DE102006037799B4 - Vorrichtung zur Rezirkulation von Anodenabgasen einer Brennstoffzelle - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rezirkulation von Anodenabgasen einer Brennstoffzelle mit einem Rezirkulationsgebläse und wenigstens einer Strahlpumpe.
- Der Stand der Technik kennt derartige Anordnungen beispielsweise aus der
DE 102 51 878 A1 oder der im Wesentlichen inhaltsgleichenUS 6,800,390 B2 . In beiden Fällen erfolgt die Kombination einer Strahlpumpe (Jet pump, Ejektor) mit einem im Strömungsrichtung des Abgases davor geschalteten Rezirkulationsgebläse. Diese Gebläse bewegt dabei einen vergleichsweise großen Volumenstrom, nämlich das gesamt rezirkulierte Abgas. Damit benötigt das Gebläse vergleichsweise viel Bauraum. Ferner hat es eine hohe elektrische Leistungsaufnahme, welche als parasitäre Leistung den Gesamtwirkungsgrad des Brennstoffzellensystems schmälert.
Ebenso zeigt dieDE 102 51 878 A1 ein Ausführungsbeispiel, bei dem zur Rezirkulation von Anodenabgasen einer Brennstoffzelle mit einem Rezirkulationsgebläse und einer Strahlpumpe, der Anodenausgang mit dem Sauganschluss der Strahlpumpe verbunden ist und der Ausgang der Strahlpumpe mit dem Anodeneingang und dem Sauganschluss des Rezirkulationsgebläses verbunden ist. - Des Weiteren zeigt die
WO 2004/038838 A2 - Es ist die Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und eine energiesparende, hochflexible Vorrichtung zur Anodenrezirkulation in einem Brennstoffzellensystem zu schaffen.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
- Der Aufbau erlaubt den Einsatz eines sehr kleinen, kompakten, vergleichsweise leistungsschwachen Rezirkulationsgebläses. Dieses kann damit z.B. auch als kostengünstiges 12-Volt- Gebläse ausgebildet sein. Damit ermöglicht der Aufbau gemäß Anspruch 1 bereits eine gezielte Nutzung einer kostengünstigen und Bauraum sparenden aktiven Rezirkulation.
- Besonders vorteilhaft ist dabei die Weiterbildung der Erfindung mit wenigstens zwei parallelen Strahlpumpen gemäß Anspruch 2.
- Hierdurch werden ideale Verschaltungsvarianten mit einer oder zwei Strahlpumpen und/oder dem Gebläse für verschiedene Lastfälle möglich. Somit kann für alle denkbaren Lastanforderungen eine geeignete Verschaltungskombination ausgewählt werden, um die gezielte Nutzung der kostengünstigen und Bauraum sparenden aktiven Rezirkulation in verschiedenen Lastzuständen zu ermöglichen.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 3 ermöglicht es, den Ausgang des Rezirkulationsgebläses bei Bedarf mit einem zusätzlichen Abgasraum zu verbinden.
- Eine derartiger Abgasraum kann z.B. die Umgebung des Brennstoffzellensystems sein, oder auch ein geeigneter Raum, in welchem evtl. Restgase z.B. durch Katalysatoren in unschädliche Bestandteile umgesetzt werden können. Die erfindungsgemäße Verschaltung ermöglicht dabei die sehr schnelle Abgabe des unerwünschten Gases, z.B. beim Purgen, oder auch des gesamten Inhalts des Anodenkreislaufs, z.B. im Schadensfall, da das Rezirkulationsgebläse die Gase aktiv in den Bereich eines solchen Abgasraum fördert.
- Insbesondere bei der bevorzugten Anwendung der Vorrichtung in einem Brennstoffzellensystem für Kraftfahrzeuge sind alle oben genannten Vorteile von entscheidender Bedeutung. Energieeffizienz und kompakte Bauart sind dabei ebenso wichtig, wie eine möglichst ideale Anpassung an die bei Fahrzeugen typischerweise sehr hohen und sehr dynamischen Lastwechsel. Auch die Sicherheitsaspekte spielen natürlich in Fahrzeugen eine besonders wichtige Rolle, da Personen und System auf engsten Raum vereint sind, und da bei Fahrzeugen ein erhöhtes Unfallrisiko durch Außeneinwirkungen zu erwarten ist.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen und werden anhand der Zeichnung nachfolgend dargelegt.
- Dabei zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung einer möglichen Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. - In
1 ist eine Brennstoffzelle1 schematisch angedeutet. Die Brennstoffzelle1 besteht dabei aus einem Kathodenraum2 und einem Anodenraum3 , welche beispielsweise durch eine Protonen leitende Membran voneinander getrennt werden. Für die weitere Erläuterung der Erfindung ist dabei lediglich der Bereich des Anodenraums3 von Interesse, so dass hier auf den Kathodenraum2 nicht näher eingegangen wird. Im Bereich des Kathodenraums2 können aber sämtliche üblichen Aufbauten zur Versorgung des Kathodenraums2 mit einem sauerstoffhaltigen Medium, beispielsweise befeuchteter Luft, sowie zur Abführung eines Abgases aus dem Kathodenraum2 vorgesehen sein. - Die Zufuhr des für die Brennstoffzelle
1 genutzten Brennmittels, beispielsweise Wasserstoff, erfolgt über den Anodeneingang4 in den Bereich des Anodenraums3 . Unverbrauchtes Brennmittel gelangt dann über den Anodenausgang5 von dem Anodenraum3 in den Bereich von zwei Strahlpumpen6a ,6b . Diese beiden Strahlpumpen6a ,6b - grundsätzlich wäre hier auch nur eine Strahlpumpe denkbar - sind so mit dem Anodenausgang5 verbunden, dass das aus dem Anodenraum3 stammende Gas jeweils zu den Sauganschlüssen7a ,7b der beiden Strahlpumpen6a ,6b gelangt. - Die beiden Strahlpumpen
6a ,6b , welche typischerweise auch als Jetpump, Ejektor oder dergleichen bezeichnet werden, arbeiten dabei nach dem Prinzip eines Venturi-Rohrs, bei dem ein Treibstrahl aufgrund einer Querschnittsverengung seine Strömungsgeschwindigkeit erhöht und somit im Bereich der Querschnittsverengung einen zweiten Stoffstrom ansaugt. In dem hier dargestellten Aufbau sind die beiden Strahlpumpen6a ,6b von einem Treibstrahl angetrieben, welcher aus einer Speichereinrichtung8 stammt. Beim bevorzugten Betrieb der Brennstoffzelle1 mit Wasserstoff kann diese Speichereinrichtung8 insbesondere ein Drucktank sein, in dem der Wasserstoff als Brennmittel unter hohem Druck gespeichert wird. Typischerweise sind hier Drücke in der Größenordnung von200 bis800 Bar üblich. Der unter Druck stehende Wasserstoff wird aus der Speichereinrichtung8 durch eine Zuleitung9 typischerweise durch hier nicht dargestellte schaltbare Ventile oder dergleichen zu einem Druckregler10 geführt. Nach dem Druckregler10 erfolgt die Strömungsführung für den Treibstrahl in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel über zwei Zweige11a ,11b zu den jeweiligen Strahlpumpen6a ,6b . - Im oben bereits angedeuteten Fall einer einzigen Strahlpumpe würde selbstverständlich diese Verzweigung entfallen.
- In den beiden Zweigen
11a ,11b sind ferner Dosiereinrichtungen12a ,12b angeordnet, welche die mittels des Treibstrahls zu der jeweiligen Strahlpumpe6a ,6b geführte Menge an Brennmittel entsprechend dosieren. Über diese Dosierung kann somit sowohl die eine als auch die andere der beiden Strahlpumpen6a ,6b mit dem benötigten Volumenstrom betrieben werden. Durch diese Parallelverschaltung der beiden Strahlpumpen6a ,6b und der zusammengeführten Ausgänge13a , 13b der beiden Strahlpumpen6a ,6b kann das aus dem Anodenraum3 stammende Abgas mit neuem Brennmittel vermischt und zum Anodeneingang4 zurückgefördert werden. Aufgrund der beiden parallel geschalteten Strahlpumpen6a ,6b und den über die Dosiereinrichtungen12a ,12b zugeführte Treibstrahl kann sowohl die zugeführte Menge an Brennmittel als auch die Menge an rezirkuliertem Abgas entsprechend der typischerweise von den Lastanforderungen vorgegebenen Bedürfnissen der Brennstoffzelle1 eingestellt werden. - Der hier dargestellte Aufbau weist neben dieser Parallelschaltung von zwei Strahlpumpen
6a ,6b außerdem eine Verzweigung des zusammengeführten Rezirkulationsvolumens auf. So sind die zusammengeführten Ausgänge13a ,13b der beiden Strahlpumpen6a ,6b mit dem Anodeneingang4 einerseits und dem Sauganschluss14 eines Rezirkulationsgebläses15 andererseits verbunden. Das Rezirkulationsgebläse15 kann bei Bedarf, typischerweise elektromotorisch, angetrieben werden. Dessen Ausgang16 ist dabei über eine Verbindung17 mit einem Sauganschluss7b' einer der Strahlpumpen6b verbunden. Die Verbindung17 weist ferner ein Magnetventil18 auf, mittels welchem der Querschnitt der Verbindung freigegeben oder verschlossen werden kann. Über das Magnetventil18 kann der Ausgang16 des Rezirkulationsgebläses15 also bei Bedarf mit dem Sauganschluss7b' der einen Strahlpumpe6b verbunden werden. Zusätzlich kann der Ausgang16 des Rezirkulationsgebläses15 über eine weitere Verbindung19 mit einem Abgasraum20 verbunden werden. Auch diese Verbindung19 kann mittels eines Magnetventils21 in ihrem durchströmbaren Querschnitt freigegeben oder verschlossen werden. Neben Magnetventilen sind dabei auch andere geeignete Absperrventile, welche eine automatische Betätigung zulassen denkbar. Unter dem Abgasraum20 ist, wie bereits in der Beschreibungseinleitung ausgeführt, entweder die Umgebung des Brennstoffzellensystems direkt zu verstehen oder ein Raum, in welchem beispielsweise durch Katalysatoren die evtl. in dem Abgas enthaltenen Gase oder Gasgemische abgebaut und/oder auf ein ungefährliches Maß verdünnt werden. - Die Anordnung des Rezirkulationsgebläses
15 an der oben dargestellten Stelle ermöglicht es, dieses zur aktiven Rezirkulation des Anodenabgases nur bei unmittelbarem Bedarf zuzuschalten. Zusammen mit den beiden parallel geschalteten und über ihre Dosiereinrichtungen12a ,12b getrennt ansprechbaren Strahlpumpen6a ,6b lassen sich so geeignete Rezirkulationsvolumina für die jeweiligen Lastbedingungen der Brennstoffzelle über die beiden Strahlpumpen6a ,6b zunächst passiv und bei Bedarf durch aktive Unterstützung mittels Rezirkulationsgebläses einstellen. Damit kann bei einem kleinen kompakten - beispielsweise als kostengünstiges 12-Volt-Gebläse ausführbaren - Rezirkulationsgebläse15 eine aktive und sehr gute Anpassung an die jeweils vorliegenden Lastanforderungen der Brennstoffzelle1 erfolgen. Entgegen dem Stand der Technik wird dabei für den „primären“ Antrieb der Anodenrezirkulation der in der Speichereinrichtung8 ohnehin vorhandene Druck des Brennmittels durch die beiden Strahlpumpen genutzt. Das Rezirkulationsgebläse15 greift nur bei Bedarf gezielt ein. Die zu seinem Antrieb benötigte elektrische Leistung kann somit minimiert werden. - Der erfindungsgemäße Aufbau in
1 weist darüber hinaus einige Möglichkeiten auf, bei denen das Rezirkulationsgebläse genutzt werden kann, um Entleerungsvorgänge des Anodenraums, beispielsweise beim Abschalten der Brennstoffzelle oder beim Auftreten eines Notfalls, welcher ein Entfernen des im System befindlichen Wasserstoffs erforderlich macht, zu unterstützen. Anders als bei herkömmlichen Systemen, bei denen der Austrag lediglich über den Druck innerhalb des Anodenkreislaufs und des Anodenraums3 erfolgt, kann hier eine aktive Entleerung über das Rezirkulationsgebläse 15 bei geöffneten Magnetventil21 in den Abgasraum20 erfolgen. - Eine solche Entleerung kann neben der geschilderten Notfallproblematik auch beim Abschalten des Systems sinnvoll sein, da hier durch die Entlüftung/Entgasung mittels des Rezirkulationsgebläses
15 ein leeres und insbesondere trockenes Brennstoffzellensystem begünstigt wird, welches beim erneuten Starten bekanntermaßen entsprechende Vorteile hat, und welches bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts typischerweise nicht mehr einfriert. - Der geschilderte Aufbau ermöglicht also, sowohl während des Betriebs als auch in Notfällen sowie beim Starten bzw. Abschalten des Betriebs durch eine geeignete Kombination von betätigtem oder nicht betätigtem Rezirkulationsgebläse
15 und/oder jeweils zugeschalteten Strahlpumpen6a ,6b sowie entsprechend geöffneten Magnetventilen18 ,21 eine sehr flexible Nutzung. Insbesondere bei den hochdynamischen, von Temperatur- und Lastsprüngen geprägten Anforderungen, welche an ein Brennstoffzellensystem in Kraftfahrzeugen zu stellen sind, können durch den Aufbau gemäß der Erfindung entscheidende Vorteile ermöglicht werden.
Claims (7)
- Vorrichtung zur Rezirkulation von Anodenabgasen einer Brennstoffzelle mit einem Rezirkulationsgebläse und wenigstens einer von einem Treibstrahl eines unter Druck stehenden Brennmittels angetriebenen Strahlpumpe, wobei der Anodenausgang (5) mit dem Sauganschluss (7a, 7b) der wenigstens einen Strahlpumpe (6a, 6b) verbunden ist, und der Ausgang (13a, 13b) der wenigstens einen Strahlpumpe (6a, 6b) mit dem Anodeneingang (4) und dem Sauganschluss (14) des Rezirkulationsgebläses (15) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang (16) des Rezirkulationsgebläses (15) mit dem Sauganschluss (7b') der wenigstens einen Strahlpumpe (6b) verbindbar ist.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , gekennzeichnet durch wenigstens zwei parallele Strahlpumpen (6a, 6b) mit zusammengeführten Ausgängen (13a, 13b) anstelle der wenigstens einen Strahlpumpe, wobei der Anodenausgang (5) mit dem Sauganschluss (7a, 7b) beider Strahlpumpen (6a, 6b) verbunden ist, und wobei der Ausgang (16) des Rezirkulationsgebläses (15) mit dem Sauganschluss (7b') einer der Strahlpumpen (6b) verbindbar ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang (16) des Rezirkulationsgebläses (15) mit einem zusätzlichen Abgasraum (20) verbindbar ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 ,2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass die verbindbaren Verbindungen (17, 19) als Leitungselemente ausgeführt sind, welche jeweils ein Magnetventil (18, 21) zum Freigeben und/oder Verschließen eines Öffnungsquerschnitts derselben aufweist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsführung für den Treibstrahl der wenigstens einen Strahlpumpe (6a, 6b) in Strömungsrichtung vor der Strahlpumpe (6a, 6b) eine Dossiereinrichtung (12, 12b) aufweist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 2 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsführung für den Treibstrahl sich im Falle von wenigstens zwei Strahlpumpen (6a, 6b) in Strömungsrichtung vor diesen verzweigt, wobei jeder der Zweige (11a, 11b) eine Dossiereinrichtung (12a, 12b) aufweist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass als Brennmittel unter hohem Druck gespeicherter Wasserstoff dient, wobei die Zuleitung (9) des Wasserstoffs zu der wenigstens einen Strahlpumpe (6a, 6b) einen Druckregler (10) aufweist.
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