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Die Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung
für einen
Laderaum eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem zwischen einer
kompakt zusammengefügten
Ruheposition und einer ausgezogenen Endposition beweglichen Flächengebilde,
sowie mit einer Aufnahmeanordnung, die das wenigstens eine Flächengebilde
in dessen Ruheposition verdeckt.
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Sicherungsvorrichtungen für Kraftfahrzeuge in
Form von Laderaumabdeckungen und/oder Trennnetzen sind allgemein
bekannt. Eine derartige Laderaumabdeckung weist ein bahnartiges
Flächengebilde
auf, das auf einer Rollowelle befestigt und auf- und abwickelbar
auf dieser gelagert ist. Die Rollowelle ist in einem Kassettengehäuse drehbar
gelagert, das fahrzeugfest unmittelbar hinter einer Rückenlehne
einer Fondsitzbank positioniert ist. Der Aufnahmeraum des Kassettengehäuses, in
dem die Rollowelle gelagert ist, ist so groß bemessen, dass das Flächengebilde
vollständig
auf die Rollowelle aufwickelbar und somit innerhalb der Aufnahmeanordnung
verdeckt angeordnet ist. Für
ein Ausziehen des Flächengebildes
aus dieser verdeckten Ruheposition in eine ausgezogene Endposition
wird in einfacher Weise ein vorderes Stirnende des Flächengebildes,
das aus dem Aufnahmeraum herausragt, ergriffen und von Hand in die
gewünschte
Endposition überführt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
Sicherungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die
sowohl in ihrer kompakt zusammengefügten Ruheposition als auch
in der ausgezogenen Endposition einen optisch ansprechenden Eindruck vermittelt.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
das Flächengebilde
aus mehreren, sich quer zu der Auszugrichtung erstreckenden, formstabilen
Lamellen zusammengesetzt ist, die aneinander sowie in fahrzeugfesten
Führungen
verschiebbar gelagert sind. Durch den Einsatz von formstabilen Lamellen,
die in fahrzeugfesten Führungen
verschiebbar gelagert sind, wird eine akkurate Verschiebung der
Lamellen und demzufolge für
jede Position der Lamellen eine exakte Ausrichtung erreicht. Dies
vermittelt einem Betrachter einen qualitativ hochwertigen und ansprechenden
Eindruck. Dadurch, dass die Lamellen zusätzlich zu der Lagerung in den
fahrzeugfesten Führungen
aneinander gelagert und geführt
sind, sind jeweils benachbarte Lamellen immer parallel und exakt zueinander
ausgerichtet. Zudem ermöglicht
die zusätzliche
Lagerung an der jeweils benachbarten Lamelle eine exakte Zwangsführung, die
sowohl beim Auffächern,
d.h. Ausziehen, als auch beim Zusammenschieben der Lamellen in jeder
Position einen hochwertigen Eindruck schafft.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist
die Aufnahmeanordnung als formstabiles Schalengebilde gestaltet,
das im Bereich seiner Unterseite einen Aufnahmebereich aufweist,
in dem die Lamellen in ihrer zusammengeschobenen Ruheposition lagerbar
sind. Das formstabile Schalengebilde ist vorzugsweise nach unten
offen gestaltet. Alternativ ist es auch möglich, das Schalengebilde kastenartig
mit einem Boden zu versehen. Bei dieser Ausführungsform bildet das Schalengebilde
die Deckseite des Aufnahmebereiches und der Boden die Bodenseite.
Vorzugsweise ist der Aufnahmebereich bei dieser Ausführungsform
zu einer Stirnseite hin offen, um das Ein- und Ausfahren der Lamellen
zu ermöglichen.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Schalengebilde
mit einer plattenartigen Deckseite sowie einem nach unten abragenden,
umlaufenden Rand versehen und im übrigen nach unten offen gestaltet.
Bei dieser Ausführungsform
lagern sich die Lamellen in ihrer zusammengeschobenen Ruheposition
in den nach unten offenen Hohlraum unterhalb der Deckseite an und
werden nach außen
durch den umlaufenden Rand verdeckt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
sind die Lamellen derart biegesteif ausgeführt, dass sie auch bei aufgrund
eines Fahrzeugaufpralls auftretenden Biegebelastungen in den fahrzeugfesten
Führungen
verbleiben. Selbstverständlich
sind bei dieser Ausführungsform
auch entsprechende Führungselemente,
die die Lamellen in den fahrzeugfesten Führungen halten, entsprechend
aufprallsicher und stabil ausgeführt.
Durch diese Ausgestaltung wird im Falle eines Fahrzeugaufpralls
ein crashsicherer Rückhalt von
im Laderaum befindlichen Gut erreicht. Besonders vorteilhaft ist
das durch die Lamellen gebildete Flächengebilde in einer horizontalen
Fahrzeugebene ausziehbar und dient somit als horizontale Laderaumabdeckung.
Neben dem crashsicheren Rückhalt
bildet das durch die Lamellen gestaltete Flächengebilde einen Sichtschutz
für im
Laderaum befindliches Gut, so dass von außerhalb des Fahrzeugs nicht
erkannt werden kann, was sich im Laderaum befindet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist an der Aufnahmeanordnung wenigstens ein weiteres, in eine aufrechte
Schutzposition überführbares Flächengebilde
angeordnet. Das Flächengebilde kann
flexibel oder formstabil gestaltet sein und dient vorzugsweise zur
Abtrennung des Laderaumes von einem Fahrgastraum.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist das Flächengebilde
als ebene Platte gestaltet, die schwenkbeweglich an dem Schalengebilde
der Aufnahmeanordnung gelagert ist. Vorzugsweise weist die Platte
eine Plattenfläche
auf, die höchstens
einer Grundfläche
des Schalengebildes entspricht. Dadurch ist es möglich, die Platte in ihrer
Ruheposition auf dem Schalengebilde flächig abzulegen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist die Platte zumindest teilweise transparent gestaltet. Dadurch
ermöglicht
die Platte trotz ihrer massiven und starren Gestaltung einen Durchblick
nach Art einer Scheibe.
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen,
die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
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1 zeigt
in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung
in einem Laderaum eines Kraftfahrzeugs in ihrer ausgezogenen Endposition,
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2 die
Sicherungsvorrichtung nach 1 in
ihrer verdeckten Ruheposition,
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3 in
vergrößerter,
perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung,
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4 perspektivisch
in vergrößerter Darstellung
eine Schrägansicht
von unten der Sicherungsvorrichtung nach 3,
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5 in
weiter vergrößerter,
perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt der Sicherungsvorrichtung
nach 4 und
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6 eine
weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung ähnlich 1.
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Ein Kraftfahrzeug, vorliegend in
Form eines Kombi-Personenkraftwagens, weist gemäß den 1 und 2 in
einem Heckbereich einen Laderaum 1 auf, der in Fahrtrichtung
nach vorne durch eine Rückenlehnenanordnung
einer Fondsitzbank 2 und zu den gegenüberliegenden Seiten hin durch
Seitenwandungen begrenzt ist. Nach hinten ist der Laderaum 1 durch
ein bewegliches Karosserieteil, vorzugsweise in Form einer Heckklappe,
verschließbar.
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Unmittelbar hinter der Rückenlehnenanordnung
der Fondsitzbank 2 ist eine Sicherungsvorrichtung 3, 4, 5 für den Laderaum 1 angeordnet,
die etwa auf Höhe
einer Fahrzeugbordkante positioniert ist. Die Sicherungsvorrichtung
weist eine Aufnahmeanordnung in Form eines Schalengebildes 3 auf,
das nach Art einer Hutablage gestaltet ist. Das Schalengebilde 3 weist
eine im wesentlichen ebene Deckseite auf, in der mehrere Vertiefungen 8 vorgesehen sind.
Die Vertiefungen 8 dienen als Ablagefächer für kleine Gegenstände. Zudem
bewirken die rechteckig gestalteten Vertiefungen eine Versteifung
der im wesentlichen ebenen Deckseite des Schalengebildes 3. An
die Deckseite schließt
umlaufend ein nach unten abragender Rand einstückig an, der zur weiteren Versteifung
des Schalengebildes 3 beiträgt und dem Schalengebilde 3 die
Form einer umgedrehten Wanne verleiht. Das Schalengebilde 3 ist
in nicht näher dargestellter
Weise fahrzeugseitig befestigt. Das Schalengebilde 3 kann
sowohl an den gegenüberliegenden
Seitenwandungen als auch im Bereich der Rückenlehnenanordnung befestigt
sein. In seiner montierten Funktionsposition ist das Schalengebilde 3 etwa
horizontal und auf Höhe
der Fahrzeugbordkante ausgerichtet. Unmittelbar unterhalb des Schalengebildes 3 sind
im Bereich der gegenüberliegenden
Seitenwandungen als fahrzeugfeste Führungen dienende Führungsschienen 5 positioniert,
die jeweils an einer Seitenwandung verankert sind und sich etwa
parallel zur Fahrzeugbordkante bis in den Heckbereich des Laderaumes 1 erstrecken.
In den parallel ausgerichteten Führungsschienen 5 sind mehrere
Lamellen 4 linear verschiebbar gelagert, die sich in Fahrzeugquerrichtung über die
Breite des Laderaumes 1 erstrecken. Das Lamel lengebilde 4 weist mehrere
Lamellen 7 auf, die gemäß 4 oder 5 zum einen in nachfolgend näher beschriebener
Weise in den Führungsschienen 5 und
zum anderen aneinander verschiebbar gelagert sind. Die Lamellen 7 sind
zwischen einer ausgezogenen Endposition gemäß 1 und einer übereinander gestapelten, zusammengeschobenen
Ruheposition (2) relativ zueinander
und relativ zum Laderaum 1 verschiebbar gelagert. Die Bewegung
der Lamellen 7 erfolgt vorzugsweise manuell. Vorteilhaft
wird die Bewegung der Lamellen wenigstens in einer Bewegungsrichtung
durch eine vorzugsweise mechanische, pneumatische, hydraulische
oder elektrische Antriebseinheit unterstützt oder vorgenommen.
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Jede Lamelle 7 ist gemäß den 4 und 5 im Querschnitt konkav gewölbt und
in ihrem – in
Auszugrichtung gesehen – vorderen
Bereich auf gegenüberliegenden
Seiten jeweils mit einem nach außen abragenden Führungszapfen 11 versehen,
der in der jeweiligen Führungsschiene 5 des
Laderaumes 1 geführt
ist. Rückseitig
ist jede Lamelle 7 gemäß den 4 und 5 auf gegenüberliegenden Seiten mit jeweils
einer nach unten abragenden, formstabilen Lasche versehen, von der
jeweils ein Kulissenzapfen 14 parallel zum Führungszapfen 11 nach
innen abragt. Jeder Kulissenzapfen 14 ist in einer längs eines
Seitenrandes 10 der benachbarten Lamelle 7 verlaufenden
Führungsnut 12 verschiebbar
geführt.
Damit ist jede Lamelle 7 – ausgenommen die vorderste
und die letzte Lamelle 7 – sowohl im jeweils vorderen
Bereich in den Führungsschienen 5 mittels
der Führungszapfen 11 als
auch im hinteren Bereich jeweils an der in Auszugrichtung nach hinten
anschließenden
Lamelle 7 verschiebbar geführt. Jede Lamelle 7,
auch die – auf
die Ausziehrichtung bezogen – vorderste
und die letzte Lamelle, ist mit ihren in Auszugrichtung vorderen
Führungszapfen 11 in
den Führungsschienen 5 geführt. Die
Führungsnut 12 jedes
Seitenbereiches 10 der vordersten Lamelle 7 hat
keine Funktion. In gleicher Weise haben die die Kulissenzapfen 14 tragenden
Laschen 13 der hintersten, d.h. letzten Lamelle keine Funktion.
Die Lamellen 7 sind in ihrer Länge, in ihrer Dicke und ihrer Breite
derart ausgeführt,
dass sie im zusammengeschobenen Zustand vollständig unterhalb des Schalengebildes 3 positioniert
sind und somit vollständig
von diesem Schalengebilde 3 verdeckt sind. Diese verdeckte
Ruheposition ist in 3 und
in 2 erkennbar.
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Dem Schalengebilde 3 ist
gemäß 1 noch ein weiteres Flächengebilde,
vorliegend in Form eines etwa vertikal aufspannbaren Trennnetzes 6,
zugeordnet. Hierzu ist im Bereich einer vorderen Stirnkante – auf die
normale Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs bezogen – des Schalengebildes 3 eine
Rollowelle gelagert, an der das Trennnetz 6 auf- und abwickelbar
befestigt ist. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform
ist im vorderen Stirnbereich des Schalengebildes 3 zusätzlich ein
Hohlprofil geschaffen, in dem die Rollowelle gelagert ist. Das Hohlprofil weist
nach oben hin einen Schlitz auf, durch den das Trennnetz 6 nach
oben ausziehbar ist.
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Bei der Ausführungsform gemäß 3 ist als weiteres Flächengebilde
kein flexibles Flächengebilde
wie das Trennnetz 6 gemäß 1, sondern vielmehr ein
formstabiles Flächengebilde
in Form einer ebenen Platte 6a vorgesehen, das um eine Schwenkachse
S im Bereich der vorderen Stirnkante des Schalengebildes 3 schwenkbeweglich
an dem Schalengebilde 3 gelagert ist. Die Plattenfläche der Platte 6a ist
derart auf die Grundfläche
des Schalengebildes 3 abgestimmt, dass die Platte 6a in
ihrer auf der Deckseite des Schalengebildes 3 aufliegenden Ruheposition
fluchtend mit dem Randbereich der Deckseite abschließt. Die
Platte 6a ist transparent gestaltet und vorzugsweise aus
einem Kunststoffmaterial hergestellt, um eine Bruchsicherheit und
ein geringes Gewicht zu gewährleisten.
In nicht näher
dargestellter Weise ist die Platte 6a in ihrer in 3 dargestellten Schutzposition
in fahrzeugseitigen Halterungen gesichert.
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Bei der Ausführungsform nach 6 ist ein Schalengebilde 3b vorgesehen,
das entsprechend der Ausführungsform
nach den 1 und 2 mit einem Lamellengebilde 4b versehen
ist. Funktionsgleiche Teile der hier dargestellten Sicherungsvorrichtung
sind mit den gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung des Buchstabens b versehen.
Für eine
nähere
Erläuterung
dieser Teile wird auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.
Unterschiedlich bei der Sicherungsvorrichtung nach 6 ist es zum einen, dass als vertikal
aufspannbares Flächengebilde
ein Trennnetz 6b vorgesehen ist, das mit Hilfe von schwenkbeweglichen
Auslegerarmen 15 (siehe Doppelpfeile) in die aufrechte
Schutzposition überführbar ist.
Das Trennnetz 6b ist durch eine Antriebseinrichtung 16, 18 zwischen
der aufgespannten Schutzposition und der aufgewickelten Ruheposition
beweglich gelagert. Diese Antriebsvorrichtung, die aus einer Antriebseinheit 16 und
mit den Auslegerarmen 15 in Verbindung stehenden Übertragungsmitteln 18 aufgebaut
ist, ist in dem Schalengebilde 3b integriert. Die Antriebseinheit 16 und
die Führungen
für die Übertragungsmittel 18 sind
im Bereich einer Unterseite des Schalengebildes 3b angeordnet.
Zudem ist auch das Lamellengebilde 4b über eine weitere Antriebsvorrichtung 17, 19, 20 automatisch
beweglich. Hierzu sind einer Antriebseinheit 17 flexible
Wellen 19, 20 zugeordnet, die im Bereich der vordersten
Lamelle 7b des Lamellengebildes 4b angreifen und
auf dieses die entsprechende Linearbewegung ausüben. Da die Antriebseinheit 17 gleichzeitig
die linken und rechten Übertragungsmittel,
d.h. die flexiblen Wellen 19, 20 antreibt, ist
eine Synchronisierung des Antriebs für die Lamellen 7b erzielt,
so dass für
jeden Zeitpunkt eine parallele Ausrichtung der Lamellen zueinander
und quer zu den Führungsschienen 5 erzielbar
ist. Auch die Antriebsvorrichtung für das Lamellengebilde 4b ist
im Bereich der Unterseite des Schalengebildes 3b positioniert.