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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen einer Maschenware
mit einer Stricknadeln und wenigstens zwei Strickstellen enthaltenden Strickeinrichtung,
wobei jeder Strickstelle ein Streckwerk zum Erzeugen eines verzogenen
Faserverbandes vorgeordnet ist.
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Eine
Vorrichtung dieser Art ist durch die
WO 2004/079068 A2 Stand
der Technik. Dabei wird eine Maschenware nicht wie allgemein üblich aus
einem Garn, das der Strickeinrichtung zugeführt wird, erzeugt, sondern
direkt aus einem durch ein Streckwerk verzogenen Faserverband gestrickt.
Der Vorteil ist, dass durch das Verstricken eines im Wesentlichen
ungedrehten Faserverbandes mit nahezu parallelen Fasern ein extrem
weiches Gestrick mit sehr „weichem
Griff" und einem
entsprechend hohen Tragekomfort entsteht. Die Maschenware lässt sich
außerdem
sehr günstig
herstellen, da die Zwischenstufen des klassischen Garnerzeugungsprozesses, nämlich die
Garnbildung, das Aufspulen und gegebenenfalls das Umspulen umgangen
werden.
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Der
aus Stapelfasern bestehende Faserverband wird dabei entweder ungedreht
sofort den in der Strickstelle arbeitenden Stricknadeln zugeführt oder aber,
wenn das Streckwerk in gewisser räumlicher Distanz zu der Strickstelle
angeordnet ist, durch eine Dralleinrichtung mit einer gewissen Festigkeit
versehen, die ein Transportieren zur Strickstelle ermöglicht.
Da der Faserverband für
den Transport zur Strickstelle keine besonders hohe Festigkeit aufweisen
muss, ist eine geringe Drehung des Faserverbandes ausreichend. Diese
lässt sich
sehr gut durch Luftdüsen
in den Faserverband einbringen. Ist der Faserverband erst einmal
in der Strickeinrichtung zu der Maschenware verstrickt, so wird
die Festigkeit der Maschenware durch die Verschlingung des Faserverbandes
in den einzelnen Maschen gewährleistet.
Eine Drehung des Faserverbandes ist nicht mehr erforderlich, ganz
im Gegenteil führt
sogar die in üblichen
Maschenwaren enthaltene Garndrehung zu einem eher „harten
Griff" des fertigen
Gestrickes. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer Falschdralleinrichtung,
da sich die für
die Transportfestigkeit des Faserverbandes eingebrachte Drehung
beim Strickvorgang in der Strickstelle wieder auflöst. Es kann
auch vorgesehen sein, dem Faserverband im Streckwerk einen Hilfsfaden,
beispielsweise einen Elastanfaden zuzuführen, der den Transport des
Faserverbandes vom Streckwerk zur Strickstelle unterstützen und
auch die Eigenschaften der hergestellten Maschenware weiter gezielt
verbessern kann. Das beschriebene Verfahren wird auch als „Direktstricken" oder als „Spinnstricken" bezeichnet.
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Aus
der
WO 2004/079068
A2 ist es bekannt, mehrere Streckwerke zu einer Streckwerksgruppe zusammenzufassen
und durch einen gemeinsamen Antrieb anzutreiben. Die Ausgangswalzenpaare
der Streckwerke rotieren dadurch alle mit der selben Geschwindigkeit,
so dass auch die verzogenen Faserverbände mit gleicher Geschwindigkeit
geliefert werden. Versuche haben gezeigt, dass die mit einer derartigen
Vorrichtung erzeugte Maschenware oftmals in unerwünschter
Weise Ringel aufweist, die durch unterschiedlich geformte Maschen
verursacht werden und das fertige Gestrick ungleichmäßig aussehen
lassen. Hierdurch kann die Qualität der Maschenware vermindert
sein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Vorrichtung zum Herstellen
einer Maschenware zu verbessern, um eine Maschenware hoher Gleichmäßigkeit
erzeugen zu können.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die Geometrie des Verlaufs des verzogenen Faserverbandes in
einem Bereich vor jeder Strickstelle gleich ist, wobei sich der
Bereich ausgehend von der Strickstelle bis wenigstens zu dem letzten
aktiven Transportelement für
den verzogenen Faserverband erstreckt.
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Die
Anmelderin vermutet, dass bei der aus der
WO 2004/079068 A2 bekannten
Vorrichtung der unterschiedliche Verlauf benachbarter Faserverbände von
den Ausgangswalzenpaaren der Streckwerke zu den Strickstellen unterschiedliche
Spannungen der Faserverbände
im fertigen Gestrick verursacht. Durch den gemeinsamen Antrieb sämtlicher
Streckwerke einer Streckwerksgruppe werden zwar alle Faserverbände mit
der gleichen Geschwindigkeit geliefert, jedoch unterscheidet sich
die Geometrie der Zuführwege
im Hinblick auf die Zuführstreckenlänge und
die Zuführstreckenorientierung.
Jeder Faserverband wird unterschiedlich stark umgelenkt, was zu unterschiedlichen
Reibungsverhältnissen
führt.
Die in den Strickstellen verarbeiteten Faserverbände weisen dadurch unterschiedliche
Spannungen auf, was zu der erwähnten
unerwünschten
Ringeligkeit in der fertigen Maschenware führen kann.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der der Verlauf des verzogenen Faserverbandes von dem letzten
aktiven Transportelement zu der Strickstelle jeweils gleich ist,
wird der Nachteil unterschiedlicher Spannungen im Faserverband vermieden. Gleicher
Verlauf der Faserverbände
bedeutet hierbei, dass die Länge
des Faserverbandes zwischen dem letzten aktiven Transportelement
und der Strickstelle sowie die Anzahl und Größe der Umlenkungen in diesem
Bereich gleich sind. Vorteilhaft wird das letzte aktive Transportelement
so angeordnet, dass im Bereich bis zur Strickstelle gar keine weitere
Umlenkung des Faserverbandes mehr erfolgt.
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Als „aktives
Transportelement" im
Sinne dieser Patentanmeldung werden Bauteile bezeichnet, die eine
Kraft in Transportrichtung auf den Faserverband ausüben können und
somit die Geschwindigkeit des Faserverbandes definiert beeinflussen
können.
Das letzte aktive Transportelement für den verzogenen Faserverband
kann unterschiedlich gestaltet sein. Es kann beispielsweise ein
Ausgangswalzenpaar des Streckwerks, ein Lieferwerk oder auch eine
Luftdüse
sein. Die gleiche Geometrie des Verlaufs des verzogenen Faserverbandes
in den Bereichen vor zwei Strickstellen bewirkt, dass dort die Reibungsverhältnisse
für die
Faserverbände
im Wesentlichen gleich sind, so dass die Faserverbände, wenn sie
mit gleicher Geschwindigkeit am aktiven Transportelement geliefert
werden, auch an der Strickstelle im Wesentlichen die gleichen Spannungen
aufweisen.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Geschwindigkeit
des verzogenen Faserverbandes an dem letzten aktiven Transportelement
vor der Strickstelle variierbar ist. Durch eine leicht Variation
der Geschwindigkeit kann die Spannung des Faserverbandes an der
Strickstelle verändert
werden. Dies ist bei der Herstellung von Maschenwaren mit Mustern
bzw. mit unterschiedlichen Arten von Maschen vorteilhaft. Es kann
vorteilhaft sein, die Geschwindigkeit mehrerer Faserverbände an dem
letzten aktiven Transportelement gleich groß zu machen, beispielsweise
an jeder zweiten oder dritten Strickstelle. Die Geschwindigkeiten
der Faserverbände
an den dazwischenliegenden Strickstellen können etwas höher oder
niedriger sein, so dass sich eine abweichende Spannung an diesen
Strickstellen ergibt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es auch vorteilhaft sein,
dass die Geschwindigkeit des verzogenen Faserverbandes während des Herstellvorganges
der Maschenwaren veränderbar ist.
Hierdurch ließe
sich eine Regelung der Spannung des Faserverbandes an jeder Strickstelle
realisieren.
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Die
Ausgestaltung, bei der das letzte aktive Transportelement das Ausgangswalzenpaar
des Streckwerks ist, hat den Vorteil, dass nach dem Ausgangswalzenpaar
des Streckwerks kein zusätzliches aktiven
Transportelement mehr erforderlich ist. Damit der Verlauf des verzogenen
Faserverbandes vor jeder Strickstelle gleich ist, ist es erforderlich,
Einzelstreckwerke zu verwenden. Im Falle einer Rundstrickmaschine
als Strickeinrichtung ist es vorteilhaft, die Streckwerke in radialer
Orientierung um den Nadelzylinder anzuordnen und die Faserverbände von den
Streckwerken radial nach innen zu den Strickstellen verlaufen zu
lassen.
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Die
Verwendung eines zusätzlichen
aktiven Transportelementes zwischen dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerks
und der Strickstelle, wie beispielsweise ein ein Lieferwalzenpaar
enthaltendes Lieferwerk oder eine Luftdüse, hat den Vorteil, dass jeweils
mehrere Streckwerke zu einer Streckwerksgruppe zusammengefasst werden
können
und dadurch der Antrieb und die Anordnung der Streckwerke einfacher
wird. Außerdem
können
die Streckwerke in einem größeren Abstand
zur Strickeinrichtung positioniert werden. Die Zugänglichkeit
der Vorrichtung und die Platzausnutzung kann dadurch optimiert werden.
Der Verlauf des verzogenen Faserverbandes nach dem Ausgangswalzenpaar
des Streckwerks hat jetzt keinen negativen Einfluss mehr auf die
Maschenware, da der verzogene Faserverband durch das letzte aktive
Transportelement vor der Strickstelle wieder mit einer definierten
Geschwindigkeit versehen wird. Umlenkungen und/oder unterschiedliche
Abstände
zwischen Ausgangswalzenpaar und letztem aktiven Transportelement
können keine
unterschiedlichen Spannungen der Faserverbände an den Strickstellen mehr
erzeugen. Die Abstände
zwischen Streckwerk und letztem aktiven Transportelement vor der
Strickeinrichtung können jetzt
im Prinzip so gewählt
werden, wie es für
die Ausnutzung der örtlichen
Gegebenheiten, an denen die Vorrichtung aufgestellt werden soll,
vorteilhaft ist. Der Abstand ist im Grunde nur durch die Festigkeit
des verzogenen Faserverbandes begrenzt. Bei dem Transport des Faserverbandes über längere Strecken
kann es auch vorteilhaft sein, mehrere Dralleinrichtungen hintereinander
anzuordnen, damit die Transportfestigkeit des verzogenen Faserverbandes bis
zur Strickeinrichtung erhalten bleibt.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematisch dargestellte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit zwei unterschiedlichen Varianten von Streckwerken,
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2 eine
Draufsicht in Richtung des Pfeiles II der 1 auf die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
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3 bis 6 unterschiedliche
Varianten von aktiven Transportelementen für den verzogenen Faserverband,
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7 eine
Ansicht ähnlich 2 auf
eine andere Ausgestaltung der Vorrichtung.
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In
den 1 und 2 ist sehr schematisch eine
Vorrichtung zum Spinnstricken dargestellt, mit der ohne den „Umweg" der klassischen
Garnherstellung eine Maschenware erzeugt wird. Die Vorrichtung enthält als wesentlichen
Bestandteil eine Strickeinrichtung 1, die durch eine handelsübliche Flach- oder
Rundstrickmaschine gebildet werden kann, wobei in den Figuren lediglich
ein Nadelzylinder 2 einer Rundstrickmaschine angedeutet
ist. Analog kann hier genau so gut eine Flachstrickmaschine eingesetzt
werden. Im Gegensatz zum allgemeinen Strickvorgang wird die Maschenware
nicht aus dem Nadelzylinder 1 zugeführten Garnen erzeugt, sondern
direkt aus verzogenen Faserverbänden 3,
die in Streckwerken 4 und 5 in der Nähe des Nadelzylinders 2 erzeugt
werden. Es sind zwei unterschiedliche Varianten von Streckwerken 4 und 5 gleichzeitig
dargestellt, um die bevorzugten Varianten zu verdeutlichen. Die
Streckwerke 4 sind als Drei-Zylinder-Streckwerke und die Streckwerke 5 als
Vier-Zylinder-Streckwerke ausgeführt.
Je nach Höhe
der benötigten
Verzüge
und der Art des verarbeiteten Fasermaterials kann ein Streckwerk 4 oder
Streckwerk 5 vorteilhaft sein. In der Praxis wird natürlich an
einer Strickeinrichtung 1 nur eine Art von Streckwerken 4 oder 5 eingesetzt,
also entweder nur Drei-Zylinder-Streckwerke oder nur Vier-Zylinder-Streckwerke. Ein
Drei-Zylinder-Streckwerk 4 ist vorteilhaft, wenn der zu
verziehende Faserverband 6 in Form einer Lunte oder Vorgarnes
von einer Flyerspule 7 dem Streckwerk 4 zugeführt wird.
Ein Vier-Zylinder-Streckwerk 5 ist vorteilhaft, wenn der
zu verziehende Faserverband 6 in Form eines Faserbandes aus
einer Kanne 8 zugeführt
und mit einem sehr hohen Verzug verzogen wird.
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Jedes
Streckwerk 4, 5 enthält mehrere Walzenpaare, die
jeweils aus einer antreibbaren Unterwalze 9 und einer elastisch
dagegen angedrückten Oberwalze 10 bestehen.
Der zu verziehende Faserverband 6 wird in Transportrichtung
A durch die mit zunehmender Umfangsgeschwindigkeit antreibbaren Walzenpaare
verzogen bis am Ausgangswalzenpaar 11 des Streckwerks 4 bzw. 5 ein
verzogener Faserverband 3 der gewünschten Feinheit vorliegt.
Zur Führung
des Faserverbandes im Streckwerk 4, 5 können einem
oder mehreren Walzenpaaren in an sich bekannter Weise Führungsriemchen 12 zugeordnet
sein. In 2 ist zu erkennen, dass eine
Vielzahl von nebeneinander angeordneten Streckwerken 4 bzw. 5 jeweils
zu einer Streckwerksgruppe 13 bzw. 14 zusammengefasst
sind. Die beiden Streckwerksgruppen 13 und 14 sind
auf gegenüberliegenden
Seiten der Strickeinrichtung 1 angeordnet und können jeweils
beispielsweise 12, 24 oder auch 48 Verzugsstellen
enthalten. Der Einfachheit halber sind in 2 zu jeder
Streckwerksgruppe 13, 14 jeweils nur fünf verzogene
Faserverbände 3 dargestellt.
Die Unterwalzen 9 eines jeden Walzenpaares in einer Streckwerksgruppe 13 oder 14 sind
als durchgehende Unterzylinder ausgestaltet und können jeweils durch
einen gemeinsamen Antrieb angetrieben werden. Aus Darstellungsgründen sind
die Oberwalzen 10 der Streckwerke 4 und 5 in 2 weggelassen.
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Der
an dem Ausgangswalzenpaar 11 des jeweiligen Streckwerks 4 bzw. 5 erzeugte
verzogene Faserverband 3 wird in Transportrichtung A einer Strickstelle 15 am
Nadelzylinder 2 der Strickeinrichtung 1 zugeführt. Die
Strickeinrichtung 1 weist dabei nicht dargestellte Antriebsmittel
auf, die den die Stricknadeln 16 enthaltenden Nadelzylinder 2 in
an sich bekannter Weise antreiben und die zugeführten Faserverbände 3 zu
einer Maschenware verarbeiten.
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Zwischen
dem Ausgangswalzenpaar 11 und der Strickstelle 15 ist
wenigstens ein aktives Transportelement 17 für den verzogenen
Faserverband 3 angeordnet. Das aktive Transportelement 17 kann wie
in den 1 und 2 angedeutet aus einem Lieferwerk 18 bestehen,
das beispielsweise aus einem Walzenpaar besteht. Zwischen dem Ausgangswalzenpaar 11 des
Streckwerks 4 bzw. 5 und dem aktiven Transportelement 17 sind
dabei je nach Abstand ein oder mehrere Dralleinrichtungen 19 angeordnet,
die dem im Wesentlichen aus parallelen Fasern bestehenden Faserverband 3 eine
für den Transport
zur Strickstelle 15 ausreichende Festigkeit verleihen.
Es ist dabei vorteilhaft, dem Faserverband 3 einen Falschdrall
zu erteilen, der sich in der Strickstelle 15 wieder auflöst, so dass
die Fasern im Wesentlichen in paralleler Lage zueinander in die
erzeugte Maschenware eingebunden werden. Wenn der Abstand zwischen
dem aktiven Transportelement 17 und der Strickstelle 15 kleiner
als die mittlere Faserlänge
des verzogenen Faserverbandes 3 ist, kann der Faserverband 3 unmittelbar
der Strickstelle 15 zugeführt werden. Insbesondere wenn
dieser Abstand größer als
die mittlere Faserlänge
ist, kann es vorteilhaft sein, zwischen dem aktiven Transportelement 17 und
der Strickstelle 15 noch eine weitere Dralleinrichtung 20 vorzusehen,
die dem verzogenen Faserverband 3 eine für den Transport
ausreichende Festigkeit verleiht. Als Dralleinrichtung 19 und 20 sind
vorteilhafterweise so genannte Spinnrohre mit jeweils einer pneumatisch
wirkenden Dralldüse
einsetzbar. Je nach Anforderung kann es günstig sein, die Dralleinrichtungen 19 und 20 so
auszugestalten, dass der im verzogenen Faserverband 3 erzeugte Drall
gleichsinnig oder gegensinnig gerichtet ist.
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Je
nach Abstand zwischen Ausgangswalzenpaar 11 und Strickstelle 15 können in
nicht dargestellter Ausgestaltung einem verzogenen Faserverband 3 auch
mehrere aktive Transportelemente 17 zugeordnet sein.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die Geometrie des Verlaufs des verzogenen Faserverbandes 3 in
einem Bereich 21 vor jeder Strickstelle 15 gleich
ist. Der Bereich 21 erstreckt sich ausgehend von der Strickstelle 15 bis
wenigstens zu dem letzten aktiven Transportelement 17 für den verzogenen
Faserverband 3. Die auf Grund der unterschiedlichen geometrischen
Verhältnisse
zwischen dem Ausgangswalzenpaar 11 und dem aktiven Transportelement 17 verursachten
Spannungsunterschiede in den einzelnen Faserverbänden 3 können sich
durch das aktive Transportelement 17 nicht bis zu der Strickstelle 15 fortpflanzen
und somit keine Qualitätsprobleme
an der erzeugten Maschenware hervorrufen. Sämtliche verzogenen Faserverbände 3 werden in
dem in Transportrichtung A letzten aktiven Transportelement 17,
beispielsweise durch das Lieferwerk 18, mit einer definierten
Geschwindigkeit versehen und damit zur Strickeinrichtung 1 geliefert.
Die Transportelemente 17 sind dabei bevorzugt auf einem
konzentrisch zum Nadelzylinder 2 liegenden Kreis angeordnet.
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Zum
Herstellen einer einfachen Maschenware ist es vorteilhaft, dass
die Geschwindigkeit des verzogenen Faserverbandes 3 an
dem letzten aktiven Transportelement 17 vor allen Strickstellen 15 der
Strickeinrichtung 1 gleich ist. Hierdurch ist auch die
Spannung des Faserverbandes 3 an jeder Strickstelle 15 gleich
groß,
da der geometrische Verlauf des Faserverbandes 3 zwischen
dem letzten aktiven Transportelement 17 und der Strickeinrichtung 1 gleich
ist. Der Abstand zwischen der Strickstelle 15 und dem vorgeordneten
aktiven Transportelement 17 sowie die Anzahl und Art der
Umlenkungen des Faserverbandes 3 in dem Bereich 21 sind
gleich.
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Es
ist vorteilhaft, dass die Geschwindigkeit, mit der der verzogene
Faserverband 3 in der Strickstelle 15 durch die
Stricknadeln 16 verarbeitet wird, etwas über der
Geschwindigkeit des Faserverbandes 3 am aktiven Transportelement 17 liegt.
Die Geschwindigkeit des Faserverbandes 3 an dem aktiven Transportelement 17 sollte
wiederum leicht über
der Geschwindigkeit des verzogenen Faserverbandes 3 am
Ausgangswalzenpaar 11 liegen. Diese leichte Geschwindigkeitszunahme
in Transportrichtung A soll den Faserverband 3 nicht weiter
verziehen, sondern dient lediglich dazu, dass der verzogene Faserverband 3 leicht
unter Spannung gehalten wird und dadurch besser zwischen dem Ausgangswalzenpaar 11 und
der Strickstelle 15 transportierbar ist.
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Je
nach Art der hergestellten Maschenware, kann es erforderlich sein,
die Spannung des Faserverbandes 3 an einigen Strickstellen 15 zu
verändern.
Bevorzugt lässt
sich dies dadurch erreichen, dass die Geschwindigkeit des verzogenen
Faserverbandes an dem letzten aktiven Transportelement 17 vor
der Strickstelle 15 variierbar ist. Beispielsweise kann
es vorteilhaft sein, jeden zweiten Faserverband 3 am Umfang
des Nadelzylinders 2 mit einer etwas höheren Spannung zuzuführen. In
einem solchen Fall werden die unterschiedlichen Geschwindigkeiten an
den aktiven Transportelementen 17 bzw. an deren Antrieben
einmal eingestellt und bleiben dann während des Herstellvorgangs
der Maschenware unverändert.
In Ausgestaltung kann es jedoch auch vorteilhaft sein, die Geschwindigkeit
des verzogenen Faserverbandes 3 während des Herstellvorgangs
der Maschenware permanent zu verändern
und die Spannung des verzogenen Faserverbandes 3 an der Strickstelle 15 zu
regeln. Es kann vorteilhaft sein, zwischen dem letzten aktiven Transportelement 17 und
der Strickstelle 15 einen Sensor anzuordnen, der den Istwert
der Spannung erfasst und als Grundlage für die Regelung der Geschwindigkeit
an dem aktiven Transportelement 17 dienen kann.
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Mit
Hilfe der 3 bis 6 werden
im Folgenden einige Varianten von aktiven Transportelementen 17 beschrieben.
In 3 ist ein als Lieferwerk 318 gestaltetes
aktives Transportelement 17 dargestellt. Das Lieferwerk 318 besteht
aus zwei Walzen 322 und 323, die ein Walzenpaar
bilden. Die Walze 322 kann eine angetriebene Stahlwalze
sein, an die eine mit einem elastischen Bezug 24 versehene
Druckwalze 323 angedrückt
ist. Der Antrieb der Walze 322 kann beispielsweise direkt
durch einen kleinen Elektromotor erfolgen. Eine Veränderung
der Geschwindigkeit des verzogenen Faserverbandes 3 am
Lieferwerk 318 ist dann sehr einfach durch eine Veränderung
der Drehzahl des Elektromotors an jedem Lieferwerk 318 möglich. Werden
beispielsweise die Walzen 322 aller Lieferwerke 318 durch
einen im Wesentlichen konzentrisch zum Nadelzylinder 2 verlaufenden
Riemen angetrieben, so kann die Geschwindigkeit des verzogenen Faserverbandes 3 am Lieferwerk 318 durch
die Wahl eines bestimmten Bezuges 24 an der Druckwalze 323 verändert werden. Die
Veränderung
der Härte
des Bezuges 24 der Druckwalze 323 bewirkt bei
gleicher Geschwindigkeit der Walze 22 eine leicht geänderte Geschwindigkeit des
verzogenen Faserverbandes 3.
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Bei
der in 4 dargestellten Variante des Lieferwerks 418 sind
einer angetriebenen Walze 422 zwei Druckwalzen 423 zugeordnet,
die von einem Riemchen 25 umschlungen werden. Diese Ausgestaltung
ist vorteilhaft, da der Durchmesser der Druckwalzen 23 stark
verringert werden kann, ohne dass sich die Transporteigenschaften
für den
verzogenen Faserverband 3 und die Standzeit der Druckwalzen 423 verschlechtern.
Durch den kleineren Durchmesser der Druckwalzen 423 kann
Bauraum eingespart werden, so dass sich das Lieferwerk 418 wesentlich
näher an
der Strickstelle 15 als das Lieferwerk 318 anordnen
lässt.
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In 5 ist
ein als Lieferwerk 518 gestaltetes aktives Transportelement 17 dargestellt.
Das Lieferwerk 518 besteht aus zwei konischen Walzen 522.
Es kann vorteilhaft sein, eine der Walzen 522 als Druckwalze
mit einem elastischen Bezug auszuführen. Alternativ können beide
Walzen 522 eine ineinandergreifende riffelförmige Struktur
aufweisen, die ähnlich einer
Verzahnung ineinander greift und dabei den verzogenen Faserverband 3 transportiert.
Bei konstanter Drehzahl der Walzen 522 kann die Geschwindigkeit
des gelieferten Faserverbandes 3 verändert werden, indem der verzogene
Faserverband 3 in axialer Richtung der Walzen 522 entlang
des Doppelpfeiles B verschoben wird. Die Geschwindigkeit des verzogenen
Faserverbandes 3 kann durch eine Verschiebung in den Bereich
des größeren Durchmessers
der Walze 522 erhöht
werden.
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6 zeigt
eine alternative Ausgestaltung eines aktiven Transportelementes 17 als
Luftdüse 26.
Die Luftdüse 26 weist
einen Transportkanal 28 für den verzogenen Faserverband 3 auf.
Es ist wenigstens ein Injektionskanal 27 vorgesehen, der
in den Transportkanal 28 mündet und in Transportrichtung
A des Faserverbandes geneigt ist. Vorzugsweise sind mehrere Injektionskanäle 27 am
Umfang des Transportkanals 28 angeordnet. Die Injektionskanäle 27 sind
mit einer nicht dargestellten Druckluftquelle verbunden und können über einer
Zuleitung 29 mit Druckluft beaufschlagt werden. Durch die
Neigung der Injektionskanäle 27 kann
die Transportwirkung der Luftdüse 26 variiert
werden. Außerdem
lässt sich die
Transportwirkung der Luftdüse
durch eine Veränderung
des Druckes der durch die Injektionskanäle 27 strömenden Luft
erreichen. Ein höherer
Druck in der Zuleitung 29 bewirkt eine höhere Ausströmgeschwindigkeit
der Luft aus den Injektionskanälen 27, wodurch
der verzogene Faserverband 3 mit höherer Geschwindigkeit durch
das aktive Transportelement 17 transportiert wird. Es kann
vorgesehen sein, dass der Druck in der Zuleitung 29 in
Abhängigkeit
von der Spannung des verzogenen Faserverbandes 23 zwischen
der Luftdüse 26 und
der Strickstelle 15 verändert
und die Spannung des verzogenen Faserverbandes 3 dadurch
geregelt werden kann. In Ausgestaltung können die Injektionskanäle 27 auch
so angeordnet werden, dass die Luftdüse 26 dem Faserverband 3 gleichzeitig
einen Drall erteilt.
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7 zeigt
eine Variante einer Vorrichtung zum Herstellen einer Maschenware,
bei der an der Strickeinrichtung 1 eine Vielzahl von Einzelstreckwerken 30 angeordnet
ist. Die Geometrie des Verlaufs des verzogenen Faserverbandes 3 in
einem Bereich 21 vor jeder Strickstelle 15 ist
wiederum gleich. Im Gegensatz zu der Vorrichtung der 1 und 2 ist
in 7 jedoch das letzte aktive Transportelement 17 für den verzogenen
Faserverband 3 das Ausgangswalzenpaar 11 des Streckwerks 30.
Am Umfang des Nadelzylinders 2 ist in 7 beispielhaft die
Anordnung von sieben Einzelstreckwerken 30 und der Verlauf
der entsprechenden verzogenen Faserverbände 3 angedeutet.
Je nach Größe des Nadelzylinders 2 ist
es vorteilhaft, möglichst
viele Einzelstreckwerke 30 am Umfang des Nadelzylinders 2 anzuordnen.
Die Einzelstreckwerke 30 können dabei je nach Art des
zu verziehenden Faserverbandes 6 als Drei- oder Vier-Zylinder-Streckwerk ausgebildet sein.
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Es
ist vorteilhaft, dass die Rotationsachse des Ausgangswalzenpaares 11,
das bei der Variante nach 7 das letzte
aktive Transportelement 17 für den verzogenen Faserverband 3 bildet,
parallel zur Rotationsachse des Nadelzylinders 2 orientiert
ist. Die parallele Ausrichtung ermöglicht eine besonders platzsparende
Anordnung der Streckwerke 30 am Umfang des Nadelzylinders 2,
so dass eine große Anzahl
von Streckwerken 30 vorgesehen werden kann. Außerdem kann
der Abstand zwischen dem Ausgangswalzenpaar 11 und der
Strickstelle 15 möglichst
klein gehalten werden. Trotzdem wird es üblicherweise notwendig sein,
zwischen dem Ausgangswalzenpaar 11 und der Strickstelle 15 eine
Dralleinrichtung 20 anzuordnen, da der Abstand in den meisten
Fällen
größer als
die mittlere Faserlänge
im verzogenen Faserverband 3 ist.