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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Abdichtungsanordnung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Anordnung ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 042 353 A1 bekannt.
Bei der bekannten Abdichtungsanordnung ist eine Abdichtung mittels
einer Elastomerdichtscheibe realisiert, von welcher domartig von
der Scheibenebene empor ragende Dichtelementabschnitte dichtend
an Umfangsflächen
von Anschlussstiftabschnitten anliegen, welche aus den Öffnungen
der auf dem Piezoaktor aufgesetzten Kopfplatte hervorstehen. Bevorzugt
wird die Anlagekraft zur Bereitstellung der Dichtwirkung hierbei
durch eine elastische Vorspannung des Materials der Elastomerdichtscheibe
bereitgestellt.
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Nachteilig
ist an der bekannten Abdichtungsanordnung die durch die Materialeigenschaften
des Dichtelements begrenzte Anlagekraft und somit Dichtwirkung.
Des weiteren besteht die Gefahr, dass diese Anlagekraft aufgrund
einer Relaxation des Materials im Laufe der Zeit nachlässt. Schließlich kann es
unter Umständen
einen Nachteil darstellen, dass die Abdichtungsanordnung Bauraum
auf der dem Piezoaktor entgegengesetzten Seite der Kopfanordnung
beansprucht.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Abdichtungsanordnung
der eingangs erwähnten
Art so weiterzubilden, dass eine zuverlässige Abdichtung, insbesondere
auch für
längere
Zeiten, sichergestellt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
mit einer Abdichtungsanordnung nach Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche betreffen
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Bei
der erfindungsgemäßen Abdichtungsanordnung
ist vorgesehen, dass die dichtende Anlage des Dichtelements an den
Umfangsflächen
der Anschlussstifte innerhalb der Öffnungen vorgesehen ist und
innerhalb der Öffnungen
befindliche Dichtelementabschnitte in den Öffnungen radial verpresst sind.
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Durch
die dichtende Anlage des Dichtelements sowohl an den Umfangsflächen der
Anschlussstifte als auch an der Kopfanordnung wird eine zuverlässige Abdichtung
ermöglicht.
Die erstere Anlage bzw. Abdichtung wird nachfolgend auch als "Radialabdichtung" und die zweitgenannte
Anlage bzw. Abdichtung auch als "Axialabdichtung" bezeichnet.
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Gemäß der Erfindung
ist die Radialabdichtung aufgrund der radialen Verpressung der Dichtelementabschnitte
zwischen den Anschlussstiften des Piezoaktors und den Öffnungen
besonders zuverlässig
und kann auch über
längere
Zeiträume
aufrechterhalten werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Dichtelementabschnitte als Dichtwulste ausgebildet. Durch
diese Maßnahme
kann die der Radialabdichtung dienende Anlagekraft in räumlich gut
definierter Weise vorgesehen werden. Darüber hinaus verbessert dies
tendenziell die Langzeitstabilität
der Abdichtung noch weiter.
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Für die Formgestaltung
der Dichtwulste ergeben sich vielfältige Möglichkeiten. In einer Ausführungsform
ist z. B. vorgesehen, dass die Dichtwulste wenigstens annähernd die
Form von O-Ringen aufweisen. Abweichend davon sind jedoch auch andere Formgebungen
bzw. Dichtwulstquerschnitte möglich. Insbesondere
wenn die Anschlussstifte im Bereich der Radialabdichtung sowie die
jeweils benachbarten Innenflächen
der Öffnungen
eine zylindrische Gestalt besitzen, so ist zur Erzielung einer gleichmäßigen Anlagekraft
(sowohl am Anschlussstift als auch an der Innenfläche der Öffnung)
ein rotationssymmetrischer Dichtwulst (z. B. O-Ring-artig) bevorzugt.
Die Dichtwulste können
z. B. jeweils ein Ende eines in die Öffnung hineinragenden "Dichtelementdoms" bilden. Der Bereich
der Öffnung,
in welchem ein solcher Dichtelementabschnitt (Dom) hineinragt, kann
z. B. einen Querschnitt aufweisen, der sich ausgehend vom Öffnungsrand
in Richtung in die Kopfanordnung hinein verjüngt, z. B. durch konische und/oder
abgestufte Innenflächenbereiche
der Öffnung.
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Das
Dichtelement kann im Hinblick auf eine optimale Abdichtung an den
Anschlussstiften (Radialabdichtung) sowie an der Kopfanordnung (Axialabdichtung)
z. B. aus einem Elastomer gebildet sein. Beispielsweise kann das
Dichtelement aus Polyurethan, einem Elastomer des Typs "FKM" wie z. B. Viton
(Handelsname), oder einem Elastomer des Typs "NBR" etc.
gebildet sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Dichtelementmaterial besonders gut elektrisch isolierend.
Durch Wahl eines solchen Dichtelementmaterials sind keine besonderen
Vorkehrungen gegen eine unzureichende elektrische Isolierung der Anschlussstifte
in dem Fall zu treffen, in welchem die Kopfanordnung elektrisch
leitet. Letzteres ist in der Regel der Fall, da die Piezogehäuseanordnung
insgesamt und somit auch die Kopfanordnung üblicherweise aus metallischen
Werkstoffen hergestellt werden. Für den Fall, dass bei einer
elektrisch leitenden Kopfanordnung das Material des Dichtelements
nicht ausreichend elektrisch isoliert, kann vorgesehen sein, dass
zumindest in den Bereichen der Anlage des Dichtelements an der Kopfanordnung
das Dichtelementmaterial und/oder die Kopfanordnung elektrisch isoliert
ist, z. B. mit einer Isolationsschicht bzw. einem Isolationsteil
versehen ist.
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Eine
bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Abdichtungsanordnung ergibt
sich für
den Piezoaktor eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine,
bei welcher der Kraftstoffinjektor und wenigstens eine weitere Komponente
einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung im Wesentlichen vollständig innerhalb
einer Motorblockbaugruppe der Brennkraftmaschine angeordnet sind.
Damit ist insbesondere der Fall gemeint, in welchem Komponenten
der Einspritzeinrichtung innerhalb der Motorblockbaugruppe untergebracht
sind, die ohne Einschränkung
ihrer Funktion auch außerhalb
derselben angeordnet werden könnten.
Der Begriff "Motorblockbaugruppe" bezeichnet hierbei
die Gesamtheit der Motorschmieröl
enthaltenden Komponenten, also den "Motorblock" im engeren Sinne und Anbauteile (wie
z. B. einen Zylinderkopfdeckel etc.), in denen das Schmieröl gepumpt
wird oder schmiert oder (zurück)geführt wird.
Bei einer solchen Motorkonstruktion besteht eine erhöhte Gefahr
eines Eintrags von schädlichen
Medien wie Öl
und/oder Kraftstoff in den Innenraum eines Injektorgehäuses. Diese
Problematik ergibt sich insbesondere für Common-Rail-Dieselmotoren
mit innerhalb des Zylinderkopfdeckels liegenden Einspritzkomponenten.
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Wie
dies z. B. in der eingangs erwähnten
DE 10 2004 042 353
A1 erläutert
ist, hat es sich herausgestellt, dass die Anordnung eines piezokeramischen
Bauteils wie des hier interessierenden Piezoaktors in einer "möglichst gasdichten" Piezoge häuseanordnung
in einer schädliche
Medien aufweisenden Installationsumgebung die Lebensdauer des Bauteils in
der Praxis nicht verlängert
sondern tendenziell sogar eher verkürzt. Demzufolge kann durch
eine gewisse "Gasdurchlässigkeit" im Bereich der Abdichtungsanordnung
eine erhebliche Verlängerung
der Haltbarkeit bzw. Lebensdauer des Piezoaktors erzielt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist daher vorgesehen, dass das Dichtelement aus einem Material mit
einer hohen Gaspermeabilität
gebildet ist. Insbesondere kann als Material ein Silikonwerkstoff,
insbesondere Fluorsilikonwerkstoff gewählt werden (z. B. Elastomere
des Typs "LSR" oder "FVMQ"). Letztere Werkstoffe
ermöglichen
auch bei einer vergleichsweise großen Dicke des Dichtelements
eine hohe Permeationsrate gegenüber
gasförmigen
Stoffen wie z. B. Luft. Diese Eigenschaft ist vorteilhaft für die Haltbarkeit
bzw. Lebensdauer der piezoelektrischen Keramik des Piezoaktors.
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Insbesondere
für die
oben erwähnte
Motorkonstruktion mit einer im Wesentlichen vollständig innerhalb
einer Motorblockbaugruppe untergebrachten Einspritzanlage hat es
sich hinsichtlich der Haltbarkeit bzw. Lebensdauer des Piezoaktors
als vorteilhaft herausgestellt, wenn innerhalb des abgeschlossenen Aktorraums
Kavitäten
vorhanden sind. Bei der erfindungsgemäßen Abdichtungsanordnung können solche
Kavitäten
innerhalb des abgedichteten Aktorraums besonders einfach bereitgestellt
oder vergrößert werden.
Bei der erfindungsgemäßen Abdichtungsanordnung
können
vorteilhaft z. B. beträchtliche
Anteile des von den Öffnungen
der Kopfanordnung umgrenzten Volumens zusätzliche Kavitäten schaffen.
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Eine
kompakte Gestaltung des Dichtelements ergibt sich beispielsweise
dann, wenn das Dichtelement insgesamt im Wesentlichen scheibenartig
ausgebildet ist, wobei jedoch zur Erzielung der Radialabdichtung
Dichtelementabschnitte vorgesehen sind, die sich aus der Scheibenebene
heraus in axialer Richtung in die Öffnungen hinein erstrecken (und
die Anschlussstifte umschließen).
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In
einer besonders kompakten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die der Kopfanordnung zugewandte Stirnseite
des Dichtelements im Wesentlichen der Kontur der Kopfanordnung folgt.
Bevorzugt liegt das (z. B. einteilig scheibenartig ausgebildete) Dichtelement
wenigstens ringförmig
am Umfang der Kopfanordnung umlaufend dichtend an (Axialabdichtung).
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In
an sich bekannter Weise kann die Kopfanordnung eine Kopfplatte umfassen,
in welcher die Öffnungen
der Kopfanordnung zum Durchtritt der Anschlussstifte vorgesehen
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Piezoaktor in einem Aktorraum untergebracht, der von einem
hülsenartigen
Aktorgehäuse
sowie einer Kopfplatte und einer Bodenplatte gebildet ist, die zu
beiden Enden dieses Aktorgehäuses
angeordnet sind. Die Kopfplatte kann hierbei an einem axialen Ende
des Aktorgehäuses
eingesetzt und mit diesem verschweißt sein, wohingegen in diesem
Fall die Bodenplatte axial verschiebbar im Aktorgehäuse geführt ist.
Innerhalb eines solchen Aktorraums kann der Piezoaktor unter axialer
Druckvorspannung in einer axial langgestreckten Rohrfeder gehalten
sein, die zu ihren beiden Enden mit der Kopfplatte und der Bodenplatte
verschweißt
ist. Die Bodenplatte kann als Teil einer zu einem Betätigungsglied
eines Kraftstoffeinspritzventils hin wirkenden Wirkverbindung ausgebildet
sein. In diesem Bereich kann die Abdichtung des Aktorraums in an
sich bekannter Weise durch eine zwischen der Innenwandung des Aktorgehäuses und
der Bodenplatte eingeschweißten
Membran erfolgen.
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Um
eine zuverlässige
Axialabdichtung sicherzustellen, kann das Dichtelement beispielsweise wenigstens
in einem ringförmig
die Anschlussstifte umgebenden Bereich axial zur Kopfanordnung hin verpresst
sein, z. B. gegen das axiale Ende des oben erwähnten Aktorgehäuses.
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Eine
solche Verpressung im Bereich der Axialabdichtung kann beispielsweise
durch Ausübung axialen
Drucks von einer an einem Ende eines Injektorgehäuses angeordneten Kontaktbaugruppe
zum elektrischen Anschluss des Injektors vorgesehen sein. In einer
Ausführungsform
ist vorgesehen, dass eine solche Kontaktbaugruppe das Dichtelement
wenigstens abschnittsweise gegen die Kopfanordnung presst. Diese
somit gewissermaßen
zwischen der Kontaktbaugruppe und der Kopfanordnung eingeklemmten
Dichtelementabschnitte können
dann die Axialabdichtung bewerkstelligen. Das Anpressen des Dichtelements
gegen die Kopfanordnung erfolgt in besonders gut definierter Weise,
wenn die Kontaktbaugruppe hierfür
mit einem oder mehreren dem Dichtelement zugewandten Vorsprüngen versehen ist,
die bei der Montage des Kraftstoffinjektors zu der gewünschten
Verpressung der entsprechenden Dichtelementabschnitte führen.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die erwähnte
Kontaktbaugruppe im Wesentlichen vollflächig am Dichtelement anliegt
und somit besonders gleichmäßig axialen
Druck auf das Dichtelement ausübt.
Ein axialer Druck insbesondere auch im Bereich der zur Radialabdichtung
vorgesehenen Dichtmaterialabschnitte kann hierbei vorteilhaft diese
Radialabdichtung verbessern.
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass an der Kopfanordnung eine Kontaktbaugruppe zur
elektrischen Weiterverbindung der Anschlussstifte zu einem Steckverbinder
aufgesetzt ist und diese Kontaktbaugruppe die dichtenden Abschnitte
gegen einen Austritt aus den Öffnungen
sichert.
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Eine
einfache Montage der Kontaktbaugruppe, bei welcher die oben erläuterte Verpressung
des Dichtelements gewährleistet
werden kann, ergibt sich, wenn die Kontaktbaugruppe einen Umfangsbereich
der Kopfanordnung umgreift und an diesem Umfangsbereich durch eine
Formschlussverbindung gehalten ist. Diese Formschlussverbindung
kann insbesondere als Rastverbindung derart vorgesehen sein, dass
durch das Aufdrücken
der Kontaktbaugruppe deren Verrastung mit der Kopfanordnung erfolgt.
Die Rastverbindung kann z. B. ringförmig am Umfang verlaufend oder
auch durch eine Mehrzahl von über
den Umfang verteilten, separaten Rastbereichen vorgesehen sein.
Eine besonders dauerhafte und dichte Axialabdichtung ergibt sich,
wenn die Rastverbindung nachträglich
in einer finalen Kunststoffumspritzung fixiert wird. Die Schrumpfung
des Kunststoffmaterials erhöht
die Anpresskraft und damit die Klemmkraft des Dichtelements.
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass eine mit Öffnungen
zum Durchtritt der Anschlussstifte versehene Isolierscheibe aus
elektrisch isolierendem Material zwischen dem Dichtelement und der
Kopfanordnung angeordnet ist.
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Das
vorteilhafte Aktorraumvolumen kann bereits durch das Vorhandensein
einer solchen Isolierscheibe vergrößert werden, indem mehr oder
weniger große
Spalte zwischen einer solchen Isolierscheibe und angrenzenden Bauteilen,
wie z. B. Kopf platte und Dichtelement, vorgesehen werden. Solche Spalte
ergeben sich in der Praxis oftmals zwangsläufig.
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Die
Isolierscheibe kann ferner weitere Kavitäten schaffende Aussparungen
aufweisen. Solche Aussparungen können
auch zur Förderung
eines Gasaustausches zwischen den axial einander entgegengesetzten
Seiten der Isolierscheibe geeignet vorgesehen werden. Wenn zusätzlich über oder
unter der Isolierscheibe Kavitäten
vorhanden sind oder bereitgestellt werden, so schaffen durch die
Isolierscheibe hindurchgehende Aussparungen einen größeren zusammenhängenden
Kavitätsraum,
der sich vorteilhaft auf die Haltbarkeit des Piezoaktors auswirkt.
Zur Gewährleistung
einer Belüftung
durch die Kopfanordnung kann diese z. B. mit wenigstens einer Durchgangsöffnung (z.
B. Bohrung) vorgesehen werden. Die Isolierscheibe lässt sich
besonders wirtschaftlich z. B. aus Kunststoff als Spritzgussteil
herstellen. Mit einer solchen Isolierscheibe ergibt sich eine vergrößerte Freiheit
bei der Wahl des Materials für
das Dichtelement, da der elektrische Strom gezwungen wird, einen "Umweg", je nach geometrischer
Gestaltung der Isolierscheibe, zu nehmen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen näher
beschrieben. Es stellen dar:
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1 ist
eine Detaildarstellung aus einem Axiallängsschnitt eines Piezoantriebs
für ein
Kraftstoffeinspritzventil,
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2 ist
eine perspektivische Ansicht des Piezoantriebs.
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1 veranschaulicht
ein Ausführungsbeispiel
einer Abdichtungsanordnung eines Piezoaktors 12 in einem
insgesamt mit 10 bezeichneten Piezoantrieb.
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2 zeigt
den Piezoantrieb 10, der zur Betätigung des Einspritzventils
eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine vorgesehen ist
(z. B. Dieselinjektor eines "Common-Rail"-Einspritzsystems). Im
installierten Zustand bildet der dargestellte Piezoantrieb 10 zusammen
mit einem in 1 unter dem Piezoantrieb 10 angeordneten,
jedoch in der Figur nicht dargestellten Einspritzventil den Kraftstoffinjektor.
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Zurückkommend
auf 1, in welcher der Einfachheit der Darstellung
halber lediglich eine (linke) Hälfte
des Axialschnitts (Axialrichtung A) dargestellt ist, erkennt man
einen von zwei aus dem Piezoaktor 12 hervorstehenden Anschlussstiften 14 und eine
auf dem Piezoaktor aufgesetzte Kopfanordnung, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel
aus einer metallischen Kopfplatte 16 und einem hülsenartigen
Aktorgehäuse 18 besteht
und mit Öffnungen 20 zum
Durchtritt der Anschlussstifte 14 versehen ist.
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In
an sich bekannter Weise umfasst der Piezoantrieb 10 den
im wesentlichen aus einem Piezoelementstapel gebildeten, in Axialrichtung
A langgestreckten Piezoaktor 12, dessen axiale Ausdehnung in
gesteuerter Weise nach Anlegen einer Steuerspannung über die
metallischen Anschlussstifte 14 verändert werden kann.
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Zum
elektrischen Anschluss des Kraftstoffinjektors ist derselbe an seinem
in
1 oberen Endbereich mit einer als Kunststoff-Formteil
ausgebildeten Kontaktbaugruppe
22 versehen, von welcher
eingeformte Kontaktzungen seitlich abstehen und die elektrischen
Kontakte eines Steckverbinders
24 (
2) zur elektrischen
Weiterverbindung bilden. Die Kontaktbaugruppe
22 ist als
sogenannter Kontaktzungenträger
aufgebaut, zu dessen prinzipiellem Aufbau beispielhaft auf die
DE 198 44 743 C1 verwiesen
wird.
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Die
Anschlussstifte 14 des Piezoaktors 12 treten durch
die in Form von axialen Bohrungen ausgebildeten Öffnungen 20 der Kopfplatte 16 nach oben
hindurch, so dass Anschlussstiftabschnitte axial aus den Öffnungen 20 hervorstehen.
Die in 1 oberen Enden der Anschlussstifte 14 sind
mit metallischen Schweißlaschen 26 verschweißt, welche
wiederum einstückig
mit den Kontaktzungen der Kontaktbaugruppe 22 verbunden
sind.
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In
dem hülsenförmigen Aktorgehäuse 18 ist eine
Rohrfeder 28 angeordnet, in welcher der Piezoaktor 12 unter
axialer Druckvorspannung gehalten ist. Zu diesem Zweck ist die Rohrfeder 28 an
ihrem unteren Ende (nicht dargestellt) mit einer axial bewegbar
im Aktorgehäuse 18 geführten Bodenplatte verschweißt, wohingegen
das entgegengesetzte, obere Ende der Rohrfeder 28 am Umfang
der Kopfplatte 16 verschweißt ist.
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Die
Abdichtung des unter der Kopfplatte 16 befindlichen Aktorraums
gegenüber
dem Bereich der Kontaktbaugruppe 22, oder gleichbedeutend,
die Abdichtung des oberen Endes des hülsenförmigen Aktorgehäuses 18 ist
durch die nachfolgend näher
beschriebene Abdichtungsanordnung bewerkstelligt.
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Auf
der Kopfanordnung 16, 18 ist eine aus einem flüssigkeitsdichtenden
Elastomer gebildete Dichtscheibe 30 aufgesetzt, die einerseits
("Radialabdichtung") an Umfangsflächen der
Anschlussstifte 14 und andererseits ("Axialabdichtung") an der aus der Kopfplatte 16 und
dem oberen Ende des hülsenförmigen Aktorgehäuses 18 gebildeten
Kopfanordnung dichtend anliegt.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Axialabdichtung ringförmig
umlaufend am oberen Ende des Aktorgehäuses 18 vorgesehen.
In diesem Bereich besitzt das Aktorgehäuse 18 eine Ringnut,
in welche ein Umfangsrand der Dichtscheibe 30 dichtend
eingreift.
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Die
zwischen der Dichtscheibe 30 und den Anschlussstiften 14 vorgesehene
Radialabdichtung ist ebenfalls durch die Elastomerdichtscheibe 30 realisiert,
die an den Kontaktdurchführungen
(Öffnungen 20)
kompressionsdichtend eingreift.
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Im
Bereich des Durchtritts der Anschlussstifte 14 besitzt
die Dichtscheibe 30 axial domartig in die Öffnungen 20 hineinragende
Dichtscheibenabschnitte, deren in 1 untere
Enden als O-Ring-artige Dichtwulste 32 ausgebildet sind.
Die dichtende Anlage der Dichtscheibe 30 an den Umfangsflächen der Anschlussstifte 14 ist
innerhalb der Öffnungen 20 vorgesehen,
wobei die innerhalb der Öffnungen 20 befindlichen
Dichtwulste 32 in den Öffnungen 20 radial
verpresst sind. An dieser Stelle wird das Elastomer also nicht gedehnt,
sondern zwischen den Anschlussstiften 14 und der Kopfplattenbohrung
verpresst.
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Die
Radialabdichtung beruht somit auf einer durch die Geometrie in diesem
Bereich vorgegebene Druckbelastung des Elastomermaterials im Bereich der
Dichtwulste 32. Die Dichtwirkung kann so mit vergleichsweise
großer
Anlagekraft zuverlässig
und über
größere Zeiträume stabil
gewährleistet
werden.
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Es
kann eine höhere
Dichtkraft an den Stellen der Radialabdichtungen gewählt werden,
als wenn nur eine elastische Dehnung eines Dichtmaterials zur Erzeugung
einer Dichtkraft ausgenutzt würde.
Eine Zugrelaxation des Elastomers nimmt keinen negativen Langzeiteinfluss
mehr auf die Dichtungswirkung. Die für die Langzeitdichtung entscheidende Kenngröße ist bei
dieser Gestaltung der Druckverformungsrest, der gemäß durchgeführter Untersuchungen
für viele
vorteilhaft einzusetzende Werkstoffe tendenziell günstiger
ausfällt.
Es ergibt sich eine über die
Lebensdauer des Bauteils erheblich verbesserte Abdichtung an den
Anschlussstiften.
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Die
Axialabdichtung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Axialverpressung
der Dichtscheibe 30 hin zur Kopfanordnung 16, 18 besonders
zuverlässig
bewerkstelligt. Hierzu drückt
das Kunststoffmaterial der Kontaktbaugruppe 22 mit seiner
Unterseite auf den äußeren Umfang
der Dichtscheibe 30, so dass diese umlaufend gegen die
Stirnseite des Aktorgehäuses 18 gepresst
wird. Auch an dieser Stelle kann somit aufgrund der Elastizität des verwendeten
Dichtmaterials dauerhaft eine Abdichtwirkung gewährleistet werden.
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Die
Kontaktbaugruppe 22 umgreift einen Umfangsbereich des Aktorgehäuses 18 und
wird nach dem Aufdrücken
durch eine in diesem Bereich vorgesehene Rastverbindung 34 gehalten.
Hierbei kann eine umlaufende Verrastung vorgesehen sein oder durch
einzelne Rasten über
den Umfang verteilt.
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Bei
der Radialabdichtung wird in der dargestellten Ausführungsform
eine Sicherung gegen ein Herausrutschen der Dicht wulste 32 aus
den Öffnungen 20 durch
eine entsprechende geometrische Gestaltung des Kunststoffkörpers der
Kontaktbaugruppe 22 (oberhalb der Elastomerdichtscheibe 30)
bewerkstelligt. Hierzu erstrecken sich Abschnitte des Kunststoffmaterials
der Kontaktbaugruppe 22 axial bis knapp überhalb
der Dichtwulste 32, die somit gegen einen Austritt aus
den Öffnungen 20 gesichert sind.
Eine Anlage dieser Abschnitte der Kontaktbaugruppe 22 an
den Dichtwulsten 32 oder sogar eine axiale Pressung dieser
Dichtwulste 32 ist möglich, bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
jedoch nicht vorgesehen.
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Axial
unterhalb der Radialabdichtung ist in den Öffnungen 20 eine Isolierhülse 36,
die Anschlussstifte 14 umgebend, eingesetzt, welche zur elektrischen
Isolation der Anschlussstifte 14 gegenüber der Kopfplatte 16 dient.
Insbesondere bei einer vergleichsweise dünnen Kopfplatte könnten solche Isolierhülsen auch
weggelassen werden.
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Das
Elastomermaterial der Dichtscheibe 30 ist hinsichtlich
einer möglichst
guten Flüssigkeitsabdichtung
gewählt,
besitzt jedoch auch eine hohe Gasdurchlässigkeit. Somit kann eine große Permeationsrate
von "flüchtigen
Stoffen" aus dem
Aktorraum heraus und vom Sauerstoff in den Aktorraum hinein erreicht
oder gefördert
werden. Dazu ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Belüftungsbohrung 37 durch
die Kopfplatte 16 hindurch vorgesehen.
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Außerdem besitzt
das Dichtscheibenmaterial auch eine möglichst geringe elektrische
Leitfähigkeit, um
die Anschlussstifte 14 gegenüber der Kopfanordnung 16, 18 und
somit auch gegeneinander zu isolieren. Eine Isolierscheibe 38 ist
zwischen der Elastomerdichtscheibe 30 und der metallischen
Kopfplatte 16 zwischengefügt. Diese mit Belüftungsöffnungen 40 versehene
Isolierscheibe 38 bewirkt vorteilhaft eine Verbesserung
des Gasdurchsatzes der Abdichtungsanordnung.
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Bei
der Montage des Piezoantriebs 10 wird die Dichtscheibe 30 an
den aus den Öffnungen 20 hervorstehenden
Abschnitten der Anschlussstifte 14 aufgesetzt, wobei die
Dichtwulste 32 von oben in die Öffnungen 20 hineingedrückt und
somit dort radial verpresst werden. Sodann wird durch Aufdrücken und
Einrasten der Kontaktbaugruppe 22 die Verpressung der Dichtscheibe 30 am
Umfangsrand und die Sicherung der Dichtwulste 32 bewerkstelligt.
Sodann erfolgt eine Verschweißung
der Anschlussstiftenden an den Schweißlaschen 26 der Kontaktbaugruppe 22.
Schließlich
erfolgt dann noch eine finale Ummantelung des oberen Endes des Piezoantriebs 10.
Diese Ummantelung ist als Kunststoffanspritzung 42 und einem
darauf aufgesetzten Kunststoffdeckel 44 vorgesehen.
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Durchbrüche im Kunststoffmaterial
der Kontaktbaugruppe 22 sorgen dafür, dass ein Großteil der der
Kontaktbaugruppe 22 zugewandten Stirnseite der Dichtscheibe 30 zu
einem Raum unterhalb des Kunststoffdeckels 44 hin freiliegt,
so dass diese Stirnseite der Dichtscheibe 30 besonders
effizient belüftet werden
kann. Zur Förderung
eines Gasaustausches zwischen der Außenseite der Injektorgehäuseanordnung 42, 44 und
der Außenseite
der Dichtscheibe 30 ist wenigstens eine Gasaustauschöffnung 46 in
der äußeren Kunststoffumhüllung 42, 44 vorgesehen.
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Der
Kunststoffdeckel 44 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
mit der zuvor aufgebrachten Umspritzung 42 z. B. durch
eine Verschweißung
(z. B. Laserverschweißung)
verbunden. Diese zweiteilige Ausführung des oberen Bereichs einer
Gehäuseanordnung
besitzt den Vorteil, dass die Gasaustauschöffnung 46 in besonders
einfacher Weise als verbleibender Spalt zwischen diesen beiden Umhüllungskomponenten
ausgebildet werden kann.
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Abweichend
von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist es denkbar, eine einteilige finale Kunststoffumspritzung vorzusehen,
die jedoch zur Schaffung wenigstens einer Gasaustauschöffnung nachträglich perforiert
(z. B. durchbohrt) wird.