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Gegenstand
der Erfindung ist ein Behälter aus
Kunststoff, insbesondere Flaschenkasten, mit mindestens einem, mit
der Hand untergreifbaren Griffbereich, der zwei einander überlagerte
Teile aufweist, die über
eine integrale Kunststoffbrücke
mit kleiner Materialdicke zusammenhängen, wobei mindestens auf
einem Teil des Griffbereichs eine Deckschicht aus einem zweiten
Kunststoff vorgesehen ist, der sich von dem ersten Kunststoff der
Griffbereich-Teile unterscheidet.
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Der
erfindungsgemäße Behälter lässt sich besonders
bequem und ohne die Gefahr schmerzender Druckstellen an dem Griffbereich
bzw. mit zwei Händen
an zwei Griffbereichen fassen und tragen, selbst wenn er schwer
ist. Der Griffbereich lässt
sich sehr unproblematisch herstellen und mit angenehm großem Volumen
ausführen.
Aufgrund des Aufbaus des Griffbereichs besteht die Freiheit, den
Griffbereich mindestens in einem gewünschten Teil mit einem Material
auszuführen,
das sich für
die tragende Hand angenehm anfühlt.
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Flaschenkästen sind
ein weit verbreitetes Beispiel für
Kunststoffbehälter,
die im gefüllten
Zustand recht schwer sind und deshalb beim Tragen mit einer oder
mit zwei Händen
erhebliche Tragekräfte erfordern.
Man hat sich daher seit langer Zeit darum bemüht, den Griffbereich so auszubilden,
dass er für die
hebende bzw. tragende Hand eine genügend große Kraftübertragungsfläche bietet.
Ein erster Weg hierzu war die Verbreiterung (gemessen rechtwinklig zur
Erstreckungsebene der betreffenden Wand des Behälters) der Unterseite des Griffbereichs
unter Beibehaltung der im Interesse möglichst geringen Gewichts des
Flaschenkastens gebotener Kleinhaltung der sonstigen Wandstärke des
Flaschenkastens. Ein weiterer Weg war das Vorsehen von vertikal
verlaufenden, relativ dünnen
Rippen oder Lamellen an der Innenseite der betreffenden Wand des
Flaschenkastens, so dass die unteren Enden der Rippen bzw. Lamellen
in ihrer Gesamtheit eine Verbreiterung des Griffbereichs ergaben.
Außerdem
hat man damit gearbeitet, den Griffbereich als Hohlprofil auszubilden, um
auf diese Weise zu ei ner griffangenehmen Verbreiterung zu kommen.
Die Herstellung dieser Hohlprofile, typischerweise durch Einpressen
von Gas unter hohem Druck mit Hilfe einer Hohlnadel, ist jedoch aufwändig und
führt nicht
ganz selten zu Fehlerstellen.
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Man
hat auch bereits den Griffbereich eines Flaschenkastens doppelwandig
ausgeführt,
indem man zwei über
eine integrale Kunststoffbrücke
mit kleiner Materialdicke zusammenhängende Griffbereiche durch
Schwenken einander überlagert
hat (
DE 39 27 767 A1 ).
Dies hat die gewünschte
Verbreiterung – gemessen
rechtwinklig zur Ertstreckungsebene der betreffenden Wand des Flaschenkastens – erbracht,
aber das Kontaktgefühl
an der Hand beim Heben oder Tragen des vollen Flaschenkastens war nicht
perfekt, weil die einander überlagerten
Griffbereich-Teile
trotz Verrasterung in der überlagerten
Position immer noch leicht gegeneinander arbeiten konnten.
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Die
bei der Erfindung vorgesehene Deckschicht hat nicht nur das Potential,
gewünschtenfalls das
Volumen des Griffbereichs noch weiter zu steigern und dem Griffbereich
ein für
den Greifkontakt freundlicheres Material zu geben, sondern lässt sich auch
zur perfekten, gegenseitigen Verankerung der zwei Griffbereich-Teile nutzen.
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Das
Anspritzen weicheren Kunststoffs an zu greifende Teile eines Griffbereichs
eines Flaschenkastens ist bekannt (
DE 102 08 845 A1 ), aber nicht die Erreichung
der angesprochenen, kombinativen Effekte durch Vorsehen der Deckschicht
in Kombination mit dem Griffbereich aus zwei einander überlagerten
Griffbereich-Teilen.
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Nachfolgend
wird an den meisten Stellen von Griffbereich im Singular, insofern
konsistent mit dem Merkmal "mit
mindestens einem Griffbereich" des Patentanspruchs
1, gesprochen. Es versteht sich jedoch, dass Behälter, insbesondere Flaschenkästen, in
vielen Fällen
zwei Griffbereiche, nämlich
für jede Hand
einen, besitzen. Auch vier Griffbereiche an den vier Außenwänden des
kastenförmigen
Behälters bzw.
Flaschenkastens sind möglich.
Der erfindungsgemäße Behälter ist
vorzugsweise im wesentlichen kastenförmig, aber man kann z.B. auch
einen zylindrischen Behälter
mit einem Griffbereich oder zwei Griffbereichen ausführen.
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Vorzugsweise
ist der Griffbereich an einer Umgrenzungswand des Behälters vorgesehen.
Alternativ ist bevorzugt, den Griffbereich im Innenraum des Behälters zu
positionieren, insbesondere in der Art, wie es für Flaschenkästen bereits bekannt ist. Dort
ragen im mittleren Bereich des Flaschenkastens zwei beabstandete
Stützen
nach oben, und im oberen Endbereich der Stützen sind diese durch den untergreifbaren
Griffbereich verbunden.
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Vorzugsweise
ist eine Klebverbindung oder eine Verrasterungsverbindung zwischen
den zwei Griffbereich-Teilen oder zwischen einem Griffbereich-Teil
und einem Nachbarbereich des Behälters vorhanden.
Derartige Verbindungen verhindern oder erschweren zumindest gegenseitige
Relativbewegungen der zwei Griffbereich-Teile beim Tragen des Behälters.
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Vorzugsweise
weist mindestens einer der Griffbereiche-Teile mindestens eine Vorragung
auf, über
die er mit dem anderen Griffbereich-Teil in Abstützkontakt ist. Bevorzugte Mittel
zur Verwirklichung der Vorragung sind rahmenförmiger Vorsprung, Stege, Noppen,
Rippen, Lamellen oder dergleichen. Über das gewählte Vorrage-Ausmaß der Vorragungen
hat man es auf einfache Weise in der Hand, die effektive Dicke des
Griffbereichs – gemessen
rechtwinklig zur Erstreckungsebene der betreffenden Wand, zu wählen, ohne
dass man die sonstige Wandstärke
der Griffbereich-Teile vergrößern müsste.
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Vorzugsweise
besitzt der Griffbereich dort, wo die Deckschicht vorgesehen ist,
eine Verankerungsstruktur für
die zweite Deckschicht. Bevorzugte Ausführungen der Verankerungsstruktur
sind Rillen, Riefen, Noppen, mindestens eine Aussparung bzw. Vertiefung,
mindestens eine Hinterschneidung, mindestens ein Durchbruch, und
Ausführung
als Wabenstruktur. Die Verankerungsstruktur soll das Aufbringen
der Deckschicht und deren dauerhafte Haftung an dem Griffbereich
sicherstellen.
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Man
kann den Bereich zwischen den Griffbereich-Teilen – abgesehen
von den angesprochenen Vorragungen – einfach frei lassen. Alternativ
kann man aber auch den Bereich zwischen den Griffbereich-Teilen
teilweise oder vollständig
mit dem zweiten Kunststoff füllen.
Das steigert die Stabilität
des Griffbereichs, allerdings um den gewissen Preis einer Gewichtssteigerung
des Behälter.
Eine teilweise oder vollständige
Kunststofffüllung
in dem genannten Zwischenbereich lässt sich besonders einfach
herstellen, wenn mindestens einer der Griffbereich-Teile mindestens
einen Durchbruch aufweist.
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Insgesamt
besonders rationell lässt
sich die Deckschicht durch Anspritzen des zweiten Kunststoffs an
die Vorstufe des endgültigen
Griffbereichs herstellen. Dies ist bevorzugt.
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Vorzugsweise überdeckt
die Deckschicht mindestens diejenigen Bereiche, wo – abgesehen von
der Kunststoffbrücke – der zweite
Griffbereich-Teil an den ersten Griffbereich-Teil angrenzt. Da der
erfindungsgemäße Griffbereich
zwei überlagerte Griffbereich-Teile
aufweist, gibt es Bereiche nicht unerheblicher Erstreckung, wo die
zwei Griffbereich-Teile aneinander angrenzen (in diesem Zusammenhang
bestehen in erster Linie diejenigen Angrenzbereiche im Zentrum der
Betrachtung, die bei Betrachtung des Griffbereichs von allen Seiten
her als Angrenzfuge zwischen den zwei Griffbereich-Teilen gesehen
werden; es geht weniger um diejenigen Gebiete, die sich weiter innen
als die von außen
erkennbare Angrenzungslinie befinden). Die angesprochene, bevorzugte Überdeckung
führt einerseits
dazu, dass die angesprochene Angrenzungslinie bzw. Angrenzungsfuge
nicht mehr sichtbar und nicht mehr fühlbar ist. Andererseits werden
Miniatur-Relativbewegungen der zwei Griffbereich-Teile perfekter
bekämpft.
Das Traggefühl
wird optimiert.
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Man
kann so weit gehen, dass die Deckschicht die zwei einander überlagerten
Griffbereich-Teile insgesamt einschließt oder mit Ausnahme eines
im Tragzustand oberen Endbereichs des Griffbereichs einschließt (letzteres
um die Stapelbarkeit des Behälters
beizubehalten, ohne Sondermaßnahmen,
wie z.B. dortige Zurücksetzung
des ersten Kunststoffs, zu vermeiden). Andererseits sind die Unterseite
und die dem Inneren des Behälters
zugewandte Seite des Griffbereichs für das Aufbringen der Deckschicht
funktionell am wichtigsten; die von der betreffenden Wand nach außen weisende
Seite des Griffbereichs kann man ohne weiteres häufig frei von der Deckschicht
halten, zumindest ab gewissem Abstand von der Unterseite des Griffbereichs.
Dies ist auch im Hinblick auf die Lebensdauer des Behälters von
Vorteil, da die Deckschicht an der Außenseite einer größeren Gefahr
der Beschädigung
unterliegt als an der Unterseite und der Innenseite.
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Vorzugsweise
ist dort, wo die Deckschicht endet, mindestens teilweise der erste
Kunststoff im Vergleich zu seiner anschließenden Oberfläche zurückgesetzt,
wobei der zweite Kunststoff in die Zurücksetzung reicht. Auf diese
Weise lässt
sich die Gefährt
des unbeabsichtigten Abschälens
der Deckschicht von dem restlichen Griffbereich minimieren.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen den
zwei Griffbereich-Teilen ein Datenträger, vorzugsweise RFID-Transponder,
positioniert. Erfindungsgemäß ist aufgefunden
worden, dass der Bereich zwischen den zwei Griffbereich-Teilen ein
perfekter Ort für
den Datenträger
ist. Hier befindet sich der Datenträger geschützt von äußeren Einflüssen wie Nässe, Schmutz, etc. und ist überdies
durch die Wände
der Griffbereich-Teile insbesondere gegen Stoß geschützt.
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Insbesondere
RFID-Transponder, angebracht an Handelsgegenständen, befinden sich aktuell
stark auf dem Vormarsch. Die im Transponder gespeicherten Daten,
z.B. Preis, Verfallsdatum, Hersteller etc., lassen sich drahtlos über gewisse
Entfernung auslesen, so dass man z.B. automatisches Erfassen für das Kassieren,
Lagerhaltung, etc., durchführen
kann. Der Transponder benötigt
keine eigene Energiequelle.
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Der
Datenträger
ist im Zwischenbereich des Griffbereichs nicht nur geschützt untergebracht,
sondern kann bei der Herstellung des Behälters auch besonders bequem
dorthin eingebracht werden.
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Man
kann den Datenträger
in den zweiten Kunststoff einbetten, wenn sich zweiter Kunststoff
in dem Zwischenbereich befindet. Alternativ kann man den Datenträger in einem
von dem zweiten Kunststoff freien Aufnahmeraum zwischen den zwei
Griffbereich-Teilen positionieren. Dies ist sogar bevorzugt, weil
man in diesem Fall insbesondere besonders preiswerte RFID-Transponder,
die weniger temperaturfest als teurere RFID-Transponder sind, einsetzen
kann. Besonders bevorzugt sind RFID-Transponder in Folienform, die
ihre Antenne in der Folie einge bettet enthalten. Der von dem zweiten
Kunststoff freie Aufnahmeraum bedeutet nicht zwangsläufig, dass
zwischen den zwei Griffbereich-Teilen überhaupt kein zweiter Kunststoff
vorhanden wäre;
einseitig oder mehrseitig von dem von zweitem Kunststoff freien
Aufnahmeraum können
sich Räume
befinden, die mit zweitem Kunststoff gefüllt sind.
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Vorzugsweise
ist der Aufnahmeraum an die Abmessungen des Datenträgers angepasst.
Der Aufnahmeraum kann z.B. eine mehr oder weniger vollständige Umrahmung
für den
Außenrand
des Datenträgers
bilden. Auch was die Dimensionierung des Aufnahmeraums in Richtung
der Dicke des Datenträgers
anlangt, kann man z.B. bei dem Aufnahmeraum das Vorragungsmaß der Vorragungen
soweit reduzieren, dass gerade schön der freie Aufnahmeraum verbleibt.
Ein angepasster Aufnahmeraum erleichtert das Einlegen des Datenträgers und
hält diesen
auf einfachste Weise an Ort und Stelle. Man kann aber auch noch
weiter gehen und zwischen dem Datenträger und einem der Griffbereich-Teile
eine Klebverbindung oder eine Verrasterungsverbindung vorsehen.
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Vorzugsweise
ist der erste Kunststoff ein Polyolefin, besonders bevorzugt im
wesentlichen HDPE (High Density Polyethylene) oder im wesentlichen
PP (Polypropylen) oder ein Blend mit den Hauptbestandteilen HDPE
und PP. Vorzugsweise ist der zweite Kunststoff ein thermoplastisches
Elastomer TPE oder ein Blend eines thermoplastischen Elastomers und
eines oder mehrerer Polyolefine. Unter den thermoplastischen Elastomeren
gibt es eine ganze Reihe von dem Durchschnittsfachmann bekannten
Materialien, welche die für
die Deckschicht günstigen
Eigenschaften (insbesondere Griff-sympathisch und dauerhaft) besitzen.
Dem Durchschnittsfachmann sind thermoplastische Elastomere bekannt,
welche sich gut verarbeiten lassen und insbesondere eine gute, dauerhafte
Bindung mit dem ersten Kunststoff eingehen, z.B. Polyether-Block-Amide.
Besonders bevorzugt ist ein zweiter Kunststoff, der fühlbar weicher
als der erste Kunststoff ist. Derartige zweite Kunststoffe sind
dem Durchschnittsfachmann bekannt.
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Vorzugsweise
sind diejenigen Bereiche einer Wand des Behälters (sei es Außenwand,
sei es Zwischenwand), die links und rechts von dem Griffbereich
Stützen
für diesen
bilden, als Hohlprofil und/oder als Rippenprofil ausgebildet. Dies
dient der Steigerung der Steifigkeit der Stützen, ohne mit vergrößerter Materialdicke
arbeiten zu müssen.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen eines
Behälters
aus Kunststoff, insbesondere eines Flaschenkastens, aufweisend folgende
Schritte:
erstes Spritzgießen
einer ersten Stufe des Behälters mit
einem ersten Kunststoff, wobei in einem Bereich, der in einem späteren Schritt
zu einem Griffbereich umgearbeitet werden soll, ein erster Griffbereich-Teil und
ein über
eine integrale Kunststoffbrücke
mit kleiner Materialdicke hiermit zusammenhängender, zweiter Griffbereich-Teil
geformt werden;
Heranschwenken des zweiten Griffbereich-Teils
an den ersten Griffbereich-Teil;
und Erzeugen einer Deckschicht
auf mindestens einem Teil des Griffbereichs durch zweites Spritzgießen mit
einem zweiten Kunststoff, der sich von dem ersten Kunststoff unterscheidet.
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Man
sieht, dass mit diesem Verfahren das Herstellen des Behälters auf
sehr einfache Weise erfolgt. Im Vergleich zum Herstellen von Behältern mit einwandigem
Griffbereich muss lediglich der heranzuschwenkende, zweite Griffbereich-Teil
mit angeformt werden und muss die Deckschicht erzeugt werden.
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Das
Erzeugen der Deckschicht kann insbesondere im gleichen Spritzgießwerkzeug,
wo die erste Stufe des Behälters
spritzgegossen worden ist, erfolgen, wobei lediglich mindestens
ein Schieber des Formwerkzeugs von dem Formling wegbewegt und ersetzend
mindestens ein anderer Schieber des Formwerkzeugs an den Formling
heranbewegt wird. Der ersetzende Schieber enthält einen oder mehrere Zuführkanäle für den zweiten
Kunststoff in den Formhohlraum für
die Deckschicht. Eine alternative Möglichkeit besteht darin, das
erste Spritzgießen
in einem ersten Formwerkzeug durchzuführen und das zweite Spritzgießen in einem
zweiten Formwerkzeug durchzuführen,
welches nur den mit der Deckschicht zu versehenden Bereich und anschließende Teilbereiche
der ersten Stufe des Behälters
(um auch dort einen geschlossenen Formhohlraum zu schaffen und seitliches
Austreten von flüssigem
Kunststoff zu verhindern) umschließt.
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Wenn
ein Datenträger,
insbesondere ein RFID-Transponder, in den Zwischenbereich zwischen
den zwei Griffbereich-Teilen eingebracht werden soll, geht man vorzugsweise
so vor, dass entweder vor Beginn des Heranschwenkens des zweiten Griffbereich-Teils
oder zumindest vor der Beendigung des Heranschwenkens des zweiten
Griffbereich-Teils der Datenträger
dem ersten Griffbereich-Teil oder dem zweiten Griffbereich-Teil
hinzugefügt
wird (beispielsweise durch eine Art Einklipsvorgang in den weiter
oben angesprochenen Aufnahmeraum).
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Es
wird betont, dass das erfindungsgemäße Verfahren eines oder mehrere
der Vorzugsmerkmale aufweisen kann, die vorstehend im Zusammenhang mit
dem Erzeugnis, nämlich
dem Behälter,
beschrieben worden sind. insofern werden hiermit entsprechende,
abhängige
Verfahrensansprüche
offenbart.
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Die
ursprünglichen
Patentansprüche
und die vorangehende Beschreibung enthalten – wie es durch die Sache erforderlich
war – an
einer ganzen Reihe von Stellen Ausdrucksweisen wie "mindestens ein" "mindestens teilweise" oder ähnlich. Es wird betont, dass
in vielen dieser Fälle
der Plural bevorzugt ist (typisches Beispiel mehrere Vorragungen
an den beiden Griffbereich-Teilen) und dass in vielen dieser Fälle die
nicht nur teilweise sondern die komplette Ausführung bevorzugt ist (typisches
Beispiel die komplette Angrenzungslinie zwischen dem ersten Griffbereich-Teil
und dem zweiten Griffbereich-Teil ist mit der Deckschicht überdeckt).
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Die
Erfindung und Vorzugsmerkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand
eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels noch näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Flaschenkastens;
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2 einen
Griffbereich des Flaschenkastens von 1 im Vertikalschnitt
längs II-II
in größerem Maßstab;
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3 einen
Schnitt analog demjenigen von 2, aber
darstellend einen Zwischenzustand während der Herstellung des Flaschenkastens
von 1;
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4 einen
Schnitt analog zu 2, aber darstellend einen späteren Zwischenzustand
als 3 während
der Herstellung des Flaschenkastens;
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5 einen
Schnitt längs
V-V in 1, darstellend einen Zwischenzustand während der
Herstellung des Flaschenkastens wie 3.
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In 1 ist
ein Flaschenkasten 2 aus Kunststoff gezeichnet. Der Flaschenkasten 2 ist
in Draufsicht rechteckig mit zwei äußeren Längs-Umgrenzungswänden 4 und
zwei größeren Quer-Begrenzungswänden 6.
In jeder der Quer-Umgrenzungswände 6 ist
eine im wesentlichen rechteckige Grifföffnung 8 vorhanden,
der Bereich oberhalb der Grifföffnung 8 ist
ein Griffbereich 10. In jeder der Längs-Umgrenzungswände 4 befindet
sich eine im wesentlichen rechteckige Öffnung 12. Die Öffnungen 12 sind normalerweise
nicht zum Hineingreifen gedacht, sondern dienen der Gewichtsersparnis
des Flaschenkastens. Im Inneren des Flaschenkastens 2 sind Trennwände 14 vorgesehen,
wodurch Aufnahmen 16 für
jeweils eine Flasche voneinander abgetrennt werden.
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Wenn
man sich die Trennwände 14 wegdenkt,
hat man einen kastenförmigen
Behälter
vor sich, der nicht mehr als Flaschenkasten spezialisiert ist. Ein
derartiger Behälter
könnte
auch mit einem oberen Deckel versehen sein. Auch bei einem derartigen
Behälter
ist es von Vorteil, zwei Griffbereiche 10 zum Anheben und
Tragen zu haben.
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Bei
dem in 1 hinteren Griffbereich 10 erkennt man,
dass er – gemessen
rechtwinklig zur Erstreckungsebene der Quer-Umgrenzungswand 6 – eine Dicke
D hat, die wesentlich größer als
die sonstige Wanddicke d des Flaschenkastens 2 ist.
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2 zeigt,
dass der Griffbereich 10 aus zwei Griffbereich-Teilen 20 und 22 aufgebaut
ist und zu einem Teil mit einer Deckschicht 24 versehen
ist. Der erste Griffbereich-Teil 20 und der zweite Griffbereich-Teil 22 hängen über eine
integrale Kunststoffbrücke 26 zusammen.
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3 zeigt
einen Zwischenzustand während der
Herstellung des Flaschenkastens 2, und zwar nach dem Spritzgießen des
Flaschenkastens 2, aber noch vor der Fertigstellung der
zwei Griffbereiche 10; dieser Zwischenzustand wird in der
Anmeldung als "erste
Stufe des Behälters" bezeichnet.
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Der
erste Griffbereich-Teil 20 hat im in 3 gezeichneten
Schnitt die Gestalt eines nach links offenen U, wobei der Vertikalschenkel 28 des
U wesentlich ausgedehnter als die Horizontalschenkel 30a und 30b ist.
Hinter und vor der Zeichenebene der 3 geht der
Vertikalschenkel 28 am Ende des Griffbereichs 10 in
die restliche Quer-Umgrenzungswand 6 über. Der obere Horizontalschenkel 30a und der
untere Horizontalschenkel 30b ragen beispielsweise für das 2-fache
bis 4-fache der Normalwandstärke
d von dem Vertikalschenkel 28 weg.
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In 3 erkennt
man ferner, dass der zweite Griffbereich-Teil 22, mit Ausnahme
von später
zu beschreibenden Rippen, im wesentlichen die Gestalt einer Platte
hat. In dem Zwischenzustand, der in 3 gezeichnet
ist, erstreckt sich der zweite Griffbereich-Teil 22 vom
freien Ende des unteren Horizontalschenkels 30b vertikal
nach unten und hängt über die bereits
angesprochene, integrale Kunststoffbrücke 26 mit diesem
zusammen.
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Der
erste Griffbereich-Teil 20 ist mit vertikalen, nach links
ragenden Rippen 40 versehen, und der zweite Griffbereich-Teil 22 ist
mit in dem Zwischenzustand der 3 ebenfalls
nach links ragenden, vertikalen Rippen 42 versehen. Die
Rippen 40 und 42 stehen "auf Lücke", so dass sie beim Schwenken des zweiten
Griffbereich-Teils 22 im Uhrzeigersinn kammartig ineinander
greifen (Übergang
von 3 zu 4). Die Rippen 40 und 42 sind
nur ein Beispiel für
Vorragungen an den Griffbereich-Teilen 20 und 22.
Hierfür
gibt es zahlreiche andere Alternativen, wie sie im allgemeinen Teil
der Beschreibung genannt sind.
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Wenn
man ausgehend von 3 den zweiten Griffbereich-Teil 22 um
180 Grad im Uhrzeigersinn schwenkt, entsteht der in 4 gezeichnete Zwischenzustand.
Der Griffbereich 10 hat jetzt eine Dicke D, die z.B. das
3-fache bis 4-fache der Normaldicke d beträgt. Es gibt eine sichtbare
Angrenzungslinie 44, wo der erste Griffbereich-Teil 20 aufhört und der
zweite Griffbereich-Teil 22 anfängt. Die Rippen 40 bzw. 42 liefern
eine Abstützung
gegen den jeweils anderen Griffbereich-Teil. Wenn man sich die Rippen 40 bzw. 42 wegdenkt,
gibt es einen freien Zwischenbereich 46 zwischen den Griffbereich-Teilen 20, 22.
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Außerdem wird
auf Noppen 48 aufmerksam gemacht, die sich auf der in 3 rechten
Oberfläche
des zweiten Griffbereich-Teils 22 und auf der unteren Oberfläche des
unteren Horizontalschenkels 30b befinden. Schließlich wird
auf Zurücksetzungen 50 bzw. 51 aufmerksam
gemacht, die sich an der freien Endoberfläche des oberen Horizontalschenkels 30a und
im unteren Endbereich der rechten Oberfläche des Vertikalschenkels 28 befinden.
Beispielhafte Durchbrechungen 53 zum Spritzgießen von
Kunststoff in den Raum zwischen den Griffbereich-Teilen 20 und 22 sind
eingezeichnet. Eine beispielhafte Verrasterung 55 zwischen
den Griffberich-teilen 20 und 22 ist eingezeichnet.
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Die
Herstellung des in 2 gezeichneten Endzustands des
Griffbereichs 10 des Flaschenkastens 2 läuft folgendermaßen ab.
Erst wird die in 3 gezeichnete, erste Stufe des
Flaschenkastens 2 durch Spritzgießen eines ersten Kunststoffs,
z.B. HDPE (high density polyethylene) hergestellt. Dann wird der
zweite Griffbereich-Teil 22 um im wesentlichen 180 Grad
im Uhrzeigersinn nach oben geschwenkt, was zum Zwischenzustand der 4 führt. Schließlich wird
durch Spritzgießen
eines zweiten Kunststoffs, z.B. thermoplastisches Elastomer, eine
Deckschicht 52 erzeugt, siehe 2. Die Deckschicht 52 überdeckt
die nach links weisende Oberfläche
des zweiten Griffbereich-Teils 22, die Kunststoffbrücke 26,
und die untere Oberfläche
des unteren Horizontalschenkels 30b. Außerdem reicht die Deckschicht 52 in
die Zurücksetzung 50 am
oberen Horizontalschenkel 30a und in die Zurücksetzung 51 am
unteren Ende der rechten Oberfläche
des Vertikalschenkels 28. Die Angrenzungslinie 44 zwischen dem
ersten Griffbereich-Teil 20 und dem zweiten Griffbereich-Teil 22 ist
von der Deckschicht 52 überdeckt.
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In 2 ist
die Deckschicht 52 mit von oben nach unten leicht zunehmender
Dicke und größerer Dicke
unterhalb des unteren Horizontalschenkels 30b gezeichnet.
Man kann auch mit überall
gleicher Dicke der Deckschicht 52 arbeiten.
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Außerdem wird
darauf aufmerksam gemacht, dass man alternativ auch nur mir Rippen 40 am
ersten Griffbereich-Teil 20 und ohne Rippen 42 am
zweiten Griffbereich-Teil 22 arbeiten kann. In diesem Fall
würde man
den Abstand der Rippen kleiner wählen;
die Abschützfunktion
bleibt gleich.
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Das
Spritzgießen
der ersten Stufe kann in einem ersten Formwerkzeug erfolgen, und
das Anspritzen der Deckschicht 52 kann in einem zweiten
Formwerkzeug erfolgen, welches lediglich den erforderlichen Bereich
des Flaschenkastens umschließt,
d. h. die Griffbereich-Teile 20 und 22 und die
anschließenden
Bereiche der Quer-Umgrenzungswand 6 in einem Ausmaß, welches
dortiges Austreten von flüssigem
Kunststoff verhindert. Alternativ kann man auch ohne Wechseln zu
einem zweiten Formwerkzeug arbeiten. In diesem Fall würde für die erste
Stufe gemäß 3 mit
einem ersten Paar von Schiebern des Formwerkzeugs gearbeitet. Anschließend käme ersetzend
ein zweites Paar von Schiebern zum Einsatz, mit dem der Formhohlraum
für die
Deckschicht 52 gebildet würde.
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3 soll
veranschaulichen, dass man z.B. durch lokal verringertes Vorragemaß 56 der
Rippen 40 (und zwar nur bei einer Teilanzahl der Rippen 40) dafür sorgen
kann, dass zwischen den Griffbereich-Teilen 20 und 22 ein
Aufnahmeraum 58 entsteht, in den sich ein Datenträger, vorzugsweise
ein RFID-Transponder 60, einfügen lässt. Sowohl die vertikale und
die horizontale Erstreckung des Aufnahmeraums 58 als auch
dessen Dicke 62 sind der Größe des RFID-Transponders 60 angepasst. Selbstverständlich sind
dort, wo der Aufnahmeraum 58 gebildet werden soll, keine
Rippen 42 an dem zweiten Griffbereich-Teil 22 vorhanden.