-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für
Bedruckstoffe verarbeitende Maschinen mit relativ zu einem Bedruckstoff
angeordneten Komponenten.
-
In
Bedruckstoffe verarbeitenden Maschinen wie Druckmaschinen oder Falzmaschinen
zur Druckweiterverarbeitung werden die Bedruckstoffe als Bogen oder
Bahnen durch verschiedene Bearbeitungswerke der Maschine transportiert.
Solche Bearbeitungswerke sind in Druckmaschinen die Druckwerke und
in Falzmaschinen verschiedene Falzeinrichtungen. Bei diesen Bearbeitungswerken
ist es wichtig, dass die Bedruckstoffe entsprechend positionsgenau durch
die Maschine transportiert und verarbeitet werden. Insbesondere
bei Druckmaschinen ist diese Positionsgenauigkeit wichtig, da im
Mehrfarbendruck auf einem Bedruckstoff die verschiedenen Farbauszüge
registergenau exakt übereinander gedruckt werden müssen.
Es ist daher wichtig zu wissen, in welcher Position relativ zu Zylindern
in einem Druckwerk die Bedruckstoffe transportiert werden, wobei über
Registerverstelleinrichtungen die relative Lage zwischen Bedruckstoff
und Zylindern im Druckwerk angepasst werden kann. Dazu kommt noch, dass
die relative Lage des Druckbildes zu dem Bedruckstoff über
Passer ebenfalls verändert werden kann. Um eine optimale
Druckqualität zu erhalten, müssen diese relativen
Lagen wie Register und Passer vom Drucker regelmäßig überprüft
werden. Zur Überprüfung von Passer und Register
gibt es entsprechende Messeinrichtungen, welche jedoch lediglich
im Nachhinein feststellen können, dass Positionsabweichungen
aufgetreten sind. Es wäre daher für den Drucker
von Vorteil, wenn er bereits beim Einstellen der Maschine die Auswirkung
von Verstellungen an Komponenten in der Druckmaschine auf die relative
Lage zum Bedruckstoff überprüfen könnte.
-
Aus
der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2005 001 417 A1 ist eine Projektionseinrichtung
mit einer Projektionsfläche bekannt, welche es erlaubt, Bilder
auf einen bedruckten Bogen zu projizieren. Auf diese Art und Weise
ist es möglich, Änderungen, welche der Drucker
im Druckprozess vornimmt, über eine entsprechende Projektion
auf den Bedruckstoff zu simulieren. Verstellt der Drucker z. B.
einzelne Werte für die Öffnung von Farbzonen in
den Farbwerken einer Offsetdruckmaschine, so kann er sich die vorgenommenen Änderungen
am Druckbild in einer Simulation durch Überlagerung eines
projizierten Druckbildes auf dem realen Druckbild anzeigen lassen.
Diese Überlagerung wird in einem Rechner berechnet und über
einen Projektor auf den Druckbogen projiziert. Die so projizierten Änderungen
kann der Drucker problemlos wieder zurücknehmen, wenn sie
nicht seinen Anforderungen genügen. Auf diese Art und Weise
kann Makulatur erspart werden, welche sonst bei falsch vorgenommen
Einstellungen zwangsläufig anfällt, da diese falschen
Einstellungen erst hinterher durch Inaugenscheinnahme oder entsprechende
Messgeräte festgestellt werden kann.
-
Die
Projektionseinrichtung aus der Anmeldung
DE 10 2005 001 417 A1 hat
jedoch den Nachteil, dass damit nur Veränderungen auf einem
Druckbogen simuliert werden können. Es ist jedoch nicht möglich, Änderungen
der Einstellungen in einer Druckmaschine hinsichtlich der Komponenten
der Druckmaschine z. B. beim Bogentransport im Verhältnis
zu der relativen Lage eines Druckbogens oder des Druckbildes auf
dem Druckbogen zu simulieren und darzustellen.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anzeigevorrichtung
für Bedruckstoffe verarbeitende Maschinen mit relativ zu
einem Bedruckstoff angeordneten Komponenten zu schaffen, welche
eine Überprüfung der relativen Lage von Druckbild
und/oder Bedruckstoff zu den Komponenten ermöglicht.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Patentansprüche
1 und 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind den Unteransprüchen und den Zeichnungen zu entnehmen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Anzeigevorrichtung
so eingerichtet, dass Veränderungen der Relativlage der
Komponenten der Maschine auf der Anzeigevorrichtung in Bezug auf
das Druckbild und/oder den Bedruckstoff durch Überlagerung
angezeigt werden. Wie eingangs bereits erwähnt, ist die relative
Lage des Druckbildes und/oder des Bedruckstoffs insbesondere zu
Transportkomponenten in einer Druckmaschine für die Druckqualität
von großer Wichtigkeit. Verändert der Drucker
nun Einstellungen in der Druckmaschine z. B. hinsichtlich der Register- oder
Passergenauigkeit, so kann er durch die vorliegende Erfindung die
Auswirkungen dieser Einstellungen auf einen Druckbogen oder das
Druckbild über die Anzeigevorrichtung erkennen. Dazu werden
das Druckbild und/oder der Bedruckstoff und die betroffenen Komponenten
der Maschine in einer überlagerten Darstellung auf einem
Bildschirm angezeigt. Die überlagerte Darstellung wird
in einem Rechner der Maschine berechnet, welcher zum einen die Eingabebefehle
des Druckers entgegen nimmt und dem zum anderen die Einstellungen
an der Druckmaschine bekannt sind. Die Einstellungen können
z. B. über Sensoren erfasst werden und an den Maschinenrechner übertragen
werden. Zusätzlich sind dem Rechner das Druckbild, die
relative Lage des Druckbildes zum gerade verwendeten Bedruckstoff,
das Format des gerade verwendeten Bedruckstoffs und die relative
Lage des Bedruckstoffs in der Maschine bekannt. Diese Informationen
können für den eingerichteten oder einen zukünftigen
Druckauftrag bekannt sein. Diese Daten verarbeitet der Rechner für den
jeweiligen Druckauftrag, um sie dann in einer Überlagerung
auf einem Bildschirm dem Drucker anzeigen zu können.
-
Zu
den verstellbaren Komponenten in Bedruckstoffe verarbeitenden Maschinen
zählen insbesondere die Bogenbremsen im Ausleger. Wenn
die Bogenbremsen nicht so eingestellt werden, dass sie lediglich
die druckfreien Bereiche des Druckbildes oder Bedruckstoffs berühren,
so hinterlassen die Bogenbremsen Spuren auf dem Bedruckstoff bzw.
der Bogen legt auf der Bogenbremse Farbe ab. Dies führt zwangsläufig
zur Makulatur und zu zusätzlichen Reinigungsarbeiten in
der Druckmaschine. Durch die überlagerte Darstellung der
Bogenbremsen und des Druckbildes und/oder des Bedruckstoffs auf
dem Bildschirm kann der Drucker nun genau die Position der Bogenbremsen
im Hinblick auf die druckfreien Bereiche des Druckbildes erkennen
und die Bogenbremsen gezielt so einstellen, dass sie sich in den druckfreien
Bereichen befinden.
-
In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Komponenten der Maschine Lüfter oder Lüftergruppen
in einer Druckmaschine sind. Zum Bogentransport weisen Bogendruckmaschinen
eine Vielzahl von Lüftern oder Lüftergruppen auf,
welche den Bogen definiert durch die Bogendruckmaschine transportieren.
Lüfter finden sich im Ausleger, in der Verbindung zwischen
Ausleger und letztem Druckwerk, innerhalb der Druckwerke und im
Bereich von Wendeeinrichtungen. Dabei wirken auf einen Bogen zugleich
immer mehrere Lüfter ein, wobei die Lüfter nicht
notwendigerweise mit der gleichen Luftmenge arbeiten müssen.
Zur Optimierung des Transports werden die Lüfter vielmehr über
entsprechende Profile eingestellt, so dass z. B. die am Rand der
Gruppe angeordneten Lüfter geringere Luftmengen erzeugen
als die in der Mitte der Gruppe angeordneten Lüfter. Diese
Einstellungen der Lüfter sind jedoch vom Druckformat und
vom Druckbild des gerade verarbeitenden Bogens abhängig.
Durch die überlagerte Darstellung des Druckbildes und/oder
des Bedruckstoffs und der Lüfter oder Lüftergruppen
in der Druckmaschine ist es nun möglich, eine unmittelbare örtliche
Zuordnung der Lüfter zum Bedruckstoff oder Druckbild für
den Drucker erkennbar zu machen. Auf diese Art und Weise kann der
Drucker auf einen Blick sehen, welche Lüfter oder Lüftergruppen
er verstellen muss, um gezielt bestimmte Bereiche des Bedruckstoffs
mit Luft zu beaufschlagen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Komponenten Ziehmarken, Vordermarken oder Seitenmarken in einer Druckmaschine
sind. Auch bei diesen Komponenten kommt es auf die Relativlage von
Bedruckstoff und Komponente an, welche sich der Drucker durch die überlagerte
Darstellung auf einem Bildschirm anzeigen lassen kann. Weitere Komponenten,
welche sich für eine entsprechende überlagerte
Darstellung eignen sind die Bogengreifer zum Transport von Bedruckstoffen
in Bedruckstoffe verarbeitenden Maschinen. Durch Einstellungen der
Position der Ziehmarke und/oder des Ziehwegs lässt sich
die optimale Position der Bogenkanten in den Greifern bestimmen.
In diesem Fall werden die Bogen relativ zu den Greifern bewegt, ähnliches
geschieht bei der Registerverstellung, auch hier werden die Bogen über
Seitenregister zu den Bogengreifern positioniert.
-
Wenn
die Komponenten in Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine verstellbar
sind, so können diese über Bedienelemente verstellt
werden. Diese Bedienelemente können um die Anzeigeeinrichtung verteilt
angeordnet sein, sie können aber auch auf der Anzeigevorrichtung
selbst angeordnet sein, z. B. wenn diese als Touchscreen ausgebildet
ist, so dass der Drucker Veränderungen der Einstellung über
bloßes Berühren der entsprechenden Orte auf der
Anzeigeeinrichtung vornehmen kann. Werden z. B. die Bogenbremsen
verstellt, so braucht der Drucker bei einer Touchscreen-Bedienung
lediglich die Bogenbremsen mit einem Finger zu berühren
und dann entweder nach rechts oder links zu ziehen. So hat der Drucker
auch bei der Verstellung sofort immer die Auswirkungen der Verstellung
auf den Bedruckstoff oder das Druckbild im Auge, da die Bogenbremsen und
Bedruckstoff oder Druckbild immer in überlagerter Darstellung
auf der Anzeigevorrichtung für ihn sichtbar sind.
-
Vorteilhafter
Weise ist vorgesehen, dass die Anzeigevorrichtung einen Bildschirm
zur Darstellung des Druckbildes und/oder Bedruckstoffs wenigstens in
Originalgröße aufweist. Die Darstellung des Bedruckstoffs
oder Druckbildes in Originalgröße erlaubt eine
besonders gute Beurteilung des angezeigten Bildes durch den Drucker,
da hier dieselben Proportionen vorliegen wie sie bei einem ausgedruckten
und auf einem Prüfpult abgelegten Bedruckstoff vorherrschen.
In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn die Anzeigevorrichtung aus
einem großen Flachbildschirm besteht, welcher eine hohe
Auflösung bevorzugt wenigstens 1920 × 1080 Pixel
HDTV-Auflösung aufweist. Bei einer solch hochauflösenden
Darstellung können auch kleinste Änderungen der
Einstellungen und Auswirkungen auf die Relativlage der Komponenten
zum Bedruckstoff oder Druckbild auf der Anzeigevorrichtung sichtbar
gemacht werden. Wenn der Bildschirm an der Rückwand einer
Anzeigevorrichtung eines Prüfpultes mit Bogenauflage angebracht
ist, so befindet sich zwischen dem Bildschirm und dem Drucker noch
der Druckbogen. Aufgrund der Entfernung des Druckers zum Bildschirm
kann es in diesem Fall sogar sinnvoll sein, wenn der Bildschirm
größer ist als der dargestellte Bedruckstoff,
so dass der Drucker Details aus der Entfernung besser erkennen kann.
Dagegen bietet eine Darstellung im Maßstab 1:1 den großen
Vorteil, dass das auf dem Bildschirm angezeigte Bild direkt im selben
Maßstab mit dem auf dem Auflagepult davor liegenden Bogen verglichen
werden kann.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist außerdem
vorgesehen, dass auf dem Bedruckstoff und/oder Druckbild durch eine
Analyse des Druckbildes druckfreie Stellen als Einstellungsvorschlag
mittels eines Rechners berechnet und als Einstellungsvorschlag auf
dem Bedruckstoff und/oder Druckbild markiert angezeigt werden. In
diesem Fall analysiert der Rechner zunächst das digitalisierte Druckbild,
auf welches er durch Vorstufendaten zugreifen kann. Der Inhalt des
Druckbildes ist bei einem elektronischen Workflow außerdem
meist in den elektronischen Auftragsdaten, welche über
ein Netzwerk der beteiligten Maschinen und der Druckvorstufe ausgetauscht
werden können, vorhanden. Da die druckfreien Stellen weiß bleiben,
können diese vom Rechner zuverlässig erkannt werden.
Somit sind dem Rechner die exakten Positionen der druckfreien Stellen
auf dem Bedruckstoff bekannt. Da die relative Lage des Druckbildes
zum Bedruckstoff von den Einstellungen der Druckmaschine abhängt,
sollte der Rechner außerdem Zugriff auf die Einstellungen
der Druckmaschine haben, um auch diese berücksichtigen
zu können. In diesem Fall kann der Rechner die druckfreien
Stellen perfekt ermitteln und diese dann auf der Anzeigevorrichtung
dem Drucker anzeigen. Die Anzeige kann durch eine entsprechende
Markierung auf dem angezeigten Bedruckstoff und/oder Druckbild erfolgen.
So können z. B. die druckfreien Stellen rot umrandet werden.
Auf diese Art und Weise wird es dem Drucker ermöglicht,
z. B. die Bogenbremsen gezielt in die druckfreien angezeigten Bereiche
auf der Anzeigevorrichtung zu verstellen.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Einstellung der verstellbaren Komponenten durch den Rechner
automatisch auf die ermittelten druckfreien Stellen im Druckbild
und/oder Bedruckstoff abgestimmt wird. Wenn der Rechner die druckfreien
Stellen ermittelt hat, so kann er die Einstellungen der entsprechenden
Komponenten wie Bogenbremsen auch automatisch vornehmen. In diesem
Fall kann vorgesehen sein, dass der Drucker die automatische Einstellung
durch den Rechner noch durch ein Quittiersignal über eine
Taste neben oder auf der Anzeigevorrichtung bestätigt.
-
Es
kann zudem vorgesehen sein, dass wenigstens ein weiterer Bildschirm
vorhanden ist, welcher den Bedruckstoff und/oder das Druckbild anzeigt
und/oder zur Entgegennahme von Bedienbefehlen eingerichtet ist.
Bei einer Touchscreen-Bedienung muss der Bildschirm in Reichweite
des Druckers sein. Ist der Bildschirm an der Rückwand eines Bedienpultes
angebracht, so ist es für den Drucker schwer, diesen mit
den Händen zu erreichen. Desweiteren sind Touchscreens
nur in relativ kleinen Größen verfügbar,
so dass bei großen hochauflösenden Bildschirmen
eine Touchscreen-Bedienung nicht möglich ist. In diesem
Fall kann ein zweiter kleinerer Bildschirm vorhanden sein, welcher
als Touchscreen ausgebildet ist und insbesondere zur Entgegennahme
von Bedienbefehlen eingerichtet ist. So kann dann der Drucker die
Bedienbefehle über den Touchscreen eingeben, und er bekommt
die Auswirkungen auf dem großen Bildschirm angezeigt. Zusätzlich kann
er die Auswirkungen aber auch auf dem kleineren Bildschirm, dem
Touchscreen, angezeigt bekommen, wenn dort ebenfalls der Bedruckstoff
und/oder das Druckbild in einer Überlagerung mit den entsprechenden
Komponenten der Maschine angezeigt wird.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher
beschrieben und erläutert. Es zeigen:
-
1:
eine Druckmaschine mit einem Bedienpult mit großem Bildschirm
zur Darstellung der Überlagerung von Bedruckstoff/Druckbild
und Maschinenkomponenten,
-
2:
den großen Bildschirm des Bedienpultes mit der Darstellung
der relativen Lage von Bedruckstoff/Druckbild und Bogenbremsen im
Ausleger einer Druckmaschine und
-
3:
den großen Bildschirm mit einer Überlagerung des
Bedruckstoffs/Druckbildes mit Lüftern im Ausleger einer
Druckmaschine.
-
1 zeigt
ein Bedienpult 1, welches verschiedene Bedieneinrichtungen
aufweist, mit denen eine Bogendruckmaschine 2 gesteuert
wird. Das Bedienpult 1 weist einen Steuerungsrechner 15 auf
sowie einen großen Bildschirm 10, welcher das
gleiche Format aufweist, wie ein bogenförmiger Bedruckstoff 9 im
Bogenformat 75 cm × 105 cm. Auf diese Art und Weise ist
es möglich, Bogen 9 bis zur Formatgröße 105
im Maßstab 1:1 auf dem großen Bildschirm 10 darzustellen.
Für eine detaillierte und originalgetreue Widergabe der
Bogen auf dem großen Bildschirm 10 weist dieser
eine HDTV Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten
auf. Der große Bildschirm 10 ist an der Rückwand
des Bedienpults 1 montiert, so dass davor auf einem Auflagepult
ein realer Bedruckstoff 9 abgelegt werden kann. Auf diese
Art und Weise hat der Drucker den Bogen 9 und den auf dem
großen Bildschirm 10 angezeigten Bogen gleichzeitig
im Blickfeld. Weiterhin weist das Bedienpult 1 einen Touchscreen 11 auf,
mit welchem Einstellungen an der Druckmaschine 2 vorgenommen
werden können. Der Touchscreen 11 ist an den Steuerungsrechner 15 angeschlossen,
welcher wiederum mit Steuerungskomponenten der Druckmaschine 2 über
eine Kommunikationsverbindung 3 in Verbindung steht.
-
Die
Druckmaschine 2 in 1 weist
beispielhaft zwei Druckwerke 4 auf, welche über
einen Transportzylinder 16 miteinander verbunden sind.
Eingangs des ersten Druckwerks 4 verfügt die Druckmaschine 2 über
einen Bogenanleger 6, welcher mittels eines Saugkopfs einem
Anlegerstapel 7 bogenförmige Bedruckstoffe 9 entnimmt
und dem ersten Druckwerk 4 zuführt. Zwischen Anleger 6 und
erstem Druckwerk 4 werden die Bogen über Ziehmarken 18 seitlich
ausgerichtet. Ausgangs des zweiten Druckwerks 4 befindet
sich der Bogenausleger 5, welcher die fertig bedruckten
Bogen 9 auf einem Auslegerstapel 8 ablegt. Auf
dem Transportzylinder 16 in der Druckmaschine 2 werden
die bogenförmigen Bedruckstoffe 9 während
des Transports mittels Bogengreifern 17 gehalten. Im Ausleger 5 befinden
sich die in 2 dargestellten Bogenbremsen 12.
Die Lage der Bogenbremsen 12 ist über den Touchscreen 11 des
Bedienpultes 1 einstellbar. Auf dem großen Bildschirm 10 lässt
sich dann die relative Lage der Bogenbremsen 12 oder anderer
Komponenten zu dem bogenförmigen Bedruckstoff 9 und/oder
dem Druckbild 13 auf dem Bedruckstoff 9 darstellen.
Dazu werden die angezeigten Bogenbremsen 12 dem Druckbild 13 des
Bedruckstoffs 9 überlagert.
-
Die Überlagerung
der Bogenbremsen 12 und des Druckbilds 13 auf
dem großen Bildschirm 10 ist in 2 gezeigt.
Damit die Bogenbremsen 12 auf dem fertig bedruckten Bogen 9 keine
Spuren hinterlassen, was zur Makulatur führen würde,
müssen die Bogenbremsen 12 in ihrer Position in
Bezug auf das Druckbild 13 auf dem Bedruckstoff 9 derart
eingestellt werden, dass sie sich in den druckfreien Bereichen des
Druckbilds 13 befinden. Um die relative Lage der Bogenbremsen 12 zu
dem Druckbild 13 auf dem Bedruckstoff 9 zu visualisieren,
wird die Lage der Bogenbremsen 12 im Ausleger 5 der
Druckmaschine 2 über Sensoren erfasst und an den
Steuerungsrechner 15 übertragen. Im Steuerungsrechner 15 ist
außerdem eine digitale Druckvorlage des aktuellen Druckauftrags
mit dem Druckbild 13 abgespeichert, oder der Steuerungsrechner 15 hat
Zugriff über ein nicht gezeigtes Netzwerk auf entsprechende
digitale Daten der Druckvorstufe. Der Steuerungsrechner 15 berechnet
dann aus den Einstellungen der Bogenbremsen 12 und den
digitalen Daten des Druckbilds 13 ein überlagertes halbtransparentes
Bild, welches auf dem großen Bildschirm 10 angezeigt
wird. Zusätzlich kann dieses Bild auch noch auf dem kleinen
Touchscreen 11 der 1 angezeigt
werden. Verstellt der Drucker nun die Lage der Bogenbremsen 12 der
Druckmaschine 2, so werden diese Verstellungen an den Steuerungsrechner 15 zurückgemeldet,
welcher sofort ein neues überlagertes Bild berechnet und
auf dem großen Bildschirm 10 anzeigt. Auf diese
Art und Weise kann der Drucker auf einen Blick erkennen, wie sich
seine Einstellungsänderungen auf die relative Lage der
Bogenbremsen 12 zum Druckbild 13 auswirken.
-
Eine
andere Ausgestaltung der Erfindung ist in 3 abgebildet.
In diesem Fall handelt es sich nicht um in der Lage verstellbare
Komponenten einer Druckmaschine 2, sondern um Lüfter 14 im
Ausleger 5 der Druckmaschine 2. Die Lüfter 14 sind
stationär angeordnet und dienen dazu mit einem geregelten Luftstrom
im Ausleger 5 ankommende Bogen 9 auf den Auslegerstapel 8 nach
der Freigabe der Greifertransportketten abzulegen. Die Position
des Bedruckstoffs 9 zu den Lüftern 14 im
Ausleger 5 ist jedoch vom gerade verwendeten Format abhängig. Wenn
nicht das maximale Format in der Druckmaschine 2 verarbeitet
wird, so bleiben die Lüfter 14 am Rand des gezeigten
Bogens 9 unbedeckt. Diese unbedeckten Lüfter 14 kann
dann das Bedienpersonal auf dem großen Bildschirm 10 erkennen,
da auch hier die Umrisse des kleineren Bogenformats 9 relativ zu
den Lüftern 14 dargestellt werden. Zu diesem Zweck
wird eine Überlagerung des tatsächlich verwendeten
Bedruckstoffformats mit dem Druckbild 13 und dessen relative
Lage in der Maschine zu den im Ausleger 5 angeordneten
Lüftern 14 auf dem Bildschirm 10 angezeigt.
Wenn der Drucker den Luftstrom einzelner Lüfter 14 verändert,
so hat er hier die unmittelbare Zuordnung des Ortes der Lüfters 14 zum
Ort des Bedruckstoffs 9 im Blick, so dass ersichtlich ist,
auf welchen Ort des Bedruckstoffs 9 der betroffene Lüfter 14 einwirkt.
-
Bei
der Anzeige des Bogens 9 können außerdem
die verschiedenen Produktionsarten Schöndruck, Schön-
und Widerdruck sowie zusätzlich das Umschlagen oder Umstülpen
berücksichtigt werden, so dass immer das Druckbild 13 angezeigt
wird, das gerade mit der Bogenbremse 12 in Berührung kommt.
Desweiteren kann der Drucker über entsprechende Menüs
am Touchscreen 11 nicht nur auf den aktuellen Druckauftrag
zugreifen sondern auch auf zukünftige Druckaufträge
und so schon die Einstellungen etwaiger anderer Formate während
des noch laufenden Druckauftrags vornehmen und im Steuerungsrechner 15 abspeichern.
Beim späteren Abarbeiten des entsprechenden Druckauftrags
müssen dann die bereits vorgenommenen Einstellungen nur noch
aus dem Speicher des Steuerungsrechners 15 abgerufen werden.
-
Neben
den in den 2 und 3 gezeigten
Beispielen sind noch weitere Anwendungsmöglichkeiten in
der Druckmaschine 2 möglich. Insbesondere kann
die Lage des Bogens 9 und/oder die Lage des Druckbildes 13 zu
den Greifern 17 auf dem Transportzylinder 16 auf
dem großen Bildschirm 10 angezeigt werden. Desweiteren
weisen Ausleger 5 meist Pudereinrichtungen auf, mit denen
ein Verkleben der auf dem Auslegerstapel 8 abgelegten fertig bedruckten
Bogen 9 verhindert wird. So kann auch die Puderverteilung
und der Wirkbereich der Puderdüsen im Ausleger 5 über
Breite und Länge in Bezug auf den Bedruckstoff 9 oder
das Druckbild 13 auf dem großen Bildschirm 10 angezeigt
werden. Die Darstellung der Puderverteilung kann auch in Abhängigkeit
der Druckgeschwindigkeit erfolgen, in diesem Fall ändert
sich die Darstellung der Puderverteilung auf dem Bildschirm 10 bei
sich ändernder Druckgeschwindigkeit. Desweiteren ist die
Darstellung der Farbverteilung und das Ergebnis des Einfluss der seitlichen
Verreibung in den Farbwerken der Druckwerke 4 in der Druckmaschine 2 auf
dem großen Bildschirm 10 darstellbar. Allen Ausführungsformen ist
gemeinsam, dass die relative Lage des Bedruckstoffs 9 und/oder
des Druckbildes 13 zu den entsprechenden Komponenten in
der Druckmaschine 2 für den Drucker auf einen
Blick zu erkennen ist. Dies sorgt für eine sichere und
bequeme Bedienung der Druckmaschine 2.
-
- 1
- Bedienpult
- 2
- Druckmaschine
- 3
- Kommunikationsverbindung
- 4
- Druckwerk
- 5
- Ausleger
- 6
- Anleger
- 7
- Anlegerstapel
- 8
- Auslegerstapel
- 9
- Bogen
- 10
- großer
Bildschirm
- 11
- Touchscreen
- 12
- Bogenbremsen
- 13
- Druckbild
- 14
- Lüfter
im Ausleger
- 15
- Steuerungsrechner
- 16
- Transportzylinder
- 17
- Bogengreifer
- 18
- Ziehmarken
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005001417
A1 [0003, 0004]