Busse & Busse Patentanwälte
European Patent and Trademark Attorneys
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20.07.2000 HB/Sr-800076
Cabriolet-Fahrzeug mit einem über eine variable Trennvorrichtung
abgeteilten Verdeckkasten
Die Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Trennvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Die DE 197 23 328 A1 zeigt eine Trennvorrichtung, bei der ein Bodenteil höhenverstellbar ist und Seitenteile als klappbarer Verbund aus gelenkig miteinander verbundenen festen Lamellen ausgebildet sind. Sofern ein Antrieb vorgesehen ist, muß dieser auf die gelenkig miteinander verbundenen Seitenteile einwirken, um deren Einknicken beim Aufwärtsbewegen der Bodenplatte zu erreichen. Eine reine Hubbewegung der Bodenplatte würde hingegen eine Blockade der Lamellen in ihrem Scharnier nach sich ziehen.
Zur Bewegung der Seitenteile ist ein Hydraulikantrieb offenbart, der einen horizontal liegenden, quer zur Fahrtrichtung angeordneten Hydraulikzylinder umfaßt. Der Hydraulikzylinder engt den Verdeckkasten ein und bedarf zudem eines erheblichen Raumes für die Zuleitungen, das Druckmittelreservoir und die Förderpumpe. Der Raumbedarf und das Zusatzgewicht einer solchen Anordnung sind erheblich.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem variablen Verdeckkasten derart weiterzubilden, daß die Verstellbarkeit der Trennvorrichtung in einfacher Weise realisiert ist.
Die Erfindung löst dieses Problem durch ein Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Trennvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüche 2 bis 8 angegeben.
Erfindungsgemäß ist die Bodenplatte einer reinen Vertikalbewegung ausgesetzt, was eine verkantungsfreie Hubbewegung ermöglicht. Dadurch, daß an der Bodenplatte ein weiteres, daran angehängtes Plattenteil zwangsgeführt mitbeweglich ist, bedarf es keiner weiteren Antriebselemente, etwa zur Beeinflussung von Seitenteilen.
Besonders vorteilhaft ist dabei neben der Bodenplatte nur ein starres Plattenteil angehängt, was den mechanischen Aufbau insgesamt vereinfacht und die Zuverlässigkeit der Bewegungsabläufe erhöht.
Durch die Zwangsführung des angehängten Plattenteils kann dieses in seinem der Bodenplatte abgewandten Bereich rein schwenkbeweglich gehalten sein, so daß auf komplizierte Mehrgelenkanordnungen verzichtet werden kann.
Wenn das Antriebsorgan über ein karosseriefest angeordnetes Betätigungselement bedienbar ist, muß nicht die Bodenplatte direkt durch den Benutzer bewegt werden, wozu ein unglücklicher Bewegungsablauf erforderlich wäre. Besonders günstig ist dabei das Betätigungselement bei geöffnetem Koffer-
raum zugänglich, wodurch der Benutzer die Bewegung verfolgen kann und gegebenenfalls im Bewegungsablauf unterbrechen kann.
Sofern ein motorischer Antrieb vorgesehen ist, kommt als Betätigungselement insbesondere ein elektrischer Tastschalter in Betracht, der während seiner Betätigung den Antrieb ansteuert, wobei bei Lösen des Kontakts die Bewegung sofort gestoppt wird. An Stelle des Tastschalters kommt bei mechanischer Betätigung eines Antriebs auch ein Schwenkhebel oder dergleichen in Betracht, der bei geöffnetem Kofferraum zugänglich ist und über einen oder mehrere Bowdenzüge die Auf- und Abbewegung der Bodenplatte bewirkt.
Wenn die Bodenplatte beispielsweise über Achsstummel oder dergleichen randseitige Fortsetzungen in einen Bereich hinter Verkleidungen eingreift und dort die Führungsmittel vorgesehen sind, kann die Anordnung insgesamt sehr raumsparend ausgeführt sein, da die Verkleidungen ohnehin vorhanden sind und die Hohlräume hinter diesen beispielsweise für Elektromotoren und/oder Zahnschienen oder pneumatische Antriebsorgane genutzt werden können.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus nachfolgend beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen des Gegenstandes der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1
eine schematische, abgebrochene und teilweise aufgebrochene Darstellung eines Heckbereichs eines erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs bei geschlossenem Dach und bei in Dachaufnahmestellung befindlicher Trennvorrichtung sowie (gestrichelt) bei in Gepäckaufnahmestellung befindlicher Trennvorrichtung,
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Fig. 2
eine schematische, perspektivische Ansicht eines Heckbereichs eines erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs mit geöffneter Heckklappe und mit an einem vorderen karosserieseitigen Querträger im Kofferraum angeordnetem elektrischem Betätigungselement,
Fig. 3
eine schematische, perspektivische Ansicht eines Heckbereichs eines alternativen erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs mit geöffneter Heckklappe und mit an einem vorderen karosserieseitigen Querträger im Kofferraum angeordnetem mechanischem Betätigungselement,
eine Detailansicht des Betätigungselements nach Fig. 3,
eine Draufsicht auf das Betätigungselement nach Fig. 4,
Fig. 6
die Führungsteile der Trennvorrichtung in Dachaufnahmestellung in seitlicher Ansicht,
Fig. 6a
eine ähnliche Ansicht wie Fig. 6 einer alternativen Ausführung, die den Hub der Bodenplatte über Scherenheber bewirkt, in Gepäckaufnahmestellung,
Fig. 6b
die Ausführung nach Fig. 6a in Dachaufnahmestellung,
Fig. 7 eine schematisierte Seitenansicht der Trennvorrichtung in
Dachaufnahmestellung (schraffiert) und Gepäckaufnahmestellung (strichpunktiert),
Fig. 8 einen Schnitt im seitlichen Bereich etwa entlang der Linie
VIII-VIII in Fig. 7,
Fig. 9 das Detail IX in Fig. 7,
Fig. 10 das Detail X in Fig. 7,
Fig. 11 einen Schnitt entlang der Linie Xl-Xl in Fig. 10.
Das Cabriolet-Fahrzeug 1 gemäß Fig. 1 weist ein in einem Verdeckkasten 2 ablegbares Dach 3 auf. Der Verdeckkasten 2 ist vom Kofferraum 4 durch eine Trennvorrichtung 5 abgetrennt. Diese ist variabel und kann zwischen einer Gepäckaufnahmestellung (gestrichelt) bei geschlossenem Dach 3 und einer Dachaufnahmestellung (durchgezeichnet) zur Aufnahme eines geöffneten und im Verdeckkasten 2 abgelegten Dachs (nicht eingezeichnet) bewegt werden. Durch die Bewegung wird ein Zusatzraum 6 in Gepäckaufnahmestellung ein Teil des Kofferraums 4 und in Dachaufnahmestellung ein Teil des Verdeckkastens 2.
Die Trennvorrichtung 5 umfaßt eine horizontal liegende Bodenplatte 7, die sich rückwärtig an eine Spritzwand 8, die den Innenraum 9 vom Heckbereich 10 des Cabriolet-Fahrzeugs 1 abtrennt, anschließt. An die Bodenplatte 7 ist heckseitig ein starres Plattenteil 11 angehängt, das mit seinem oberen, der Bodenplatte 7 abgewandten Bereich 12 schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie 13 gehalten
ist. Die Bodenplatte 11 ist über beispielsweise als Elektro- oder Pneumatikmotoren ausgebildete seitliche Antriebe (nicht eingezeichnet) vertikal beweglich und verbleibt während dieser Bewegung stets in ihrer horizontalen Lage. An Stelle zweier seitlicher Motore kommt auch ein Motor in Betracht, der ein paralleles Anheben der Bodenplatte 11 beispielsweise über ein Gestänge bewirkt.
Durch die Bewegung der Bodenplatte 7 wird das daran angehängte starre Plattenteil 11 mitbewegt. Hierfür ist kein gesonderter Antrieb erforderlich.
Wie in Fig. 8 sichtbar ist, befinden sich vertikal abwärts weisende Seitenbereiche 14, die beidseits der Bodenplatte 7 angeordnet sind, hinter seitlichen, ohnehin im Fahrzeug vorhandenen Verkleidungen 15. Diese Verkleidungen 15 können beispielsweise von Lüftungsgittern 16 durchsetzt sein, um den dahinterliegenden und das oder die Antriebsorgan(e) aufnehmenden Raum 17 zu belüften.
Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1, Fig. 6) befinden sich in dem seitlichen Raum 17 beispielsweise jeweils als Führungsmittel 18 zwei innere, der Bodenplatte 7 zugeordnete Zahnschienen 19 und zwei äußere, der Karosserie 13 zugeordnete Zahnschienen 20.2, die aus der Stellung gemäß Fig. 6 (Dachaufnahmeposition) in Richtung des Pfeils 21 beweglich sind. Um die Vertikalbewegung zu ermöglichen, ist ein antreibbares Zahnrad 22.1 vorgesehen, das in eine vertikal bewegliche und dem Plattenteil 7 zugeordnete Zahnschiene 20.1 eingreift. Bei Drehung des Zahnrads 22.1 in Richtung des Pfeils R verschiebt sich daher die Zahnschiene 20.1 in Richtung des Pfeils 21, wobei die äußeren Zahnschienen 20.2 mitgeführt werden und somit die äußeren Zahnräder 22.2 in Richtung der Pfeile A1 und A2 gedreht werden und
gleichzeitig ebenfalls in Richtung der Pfeile 21 aufwärtswandern. Dadurch ist die Bodenplatte 7 aus der Dachaufnahmestellung in die Gepäckaufnahmestellung verlagerbar. Die Zahnschienen 19,20.1,20.2 können ebenso wie die dazwischenlaufenden Zahnräder 22.1,22.2 beispielsweise aus Kunststoff ausgebildet sein, so daß sich nur ein geringes Zusatzgewicht ergibt. Auch die Bodenplatte 7 und das hintere Plattenteil 11 können aus Kunststoff gefertigt sein, beispielsweise verstärkt durch eine fachwerkartige Ausgestaltung.
Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 6a, 6b) ist zur Bewegung der Bodenplatte 7 jeweils ein Scherenheber 119 vorgesehen, der mehrere miteinander gekreuzte Arme umfaßt, von denen die unteren gekreuzten Arme 120 in einer Führungsschiene 121 eines mit der Karosserie verbundenen Rahmenteils 122 gehalten sind und bei Krafteinwirkung durch ein Antriebsorgan in dieser Führungsbahn 121 verlagerbar sind. Die oberen gekreuzten Arme 123 sind in einer Führungsbahn 124 eines auf- und abwärtsverschieblich gehaltenen Zwischenstücks 125 gehalten. Das Zwischenstück 125 kann beispielsweise über Gleit- oder Wälzlager gegenüber dem Rahmen 122 verlagerbar sein. Durch die Krafteinwirkung des Antriebsorgans, beispielsweise des Bowdenzugs oder eines Elektro- oder Pneumatikmotors, wird das Zwischenstück 125, das oberseitig mit der Bodenplatte 7 verbunden ist, aufwärts oder abwärtsverfahren, so daß dadurch eine Anhebung oder Absenkung der Bodenplatte 7 bewirkt ist und die Überführung von der Gepäckaufnahme- in die Dachaufnahmestellung und umgekehrt ermöglicht ist. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist jeder Fahrzeugquerseite eine Anordnung gemäß Fig. 6a,6b zugeordnet, so daß das Anheben und Absenken der Bodenplatte 7 ohne ein Verkanten erfolgen kann. Die Scherenarme 120,123 können durch Zugfedern 126 miteinander verbunden sein, um damit eine in Öffnungsrichtung wirkende Kraft zu erreichen.
In Fig. 6b ist die Bodenplatte 7 in der unteren, die Dachaufnahmestellung ermöglichenden Position gezeigt, in der die Scherenarme 120,123 in eine annähernd horizontale Lage gelangen und die Zugfedern 126 zur Unterstützung der aufwärts gerichteten Kraft gespannt. Die Gleitstücke 127, die die Verschiebung des Zwischenstücks 125 in dem Rahmen 122 erleichtern, befinden sich dabei in ihrer unteren Extremalposition.
Für die Auf- und Abbewegung der Bodenplatte 7, die aufgrund der Mitnahme des hinteren starren Plattenteils 11 gleichbedeutend ist mit einer Überführung zwischen Dachaufnahme- und Gepäckaufnahmestellung der gesamten Trennvorrichtung 5, ist ein Betätigungselement 26a,26b vorgesehen, das außerhalb der Trennvorrichtung 5 angeordnet ist. Dadurch muß der Benutzer nicht etwa von unten die Bodenplatte 7 anheben bzw. diese nach unten herunterziehen, was eine sehr unbequeme Bewegung darstellen würde, auch muß er nicht eine kombinierte Schub-Schwenkbewegung des hinteren starren Plattenteils 11 ausführen, die, wenn dadurch die Bodenplatte 7 mitgenommen werden soll, immer die Gefahr des Verkantens mit sich bringt und ebenfalls ein tiefes Runterbeugen in den Kofferraum erfordert.
Statt dessen ist an einem im oberen Bereich der Karosserie 13 angeordneten Querträger 23, der in Fahrtrichtung F im Bereich der vorderen Kante 24 einer Kofferraumklappe 25 als Verstärkung der Karosserie 13 ohnehin angeordnet ist, ein Betätigungselement 26a bzw. 26b vorgesehen. Das Betätigungselement 26a ist dabei als Tastschalter ausgebildet, der bei Druckausübung in Richtung des Pfeils 27 ein Aufwärtsbewegen und bei Druckausübung in Richtung des Pfeils 28 ein Abwärtsbewegen der Bodenplatte 7 über eine Ansteuerung von elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Antriebsmotoren bewirkt.
Aufgrund der erhöhten Anordnung des Betätigungselements 26a bzw. 26b in dem oberen Querträger 23 ist eine einfache Benutzung ermöglicht.
Das mechanische Betätigungselement 26b gemäß Fig. 4 ist um eine vertikale Schwenkachse 30 in einer horizontalen Ebene zwischen zwei Extremlagen, in denen der Griff 26b an den Querträger 23 angelegt ist, schwenkbar. Hierbei wird zumindest ein Bowdenzug 31 mit dem Hebel 26b betätigt, durch den seinerseits die Auf- oder Abbewegung der Bodenplatte 7 und damit die Einschwenkbewegung des hinteren Plattenteils 11 bewirkbar ist. Zusätzlich können zur Unterstützung der Anhebebewegung seitliche Gasdruckdämpfer vorgesehen sein.
Um die Mitnahme des hinteren Plattenteils 11 mit der Bodenplatte 7 zu erreichen, sind an dem Plattenteil 11 Ansätze 32 vorgesehen, die in T-förmige Führungskulissen 33 der Bodenplatte 7 eingreifen (Fig. 9 - Fig. 11), so daß die Auf- oder Abbewegung der Bodenplatte 7 eine gleichzeitige Schub- und Schwenkbewegung des hinteren Plattenteils 11 bewirkt.
In Dachaufnahmestellung (Fig. 9) sind die Ansätze 32 für das Plattenteil 11 an der Bodenplatte 7 entgegen der Fahrtrichtung F nach hinten verlagert, der dem Plattenteil 7 zugewandte Randbereich 34 des Plattenteils 11 liegt nahezu parallel zur Bodenplatte 7.
In der Stellung nach Fig. 10 (Gepäckaufnahmestellung) ist der Ansatz 32 des hinteren Plattenteils 11 in Fahrtrichtung nach vorne verschoben und gleichzeitig derart abwärtsverschwenkt, daß der vordere Plattenbereich 34 des hinteren Plattenteils 11 in eine um etwa 60° bis 90° geöffnete Winkelstellung &agr; gegen die Bodenplatte 7 verbracht ist.
Um diese gleichzeitige Schub- und Schwenkbewegung zu ermöglichen, ist der Ansatz 32 in der Kulisse 33 über eine Achse 35 einerseits verschieblich und andererseits durch Umgreifen dieser Achse 35 mittels eines Lagerauges 36 auch schwenkbar gelagert.
Sowohl bei elektrischem, hydraulischem oder auch rein mechanischem Antrieb sind die Antriebselemente hinter Seitenteilen 15 versteckt angeordnet und engen den zur Verfügung stehenden Raum nicht ein.