DE19844743C1 - Kontaktzungenträger zur Abdichtung und Positionierung von Kontaktstiften - Google Patents
Kontaktzungenträger zur Abdichtung und Positionierung von KontaktstiftenInfo
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Abstract
In einem Kontaktzungenträger zur Abdichtung und Positionierung von Kontaktstiften (2), der Bohrungen (4) für die Kontaktstifte (2) und Schweißlaschen (5) aufweist, die an den Bohrungen (4) so angeordnet sind, daß sie mit den Kontaktstiften (2) verschweißt werden können, ist am oberen Rand der Bohrung (4) eine Dichtlippe (6) derart exzentrisch angeordnet, daß der Mittelpunkt des Dichtlippendurchmessers in Richtung der Schweißlasche (5) aus der Mitte der Bohrung (4) verschoben ist und die radiale Dicke der Dichtlippe (6) im Bereich der Schweißlasche (5) gegen Null geht.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kontaktzungenträger zur Ab
dichtung und Positionierung von Kontaktstiften, insbesondere
von den Kontaktstiften eines Piezoaktors für das Einspritz
ventil eines Verbrennungsmotors.
Für die Kraftstoffversorgung von Verbrennungsmotoren
werden zunehmend Hochdruck-Speichereinspritzsysteme verwen
det. Solche Einspritzsysteme sind als Common-Rail-Systeme
(für Dieselmotoren) und HPDI-Einspritzsysteme (für Ottomoto
ren) bekannt. Bei diesen Einspritzsystemen wird der Kraft
stoff mit einer Hochdruckpumpe in einen allen Zylindern des
Motors gemeinsamen Druckspeicher gefördert, von dem aus die
Einspritzventile an den einzelnen Zylindern versorgt werden.
Die Steuerung des Öffnens und Schließens der Einspritzventile
kann elektromagnetisch oder elektrisch erfolgen; im vorlie
genden Fall werden dazu elektrische Piezoaktoren herangezo
gen.
Der Piezoaktor wirkt dabei in der Regel auf ein Steuer-
oder Servoventil ein, das hydraulisch den Druck steuert, der
auf die Düsennadel des Einspritzventils ausgeübt wird. Die
Düsennadel des Einspritzventils wird also vom Piezoaktor
nicht direkt angesteuert, sondern indirekt über das Steuer-
oder Servoventil.
Der elektrische Anschluß des Piezoaktors erfolgt dabei
über einen Kontaktzungenträger aus Kunststoff, der derart auf
die Kontaktstifte des Piezoaktors aufgeschoben wird, daß die
in den Kontaktzungenträger fest eingesetzten Schweißlaschen
mit den Kontaktstiften möglichst gut in Kontakt kommen. Es
wird dabei eine enge Anlage der Kontaktstifte an den Schweiß
laschen angestrebt, da die Kontaktstellen miteinander ver
schweißt werden. Als Schweißtechniken kommen hierbei im Prin
zip alle bekannten Verfahren, insbesondere Laserstrahl-,
Lichtbogen- oder Widerstandsschweißen, in Frage.
Bei der Fertigung der einzelnen Bauteile treten unver
meidlich Toleranzen auf. Wenn der Kontaktzungenträger mit
größerem Spiel auf den Kontaktstiften sitzt, besteht jedoch
die Gefahr, daß für den nachgeschalteten Fertigungsprozeß die
Schweißverbindung zwischen dem Kontaktstift und der Schweiß
lasche nicht prozeßsicher realisiert ist, insbesondere beim
Einsatz eines Laserstrahl- oder eines Lichtbogenschweißver
fahrens, und deshalb bei einer folgenden Kunststoffumsprit
zung Kunststoffmasse in den vorhandenen Spalt eintritt.
Es wurde bisher auf zwei Wegen versucht, dieses Problem
zu umgehen. Zum einen wurde unter Verzicht auf eine besondere
Abdichtung ein möglichst eng toleriertes Spiel zwischen Kon
taktstift und Bohrung des Kontaktzungenträgers angestrebt. Es
kann aber so nicht die geforderte enge Anlage des Stiftes an
der Schweißlasche für die Laserschweißung gewährleistet wer
den. Auch ist die Dichtheit gegen eindringenden Kunststoff
bei einer folgenden Umspritzung nicht immer gegeben.
Zum anderen wurde zur Verbesserung der Abdichtung gegen
eindringenden Kunststoff im oberen Bereich der Bohrungen im
Kontaktzungenträger eine zentrisch zur Bohrung umlaufende
Dichtlippe vorgesehen. Die Anlage der Dichtlippe am Kontakt
stift sichert dabei zwar eine gute Abdichtung, allerdings
entsteht dabei auch ein nicht verhinderbarer Abstand zwischen
Kontaktstift und Schweißlasche. Eine direkte Anlage des Kon
taktstiftes an der Schweißlasche ist also mit dieser Anord
nung nicht möglich.
Aus der DE 91 11 565 U1 ist ein Kontaktträger zur Ab
dichtung und Positionierung von elektrischen Leitungen be
kannt, der einen Schweißabschnitt aufweist, der so angeordnet
ist, daß er mit den elektrischen Leitungen verschweißt werden
kann, und bei dem ein Dichtring vorgesehen ist.
Aus der DE 34 38 128 C2 ist weiter ein Kontaktträger be
kannt, der Bohrungen sowie Laschen zur Kontaktierung elektri
scher Anschlüsse aufweist.
Aufgabe der vorlegenden Erfindung ist es deshalb, einen
Kontaktzungenträger zu schaffen, bei dem sowohl eine ausrei
chende Abdichtung gegen eindringenden Kunststoff als auch ei
ne direkte Anlage des Kontaktstiftes an der Schweißlasche
möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Patentan
spruch 1 genannten Maßnahmen gelöst. Bevorzugte Ausführungs
formen der Erfindung sind im Unteranspruch angegeben.
Der erfindungsgemäße Kontaktzungenträger zeichnet sich
dadurch aus, daß am oberen Ende der Bohrung für den Kontakt
stift eine exzentrische Dichtlippe an dem aus Kunststoff be
stehenden Kontaktzungenträger angeformt ist.
Diese exzentrische Dichtlippe sorgt einerseits durch ei
ne elastische Anlage am Kontaktstift zuverlässig für eine Ab
dichtung zwischen Kontaktstift und Kontaktzungenträger.
Gleichzeitig sichert die Dichtlippe durch ihre exzentrische,
zur Schweißlasche hin verschobene Geometrie, daß der Kontakt
stift unabhängig von den Fertigungstoleranzen an der Schweiß
lasche positioniert und an diese angedrückt wird. Die exzen
trische Dichtlippe bewirkt demnach eine zwangsgeführte direk
te Anlage des Kontaktstiftes an der Schweißlasche.
Der erfindungsgemäße Kontaktzungenträger hat somit den
Vorteil, durch die neue Geometrie der nicht zentrisch umlau
fenden, sondern tangential an der Schweißlasche verschwinden
den Dichtlippe die gegenläufigen Forderungen nach Dichtigkeit
und Anlage an der Schweißlasche gleichzeitig zu erfüllen. Die
Rückverformungskraft der exzentrischen Dichtlippe wird dabei
auch dazu genutzt, am Kontaktstift eine radiale Andruckkraft
gegen die Schweißlasche zu erzeugen. Durch eine geeignete
geometrische Ausformung der Dichtlippe kann unter Berücksich
tigung der Eigenschaften des verwendeten Kunststoffs diese
Kraft entsprechend den jeweiligen Anforderungen variiert wer
den.
Mit dem erfindungsgemäßen Kontaktzungenträger ist damit
ein Toleranzausgleich der durch den Fertigungsprozeß nicht zu
verhindernden radialen Toleranzen zwischen den Kontaktstift
positionen, den Bohrungspositionen und den Positionen der
Schweißlasche derart möglich, daß trotz dieser Toleranzen der
Kontaktstift immer ausreichend an der Schweißlasche zur Anla
ge kommt. Gleichzeitig ist eine zuverlässige Abdichtung gegen
eindringenden Kunststoff gegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch einen Kontaktzungenträger;
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch den Kontaktzun
genträger der Fig. 1 im Bereich einer Bohrung für einen Kon
taktstift; und
Fig. 3 eine Aufsicht auf die Bohrung für einen Kontakt
stift.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen schematisch einen Kontaktzungen
träger 1 zum Aufsetzen auf die Kontaktstifte 2 eines Piezoak
tors (nicht gezeigt) für das Kraftstoff-Einspritzventil eines
Verbrennungsmotors. Der Kontaktzungenträger 1 besteht aus ei
nem elektrisch isolierenden Kunststoff, in den metallische
Kontaktzungen 3 eingegossen sind. Die äußeren freien Enden
der Kontaktzungen 3 stehen seitlich ab, sie dienen zum Auf
schieben der Steckkontakte von äußeren Zuleitungen.
Der Kontaktzungenträger 1 weist durchgehende Bohrungen 4
auf, die einen solchen Abstand und einen solchen Durchmesser
haben, daß sich der Kontaktzungenträger 1 auf die Kontakt
stifte 2 des Piezoaktors schieben läßt. Wie insbesondere in
der Fig. 2 zu sehen ist, sind die Kontaktzungen 3 im Kontakt
zungenträger 1 bis an die Bohrungen 4 geführt und dort derart
unter einem im wesentlichen rechten Winkel abgewinkelt, daß
Schweißlaschen 5 entstehen, die über die Oberseite des Kon
taktzungenträgers 1 hinausragen. Die zur Bohrung 4 zeigende
Seite der Schweißlaschen 5 liegt tangential an der Bohrung 4
an, das heißt die zur Bohrung 4 zeigende Seite der Schweißla
sche 5 verläuft bündig zur Innenwand der Bohrung 4.
Wenn der Kontaktzungenträger 1 auf die Kontaktstifte 2
des Piezoaktors aufgeschoben ist, werden die vorstehenden
Schweißlaschen 5 mittels eines der bekannten Schweißverfah
ren, z. B. Laserstrahl-, Lichtbogen- oder Widerstandsschwei
ßen, fest mit den Kontaktstiften 2 verbunden.
Für diese Verschweißung ist es erforderlich, daß die
Kontaktstifte 2 eng an den Schweißlaschen 5 anliegen. Ande
rerseits machen es jedoch die Herstellungstoleranzen für den
Abstand und den Durchmesser der Kontaktstifte 2 sowie für den
Abstand und Durchmesser der Bohrungen 4 erforderlich, die
Bohrungen 4 so anzuordnen und auszuführen, daß die Kontakt
stifte 2 mit einem gewissen Spiel oder Zwischenraum in die
Bohrungen passen.
Dieses Spiel verhindert jedoch nicht nur die erforderli
che enge Anlage des Kontaktstiftes 2 an der Schweißlasche 5,
sondern es kann auch beim späteren Umspritzen des Bauteiles
der dabei verwendete Kunststoff in den vorhandenen Spalt ein
dringen.
Der obere Rand der Bohrung 4 ist daher so ausgebildet,
daß sich eine elastische Dichtlippe 6 ergibt. Die Form der
Dichtlippe 6 bewirkt in Verbindung mit den Eigenschaften des
verwendeten Kunststoffs, daß sich die Dichtlippe bei und nach
der Montage an den Kontaktstiften 2 elastisch verformt. Die
Dichtlippe 6 wird dabei so bemessen, daß die Dichtlippe 6 im
wesentlichen im gesamten Toleranzbereich unter einer elasti
schen Verformung am Kontaktstift 2 anliegt. Der Innendurch
messer der Dichtlippe 6 ist mit anderen Worten geeignet klei
ner als der kleinstmögliche Außendurchmesser des Kontaktstif
tes 2, und es werden bei der Bemessung der Dichtlippe 6 auch
die möglichen Achsversätze der Kontaktstifte 2 und der Boh
rungen 4 berücksichtigt.
Die Dichtlippe 6 weist im vorliegenden Fall die Beson
derheit auf, daß sie nicht, wie übliche Dichtlippen, bezüg
lich des Umfangs der Bohrung radialsymmetrisch geformt ist,
sondern sie ist bezüglich der Achse A der Bohrung 4 exzen
trisch ausgestaltet, derart, daß die radiale Dicke der Dicht
lippe 6 bzw. der radiale Abstand des Innenrandes der Dicht
lippe 6 von der Innenwand der Bohrung 4 im Bereich der
Schweißlasche 5 tangential gegen Null geht und auf der der
Schweißlasche 5 gegenüberliegenden Seite der Bohrung 4 maxi
mal ist. Der Mittelpunkt des inneren Dichtlippendurchmessers
ist somit in Richtung der Schweißlasche aus der Mitte der
Bohrung 4 verschoben, und zwar um einen Betrag, der etwa
gleich der radialen Dicke der Dichtlippe 6 ist.
Die exzentrische Dichtlippe 6 wird vorzugsweise am obe
ren Rand der Bohrung 4 oder im oberen Bereich der Bohrung 4
an dem aus Kunststoff bestehenden Kontaktzungenträger 1 ange
spritzt, das heißt das Spritzgußwerkzeug für den Kontaktzun
genträger 1 wird so gestaltet, daß sich in der Bohrung 4 die
Dichtlippe 6 ergibt. Die Querschnittsform der Dichtlippe 6
bewirkt zusammen mit den Eigenschaften des verwendeten Kunst
stoffs die Möglichkeit der elastischen Verformung der Dicht
lippe 6 an einem eingesetzten Kontaktstift 2.
Die Querschnittsform der Dichtlippe 6 wird insbesondere
so gewählt, daß eine ausreichende elastische Verformung am
Kontaktstift 2 mit einer Rückstell- oder Anlagekraft erreicht
wird, die sowohl eine gute Abdichtung sichert als auch den
Kontaktstift 2 durch die Exzentrizität der Dichtlippe 6 ge
eignet an die Schweißlasche 5 drückt. Je nach Größe und er
forderlicher Verformung der Dichtlippe 6 sind außer der in
der Fig. 2 beispielhaft gezeigten Querschnittsform auch ande
re Formen möglich, etwa ein einfaches radiales Dreieckprofil,
ein radiales Flanschprofil und dergleichen. Das Material des
Kontaktzungenträgers, aus dem die Dichtlippe 6 geformt wird,
spielt bei der Wahl der Querschnittsform natürlich ebenfalls
eine Rolle.
Claims (2)
1. Kontaktzungenträger zur Abdichtung und Positionierung
von Kontaktstiften (2), mit Bohrungen (4) im Kontaktzungen
träger (1) für die Kontaktstifte (2) und mit Schweißlaschen
(5), die angrenzend an die Bohrungen (4) so angeordnet sind,
daß sie mit den Kontaktstiften (2) verschweißt werden können,
sowie mit einer Dichtlippe (6) an der Bohrung (4), die ab
dichtend am Kontaktstift (2) zur Anlage kommen kann, wobei
die Dichtlippe (6) bezüglich der Bohrung (4) exzentrisch der
art angeordnet ist, daß der Mittelpunkt des Dichtlippendurch
messers in Richtung der Schweißlasche (5) aus der Mitte der
Bohrung (4) verschoben ist und die radiale Dicke der Dicht
lippe (6) im Bereich der Schweißlasche (5) gegen Null geht.
2. Kontaktzungenträger nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtlippe (6) aus dem Material des Kon
taktzungenträgers (1) am oberen Rand der Bohrung (4) ange
formt ist.
Priority Applications (1)
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