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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem bewegbar angeordneten
Spoilerelement.
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Derartige
Fahrzeuge sind bekannt und es ist üblich, insbesondere bei relativ
sportlichen Kraftfahrzeugen, ein derartiges Spoilerelement am Heckbereich
des Fahrzeugs auszubilden. Darüber
hinaus ist es bei derartigen Fahrzeugen bekannt, dass dieses Spoilerelement
abhängig
von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs öffnet und schließt und dadurch
eine Wärmeabfuhr
des sich im Inneren des Fahrzeugs befindlichen erwärmten Antriebsaggregats,
insbesondere eines Motors, ermöglicht
wird. Ein üblicherweise mit
einem Gitter versehenes Spoilerelement weist jedoch den Nachteil
auf, dass sowohl während
der Fahrt als auch im Stand des Fahrzeugs Wärme austreten kann. Insbesondere
im Stand des Fahrzeugs oder bei stillstehendem Fahrzeug mit laufendem
Motor kann es daher vorkommen, dass sich ein anderer Verkehrsteilnehmer
durch die austretende Hitze verletzt. Insbesondere dann, wenn sich
jemand bewusst oder unbewusst an das Fahrzeug im Bereich dieses Spoilerelements
anlehnt oder ein Körperteil
dort aufstützt,
können
sich dadurch Verletzungen, insbesondere Verbrennungen, ergeben.
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So
zeigt die
DE 40 09
385 A1 ein Kraftfahrzeug mit einer im Heckbereich angeordneten
Luftleitvorrichtung, die mittels einer Verstelleinrichtung von einer
eingefahrenen Ruhestellung in eine ausgefahrene Betriebsstellung
bewegbar ist und umgekehrt. Die Luftleitvorrichtung besteht aus
zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen, wobei das in Fahrtrichtung
hintenliegende Teil an seinem freien unteren Ende um eine ortsfeste
Drehachse schwenkbar gelagert ist und das andere Teil in einer aufbauseitig
angeordneten Führungseinrichtung
verschiebbar gelagert ist. In der Ruhestellung verläuft die
Luftleitvorrichtung zumindest abschnittsweise außenhautbündig, während sie in der Betriebsstellung
aus ihrer außenhautbündigen Stellung
verschoben ist und dabei einen Einströmquerschnitt zur Kühlung einer
heckseitig angeordneten Brennkraftmaschine freigibt.
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Nachteilig
ist hier jedoch, dass das Spoilerelement einen zur Belüftung der
Brennkraftmaschine mit Außenluft
dienenden Einströmquerschnitt
freigibt. Die an dem Einströmquerschnitt
entlang strömende kühle Außenluft
kann bei einer derartigen Anordnung allerdings nicht in ausreichendem
Maße zur
Brennkraftmaschine geführt
werden, was die Kühlleistung deutlich
mindert. Weiterhin ist auch hier die Verletzungsgefahr durch heiße Bauteile
der Brennkraftmaschine erheblich, da die Luftleitvorrichtung in
der Betriebsstellung den Einströmquerschnitt
nicht mehr überdeckt
und diesen so von außen
leicht zugänglich macht.
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Daher
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug mit einem
bewegbaren Spoilerelement zur Entlüftung eines Motorraums zu schaffen, bei
dem die Verletzungsgefahr im Bereich des Spoilerelements gemindert
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Fahrzeug, welches die Merkmale nach Patentanspruch
1 aufweist, gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßes Fahrzeug
umfasst ein bewegbar angeordnetes Spoilerelement. Das Spoilerelement
ist mit einem weiteren Entlüftungselement
gekoppelt, welches zur Entlüftung
eines wärmebelasteten
Luftraums des Fahrzeugs ausgebildet ist und welches abhängig von
der Bewegung des Spoilerelements betätigbar ist und wobei das Entlüftungselement
eine Entlüftungsklappe
ist, welche zur Abdeckung eines Luftaustrittsbereichs des Luftraums ausgebildet
ist. Dieser Luftaustrittsbereich ist in der Wärmeabschirmungseinrichtung
ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung eines Spoilerelements und
eines weiteren zusätzlichen
Entlüftungselements
kann das oben genannte Problem behoben werden. Insbesondere bei
stillstehendem Fahrzeug kann dadurch verhindert werden, dass sich
Personen im Bereich des Spoilerelements verletzen.
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Bevorzugt
ist der Luftraum zwischen einer durch den Betrieb des Fahrzeugs
wärmebelasteten Fahrzeugkomponente
und einer Wärmeabschirmungseinrichtung
ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung kann die Fahrzeugkomponente
bereits grundsätzlich
durch die Wärmeabschirmungseinrichtung
gekapselt werden und ein Wärmeaustritt
verhindert oder lediglich gezielt erfolgen. Insbesondere benachbart
zu der Fahrzeugkomponente angeordnete weitere Bauteile des Fahrzeugs
können
dadurch vor einer Überhitzung
geschützt
werden. Darüber
hinaus kann auch insbesondere benachbart zu dem Spoilerelement eine
erste Wärmeabschirmung
nach außen hin
erreicht werden.
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Bevorzugt
ist die wärmebelastete
Fahrzeugkomponente ein Abgas führendes
Element des Fahrzeugs. Als Abgas führendes Element oder Abgasanlage
werden prinzipiell alle Elemente verstanden, welche sich anschließend an
einen Motor, insbesondere eine Brennkraftmaschine, des Fahrzeugs
bis zu einem Endrohr, aus dem das Abgas austritt, erstrecken. Somit
zählen
auch beispielsweise Krümmer, Katalysator
und Endschalldämpfer
zu der Abgasanlage und werden jeweils als Abgas führende Elemente
bezeichnet.
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Bevorzugt
ist zumindest ein Endschalldämpfer
einer Abgasanlage durch die Wärmeabschirmungseinrichtung
abgeschirmt.
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Die
Wärmeabschirmungseinrichtung
umgibt das Abgas führende
Element zumindest bereichsweise, wobei die Wärmeabschirmungseinrichtung bevorzugt
haubenartig ausgebildet ist.
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Bevorzugt
ist diese haubenartige Ausgestaltung so angeordnet, dass sie von
oben auf das Abgas führende
Element aufgesetzt ist. Insbesondere ein Wärmeaustritt nach oben kann
dadurch verhindert oder gezielt gesteuert werden.
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Das
Entlüftungselement
ist bevorzugt an der den Luftraum begrenzenden Wand angelenkt. Durch eine
Gelenkverbindung kann eine mechanisch stabile und dennoch leichtgängige Verbindung
geschaffen werden. Die Bewegbarkeit des Entlüftungselements kann dadurch
sehr hoch gehalten werden.
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Bevorzugt
ist der Luftaustrittsbereich nach oben hin orientiert und benachbart
zum Spoilerelement, insbesondere unmittelbar unterhalb des Spoilerelements,
angeordnet.
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Das
Entlüftungselement
ist in bevorzugter Weise zumindest zweiteilig ausgebildet, wobei
die beiden Teilelemente relativ zueinander bewegbar sind. Insbesondere
ist vorgesehen, dass die beiden Teilelemente aneinander angelenkt
sind und somit durch ein Gelenk oder ein Scharnier miteinander verbunden
sind. Durch eine derartige Ausgestaltung kann die mechanische Kopplung
zwischen dem Spoilerelement und dem Entlüftungselement im Hinblick auf
die jeweiligen Bewegungen, die diese beiden Elemente durchführen, besonders
effektiv und zuverlässig
ausgebildet werden.
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Das
Spoilerelement kann abhängig
von der Fahrzeuggeschwindigkeit geöffnet und geschlossen werden.
Es kann vorgesehen sein, dass das Spoilerelement erst dann geöffnet wird,
wenn das Fahrzeug einen ersten Geschwindigkeitsschwellwert übersteigt.
Wird dieser Geschwindigkeitsschwellwert wieder unterschritten, wird
das Spoilerelement automatisch wieder geschlossen.
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Die
Kopplung zwischen dem Spoilerelement und dem Entlüftungselement
ist vorzugsweise so vorgesehen, dass das Entlüftungselement geöffnet wird,
wenn das Spoilerelement geöffnet
wird. Ebenso ist es vorteilhaft, dass das Entlüftungselement geschlossen wird,
wenn das Spoilerelement geschlossen wird. Die beiden Elemente führen somit
gleichgerichtete Bewegungen im Hinblick auf das Öffnen und das Schließen aus.
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Bevorzugt
ist das Entlüftungselement
geschlossen, falls das Fahrzeug einen Geschwindigkeitsschwellwert
unterschreitet. Insbesondere ist das Entlüftungselement geschlossen,
wenn das Fahrzeug stillsteht. Dieser geschlossene Zustand wird bei einem
Stillstehen des Fahrzeugs sowohl bei abgestell tem Motor als auch
bei einem gestarteten Motor durchgeführt. Dadurch kann verhindert
werden, dass Hitze im Bereich des Spoilerelements austritt und sich
Personen durch diese austretende Hitze verletzen können. Da
dies insbesondere dann der Fall sein kann, wenn Personen das Fahrzeug
im Bereich des Spoilerelements berühren oder relativ nahe dazu
positioniert sind, ist es besonders effektiv, das Entlüftungselement
zu schließen,
wenn das Fahrzeug stillsteht. Ein Hitzeaustritt kann dadurch verhindert
werden.
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Bevorzugt
ist das Entlüftungselement
unmittelbar unter dem Spoilerelement angeordnet.
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Durch
das Entlüftungselement
und die Kopplung zum Spoilerelement kann durch die Bewegung des
Spoilerelements das Entlüftungselement
mechanisch so gesteuert werden, dass insbesondere die Wärmeabschirmungseinrichtung
während
der Fahrt des Fahrzeugs entlüftet
und somit die sich im wärmebelasteten
Luftraum bildende Hitze abströmen
kann. Im Stand des Fahrzeugs ist dieses Entlüftungselement stets geschlossen,
wodurch ein Hitzeaustritt aus dem wärmebelasteten Luftraum verhindert
werden kann und somit die Verletzungsgefahr für Personen im Bereich des Spoilerelements
verhindert werden kann.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs
in einem ersten Betriebszustand; und
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2 eine
schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs
in einem zweiten Betriebszustand.
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In
den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
eine Schnittdarstellung durch einen Heckbereich 1 eines
Fahrzeugs. Das Fahrzeug ist mit einem Mittelmotor ausgebildet und
ein Antriebsaggregat (nicht dargestellt) des Fahrzeugs erstreckt sich
zumindest bereichsweise in diesen Heckbereich 1.
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An
einer Oberseite 2 des Heckbereichs 1 ist ein Spoilerelement 3 bewegbar
angeordnet. Das Spoilerelement 3 umfasst ein Gitter 31,
durch welches Luft ausströmen
kann.
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Im
Inneren des Heckbereichs 1 ist eine Abgasanlage 4 angeordnet,
welche im Ausführungsbeispiel
zumindest bereichsweise unterhalb des Spoilerelements 3 positioniert
ist.
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Die
Abgasanlage 4 ist bereichsweise durch eine Wärmeabschirmungseinrichtung 5 abgedeckt. Die
durch die beiden schematisch gezeigten Striche gekennzeichnete Wärmeabschirmungseinrichtung 5 ist
haubenförmig
ausgebildet und ist quasi haubenartig über die Abgasanlage 4 gestülpt.
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Durch
diese Wärmeabschirmungseinrichtung 5 wird
die als wärmebelastete
Fahrzeugkomponente angeordnete Abgasanlage 4, welche zur
Führung
von Abgas, welches durch einen Motor des Fahrzeugs erzeugt wird,
ausgebildet. Somit kann durch diese Wärmeabschirmungseinrichtung 5 verhindert
werden, dass die von der Abgasanlage 4 abgestrahlte Wärme an benachbarte
Funktionskomponenten des Fahrzeugs übertragen wird und diese in ihrer
Funktion beeinträchtigt
oder beschädigt.
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In
einer Region des Heckbereichs 1, welche zwischen der Abgasanlage 4 und
dem Spoilerelement 3 ausgebildet ist und durch einen Luftraum 6 gekennzeichnet
ist, sammelt sich die von der Abgasanlage 4 abgestrahlte
Wärme bevorzugt.
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Dieser
Luftraum 6 wird nach oben hin durch eine Wand 7 begrenzt.
Diese Wand 7 weist an ihrer dem Spoilerelement 3 zugewandten
Seite eine Öffnung 71 auf.
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Das
Spoilerelement 3 ist mit einem Entlüftungselement 8 mechanisch
gekoppelt. Das Entlüftungselement 8 ist
im Ausführungsbeispiel
zweiteilig ausgebildet und umfasst ein erstes Teilelement 81 sowie
ein zweites Teilelement 82. Das gesamte Entlüftungselement 8 ist über ein
erstes Gelenk 9 mit der Wand 7 verbunden und an
dieser angelenkt. Die beiden Teilelemente 81 und 82 sind
ebenfalls über
ein weiteres Gelenk 10 miteinander verbunden und daher
relativ zueinander bewegbar. Das Entlüftungselement 8 ist
im Ausführungsbeispiel
unmittelbar unterhalb des Spoilerelements 3 angeordnet
und so positioniert, dass das erste Teilelement 81 zum
Abdecken der Öffnung 71 der
Wand 7 angeordnet ist.
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In
der gezeigten Darstellung gemäß 1 ist eine
Betriebssituation des Fahrzeugs gezeigt, in der das Fahrzeug stillsteht.
Die sich im Luftraum 6 bildende Hitze, welche aufgrund
des laufenden Motors oder aufgrund des nach einer Fahrt des Fahrzeugs
gerade abgestellten Motors gebildet wird, ist in Form der Luftströmung L dargestellt.
Aufgrund der nach oben steigenden Hitze ist insbesondere in diesem
Luftraum 6 eine besondere Erwärmung vorhanden. Um nun verhindern
zu können,
dass diese Hitze ungehindert nach außen tritt und insbesondere
durch das Gitter 31 des Spoilerelements 3 nach
außen
tritt, ist in diesem stillstehenden Zustand des Fahrzeugs das Entlüftungselement 8 geschlossen
und die Öffnung 71 durch
das erste Teilelement 81 abgedeckt. Ein derartiger Austritt
der Hitze im Luftraum 6 kann dadurch verhindert werden.
Im Bereich des Spoilerelements 3 befindliche Personen,
welche sich beispielsweise auf dem Spoilerelement 3 oder
benachbart dazu mit einer Hand aufstützen, werden durch diese Ausgestaltung
nicht verletzt, da ein Hitzeaustritt verhindert werden kann.
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Das
Entlüftungselement 8 ist
mit dem Spoilerelement 3 mechanisch so gekoppelt, dass
bei einem Öffnen
des Spoilerelements 3 auch das Entlüftungselement 8 geöffnet wird.
Dies ist in 2 schematisch gezeigt. In 2 ist
eine zweite Betriebssituation des Fahrzeugs dargestellt, in der
sich dieses mit einer Geschwindigkeit größer einem Geschwindigkeitsschwellwert
bewegt. Um beim Fortbewegen des Fahrzeugs einen Hitzestau insbesondere
im Luftraum 6 verhindern zu können, wird mit dem Öffnen des
Spoilers 3 auch das Entlüftungselement 8 geöffnet und
die Hitze bzw. der Luftstrom L kann durch die Öffnung 71 nach außen strömen. Ein
derartiger Geschwindigkeitsschwellwert kann beispielsweise bei 80
km/h vorgegeben sein. Dieser Wert ist jedoch lediglich beispielhaft
und soll in seiner Wertangabe lediglich symbolisieren, dass das Öffnen des
Spoilerelements 3 und somit auch das Entlüftungselement 8 erst
dann erfolgt, wenn keine Person an der Außenseite des Spoilerelements 3 benachbart zu
diesem positioniert sein kann.