichtung
- 13
- Farbmessstreifen
- 14
- Lichtzeiger