DE102016208523B4 - Leitstand einer Druckmaschine - Google Patents

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Abstract

Leitstand einer Druckmaschine, aufweisend zumindest eine Auflage (04) zur Aufnahme eines bogenförmigen Bedruckstoffes (06), eine Messeinrichtung (07) zum Messen einer Messgröße des auf der Auflage (04) aufgelegten bogenförmigen Bedruckstoffes (06), mindestens eine Kamera (08) zur Erfassung von mindestens einer von einer Person am Leitstand (01) ausgeübten Geste und eine Bildverarbeitungseinrichtung (09) zur Verarbeitung und Auswertung von der betreffenden Kamera (08) erfasster Bilder, wobei mittels der von der betreffenden Kamera (08) erfassten Geste eine Steuerfunktion ausgelöst oder zumindest auslösbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in Verbindung mit der betreffenden Kamera (08) ein Abstandssensor (14) vorgesehen ist, wobei der Abstandssensor (14) einen Abstand zwischen der betreffenden Kamera (08) und der von der Person ausgeübten Geste misst oder wobei mit dem Abstandssensor (14) ein Abstand zwischen der betreffenden Kamera (08) und der von der Person ausgeübten Geste zumindest messbar ist, wobei die Steuerfunktion in Abhängigkeit vom gemessenen Abstand des Abstandssensors (14) ausgelöst oder zumindest auslösbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Leitstand einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Durch die DE 10 2012 022 882 A1 ist eine Vorrichtung zum Steuern einer Maschine in der grafischen Industrie mit einem Steuerstand bekannt, welcher Steuerstand wenigstens einen Bildschirm zur Darstellung von Maschineninformationen aufweist, wobei der Steuerstand mehrere Sensoren zur Erfassung von Gesten einer Bedienperson aufweist, welche die Maschine über den Steuerstand bedient, wobei der Steuerstand unterhalb wenigstens eines Bildschirms eine Auflage zur Aufnahme eines bogenförmigen Bedruckstoffs aufweist, wobei wenigstens ein Sensor so angeordnet ist, dass er Gesten der Bedienperson erkennen kann, welche diese Bedienperson mit ihren Fingern an der Oberfläche eines auf der Auflage liegenden Bedruckstoffs zeigt, wobei die Sensoren vorzugsweise Kameras sind und wobei der Steuerstand vorzugsweise ein Farbmessgerät zur Erfassung eines auf der Auflage liegenden bogenförmigen Bedruckstoffs aufweist und das Farbmessgerät mittels der Sensoren zur Erfassung von Gesten steuerbar ist.
  • Durch die DE 10 2006 048 539 A1 ist eine Vorrichtung zur Positionierung eines Messkopfes über einem Bedruckstoff mit einer Anzeigevorrichtung und einer motorisch angetriebenen Positionierungsvorrichtung für den Messkopf bekannt, wobei die Positionierungsvorrichtung für den Messkopf von einem Rechner ansteuerbar ist, welcher mit der Anzeigevorrichtung verbunden ist.
  • Durch die DE 10 2014 000 876 B3 ist ein Verfahren zur Qualitätskontrolle von Druckprodukten an einem Steuerstand bekannt, wobei eine Kameraeinrichtung Bildinformationen des Druckproduktes erfasst und die erfassten Daten in einem Rechner mit digitalen Bilddaten des Druckbildes verglichen werden, wobei eine digitale Version des Druckproduktes auf einem dem Steuerstand zugeordneten Bildschirm dargestellt wird und wobei das Druckprodukt von mindestens einer Beleuchtungsquelle beschienen wird, wobei das Druckprodukt von mindestens einem Sensor erfasst wird, wobei der Rechner die Position des Druckproduktes relativ zur Beleuchtungsquelle und/oder zu einem Blickwinkel einer Person errechnet, wobei die auf dem Bildschirm angezeigte digitale Version des Druckprodukts entsprechend der Lage des echten Druckproduktes auf dem Bildschirm dargestellt wird.
  • Durch die DE 10 2012 207 226 A1 ist eine Vorrichtung zur Analyse eines Druckexemplars bekannt, umfassend eine Anzeigeeinheit mit einem Display, insbesondere zur Visualisierung mindestens eines als farbliche Referenz für in einem Druckprozess gedruckten Druckexemplares dienenden Softproofs, wobei ein Messsystem vorgesehen ist, das eine Anzahl von Messeinheiten umfasst, welche Zustandsdaten der Anzeigeeinheit und/oder des Druckexemplars erfassen.
  • Durch das Dokument CHENG, Heng-Tze; CHEN, An Mei; RAZDAN, Ashu; BULLER, Elliot: Contactless Gesture Recognition System Using Proximity Sensors, in: IEEE International Conference on Consumer Electronics (ICCE), 2011, Seite 149-150, abgerufen am 05.01.2017 unter http://ieeexplore.ieee.org/stamp/stamp.jsp?arnumber=5722510, ist ein kontaktloses Gestenerkennungssystem bekannt, welches einen Näherungssensor verwendet.
  • Durch das Dokument „Samsung Bewegungs- und Gestensteuerung“ vom 13.05.2015, online unter http://www.samsung.com/de/entdecken/mobiles-leben/bewegungs--undgestensteuerung/, ist bekannt, dass ein Mobilgerät dank eines eingebauten Lagesensors Bewegungen wahrnimmt und darauf reagiert sowie eine Gestensteuerung ausführt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leitstand einer Druckmaschine zu schaffen, wobei der Leitstand insbesondere für eine in ihn integrierte Messeinrichtung einen hohen Bedienungskomfort aufweist.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen der gefundenen Lösung.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass am Leitstand von einer Person, insbesondere von einem Bediener der Druckmaschine mindestens eine Steuerfunktion berührungslos ausgelöst werden kann. Die auslösbaren Steuerfunktionen betreffen hier vorrangig ein Ingangsetzen oder Stoppen einer motorisch bewegten Messeinrichtung und/oder ein Fixieren des Bedruckstoffes relativ zur Messeinrichtung und/oder ein Auslösen eines Messvorgangs mit dieser Messeinrichtung, wobei diese Messeinrichtung jeweils eine zum Leitstand gehörende Baugruppe darstellt. Sicherheitskritische Steuerfunktionen zur Bedienung der Druckmaschine, insbesondere ihrer Antriebe, stehen hier nicht im Fokus der Betrachtung. Da das Auslösen der Steuerfunktionen, insbesondere die Betätigung der Messeinrichtung berührungslos erfolgt, besteht während des Ausführens von Arbeiten am Leitstand nicht oder zumindest in deutlich geringerem Maße die Gefahr, z. B. Bedienelemente und/oder einen Bildschirm der Messeinrichtung und/oder des Leitstandes z. B. durch vom noch farbfeuchten Bedruckstoff an die Hand der Person übertragene Druckfarbe o. ä. zu beschmutzen. Zudem lässt sich das vorgeschlagene Bedienkonzept kostengünstig realisieren. Es ist vom Bediener der Druckmaschine intuitiv auf einfache Weise schnell zu erlernen. Weitere Vorteile sind in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
  • Es zeigen:
    • 1 eine Darstellung eines Leitstandes;
    • 2 der Leitstand der 1 in einer Seitenansicht;
    • 3 der Leitstand der 1 in einer Frontansicht.
  • 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung beispielhaft und vereinfacht einen Leitstand 01 einer z. B. als eine Bogendruckmaschine ausgebildeten Druckmaschine (nicht dargestellt), wobei dieser Leitstand 01 und die Druckmaschine zumindest datentechnisch miteinander verbunden und i. d. R. in räumlicher Nähe zueinander angeordnet sind. Bei der Druckmaschine handelt es sich z. B. um eine in einem Offsetdruckverfahren druckende Rotationsdruckmaschine oder um eine in einem Non-Impact-Druckverfahren, also druckformlos druckende Druckmaschine, d. h. eine sogenannte Digitaldruckmaschine.
  • Der Leitstand 01 weist außer einer vorzugsweise elektronischen Steuereinheit 02 zur maschinentechnischen, z. B. antriebsmäßigen Steuerung der Druckmaschine und einer mit der Steuereinheit 02 verbundenen mindestens ein Bedienelement 03, z. B. einen Not-Aus-Schalter aufweisenden Mensch-Maschine-Schnittstelle zumindest noch folgende Baugruppen bzw. Elemente auf:
    1. a) eine z. B. tischförmige, insbesondere plan ausgebildete Auflage 04 mit einer z. B. in Schwarz ausgebildeten Oberfläche zur i. d. R. vollflächigen Aufnahme eines bogenförmigen Bedruckstoffes 06, z. B. eines Druckbogens aus Papier, Pappe oder Karton, wobei der insbesondere rechteckige Druckbogen Kantenlängen z. B. im Bereich von 110 mm x 900 mm oder größer aufweist und zur Prüfung eines mit der Druckmaschine auf ihn aufgebrachten Druckbildes aufgrund seiner Größe von einer am Leitstand 01 tätigen Person vorzugsweise beidhändig auf die Auflage 04 gelegt wird, wobei der auf der Auflage 04 aufgelegte bogenförmige Bedruckstoff 06 dort zu seiner Fixierung z. B. mittels schaltbarer Saugluft in seiner jeweiligen Lage gehalten oder zumindest haltbar ist,
    2. b) eine z. B. optoelektronische Messeinrichtung 07 zum Messen einer Messgröße des auf der Auflage 04 aufgelegten bogenförmigen Bedruckstoffes 06, z. B. zum Messen einer Farbdichte und/oder eines Farbwertes und/oder eines Registers und/oder eines Passers in dem betreffenden mit der Druckmaschine auf den Bedruckstoff 06 aufgebrachten Druckbild,
    3. c) mindestens eine vorzugsweise digitale Kamera 08 zur Erfassung von mindestens einer von einer Person mit mindestens einer seiner Hände am Leitstand 01 ausgeübten Geste, wobei die betreffende Kamera 08 z. B. als eine Halbleiterkamera mit mindestens einem Bildsensor, insbesondere mit einem CMOS-Bildsensor ausgebildet ist,
    4. d) und eine insbesondere elektronische, vorzugsweise mindestens eine Recheneinheit aufweisende Bildverarbeitungseinrichtung 09 zur Verarbeitung und Auswertung von der betreffenden Kamera 08 erfasster Bilder, wobei von der betreffenden Kamera 08 erfasste Bilder insbesondere in Form digitaler Bilddaten von der betreffenden Kamera 08 z. B. über eine Datenleitung 11 oder drahtlos an die Bildverarbeitungseinrichtung 09 geleitet werden. Die Bildverarbeitungseinrichtung 09 ist ihrerseits z. B. über eine weitere Datenleitung 11 oder drahtlos datentechnisch z. B. mit der Steuereinheit 02 zur Steuerung der Druckmaschine verbunden. Die jeweilige diverse Einrichtungen und/oder Einheiten miteinander verbindende Datenleitung 11 ist z. B. als ein Datenbussystem ausgebildet.
  • Die Messeinrichtung 07 weist einen sich oberhalb des bogenförmigen Bedruckstoffes 06 vorzugsweise linear erstreckenden Messbalken 12 auf, wobei der Messbalken 12 der Messeinrichtung 07 über dem Bedruckstoff 06, d. h. oberhalb des auf der Auflage 04 aufgelegten und dort vorzugsweise fixierten bogenförmigen Bedruckstoffes 06 insbesondere linear vorzugsweise in den in der 1 durch einen Doppelpfeil angedeuteten Richtungen, d. h. längs zu einer der Person zugewandten Frontseite des Leitstandes 01 bidirektional verfahrbar ist. Vorteilhafterweise ist die betreffende mindestens eine Geste erfassende Kamera 08 in dem verfahrbaren Messbalken 12 angeordnet. Diese Anordnung ist insbesondere deshalb sehr vorteilhaft, weil die betreffende derart angeordnete Kamera 08 weder durch den Bedruckstoff 06 noch durch den Messbalken 12 der Messeinrichtung 07 verdeckt werden kann. Daher ist die betreffende Kamera 08 für die am Leitstand 01 tätige Person jederzeit ungehindert zugänglich. Dabei ist der Messbalken 12 zur Ausführung einer Bewegung von einem z. B. von der Steuereinheit 02 gesteuerten oder zumindest steuerbaren Motor 13 angetrieben, wobei zumindest die Steuerung des Motors 13 des Messbalkens 12 berührungslos, insbesondere durch mindestens eine von der Person in einem Erfassungsbereich 16 der betreffenden Kamera 08 ausgeübte und von der betreffenden Kamera 08 erfasste Geste betätigt oder zumindest betätigbar ist. Alternativ oder zusätzlich zur Steuerung des Motors 13 des Messbalkens 12 ist ein mit dem Messbalken 12 der Messeinrichtung 07 auszuführender Messvorgang durch mindestens eine von der Person im Erfassungsbereich 16 der betreffenden Kamera 08 ausgeübte und von der betreffenden Kamera 08 erfasste Geste gesteuert oder zumindest steuerbar. Auch ist ein Anschalten und/oder Abschalten der zum Fixieren eines auf der Auflage 04 aufgelegten bogenförmigen Bedruckstoffes 06 erforderlichen Saugluft z. B. durch mindestens eine Geste betätigt oder zumindest betätigbar, wobei durch die von der betreffenden Kamera 08 erfasste Geste z. B. mindestens ein Pneumatikventil gesteuert oder zumindest steuerbar ist. Die zur Betätigung des Motors 13 des Messbalkens 12 und/oder zur Auslösung des Messvorgangs und/oder zum Schalten der Saugluft jeweils erforderliche Geste von mindestens einer Hand der am Leitstand 01 tätigen Person wurde in der bildauswertenden Bildverarbeitungseinrichtung 09 jeweils z. B. programmtechnisch entweder zuvor festgelegt oder dort eingelernt, d. h. es wurden bestimmte Bilddaten definiert, die zur Auslösung einer bestimmten Steuerfunktion führen.
  • In der bevorzugten Ausgestaltung ist der Erfassungsbereich 16 der betreffenden Kamera 08 von der Auflage 04 abgewandt insbesondere vertikal nach oben gerichtet, wobei die betreffende Kamera 08 die mindestens eine in ihrem Erfassungsbereich 16 von der Person ausgeübte Geste erfasst oder wobei mit der betreffenden Kamera 08 die mindestens eine in ihrem Erfassungsbereich 16 von der Person ausgeübte Geste zumindest erfassbar ist. Die betreffende Kamera 08 ist vorzugsweise in dem Messbalken 12 an seinem der die mindestens eine Geste ausübenden Person zugewandten Ende angeordnet, z. B. in einem Bereich von bis zu 200 mm ausgehend von der der Person zugewandten Frontseite des Leitstandes 01. Wie es insbesondere aus den 2 und 3 ersichtlich ist, ist der Erfassungsbereich 16 der betreffenden Kamera 08 vorzugsweise längs zur Frontseite des Leitstandes 01 und/oder auch orthogonal dazu jeweils in einem stumpfen Öffnungswinkel φ1; φ2 geöffnet, vorzugsweise jeweils in einem Öffnungswinkel φ1; φ2 im Bereich um 135°, jeweils vorzugsweise symmetrisch zu einer zentralen Achse 17 des Erfassungsbereiches 16 der betreffenden Kamera 08. Falls die Auflage 04 z. B. rampenförmig zur Frontseite des Leitstandes 01 fallend geneigt ausgebildet ist, wobei diese Neigung gegenüber einer Horizontalen z. B. weniger als 30°, insbesondere weniger als 15° beträgt, ist der die von der Person ausgeübte Geste erfassende Erfassungsbereich 16 der betreffenden Kamera 08 z. B. um denselben Neigungswinkel wie derjenige der Auflage 04 in Richtung zur Frontseite des Leitstandes 01 geneigt (2), so dass die zentrale Achse 17 des Erfassungsbereiches 16 der betreffenden Kamera 08 stets lotrecht zur Auflage 04 angeordnet ist.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der gefundenen Lösung ist in Verbindung mit der betreffenden Kamera 08, also insbesondere auch im Messbalken 12 z. B. neben dem Bildsensor der Kamera 08 ein Abstandssensor 14 vorgesehen, wobei der Abstandssensor 14 einen Abstand zwischen der betreffenden Kamera 08 und der von der Person insbesondere im Erfassungsbereich 16 ausgeübten Geste misst oder wobei mit dem Abstandssensor 14 ein Abstand zwischen der betreffenden Kamera 08 und der von der Person insbesondere im Erfassungsbereich 16 ausgeübten Geste zumindest messbar ist.
  • Der Abstandssensor 14 ist vorzugsweise ebenso wie die betreffende Kamera 08 in dem Messbalken 12 an seinem der die mindestens eine Geste ausübenden Person zugewandten Ende angeordnet. Beispielsweise bedingt durch ein von der betreffenden Kamera 08 verwendetes Objektiv beginnt ihr Erfassungsbereich 16 in einer ersten Höhe h1 von z. B. 100 mm z. B. über einer oberen Begrenzungsfläche 18 des Messbalkens 12 und reicht bis in eine zweite Höhe h2 von z. B. 650 mm z. B. über der oberen Begrenzungsfläche 18 des Messbalkens 12 (2). Mittels des Abstandssensors 14 ist somit prüfbar, ob eine von der Person ausgeübte Geste in dem durch die Höhen h1; h2 definierten Erfassungsbereich 16 ausgeführt worden ist. Die Höhen h1; h2 definieren in Verbindung mit den Öffnungswinkel φ1; φ2 des Erfassungsbereiches 16 der betreffenden Kamera 08 einen Messraum. In der bevorzugten Ausführung der gefundenen Lösung ist nur eine in dem derart definierten Messraum von der Person ausgeübte Geste für die Auslösung einer Steuerfunktion zulässig und/oder nur eine solche Geste wird von der Bildverarbeitungseinrichtung 09 zur Steuerung des Motors 13 des Messbalkens 12 und/oder zum Schalten der den Bedruckstoff 06 auf der Auflage 04 fixierenden Saugluft und/oder zur Steuerung eines mit dem Messbalken 12 der Messeinrichtung 07 auszuführenden Messvorgangs ausgewertet. Somit ist eine Steuerfunktion mittels der von der Kamera 08 erfassten Geste ausgelöst oder zumindest auslösbar, jedoch ist diese Steuerfunktion jeweils in Abhängigkeit vom gemessenen Abstand des Abstandssensors 14 ausgelöst oder zumindest auslösbar. Durch die abstandsabhängige Auslösung einer Steuerfunktion wird die Betriebssicherheit z. B. der Messeinrichtung 07 erhöht. Eine am Leitstand 01 tätige Person gewinnt auch an Sicherheit, in welchem begrenzten Messraum ausgeübte Gesten zum Auslösen einer Steuerfunktion geeignet sind. Andernorts, d. h. außerhalb des definierten Messraumes sind Gesten hinsichtlich einer Steuerfunktion wirkungslos.
  • Der Abstandssensor 14 weist z. B. mindestens einen Laser, vorzugsweise zwei an voneinander beabstandeten Positionen angeordnete Laser auf, mit welchem bzw. mit welchen der Abstand zwischen der Kamera 08 und der von der Person ausgeübten Geste z. B. durch Verwendung eines Triangulationsverfahrens ermittelt wird. Triangulation ist eine geometrische Methode der optischen Abstandsmessung durch Messung zweier Winkel innerhalb von Dreiecken. Die Berechnung des Abstandes eines Messobjektes, z. B. der eine Geste ausführenden Hand einer Person zu einer die Positionen der Laser verbindenden geraden Basislinie erfolgt mittels trigonometrischer Funktionen, wobei sich die beiden Winkel von dieser Basislinie ausgehend jeweils zum Messobjekt hin öffnen, wobei ein zwischen den jeweiligen Ursprüngen dieser Winkel durch die Positionen der Laser gegebener Abstand bekannt ist. Alternativ kann der Abstandssensor 14 z. B. als ein Ultraschallsensor ausgebildet sein und den Abstand zu einer eine Geste ausführenden Hand einer Person z. B. durch eine Laufzeitmessung zwischen einem Aussenden mindestens eines Ultraschallimpulses und Empfangen seines Echos ermitteln. Der Abstandssensor 14 stellt seine Messwerte z. B. der Bildverarbeitungseinrichtung 09 zur Verfügung. Die im Triangulationsverfahren auszuführenden Berechnungen werden z. B. in der Bildverarbeitungseinrichtung 09 durch deren Recheneinheit durchgeführt. Alternativ ist der Abstand zwischen der betreffenden Kamera 08 und der von der Person ausgeübten Geste auch z. B. mittels zweier beabstandet angeordneter Kameras 08 oder mittels einer Kamera 08 mit zwei voneinander beabstandet angeordneten Bildsensoren messbar. Die Kamera(s) 08 und/oder der Abstandssensor 14 sind vorzugsweise dauerhaft aktiv, so dass am Leitstand 01 jederzeit ein Steuerbefehl mittels einer Geste erteilt werden kann.
  • Der Leitstand 01 weist vorzugsweise weitere in den Figuren nicht dargestellte Baugruppen auf. So ist z. B. wenigstens ein Bildschirm zur Darstellung von Maschineninformationen vorgesehen, z. B. ein als Touchscreen ausgebildeter Bildschirm, wobei dieser mindestens eine Bildschirm z. B. als ein Großbildschirm, ein sogenannter wall screen ausgebildet und insbesondere längs zur hinteren Seite des Leitstandes 01 angeordnet ist. Des Weiteren weist der Leitstand 01 z. B. eine sich zumindest über die Auflage 04 erstreckende Überdachung auf, wobei in der Überdachung z. B. eine Beleuchtungseinrichtung angeordnet ist. Diese Beleuchtungseinrichtung weist z. B. auch mindestens eine Infrarotlichtquelle auf. Diese Beleuchtungseinrichtung ist z. B. derart angeordnet, dass mit ihr der zugehörige Erfassungsbereich 16 der betreffenden Kamera 08 ausgeleuchtet wird und dadurch eine von einer Person am Leitstand 01 ausgeübte Geste überhaupt erst oder zumindest qualitativ besser erfassbar wird.
  • Bezugszeichenliste
  • 01
    Leitstand
    02
    Steuereinheit
    03
    Bedienelement
    04
    Auflage
    05
    -
    06
    Bedruckstoff
    07
    Messeinrichtung
    08
    Kamera
    09
    Bildverarbeitungseinrichtung
    10
    -
    11
    Datenleitung
    12
    Messbalken
    13
    Motor
    14
    Abstandssensor
    15
    -
    16
    Erfassungsbereich
    17
    Achse (16)
    18
    Begrenzungsfläche
    φ1
    Öffnungswinkel
    φ2
    Öffnungswinkel
    h1
    Höhe
    h2
    Höhe

Claims (10)

  1. Leitstand einer Druckmaschine, aufweisend zumindest eine Auflage (04) zur Aufnahme eines bogenförmigen Bedruckstoffes (06), eine Messeinrichtung (07) zum Messen einer Messgröße des auf der Auflage (04) aufgelegten bogenförmigen Bedruckstoffes (06), mindestens eine Kamera (08) zur Erfassung von mindestens einer von einer Person am Leitstand (01) ausgeübten Geste und eine Bildverarbeitungseinrichtung (09) zur Verarbeitung und Auswertung von der betreffenden Kamera (08) erfasster Bilder, wobei mittels der von der betreffenden Kamera (08) erfassten Geste eine Steuerfunktion ausgelöst oder zumindest auslösbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in Verbindung mit der betreffenden Kamera (08) ein Abstandssensor (14) vorgesehen ist, wobei der Abstandssensor (14) einen Abstand zwischen der betreffenden Kamera (08) und der von der Person ausgeübten Geste misst oder wobei mit dem Abstandssensor (14) ein Abstand zwischen der betreffenden Kamera (08) und der von der Person ausgeübten Geste zumindest messbar ist, wobei die Steuerfunktion in Abhängigkeit vom gemessenen Abstand des Abstandssensors (14) ausgelöst oder zumindest auslösbar ist.
  2. Leitstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die betreffende Kamera (08) einen längs zu einer Frontseite des Leitstandes (01) und/oder orthogonal dazu jeweils in einem stumpfen Öffnungswinkel (φ1; φ2) geöffneten Erfassungsbereich (16) aufweist, wobei die betreffende Kamera (08) die mindestens eine in ihrem Erfassungsbereich (16) von der Person ausgeübte Geste erfasst oder wobei mit der betreffenden Kamera (08) die mindestens eine in ihrem Erfassungsbereich (16) von der Person ausgeübte Geste zumindest erfassbar ist.
  3. Leitstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Erfassungsbereich (16) der betreffenden Kamera (08) von der Auflage (04) abgewandt nach oben gerichtet ist.
  4. Leitstand nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Erfassungsbereich (16) der betreffenden Kamera (08) jeweils symmetrisch zu einer zentralen Achse (17) des Erfassungsbereiches (16) geöffnet ist.
  5. Leitstand nach Anspruch 2 oder 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage (04) zur Frontseite des Leitstandes (01) fallend geneigt ausgebildet ist, wobei der die Geste erfassende Erfassungsbereich (16) der betreffenden Kamera (08) um denselben Neigungswinkel wie derjenige der Auflage (04) in Richtung zur Frontseite des Leitstandes (01) geneigt ist, so dass die zentrale Achse (17) des Erfassungsbereiches (16) der betreffenden Kamera (08) stets lotrecht zur Auflage (04) angeordnet ist.
  6. Leitstand nach Anspruch 2 oder 3 oder 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Erfassungsbereich (16) der betreffenden Kamera (08) in einer ersten Höhe (h1) über einer oberen Begrenzungsfläche (18) des Messbalkens (12) beginnt und bis in eine zweite von der ersten Höhe (h1) verschiedene Höhe (h2) über der oberen Begrenzungsfläche (18) des Messbalkens (12) reicht.
  7. Leitstand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfunktion in Abhängigkeit vom gemessenen Abstand des Abstandssensors (14) nur dann ausgelöst oder zumindest auslösbar ist, wenn die von der Person ausgeübte Geste in dem durch die Höhen (h1; h2) definierten Erfassungsbereich (16) der betreffenden Kamera (08) erfasst worden ist.
  8. Leitstand nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (14) einen Ultraschallsensor oder mindestens einen Laser oder zwei an voneinander beabstandeten Positionen angeordnete Laser aufweist, mit welchem oder mit welchen der Abstand zwischen der betreffenden Kamera (08) und der von der Person ausgeübten Geste durch Verwendung eines Triangulationsverfahrens ermittelt wird oder zumindest ermittelbar ist.
  9. Leitstand nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (14) durch eine Kamera (08) mit zwei voneinander beabstandet angeordneten Bildsensoren ausgebildet ist, mit welchen der Abstand zwischen dieser Kamera (08) und der von der Person ausgeübten Geste durch Verwendung eines Triangulationsverfahrens ermittelt wird oder zumindest ermittelbar ist.
  10. Leitstand nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7 oder 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfunktion eine von einem Motor (13) angetriebene Bewegung eines Messbalkens (12) der Messeinrichtung (07) oder einen Messvorgang der Messeinrichtung (07) oder ein Fixieren des Bedruckstoffes (06) auf der Auflage (04) betrifft.
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