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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Mahleinheit für eine Schwingmühle, insbesondere
für eine
Scheibenschwingmühle,
wobei in der Mahleinheit ein Mahlraum ausgebildet ist, der seitlich
von einer Mahlwand berandet wird, und aufweisend eine die Mahlwand
umgebende Kühleinrichtung.
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Derartige
Mahleinheiten bzw. Schwingmühlen
dienen bspw. zur mahlenden Zerkleinerung einer Probe aus schüttfähigem, körnigem Mahlgut
im Zuge der Vorbereitung der Probe für gewünschte Analysen, bspw. für röntgenbasierende
Untersuchungen der enthaltenen Elemente mit geeigneten Anlagen (z. B.
XRF). Auch Mahlgut, das von einer Flüssigkeit in den Mahlraum gespült wird,
ist denkbar. Die Probe, bei der es sich bspw. um eine Gesteinsprobe,
um Erz, Schlacke usw. handeln kann, wird in der Schwingmühle mit
Hilfsstoffen gemischt und zermahlen und dann mit Presshilfszugaben
zu einer Tablette verpresst, die einem Analysengerät zur Analyse
der Bestandteile zugeführt
wird. Die Probe muss so zerkleinert werden, dass alle Bestandteile
eine homogene Mischung ergeben, wofür eine feine und gleichmäßige Zerkleinerung
des Mahlgutes in der Schwingmühle
wesentlich ist. Häufig
wird verlangt, dass nach dem Mahlvorgang ein bestimmter Anteil der
Partikel (bspw. 90 %) eine bestimmte Größe (bspw. 32 μm) unterschreiten
muss. Für
eine quantitative Bestimmung von Inhaltsstoffen ist wesentlich, dass
der Analyse eine genau bestimmte Probenmenge zugrunde liegt. Dazu
kann eine gesteuerte automatische Schwingmühle eine Dosiereinrichtung
für die
Beschickung der Mahleinheit mit Mahlgut und Hilfsmitteln in immer
exakt definierter Menge aufweisen. Nach Ablauf einer einstellbaren
Mahldauer (sog. Mahlphase) wird das gemahlene Probenmaterial während einer
einstellbaren Austragsphase in einen Probenauffangbehälter entleert.
Bei einigen Zusammensetzungen des Mahlgutes kann es insbesondere nach
dem Ende des Mahlganges beim automatischen Austrag zu Anhaftungen
in der Mahleinheit, insbesondere in den Austragsbereichen des Mahlgefäßes, dem
Austragsbereich und dem Auslauf kommen. Das hat zur Folge, dass
nicht die gesamte Probenmenge zur Analyse zur Verfügung steht
und somit das Analyseergebnis verfälscht werden kann. Zudem besteht
die Gefahr, dass durch die Anhaftungen eine nachfolgende Probe kontaminiert
und für
die Analyse unbrauchbar gemacht wird. Es wurde gefunden, dass die
Neigung zu Anhaftungen insbesondere bei längerem Betrieb der Schwingmühle zufolge
der entstehenden Reibungswarme und des dadurch verursachten Temperaturanstiegs
von Bauteilen und des Mahlguts zunehmen kann. Insofern kann sich
ein Temperaturanstieg insbesondere bei Zugabe bestimmter gewünschter
Mahlhilfsstoffe, bspw. auf Paraffinbasis, nachteilig durch verstärkte Anhaftungen auswirken.
Es kommt hinzu, dass eine insbesondere ungleichmäßige Temperaturverteilung in
der Mahleinheit auch zu einem unerwünschten geometrischen Verzug,
d. h. zu Form- und Lageänderung,
von Bauteilen führen
kann. Besonders nachteilig wirken sich sowohl Anhaftungen als auch
Form- und Lageabweichungen an der den Mahlraum berandenden Mahlwand
aus, indem dadurch der mit einem Mahlring oder einem Mahlstein gebildete
Mahlspalt seine ursprüngliche,
für die
Erzielung feiner Mahlgutpartikel und gleichmäßiger Partikelgröße wesentliche
parallele Berandung verlieren kann. Um einer Erwärmung zu begegnen, weist eine
eingangs genannte Mahleinheit für
eine Schwingmühle
eine die Mahlwand umgebende Kühleinrichtung
auf. Bei einer solchen, aus
DE
8902514 U1 bekannten Schwingmühle wird die Mahlwand des Mahlraumes
von einem ringförmigen
Strömungsraum
umgeben, der durch einen Außenmantel
sowie durch die oberen und unteren Enden des Strömungsraumes begrenzende Boden- und
Deckwände
berandet wird. Wenngleich ein solcher, über die gesamte Höhe an die
Mahlwand angrenzender Kühlspalt
eine unmittelbare und gleichmäßige Kühlung verspricht,
kann auch damit die Erzielung besonders feiner und gleichmäßiger Mahlgutpartikel
je nach Mahlgut noch schwierig sein.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Mahleinheit
bzw. Schwingmühle
der eingangs genannten Art vorteilhaft weiterzubilden, so dass insbesondere
die Eignung zur Erzeugung von kleinen Mahlgutpartikeln bei möglichst gleichmäßiger Partikelgröße verbessert
wird.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
zunächst
und im wesentlichen in Verbindung mit den Merkmalen gelöst, dass
die Kühleinrichtung
zwei oder mehr von außen
an die Mahlwand angrenzende, sich umfangsmäßig entlang zumindest einem
gemeinsamen Umfangsabschnitt der Mahlwand erstreckende Kühlkanäle aufweist,
wobei benachbarte Kühlkanäle voneinander
zumindest umfangsabschnittsweise mittels eines sich umfangsmäßig erstreckenden
Stützvorsprunges,
durch den die Mahlwand gegen ein sie außen umgebendes Gehäuse abgestützt ist,
beabstandet sind. Überraschend
hat sich gezeigt, dass sich ein solcher, die Mahlwand von außen zwischen
den Kühlkanälen abstützender Stützvorsprung
des äußeren Gehäuses vorteilhaft auf
die erzielbare Feinheit und Gleichmäßigkeit der gemahlenen Partikel
auswirkt. Dies wird darauf zurückgeführt, dass
die Kühlwirkung,
auch abhängig von
Querschnittsform und -größe der Kühlkanäle, praktisch
unverändert
gut bleibt, während
zusätzlich einer – trotz
Kühlung – verbleibenden
restlichen, dennoch bedeutsamen Verzugsneigung der Mahlwand begegnet
wird. Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße rückseitige
Abstützung
der Mahlwand zwischen benachbarten Kühlkanälen, die vorzugsweise etwa
auf halber Höhe
der Mahlwand angreift, einen vergleichsweise kurzen Mahlbetrieb
auch ohne Kühlung
ermöglichen,
bei dem es ohne eine Abstützung durch
die Erwärmung
sonst rasch zu einer etwa tonnenartigen Auswölbung der Mahlwand nach außen käme. Bevorzugt
ist, dass die Kühlkanäle als Kühlnuten
in eine an die Mahlwand außen
angrenzende innere Wandoberfläche
eines Gehäuseteils
der Mahleinheit eingebracht sind und der mit seinem freien Ende
von außen
an die Mahlwand angrenzende Stützvorsprung
integraler Bestandteil des Gehäuseteils
ist. Eine solche Ausführung
bietet sich an, wenn die Mahlwand aus einem abriebfesten harten
und insofern spröden
Werkstoff bestehen soll, während
das äußere Gehäuseteil
aus einem günstiger
zu bearbeitenden und weniger kerbempfindlichen Material, bspw. aus
Stahl oder Leichtmetall, bestehen kann. Eine zweckmäßige Ausgestaltung
kann darin liegen, dass die Mahlwand zylindrisch ausgebildet ist
und die Kühlnuten
in eine daran außen
angrenzende zylindrische Wandoberfläche eines Gehäuseringes
der Mahleinheit eingebracht sind. Auch ist bevorzugt, dass der Gehäusering
thermisch auf die Mahlwand aufgeschrumpft ist. Vorzugsweise kann
das äußere Gehäuseteil
vor der Montage aufgeheizt werden und dann die Mahlwand in die für sie vorgesehene Öffnung im
Gehäuseteil
eingesetzt werden. Bei der folgenden Abkühlung zieht sich das Gehäuseteil
zusammen, wodurch es zu einer Presspassung zwischen den beabstandet
liegenden Abschnitten der Wandoberfläche, in welche die Kühlnuten
eingebracht sind, und der Außenseite
der Mahlwand kommt. Alternativ oder kombinativ besteht die Möglichkeit,
dass die Mahlwand in das äußere Gehäuseteil
eingeklebt ist. Zur Erzielung einer über den Umfang hinweg möglichst
gleichmäßigen Kühlwirkung ist
bevorzugt, dass sich die Kühlnuten
entlang eines überwiegenden
Umfangsabschnittes, vorzugsweise über einen Umfangswinkel von
etwa 350 Grad hinweg, erstrecken. Beispielsweise können sich
die Kühlnuten
ausgehend von einem gemeinsamen Zulaufabschnitt zu einem gemeinsamen,
davon durchlaufmäßig, vorzugsweise
mittels eines radialen Wandvorsprunges des die Mahlwand umgebenden Gehäuseteils,
getrennten Ablaufabschnitt erstrecken. Wird durch den Zulaufabschnitt
eine gekühlte Flüssigkeit,
bspw. Wasser, zugeführt,
strömt
diese in eindeutiger Richtung durch die Kühlkanäle zu dem Ablaufabschnitt.
An den Zulauf- und Ablaufabschnitt kann vorzugsweise ein Kühlaggregat
angeschlossen sein, das einen Umlauf des Kühlmittels bei geregelter Kühlmitteltemperatur
ermöglicht.
Zur Erzielung günstiger
Strömungsverhältnisse
kann der Stützvorsprung
im Bereich des Zulaufabschnittes und/oder des Ablaufabschnittes
unterbrochen sein. Eine zweckmäßige Weiterbildung
ist dadurch möglich, dass
in der von außen
an die senkrechte Mahlwand angrenzenden Wandoberfläche des
Gehäuseteiles oberhalb
beabstandet von der obersten Kühlnut
und unterhalb beabstandet von der untersten Kühlnut jeweils eine Umfangsnut
mit einer Ringdichtung, bspw. mit einem O-Ring, vorgesehen ist.
Eine gleichmäßige Abstützung der
Mahlwand wird erreicht, wenn das Gehäuseteil, in das die Kühlnuten
eingebracht sind, oberhalb der obersten Kühlnut und unterhalb der untersten
Kühlnut
vorzugsweise beidseitig der Ringdichtungen Wandbereiche aufweist,
die von außen an
die Mahlwand abstützend
angrenzen. Gemäß einem
weiteren Aspekt, der im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch eigenständige Bedeutung
besitzen kann, besteht die Möglichkeit,
dass ein vorzugsweise ringförmig
um den Mahlboden verlaufender Austragskanal zum Austrag von gemahlenem
Mahlgut aus der Schwingmühle
vorgesehen ist und dass die Kühlnuten
in ein Gehäuseteil,
vorzugsweise in einen Gehäusering,
der Mahleinheit eingebracht sind, das an den Austragskanal angrenzt.
Auf diese Weise wird auch Anhaftungen des gemahlenen Mahlguts und
temperaturbedingten Form- und Lageabweichungen im Austragskanal
entgegengewirkt. Gemäß einem
noch weiteren Gesichtspunkt, der ebenfalls selbstständig von
Bedeutung sein kann, besteht die Möglichkeit, dass die Mahleinheit
einen Anschluss für
ein Glasmedium zum reinigenden Ausblasen des Austragskanals, vorzugsweise
für Druckluft,
aufweist, der zur Verteilung in einen Ringkanal mündet, welcher
von dem Gehäuseteil,
in das die Kühlnuten eingebracht
sind, und von einem angrenzenden Gehäuseabschnitt, berandet wird,
so dass ein schmaler Ringspalt als Durchlass zum Austragskanal verbleibt. Der
schmale Ringspalt kann in einer quer zur Umfangsrichtung orientierten
Querschnittsebene eine Weite von vorzugsweise einigen oder wenigen
Millimeterbruchteilen bis zu ggf. wenigen Millimetern aufweisen.
Wird in den Ringkanal Druckluft eingeblasen, strömt diese durch den engen Ringspalt,
wobei sich aufgrund der definierten Spaltweite im Austragskanal eine
gewünschte
spezifische Luftströmung
einstellt, die für
das Ausblasen von Mahlgutresten vorteilhaft ist. Würde die
geringe Spaltweite zufolge thermischen Verzugs verkleinert, würde das
Ausblasen erschwert oder unter Umständen unterbunden, andererseits
würden
bei einer Spaltaufweitung die zum Ausbla sen günstigen Strömungsverhältnisse nicht erreicht. Die
Mahleinheit kann mit Temperatursensoren, die vorzugsweise im Bereich
der Mahlwand angeordnet sein können,
ausgerüstet
sein. Die Sensoren können
Messsignale an eine Regelung eines angeschlossenen Kühlaggregates
senden, um im Zuge einer Regelung die Temperatur der Mahlwand durch bedarfsgerechte
Anpassung der Zulauftemperatur möglichst
konstant zu halten. Die Erfindung umfasst auch eine Schwingmühle, insbesondere
Scheibenschwingmühle,
aufweisend eine mittels eines Schwingantriebs zu Schwingungen anregbare
Mahleinheit, wobei die Mahleinheit einzelne oder mehrere der zuvor
erläuterten
erfindungsgemäßen Merkmale verwirklicht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Figuren,
welche ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeigen, näher
beschrieben. Darin zeigt:
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1 eine
Schnittansicht durch die erfindungsgemäße Mahleinheit einer Scheibenschwingmühle in einer
bevorzugten Ausführungsform,
in einer ersten Betriebsstellung für den Mahlvorgang;
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2 die
in 1 dargestellte Mahleinheit, in einer zweiten Betriebsstellung
für den
Austragsvorgang;
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3 eine
Seitenansicht der Schwingmühle mit
der in den 1 und 2 gezeigten
Mahleinheit;
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4 perspektivisch
als Einzelteil einen im eingebauten Zustand die Mahlwand umschließenden Gehäusering,
in den Kühlkanäle mit einem
Stützvorsprung
eingebracht sind und
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5 eine
Vergrößerung des
Detailausschnitts V aus 1.
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1 zeigt
in einem Querschnitt den oberen Bereich einer erfindungsgemäßen Schwingmühle 1 bzw.
eine erfindungsgemäße Mahleinheit 2 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform.
Eine Gesamtansicht der Schwingmühle,
teilweise schematisch, zeigt 3. Dabei
handelt es sich um eine sog. Scheibenschwingmühle. Deren in 1 gezeigte Mahleinheit 2 stellt
eine von einem gesonderten, an der Mahleinheit angeschlossenen Schwingantrieb
zu Schwingungen anregbare Baugruppe dar, welche einen Mahlraum 3 einschließt, der
außen
von einer zylindrischen Mahlwand 4 berandet wird. An diese schließt unterseitig
während
des Mahlbetriebs ein im wesentlichen kreisförmiger Mahlboden 5 an.
Auf diesem liegen in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Mahlring 6 und
ein Mahlstein 7, bei welchem es sich um einen runden, in
der Darstellung nicht geschnittenen Vollkörper handelt, auf. Der Außendurchmesser des
Mahlringes 6 ist kleiner als der Innendurchmesser der Mahlwand 4,
und der Außendurchmesser
des Mahlsteins 7 ist kleiner als der Innendurchmesser des
Mahlringes 6. Der so zwischen Mahlwand 4 und Mahlring 6 gebildete
Mahlspalt 8 und der zwischen Mahlring 6 und Mahlstein 7 gebildete
Mahlspalt 9 ermöglichen
eine seitliche Relativbewegung von Mahlring 6 und Mahlstein 7 sowohl
zueinander als auch bezüglich
der Mahlwand 4. An letztere schließt oberseitig abgedichtet ein
Mahldeckel 10 an. In 1, in der
sich der Mahlboden 5 während
der sog. Mahlphase in seiner oberen möglichen Position befindet,
ist der vertikale Abstand zwischen Mahlboden 5 und Mahldeckel 10 nur
geringfügig
größer als
die Höhe von
Mahlring 6 und Mahlstein 7, so dass gerade das gewünschte Spiel
für die
seitliche Bewegung entsteht. An die Mahlwand 4 schließt radial
außerhalb ein
Gehäusering 11 an,
der unterseitig mit einer Gehäusebasis 12 verschraubt
und dadurch mit einem Antriebsflansch 13 verbunden ist.
Oberseitig ist der Gehäusering 11 mit
einem Gehäusedeckel 14 verschraubt.
Dessen Unterseite weist eine Ausnehmung 15 auf, in welche
randseitig eine Dichtung 16, im gewählten Beispiel ein O-Ring,
und darin ein Mahldeckel 17 eingesetzt sind. Durch die
Klemmkraft von entlang des Umfangs verteilten Deckelschrauben 18 werden
die Unterseite des Gehäusedeckels 14,
der Dichtung 16 und des Mahldeckels 17 gegen die
obere Stirnseite der Mahlwand 4 gedrückt. Der Gehäusedeckel 14 und
der Mahldeckel 17 weisen außermittig Durchgangsöffnungen
zur Bildung einer Eintragsöffnung 19 auf.
Durch diese kann das zu zerkleinernde Mahlgut (nicht dargestellt)
in den Mahlraum 3 von oben eingefüllt werden, wo es sich in den
Mahlspalten 8, 9 verteilt. Kommt es, wie noch
nachfolgend beschrieben, zu seitlichen Schwingbewegungen der Mahlelemente 6, 7 relativ
zueinander und zu der Mahlwand 4 , ändern die Mahlspalte 8, 9 lokal
laufend ihre Breite, wodurch das Mahlgut zwischen den Mahlelementen 6, 7 und
der Mahlwand 4 zermahlen wird. Die Mahlwand 4,
der Mahlring 6 und der Mahlstein 7 können aus
einem dazu besonders geeigneten, insbesondere aus einem abriebfesten
harten Werkstoff hergestellt sein, während sich für den Gehäusering 11 und
die übrigen
Gehäuseteile
auch ein herkömmlicher
Konstruktionswerkstoff, bspw. Stahl oder Leichtmetall verwenden
lässt.
An der Gehäusebasis 12 ist
unterseitig eine Halterung 20 angeschraubt, die mit ihrem
freien Ende einen vereinfacht dargestellten Zylinder 21 trägt, dessen
oberseitig herausstehender Kolben 22 mittels Verschraubung
an dem Mahlboden 5 unterseitig befestigt ist. Der Zylinder 21 weist
zwei Anschlüsse 23, 24 zur
Zufuhr eines unter Druck stehenden Fluids, wie Luft oder einer Hydraulikflüssigkeit
auf. In der in 1 gezeigten Betriebsstellung
wird durch den unteren Anschluss 24 ein Druckmedium zugeführt, das
im Inneren des Zylinders 21 eine nicht dargestellte Druckfläche des Kolbens 22 von
unten beaufschlagt und diesen mit dem Mahlboden 5 nach
oben drückt,
bis der Mahlboden 5 mit einer Stufe 25 in begrenzenden
Formschluss mit der Mahlwand 4 tritt. Indem in dieser,
in 1 gezeigten Betriebsstellung die Stufe 25 gegen eine
untere Anfasung 26 der Mahlwand 4 tritt und ein oberhalb
der Stufe 25 anschließender
Bereich des Mahlbodens 5 passend in den von der Mahlwand 4 umschlossenen
Querschnitt tritt, wird der Mahlraum 3 während des
Mahlbetriebs entlang des Außenumfangs
seines Mahlbodens abgedichtet.
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2 zeigt
vergleichsweise eine zweite Betriebsstellung, in welcher der obere
Anschluss 23 mit einem Druckfluid beaufschlagt wird. Im
Inneren des Zylinders 21 wird dadurch in nicht näher dargestellter Weise
eine Druckangriffsfläche
des Kolbens 22 von oben beaufschlagt, so dass der Kolben 22 den
Mahlboden 5 nach unten zieht, bis dieser in einen definierten
formschlüssigen
Anschlag mit einem Bund 27 der Gehäusebasis 12 tritt.
In der gezeigten abgesenkten Betriebsstellung entsteht zwischen
dem Mahlboden 5 und der Mahlwand 4 ein entlang
des Umfangs verlaufender Spalt 28, durch welchen das beim
Mahlen zerkleinerte Mahlgut zufolge der bei einer weiteren Schwingungsanregung
auftretenden Fliehkräfte
in einen ringförmigen
Austragskanal 29 und darin zufolge Schwingungsanregung
bis zu einer Austrittsöffnung 30 zu
einem Auslass 31 gelangt. Im Querschnitt wird der Austragskanal 29 radial
innen durch den Mahlboden 5, unterseitig durch eine sich
daran federnd abstützende
Dichtung 32 und die Gehäusebasis 12 und radial
außen
von der Gehäusebasis 12 begrenzt, während sich
nach oben hin der Gehäusering 11 und die
Mahlwand 4 anschließen.
Der so gebildete Querschnitt des Austragskanals 29 liegt
bezüglich
des Mahlraumes schräg
nach unten/radial außerhalb
versetzt.
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3 veranschaulicht
schematisch, dass die in den 1 und 2 gezeigte
Mahleinheit 2 an dem Antriebsflansch 13 unterseitig
mittels Feder-Dampfer-Elementen 33 auf
einem festen Untergrund abgestützt
ist. An den Flansch 13, der oberseitig in eine Hülse 13' übergeht,
ist unterseitig ein Schwingantrieb 34 mittels Schraubverbindungen
angeflanscht. In dem gewählten
Beispiel weist dieser einen Antriebsmotor 35, hier einen
Elektromotor, auf, dessen Welle 36 in einem darüber befindlichen
Gehäuse 37 eine
zu der Welle 36 außermittige,
an sich bekannte und daher nicht zeichnerisch mit dargestellte Unwucht
bzw. einen Exzenter dreht. Die auf diese Weise in der Antriebseinrichtung
erzeugte Drehschwingung wird über
den Antriebsflansch 13 auf die angeschlossene gesamte Mahleinheit 2,
einschließlich
aller am Mahlvorgang und am Austrag des Mahlgutes beteiligten Wandungen übertragen.
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Wieder
mit Bezug auf die 1 und 2 ist dargestellt,
dass die Schwingmühle 1 bzw.
deren Mahleinheit 2 mit einer Kühleinrichtung 38 zur
rückseitigen
bzw. äußeren Kühlung der
Mahlwand 4 ausgestattet ist. Diese Kühleinrichtung weist in dem
gezeigten Beispiel zwei von außen
an die Mahlwand 4 unmittelbar angrenzende, parallel zueinander
beabstandete Kühlkanäle 39 auf.
Wie 4 auch perspektivisch veranschaulicht, handelt
es sich dabei um zwei Kühlnuten 39,
die in die an die Mahlwand 4 außen angrenzende Wandoberfläche 40 des
Gehäuseringes 11 der
Mahleinheit 2 eingebracht sind. Die Kühlnuten 39, die sich
in dem gewählten
Beispiel, jedoch nicht notwendig, über einen Umfangswinkel von etwa
350 Grad hinweg zueinander parallel erstrecken, sind mittels eines
sich ebenfalls umfangsmäßig erstreckenden
Stützvorsprunges 41,
welcher rippenartig ausgebildet ist, voneinander beabstandet. Wie die 1, 2 zeigen,
tritt dieser ringsegmentartige Stützvorsprung 41 in
zusammengebautem Zustand in eine abstützende Anlage gegen die Außenseite
der Außenwand 4.
Dabei ist der Stützvorsprung 41 integraler,
d. h. einstückiger
Bestandteil des Gehäuseringes 11. 4 zeigt
auch, dass sich die Kühlnuten 39 ausgehend
von einem gemeinsamen Zulaufabschnitt 42 zu einem ebenfalls
gemeinsamen, davon durchlaufmäßig mittels
eines radialen Wandvorsprunges 43 des Gehäuseringes 11 getrennten Ablaufabschnitt 44 erstrecken.
Dadurch sind der Zu- und Ablauf durchflussmäßig getrennt, so dass ein gezielter
Umlauf von Kühlmittel,
welcher bspw. von einem mit einer Steuerung oder Regelung ausgestatteten
Kühlaggregat
bereitgestellt wird, erzwungen werden kann. 1 zeigt
dazu, dass in dem Zulaufabschnitt 42 (und in dem in 1 verdeckten
Ablaufabschnitt) eine radiale Durchgangsbohrung vorgesehen ist,
in deren Gewinde ein Anschluss für
eine Fluidleitung oder ein Verschlusselement 45 (wie dargestellt) eingeschraubt
werden kann. 4 zeigt ferner, dass der Stützvorsprung 41 im
Bereich der Zulauf- und Ablaufabschnitte 42, 44 unterbrochen
ist, bzw. vor diesen Abschnitten endet. In den 1 und 2 ist
zu erkennen, dass in der von außen
an die senkrechte Mahlwand 4 angrenzenden Wandober fläche 40 des Gehäuserings 11 oberhalb
der oberen Kühlnut 39 und
unterhalb der unteren Kühlnut 39 je
eine Umfangsnut 46 mit einer Ringdichtung 47 vorgesehen ist.
Der Gehäusering 11,
in den die Kühlnuten 39 eingebracht
sind, besitzt oberhalb der oberen Kühlnut 39 zu jeweils
beiden Seiten der Ringdichtungen 47 noch Wandbereiche,
die von außen
abstützend
an die Mahlwand 4 angrenzen. Die 1 und 2 zeigen
außerdem,
dass der Gehäusering 11,
in welchen die Kühlnuten 39 eingebracht
sind, an den den Mahlboden 5 umlaufenden Austragskanal 29 direkt
angrenzt. In Verbindung mit 5 wird deutlich,
dass die Schwingmühle 1 einen
Anschluss 48 für
ein Glasmedium, in dem gewählten
Beispiel Druckluft, aufweist, der in einen Ringkanal 49 mündet, welcher
von dem Gehäusering 11,
in den die Kühlnuten 39 eingebracht
sind, und von der angrenzenden Gehäusebasis 12 berandet
wird, so dass ein schmaler Ringspalt 50 als Durchlass zu
dem Austragskanal 29 entsteht.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.