DE102006042650A1 - Luftbefeuchtungsanlage mit einer Entkeimungseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Um bei einer Luftbefeuchtungsanlage, bei der die zur Befeuchtung dienende Flüssigkeit im Kreis gepumpt wird, eine wirkungsvolle und einfach aufgebaute Entkeimungseinrichtung vorzusehen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass von der Druckseite der Pumpe mindestens ein erster Leitungsabschnitt zu der Entkeimungseinrichtung und ein zweiter Leitungsabschnitt zu dem Sammelbecken für die Flüssigkeit führt, wobei die Entkeimungsvorrichtung geodätisch höher als das Sammelbecken angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs angegebenen Art.
- Aus der
DE 102 56 849 A1 ist eine gattungsgemäße Luftbefeuchtungsanlage bekannt, bei der die Flüssigkeit, üblicherweise Wasser, aus einem am Boden des Luftbefeuchtungsraumes angeordneten Sammelbecken über eine Pumpe und eine Entkeimungsanlage zu Zerstäubereinheiten geführt wird. In derDE 102 56 849 A1 sind die Zerstäubereinheiten ein Becken mit einem siebförmigen Boden, so dass ein künstlicher Regen erzeugt wird, der von der Luft durchströmt wird. Über den Aufbau und die Funktion der Entkeimungsanlage werden keine Angaben gemacht. - Industrielle Luftbefeuchtungsanlagen erzielen eine feine Zerstäubung der Flüssigkeit, indem diese über Düsen dem Luftstrom mitgegeben wird. Üblicherweise sind in der Luftbefeuchtungsanlage noch Tropfenabscheider vorhanden, damit die zur Befeuchtung dienende Flüssigkeit nicht in anschließende Anlagenteile der Klimaanlage gelangt. Eine derartige Anordnung beschreibt beispielsweise die
DE 41 10 550 C2 . Hier wird zur Vermeidung der Keimbildung eine Zudosierung von Chemikalien vorgesehen - Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer Luftbefeuchtungsanlage, bei der die zur Befeuchtung dienende Flüssigkeit im Kreis gepumpt wird, eine wirkungsvolle und einfach aufgebaute Entkeimungseinrichtung vorzusehen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
- Erfindungsgemäß ist die Entkeimungsanlage im Bypass zum Flüssigkeitskreislauf geschaltet. Es wird ein Teil der den Zerstäubungseinheiten zugeführten Flüssigkeitsmenge über die Entkeimungseinrichtung geleitet. Aufgrund der geodätischen Höheranordnung der Entkeimungseinrichtung sind keinerlei Zusatzpumpen für die Entkeimung notwendig. Auch kann die Entkeimungseinrichtung als separate Einrichtung der Luftbefeuchtungsanlage zugestellt werden und im Bedarfsfall gegen eine neue leicht ausgetauscht werden, so dass eine Reinigung und/oder Reparatur der Entkeimungsanlage einfach möglich ist, ohne dass die gesamte Luftbefeuchtungsanlage dafür länger still gesetzt werden müsste. Damit erhöht sich die Verfügbarkeit der Anlage.
- Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
- Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 beschreibt eine einfach aufgebaute Entkeimungseinrichtung, die keinerlei mechanische Teile aufweist. Sie ist somit verschleißunanfällig und preiswert in der Wartung und im Unterhalt.
- Durch die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 wird mit einfachen Mitteln ein Behandlungsraum geschaffen, in dem genügend Flüssigkeit verharrt, damit die Entkeimung wirksam wird.
- Eine besonders vorteilhafte Entkeimung beschreibt die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5. Hierbei wird auf jegliche Chemikalie verzichtet. Trotzdem werden mehr als zufrieden stellende Ergebnisse erzielt.
- Durch die Weiterbildung nach Anspruch 6 wird eine gezielte Umströmung der Anoden durch die zu entkeimenden Flüssigkeit erlangt.
- Da immer eine geringe Menge Flüssigkeit verbraucht wird, ist die Weiterbildung nach Anspruch 7 vorteilhaft.
- Die Weiterbildung nach Anspruch 8 bewirkt ein selbstständiges Entleeren der Entkeimungsanlage bei Stillstand der Anlage. Hierbei muss der Gleichrichter für die Anoden nicht ausgeschaltet werden, da bei leerem Entkeimungsbehälter kein Stromfluss aufgrund der fehlenden Flüssigkeit auftritt. Damit ist auch keine Einbindung der Anodensteuerung in die Anlagensteuerung notwendig. Ein weiterer Vorteil der Düse besteht darin, dass durch sie während des Betriebes der Anlage immer eine Teilmenge der Flüssigkeit aus der ersten Kammer über die zweite Kammer zum Sammelbecken fließt, so dass ein regelmäßiger mehrfacher kompletter Flüssigkeitsaustausch stattfinden kann, der eine Konzentration von Keimen und andere Stoffen in der ersten Kammer ausschließt.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es stellen dar:
-
1 eine schematisierte Darstellung der erfindungsgemäßen Anlage im Betrieb; -
2 einen schematisierten Querschnitt durch die erfindungsgemäße Entkeimungsanlage; -
3 die schematisierte Anlage nach1 im Stillstand. - In
1 ist schematisiert eine Luftbefeuchtungsanlage1 im Betrieb dargestellt. Sie besteht aus einem Gehäuse2 , in dem mehrere Reihen und Spalten von Zerstäubereinheiten3 angeordnet sind, die im vorliegenden Beispiel als Zerstäubungsdüsen ausgebildet sind. Die Zerstäubungsdüsen jeder Spalte sind über eine gemeinsame Versorgungsleitung4 miteinander verbunden. Alle Versorgungsleitungen4 sind an einer zentralen Zuführleitung5 angebunden. - Das Gehäuse
2 ist Teil einer nicht weiter dargestellten Lüftungsanlage, in der Luft behandelt wird, bevor sie in den zu belüftenden Raum gelangt. Alle zum Betrieb einer derartigen Anlage notwendigen Apparaturen, mit Ausnahme der weiter unten beschriebenen Entkeimungseinrichtung sind allgemein bekannt und werden deshalb nicht näher erläutert. - Überflüssige Befeuchtungsflüssigkeit sammelt sich in einem Sammelbecken
6 , das am Boden des Gehäuses2 angeordnet ist. Von dort wird sie über eine Pumpe7 , die auch eine Hochdruckpumpe sein kann, in die Leitung5 gefördert. - Eine erfindungsgemäße Entkeimungseinrichtung
8 ist als separater Behälter8.1 neben der Luftbefeuchtungsanlage1 angeordnet. Sie ist über Leitungen in den Kreislauf der Befeuchtungsflüssigkeit im Nebenschluss eingebunden. - Der Behälter
8.1 der Entkeimungsanlage8 weist zwei Kammern9 und10 auf, die durch eine Trennwand11 voneinander getrennt werden. In die Kammer9 münden in diesem Beispiel zwei erste Leitungsabschnitte12 , die an jeweils an der Druckseite der Pumpe7 über handelsübliche und nicht näher bezeichnete Absperrorgane angeschlossen sind. Hierbei müssen sie nicht notwendiger Weise von der Zuführleitung5 abzweigen. Sie können auch aus den Versorgungsleitungen4 abzweigen oder anstelle von zwei Zerstäubungsdüsen eingesetzt werden, wie im vorliegenden Beispiel. - Anstelle zweier erster Leitungsabschnitte
12 kann auch nur eine Leitung eingesetzt werden, deren Leitungsquerschnitt entsprechend dimensioniert ist. - Vom Boden
8.2 der zweiten Kammer10 führt ein zweiter Leitungsabschnitt13 in das Sammelbecken6 . Sinnvoller Weise mündet der zweite Leitungsabschnitt13 in dem Sammelbecken6 auf der der Saugseite der Pumpe7 gegenüberliegenden Seite. Damit wird eine optimale Durchströmung des Sammelbeckens6 mit entkeimter Befeuchtungsflüssigkeit erzielt. - Der Boden
8.2 verläuft schräg zum zweiten Leitungsabschnitt13 , so dass die Kammer10 leer laufen kann, wenn keine Befeuchtungsflüssigkeit nachströmt. - Weiterhin sind in der ersten Kammer
9 zwei Anoden14 und15 angeordnet, die elektrisch mit einer Gleichrichtereinheit16 verbunden sind. - In
2 ist die Entkeimungseinrichtung8 näher dargestellt. - Wie in
2 sichtbar, ist in der Trennwand11 , die die beiden Kammern9 und10 trennt und als Überlauf ausgebildet ist bzw. eine Überlauföffnung20 aufweist, am unteren Ende auf Höhe des Bodens8.3 der Kammer9 eine kleine Düse17 angeordnet. Auch hier ist der Boden8.3 schräg zur Düse17 hin verlaufend ausgebildet, damit auch hier die Kammer9 leer laufen kann, wenn keine Befeuchtungsflüssigkeit mehr zuströmt. - Weiterhin ist in
2 sichtbar, dass der erste Leitungsabschnitt12 in seinem Ausströmbereich18 eine Mehrzahl von Ausströmöffnungen19 aufweist, die derart gerichtet sind, dass eine gezielte Strömung auf die Anode14 erfolgt. Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, wenn die Anode14 eine Kupferanode und die Anode15 eine Edelstahlanode ist. Beide Anoden sind über nicht dargestellte elektrische Leitungen an einen Gleichrichter angeschlossen. - Die in der Kammer
9 entkeimte Flüssigkeit läuft über die bzw. durch die Überlauföffnung20 in der Trennwand11 in die Kammer10 und von dort über den zweiten Leitungsabschnitt13 in das Sammelbecken6 . Parallel hierzu läuft über die Düse17 eine Teilmenge der Befeuchtungsflüssigkeit aus der ersten Kammer9 über die zweite Kammer10 in das Sammelbecken6 . Damit ist ein regelmäßig ein mehrfach kompletter Befeuchtungsflüssigkeitsaustausch gewährleistet. Somit wird die Konzentration von Keimen und anderen Stoffen im Bereich der Kammer9 ausgeschlossen. - In
3 ist die Luftbefeuchtungsanlage außer Betrieb dargestellt. In diesem Fall ist die Pumpe7 abgeschaltet. - Aufgrund der Düse
17 und der geodätisch höher als das Sammelbecken6 liegenden Entkeimungseinrichtung8 sowie der schräg verlaufenden Böden8.2 und8.3 läuft die Kammer9 über die Kammer10 und diese wiederum über den zweiten Leitungsabschnitt13 leer. Damit ist keine Flüssigkeit zwischen den Anoden mehr vorhanden, so dass auch kein Strom mehr fließt. Die Anoden selbst müssen nicht vom Strom getrennt werden. Ebenfalls muss die Anodensteuerung nicht in die Anlagensteuerung eingebunden werden. - Wird die Anlage wieder in Betrieb genommen, so wird die Pumpe
7 eingeschaltet. Damit fördert sie aus dem Sammelbecken6 über die Leitung5 und die Verbindungsleitungen4 die Befeuchtungsflüssigkeit zu den Zerstäu bungseinrichtungen3 . Gleichzeitig werden die ersten Leitungsabschnitte12 mit Flüssigkeit gefüllt, so dass ebenfalls die Flüssigkeit in der Kammer9 gesammelt wird und zwar solange, bis sie an der Trennwand11 überlaufen kann in die Kammer10 , da der Zulauf an Befeuchtungsflüssigkeit größer sein muss als durch die Düse17 abfließen kann. Von dort strömt sie selbsttätig wieder zurück in das Sammelbecken6 und wird weiter umgepumpt. - Verbrauchte Befeuchtungsflüssigkeit wird in an sich bekannter Weise über ein Schwimmerventil oder durch Messsonden gesteuerte Ventile dem Sammelbecken
6 zugeführt.
Claims (8)
- Luftbefeuchtungsanlage mit einer Entkeimungseinrichtung zum Befeuchten von Raumluft, insbesondere für industriell genutzte Räume wie Lackierhallen etc., bestehend aus einem Gehäuse, durch das die zu behandelnde Luft geleitet wird, aus in dem Gehäuse angeordneten Zerstäubereinheiten für die Befeuchtungsflüssigkeit, aus einem im Gehäuseboden angeordneten Sammelbecken für die Befeuchtungsflüssigkeit, das über eine Pumpe und Leitungen mit den Zerstäubereinheiten verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass von der Druckseite der Pumpe (
7 ) mindestens ein erster Leitungsabschnitt (12 ) zu der Entkeimungseinrichtung (8 ) und ein zweiter Leitungsabschnitt (13 ) zu dem Sammelbecken (6 ) führt, wobei die Entkeimungseinrichtung (8 ) geodätisch höher als das Sammelbecken (6 ) angeordnet ist. - Luftbefeuchtungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkeimungseinrichtung (
8 ) aus flüssigkeitsseitig zwei Kammern (9 ,10 ) besteht, wobei zur Trennung zwischen den Kammern (9 ,10 ) eine als Überlauf dienende Trennwand (11 ) vorgesehen ist. - Luftbefeuchtungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Leitungsabschnitt (
12 ) in der ersten Kammer (9 ) mündet und der zweite Leitungsabschnitt (13 ) zum Sammelbecken (6 ) aus der zweiten Kammer (10 ) abzweigt. - Luftbefeuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Kammer (
9 ) zwei Anoden (14 ,15 ) zur Entkeimung vorgesehen sind. - Luftbefeuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anode (
14 ) aus Kupfer und die andere Anode (15 ) aus Edelstahl besteht. - Luftbefeuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausströmbereich (
18 ) des ersten Leitungsabschnitts (12 ) in der ersten Kammer (9 ) mindestens eine auf die benachbarte Anode (14 ) gerichtete Ausströmöffnung (19 ) aufweist. - Luftbefeuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Sammelbecken (
6 ) eine Nachfüllleitung für die Befeuchtungsflüssigkeit mündet. - Luftbefeuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Boden der ersten Kammer (
9 ) in der Trennwand (11 ) eine Düse (17 ) vorgesehen ist.
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