-
Die
Erfindung betrifft eine Verdeckkastenanordnung für ein Cabriolet-Fahrzeug, die
zwischen einer Verdeckaufnahmeposition und einer Gepäckaufnahmeposition
bewegbar ist. Derartige Verdeckkastenanordnungen trennen einen Kofferraum
in einen Verdeckaufnahmeraum und einen Gepäckaufnahmeraum des Fahrzeugs,
wobei in der Gepäckaufnahmeposition
der Verdeckkastenanordnung mehr Platz für das Einbringen von Gepäckstücken in
den Kofferraum vorgesehen ist, da für die Verdeckaufnahme kein
Platz bereitgestellt wird. Andererseits wird in der Verdeckaufnahmeposition
in einem Verdeckkastenaufnahmeraum ein Platz zum Aufnehmen des zusammengefalteten
Verdecks bereitgestellt, der durch die Verdeckkastenanordnung vom
Gepäckstauraum im
Kofferraum abgetrennt wird.
-
Zum
Einladen von großen,
sperrigen Gegenständen
bzw. von viel Gepäck
ist es wünschenswert, den
Kofferraum des Fahrzeugs möglichst
vollständig als
Gepäckaufnahmeraum
nutzen zu können,
wenngleich dann das Cabriolet-Fahrzeug nur mit geschlossenem Verdeck
betrieben werden kann, da kein Verdeckaufnahmeraum zur Verfügung steht. Dazu
soll die Verdeckkastenanordnung möglichst eng anliegend an die
Kofferraumwandung weggeschoben oder weggeklappt werden können.
-
Aus
der
DE 200 12 866
U1 , der
DE
298 09 006 U1 und der
DE 298 09 008 U1 sind jeweils variable Trennvorrichtungen
einer Verdeckkastenanordnung mit einstückigen Bodenplatten bekannt,
die vorne und hinten oder nur hinten (jeweils betrachtet in Fahrzeugslängsrichtung
bezüglich
der normalen Vorwärtsfahrtrichtung
des Fahrzeugs) mit ein- oder zweiteiligen, schmalen stegförmigen,
in Fahrzeugquerrichtung ausgerichteten und gelenkig angebundenen Endteilen
verbunden sind. Durch die Konstruktion der vorderen und hinteren
Anlenkung kann die Bodenplatte der Verdeckkastenanordnung je weils
als Einheit angehoben bzw. abgesenkt werden, um somit zwischen der
Gepäckaufnahmeposition
und der Verdeckaufnahmeposition hin- und herbewegt zu werden.
-
Die
seitlichen Bereiche, in denen die Bodenplatte mit dem Fahrzeugrohbau über zusätzliche Plattenelemente
oder Verdeckkastenelemente verbunden ist, müssen dabei flexibel und nachgiebig
gestaltet werden, um eine Kompensation in Längenrichtung der Bodenplatte
bei dem Überführen zwischen Gepäckaufnahmeposition
und Verdeckaufnahmeposition sicherzustellen. Dies geschieht entweder
durch verhältnismäßig komplizierte
Umlenkmechanismen, die z. B. ein Zusammenfalten der seitlichen Teile
erlauben, oder durch elastische, nachgiebige Bauteile der Verdeckkastenanordnung
als seitliche Teile, welche das Verdeck, wenn es im Verdeckkasten
abgelegt ist, möglicherweise
nicht ausreichend gegen Beschädigung
durch Gepäckstücke, die
gegen den Verdeckkasten stoßen,
schützen
können.
-
Aus
der
DE 299 01 054
U1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem Verdeckkasten bekannt,
bei dem eine mehrteilige Bodenplatte den Boden des Verdeckkastens
bildet. Die Bodenplatte besteht aus mindestens zwei gegeneinander
verschiebbaren Plattenteilen, die durch ihre relative Verschiebung
zueinander eine Längenkompensation
in Fahrzeuglängsrichtung
vorsehen. Entlang seitlicher Begrenzungsbereiche des Verdeckkastens,
die durch entsprechende Plattenelemente gebildet werden, sind Führungsschienen
vorgesehen, in welchen die seitlichen Teile nach oben und unten
gleiten können und
somit den Verdeckkasten in die Verdeckaufnahmeposition oder die
Gepäckaufnahmeposition
bringen können.
Außer
der Längenkompensation
der Bodenplatte ändert
sich bei der Verschiebung zwischen Verdeck- und Gepäckaufnahmeposition
die relative Position der den Verdeckkasten bildenden Elemente zueinander
nicht.
-
Als
Gepäckaufnahmeposition
wird dabei eine Position bezeichnet, in der nicht der vollständige Raum
im Verdeckkasten zur Verdeckaufnahme zur Verfügung steht, so dass das Verdeck
dort nicht mehr Platz findet.
-
Aus
der
DE 199 39 505
A1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem Verdeckkasten bekannt,
der durch eine variable Trennvorrichtung von einem Kofferraum abgetrennt
ist. Die Trennvorrichtung umfasst einen in Fahrtrichtung vorderen,
aus flexiblem Material bestehenden Teil, einen mittleren, im Wesentlichen
starr ausgebildeten Teil sowie einen hinteren, ebenfalls im Wesentlichen
starr ausgebildeten Teil. In jedem Fall ist der vordere Teil zumindest
bereichsweise flexibel ausgebildet, d. h., dass zumindest ein sich über die
gesamte Querbreite des Teils erstreckender Bereich flexibel ist.
Das vordere Ende des flexiblen vorderen Teils der Trennvorrichtung
ist gegenüber
der Karosserie höhenvariabel
gehalten. Hierzu ist es an dem Querholm eines Schwenkhebels befestigt.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Verdeckkastenanordnung vorzusehen,
die ein Verdeck stoßfest
aufnehmen kann und einen möglichst
großen Gepäckaufnahmeraum
in der Gepäckaufnahmeposition
sicherstellen kann.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Verdeckkastenanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
-
Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen Verdeckkasten durch
ein Bodenplattenelement und jeweils daran angelenkte, flächige Seitenteile, die
am Rohbau ebenfalls um eine Achse schwenkbar anlenkbar sind, auszubilden.
Die Schwenkachsen zwischen Rohbau und Seitenteil sowie zwischen
Seitenteil und Bodenplatte sind dabei im Wesentlichen je weils parallel
zueinander und symmetrisch bezüglich
einer Symmetrieachse, die vorzugsweise senkrecht zu einer Fahrzeugmittelebene,
die sich in Längsrichtung
des Fahrzeugs erstreckt, ist. Dadurch kann durch Schwenken der Bodenplatte
und der Seitenteile um die jeweiligen Achsen die Verdeckkastenanordnung
zwischen einer angehobenen Position, in der sie an der Kofferraumwandung
anliegt, und einer abgesenkten Position, in der sie davon beabstandet ist,
bewegt werden, indem die Seitenteile und die Bodenplatte relativ
zueinander verschwenkt werden. Die Positionen entsprechen der Gepäckaufnahmeposition
mit großem
Kofferraum zur Gepäckaufnahme
und der Verdeckaufnahmeposition, in der davon ein Verdeckaufnahmeraum
abgetrennt ist.
-
Da
bei der Schwenkbewegung sich die Seitenteile an ihren an der Bodenplatte
angelenkten Enden in Fahrzeuglängsrichtung
aufeinander zu und voneinander weg bewegen, entsteht ein verkürzter bzw.
vergrößerter Abstand
zwischen den beiden Anlenkkanten der Seitenteile an der Bodenplatte.
Diese Längenänderung
wird durch eine Längenausgleichsmöglichkeit
dahingehend kompensiert, dass die Bodenplattenelemente translatorisch
zueinander verschiebbar sind. Somit wird bei der Schwenkbewegung
ausgehend von beispielsweise der Gepäckaufnahmeposition, in der
die Bodenplatte angehoben ist und in einer maximal auseinander gezogenen
Position der Bodenplattenteile ist, bei dem Schwenkvorgang die Bodenplatte
nach und nach in Fahrzeuglängsrichtung
verkürzt,
indem die Bodenplattenteile gegeneinander translatorisch quer zur
gemeinsamen Symmetrieachse der Schwenk- und Verbindungsachsen verschoben
werden. Nach dem Durchlaufen des Zustands minimaler Länge der
Bodenplatte bewegen sich die Anlenkkanten der Seitenteile an der
Bodenplatte wieder voneinander weg, wodurch die Bodenplatte wieder
länger
wird, indem sich ihre Bodenplattenteile gegeneinander in der entgegengesetzten
translatorischen Richtung verschieben.
-
Besonders
bevorzugt ist es, dass die Schwenkachsen, die Symmetrieachsen und
die Verbindungsachsen zueinander parallel sind, wodurch die Verdeckkastenanordnung
verhältnismäßig unempfindlich
gegenüber
Toleranzen wird.
-
Beim
Vorsehen von zueinander parallelen Schwenk-, Symmetrie- und Verbindungsachsen
laufen diese vorzugsweise jeweils senkrecht zur Fahrzeuglängsmittelebene,
während
die translatorische Richtung, in der sich die Bodenplattenelemente
zueinander relativ verschieben, parallel zur Fahrzeuglängsmittelebene
ist.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform wird
die Bodenplatte aus zwei flächigen
Plattenelementen, die zueinander relativ verschiebbar sind, gebildet.
Nach Bedarf können
jedoch auch mehr als zwei Bodenplattenelemente vorgesehen sein,
um die erforderliche Längenänderung
der Bodenplatte sicherzustellen.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform enthält zumindest
eines der Plattenelemente eine Führungseinrichtung,
z. B. eine Führungsschiene oder
Führungsnoppen,
in der das bzw. die weiteren Plattenelemente translatorisch verschiebbar
sind. Dadurch kann ein Verkeilen oder Verklemmen der Plattenelemente
bei ihrer translatorischen Verschiebebewegung verhindert werden.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform sind
die Seitenteile als im Wesentlichen L-förmige Elemente betrachtet in
einem Querschnitt, der parallel zur Fahrzeuglängsebene ist, gestaltet, so
dass sie tangential in die Bodenplatte in der abgesenkten Position
der Verdeckkastenanordnung, welche der Verdeckaufnahmeposition entspricht, übergehen
und somit eine wannenartige Anordnung zur Aufnahme des Verdecks
bilden. Die genaue Querschnittsgestalt kann an den Bereich um die
Schwenkachsen bezüglich
ihrer Form angepasst sein, so dass sie nicht damit in Wechselwirkung
treten.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der Figuren beschrieben,
in denen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht einer Verdeckkastenanordnung in der Verdeckaufnahmestellung
ist;
-
2 die
Verdeckkastenanordnung aus 1 in der
Gepäckaufnahmestellung
zeigt; und
-
3 eine
schematische Querschnittsansicht durch einen Heckbereich eines Cabriolet-Fahrzeugs
mit der erfindungsgemäßen Verdeckkastenanordnung
ist.
-
1 und 2 zeigen
in perspektivischer Ansicht den Heckbereich 20 eines Cabriolet-Fahrzeugs
mit einer Verdeckkastenanordnung 10. Die Blickrichtung
in 1 und 2 ist dabei jeweils vom Heck
des Fahrzeugs nach vorne.
-
Der
Heckbereich 20 enthält
den durch den Fahrzeugrohbau 18 definierten Kofferraum 22,
von dem mittels der Verdeckkastenanordnung 10 ein Verdeckaufnahmeraum 24 abtrennbar
ist (1). Andererseits ist bei der Position der Verdeckkastenanordnung 10 gemäß 2 nahezu
der gesamte vom Rohbau 18 umschlossene Bereich als Kofferraum 22 nutzbar,
da kein Verdeckaufnahmeraum 24 abgeteilt wird.
-
Die
Verdeckkastenanordnung 10 enthält eine Bodenplatte 12,
die aus zwei gegeneinander in Fahrzeuglängsrichtung L verschiebbaren
Bodenplattenelementen 13, 14 gestaltet ist. An
jedes Bodenplattenelement 13, 14 ist um eine Verbindungsachse S1, S2 schwenkbar
ein Seitenteil 15 bzw. 16 angelenkt, um das die
Bodenplattenelemente 13, 14 relativ zu den Seitenteilen 15, 16 schwenkbar
sind. Die Seitenteile 15, 16, die in einem Querschnitt,
der entlang der Fahrzeugslängsmittelebene
genommen ist, beispielsweise L-förmig
sind, sind ihrerseits am Fahrzeugrohbau 18 über Schwenkachsen
S3, S4 schwenkbar
angelenkt. Wie aus 3 entnehmbar ist, müssen die
Seitenteile nicht symmetrisch zueinander im Querschnitt gestaltet
sein sondern können an
den Fahrzeugrohbau angepasst werden, insbesondere, wenn z. B. Vorsprünge oder Ähnliches
am Fahrzeugrohbau ausgespart werden sollen. Die Verbindungsachsen
S1, S2 und die Schwenkachsen
S3, S4 sind parallel
zueinander und im Wesentlichen senkrecht zur Fahrzeuglängsmittelebene.
-
Die
Bodenplattenelemente 13, 14 sind zueinander und
relativ zum Fahrzeugrohbau 18 translatorisch in Fahrzeugslängsrichtung
verschiebbar. Dazu können
(nicht dargestellt) an zumindest einem der Bodenplattenelemente 13, 14 Führungseinrichtungen
vorgesehen sein, welche die Bodenplattenelemente zueinander führen.
-
In
der dargestellten Ausführungsform
in 1 und 2 sind die Verbindungsachsen
S1, S2, S3, S4 zueinander
parallel und senkrecht bezüglich der
Fahrzeuglängsmittelebene.
Es ist jedoch auch möglich,
nur jeweils die Verbindungsachse S1 und
die auf der gleichen Seite liegende Schwenkachse S3 sowie
die Verbindungsachse S2 und die dazugehörige Schwenkachse
S4 jeweils parallel zueinander zu gestalten
und die Achsenpaare S1, S3 bzw.
S2, S4 derart anzuordnen,
dass sie jeweils nicht senkrecht zur Fahrzeuglängsmittelebene und parallel
zueinander sind sondern vielmehr symmetrisch bezüglich einer Symmetrieachse,
die ihrerseits senkrecht zur Fahrzeuglängsmittelebene ist. Dadurch
kann im Wesentlichen die gleiche Wirkung wie mit parallelen Achsenpaaren
S1, S3 bzw. S2, S4 erzielt werden,
wobei jedoch der Aufbau asymmetrisch in Fahrzeugquerrichtung ist.
-
Vorzugsweise
ist, wie es in den Figuren dargestellt ist, der Übergang zwischen den Seitenteilen 15, 16 und
der Bodenplatte 12 jeweils derart, dass die Seitenteile 15, 16 zumindest
bereichsweise tangential zur Bodenplatte 12 sind, wenn
die Verdeckkastenanordnung 10 in der in der 1 und 3 dargestellten
Verdeckaufnahmeposition ist.
-
Die
Wirkungsweise der Verdeckkastenanordnung ist am besten 3 entnehmbar,
die den Heckbereich 20 des Fahrzeugs im Querschnitt zeigt. Dabei
ist für
die Verdeckkastenanordnung 10 sowohl die Gepäckaufnahmeposition
(bezeichnet mit 101 ) als auch die
Verdeckaufnahmeposition (bezeichnet mit 102 )
darge stellt. Die Verdeckkastenanordnung 10 trennt, wie
es in 3 deutlich erkennbar ist, einen Teil des Kofferraums 22 als
Verdeckaufnahmeraum 24 ab, wenn sie in der Verdeckaufnahmeposition 102 ist. Die Bodenplattenverschieberichtung
L entspricht dabei der Fahrzeuglängsrichtung.
-
Wenn
die in Verbindung mit 1 und 2 beschriebene
Verdeckkastenanordnung 10 aus der unteren Verdeckaufnahmeposition 102 in die Gepäckaufnahmeposition 101 überführt werden
soll, wird durch einen Betätigungsmechanismus
oder manuell eine Kraft nach oben auf die Bodenplatte 12,
die aus den Plattenelementen 13, 14 gebildet ist,
aufgebracht. Dies führt
dazu, dass die Seitenteile 15, 16 um ihre Verbindungsachsen
S1, S2 zu den Bodenplattenelementen 13, 14 sowie
um die Schwenkachsen S3, S4 nach
oben schwenken (angedeutet durch Pfeile in 3). Da sich
die äußeren Endbereiche
der Plattenelemente 13, 14 in Längsrichtung
des Fahrzeugs dabei aufeinander zu bewegen, da die Seitenteile 15, 16 nach
innen, d. h. in Richtung auf die Bodenplattenelemente 13, 14 verschwenkt
werden, verschieben sich die Bodenplattenelemente 13, 14 zueinander
translatorisch und verkürzen
somit die Bodenplatte 12 insgesamt in Fahrzeuglängsrichtung.
Je nach Anlenkung der Seitenteile 15, 16 am Fahrzeugrohbau 18 bleiben
sie in dieser Position minimaler Erstreckung in Längsrichtung,
wenn sie ihre Endlage in der Gepäckaufnahmestellung,
in der beispielsweise große
sperrige Gepäckstücke G in
den Kofferraum 22 eingeladen werden können, erreichen, oder werden
wieder teilweise oder vollständig
auseinander gezogen, so dass sie die Bodenplatte 12 wieder
verlängern.
-
- 10
- Verdeckkastenanordnung
- 101
- Gepäckaufnahmeposition
- 102
- Verdeckaufnahmeposition
- 12
- Bodenplatte
- 13
- Bodenplattenelement
- 14
- Bodenplattenelement
- 15
- Seitenteil
- 16
- Seitenteil
- 18
- Fahrzeugrohbau
- 20
- Heckbereich
- 22
- Kofferraum
- 24
- Verdeckaufnahmeraum
- S1
- Verbindungsachse
- S2
- Verbindungsachse
- S3
- Schwenkachse
- S4
- Schwenkachse
- G
- Gepäckstück
- L
- Fahrzeuglängsrichtung
- P
- Symmetrieachse