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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ohreinsatz-Anordnung für ein Hörgerätsystem,
welche einen Gehörgang-Einsatz
aufweist, der an dem ohrseitigen Ende eines flexiblen Hörschlauchs
angeordnet ist.
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Obwohl
es in der Hörgeräte-Technologie
in den vergangenen Jahren zahlreiche Weiterentwicklungen gab, fühlen sich
immer noch viele Hörgeräteträger mit
ihrem Hörgerätsystem
nicht wohl.
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Häufig liegen
die Probleme dabei an dem Bindeglied zwischen Hörgerätsystem und dem Gehörgang, dem
Ohreinsatz des Hörgerätsystems.
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In
der Offenlegungsschrift
WO 99/04601 ist beispielsweise
eine Ohreinsatz-Anordnung für
ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO)
beschrieben, welche über
einen Hörschlauch
mit der Hörgeräteinheit des
Hörgerätsystems
verbunden ist. Am Ende des Hörschlauchs
ist ein Gehörgang-Einsatz,
welcher eine Aufnahme für
einen elastischen Aufsatz aufweist, welcher im äußeren Gehörgang des Trägers eingebracht
und dort elastisch verankert werden kann. Dabei ist die Ohreinsatz-Anordnung
als linearer Fortsatz des Hörschlauchs
ausgebildet. Der äußere Gehörgang ist
jedoch gekrümmt
ausgebildet und wird teilweise durch den Tragus, einer kleinen Knorpelmasse
am Ohr, verdeckt. Beim Einführen
der Ohreinsatz-Anordnung in den Gehörgang stößt man in der ersten Biegung
des Gehörgangs
auf die Gehörgangwand.
Es ist für
den Hörgeräteträger nicht einfach,
die Ohreinsatz-Anordnung in dieser Biegung zu bewegen, da der Tragus,
solange die endgültige Einführtiefe
nicht erreicht ist, im Weg steht. Außerdem besteht die Gefahr,
dass der Schallaustritt dann auf die Gehörgangswand gerichtet ist und
verdeckt wird. Ferner haben Experimente ergeben, dass es bei engen
Gehörgängen erhebliche
Probleme bereitet, den Schlauch einzusetzen. Angesichts dieser Schwierigkeiten
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ohreinsatz-Anordnung
für ein
Hörgerätsystem
zu schaffen, welche für
den Träger
einfach zu handhaben ist und einen besseren Sitz der Ohreinsatz-Anordnung
ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dies
erreicht durch eine Ohreinsatz-Anordnung
gemäß Patentanspruch 1
und ein Hörgerätsystem
gemäß Patentanspruch
7. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Ohreinsatz-Anordnung
sind in den abhängigen
Sachansprüchen
gegeben.
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Die
erfindungsgemäße Ohreinsatz-Anordnung
weist einen Gehörgang-Einsatz
auf, welcher an dem ohrseitigen Ende eines flexiblen Hörschlauchs angeordnet
ist und durch welchen hindurch verlaufend ein Kanal zur Weiterleitung
von Schallwellen vorgesehen ist, wobei der Gehörgang-Einsatz entlang des Verlaufs
des Kanals eine Krümmung
aufweist.
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Die
Krümmung
des Gehörgang-Einsatzes kann
in Form einer Geraden ausgestaltet sein, welche mindestens einen
geknickten Abschnitt aufweist. Vorzugsweise ist die Gerade einfach
geknickt. Diese Ausführungsform
ist aufgrund der einfachen Herstellbarkeit besonders vorteilhaft.
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Vorzugsweise
ist der Gehörgang-Einsatz
mit einem steiferen Material als der Hörschlauch aufgebaut.
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Der
Grad der Krümmung
ergibt sich aus den anatomischen Gegebenheiten des äußeren Gehörgangs.
Um eine individuelle Anpassung an den Träger zu ermöglichen, ist es möglich, Gehörgang-Einsätze mit
verschiedenen Krümmungsradien
herzustellen.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der
Gehörgang-Einsatz
als plastisch verformbarer Formkörper
ausgebildet sein, z.B. aus einem bei Erwärmung plastisch verformbaren
Kunststoffmaterial.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der Gehörgang-Einsatz
eine Aufnahme für
einen Aufsatz aufweisen. Diese Aufnahme kann derart gestaltet sein,
dass sich der Aufsatz durch einfaches Aufstecken oder Aufklemmen auf
dem Gehörgang-Einsatz
anbringen lässt,
z.B. durch eine Schnappverbindung.
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Der
Aufsatz ist vorzugsweise aus einem Elastomermaterial gebildet, z.B.
Silikongummi, und kann dazu verwendet werden, die Ohreinsatz-Anordnung
im Gehörgang
zu fixieren. Der Aufsatz kann so ausgestaltet sein, dass der Gehörgang dadurch
verschlossen wird (geschlossene Versorgung), was eine höhere Verstärkung des
Schalls ermöglicht,
oder so, dass auch bei eingesetztem Gehörgang-Einsatz eine Verbindung
zwischen Innenohr und Außenwelt
offen bleibt (offene Versorgung), was einen höheren Tragekomfort ermöglicht.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand
der angehängten
Zeichnungen ersichtlich, in denen zeigen:
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1 Eine
Außenansicht
des Ohrs;
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2 Eine
Schnittansicht des Ohrs mit äußerem Gehörgang;
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3 Eine
schematische Darstellung einer Ohreinsatz-Anordnung gemäß dem Stand der Technik; und
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4 schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen Ohreinsatz-Anordnung.
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1 und 2 zeigen
schematisch die Außen-
bzw. Schnittansicht des menschlichen Ohrs 1, 1'. Der äußere Gehörgang 5 weist
mehrere Biegungen auf und wird nach außen teilweise durch den Tragus 3,
eine Knorpelmasse am äußeren Ohr,
verdeckt.
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Beim
Einführen
einer Ohreinsatz-Anordnung kann es passieren, dass man, bedingt
durch die Krümmung
des Gehörgangs 5,
an die Wand des Gehörgangs
stößt. Dabei
kann es dazu kommen, dass die Schallaustrittsöffnung des Gehörgang- Einsatzes auf
die Gehörgangwand
gerichtet ist, wodurch der Schallaustritt gedämpft wird. Ein weiteres Problem ist,
das dabei eine erhöhte
Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Schallaustrittsöffnung dabei
mit Cerumen verschmutzt oder verstopft wird.
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Ferner
wird das Einführen
der Ohreinsatz-Anordnung dadurch erschwert, dass die Öffnung des äußeren Gehörgangs teilweise
durch den Tragus verdeckt ist.
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In 3 ist
eine Ohreinsatzanordnung 11 gemäß dem Stand der Technik gezeigt.
Die Ohreinsatz-Anordnung 11 weist einen Gehörgang-Einsatz 13 auf,
welcher am Ende des Hörschlauches 15 angeordnet
ist. Der Hörschlauch 15 ist
mit der Hörgeräteinheit,
z.B. ein HdO, das Hörgerätsystems
verbunden. Durch den Gehörgang-Einsatz 13 verläuft ein
Kanal 17, der einfach in Form einer Bohrung oder einer
offenen Verbindung ausgestaltet sein kann. An seinem Ende weist
der Kanal 17 eine Schallaustrittsöffnung 19 auf. Die
Ohreinsatz-Anordnung 11 von 3 ist einfach
als lineare Weiterführung
des Hörschlauchs 15 ausgestaltet.
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4 zeigt
eine erfindungsgemäße Ohreinsatz-Anordnung 11' mit einem Gehörgang-Einsatz 13', Hörschlauch 15', Kanal 17' und Schallaustrittsöffnung 19'. Der Kanal 17' weist eine
Krümmung
auf, und der Gehörgang-Einsatz 13' weist ebenfalls
eine entsprechende Krümmung
auf, welche der Krümmung
des Kanals 17' folgt.
Dies führt
dazu, dass die erfindungsgemäße Ohreinsatz-Anordnung 11' nicht in linearer
Fortführung
des Hörschlauchs 15' angeordnet
ist, sondern einen „Knick" macht. Dadurch ist das
Einsetzen der Ohreinsatz-Anordnung erleichert, diese folgt dem natürlichen
Verlauf des äußeren Gehörgangs.
Dadurch bedingt ist die Gefahr, dass die Ohreinsatz-Anordnung an die
Gehörgangwand
gedrückt
wird, verringert, die Verstopfungsgefahr für die Schallaustrittsöffnung 19' ist verringert
und ein tieferer Sitz der Ohreinsatz-Anordnung wird ermöglicht.
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Es
ist ferner möglich,
die Krümmung
verschieden stark gekrümmt
auszugestalten, um verschiedene Ohreinsatz-Anordnungen zu fertigen,
welche individuell optimiert angepasst sind. Ferner ist es möglich, den
Gehörgang-Einsatz
aus einem verformbaren Material (z.B. Wärmeverformung) herzustellen,
so dass die Ohreinsatz-Anordnung individuell an den Träger angepasst
werden kann.