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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Vergleichmäßigung der Temperatur
im Farbwerk und/oder Feuchtwerk eines Druckwerks einer Offsetdruckmaschine
mit wenigstens insgesamt zwei Walzen im Farbwerk und/oder Feuchtwerk,
wobei die wenigstens zwei Walzen über ein verbindendes Leitungssystem
mit Temperierflüssigkeit
durchströmbar
sind und wobei eine Umwälzpumpe
zur Umwälzung
der Temperierflüssigkeit
in den mittels Leitungssystem verbundenen Walzen vorgesehen ist.
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Bei
Offsetdruckmaschinen mit Walzenfarbwerken und/oder Walzenfeuchtwerken
spielt die Temperaturverteilung im Farbwerk und Feuchtwerk eine
nicht unerhebliche Rolle, da sie sich auf die Farbverteilung und
die Farbübertragung
zwischen den einzelnen Walzen insbesondere im Farbwerk auswirkt.
Die Farbverteilung und Farbübertragung wirkt
sich wiederum auf die Färbung
des Plattenzylinders im Druckwerk einer Offsetdruckmaschine aus, wodurch
die Druckqualität
beeinträchtigt
werden kann. Temperaturschwankungen im Farbwerk stellen daher eine
Ursache für
Farbschwankungen und damit fehlerhafte Drucke dar, welche als Makulatur
ausgesondert werden müssen.
Diese Farbschwankungen müssen
daher beim Betrieb einer Offsetdruckmaschine möglichst vermieden werden. Aus
der
DE 103 08 408
A1 ist ein Verfahren zur Temperierung von Walzen des Farbwerks
einer Offsetdruckmaschine bekannt. Die Farbwerkswalzen eines Farbwerks sind
dazu über
einen Flüssigkeitskreislauf
miteinander verbunden, in dem ein Temperiermittel zirkuliert. Der
Kreislauf beinhaltet weiterhin eine Umwälzpumpe sowie eine Kühlvorrichtung
und eine Heizeinrichtung sowie einen Ausgleichstank und einen Mischtank.
An zwei Stellen im Flüssigkeitskreislauf wird
außerdem
die Temperatur erfasst, welche zur Regelung der Temperatur der zirkulierenden
Flüssigkeit
dient. Mittels der Heiz- und Kühlelemente
und der im Flüssigkeitskreislauf
zirkulierenden Temperierflüssigkeit
sollen die Farbwerkswalzen auf die gewünschte Temperatur gebracht
werden. Dies geschieht mittels einer Regeleinrichtung, die anhand der
erfassten Temperaturwerte und der gewünschten Sollwerte die entsprechende
Temperatur im Farbwerk einstellen soll. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist,
dass für
das Erreichen einer vorgegebenen Temperatur im Temperiermittelkreislauf
mittels der Heiz- und Kühlelemente
ständig
Energie zugeführt
und abgeführt
werden muss. Neben dem dafür
notwendigen Energieverbrauch der Kühl- und Heizvorrichtung ergibt sich außerdem eine
Schalt-Hysterese, da der Temperiermittelkreislauf erst mit einer
gewissen Zeitverzögerung
die gewünschte
Temperatur zu den Walzen des Farbwerks bringen kann. Folglich kann die
Regelung nicht besonders schnell arbeiten, wodurch es im Farbwerk
zu Temperaturschwankungen kommen kann.
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Einen
anderen Ansatz verfolgt die
DE 103 25 185 A1 , aus der ein Verfahren und
eine Steuereinheit zum Betrieb eines ein Farbwerk aufweisenden Druckwerks
einer Offsetdruckmaschine bekannt ist, bei der die Temperatur der
im Farbwerk verarbeiteten Farbe ermittelt wird und in Abhängigkeit
der ermittelten Temperatur die Farbstreifenbreiten der Duktorwalze
und die sich daraus ergebenden Farbschichtdicken wenigstens einer
Farbzone entsprechend verändert
werden. Die Veränderung
der Farbstreifenbreite und der Farbschichtdicke erfolgt über Stellmotoren,
welche von einer Druckmaschinensteuerung aus betätigt werden. Die Temperatur
wird im Farbwerk durch Thermoelemente in den Walzenkörpern erfasst,
so dass die Farbtemperatur indirekt über die Temperatur der Walzenkörper erfasst
wird. Bei dieser Lösung
wird also die Temperatur der Farbwerkswalzen nicht verändert und
stattdessen als gegeben angesehen und dann auf die ermittelten Temperaturwerte
durch entsprechende Stelleingriffe am Farbwerk darauf reagiert.
Ein solches Farbwerk hat allerdings den Nachteil, dass die Temperaturen
der einzelnen Farbwalzen sehr unterschiedlich sein können, so
dass sich wiederum ein nicht erwünschtes
Temperaturgefälle
im Farbwerk einstellt. Da die Farbe über alle Farbwerkswalzen hinweg
transportiert wird, weist auch dieses Farbwerk den Nachteil eines schwankenden
und vom Temperaturgefälle
abhängigen
Farbtransports auf. Die von diesem Temperaturgefälle her resultierenden Farbschwankungen
können
durch die Verstellung der Farbstreifenbreite und Farbschichtdicke
nur unzureichend kompensiert werden, da die Verstelleingriffe letztendlich
für alle
Walzen gleich sind, so dass die Temperaturunterschiede von Walze
zu Walze nicht korrigiert werden können.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Farbwerk zu schaffen,
welches ein möglichst
geringes Temperaturgefälle
aufweist und mit möglichst
geringem Regelungsaufwand eine konstante Farbsteuerung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen. Gemäß Patentanspruch
1 wird in der Erfindung ein herkömmliches Walzenfarbwerk
für Offsetdruckmaschinen
benutzt, wie es vor allen Dingen bei Bogenrotationsdruckmaschine
aber auch bei Rollenrotationsdruckmaschinen benutzt wird. Jedes
Druckwerk einer Druckmaschine weist ein solches Farbwerk auf, welches
die Aufgabe hat, den mit einer Druckform bestückten Plattenzylinder möglichst
gleichmäßig und
stabil mit Druckfarbe zu versorgen. Dazu wird die Druckfarbe in
mehreren Walzen des Farbwerks verrieben und so gleichmäßig im Farbwerk
verteilt, bevor sie auf die Druckform aufgebracht wird. Erfindungsgemäß sind die
Walzen des Farbwerks über
ein Leitungssystem, bestehend aus Rohren oder Schläuchen, miteinander
verbunden, so dass durch das Walzeninnere eine Flüssigkeit
zirkulieren kann, die mittels einer Umwälzpumpe durch die verschiedenen
Walzen hindurch gepumpt wird. Gegenüber dem Stand der Technik zeichnet
sich die Erfindung dadurch aus, dass der Temperierkreislauf aus
Walzen und Leitungssystem weder Kühlaggregate noch Heizaggregate
zur aktiven Veränderung der
Temperatur aufweist. Die zirkulierende Temperaturflüssigkeit,
bei der es sich im einfachsten Fall um Wasser handelt, dient also
lediglich dazu, das Temperaturgefälle beim Durchströmen der
Walzen von Walze zu Walze zu minimieren und nicht um eine bestimmte
Temperatur von außen
mittels Energiezufuhr oder Energieabfuhr herzustellen. Der Verzicht
auf die Kühl-
und Heizaggregate hat den großen
Vorteil, dass die bei einer Temperaturregelung zwangsläufig entstehenden
Schalt-Hysteresen, bedingt durch die nur zögerlichen Temperaturveränderungen
im Temperierkreislauf, ausbleiben. Auf der anderen Seite wird durch
den Temperierkreislauf sichergestellt, dass das Temperaturgefälle zwischen
den Walzen des Farbwerks minimal ist. Auf diese Art und Weise wird
ein Farbwerk zur Verfügung
gestellt, dessen Farbwalzen alle eine weitgehend gleiche Temperatur aufweisen.
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Gemäß einer
ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist jedes Farbwerk
und/oder Feuchtwerk in den Druckwerken einer Druckmaschine einen
Temperierkreislauf bestehend aus Walzen und die Walzen miteinander
verbindenden Leitungssystemen auf. Auf diese An und Weise kann in
jedem Farbwerk einer Druckmaschine das Temperaturgefälle vergleichmäßigt werden,
so dass alle Farbwerke nicht mehr die durch ein Temperaturgefälle bedingten Probleme
beim Farbtransport durch das Farbwerk aufweisen. Vorteilhafter Weise
sind dabei die Walzen in den Farbwerken mittels eines Leitungssystems
in einer Reihenschaltung verbunden. Auf diese An und Weise werden
die Walzen eines Farbwerks nacheinander mit der Temperierflüssigkeit
durchströmt,
so dass sich in allen Walzen eine annähernd gleiche Temperatur einstellt.
Neben einer Befüllung
des Temperierkreislaufs mit Wasser können natürlich auch andere Flüssigkeiten
wie z. B. Öl
oder andere aus der Klimatechnik bekannte Flüssigkeiten verwendet werden.
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Vorteilhafter
Weise ist außerdem
vorgesehen, dass in dem Temperierkreislauf wenigstens ein Temperatursensor
zur Erfassung der Temperatur der zirkulierenden Flüssigkeit
vorgesehen ist. Da der erfindungsgemäße Temperierkreislauf ohne
Kühlaggregate
und Heizaggregate auskommt, wird sich die Temperatur der Temperierflüssigkeit
in Abhängigkeit des
Betriebszustands der Druckmaschine und den äußeren Bedingungen zeitlich
verändern.
Um die zeitliche Veränderung
der Temperatur im Temperierkreislauf erfassen zu können, ist
an wenigstens einer Stelle im Temperierkreislauf ein Temperatursensor vorgesehen,
der die Temperatur in bestimmten zeitlichen Abständen misst. Selbstverständlich können auch
mehrere Temperatursensoren an verschiedenen Stellen des Temperierkreislaufs
vorgesehen sein, aus denen dann gegebenenfalls ein Mittelwert oder
ein gewichteter Wert berechnet werden kann.
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Vorteilhafter
Weise kann außerdem
vorgesehen sein, dass die Flüssigkeitszuläufe der
Druckwerke und die Flüssigkeitsabläufe der
Druckwerke in einen gemeinsamen Temperierkreislauf eingebunden sind.
In diesem Fall sind die über
Leitungssysteme verbundenen Farbwalzen aller Farbwerke an einen gemeinsamen
Temperierkreislauf geschlossen, so dass alle Farbwerke von der gleichen
Temperierflüssigkeit
durchströmt
werden. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass sich in
allen Farbwerken die gleiche Temperatur einstellt, um Temperaturunterschiede
zwischen den Farbwerken vermeiden zu können. Außerdem kann bei einer solchen
Ausführungsform
eine gemeinsame Umwälzpumpe
für alle Farbwerke
verwendet werden, so dass auf eine separate Umwälzpumpe pro Farbwerk verzichtet
werden kann. Dies führt
zu einer wirtschaftlicheren Lösung.
Falls dennoch gewünscht,
können
aber zusätzlich
zu der gemeinsamen Umwälzpumpe
auch in den einzelnen Farbwerken noch zusätzliche Umwälzpumpen untergebracht sein.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Sensor zur Erfassung der Temperatur im Temperierkreislauf an
einen Steuerungsrechner der Druckmaschine angeschlossen ist und
dass der Steuerungsrechner der Druckmaschine mit Stellvorrichtungen
des Farbwerks und/oder Feuchtwerks der Druckmaschine in Wirkverbindung
steht. Auf diese Art und Weise ist es möglich, mittels eines Regelkreises
im Steuerungsrechner der Druckmaschine die im Temperierkreislauf
mittels des Sensors erfassten Temperaturen in Stellbefehle z. B.
der Farbzonenöffnungen
in den einzelnen Farbwerken oder zur Steuerung der Feuchtwerke umzusetzen.
Dadurch ist es möglich,
in Abhängigkeit
der erfassten Temperatur automatisch Einstellungen an Farbwerken
und/oder Feuchtwerken der Druckmaschine vorzunehmen. Da gemäß vorliegender
Erfindung weder Heizelemente noch Kühlelemente auf den Temperierkreislauf
einwirken, werden sich die Temperaturen in den Farbwerken während des
Betriebs der Druckmaschine zeitlich gesehen ändern. Dies wiederum hat zur
Folge, dass sich der Farbtransport in den Farbwerken zeitlich ändern wird.
Um Auswirkungen auf das Druckbild zu verhindern, kann erfindungsgemäß die Farbversorgung
mittels des Steuerungsrechners der Druckmaschine in den Farbkästen der
einzelnen Farbwerke entsprechend angepasst werden.
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Eine
Möglichkeit
zur Änderung
der Farbversorgung ergibt sich dadurch, dass in Abhängigkeit der
erfassten Temperatur die Drehzahl der Farbduktorwalze im Farbwerk
angepasst wird. Auf diese Art und Weise kann entweder weniger oder
mehr Farbe den Farbwalzen des Farbwerks über die Farbduktorwalze zugeführt werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass die Farbzonenöffnungen im Farbkasten des
Farbwerks der Druckmaschine in Abhängigkeit der erfassten Temperatur
angepasst werden. Über die
Farbzonenöffnungen
kann die Farbschichtdicke auf der Farbduktorwalze eingestellt werden.
Da sich über
die gesamte Breite der Farbduktorwalze mehrere Farbzonen erstrecken,
kann so die Farbschichtdicke über
die Breite der Farbduktorwalze gesehen unterschiedlich eingestellt
werden. Dies bietet den großen
Vorteil, dass auch solche Effekte auf den Farbwalzen des Farbwerks
ausgeglichen werden können, die
Farbschichtdickenabweichungen über
die Breite der Farbwerkswalzen gesehen verursachen.
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Es
ist weiterhin möglich,
dass die Drehzahl des Feuchtmittelduktors im Feuchtwerk in Abhängigkeit
der erfassten Temperatur angepasst wird. Mittels der Feuchtmittelzufuhr
lassen sich die Eigenschaften der Farbe vor dem Auftrag auf die
Druckform des Plattenzylinders beeinflussen. Auch diese Beeinflussung
kann durch mehr oder weniger Zufuhr von Feuchtmittel gesteuert durch
den Maschinenrechner der Druckmaschine erfolgen. Die Veränderung
der Menge des zugeführten
Feuchtmittels wird dazu über eine
Veränderung
der Drehzahl des Feuchtmittelsduktors vorgenommen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand mehrerer Zeichnungen näher beschrieben
und erläutert.
Es zeigen:
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1:
ein Druckwerk einer Offsetdruckmaschine mit einem erfindungsgemäßen Farbwerk
in einer Seitenansicht,
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2: über ein
gemeinsames Leitungssystem verbundene Farb- und Feuchtwerke einer
Offsetdruckmaschine und
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3:
ein Flussdiagramm zum Ablauf der Steuerungsvorgänge an Farbwerk und Feuchtwerk
in Abhängigkeit
der gemessenen Temperatur im Temperierkreislauf.
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In 1 ist
beispielhaft ein Druckwerk 10 einer Bogenoffsetdruckmaschine 1 abgebildet.
Die vorliegende Erfindung kann jedoch ebenfalls Rollenrotationsdruckmaschinen,
welche nach dem Offsetdruckverfahren arbeiten, angewendet werden.
Die Anzahl der Druckwerke 10 spielt dabei keine Rolle.
Das Druckwerk 10 weist ein Farbwerk 22, ein Feuchtwerk 34 sowie
Druckzylinder 32, 44, 48 auf. Die zu
bedruckenden Bogen 42 werden dabei durch das Druckwerk 10 und
zu den weiteren hier nicht gezeigten Druckwerken über Wendetrommeln 52,
Transportzylinder 50 und den Gegendruckzylinder 48 transportiert.
Befindet sich der zu bedruckende Bogen 42 zwischen dem
Gegendruckzylinder 48 und dem Gummituchzylinder 44 im
Druckspalt, so wird auf ihn das Druckbild aufgebracht. Die dazu
benötigte
Farbe wird im Farbwerk 22 mittels einer Farbduktorwalze 16 aus einem
Farbkasten 14 gefördert.
Um die Farbzufuhr aus dem Farbkasten 14 steuern zu können, weist
der Farbkasten 14 verschiedene Stellmotoren auf. Diese Stellmotoren 108 wirken
zum einen auf die Farbzonenöffnungen
des Farbkastens 14, wodurch in den einzelnen Farbzonen
die Schichtdicken, welche sich auf der Farbduktorwalze 16 einstellen,
verändert werden
können.
Außerdem
kann über
Stellvorrichtung 108 die Drehzahl der Farbduktorwalze 16 variiert
werden. Die Stellvorrichtung 108 kommuniziert über Signalleitungen
mit einem Steuerungsrechner 107 der Druckmaschine 1.
Dieser Steuerungsrechner 107 kann neben dem hier abgebildeten
Druckwerk 10 auch noch weitere Druckwerke der Druckmaschine 1 steuern.
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Das
Farbwerk 22 in 1 besteht aus zahlreichen Walzen,
welche die Farbe im Farbwerk 22 verreiben, und so gleichmäßig über die
gesamte Breite des Druckwerks 10 verteilen. Die Verrreiberwalzen 18, 20 können in
fast beliebiger Anzahl im Farbwerk 22 vorhanden sein. Ähnlich aufgebaut
wie das Farbwerk ist das Feuchtwerk 34, wobei hier lediglich
eine Feuchtmittelduktorwalze 36 vorhanden ist, so dass
auf Einstellungen analog zu den Farbzonen des Farbwerks 22 verzichtet
werden kann. Die Feuchtduktorwalze 36 fördert aus einem Feuchtmittelbehälter 38 Feuchtmittel,
welches sich auf den Walzen des Farbwerks 22 mit der Druckfarbe
vermischt oder über
eine Feuchtmittelauftragswalze 40 unmittelbar auf den Plattenzylinder 32 aufgebracht wird.
Auch die Drehzahl des Feuchtmittelduktors 36 kann analog
zum Farbwerk 22 über
den Steuerungsrechner 107 in einer hier nicht gezeigten
Weise beeinflusst werden, um so die Menge des geförderten Feuchtmittels
steuern zu können.
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Das
Feuchtmittel kann sich im Farbwerk 22 mit der Farbe vermischen,
so dass die auf den Plattenzylinder 32 aufgebrachte Farbe
einen bestimmten Anteil an Feuchtmittel enthält. Der Farbauftrag auf den
Plattenzylinder 32 erfolgt mittels Farbauftragswalzen 26, 30.
Nach dem Auftrag der Farbe auf den Plattenzylinder 32 wird
das Druckbild auf den benachbarten Gummituchzylinder 44 übertragen
und von dort auf den im Druckspalt zwischen Gummituchzylinder 44 und
Gegendruckzylinder 48 befindlichen Bogen 42 aufgebracht.
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Erfindungsgemäß sind die
in 1 gezeigten Verreiberwalzen 18, 20,
die Farbauftragswalzen 26, 30 und Feuchtmittelwalzen 40 über ein
Leitungssystem miteinander verbunden und werden von Wasser durchströmt. Um die
Temperatur des durchströmenden
Wassers zu erfassen, ist in 1 und in 2 ein
Temperatursensor 106 vorhanden, welcher die Temperatur
im Temperierkreislauf erfasst und an die Maschinensteuerung 107 überträgt. Anhand
der vom Temperatursensor 106 übermittelten Temperatur werden
dann von der Maschinensteuerung 107 aus Farbwerk 22 und
Feuchtwerk 34 gesteuert. Der Temperierkreislauf ist in 2 näher dargestellt.
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Beispielhaft
sind in 2 die Farbwerke von vier Druckwerken 10 einer
Druckmaschine 1 abgebildet. In allen Farbwerken der Druckwerke 10 sind
die Farbwerkswalzen 18, 20, 26, 30 sowie
die Farbduktorwalze 16 in einer Reihenschaltung über ein
Leitungssystem zur Durchströmung
mit Wasser verbunden. Zudem sind die Wasserkreisläufe 100, 101 aller Druckwerke 10 an
einen gemeinsamen Flüssigkeitszulauf 102 sowie
an einen gemeinsamen Flüssigkeitsablauf 103 angebunden.
Dies bedeutet, dass von dem gemeinsamen Flüssigkeitszulauf 102 sämtliche
Flüssigkeitszuläufe 101 der
einzelnen Druckwerke 10 mit Wasser 105 versorgt
werden und dass die einzelnen Flüssigkeitsabläufe 100 der
einzelnen Druckwerke 10 an einen gemeinsamen Flüssigkeitsablauf 103 angeschlossen
sind. Dadurch entsteht ein großer
Wasserkreislauf aller Druckwerke 10, durch den das Wasser 105 mittels
einer gemeinsamen Umwälzpunke 104 hindurch
strömt.
Auf diese Art und Weise stellt sich in allen Farbwerken 22 der
Druckwerke 10 eine gleichmäßige Temperaturverteilung in den über Leitungen
miteinander verbundenen Walzen 16, 18, 20, 26, 30 ein.
Damit herrscht in allen Druckwerken 10 in den Farbwerken
eine gleiche Temperaturverteilung ohne Temperaturgefälle zwischen
den einzelnen Walzen 16, 18, 20, 26, 30.
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Da
sich die Temperatur des Wassers 105 während des Betriebs der Druckmaschine 1 jedoch ändern kann,
muss die Farbsteuerung des Farbwerks 22 sowie die Feuchtmittelzufuhr
im Feuchtwerk 34 an die sich ändernde Temperatur angepasst werden.
Dies geschieht über
Steuerbefehle des Steuerungsrechners 107 gemäß dem Ablaufdiagramm
in 3. Im Wasserkreislauf 100, 101 eines Druckwerks 10 oder
im gemeinsamen Wasserkreislauf 102, 103 der Druckmaschine 1 wird
mittels des Temperatursensors 106 beständig die Temperatur des zirkulierenden
Wassers und damit die Temperatur der Farbwerkswalzen 16, 18, 20, 26, 30 erfasst. Diese
Temperatur wird an die Maschinensteuerung 1O7 übertragen
und dient als Einflussgröße für die Einstellung
von Farbwerk 22 und Feuchtwerk 34. Anhand der
gemessenen Temperatur wird bei Beginn des Druckvorgangs zunächst ein
Startwert für
die Farbstreifenbreite und ein Startwert für die Farbzonenöffnung an
das Farbwerk 22 übermittelt
sowie die Anfangstemperatur in der Steuerung 107 abgespeichert.
Anhand dieser Werte werden die Farbzonenöffnungen und die Farbstreifenbreite
mittels der Stelleinrichtung am Farbwerk 108 entsprechend
eingestellt. Das Gleiche geschieht beim Feuchtwerk 34, auch
hier wird eine Startdrehzahl für
den Feuchtduktor 36 an das Feuchtwerk 34 übertragen,
welches daraufhin mit der Startdrehzahl zu arbeiten beginnt. Während des
gesamten Betriebs der Druckmaschine 1 wird die Temperatur
im Wasserkreislauf mittels des Sensors 106 permanent überwacht,
wobei bei Temperaturveränderungen
die Maschinensteuerung 107 zu den gemessenen Temperaturen
passende Einstellwerte berechnet oder aus abgespeicherten Kennlinien
ermittelt und entsprechend veränderte Stellwerte
an das Farbwerk 22 und an das Feuchtwerk 34 übermittelt,
welche dann den Druckvorgang im Druckwerk 10 beeinflussen.
Dies zeigt, dass die Temperatur im Farbwerk 22 und im Feuchtwerk 34 des
Druckwerks 10 nicht aktiv wie beim Stand der Technik verändert wird,
sondern dass mittels des Wasserkreislaufs die Temperatur in den
Druckwerkskomponenten nur vergleichmäßigt wird. Zusätzlich werden
die Einstellungen von Farbwerk 22 und Feuchtwerk 34 ständig in
Abhängigkeit
der erfassten Temperatur des Temperiermittelkreislaufs angepasst, so
dass auch bei einer Änderung
der Temperatur des Wassers 105 im Temperierkreislauf sich
die Eigenschaften der auf den Druckbogen 42 aufgebrachten Farbe
möglichst
nicht verändern.
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- 1
- Druckmaschine
- 10
- Druckwerk
- 14
- Farbkasten
- 16
- Farbduktorwalze
- 18
- Verreiberwalze
- 20
- Verreiberwalze
- 22
- Farbwerk
- 26
- Farbauftragswalze
- 30
- Farbauftragswalze
- 32
- Plattenzylinder
- 34
- Feuchtwerk
- 36
- Feuchtmittelduktor
- 38
- Feuchtmittelbehälter
- 40
- Feuchtmittelauftragswalze
- 42
- Bogen
- 44
- Gummituchzylinder
- 48
- Gegendruckzylinder
- 50
- Transportzylinder
- 52
- Wendetrommel
- 100
- Flüssigkeitsablauf
- 101
- Flüssigkeitszulauf
- 102
- Gemeinsamer
Flüssigkeitszulauf
- 103
- Gemeinsamer
Flüssigkeitsablauf
- 104
- Umwälzpumpe
- 106
- Temperatursensor
- 107
- Steuerungsrechner
- 108
- Stelleinrichtung
am Farbwerk