-
Die
Erfindung betrifft eine Schwingmühle, insbesondere Scheibenschwingmühle,
mit einer Mahleinheit, wobei die Mahleinheit einen insbesondere
absenkbaren Mahlboden und einen Austragsboden aufweist, wobei weiter
der Austragsboden eine umlaufende Austragsrinne aufweist, zur Förderung
des Mahlgutes zu einem bzw. durch ein Austragselement.
-
Schwingmühlen
bzw. Mahleinheiten der in Rede stehenden Art sind bekannt und dienen
beispielsweise zur mahlenden Zerkleinerung einer Probe aus schüttfähigem,
körnigem Mahlgut im Zuge der Vorbereitung der Probe für
gewünschte Analysen. Herkömmlich erfolgt dabei
der Austrag von zerkleinertem Mahlgut nach einer Absenkung des Mahlbodens
mittels einer Schwing- bzw. Taumelbewegung der Mahleinheit in die
Austragsrinne. Das zerkleinerte Mahlgut wird dabei auch unter dem
Einfluss von Zentrifugalkräften nach radial außen
in die umgebende Austragsrinne bewegt. Als Nachteil wird empfunden,
dass es dabei, auch abhängig von dem gewählten
Mahlgut, zu einer unzureichenden und nicht immer reproduzierbaren
Austragsmenge des Mahlguts kommen kann. Nur beispielhaft wird hier
zementhaltiges Mahlgut angesprochen. Wenn Zementkristalle gebrochen
werden, tritt Kristallwasser aus und befeuchtet die Kristallbruchstücke,
wodurch das gesamte Mahlgut klebrig werden kann. Dies unterstützt die
Neigung des zerkleinerten Mahlguts bzw. Probenmaterials, in gewisser
Restmenge im Austragsboden bzw. in der Austragsrinne zu verbleiben.
Der zurückbleibende Mengenanteil kann dabei auch variieren,
was der gewünschten Erzielung von konstanten und möglichst
homogenen Mahlergebnissen entgegensteht. Auch ist bekannt, nach
dem Mahlvorgang die Schwingmühle zunächst durch
die Taumel- bzw. Schwingbewegung möglichst weitgehend zu entleeren
und anschließend in den Mahlraum an zentraler Stelle Luft
einzublasen. In vielen Fällen führt dies aber
nur zum Aufwirbeln des Probenrestmaterials innerhalb des Mahlraumes
und des Austragskanals. Hinzu kommt, dass diese Glasluft bestrebt
ist, stets auf dem kürzesten Weg durch die Austragsrinne
zu dem Auslass bzw. Austragselement zu strömen, so dass
bestimmte Bereiche des Austragsbodens bzw. der Austragsrinne gar
nicht oder zumindest nur unzureichend durchströmt werden
(also quasi im "Strömungsschatten" liegen) und demzufolge
nicht in gewünschter Weise von Mahlgutresten gereinigt
werden können. Auch dabei kann es folglich noch zu Rückständen
von Mahlgut kommen, das insbesondere verklumpen und ggf. auch eine
nachfolgende Mahlgutcharge verunreinigen und dadurch deren Homogenität
beeinträchtigen kann.
-
Im
Hinblick auf den bekannten Stand der Technik wird eine technische
Problematik der Erfindung darin gesehen, eine Schwingmühle
der in Rede stehenden Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden, insbesondere
derart, dass ein konstantes und insbesondere homogenes Mahlergebnis
erreicht werden kann.
-
Diese
Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den
Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt
ist, dass am Umfang der Austragsrinne eine oder mehrere Ausblasdüsen zum
Ausblasen der Austragsrinne vorgesehen sind. Erfindungsgemäß wird
dadurch ein gezieltes und bedarfsgerechtes Ausblasen der Austragsrinne
und dadurch eine verbesserte Reinigung ermöglicht. Zufolge
dessen kann das beim Ausblasen abgelöste restliche Mahlgut
auch mittels der Austragsrinne abtransportiert werden, wodurch im
Vergleich zu der beschriebenen herkömmlichen Technik bzw.
Vorgehensweise ein konstanteres und insbesondere homogeneres Mahlergebnis
erzielt werden kann, dies insbesondere hinsichtlich geringerer Schwankungen der
Austragsmengen (bzw. geringerer Abweichungen von der eingesetzten
Mahlgutmenge) sowie Feinkörnigkeit und Reproduzierbarkeit.
Für den Fall, dass beispielsweise nur eine Ausblasdüse
am Umfang der Austragsrinne vorgesehen ist, besteht die Möglichkeit,
diese vorzugsweise an der dem Austragselement am Umfang des Mahlbodens
bzw. der Austragsrinne gegenüberliegen den Position anzuordnen.
Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass das durch die
Ausblasdüse zur Reinigung zugeführte Fluid, vorzugsweise
Druckluft oder Stickstoff, durch sämtliche zwischen dem
Fluidzufuhrort und dem Austragselement verlaufende Abschnitte der
Austragsrinne strömt, so dass strömungslose Rinnenabschnitte
vermieden und die gesamte Austragsrinne gereinigt werden kann. Allerdings
ist im Rahmen der Erfindung bevorzugt, dass am Umfang der Austragsrinne
mehrere Ausblasdüsen zum Ausblasen der Austragsrinne angeordnet
sind und dass diese lagemäßig entlang des Umfangs
der Austragsrinne zumindest etwa regelmäßig, weiter
vorzugsweise sogar entlang des Umfanges zumindest etwa gleichmäßig, beabstandet
sind. Durch diese Maßnahme kann insbesondere die Intensität
und die Gleichmäßigkeit der Reinigungswirkung
noch weiter verbessert werden. Auch durch diese Gestaltung kann
sichergestellt werden, dass die Austragsrinne entlang ihres gesamten Umfanges
gereinigt wird. Insofern ist bevorzugt, dass sich die regelmäßige
bzw. gleichmäßige Lageverteilung der Ausblasdüsen
entlang des gesamten oder zumindest des im Wesentlichen gesamten
Umfanges der Austragsrinne erstreckt. Bevorzugt ist weiterhin, dass
entlang des Umfanges der Austragsrinne eine oder mehrere, vorzugsweise
zumindest etwa gleichmäßig beabstandete, tangential
orientierte Ausblasdüsen vorgesehen sind und/oder dass
entlang des Umfanges der Austragsrinne eine oder mehrere, insbesondere
zumindest etwa gleichmäßig beabstandete, radial
orientierte Ausblasdüsen vorgesehen sind. Betreffend die
Düsenausgestaltung ist bevorzugt, dass tangential orientierte
Ausblasdüsen und/oder radial orientierte Ausblasdüsen
austrittsseitig je eine in dem Austragsboden der Schwingmühle
ausgebildete Bohrung aufweisen und vorzugsweise düseneintrittsseitig
je eine im Vergleich dazu querschnittsgrößere,
vorzugsweise Innengewinde aufweisende, Anschlussbohrung für
einen Fluidanschluss aufweisen.
-
Die
Austragsrinne kann vorzugsweise zu dem Austragselement hin abfallend
ausgebildet sein. Eine solche abfallende Ausbildung ist vorzugsweise zumin dest
im Bereich des Rinnenbodens vorgesehen, kann aber je nach Rinnenausgestaltung
und insbesondere Rinnenquerschnitt auch weitere Querschnittsbereiche
erfassen. Zufolge der abfallenden Ausgestaltung ist die Förderung
des Mahlgutes vom Austragsboden über die Austragsrinne
hin zum Austragselement verbessert. Auch dadurch wird die Erzielung
eines konstanten homogenen Mahlergebnisses erleichtert, dies insbesondere
hinsichtlich geringerer Schwankungen der Austragsmengen (bzw. geringerer
Abweichungen von der eingesetzten Mahlgutmenge) sowie Feinkörnigkeit
und Reproduzierbarkeit.
-
Weitere
Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung,
oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruchs
1 oder zu Merkmalen weiterer Ansprüche erläutert.
-
So
ist in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass die Austragsrinne
kontinuierlich umlaufend abfallend ausgebildet ist, mit Ausnahme zumindest
eines stufenförmigen Übergangs, insbesondere mit
Ausnahme zumindest eines wandartigen Trennbereichs zwischen einem
Rinnenanfangsbereich und einem Rinnenendbereich, in welchem der Rinnenboden
tiefer als im Rinnenanfangsbereich liegt. Die Austragsrinne ist
bevorzugt in Form einer Helix gebildet. Es besteht die Möglichkeit,
dass sich die Austragsrinne entlang des überwiegenden Umfangs
des Mahlbodens, insbesondere entlang des im Wesentlichen ganzen
oder sogar des gesamten Umfanges des Mahlbodens, erstreckt. Dabei
kann der abfallende Rinnenboden oder gegebenenfalls die gesamte
Austragsrinne dem geneigten Verlauf einer Helix- bzw. Spiralwindung
oder eines Abschnittes einer solchen Windung folgen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
ist vorgesehen, dass sich die Austragsrinne entlang des überwiegenden
Umfangs des Mahlbodens im Grundriss einer Kreislinie folgend und
sich in einem Rinnenendbereich von der Kreislinie nach außen
abweichend, insbesondere tangential zu der Kreislinie verlaufend,
erstreckt. Um das Mahlgut vorzugsweise von der tiefsten Stelle des Rinnenbodens
dem Austragselement zuzuführen, ist zweck mäßig,
dass die Begrenzung der Austragsrinne im Rinnenendbereich eine Öffnung
aufweist, wobei die Öffnung vorzugsweise im Rinnenboden und/oder
im Bereich der radial äußeren Rinnenwandung liegen
kann. Bevorzugt ist außerdem, dass der Rinnenboden im Rinnenanfangsbereich
unterhalb der Oberfläche des Mahlbodens liegt. Zur weiteren Ausgestaltung
besteht die Möglichkeit, dass die Austragsrinne in Radialrichtung
an den Mahlboden angrenzt oder diesen in Projektion überschneidet.
-
Zudem
ist bevorzugt der Austragsboden fest verbunden, insbesondere einteilig
ausgeführt, mit einem Zylinderteil, in welchem ein zur
Absenkung bzw. Anhebung des Mahlbodens genutzter, weiter beispielsweise
pneumatisch/fluidisch betätigter Kolben geführt
ist.
-
Eine
weitere Verbesserung hinsichtlich des Mahlergebnisses ist dadurch
erreicht, dass der Austragsboden ausblasbar ist, so weiter unter
Einsatz eines Fluids reinigbar ist, bspw. mit Luft aber auch mittels
eines Fluids wie etwa Stickstoff. Somit wird auch Rest-Mahlgut in
Richtung auf die Austragsrinne geblasen. Weiter können
wie oben schon angesprochen auch tangential in die Austragsrinne
weisende bzw. mündende Ausblasdüsen vorgesehen
sein, die den Transport des Mahlgutes vom Austragsboden in Richtung
auf das Austragselement unterstützen. Entlang des Umfangs
der Austragsrinne können eine oder mehrere, vorzugsweise
gleichmäßig beabstandete, tangential orientierte
Ausblasdüsen vorgesehen sein.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, dass tangential orientierte Ausblasdüsen
so ausgerichtet sind, dass deren in die Austragsrinne mündender
Düsenaustritt eine in Gefällerichtung der Austragsrinne
weisende Ausblasrichtungskomponente aufweist. Die Angabe "in Gefällerichtung"
bedeutet dabei in die Richtung, in welche die Austragsrinne bzw.
zumindest deren Rinnenboden kontinuierlich oder diskontinuierlich
abwärts führt. Durch die genannte Ausgestaltung
wir ken somit das Rinnengefälle und das mittels der tangential
orientierten Ausblasdüsen eingeblasene Reinigungsfluid
in die gleiche Richtung, d. h. unterstützen gemeinsam den
Transport von Proben- bzw. Mahlgutresten in der Austragsrinne zu
deren am tiefsten Rinnenabschnitt vorgesehenen Austragselement.
-
Zwischen
einer Mahlwand und dem Mahlboden ergibt sich im abgesenkten Zustand
des Mahlbodens ein Austragsspalt. Im Austragsboden bzw. diesem zugeordnet
sind gegebenenfalls weitere Blasdüsen angeordnet zur Beaufschlagung
des Austragsspaltes und zum Ausblasen von Mahlgut in die Austragsrinne.
Diese Blasdüsen, weiter insbesondere die weiteren den Austragsspalt
beaufschlagenden Blasdüsen sind nach radial innen gerichtet.
Entlang des Umfangs der Austragsrinne können wie auch schon
angesprochen eine oder bevorzugt mehrere, vorzugsweise gleichmäßig
beabstandete, radial orientierte Ausblasdüsen vorgesehen
sein.
-
In
einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen,
dass die radial orientierten Ausblasdüsen in einen Lüftungskanal
münden, der sich in Umfangsrichtung der Austragsrinne,
vorzugsweise durchgehend bzw. geschlossen, erstreckt, wobei der Lüftungskanal
mittels eines im Vergleich zu ihm querschnittsverringerten, vorzugsweise
ringartig in Umfangsrichtung verlaufenden, Spalts mit einer an die Austragsrinne
angrenzenden Rinnenkammer verbunden ist. Der besagte ringartig verlaufende
Spalt kann dabei im Wesentlichen senkrecht oder zumindest geneigt
zu einer von dem Mahlboden aufgespannten Bezugsebene verlaufen,
wobei sich das untere Spaltende an die radial äußere
Begrenzungswand der Austragsrinne bzw. der Austragsrinnenkammer,
vorzugsweise am oberen Randbereich der Begrenzungswand, anschließt.
Auf diese Weise kann das mittels einer oder mehrerer radial orientierter Ausblasdüsen
mit Überdruck zugeführte Reinigungsfluid (bspw.
Druckluft oder Stickstoff) zunächst mittels des besagten
Lüftungskanals in Umfangsrichtung verteilt werden und von
dort durch den querschnittsverringerten Ringspalt entlang des gesamten
Umfangs oder gewünschter Umfangsabschnitte von oben gegen
die radial äußere Begrenzungswand der Austragsrinne
angeblasen werden. Das Reinigungsfluid strömt somit im
Querschnitt vom obersten Punkt des Außenrandes nach unten
in die Austragsrinnenkammer ein. Auch abhängig davon, wie
die Querschnitte der Lüftungskammer und des ringartigen Spalts
bemessen sind, kann dabei sogar bei einer geringen Anzahl von radial
orientierten Ausblasdüsen bezogen auf die Umfangsrichtung
ein hohes Maß an Vergleichmäßigung der
Strömung erreicht werden. Insbesondere kann die Strömung
beim Eintritt in die Austragsrinnenkammer anstelle der vormals radialen
Strömungsrichtung eine praktisch vollständig oder
zumindest im Wesentlichen senkrechte, entlang der äußeren
Begrenzungswand gerichtete Strömungsrichtung aufweisen.
Bevorzugt ist, dass mittels der Lüftungskammer ein entlang
des gesamten Umfanges der Austragsrinne gleichmäßig
nach unten, insbesondere schleierartig ausströmender Luftstrom entsteht,
welcher Verschmutzungen von der radial äußeren
Begrenzungswand und der Wandung der Austragsrinne ablösen
kann. Insofern versteht sich, dass das Fluid dem Lüftungskanal
nicht notwendig durch radial orientierte Ausblasdüsen zugeführt
werden muss, sondern diese Düsen auch eine andere Orientierung
haben könnten.
-
Bevorzugt
ist außerdem, dass betreffend tangential orientierter Ausblasdüsen
und radial orientierter Ausblasdüsen entlang des Umfanges
der Austragsrinne der kleinste Abstand zwischen je zwei gleichartigen
bzw. gleichartig orientierten Ausblasdüsen um ein Vielfaches
größer als der kleinste Abstand zwischen zwei
unterschiedlichen bzw. unterschiedlich orientierten Ausblasdüsen
ist. Auf diese Weise werden quasi bestimmten Umfangsbereichen der
Austragsrinne zugeordnete Paare aus je einer tangential und je einer
radial orientierten Ausblasdüse gebildet, wobei wiederum
bevorzugt derartige Paare entlang des vorzugsweise gesamten Rinnenumfanges
verteilt und dabei insbesondere zueinander in Umfangsrichtung gleichmäßig
beabstandet sind. Eine zweckmäßige Ausgestaltung
wird darin gesehen, dass entlang des Umfanges der Austragsrinne
in deren Gefällerichtung betrachtet hinter je einer tangential
orientierten Ausblasdüse je eine radial orientierte Ausblasdüse
angeordnet ist. Die mittels der radial orientierten Ausblasdüsen
in die Austragsrinnenkammer eingeblasene Druckluft (bzw. Reinigungsfluid)
wird von den tangential orientierten Ausblasdüsen insgesamt
in Gefällerichtung weitertransportiert. Insbesondere bei
einer auch möglichen Ausgestaltung, bei welcher die Lüftungskammer
keine in Umfangsrichtung vollständige Vergleichmäßigung des
radial zugeführten Fluids bewirkt, kommt es dabei aufgrund
der beschriebenen Richtungsreihenfolge der Ausblasdüsen
dazu, dass die aus den radial orientierten Ausblasdüsen
bzw. aus dem Spalt ausgetretene Druckluft (bzw. Reinigungsfluid)
durch das aus den tangential orientierten Ausblasdüsen
ausströmende Druckfluid quasi in Gefällerichtung
unter Ablösung und Mitnahme von Proben- bzw. Mahlgutresten
"angeschoben" wird.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt ist bevorzugt, dass bezogen auf einen senkrecht
zur Umfangsrichtung liegenden Querschnitt der Austragsrinne der Düsenaustritt
von tangential orientierten Ausblasdüsen in geringerem
Vertikalabstand von dem Rinnenboden in die Austragsrinne mündet
als der Fluidauslass des Lüftungskanals bzw. dessen Spaltende,
wobei vorzugsweise der Düsenaustritt von tangential orientierten
Ausblasdüsen bezogen auf die Höhe des Austragsrinnenquerschnittes
in die untere Querschnittshälfte mündet. Dadurch
kann erreicht werden, dass durch den Lüftungskanal und
den schmalen Austragsspalt austretende, zunächst vertikal
orientierte Reinigungsströmung mit zunehmender Annäherung
an den Boden der Austragsrinne in eine bodennahe, dem Gefälle
folgende und Mahlgutreste abtransportierende umfangsorientierte
Strömung übergeht. In Verbindung mit der schon
erläuterten Möglichkeit, dass die Austragsrinne
von einem erhöht liegenden Rinnenanfang bis zu einem am
tiefsten liegenden Rinnenende abfallend ausgebildet ist, besteht
sogar beispielsweise die Möglichkeit, dass die tangential
orientierten Ausblasdüsen in ihrer vertikalen Position
dem Rinnengefälle folgen, so dass der vertikale Abstand
zwischen ihrem Düsenaustritt und dem Rinnenboden an allen
tangential orientierten Ausblasdüsen gleich groß ist.
Alternativ können die Ausblasdüsen entlang des
Umfangs in zueinander gleicher Höhe angeordnet sein. Insbesondere
bei einer Austragsrinne, deren Boden im Querschnitt an den Rändern
ausgerundet ist, besteht die Möglichkeit, dass sich besagter
Düsenaustritt am oberen Ende dieses Rundungsradius oder
lediglich geringfügig darüber befindet bzw. in
die Austragsrinne mündet.
-
Des
Weiteren ist bevorzugt, dass das Austragselement mittels einer Öffnung
mit dem Rinnenendbereich der Austragsrinne, vorzugsweise an der
tiefsten Stelle des Rinnenbodens, verbunden ist. Insbesondere in
Verbindung damit wird als zweckmäßig angesehen,
wenn das Austragselement mit einer Absaugeinrichtung zur Absaugung
des Reinigungsfluids, insbesondere von Luft oder Stickstoff, verbunden
ist oder damit zumindest zeitweise verbindbar ist.
-
Des
Weiteren besteht die Möglichkeit, auch das Mahlwerk selbst
mit Fluid, beispielsweise mit Druckluft oder Stickstoff, insbesondere
durch dorthin bzw. in den Mahlraum führende Düsen
auszublasen.
-
In
weiter bevorzugter Ausgestaltung weist der Kolben zwei Kolbenabschnitte
unterschiedlichen Durchmessers auf, wobei sich die Kolbenwände
der Kolbenabschnitte unter Belassung einer sich vertikal öffnenden
Einfahrausnehmung für einen Kragen überlappen.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Kragen koaxial zu dem Zylinderteil
unterseitig des Auslaufbodens ausgebildet ist und dichtend gegen
den oberen Kolbenabschnitt von vergleichsweise geringerem Durchmesser
tritt, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Einfahrausnehmung
geometrisch, insbesondere seitlich formschlüssig, an den
Kragen angepasst ist. Bezüglich des Kolbens ist bevorzugt, dass
dieser am unteren Kolbenabschnitt von vergleichsweise größerem
Durchmesser mittels zumindest eines Kolbenführungsringes
in dem Zylinderteil geführt ist. Durch diese Maßnahme
lässt sich im Vergleich zu einer Führung des Kolbens
nur mittels Dichtungsringen das Toleranzfeld verringern und dadurch eine
genauere Zentrierung erreichen, wodurch insbesondere das Schließverhalten
des Mahlbodens verbessert wird. Es besteht die Möglichkeit,
dass an diesem Kolbenabschnitt in Kolbenaxialrichtung auf einer oder
beiden Seiten des Kolbenführungsringes Dichtungen zur Abdichtung
mit dem Zylinderteil angeordnet sind. Bevorzugt ist ferner, dass
der Kragen und die Wand des Zylinderteils seitliche Begrenzungen eines
sich ringartig erstreckenden Druckraumes des Zylinderteils bilden,
in welchen der obere Rand des oberen Kolbenabschnitts hineinragt.
Die Abdichtung dieses Druckraums kann einerseits durch die Dichtung
oder die Dichtungen am unteren Kolbenabschnitt von vergleichsweise
größerem Durchmesser und andererseits durch den
dichtenden Angriff des Kragens an dem oberen Kolbenabschnitt von
vergleichsweise geringerem Durchmesser erfolgen. Durch die beschriebene Übergriff-Einfahrausbildung für
den oberen Kolbenrand wird eine Kolbenverlängerung ermöglicht,
wobei auch bei Anordnung eines Kolbenführungsrings und
benachbarten Dichtungen durch die besagten Überlappungen
in Axialrichtung des Kolbens noch eine kompakte Bauweise ermöglicht
wird. Es entsteht so auch die Möglichkeit, vorhandene Schwingmühlen
mit vorgegebenem bzw. begrenztem Bauraum mit entsprechenden Komponenten
zur Verbesserung der Kolbenführung nachzurüsten.
-
Weiter
ist vorgesehen, dass die Mahlwand formschlüssig gehalten
ist. Der Mahlboden ist relativ zu einer Seitenwandung der Austragsrinne
abgedichtet. Dies weiter bevorzugt sowohl in der abgesenkten als
auch in der angehobenen Stellung desselben.
-
Weiter
ist hiermit auch ein neues Reinigungsverfahren, vorzugsweise für
eine Schwingmühle der in Rede stehenden Art, angegeben.
In diesem Zusammenhang betrifft die Erfindung ein Reinigungsverfahren
für eine Schwingmühle, vorzugsweise für
eine Scheibenschwingmühle, mit einer Mahleinheit, wobei
die Mahleinheit einen vorzugsweise absenkbaren Mahlboden und einen
Austragsboden umfasst und der Austragsboden eine umlaufende Austragsrinne
aufweist zur Förderung des Mahlgutes zu einem bzw. durch
ein Austragselement.
-
Betreffend
den dazu bekannten Stand der Technik und die damit einhergehende
Problematik wird Bezug auf die dazu eingangs erfolgte Erläuterung
genommen. Demgemäß ist bekannt, zur Reinigung
in die Schwingmühle an zentraler Stelle, wie durch eine Öffnung
in dem oberen Gehäusedeckel, Luft einzublasen. Dieses Verfahren
bewirkt allerdings in vielen Fällen nur ein kurzzeitiges
Aufwirbeln von Mahlgutresten und führt dazu, dass die eingeblasene Luft
aus der Schwingmühle auf dem kürzest möglichen
Weg wieder entweicht, so dass der Austragsboden und insbesondere
die Austragsrinne gar nicht oder nur unvollständig von
der Strömung erreicht werden, d. h. nicht zufriedenstellend
gereinigt werden.
-
Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
vorteilhaftes Reinigungsverfahren anzugeben, mit welchem sich insbesondere
die beschriebenen Nachteile möglichst weitgehend vermeiden
lassen.
-
Die
Aufgabe ist erfindungsgemäß und im Wesentlichen
in Verbindung mit dem Merkmal gelöst, dass die Austragsrinne
mittels eines Fluids, vorzugsweise mittels Druckluft oder Stickstoff
und/oder durch Rüttelung gereinigt wird. Durch diese einzelnen
oder kombinierten Maßnahmen lässt sich gegenüber
der herkömmlichen Technik eine verbesserte Reinigungswirkung
erreichen. Speziell lässt sich im Vergleich zu einer herkömmlichen
zentralen Luftzufuhr in den Mahlraum mittels einer gezielten Fluidzufuhr direkt
in die Austragsrinne hinein eine verbesserte Reinigung derselben
erreichen, wobei diese Wirkung durch eine zusätzliche,
insbesondere gleichzeitige, Rüttelung noch gesteigert werden
kann. Es findet vorzugsweise zugleich eine fluidische Reinigung/Ausblasung
der Austragsrinne und Absaugung statt, vorzugsweise von oben nach
unten und/oder durch Rüttelung.
-
Nachfolgend
werden verschiedene weitere, alternativ oder kombinativ zur Weiterbildung
des Reinigungsverfahrens bevorzugte Möglichkeiten beschrieben,
wobei betreffend durch diese Merkmale mögliche Wirkungen
und Vorteile auch auf die vorangehende Beschreibung Bezug genommen
wird. Es besteht die Möglichkeit, dass der Austragsboden, insbesondere
die Austragsrinne, mittels einer am Umfang der Austragsrinne angeordneten
Ausblasdüse oder mittels mehreren, lagemäßig
entlang des Umfangs der Austragsrinne verteilten Ausblasdüsen gereinigt
wird, wobei vorzugsweise mehrere Ausblasdüsen verwendet
werden, die in Umfangsrichtung der Austragsrinne zumindest etwa
regelmäßig, weiter vorzugsweise dabei zumindest
etwa gleichmäßig, voneinander beabstandet angeordnet
sind. Vorzugsweise können zur Ausblasung tangential und/oder
radial zur Austragsrinne orientierte Ausblasdüsen verwendet
werden. Insbesondere können zum Ausblasen tangential in
die Austragsrinne weisende bzw. in die Austragsrinne mündende
Ausblasdüsen verwendet werden. Zur Erzielung einer guten Reinigungswirkung
können tangential orientierte Ausblasdüsen und
weitere, insbesondere radial orientierte Ausblasdüsen gleichzeitig
mit Fluid, vorzugsweise mit Druckluft oder Stickstoff, druckbeaufschlagt
werden. Bevorzugt ist auch, dass eine Schwingmühle verwendet
wird, deren Austragsrinne zu dem Austragselement hin abfallend ausgebildet ist.
Eine auch zweckmäßige Weiterbildung des Verfahrens
sieht vor, dass die Austragsrinne mittels tangential zu ihrem Umfang
orientierter Ausblasdüsen in Richtung ihrer Gefällerichtung
ausgeblasen wird. Insbesondere in Verbindung damit ist bevorzugt,
dass das in Gefällerichtung der Austragsrinne eingeblasene
Reinigungsfluid in die untere Querschnittshälfte der Austragsrinne
eingeblasen wird.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt ist bevorzugt, dass die radial äußere
Begrenzungswand der Austragsrinne von oben nach unten mit einem
Reinigungsfluid, wie beispielsweise Druckluft oder Stickstoff, abgeblasen
wird. Bevorzugt kann dies unter Verwendung von weiteren, insbesondere
radial bzgl. des Rinnenumfangs orientierten Ausblasdüsen
erfolgen, welche vorzugsweise in einen entlang des Austragsrinnenumfanges
verlaufenden Lüftungskanal und darüber in einen
Ringspalt münden.
-
Gemäß einem
noch weiteren Aspekt kann eine Weiterbildung auch darin liegen,
dass Fluid aus der Austragsrinne durch das Austragselement hindurch
abgesaugt wird, wobei das Austragselement mittels einer Öffnung
mit dem Rinnenendbereich der Austragsrinne, vorzugsweise an der
tiefsten Stelle des Rinnenbodens, verbunden ist. Die abgesaugte Luftmenge
kann gleich oder pro Zeiteinheit leicht größer
als die eingeblasene Luftmenge sein. Es besteht auch die Möglichkeit,
dass das Ausblasen als impulsartiges Blasen ausgeführt
wird. Bevorzugt ist außerdem, dass der Mahlboden relativ
zu einer Seitenwandung der Austragsrinne abgedichtet wird. Im Übrigen kann
das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren vorzugsweise
unter Verwendung einer Schwingmühle durchgeführt
werden, die einzelne oder weitere der zuvor beschriebenen Merkmale
aufweist.
-
Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen, welche
lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellen, näher
erläutert. Es zeigt:
-
1 eine
Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Schwingmühle
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
entlang Schnittlinie I-I in 3 bei abgesenktem
Mahlboden;
-
1a die
Anordnung aus 1, jedoch bei für den
Mahlbetrieb vergleichsweise angehobenem Mahlboden;
-
2 in
Seitenansicht einen Austragsboden der Schwingmühle in Einzeldarstellung;
-
3 die
Draufsicht hierzu mit Blick auf eine Austragsrinne;
-
4 den
Schnitt gemäß der Linie IV-IV in 3;
-
5 die
Schnittdarstellung gemäß der Linie V-V in 3;
-
6 die
Schnittdarstellung gemäß der Linie VI-VI in 3;
-
7 den
Querschnitt durch einen Kolben der Schwingmühle;
-
8 den
Querschnitt durch einen Mahlboden der Schwingmühle;
-
9 eine
Querschnittdarstellung einer Mahlwand der Schwingmühle;
-
10 den
Querschnitt durch einen Stützring der Schwingmühle;
-
11 den
Querschnitt durch einen Gehäusedeckel der Schwingmühle;
-
12 eine
Schnittansicht entlang Schnittlinie XII-XII in 3;
-
13 eine
Ausschnittsvergrößerung von Detail XIII aus 1 und
-
14 einen
Teilschnitt entlang Schnittlinie XIV-XIV in 3.
-
1 zeigt
einen Querschnitt durch den oberen Bereich einer erfindungsgemäßen
Schwingmühle 1 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform, mittels wel cher auch das erfindungsgemäße
Reinigungsverfahren ausführbar ist. Es handelt sich hier um
eine sogenannte Scheibenschwingmühle, deren Mahleinheit 2 eine
von einem gesonderten Schwingantrieb zu Schwingungen anregbare Baugruppe
darstellt. Die Mahleinheit 2 schließt einen Mahlraum 3 ein,
der außen von einer zylindrischen Mahlwand 4 berandet
ist. An diese schließt unterseitig während des
Mahlbetriebs ein im Wesentlichen kreisförmiger Mahlboden 5 an.
Auf diesem liegen als Mahlelemente ein Mahlring 6 und ein
Mahlstein 7. Zwischen Mahlwand 4 und Mahlring 6 ist
ein Mahlspalt 8 gebildet. Ein weiterer Mahlspalt 9 stellt
sich zwischen Mahlring 6 und Mahlstein 7 ein.
Dies ermöglicht eine seitliche Relativbewegung von Mahlring 6 und
Mahlstein 7 sowohl zueinander als auch bezüglich
der Mahlwand 4.
-
An
die Mahlwand 4 schließt radial außerhalb ein
Gehäusering 10 an, der unterseitig mit einer einen
Austragsboden 12 bildenden Gehäusebasis 11 verschraubt
und dadurch mit einem Antriebsflansch 13 verbunden ist.
An den Antriebsflansch kann ein beliebiger, für Schwingmühlen
gebräuchlicher und daher in den Figuren nicht mit dargestellter
Schwingantrieb angeschlossen sein. Oberseitig ist der Gehäusering 10 mit
einem Gehäusedeckel 14 verschraubt, welcher beim
Aufsetzen mittels eines Ringvorsprunges 32 formschlüssig
zu dem Gehäusering zentriert wird.
-
Die
Mahlwand 4 ist innenwandig des Gehäuseringes 10 formschlussgehaltert,
in axialer Richtung zwischen einem oberen, radial nach innen einragenden
Kragen des Gehäuseringes 10 und unterseitig durch
einen vorgesehenen Stützring 29 gehalten.
-
An
der Gehäusebasis 11 ist unterseitig ein Zylinderteil 15 ausgebildet.
In diesem ist ein Kolben 16 mittels eines Kolbenführungsrings 31 geführt,
der unterseitig gegen den Mahlboden 5 tritt. Über
eine fluidische Ansteuerung des Kolbens 16 ist über
diesen der Mahlboden 5 anhebbar bzw. absenkbar.
-
Der
Kolben 16 weist zwei in Axialerstreckung aufeinander folgende
Kolbenabschnitte 17 und 18 auf. Diese besitzen
unterschiedliche Durchmesser, wobei der dem Mahlboden 5 zugewandte
Kolbenabschnitt 18 gegenüber dem Kolbenabschnitt 17 durchmesserverringert
ist. Die Kolbenwände 19 und 20 der Kolbenabschnitte 17 und 18 überlappen
sich unter Belassung einer sich vertikal nach oben öffnenden, ringartigen
Einfahrausnehmung 21. In diese taucht ein koaxial zum Zylinderteil 15 unterseitig
des Auslaufbodens 12 ausgebildeter, dichtend gegen den oberen
Kolbenabschnitt 18 tretender Kragen 22. Wie schon
angesprochen, ist über eine fluidische Ansteuerung des
Kolbens 16 über diesen der Mahlboden 5 anhebbar
bzw. absenkbar. Dazu ist zwischen dem Zylinderteil 15 und
dem Kolben 16 ein Druckraum 33 in Gestalt eines
ringförmigen Hohlraums ausgebildet. Dabei handelt es sich
um eine unterseitig des Austragsbodens 12 gebildete Ringnut,
in welche von der Unterseite her als Ringvorsprung des Kolbens 16 der obere
Rand 34 des unteren Kolbenabschnitts 17 eingreift.
Der Druckraum 33 steht über eine Leitung 35 mit
einem Anschlussstück 36 in Verbindung, so dass sich
zum Senken des Mahlbodens 5 ein Überdruck anlegen
lässt. Der Kolben 16 besitzt an seiner unteren
Stirnfläche einen radial innen liegenden Ringvorsprung,
der in der in 1 dargestellten unteren Verfahrstellung
einen Begrenzungsanschlag mit einer Platte 53 bildet. Dabei
verbleibt radial angrenzend an den Ringvorsprung ein als weiterer
Druckraum 50 dienender Ringspalt. Dieser steht über
eine Leitung 54 mit einem Anschlussstück 52 in
Verbindung, so dass sich zum Anheben des Mahlbodens 5 an
den Druckraum 50 ein Überdruck anlegen lässt.
Dabei setzt sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
der Druckraum 50 in den Kolbeninnenraum 51 fort.
Die Abdichtung des Druckraums 33 erfolgt mittels zweier Ringdichtungen 37, 38,
von denen je eine in den oberen Rand 34 des Kolbens und
in den Kragen 22 eingesetzt ist. Bei dem Kragen 22 handelt
es sich in dem Ausführungsbeispiel, wie auch aus den Figuren
ersichtlich, um den Ringabschnitt 22, so dass in diesem Zusammenhang
die Begriffe Kragen und Ringabschnitt auch austauschbar sind.
-
Während
des Mahlvorganges tritt der Mahlboden 5 unterseitig beaufschlagt
durch den Kolben 16 randseitig dichtend gegen die Mahlwand 4.
Diese Situation ist in 1a dargestellt. Nach einer in 1 dargestellten
Absenkung des Kolbens 16 und über diesen des Mahlbodens 5 wird
umlaufend ein Austragsspalt 23 freigegeben, durch welchen
zufolge weiterer Schwingungsanregung das zerkleinerte Mahlgut in
eine im Grundriss ringförmige Austragsrinne 24 gelangt.
Um zu verhindern, dass feingemahlenes (in den Figuren nicht mit
dargestelltes) Mahlgut in den Spalt zwischen dem Mahlboden 5 und
dem Austragsboden 12 eindringen kann, ist der Mahlboden 5 umlaufend
abdeckend mit einer Ringdichtung 39 versehen. Diese stützt
sich im Bereich ihres oberen Endes nach radial innen gegen eine
Zylinderwandung des Mahlbodens 5 und im Bereich ihres unteren
Endes stirnseitig gegen den Austragsboden 12 ab. Auch durch
diese Abdichtung wird ein Beitrag zu einer mengenmäßig
genaueren und reproduzierbareren Mahlgutausgabe bzw. zur Erzielung
homogenerer Mahlergebnisse geleistet. Die Austragsrinne 24 ist umlaufend
abfallend hin zu einem Austragselement 25 ausgebildet,
dies weiter helixartig kontinuierlich umlaufend abfallend, mit Ausnahme
eines stufenförmigen Übergangs 26, zwischen
dem Rinnenanfangsbereich geringster Höhe und dem dem Austragselement 25 zugeordneten
Rinnenendbereich größter Höhe.
-
3 zeigt
in einer Draufsicht, dass die Austragsrinne 24 kontinuierlich
umlaufend abfallend ausgebildet ist, mit Ausnahme eines wandartigen
Trennbereiches 26' zwischen einem Rinnenanfangsbereich 40 und
einem Rinnenendbereich 41, in welchem der Rinnenboden 42 tiefer
als im Rinnenanfangsbereich 40 liegt. Dabei kann der Niveauunterschied
des Rinnenbodens 42 zwischen dem Rinnenanfangsbereich und
dem Rinnenendbereich beispielsweise 10 mm betragen, jedoch auch
davon abweichende Werte annehmen. Entlang des über wiegenden
Umfanges des Mahlbodens 5 erstreckt sich die Austragsrinne 24 einer
Kreislinie folgend. Nur im Rinnenendbereich 41 weicht die
Austragsrinne 24 von der Kreislinie nach außen
entlang einer Tangentiallinie 43 ab, wobei die Begrenzung 44 der
Austragsrinne 24 (vgl. auch 4 und 12)
im Bereich der äußeren Rinnenwand eine Öffnung 45 aufweist,
durch welche das Mahlgut zu dem Austragselement 25 bzw.
durch dieses hindurch gelangt. 12, deren
Schnittführung etwas von 1 abweicht
(vgl. 3), zeigt auch, dass sich die an das Austragselement 25 angrenzende Öffnung 45 im
Rinnenendbereich 41 an der tiefsten Stelle des Rinnenbodens 42 befindet.
-
Der
Austragsboden 12 bzw. die Austragsrinne 24, darüber
hinaus auch der sich nach Absenkung des Mahlbodens 5 ergebende
Austragsspalt 23 sind mittels Druckluft ausblasbar. Hierzu
sind Ausblasdüsen 27 und 28 vorgesehen,
wobei die Ausblasdüsen 27 tangential in die Austragsrinne 24 weisen,
dies weiter in Neigungsrichtung der Austragsrinne 24. Mittels
der tangential eingebrachten Blasbohrungen bzw. der Ausblasdüsen 27 können
der Austrag und die Reinigung verbessert werden. Die Ausblasdüsen 28 sind
radial gerichtet, insbesondere zum Ausblasen bzw. zur Reinigung
des Bereichs des Austragsspaltes 23, bspw. mit Druckluft.
-
3 veranschaulicht,
dass in dem gewählten Beispiel an dem Austragsboden 12 jeweils
drei Ausblasdüsen 27 zum tangentialen Ausblasen
und drei Ausblasdüsen 28 zum radialen Blasen vorgesehen
sind. Dabei ist entlang des Umfanges der Abstand zwischen je zwei
gleichartigen Düsen um ein Vielfaches größer
als der Abstand zwischen zwei einander eng benachbarten Düsen 27 und 28.
In der Schnittansicht von 1 sind je
ein Anschluss 46 für eine radiale Ausblasdüse 28 und
ein Anschluss 47 für eine tangentiale Ausblasdüse 27 dargestellt.
Es wird auch deutlich, dass der Kolben 16 an seiner oberen Stirnwand 48 mittels
mehrerer, umfangsmäßig verteilt liegender Schrauben 49 mit
dem Mahlboden 5 befestigt ist.
-
Die
gesamte Vorrichtung ist im Wesentlichen dicht. Es findet zugleich über
das Austragselement 25 eine aktive Absaugung statt. Die
abgesaugte Luftmenge kann gleich oder pro Zeiteinheit auch leicht größer
sein, als die eingeblasene Luftmenge. Es ist auch ein impulsartiges
Blasen möglich.
-
Im
Bereich zwischen Mahlwand
4 und Gehäusering
10 sind
des Weiteren Leitungswege
30 für eine nicht näher
dargestellte Kühlung vorgesehen. Bezüglich dieser
Kühlung wird auf die deutsche Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
DE 10 2006 042 825
A1 verwiesen. Der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit
vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen,
auch zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldung in Ansprüche
vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
-
Des
Weiteren kann die Mahleinheit
2 der Schwingmühle
1 über
eine Gleitführung gehaltert sein und weiter gegebenenfalls über
Drehzahländerungsmittel verfügen. Diesbezüglich
wird auf die deutschen Patentanmeldungen mit den Aktenzeichen
DE 10 2007 017 131
A1 und
DE
10 2006 042 823 A1 verwiesen. Auch der Inhalt dieser Patentanmeldungen
wird hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung
mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldungen in
Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
-
Wie
die Figuren und besonders 3 zeigen,
besitzt die Schwingmühle 1 in der exemplarisch gewählten
Ausführungsform am Umfang der Austragsrinne 24 verteilt
angeordnet mehrere, in dem konkreten Beispiel sechs, Ausblasdüsen 27, 28.
Die jeweiligen Positionen der Ausblasdüsen entlang des Umfanges
der Austragsrinne sind 3 zu entnehmen. Es wird deutlich,
dass die drei tangential orientierten Ausblasdüsen 27 entlang
des Umfanges lagemäßig voneinander gleichmäßig
beabstandet sind, so dass der zwischen zwei jeweils benach barten
Positionen gebildete Winkel jeweils 120 Grad beträgt. Gleiches
gilt für die drei radial orientierten Ausblasdüsen 28,
so dass für beide Düsentypen eine gleichmäßige
Lageverteilung besteht. Die Ausblasdüsen 27 und 28 sind
jeweils als Ausnehmungen bzw. Bohrungen in dem Austragsboden 12 ausgebildet.
Die Kontur der tangential orientierten Ausblasdüsen 27 kann schematisch
auch 3 entnommen werden und umfasst austrittseitig
eine unmittelbar in die Austragsrinne 24 mündende,
vergleichsweise enge Bohrung 55 und eine sich daran düseneintrittsseitig
anschließende, im Vergleich dazu querschnittsgrößere und
mit Innengewinde versehene Anschlussbohrung 56, an welche
der bspw. in 1 sichtbare Anschluss 47,
der bspw. mit einer Druckluftleitung verbunden sein kann, anschließbar
ist. Die Längskontur der radial orientierten Ausblasdüsen 28 ist
den 3 und 13 entnehmbar. Demzufolge umfasst
auch diese Kontur düsenaustrittsseitig eine vergleichsweise
engere Bohrung 57 und eine sich daran düseneintrittsseitig
anschließende querschnittsgrößere, mit
Innengewinde versehene Anschlussbohrung 58, in welche der
Anschluss 46, bspw. einer Druckluftzuleitung, durch Einschrauben
angeschlossen ist.
-
Mit
Bezug auf 13 ist weiter dargestellt, dass
die düsenaustrittsseitigen Bohrungen 57 der radial
orientierten Ausblasdüsen 28 in einen Lüftungskanal 59 münden,
der sich in Umfangsrichtung U (vgl. 3) der Austragsrinne
erstreckt. An diesen schließt sich am radial inneren Rand
nach unten ein vertikal verlaufender Spalt 60 an. In dem
in 13 dargestellten Querschnitt beträgt
die Breite des Lüftungskanals 59 ein Vielfaches
der Breite von Spalt 60. Auch der Durchmesser der Bohrung 57 beträgt ein
Mehrfaches der Breite von Spalt 60. An seiner Unterseite
schließt sich an den Spalt 60 die Austragsrinnenkammer 61 an,
welche unten und an den Seiten von der Austragsrinne 24 berandet
wird. Es wird auch deutlich, dass das untere Spaltende 62 an
die radial äußere Begrenzungswand 63 der
Austragsrinne 24 an deren oberem Ende angrenzt.
-
Wieder
mit Bezug auf 3 wird deutlich, dass entlang
des Umfangs der Austragsrinne 24 in deren Gefällerichtung,
die sich in 3 im Uhrzeigersinn erstreckt,
hinter je einer tangential orientierten Ausblasdüse 27 je
eine radial orientierte Ausblasdüse 28 befindet.
In dem gewählten Beispiel schließen je eine tangential
und je eine radial orientierte Ausblasdüse 27, 28 in
der Umfangsebene von 3 nur einen Umfangswinkel im
Bereich von etwa 5 bis 10 Grad (je nach Messweise) ein, der also
deutlich geringer als der vorgenannte Abstandswinkel von 120 Grad
zwischen gleichartigen Ausblasdüsen ist. Insofern ist hier
auch von Düsenpaaren aus je einer tangential und je einer
radial orientierten Ausblasdüse 27, 28 zu
sprechen. Aus den 2, 4, 13 und 14 sowie
aus dem vorangehend Gesagten wird auch deutlich, dass bezogen auf
einen senkrecht zur Umfangsrichtung U liegenden Querschnitt der
Austragsrinne 24, also bspw. auf den Querschnitt der 13 und 14,
der Düsenaustritt von tangential orientierten Ausblasdüsen 27,
bei welchem es sich um das radial innere Ende der Bohrung 55 handelt,
in geringerem Vertikalabstand von dem Rinnenboden 42 in
die Austragsrinne 24 mündet als das Spaltende 62,
d. h. als der Fluidauslass von in dem Beispiel radial orientierten
Ausblasdüsen 28. In dem gewählten Ausführungsbeispiel
befinden sich die tangential orientierten Ausblasdüsen 27 in
dem Austragsboden 12 alle in der gleichen absoluten vertikalen
Höhe, d. h. besitzen aufgrund des Gefälles der Austragsrinne
einen voneinander abweichenden Vertikalabstand zum Rinnenboden 42.
Alternativ könnte auch vorgesehen sein, dass tangential
orientierte Ausblasdüsen 27 jeweils in zueinander
gleichem vertikalen, also zu der Zeichenebene von 3 senkrechten,
Abstand zu dem Rinnenboden 42 in die Austragsrinne 24 einmünden.
-
Alle
offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich.
In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollin haltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.
-
- 1
- Schwingmühle
- 2
- Mahleinheit
- 3
- Mahlraum
- 4
- Mahlwand
- 5
- Mahlboden
- 6
- Mahlring
- 7
- Mahlstein
- 8
- Mahlspalt
- 9
- Mahlspalt
- 10
- Gehäusering
- 11
- Gehäusebasis
- 12
- Austragsboden
- 13
- Antriebsflansch
- 14
- Gehäusedeckel
- 15
- Zylinderteil
- 16
- Kolben
- 17
- Kolbenabschnitt
- 18
- Kolbenabschnitt
- 19
- Kolbenwand
- 20
- Kolbenwand
- 21
- Einfahrausnehmung
- 22
- Ringabschnitt
- 23
- Austragsspalt
- 24
- Austragsrinne
- 25
- Austragselement
- 26
- Übergang
- 26'
- Trennbereich
- 27
- Ausblasdüsen
- 28
- Ausblasdüsen
- 29
- Stützring
- 30
- Leitungswege
- 31
- Kolbenführungsring
- 32
- Ringvorsprung
- 33
- Druckraum
- 34
- Rand
- 35
- Leitung
- 36
- Anschlussstück
- 37
- Ringdichtung
- 38
- Ringdichtung
- 39
- Ringdichtung
- 40
- Rinnenanfangsbereich
- 41
- Rinnenendbereich
- 42
- Rinnenboden
- 43
- Tangentiallinie
- 44
- Begrenzung
- 45
- Öffnung
- 46
- Anschluss
- 47
- Anschluss
- 48
- Stirnwand
- 49
- Schraube
- 50
- Druckraum
- 51
- Kolbeninnenraum
- 52
- Anschlussstück
- 53
- Platte
- 54
- Leitung
- 55
- Bohrung
- 56
- Anschlussbohrung
- 57
- Bohrung
- 58
- Anschlussbohrung
- 59
- Lüftungskanal
- 60
- Spalt
- 61
- Austragsrinnenkammer
- 62
- Spaltende
- 63
- Begrenzungswand
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006042825
A1 [0052]
- - DE 102007017131 A1 [0053]
- - DE 102006042823 A1 [0053]