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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Versorgung eines Farb- oder
Druckwerks einer Druckmaschine mit Druckfarbe oder einer anderen
Flüssigkeit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein
Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Vorrichtungen
zur Versorgung eines Farb- oder Druckwerks einer Druckmaschine mit
Druckfarbe sind seit langem bekannt. Das Farb- oder Druckwerk umfasst
zumindest eine Farbübertragungswalze, der diese Druckfarbe
zugeführt werden muss, damit der Druckprozess stattfinden
kann. Im Tiefdruck ist diese Farbübertragungswalze der
Formzylinder, in dessen Oberfläche die druckenden Bereiche
eingraviert sind. Im Flexodruck ist die genannte Farbübertragungswalze
eine Rasterwalze, die ebenfalls Vertiefungen aufweist, die so genannten
Näpfchen, die die Druckfarbe transportieren. Diese Druckfarbe
wird bei heutigen Flexodruckmaschinen in der Regel direkt an die
druckenden Bereiche des Formatzylinders abgegeben. Auch bei weiteren Druckverfahren,
beispielsweise dem Offsetdruck, werden in der Regel Farbübertragungswalzen
eingesetzt, die die Druckfarbe transportieren, ehe diese auf den
Bedruckstoff gelangt.
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Unabhängig
vom Druckverfahren wird der ersten (oder einzigen) Farbübertragungswalze
die Druckfarbe oft in einer Farbkammer bereitgestellt. Die Farbkammer
wird dabei durch die Farbübertragungswalze und einer Farbkammerrakel
gebildet. Dazu umfasst die Farbkammerrakel, die sich entlang der
axialen Richtung der Farbübertragungswalze erstreckt, zwei
Rakelmesser, welche sich ebenfalls parallel zu der axialen Richtung
der Farbübertragungswalzen erstreckt. Die freien Längskanten
der Rakelmesser liegen an der Farbübertragungswalze an.
An den Enden der Farbkammerrakel sind Dichtungen vorgesehen, die
ein Abfließen der Druckfarbe über die Stirnseiten
der Farbkammerrakel verhindern sollen. Eine solche Farbkammer ist
beispielsweise in dem Patent
EP 0 822 897 B1 dargestellt, die hiermit
durch Bezugnahme als Bestandteil dieser Offenbarung angesehen wird.
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Eine
solche Farbkammer wird in der Regel über eine oder mehrere
Zuführleitungen mit Druckfarbe versorgt, die in einem Farbreservoir
bereitgestellt wird. Im Verlauf der Zuführleitung oder
Zuführleitungen ist zumindest eine Zuführpumpe
vorgesehen, so dass die Farbkammer stets mit einer ausreichenden
Menge an Druckfarbe gefüllt. Die Menge bzw. der Füllstand
muss groß sein, damit alle Vertiefungen der Farbübertragungswalze
bei ihrem Durchlauf durch die Farbkammerrakel auch sicher mit Druckfarbe
gefüllt werden. Beim Eintritt in die Farbkammerrakel tragen
die Vertiefungen allerdings auch Luft in die Farbkammer ein, die
ein ordnungsgemäßes Füllen der Näpfchen
verhindert, da sie mit der Druckfarbe ein Gemisch bildet. Daher
wird aus der Kammer auch Druckfarbe über Rückführleitungen
wieder abgeführt und dem Farbreservoir zugeführt.
Hier kann die Luft aus dem Gemisch entweichen. Um die Druckfarbe
beziehungsweise das Farbe-Luftgemisch, insbesondere die Luft, abtransportieren
zu können, ist in der Rückführleitung
in der Regel zumindest eine Rückführpumpe vorgesehen.
Die Druckfarbe durchläuft während des Druckbetriebes
also insgesamt einen Kreislauf.
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Anstelle
der Druckfarbe kann auch eine andere Flüssigkeit, insbesondere
eine Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit, den beschriebenen
Kreislauf durchlaufen. Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit
wird verwendet, um verschiedene mit Druckfarbe in Kontakt kommende
Bauteile zu reinigen. Zu diesen Bauteilen zählt unter anderem
die Farbübertragungswalze.
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Farbkreisläufe
mit Leitungen und Pumpen sowie Reinigungsverfahren sind in den Druckschriften
EP 0 780 228 B1 und
EP 1 521 677 A1 näher
beschrieben. Der Inhalt auch dieser Druckschriften werden hiermit durch
Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen.
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Wie
bereits beschrieben wurde, ist es beim Druckprozess wichtig, das
ausreichend Druckfarbe in der Farbkammer zur Aufnahme durch die
Farbübertragungswalze zur Verfügung steht. Auf
der anderen Seite sollte die Druckfarbe innerhalb der Farbkammer
keinen Überdruck aufbauen, da sonst die Druckfarbe ungewollt aus
der Farbkammer austritt. Oft quillt die Farbe zwischen der Farbübertragungswalze
und einer der endseitigen Dichtung hervor. Bei einer semioffenen,
also einer Entlüftungsbohrungen umfassenden Farbkammerrakel, wie
sie in der Druckschrift
EP
0 822 897 B1 , tritt dann die Druckfarbe durch die Entlüftungsbohrungen
nach außen.
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In
der Regel werden daher die Förderleistungen der im Kreislauf
vorhandenen Pumpen durch das Bedienpersonal eingestellt. Förderleistung
meint dabei das pro Zeiteinheit oder Zeitintervall durch die Pumpe
geförderte Volumen der Druckfarbe oder der Flüssigkeit.
Zur Einstellung der Förderleistung ist die Leistungszufuhr
zu den Antrieben der Pumpen einzustellen.
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Sind
die Leistungszufuhren zu den Antrieben der Pumpen erst einmal eingestellt,
bleiben sie in der Regel unverändert.
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Für
den Fall, dass die eingestellten Förderleistungen nicht
den benötigten Förderleistungen entsprechen, schlägt
die
EP 0958 920 A1 vor,
in oder an der Farbkammerrakel einen Drucksensor anzuordnen, der den
Druck der Druckfarbe in der Farbkammer misst. Das von diesem Sensor
erzeugte Signal wird zum Regeln vorzugsweise der Rückführpumpe
genutzt, so dass sich weder zu viel noch zu wenig Druckfarbe in
der Farbkammer befindet.
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Dieser
Ansatz weist jedoch Nachteile auf. Zu einem muss bei einem Austausch
der Farbkammerrakel entweder auch die neue Farbkammerrakel einen
kompatiblen Drucksensor tragen oder dieser Drucksensor muss von
der alten zur neuen Farbkammerrakel getauscht werden. Dieses verkompliziert
den Farbkammerakeltausch unnötig.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Versorgung eines Farb- oder Druckwerks einer
Druckmaschine zu schaffen, bei der beziehungsweise bei dem auf einen
Drucksensor in oder an der Farbkammerrakel verzichtet werden kann.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch die Kennzeichen der Ansprüche
1 und 9.
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Demnach
umfasst zumindest eine der vorgenannten Pumpen und/oder zumindest
eine der vorstehenden Zuführ- und Rückführleitungen
eine Messeinrichtung zur Messung der Pumpenfrequenz und/oder des
von der Pumpe pro Zeiteinheit geförderte Volumens der Druckfarbe.
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Die
Erfindung nutzt die Gegebenheit aus, dass sich, sobald die Förderleistung
einer Pumpe eingestellt ist, diese sich nicht ändert, solange
verschiedene Parameter konstant sind. Der wichtigste dieser Parameter ist
die Viskosität der Druckfarbe oder der anderen Flüssigkeit.
Bei dem Einsatz einer Druckfarbe hoher Viskosität (beispielsweise
bei so genannten WetFlex-Farben, also bei elektronenstrahlhärtbaren
Farben), können die Förderleistungen der Pumpen
zunächst eingestellt werden. Wenn jedoch nach dem Abschluss
des Druckauftrages die Komponenten der Versorgungsvorrichtung gereinigt
werden müssen, wird der Vorrichtung anstelle der Druckfarbe
eine Reinigungsflüssigkeit zugeführt, die in der
Regel eine deutlich niedrigere Viskosität aufweist. Die
Viskosität ist jedoch ein Maß für die
zur Förderung benötigten Kräfte. Das
bedeutet, dass bei gleicher Eingangsleistung der Pumpe die Förderleistung
bei hochviskosen Flüssigkeiten deutlich geringer ist als bei
niedrigviskosen Flüssigkeiten. Bei gleicher Eingangsleistung
der Pumpe wird die Reinigungsflüssigkeit also mit einem
größeren Volumen pro Zeiteinheit gefördert
als die Druckfarbe. Dies kann dazu führen, dass in der Farbkammer
mehr als die benötigte Menge an Reinigungsflüssigkeit
vorliegt als benötigt, was zum Überlauf der Rakelkammer
führt.
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Da
eine Pumpenkammer pro Hub ein festes Volumen pumpt, ist die Pumpenfrequenz
proportional zum pro Zeiteinheit geförderten Volumen. Durch
die Überwachung mittels einer Messeinrichtung der Pumpenfrequenz
kann also das Fördervolumen überwacht werden.
Erhöht sich also die Pumpenfrequenz wird ein größeres
Volumen in die Farbkammer eingebracht.
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Bei
Farbkammern ohne Druckausgleich bietet die Erfindung somit Vorteile,
da nun das Anbringen eines Drucksensors in oder an der Farbkammerrakel
entfallen kann. Das Vorsehen einer Messeinrichtung zur Messung der
Pumpenfrequenz hat gegenüber dem Vorsehen eines Drucksensors
ermöglicht überhaupt erst das Überwachung
des in die Farbkammer eingetragenen Volumens, wenn diese Farbkammer
gemäß der
EP 0
822 897 B1 Entlüftungsbohrungen umfasst, welche
bereits für einen Druckausgleich sorgen.
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In
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine
Steuer- und Regeleinrichtung vorgesehen, welcher die Daten der Messeinrichtung
bereitstellbar sind, mit welcher die Leistungszufuhr zum Antrieb
der Pumpe derart steuerbar oder regelbar ist, so dass die Pumpenfrequenz
einen gewünschten Wert (Sollwert) annimmt. Durch das Vorsehen
einer Steuer- und Regeleinrichtung, die die Daten der Messeinrichtung
ständig ausliest, können die Pumpenfrequenz und
damit das geförderte Volumen gemäß einem
gewünschten Wert, also einem Sollwert, eingestellt werden.
Wie weiter unten noch näher auszuführen ist, ist
dieser Sollwert nicht zwangsläufig zeitlich konstant, sondern
kann auf der Basis weiterer Parameter angepasst werden. So ist beispielsweise
vorstellbar, dass dieser Sollwert aufgrund von Erkenntnissen, die
aus dem fertigen Druckbild gewonnen werden, verändert wird.
Wird eine hochviskose Druckfarbe oder Flüssigkeit durch eine
niedrigviskose Flüssigkeit ersetzt, so bemerkt die Steuer-
und Regeleinheit die höhere Pumpenfrequenz und kann nun
gegensteuern und die Leistungszufuhr zum Antrieb der Zuführpumpe
einschränken und damit die Pumpenfrequenz reduzieren. Das
Steuern oder Regeln der Pumpenfrequenz erfolgt über, wie
bereits erwähnt, über die Leistungszufuhr zum
Antrieb der Pumpe. Handelt es sich um eine Pumpe mit einem elektrischen
Antrieb, so kann die elektrische Leistung erhöht oder erniedrigt
werden.
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Vorteilhaft
ist jedoch die Verwendung von Pumpen, die mittels eines Druckfluids
wie etwa Druckluft angetrieben werden. Die Eingangsleistung wird
der Pumpe also in Form eines Fluids bereitgestellt, das einen bestimmten
Druck aufweist. In der Regel ist der Druck bei seiner Erzeugung
größer als der Druck, der vom Antrieb der Pumpe
benötigt wird. Daher durchläuft das Druckfluid
oft ein Drosselventil. Das Verändern der Ventileinstellungen
führt zur Veränderung des am Antrieb anliegenden
Drucks und damit zur Veränderung der Pumpenfrequenz. Daher
ist es vorteilhaft, wenn die Steuer- und Regeleinrichtung auf dieses
Drosselventil wirkt.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Drosselventil
motorisch antreibbar, so dass von der Steuer- und Regeleinheit auf
einfache Weise ansteuerbar und feinfühlig einstellbar ist.
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Wie
bereits beschrieben wurde, ist der Sollwert, nach dem geregelt wird,
nicht notwendigerweise konstant. In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist daher vorgesehen, dass der Steuer- und Regeleinrichtung
Informationen über die Maschinengeschwindigkeit zuleitbar
sind. Informationen über die Maschinengeschwindigkeit,
also der Druckgeschwindigkeit, sind an verschiedenen Orten ermittelbar.
So kann der Steuer- und Regeleinrichtung von der Maschinensteuerung
ein aktueller Wert der Maschinengeschwindigkeit zugeleitet werden.
Auch an verschiedenen am Druckprozess beteiligten Walzen oder deren
Antrieben können Umfangsgeschwindigkeiten ermittelt werden,
die der Steuer- und Regeleinrichtung zuleitbar sind. Auf Basis dieser
Werte ist die Steuer- und Regeleinrichtung dann in der Lage, bei
Bedarf den Sollwert zu aktualisieren. Ausgehend von dem ursprünglichen
Sollwert kann der aktuelle Sollwert in Abhängigkeit von
der Maschinengeschwindigkeit mittels empirischen Werten oder mittels
einer Funktion berechnet werden. Ausgehend von diesem aktualisierten
Sollwert kann durch die Steuer- und Regeleinrichtung die Leistungszufuhr
zum Antrieb der Pumpe nachgeregelt werden.
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Auch
weitere Parameter wie die an verschiedenen Orten in oder an der
Druckmaschine vorherrschenden Temperaturen können zur Anpassung
des Sollwertes herangezogen werden. Hierzu können eine
oder mehrere Temperaturmesseinrichtungen vorgesehen werden, die
die gemessenen Temperaturen an die Steuer- und Regeleinrichtung
leiten.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein
Eingabegerät vorgesehen, welches mit der Steuer- und Regeleinrichtung
verbunden ist, über welches sich der Sollwert eingeben
lässt. Ein solches Eingabegerät kann beispielsweise
ein Touchscreen-Monitor sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die mit der Steuer- und Regeleinrichtung in dem Fall, dass
eine Pumpenfrequenz von Null aufweist, in besonderer Weise auf die
Leistungszufuhr des Pumpenantriebs einwirkbar ist. Eine mit einem
Druckfluid, insbesondere Druckluft, betriebene Pumpe bleibt bei
einer niedrigen Pumpenfrequenz ab und an stehen, was natürlich
zur Folge hat, dass keine Flüssigkeit mehr gepumpt wird.
Dieser Effekt ist vor allem bei Rückführpumpen
bekannt, da diese, wie erwähnt, ein Luft-Druckfarbe-Gemisch
zu fördern haben, welches aufgrund der enthaltenen Luft
oft eine deutlich geringere Viskosität aufweist als die
reine Druckfarbe. Mit dem erfindungsgemäßen Vorsehen
einer Messeinrichtung zum Messen der Pumpenfrequenz kann nun auf
diesen Fall reagiert werden. Vorteilhaft ist es dann, die Leistungszufuhr
zu der betroffenen Pumpe kurzzeitig zu erhöhen. Die Leistungszufuhr
sollte dabei um mindestens 10% und vorteilhafterweise um mindestens
30%, insbesondere um mindestens 40% erhöht werden. Es kann ausreichen,
diese Leistungszufuhr für wenige Sekunden oder für
Bruchteile von Sekunden zu erhöhen. Durch diese Maßnahme
kann die Pumpe wieder in Gang gebracht werden, ohne dass es zu Problemen
wie das Volllaufen der Farbkammer kommt.
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In
weiterer Ausgestaltung kann die Leistungszufuhr, bevor sie erhöht
wird, kurzzeitig unterbrochen werden. Damit kann das Druckfluid
in gewissen Grenzen gespeichert werden und anschließend
für einen Startimpuls genutzt werden.
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Weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen
Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
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Die
einzelnen Figuren zeigen:
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1 Seitenansicht
einer Farbkammerrakel und einer Rasterwalze
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2 Ansicht
II-II aus 1
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3 Ansicht
wie in 2, jedoch mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Versorgung eines Farbwerks mit Druckfarbe
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1 zeigt
eine Ansicht einer Farbkammerrakel 1 und einer Rasterwalze 2,
wie sie typischerweise in einem Farbwerk einer Flexodruckmaschine
eingesetzt werden, wobei die Flexodruckmaschine in der Regel eine
Zentralzylindermaschine ist. Die Farbkammerrakel 1 ist
an ihrer der Rasterwalze 2 zugewandten Seite mit einer
rinnenartigen Ausnehmung 3 versehen. Diese ist von außen
nicht sichtbar und wird in der 1 daher durch
eine gestrichelte Linie angedeutet. Auf jeden der Stege 4 und 5,
die beidseitig der rinnenartigen Ausnehmung 3 angeordnet
sind, ist jeweils ein Rakelmesser 9 aufgelegt und dort
auf geeignete Weise, beispielsweise durch die Klemmelemente 6,
die mittels Schrauben 7 an die Farbkammerrakel angedrückt
werden, fixiert. Die freien Kanten 8 der Rakelmesser 9 liegen
an der Außenumfangsfläche 10 der Rasterwalze 2 an.
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An
den stirnseitigen Enden 11 (siehe 2) der Farbkammerrakel 1 ist
die rinnenartige Ausnehmung 3 durch Dichtungen 12 gegen
die Umgebung abgedichtet. Die rinnenartige Ausnehmung 3,
die Rakelmesser 9, der zwischen den Kanten 8 der
beiden Rakelmesser 9, 9 liegende Abschnitt der
Außenumfangsfläche 10 der Rasterwalze 2 und
die Dichtungen 12 umschließen also eine Farbkammer,
in welcher die Druckfarbe zur Entnahme durch die Rasterwalze 2 bereitstellbar
ist. Über nicht näher gezeigte Entlüftungsbohrungen
steht die Farbkammer mit der Umgebung in Kontakt.
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Die 2 zeigt
eine andere Ansicht der Komponenten, die in der 1 dargestellt
sind. Zusätzlich ist hier als gestrichelte Line die Drehachse 13 der Rasterwalze 2 eingezeichnet.
Zu erkennen ist, dass sich die Farbkammerrakel in axialer Richtung
der Rasterwalze erstreckt. Die Erstreckungsrichtung der Farbkammerrakel 3 verläuft
also parallel zu der Drehachse 13 der Rasterwalze 2.
Ebenso erstrecken sich die Rakelmesser 9 parallel zur Drehachse 13
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Die 3 zeigt
nun wesentliche Bestandteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Versorgung eines Farbwerkes einer Druckmaschine
mit Druckfarbe oder einer anderen Flüssigkeit. Zusätzlich
zu den in den 1 und 2 gezeigten
Komponenten sind hier die Zuführleitung 20 zum
Zuführen der Druckfarbe oder einer anderen Flüssigkeit
zu der Farbkammer und die Rückführleitungen 21,
mit welchen Druckfarbe 22 wieder aus der Farbkammer herausgeführt
wird, gezeigt. Die Druckfarbe 22 wird in einem mit der
Umgebung in Druckausgleich, in der Regel offenen, Farbtank bereitgestellt. Über
eine Saugleitung 24 saugt die Zuführpumpe 25 die
Druckfarbe 22 an und führt diese der Farbkammer über
die Zuführleitung 20 zu, was in der 3 durch den
Pfeil A symbolisiert ist. Die Zuführleitung mündet
mittig der Farbkammerrakel 1 in dieser. In den Endbereichen
der Farbkammerrakel 1 sind Rückführleitungen 21, 21 vorgesehen,
die zur Saugseite der Rückführpumpe 26 führen,
so dass die Druckfarbe 22, die ja wie beschrieben mit in
die Farbkammer eingeschleppte Luft angereichert ist, aus der Farbkammer
entnommen wird. Dies wird durch den Pfeil B angezeigt. Die Rückführpumpe 26 fördert
die Druckfarbe 22 über die Leitung 27 wieder
zurück in die Farbkammer 23.
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Der
Antrieb der Zuführpumpe 25 und/oder der Rückführpumpe 26 erfolgt
pneumatisch. Die hierfür erforderliche Druckluft wird durch
einen nicht dargestellten Kompressor und/oder Druckluftreservoir
zur Verfügung gestellt und über Druckluftleitungen 28, 29 den
Antrieben der Pumpen zur Verfügung gestellt. Die Pumpen
sind vorzugsweise Membranpumpen oder peristaltische Pumpen. In den
Druckluftleitungen sind steuerbare Drosselventile 30, 31 angeordnet,
mit denen die Druckluftzufuhr zu den Antrieb der Pumpen und damit die
Leistungszufuhr gesteuert werden kann. Je nach Leistungszufuhr arbeiten
die Antriebe schneller oder langsamer. Vorzugsweise sind die Drosselventile
elektromotorisch angetrieben. Die Ansteuerung der Drosselventile 30, 31 beziehungsweise
ihres Antriebes erfolgt über die Steuer- und Regeleinrichtung 32,
die über Steuerleitungen 33 und 34 mit
den Drosselventilen 30 und 31 der Zuführpumpe 25 respektive
der Rückführpumpe 26 verbunden ist.
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Die
Steuer- und Regeleinrichtung 32 ist über die Messdatenleitung 35 mit
einer nicht näher gezeigten Messeinrichtung zur Messung
der Pumpenfrequenz der Zuführpumpe 25 verbunden.
Gleichsam oder alternativ ist die Steuer- und Regeleinrichtung 32 ist über
die Messdatenleitung 36 mit einer nicht näher
gezeigten Messeinrichtung zur Messung der Pumpenfrequenz der Rückführpumpe 26 verbunden.
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Über
diese Messdatenleitungen 35, 36 kann die Steuer-
und Recheneinheit 32 nun die Frequenzen der Pumpen auslesen
und daraus die aktuelle Förderleistung der jeweiligen Pumpe
ermitteln. Die Frequenz und/oder die Förderleistung kann
nun mit Sollwerten verglichen werden. Weicht die aktuelle Frequenz
oder die Förderleistung von diesem Sollwert ab, so kann
die Steuer- und Recheneinheit nunmehr eines der Drosselventile 30 oder 31 oder
beide Drosselventile 30, 31 so ansteuern, dass
die Frequenz oder die Förderleistung an den Sollwert weiter
angenähert wird, bis der aktuelle Wert den Sollwert oder
in einem Toleranzintervall um den Sollwert liegt.
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Die
Steuer- und Recheneinrichtung 32 ist über eine
Datenleitung 37 mit der Ein-/Ausgabeeinrichtung 38 verbunden, über
die der Maschinenbediener beispielsweise Informationen über
die Versorgung der Farbkammerrakel erhalten kann und auch Steuerbefehle
eingeben kann. Die Ein-/Ausgabeeinrichtung umfasst vorteilhafterweise
einen Touchscreen-Monitor.
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Die
Rechen- und Steuereinrichtung 32 ist über eine
weitere Datenleitung 39 mit der Maschinensteuerung der
Druckmaschine verbunden und kann hierüber Daten mit dieser
austauschen. Vor allem kann die Rechen und Steuereinrichtung 32 Daten über
die Maschinengeschwindigkeit erhalten und in Abhängigkeit
von dieser den Sollwert verändern. So kann es nötig
sein, bei hohen Druckgeschwindigkeiten nicht nur dem höheren
Verbrauch entsprechend mehr Druckfarbe zuzufördern, sondern
auch, da auch mehr Luft in die Farbkammer eingetragen wird, mehr
Druckfarbe abzufördern.
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In
den Figuren und der zugehörigen Beschreibung ist jeweils
die Erfindung für ein Druckwerk erläutert worden.
Selbstverständlich können auch mehrere Farb- oder
Druckwerke mit der erfinderischen Vorrichtung und mit dem erfinderischen
Verfahren mit Druckfarbe versorgt werden, wobei die Farb- oder Druckwerke
dann jeweils verschiedene Farben verdrucken. Jedoch ist vorteilhafterweise
der Einsatz einer einzigen Steuer- und Recheneinrichtung ausreichend,
selbst wenn die Sollwerte für jedes Farb- oder Druckwerk
verschieden sind.
Bezugszeichenliste |
1 | Farbkammerrakel |
2 | Rasterwalze |
3 | rinnenartige
Ausnehmung |
4 | Steg |
5 | Steg |
6 | Klemmelement |
7 | Schraube |
8 | freie
Kante des Rakelmessers 9 |
9 | Rakelmesser |
10 | Außenumfangsfläche
der Rasterwalze 2 |
11 | stirnseitiges
Ende der Farbkammerrakel 1 |
12 | Dichtung |
13 | |
14 | |
15 | |
16 | |
17 | |
18 | |
19 | |
20 | Zuführleitung |
21 | Rückführleitung |
22 | Druckfarbe |
23 | Farbtank |
24 | Saugleitung |
25 | Zuführpumpe |
26 | Rückführpumpe |
27 | Leitung |
28 | Druckluftleitung |
29 | Druckluftleitung |
30 | Drosselventil |
31 | Drosselventil |
32 | Steuer-
und Regeleinrichtung |
33 | Steuerleitung |
34 | Steuerleitung |
35 | Messdatenleitung |
36 | Messdatenleitung |
37 | Datenleitung |
38 | Ein-/Ausgabeeinheit |
39 | Datenleitung |
A | Zuführrichtung
der Druckfarbe |
B | Rückführrichtung
der Druckfarbe |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0822897
B1 [0003, 0007, 0017]
- - EP 0780228 B1 [0006]
- - EP 1521677 A1 [0006]
- - EP 0958920 A1 [0010]