DE202010009817U1 - Otoplastik zum Einleiten von mit zumindest einer Hörhilfe modulierten akustischen Signalen - Google Patents
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Abstract
Otoplastik zum Einleiten von mit zumindest einer Hörhilfe modellierten akustischen Signalen in den Gehörgang eines Ohrs, umfassend wenigstens einen Signalleitungskanal, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Außenweite in einem Anordnungsabschnitt zwischen Außenohr (11) und trommelfellseitigem Ende des Gehörgangs kleiner ist als die Innenweite des Gehörgangs (8) und dass ihr dem Trommelfell (9) zugekehrtes Ende keine Reduzierung der Außenweite aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Otoplastik zum Einleiten von mit zumindest einer Hörhilfe modulierten akustischen Signalen in den Gehörgang eines Ohrs, umfassend wenigstens einen Signalleitungskanal.
- Als Otoplastiken werden Pass-Stücke bezeichnet, welche in Gehörgänge von Patienten mit Schwerhörigkeit oder Normalhörenden zur Übertragung akustischer Signale an den Gehörgang eingeführt werden. Die Otoplastik koppelt das Hörsystem. Zum anderen wird durch ihren Signalleitungskanal das vom außerhalb oder innerhalb des Gehörganges getragenen Hörsystem verstärkte akustische Signal durch den Gehörgang hindurch zum Trommelfell geleitet.
- Eine Otoplastik kann einem Ohrabdruck nachgebildet sein. Die Otoplastik ist dann als abgeformtes Pass-Stück eines Abdruckes des Gehörganges ausgebildet, damit weist sie Außenmaße auf, die den Innenmaßen des Gehörganges entsprechen und/oder Notwendigkeiten der akustischen Übertragung passgenau oder modifiziert ankoppeln. Wird diese Otoplastik dann in den Gehörgang eingebracht, so liegt sie eng oder teilweise eng an den Innenwänden des Gehörganges an. Dadurch kann zwar ein Abschluss des Gehörganges gegen Nebengeräusche und Schallrückläufer ausgebildet werden, jedoch führt die enge Anlage an den Druckauflagen zu Druckspannungen, gerade bei Kopfbewegungen, wie beim Lachen, Kauen oder Reden. Patienten klagen über angebliche Allergien gegen die Materialien der Otoplastik, in Wahrheit treten Druck- und Reibsituationen auf.
- Andere bekannte Otoplastiken werden als Fertigsysteme ausgebildet, die lediglich in einem Anordnungsbereich am Trommelfell eine Verdickung aufweisen, im übrigen aber als dünne Schläuche ausgebildet sind. Drucksituationen treten hier nicht auf, da der Gehörgang im Bereich des Trommelfells bereits durch knöcherne Partien des Schädels ausgebildet ist. Problematisch ist jedoch, dass sich das Schlauchende mit der Verdickung bei Bewegungen z. B. umliegender Muskulaturen vom Trommelfell abwenden kann und unter Umständen gegen einen Abschnitt des Gehörganges geführt ist. Eine schlechte Schallleitung ist die Folge.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Otoplastik der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, bei der Drucksituationen verhindert sind und die eine sichere Leitung des Schalls zum Trommelfell ermöglicht.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Otoplastik gelöst, deren Außenweite in einem Anordnungsabschnitt zwischen Außenohr und trommelfellseitigen Endes des Gehörgangs kleiner als die Innenweite des Gehörgangs ist und deren dem Trommelfell zugekehrtes Ende keine Reduzierung der Außenweite aufweist.
- Bei der erfindungsgemäßen Otoplastik wird in Bereichen des Gehörganges zwischen Außenohr und Trommelfell eine Reduzierung ihrer Außenweite vorgenommen. Die Außenweite ist soweit reduziert, dass sich diese Abschnitte der Otoplastik nicht oder in Teilabschnitten nicht an den Gehörgang anlegen. Damit ist verhindert, dass es zu Reib- und Drucksituationen kommt. Das dem Trommelfell zugekehrte Ende der Otoplastik ist dagegen z. B. durch Aufbringen von Modifikationen meist weicher Art in seiner Innenweite nicht reduziert, hier kann sich die Otoplastik an die Innenwände des Gehörganges anlegen. Der Gehörgang ist in diesem inneren Bereich aus Knochen ausgebildet, hier werden bei dieser Vorgehensweise Drucksituationen nicht spürbar. Damit ist zugleich der sichere Sitz der Otoplastik gewährleistet, durch ihren Signalleitungskanal hindurchgeführte akustische Signale kommen sicher am Trommelfell an. Eine Verdrehung des Schallaustritts der Otoplastik ist vorteilhaft nicht möglich.
- Um das innere Ende der Otoplastik an den Gehörgang anzupassen, ist ein entsprechend tiefer Abdruck des Gehörganges anzufertigen.
- Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass auf das dem Trommelfell zugekehrte Ende zumindest ein sich an den Gehörgang anlegendes Dichtungselement aufgebracht ist. Das Dichtungselement sorgt für eine schalldichte Abdichtung des Gehörganges in dessem innersten Abschnitt. Drucksituationen treten nicht auf, da sich die Dichtungselemente an knöcherne Abschnitte des Gehörganges anlegen. Die Dichtungselemente verhindern ein Rückfließen von aus dem Signalleitungskanal austretenden akustischen Signalen in den Gehörgang und ihr nochmaliges Einleiten in den Signalleitungsweg, so dass derartige z. B. Pfeifgeräusche verhindert sind.
- Nach einer nächsten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Otoplastik in dem Anordnungsabschnitt zwischen Außenohr und Trommelfell durch den Signalleitungsabschnitt ausgebildet ist. Da in diesem mittleren Bereich der Erstreckung der Otoplastik keine Anlage an den Innenwänden des Gehörganges vorgesehen ist, kann die Otoplastik auf den Signalleitungsabschnitt reduziert sein. Dieser ist beispielsweise als Röhre ausgebildet. Der Signalleitungsabschnitt steht im Gehörgang, er hat so keine weiteren Modifikationen notwendig sind, keine Anlage an dessen Innenwänden.
- Das auf das innere Ende der Otoplastik aufgesetzte Dichtungselement ist vorzugsweise ringförmig ausgebildet. Es umschließt die Otoplastik teilweise oder vollständig. Vorzugsweise hat das Dichtungselement eine flächige Ausbildung und sind dessen Abschnitte schräg zur Längsmittelachse des Signalleitungskanals ausgerichtet. Das Dichtungselement hat vornehmlich die Anmutung einer Trichtertüte, die Abschnitte der Dichtung verlaufen ausgehend von der Otoplastik schräg zu den Innenwänden des Gehörganges. Sie bilden dadurch wirksame Schallbarrieren aus.
- Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass auch in mittleren Bereichen ihrer Längserstreckung wenigstens ein Dichtungselement aufgebracht ist. Dieses Dichtungselement unterbricht eine Schallleitung in den Zwischenräumen zwischen Otoplastik und Gehörgang.
- Jedes Dichtungselement ist vorzugsweise aus einem elastischen Material, beispielsweise Gummi, Silikon oder Ähnliches ausgebildet. Für die Otoplastik können Kunststoffe oder Metalle oder Legierungen verwendet werden, auch unter thermischen Einflüssen formbare Materialien können eingesetzt werden.
- Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist noch vorgesehen, dass sie an ihrem dem Trommelfell abgekehrten Ende Anpassabschnitte zur Anlage an das Außenohr hat. Da die erfindungsgemäße Otoplastik nur im Bereich des Trommelfells fixiert ist, ist weiterhin eine Fixierung im Bereich des Außenohrs notwendig, damit ihre mittleren Abschnitte nicht an den Innenwänden des Gehörgangs anliegen.
- Die Otoplastik weist vorzugsweise im Bereich der Anpassabschnitte einen Ansetzpunkt für eine Schallleitung eines Hörsystems zum Hören oder Abdichten oder für einen externen Lautsprecher eines Hörgerätes auf. Aus der Schallleitung oder aus dem Lautsprecher werden die akustischen Signale über den Ansetzpunkt in den Signalleitungskanal der Otoplastik eingeführt.
- In die Anpassabschnitte kann noch zumindest ein Durchbruch eingebracht sein. Durch diesen Durchbruch kann erwärmte Luft aus dem Gehörgang abgeführt werden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
-
1 : eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Otoplastik mit einem angeschlossenen Hörgerät und -
2 : den Einsatz der Otoplastik nach1 in ein geschnittenes Ohrmodell. - Die Otoplastik
1 in1 besteht aus einem Anpassabschnitt2 für das Außenohr, einem mittleren Abschnitt3 zur Anordnung im Gehörgang8 und aus auf das innere Ende der Otoplastik1 aufgebrachten Dichtungselementen4 . Durch die Otoplastik1 verläuft ein Signalleitungskanal5 , an den ein Schallleitungsschlauch6 des Hörgerätes7 angeschlossen ist. -
2 zeigt den Einsatz der Otoplastik1 in den Gehörgang8 eines Ohres. Der mittlere Abschnitt3 der Otoplastik1 liegt nicht an den Innenwänden des Gehörganges8 an. Die Außenweite der Otoplastik3 ist hier entsprechend reduziert. Der Gehörgang8 wird im Inneren des Ohres durch das Trommelfell9 teilweise oder ganz abgeschlossen. Im dem Trommelfell9 angenäherten Abschnitt ist der Gehörgang8 von Knochenmaterialien10 eingefasst. An diese Knochenmaterialien10 können sich die Dichtungselemente4 anlegen, ohne dass der Träger der Otoplastik1 Druckschmerzen verspürt. Mit den Dichtungselementen4 ist ein Ende der Otoplastik1 ausgebildet, deren Außenweite nicht reduziert ist. Die Außenweite der Otoplastik1 ist durch die aufgesetzten Dichtungen4 so ausgebildet, dass der Gehörgang8 vollständig oder teilweise verschlossen ist. - Der Anpassabschnitt
2 der Otoplastik1 legt sich an das Außenohr11 an. Das Außenohr11 sowie dem Außenohr11 zugekehrte Abschnitte des Gehörganges8 sind aus Knorpelmateriali12 ausgebildet. Von diesem Material12 hält die Otoplastik1 einen Abstand ein, so dass keine Druckschmerzen auftreten. Die Otoplastik1 ist aber insgesamt gestreckt ausgebildet und ragt so weit in das Innere des Ohres hinein, dass Verdrehungen ihres freien, dem Trommelfell9 angenäherten Endes, nicht auftreten.
Claims (11)
- Otoplastik zum Einleiten von mit zumindest einer Hörhilfe modellierten akustischen Signalen in den Gehörgang eines Ohrs, umfassend wenigstens einen Signalleitungskanal, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Außenweite in einem Anordnungsabschnitt zwischen Außenohr (
11 ) und trommelfellseitigem Ende des Gehörgangs kleiner ist als die Innenweite des Gehörgangs (8 ) und dass ihr dem Trommelfell (9 ) zugekehrtes Ende keine Reduzierung der Außenweite aufweist. - Otoplastik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf ihr dem Trommelfell (
9 ) zugekehrtes Ende zumindest ein sich an den Gehörgang (8 ) anlegendes Dichtungselement (4 ) aufgebracht ist. - Otoplastik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie in dem Anordnungsabschnitt zwischen Außenohr (
11 ) und Gehörgang durch den Signalleitungskanal (5 ) ausgebildet ist. - Otoplastik nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalleitungskanal (
5 ) als Röhre ausgebildet ist, die aus festem oder biegbarem Material gefertigt sein kann. - Otoplastik nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (
4 ) zumindest abschnittsweise ringförmig ausgebildet ist. - Otoplastik nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (
4 ) eine flächige Ausbildung hat und dessen Abschnitte schräg zur Längsmittelachse des Signalleitungskanals (5 ) ausgerichtet sind. - Otoplastik nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch in mittleren Bereichen ihrer Längserstreckung wenigstens ein Dichtungselement (
4 ) aufgebracht ist. - Otoplastik nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Dichtungselement (
4 ) aus einem wiechen Gummimaterial ausgebildet ist. - Otoplastik nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihrem dem Trommelfell (
9 ) abgekehrten Ende Anpassabschnitte (2 ) zur Anlage an das Außenohr (11 ) hat. - Otoplastik nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Bereich der Anpassabschnitte (
2 ) einen Ansetzpunkt für eine Schallleitung (6 ) eines Hörgerätes (7 ) oder für einen externen Lautsprecher eines Hörgerätes (7 ) aufweist. - Otoplastik nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass in die Anpassabschnitte (
2 ) zumindest ein Durchbruch eingebracht ist.
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