DE102006036025A1 - Drehbewegliches Bauteil mit aktiver Schwingungsdämpfungseinheit in einer Druckmaschine - Google Patents

Drehbewegliches Bauteil mit aktiver Schwingungsdämpfungseinheit in einer Druckmaschine Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein drehbewegliches Bauteil (12) einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine (10) mit einer Rotationsachse. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass an dem drehbeweglichen Bauteil (12) zur Dämpfung von Rotationsschwingungen wenigstens eine aktive Schwingungsdämpfungseinheit (1) befestigt ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein drehbewegliches Bauteil einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine mit einer Rotationsachse.
  • Rotationsdruckmaschinen wie Bogenoffsetdruckmaschinen und Rollenrotationsdruckmaschinen weisen eine Vielzahl von rotierenden Zylindern auf. Dazu zählen unter anderem die Transportzylinder, welche den Bedruckstoff durch die Druckmaschine transportieren sowie Druckzylinder und die Plattenzylinder mit der Druckplatte sowie Gummituchzylinder zur Übertragung der Farbe vom Plattenzylinder auf den Bedruckstoff. Damit die einzelnen Farbauszüge in den einzelnen Druckwerken registergenau übereinander gedruckt werden können, müssen die Druckzylinder, Transportzylinder, Gummituchzylinder und Plattenzylinder in einer definierten Winkelstellung zueinander stehen und während des Druckvorgangs verbleiben. Verändert sich diese Winkelstellung während des Druckbetriebs, so können Registerabweichungen auftreten, was zu Makulatur beim Druck führt. Die Kopplung der einzelnen Zylinder erfolgt bei Bogenrotationsdruckmaschinen nach wie vor meist über einen mechanischen Zahnräderzug. Aufgrund mechanischer Toleranzen und ähnliche Einflüsse lässt es sich jedoch nicht vermeiden, dass beim Betrieb der Druckmaschine an den Zylindern Drehschwingungen auftreten. Diese Drehschwingungen können zur Registerabweichung führen und damit das Druckbild beeinträchtigen. Dieses Problem ist um so größer, je schneller eine Rotationsdruckmaschine arbeitet. Es sind daher aus dem Stand der Technik bereits Lösungen bekannt, wie man Drehschwingungen an Zylindern in Druckmaschinen vermindern kann.
  • Aus der DE 199 30 600 A1 ist eine Einrichtung zur Verminderung von Walzenschwingungen einer Druckmaschine bekannt, die mittels eines Sensors die Schwingungen einer Druckwalze erfasst und mittels eines Aktors, der eine Kraft auf den Lagerzapfen der Druckwalze ausüben kann, die Schwingung abschwächt. Auf diese Art und Weise sollen die Schwingungen der Druckwalzen gedämpft werden. Eingesetzt werden kann diese Einrichtung sowohl bei Bogenrotationsdruckmaschinen als auch bei Rollenrotationsdruckmaschinen. Die Art der Schwingungsdämpfung mittels eines mechanischen Stellglieds am Lagerzapfen der Walze kann jedoch dazu führen, dass neue Schwingungen entstehen wie z. B. Vibrationen, da die Schwingungsdämpfung gestellfest ist und somit die Gegenkräfte, welche auf die Druckwalze wirken, vom Gestell der Druckmaschine aufgebracht werden müssen. Durch diese Einleitung von Kräften in das Gestell der Druckmaschine können in der Druckmaschine weitere Schwingungen entstehen, die dann zusätzlich aufwendig kompensiert werden müssten.
  • Auch aus der EP 1 040 917 A1 ist ein Verfahren zur Kompensation von Drehschwingungen bei Druckmaschinen bekannt. Bei diesem Verfahren wird zunächst die so genannte Eigenform einer Druckmaschine bestimmt, d. h. es werden die Orte mit den größten Schwingungsamplituden an der Druckmaschine ermittelt. An den Stellen, an denen die Schwingungsamplituden besonders groß sind, werden entsprechende Drehmomente zur Gegenkompensation an dem entsprechenden Druckwerk aufgebracht. Auf diese Art und Weise werden insbesondere Drehschwingungen, welche die größten Schwingungsamplituden verursachen, kompensiert. Die Aufbringung des schwingungsdämpfenden Drehmoments kann über mechanische Lösungen wie Kurvengetriebe oder auch Elektromotoren erfolgen. Der Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, dass bei Veränderung der Druckmaschine eine Anpassung an ein geändertes Schwingungsverhalten erforderlich ist, was aufgrund der konstruktiven Aufwendigkeiten bedingt durch das Unterbringen der Motoren oder mechanischen Stellglieder zur Schwingungsdämpfung nicht so einfach möglich ist.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Kompensation von Rotationsschwingungen drehbeweglicher Bauteile in Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen zu schaffen, die ein hohes Maß an Flexibilität bei der Anpassung an die baulichen Gegebenheiten der Druckmaschine erlaubt und zudem möglichst keine zusätzlichen Schwingungen im Gestell der Druckmaschine erzeugt.
  • Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und den Zeichnungen zu entnehmen.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere zur Dämpfung von Drehschwingungen an Druckzylindern, Transportzylindern, Plattenzylindern und Gummituchzylindern in Bogenoffsetdruckmaschinen. Selbstverständlich können diese Vorrichtungen auch zur Dämpfung von Rotationsschwingungen in Rollenrotationsdruckmaschinen oder bei anderen drehbeweglichen Bauteilen in Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen genutzt werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden an dem drehbeweglichen Bauteil, dessen Rotationsschwingungen gedämpft werden sollen, aktive Schwingungsdämpfungseinheiten befestigt. Unter einer aktiven Schwingungsdämpfungseinheit ist hierbei eine Vorrichtung zu verstehen, die zum einen in der Lage ist, Gegenkräfte aufzubringen, die den Rotationsschwingungen entgegengesetzt wirken, und zum anderen in der Lage ist, mittels eines integrierten Sensors die Rotationsschwingung zu erfassen. Dies hat den Vorteil, dass kein zusätzlicher Sensor zur Erfassung der Rotationsschwingung vorgesehen werden muss, sondern dass lediglich eine aktive Schwingungsdämpfungseinheit an dem drehbeweglichen Bauteil angebracht werden muss. Das System arbeitet dann autonom von der sonstigen Steuerung der Druckmaschine. Da sich die aktive Schwingungsdämpfungseinheit nicht am Gestell oder Gehäuse der Druckmaschine abstützt, sondern ausschließlich am drehbeweglichen Bauteil befestigt ist, werden die Rückwirkungen auf das Gestell und Gehäuse der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine auf ein Minimum reduziert. Dies verhindert die Anregung weiterer unerwünschter Schwingungen, wie sie beim Stand der Technik häufig vorkommen.
  • In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass an einem drehbeweglichen Bauteil wenigstens zwei aktive Schwingungsdämpfungseinheiten befestigt sind. Das Anbringen von wenigstens zwei aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten ermöglicht eine noch effektivere Bekämpfung der Rotationsschwingung, da hier an wenigstens zwei Punkten des drehbeweglichen Bauteils die rotationsschwingungsdämpfenden Kräfte eingebracht werden können. Die Vorrichtung lässt sich dadurch weiter optimieren, dass die zwei aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten um 180 Grad versetzt gegenüber liegen. Durch diese Lage werden mögliche Unwuchten, die durch das Anbringen der aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten an einem drehbeweglichen Bauteil entstehen könnten, vermieden. Falls mehr als zwei aktive Schwingungsdämpfungseinheiten am drehbeweglichen Bauteil befestigt werden, so sollten auch diese möglichst symmetrisch angebracht sein, so dass z. B. bei drei aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten jeweils Winkel von 120 Grad zwischen den aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten liegen. Bei n aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten sollten zur Vermeidung von Unwuchten daher jeweils Winkel von 360/n Grad zwischen den Schwingungsdämpfungseinheiten liegen.
  • Als besonders vorteilhaft stellt es sich auch heraus, wenn die Schwingungsdämpfungseinheiten nicht nur symmetrisch in Bezug auf den Umfang am drehbeweglichen Bauteil befestigt sind, sondern auch symmetrisch in Bezug auf die Drehachse des Bauteils. In diesem Fall weisen die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten jeweils den gleichen Abstand/Radius zur Rotationsachse des drehbeweglichen Bauteils auf.
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten an dem drehbeweglichen Bauteil seitlich befestigt sind. Bei der Dämpfung von Rotationsschwingungen in Druckmaschinen an Druckzylindern, Gummituchzylindern, Plattenzylindern und Transportzylindern ist auf dem Mantel der Zylinder aufgrund des Transports der bogenförmigen Bedruckstoffe kein Platz für das Anbringen von Schwingungsdämpfern. In diesem Fall ist es zweckmäßig, die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten seitlich an den Zylindern zu befestigen. Dabei können die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten entweder nur an einer Seite des Zylinders befestigt sein oder auch an beiden Seiten. Um die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten an dem drehbeweglichen Bauteil befestigen zu können, wird vorzugsweise ein Winkel montiert. Mit diesem Winkel werden die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten so positioniert, dass ihre Schwingungsebenen mit den Tangentialebenen an den Zylinder übereinstimmen. In diesem Fall ist die Dämpfungswirkung bei Rotationsschwingungen maximal. Wenn ein geringerer Wirkungsgrad in Kauf genommen werden kann, können jedoch auch Abweichungen in diese Idealposition vorgenommen werden.
  • Vorteilhafter Weise ist weiterhin vorgesehen, dass elektrische Energie mittels eines Drehübertragers auf die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten des drehbeweglichen Bauteils übertragbar ist. Sowohl zur Versorgung des Aktors der aktiven Schwingungsdämpfungseinheit, bei dem es sich entweder um einen Elektromotor oder um ein piezoelektrisches Element handeln kann, als auch zur Versorgung des integrierten Sensors mit Strom, ist es erforderlich, elektrische Energie auf das drehbewegliche Bauteil zu übertragen, das mit den aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten versehen ist. Zu diesem Zweck ist an jedem drehbeweglichen Bauteil, das aktive Schwingungsdämpfungseinheiten aufweist, ein entsprechender Drehübertrager vorzusehen, mittels dessen die elektrische Energie auf das drehbewegliche Bauteil übertragen wird.
  • Besonders vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die aktive Schwingungsdämpfungseinheit ein eigenes in sich abgeschlossenes Schwingungsdämpfungssystem darstellt. Die aktive Schwingungsdämpfungseinheit stützt sich ausschließlich auf dem drehbeweglichen Bauteil ab, so dass von der Schwingungsdämpfungseinheit keine Kräfte in das Gestell oder Gehäuse der Druckmaschine eingeleitet werden. Weiterhin enthält die aktive Schwingungsdämpfungseinheit neben dem Aktor zur Dämpfung der Schwingung auch den Sensor, welche die Schwingung erfasst. Aus diesem Grund muss die aktive Schwingungsdämpfungseinheit nicht an den Steuerungscomputer der Druckmaschine angeschlossen werden, da die aktive Schwingungsdämpfungseinheit völlig autark von der Steuerung der Druckmaschine und etwaiger Sensoren der Druckmaschine arbeiten kann. Die aktive Schwingungsdämpfungseinheit muss lediglich mit elektrischer Energie versorgt werden, um die Schwingungen dämpfen zu können.
  • Weiterhin ist vorteilhafter Weise vorgesehen, dass die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten in Tangentialrichtung des drehbeweglichen Bauteils schwingen. Wenn die Schwingungsebene der aktiven Schwingungsdämpfungseinheit mit den Tangentialebenen des drehbeweglichen Bauteils übereinstimmt, ist die maximale Dämpfung an Schwingungen möglich. Weiterhin bietet diese Anordnung den Vorteil, dass die Gegenbewegung der aktiven Schwingungsdämpfungseinheit keine Kräfte in Richtung auf die Rotationsachse des drehbeweglichen Bauteils hin erzeugen, so dass die Entstehung weiterer Schwingungen verhindert wird.
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das drehbewegliche Bauteil die Wendetrommel einer Druckmaschine ist. Üblicherweise ist in einer Bogenrotationsdruckmaschine die Wendetrommel der Zylinder mit dem größten Durchmesser und der größten Masse. Wenn die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten am äußersten Rand der Seitenfläche der Wendetrommel angebracht sind, ist der Hebelarm in Bezug auf die Rotationsachse der aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten am größten. In diesem Fall können die von der aktiven Schwingungsdämpfungseinheit aufzubringenden Gegenkräfte zur Dämpfung der Rotationsschwingungen der Wendetrommel verhältnismäßig klein ausfallen, da sie durch den längeren Hebelarm bedingt durch den größeren Radius der Wendetrommel entsprechend vergrößert werden. Neben der Montage an der Wendetrommel einer Druckmaschine können die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten aber auch an anderen Zylindern wie den Gegendruckzylindern, den Plattenzylindern, den Transportzylindern und den Gummituchzylindern befestigt sein. Auch das Anbringen von mehreren aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten an mehreren Zylindern in einer Druckmaschine ist möglich. Vorteilhafter Weise werden die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten jedoch wenigstens an dem Zylinder der Druckmaschine angebracht werden, welcher die größten Rotationsschwingungen verursacht.
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
  • 1: eine Bogenoffsetrotationsdruckmaschine mit vier Druckwerken und einer Wendetrommel mit zwei aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten,
  • 2: ein Perspektivbild einer aktiven Schwingungsdämpfungseinheit und
  • 3: eine Seitenansicht einer aktiven Schwingungsdämpfungseinheit mit einem Montagewinkel.
  • In 1 ist eine Bogenrotationsdruckmaschine 10 mit vier Druckwerken 11 abgebildet. Grundsätzlich kann die Erfindung jedoch bei allen Rotationsdruckmaschinen eingesetzt werden, wobei die Anzahl der Druckwerke 11 unerheblich ist. Die Druckwerke 11 sind in 1 alle gleichartig aufgebaut, wobei dies jedoch für das Funktionieren der vorliegenden Erfindung völlig unerheblich ist. Die vier Druckwerke 11 weisen jeweils ein Farbwerk 17 auf, welches jeweils den zugehörigen Plattenzylinder 16 mit der darauf befestigten Druckplatte mit Druckfarbe versorgt. Die auf den Plattenzylinder 16 aufgebrachte Druckfarbe wird in den Druckwerken 11 jeweils an einen nachgeordneten Gummituchzylinder 15 übertragen. Der Gummituchzylinder 15 wiederum überträgt das Druckbild im Druckspalt zwischen Gummituchzylinder 15 und einem Gegendruckzylinder 14 auf einen bogenförmigen Bedruckstoff 3. Um den Bogen 3 zwischen den einzelnen Druckwerken 11 transportieren zu können, sind zwischen den Druckwerken 11 weiterhin Transportzylinder 13 vorgesehen. Um den Bogen 3 zwischen einzelnen Druckwerken 11 für Schön- und Widerdruck beidseitig bedrucken zu können, sind zudem zwischen den Druckwerken 11 Wendetrommeln 12 vorgesehen, welche den Bogen 3 entweder direkt an den nachgeordneten Transportzylinder 13 übergeben oder zunächst eine Wendung des Bogens 3 durchführen und ihn in gewendetem Zustand an den nächsten Transportzylinder 13 für den Widerdruck übergeben. Die meisten Bogenrotationsdruckmaschinen 10 weisen nur einen elektrischen Antriebsmotor 19 auf, welcher sämtliche in der Druckmaschine 10 rotierenden Zylinder antreibt. In diesem Fall ist der Motor 19 der Hauptantriebsmotor. Beim Druckbetrieb sind in den Druckwerken 11 die Gegendruckzylinder 14, die Gummituchzylinder 15 und die Plattenzylinder 16 ebenso wie die zwischen den Druckwerken 11 liegenden Transportzylinder 13 und Wendetrommeln 12 über einen Zahnräderzug mechanisch miteinander gekoppelt. Die feste mechanische Kopplung über den Räderzug stellt sicher, dass die Registerhaltigkeit beim Übereinanderdrucken der verschiedenen Farbauszüge in den einzelnen Druckwerken 11 eingehalten wird. Die starre mechanische Kopplung der Zylinder in der Druckmaschine 10 hat allerdings zwangsläufig den Nachteil, dass ungewollte Schwingungen von einem Zylinder zum anderen Zylinder übertragen werden können und sich so in der ganzen Maschine fortpflanzen, was ebenfalls wieder zu Problemen mit der Registerhaltigkeit führen kann, da die Schwingungen in der Druckmaschine 10 nicht überall zu jedem Zeitpunkt gleich groß sind. Der Antriebmotor 19 in der Druckmaschine 10 treibt über eine Antriebswelle 20 eine Wendetrommel 12 an, welche wiederum über den Zahnräderzug alle weiteren in der Maschine befindlichen Zylinder antreibt. Der Antriebsmotor 19 wird vom Steuerungsrechner der Druckmaschine 21 kontrolliert, so dass die Druckmaschine 10 mit verschiedenen Druckgeschwindigkeiten betrieben werden kann. Bei einigen Druckmaschinen wird der Hauptantriebsmotor 19 noch durch hier nicht gezeigte Hilfsantriebe unterstützt, die zum Teil auch als Bremsantrieb arbeiten, um ein Verspannen des Zahnräderzugs zu erreichen, so dass die Zahnräder keinen Zahnflankenwechsel bei Lastwechseln im Zahnräderzug durchführen können. Die Druckwerke 11 sind von einem Druckmaschinegehäuse umgeben und stützen sich auf dem Gestell 18 der Druckmaschine 10 ab.
  • Um ungewollte Rotationsschwingungen in der Druckmaschine 10 bekämpfen zu können, sind in 1 beispielhaft an einer Wendetrommel 12 zwei aktive Schwingungsdämpfer 1 montiert. Die aktiven Schwingungsdämpfer 1 sind dabei seitlich an der Wendetrommel 12 montiert und liegen sich um 180 Grad versetzt mit jeweils gleichem Abstand zur Rotationsachse der Wendetrommel 12 symmetrisch gegenüber. Anhand der eingezeichneten Pfeile ist zu erkennen, dass die aktiven Schwingungsdämpfer 1 in einer Schwingungsebene parallel zur Tangentialebene an die Wendetrommel 12 schwingen. Auf diese Art und Weise lassen sich Rotationsschwingungen der Wendetrommel 12 besonders effektiv bekämpfen. Die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten 1 sind dabei so montiert, dass sie etwaige Mechanismen an der Wendetrommel wie die Greifer zur Bogenübergabe nicht beeinträchtigen. Die Montage selbst geschieht über je einen Montagewinkel 5, durch welchen die aktiven Schwingungsdämpfer 1 auf der Wendetrommel 12 fixiert sind. Mittels der symmetrischen Anordnung auf der Wendetrommel 12 können auf diese Art und Weise ungewollte Rotationsschwingungen der Wendetrommel 12 sehr effektiv gedämpft werden. Da die aktiven Schwingungsdämpfer 1 ein in sich geschlossenes System darstellen, müssen die aktiven Schwingungsdämpfer 1 nicht mit elektrischen Signalleitungen versehen sein und brauchen auch nicht mit dem Steuerungsrechner 21 der Druckmaschine 10 zu kommunizieren. Es ist lediglich ein elektrischer Drehübertrager 6 vorhanden, mit dem die für die Schwingungsdämpfung nötige elektrische Energie auf die Wendetrommel 12 gebracht werden können. Bei dem elektrischen Drehübertrager 6 kann es sich z. B. um einen induktiven Drehübertrager handeln. Der Drehübertrager 6 ist wiederum über eine Stromleitung 7 an die Stromversorgung 4 der Druckmaschine 10 angeschlossen, welcher auch den Antriebsmotor 19 und den Steuerungsrechner 21 mit elektrischer Energie versorgt.
  • Die perspektivische Darstellung einer aktiven Schwingungsdämpfungseinheit 1 in 2 zeigt, dass der aktive Schwingungsdämpfer 1 im Wesentlichen aus zwei Bauteilen besteht. Das eine Bauteil ist eine im Wesentlichen zylinderförmige äußere Hülle, in dessen Inneren ein Schwingungsdämpfungsglied 2 vorhanden ist. Dieses Schwingungsdämpfungsglied 2 kann z. B. ein piezoelektrisches Bauteil sein, was gegenüber der äußeren Hülle in Schwingungen versetzt werden kann. Zugleich kann das Schwingungsdämpfungsglied 2 einen Sensor an seiner Oberfläche tragen, um so Schwingungen des zu dämpfenden Bauteils erfassen zu können, an dem es befestigt ist. Da die aktive Schwingungsdämpfungseinheit 1 ein in sich abgeschlossenes System darstellt, ist lediglich die Stromzufuhr über eine Stromleitung 7 und eine daran angeschlossene Stromquelle 4 erforderlich. Ein Anschluss an weitere Sensoren oder die Maschinensteuerung ist dagegen nicht erforderlich. Der aktive Schwingungsdämpfer 1 ist somit in der Lage, die Schwingungen des zu dämpfenden drehbeweglichen Bauteils zum einen selbst zu erfassen und zum anderen die entsprechenden Gegenkräfte aufzubringen. Dazu ist im Inneren der aktiven Schwingungsdämpfungseinheit 1 eine entsprechende Steuerelektronik vorgesehen. Das Dämpfungsglied 2 schwingt zur Dämpfung der Schwingungen in Längsrichtung der Einheit 1. Die Schwingungsdämpfungseinheit 1 ist im Handel z. B. von der Firma Micromega Dynamics käuflich zu erwerben.
  • Um die aktive Schwingungsdämpfungseinheit 1 an einem drehbeweglichen Bauteil sinnvoll befestigen zu können, ist in 3 ein Montagewinkel 5 vorgesehen, welcher die seitliche Montage der aktiven Schwingungsdämpfungseinheit 1 z. B. an der Wendetrommel 12 ermöglicht. Durch die entsprechende Ausrichtung des Winkels 5 kann der aktive Schwingungsdämpfer 1 derart montiert werden, dass seine longitudinalen Gegenschwingungen genau in der Tangentialebene des drehbeweglichen Bauteils, hier der Wendetrommel 12, liegen. Durch die vorliegende Erfindung ist es somit einfach möglich, aktive Schwingungsdämpfungseinheiten 1, welche lediglich in Längsrichtung schwingen können, auch für den Einsatz zur Dämpfung von Rotationsschwingungen an drehbeweglichen Bauteilen einzusetzen. Da die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten 1 autark arbeiten, ist keine komplizierte Steuerelektronik wie bei anderen Schwingungsdämpfungseinheiten nach dem Stand der Technik erforderlich. Außerdem stützen sich die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten 1 nicht am Gestell 18 der Druckmaschine 10 ab, so dass dort keine Kräfte eingeleitet werden.
  • 1
    Aktiver Schwingungsdämpfer
    2
    Dämpfungsglied
    3
    Bogen
    4
    Stromversorgung
    5
    Montagewinkel
    6
    Elektrischer Drehübertrager
    7
    Stromleitung
    10
    Druckmaschine
    11
    Druckwerke
    12
    Wendetrommel
    13
    Transportzylinder
    14
    Gegendruckzylinder
    15
    Gummituchzylinder
    16
    Plattenzylinder
    17
    Farbwerk
    18
    Druckmaschinengestell
    19
    Antriebsmotor
    20
    Antriebswelle
    21
    Steuerungsrechner

Claims (12)

  1. Drehbewegliches Bauteil (12) einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine (10) mit einer Rotationsachse, dadurch gekennzeichnet, dass an dem drehbeweglichen Bauteil (12) zur Dämpfung von Rotationsschwingungen wenigstens eine aktive Schwingungsdämpfungseinheit (1) befestigt ist.
  2. Drehbewegliches Bauteil (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem drehbeweglichen Bauteil (12) wenigstens zwei aktive Schwingungsdämpfungseinheiten (1) befestigt sind.
  3. Drehbewegliches Bauteil (12) nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwei aktive Schwingungsdämpfungseinheiten (1) um 180 Grad versetzt gegenüber liegen.
  4. Drehbewegliches Bauteil (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten (1) jeweils den gleichen Abstand/Radius zur Rotationsachse des drehbeweglichen Bauteils (12) aufweisen.
  5. Drehbewegliches Bauteil (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten (1) an dem drehbeweglichen Bauteil (12) seitlich befestigt sind.
  6. Drehbewegliches Bauteil (12) nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten (1) an dem drehbeweglichen Bauteil (12) seitlich mittels eines Winkels (5) montiert sind.
  7. Drehbewegliches Bauteil (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass elektrische Energie mittels eines Drehübertragers (6) auf die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten (1) des drehbeweglichen Bauteils (12) übertragbar ist.
  8. Drehbewegliches Bauteil (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Schwingungsdämpfungseinheit (1) ein eigenes in sich abgeschlossenes Schwingungsdämpfungssystem darstellt.
  9. Drehbewegliches Bauteil (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiven Schwingungsdämpfungseinheiten (1) in Tangentialrichtung des drehbeweglichen Bauteils (12) schwingen.
  10. Drehbewegliches Bauteil (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbewegliches Bauteil (12) ein Zylinder (12, 13, 14, 15) einer Druckmaschine (10) ist.
  11. Drehbewegliches Bauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbewegliche Bauteil (12) die Wendetrommel (12) einer Druckmaschine (10) ist.
  12. Druckmaschine (10) mit einem drehbeweglichen Bauteil (12) nach einem der Patentansprüche 1 bis 11.
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