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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Gewölbetragsystem bestehend aus
Zugstäben,
welche an ihrem Fußpunkt
orthogonal über
einen Knoten mit einer Gewölbehaut
verbunden sind und an ihrem Kopfpunkt mittels eines weiteren Knotens
gelenkig an vier Druckstäben
angebunden sind, welche untereinander gleich lang, aber länger als
der Zugstab sind, in Form der Kanten einer Pyramide angeordnet sind und
mit ihren Fußpunkten
jeweils über
einen weiteren Knoten gelenkig mit der Gewölbehaut verbunden sind, wobei
an jedem weiteren Knoten weitere drei Druckstäbe angelenkt sind, welche ihrerseits
jeweils wieder Teil von einer weiteren, gleichartigen, pyramidenförmigen Druckstabstruktur
mit einem mittig angeordneten Zugstab sind, an welche weitere, gleichartige
Pyramiden angebunden sind und zu einem Pyramidennetzwerk verknüpft sind,
ist jedoch dem Prinzip nach auch in anderen Dimensionen und Ausprägungen in
den verschiedensten Branchen einsetzbar.
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Als
Stand der Technik sind Gewölbe
im Hochbau schon seit Jahrtausenden bekannt. Im weitesten Sinne
sind bereits Zelte aus Tierfellen über Traggerüsten aus Holzstangen als Anfänge des
Gewölbebaues
zu bezeichnen. Die Iglus der Eskimo kommen mit ihrer kuppelförmigen Gestaltung
heutigen Gewölben
viel näher.
Steinerne Gewölbe
sind zuerst durch Aufschichtung von unregelmäßigen Bruchsteinen, dann durch
die Vermauerung von Ziegelsteinen immer größer geworden. Mit der Verfügbarkeit
von Beton und entsprechenden Armierungen wurde ein Durchbruch in
Bezug auf die erreichbare Größe und die
Gestaltungsfreiheit von Gewölben
erzielt.
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Ein
bisher nur mühevoll
zu kompensierender Nachteil ist jedoch, dass der Krümmungsradius
des Gewölbequerschnittes
die Anfertigung von Ziegelsteinen in der möglichst genauen Form eines
Kuppelsegmentes vom gewünschten
Radius erfordert. Alternativ sind für gegossene Konstruktionen
die Fertigung von aufwendigen Gussformen und/oder in den Krümmungsradius
passenden Armierungen erforderlich. Im Vergleich zu ebenen oder
kassettierten Decken und Wänden
ist deshalb bisher ein Gewölbe stets
das Merkmal von besonders aufwendigen und teuren Bauwerken und Innenräumen geblieben.
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Aus
der Baugeschichte von berühmten
Kirchen ist bekannt, dass sie in ihrer ersten Ausbaustufe nur mit
einer ebenen Decke versehen worden sind. Erst nach Ansammlung der
(erheblichen) Geldmittel wurde das Bauwerk nachträglich eingewölbt. Auch
in unserer Zeit ist es anerkanntes Allgemeinwissen, dass bei mehrgeschossigen
Bauwerken mit hoher Belastung der Stockwerksdecken, wie z. B. Parkhäuser, eine
Ausbildung der Decken als Gewölbe
statisch von Vorteil ist; also entweder Material spart oder bei
gegebener Materialmenge die Sicherheitsreserve für die Tragfähigkeit erhöht. Mangels schnell und wirtschaftlich
herstellbarer und an die geforderten Stützenabstände anpassbarer Lehren sind
Gewölbe jedoch
nach wie vor vergleichsweise selten anzutreffen. Auch für große Versammlungsräume, insbesondere
für Vortragssääle und Konzerthallen
wären Gewölbe in weit
höherer
Anzahl als bisher willkommen, sind jedoch häufig allzu teuer.
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Ein
weiteres Problem, insbesondere in Versammlungsräumen ist die akustische Anpassung
eines Gewölbes.
Aus Kirchen ist bekannt, dass je nach Gestaltung des Gewölbes die
Beschallung an einigen Punkten unerwünscht verstärkt und an anderen Punkten
ebenso unerwünscht
gedämpft
wird. Eine Abhilfemaßnahme
ist die exakte Formung des Gewölbes
gemäß den akustischen
Erfordernisse. Die Erreichung dieser Form ist bei den bisher bekannten Gewölben sehr
aufwendig. Auch dafür
wäre eine
einfache und wirtschaftliche Möglichkeit
zur Anpassung des Krümmungsradius
ein wichtiger Fortschritt.
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Ebenfalls
weithin bekannter Stand der Technik ist die Annäherung einer Gewölbehaut
durch einen Polyeder
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Die
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Tragsystem zu schaffen,
das aus Zugstäben,
Druckstäben
und einem standardisierten Knoten ein Tragsystem entstehen lässt, dessen
Krümmungsradius
in Punkten mit einem Mindestabstand zueinander individuell einstellbar
ist. Dieses Tragsystem soll zusätzlich
ein geringes spezifisches Gewicht, niedrige Kosten und eine einfache
Möglichkeit zur
Justage aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die Zugstäbe
längenverstellbar
sind und in das Pyramidennetzwerk ein weiteres, gleichartiges Pyramidennetzwerk
integriert ist, indem dessen Druckstäbe an denjenigen Knoten befestigt
sind, an denen die Zugstäbe
des Pyramidennetzwerkes aufgesetzt sind, und indem die Zugstäbe des Pyramidennetzwerkes mit
ihren Fußpunkten
orthogonal auf diejenigen Knoten aufgesetzt sind, an denen die Druckstäbe angelenkt
sind.
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Diese
Konstruktion ermöglicht
die individuelle Verstellung des mittleren Krümmungsradius der Gewölbehaut
bzw. die Einstellung der Winkel zwischen den Flächen einer durch aneinandergesetzte Polygone
angenäherten
Gewölbehaut.
Das vorteilhaft einfache Wirkprinzip der Grundstruktur wird am einfachsten
dadurch plausibilisiert, dass die Pyramide als Grundstruktur mit
dem Aufklappen eines Regenschirms verglichen wird: Der Bezug des
Regenschirms ist äquivalent
zu der Gewölbehaut.
Die Streben des Regenschirmes entsprechen den vier Druckstäben, welche
in Form der Kanten einer Pyramide gelenkig verbunden sind. Der in
der Mitte dieser Pyramide angeordnete Zugstab entspricht der Haltestange
des Regenschirms mit dem darauf gleitenden Knotenpunkt für die Streben.
Das Verschieben dieses Knotenpunktes auf der Haltestange des Regenschirmes
entspricht der Längenveränderung
des Zugstabes. Der Vergleich macht deutlich, wie durch die Längenänderung
des Zugstabes die Krümmung des
Gewölbesegmentes
stufenlos verstellt werden kann.
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Durch
das Aneinanderreihen von Pyramiden wird die gesamte Fläche der
Gewölbehaut
mit einem Tragwerk unterstützt.
Ein Pyramidennetzwerk entsteht. Diese Struktur ist jedoch entlang
den Verbindungslinien der Pyramiden zusammenklappbar.
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Deshalb
positioniert die Erfindung über
diese Verbindungslinien ein weiteres, gleichartiges Pyramidennetzwerk.
Damit wird der Krümmungswinkel
zwischen den Pyramiden des ersten Netzwerkes über die Verbindungslinien hinweg
fixiert und kann durch Veränderung
der Länge
der Zugstäbe
des zusätzlichen
Netzwerkes verändert
werden. Durch Verkürzen
der Zugstäbe
wird die Dachhaut in das Innere der jeweiligen Pyramide hineingezogen.
Dadurch reduziert sich der mittlere Krümmungsradius. Proportional zur
Verkürzung
der Zugstäbe überdeckt
das Gewölbe
eine kleiner werdende Grundfläche.
Durch Verlängerung
der Zugstäbe
entfaltet sich das Gewölbe
und breitet sich über
eine entsprechend größer werdende Grundfläche aus.
Die maximal abdeckbare Wohnfläche
wird dann erreicht, wenn die Gewölbehaut
unter einer jeden Pyramide eben ist.
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Wenn
die Zugstäbe über diesen
Wert hinaus weiter verlängert
werden, beginnt sich die Gewölbehaut
in die andere Richtung auszubeulen und die Gewölbehaut wird zur Außenfläche eines
Kugelsegmentes. Mit weiter steigenden Verlängerungen der Zugstäbe bewegen
sich die Kanten der Gewölbehaut immer
weiter aufeinander zu. In der Praxis wird der Grenzwert der maximalen
Ausbeulung in den meisten Fällen voraussichtlich
durch die Grenze der Verformbarkeit der Gewölbehaut limitiert werden.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Tragsystems ist, dass für das gesamte
Gewölbe,
unabhängig
von dem jeweils geforderten Krümmungsradius,
standardisierte Druckstäbe
und identische Zugstäbe
verwendet werden können.
Bereitstellung, Montage und Justage des Gewölbes wird weiter vereinfacht,
indem auch für
das zweite, um eine halbe Pyramidenbreite versetzte Pyramidennetzwerk
die gleichen Druckstangen verwendet werden. Das entspricht der Grundidee
der Erfindung einer Vereinfachung und weiteren Standardisierung woraus
sich eine Kostenreduzierung ergibt.
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In
konsequenter Fortsetzung dieses Gedankens ist die serienmäßige Herstellung
von Druckstäben,
längenverstellbaren
Zugstäben
sowie einem standardisierten Knoten möglich und sinnvoll.
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Das
Prinzip der Erfindung lässt
es jedoch auch zu, dass die Stäbe
von unterschiedlicher Länge sind.
Sinnvoll wäre
dies, wenn sich innerhalb eines Gewölbes Bereiche mit sehr geringer
Krümmung
abwechseln mit Bereichen sehr starker Krümmung und wenn innerhalb dieser
starken Krümmung
dann auch eine sehr hoch auflösende
Annäherung
an eine Freiformfläche
durch Polyeder gewünscht
wird. In diesen Fällen
lässt es
das Prinzip der Erfindung zu, dass gewisse Bereiche des Gewölbes im
Tragwerk eine reduzierte Rasterlänge
aufweisen.
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Es
ist prinzipiell sogar möglich,
dass innerhalb einer Pyramide Stäbe
von unterschiedlicher Länge
verbaut werden. Dadurch wird bereits bei der Montage eine Krümmung der
Gewölbehaut
an dieser Stelle erreicht. Die Längenverstellung
des Zugstabes übernimmt
dann die Funktion einer Feineinstellung.
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Für Gewölbebereiche,
die entweder eben oder gleichmäßig gekrümmt, also
kugelschalenförmig
sind, kreuzen sich die Druckstäbe
des ersten und des zweiten Pyramidennetzwerkes und berühren sich
im Kreuzungspunkt.
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Da
bei den meisten Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Tragwerkes
die Druckstäbe in
Vergleich zu ihrer Länge
sehr schlank sein werden, schlägt
die Erfindung vor, dass im Berührungspunkt beide
Druckstäbe
quer zu ihrer Längsachse
etwas ausgelenkt werden. Das Profil der Druckstäbe muss dann so ausgelegt sein,
dass durch diese Auslenkung die Knicksicherheit nicht in unzulässiger Weise beeinträchtigt wird.
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Eine
optisch und statisch elegantere Alternativauslegung für diesen
Berührungspunkt
ist die Einfügung
eines zusätzlichen
Knotenpunktes. Vorgeschlagen wird, dass die Druckstäbe des zweiten
Pyramidensystems im Bereich des Kreuzungspunktes mit einem Element
versehen werden, welches einen Schlitz in Längsachse des Stabes aufweist.
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Als
eine weitere Option kann dieser Schlitz so ausgeführt werden,
dass eine Klemmvorrichtung für
den anderen Druckstab in dem Schlitz verschiebbar ist. Diese Klemmvorrichtung
sollte quer zu den Längsachsen
beider sich kreuzenden Druckstäbe verdrehbar
sein. Außerdem
sollte die Klemmvorrichtung sowohl auf dem durchgehenden Druckstab,
als auch innerhalb des Schlitzes verschiebbar sein, da der Krümmungsradius
der beiden benachbarten Gewölbeabschnitte
bestimmt, an welcher Stelle sich die beiden Druckstäbe berühren. Mit
dem Aufwand dieses Knotenpunktes wird erreicht, dass sich beide Druckstäbe ohne
eine seitliche Auslenkung kreuzen.
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Wenn
das Profil der Druckstäbe
jedoch eine solche Auslenkung zulässt, bevorzugt die Erfindung einen
vereinfachten Knoten, bei welchem beide Druckstäbe durchlaufen und welcher
auf beiden Druckstäben
stufenlos verschiebbar ist. Vorgeschlagen werden insgesamt vier
Halbschalen, welche entlang der Stäbe verschiebbar sind, sowie
gegeneinander und quer zu den Stäben
verdrehbar sind. Die insgesamt vier Teilelemente dieses Knotens
werden nach der Justage von Position und Drehwinkel miteinander
verschraubt. Damit die Verschraubung für jeden Drehwinkel möglich ist,
sollten dafür
ringsektorförmige
Langlöcher
vorgesehen werden. Ihr gemeinsamer Mittelpunkt liegt auf der Verdrehachse der
Elemente des Knotenpunktes. Vorteilhaft an dieser Knotenausbildung
ist, dass sie aus vier identischen Teilen besteht, welche dem Prinzip
nach so einfach sind, dass sie sogar als Blechpressteile denkbar
wären.
Aber auch alle anderen, im Folgenden für Stäbe und Knoten genannten Materialen
sind ebenfalls anwendbar.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Gewölbetragsystems
ist ja, dass es im Vergleich mit anderen bekannten Systemen, insbesondere
gegossenen Systemen oder Mauerwerksstrukturen, sehr leicht ist. Der
beschreibende Begriff „Gewölbehaut" kennzeichnet, dass
die sichtbare Fläche
des Gewölbes aus
sehr dünnem
Werkstoff bestehen kann, da sie die statische Tragfunktion eines
Gewölbes
nicht mit übernehmen
muss. Für
die Auswahl des Materials der Gewölbehaut ist es deshalb vor
allem von Bedeutung, dass sie – je
nach Anwendung – nicht
nur in einer Richtung wölbbar
ist, sondern zugleich auch noch in der anderen; also dreidimensionalfrei
formbar ist. Das bedeutet nicht nur eine Biegung des Materials, sondern
auch eine Stauchung bzw. Streckung innerhalb der Ebene des Materials.
Dem steht die Forderung nach einer Interpolation der Raumkurve zwischen
dem durch die Fußpunkte
vorgegebenen Gewölbe
entgegen. Diese Interpolation wird am besten durch ein in sich federndes
Material ausgeführt,
welches jedoch nicht wesentlich in der Länge veränderbar ist. Diese beiden eigentlich
konträren
Forderungen lassen sich am besten dadurch zugleich erfüllen, dass
ein die Raumkurve des Gewölbe
interpolierendes Material in Streifen- oder Faserform zu einem Gewebe
aufgearbeitet wird. Wenn die sich kreuzenden Fasern oder Streifen
in diesen Punkten etwas gegeneinander verschiebbar sind, ist die
Anpassung an wechselnde Krümmungsradien
leicht möglich. Auch
der Übergang
von einer Wölbung
in eine Ausstülpung
ist damit erreichbar. Die Erfindung schlägt in diesem Sinne Flechtwerke
aus Draht, Rundstahl, Blechstreifen oder anderen Metallprofilen
vor, sowie Kunstfasern, Stroh, Reetgras, Bambus, Sisal oder andere
Naturfasern sowie Papier oder Pappe sowie Baumwolle, Leinen oder
andere textile Materialien sowie Holzfurnier, Holzbretter oder andere
hölzerne Profile.
Je nach den gewünschten
Eigenschaften des Gewölbes
und der gewünschten
Optik der Gewölbeinnenseite
ist es eine mögliche
und vorteilhafte Variante, dass die Gewölbehaut nur aus einem Flechtwerk
besteht. Vorteile des Flechtwerkes wären, dass seine Luftdurchlässigkeit
zur Be- und Entlüftung,
zur Beschallung sowie zur Unterdrückung von Schallreflexionen
eingesetzt werden kann.
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Wenn
hingegen eine Gewölbefläche gewünscht wird,
welche möglichst
glatt ist, dann ist es gemäß dem aktuellen
Stand der Technik möglich
und sinnvoll, das Flechtwerk mit Beton, Gips, Kunststoff, Lehm oder
einem anderen, bei der Verarbeitung flüssigem und danach aushärtendem
Material zu beaufschlagen. Für
eine zusätzliche
Verstärkung
der Gewölbehaut
kann auch die andere Seite mit diesem Material beaufschlagt werden.
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Eine
alternative Gruppe von Materialien zu den vorgenannten Flechtwerken
sind homogene Werkstoffe, welche in beiden Richtungen in der Ebene
dehn- und verkürzbar
sind. Das Material wird in gedehnten Flächenbereichen verdünnt und
in gestauchten Bereichen verdickt.
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Solche
Materialien sind vor allem Gummi und andere plastische Kunststoffe.
Wenn die Anforderung an die Gleichmäßigkeit der Oberfläche reduziert
wird, zählt
auch ein Vlies dazu, also ein flächiges Material,
welches aus chaotisch ineinander verknäulten Fasern besteht. Bei weiterer
Reduzierung der Forderungen an die Homogenität des Materials zählt auch
so genanntes Streckmetall in diese Gruppe, also ein Blech, in welches
parallel zueinander angeordnete Reihen von gleichmäßigen Einschnitten
kurzer Länge
eingebracht worden sind, wobei die Einschnitte in jeder Reihe um
eine halbe Einstichlänge gegenüber der
vorherigen versetzt sind. Durch Ziehen quer zu den Einstichen kann
das Blech „gestreckt" werden. Die zwischen
den Einstichen verbleibenden Stege werden an ihren Verbindungspunkten
durch den Streckvorgang verbogen. Der Schlitz klafft auseinander
und wird zu einer Raute geformt.
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Das
so entstandene Material kann in einigen Bereichen weiter gedehnt,
also ausgebeult, und in anderen Bereichen gestaucht, also zusammengedrückt werden
und ist dank dieser Eigenschaft ebenfalls als Gewölbehaut
geeignet. In der erfindungsgemäßen Anwendung
bietet Streckmetall dadurch Vorteile, dass die Verformung im Wesentlichen
irreversibel ist. Deshalb zeichnet sich ein erfindungsgemäßes Gewölbe mit
Streckmetall dadurch aus, dass zwischen den Knotenpunkten eine Interpolation
der Gewölbekurve
durch zusätzliches,
flächenselektives Verformen
möglich
ist.
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Prinzipiell
ebenfalls möglich
ist es, die Gewölbehaut
als Polyeder, bestehend aus aneinandergereihten Dreiecken, auszubilden.
Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass je nach eingestelltem,
mittleren Krümmungsradius
die Größe der Dreiecke
unterschiedlich ist. In Abhängigkeit
von dem erwünschten, mittleren
Krümmungsradius
eines jeden Gewölbeabschnittes
sind darauf zugeschnittene, dreieckige Flächenelemente vorzufertigen.
Auch in dieser Konfiguration bietet ein erfindungsgemä ßes Traggerüst noch den
Vorteil, dass es auf Toleranzen bei der Vorfertigung dieser Dreieckselemente
eingestellt werden kann.
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Ein
erfindungsgemäßes Gewölbetragsystem wird
bei der Anwendung in Gewölben
für den
Hochbau vorzugsweise aus Metall ausgeführt werden. Wie im Folgenden
weiter erläutert,
ist das erfindungsgemäße Prinzip
jedoch auch in kleineren Dimensionen für andere Anwendungen einsetzbar.
Außerdem ist
das Rastermaß der
beiden Pyramidennetzwerke frei wählbar.
Auch für
sehr große
Gewölbe
kann ein vergleichsweise kleines Rastermaß sinnvoll sein. Zum Beispiel
dann, wenn aus ästhetischen
Gesichtspunkten heraus das Gewölbe
häufig
zwischen konvexen und konkaven Ausbildungen wechselt, also z. B.
der Ausformung von Wellen innerhalb der Gewölbefläche. Je kleiner das Raster
ist, desto höher
ist die Anzahl der Knotenverbindungen und damit auch die Kosten.
In diesen Fällen
kann es einen ökonomischen
Vorteil bieten, wenn Zugstäbe,
Knoten und Druckstäbe
aus Kunststoff, Holz oder Verbundstoffen wie Faserzement, Stahlbeton
oder Holzwerkstoffen bestehen. Bei sehr kleinen, gewölbten Flächen, z.
B. Möbel,
Messestände,
Dekorationen im Schaufensterbereich oder für andere Innenausstattungen
ist es denkbar, in der Tragwerksstruktur Elemente aus Holz, Pappe
oder Papier einzusetzen.
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In
Anwendungen mit einem künstlerischen Akzent
ist ein erfindungsgemäßes Gewölbetragsystem
auch einsetzbar für
die ungeplante, intuitive Ausbildung von Gewölben oder Gewölbesegmenten.
In solchen Fällen
ist es denkbar, ein erfindungsgemäßes Tragsystem auch mit Werkstoffen
für die
Gewölbehaut
zu kombinieren, welche in ihrer Ebene nicht dehnbar und daher nicht
für die
Anwendung prädestiniert
sind. Beispiele sind Papier, steife Kunststofffolien und Metallfolien.
An die durch das Tragsystem vorgegebene dreidimensionale Formung
ist entweder durch Faltung mit Ausstülpung der zusammengefalteten
Bereichen in das Tragwerk hinein oder mit Ausstülpung in den überwölbten Raum
hinein möglich.
Eine Alternative ist es, die zusammengefalteten Bereiche auszutrennen
und das verbleibende Material der Gewölbehaut an den Schnittstellen
wieder zu verbinden.
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Im
einfachsten Fall eines erfindungsgemäßen Tragsystems ist eine Gewölbehaut
unterhalb des Tragwerkes vorhanden, welche zum überwölbten Raum hin sichtbar ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung ist es, auch oberhalb des Tragwerkes
Gewölbehaut
aufzubringen. Diese dient primär
der zusätzlichen
Versteifung des gesamten Gewölbesystems.
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Eine
Variante für
höhere
Festigkeit ist es, zwischen beide Gewölbehäute einen flüssigen Werkstoff
hineinzupumpen, welcher nach dem Einbringen aushärtet. In diesem Falle fungieren
das Gewölbetragsystem
und seine beiden Dachhäute
als verlorene Schalung.
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Eine
weitere, erfindungsgemäße Ausbildung ist
ein doppelhäutiges
Gewölbetragsystem
durch dessen Hohlraum erhitzte oder gekühlte Luft durchgeblasen wird.
Dadurch wird das Gewölbe
zusätzlich als
Heizkörper
oder als Kühleinrichtung
benutzbar. Ein derart gestalteter Heizkörper bietet den Vorteil, dass
er dank seiner großen
Fläche
v. a. die physiologisch angenehme Strahlungswärme überträgt. Die Verwirbelung von Luft
im Innenraum und die damit verbundene Aufwirbelung von Verunreinigungen
und allergieauslösenden
Stoffen im Innenraum wird vermieden.
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Eine
erfindungsgemäß ausgebildete
Dachhaut ist sehr dünn.
Bei Anwendungsfällen,
in denen das Gewölbe
zusätzlich
eine akustisch dämpfende Wirkung
erhalten soll, aber die Flexibilität der Dachhaut erhalten bleiben
muss, schlägt
die Erfindung vor, dass auf der Gewölbe haut flexible, flächige und direkt
aneinander grenzende Taschen angeordnet werden. Diese Taschen werden
mit Sand oder einem anderen, körnigen
und rieselfähigem
Material ähnlicher
Dichte befüllt.
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Ein
sehr großes
Spektrum von weiteren Anwendungen für ein erfindungsgemäßes Gewölbetragsystem
wird dadurch eröffnet,
dass für
die Verstellung der Zugstrebe ein Abschnitt eingebaut wird, welcher
seine Länge
durch Verdrehen ändert.
Einfach, bekannt und bewährt
sind dafür
Gewinde. Denkbar ist, dass der drehbare Abschnitt auf beiden Seiten
mit einem Außengewinde
versehen wird, welches in Innengewinde im nicht rotierenden Abschnitt der
Zugstrebe eingreift. Ebenso möglich
ist es, dass der drehbare Teil nur auf einer Seite ein Gewinde trägt und an
seiner anderen Seite drehbar gelagert ist. Beide Varianten können durch
das Einstecken von Hebeln in Bohrungen, durch die Ausbildung eines
Sechskantes und einen darauf angesetzten Maulschlüssel, durch
die Ausbildung von Flügeln oder
durch andere, z. B. aus der Schraubtechnologie bekannte Kupplungselemente
in Drehung versetzt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Verdrehung ist ein Zahnrad, welches konzentrisch zur Drehachse befestigt
wird. Über
dieses Zahnrad kann ein Einzelantrieb der Zugstrebe eingreifen.
Wenn sämtliche Zugstreben
eines Gewölbes
mit Einzelantrieben zur Verstellung ausgerüstet werden und wenn diese
Einzelantriebe aus der Ferne verstellbar sind, kann die Wölbung in
bestimmten Bereichen des Tragsystems verändert werden. Denkbar ist es,
die Ansteuerung der Antriebe mit Istwert-Gebern für die aktuelle
Position zu versehen und diese Information einer elektronischen
Steuerungseinheit einzuspeisen, welche über die geeignete Hard- und
Software zur Berechnung der Gewölbekrümmung aus
der eingestellten Länge
der Zugstrebe verfügt.
Dann ist es denkbar, dass mit Hilfe der Steuerung über ein
erfindungsgemäßes und
mit diesen Sonderausstattungen ausgerüstetes Gewölbetragsystem, z. B. eine Wellenbewegung herüberläuft oder
andere Formen eingestellt und kontinuierlich verändert werden können.
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Als
Alternative zu separaten Antrieben für jede einzelne Zugstrebe ist
jedoch auch die mechanische Verbindung der Antriebe sinnvoll. Dafür bietet sich
eine Verbindung über
Schnecken- oder Kegelräder
an, weil diese quer zur Drehachse der Zugstrebe angeordnet werden
können.
Dadurch ist es möglich, mit
einer einzigen biegsamen Welle mehrere Schnecken- oder Kegelräder zu verbinden.
Wegen der durch geänderte
Krümmung
verursachten Abstandsänderung
benötigt
diese biegsame Welle zwischen jedem Abtrieb noch einen zusätzlichen
Längenausgleich.
Durch Verdrehung der biegsamen Welle werden also gleichzeitig alle
daran angeschlossenen Zugstreben in ihrer Länge verändert, also alle Pyramiden
in einer Reihe neu eingestellt.
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Wenn
ein erfindungsgemäßes Gewölbetragsystem
in seinen beiden Pyramidennetzwerken sämtliche Zugstreben auf zuvor
geschilderte Weise mit drehbaren Wellen verknüpft, wenn alle drehbaren Wellen
wiederum rotativ miteinander verkuppelt sind und wenn die Übersetzungsverhältnisse
in allen Punkten identisch sind, dann wird sich bei Drehung aller
Wellen aus dem ebenen Zustand des Gewölbetragsystems ein Kugelsegment
formen. Der Radius dieses Kugelsegmentes wird proportional zur Verdrehung
der Zugstreben immer kleiner. Die Drehrichtung bestimmt, ob sich
die Innen- oder die Außenseite
eines Kugelsegments herausbildet.
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Denkbare
Anwendungen für
eine solche Konfiguration wäre
z. B. ein Sonnenschutz für
ein Stadion. Der Sonnenschutz wird dadurch aktiviert, dass mehrere
Kugelsegmente oberhalb der Sitzreihen des Stadions zu einem einzigen,
das gesamte Stadion überdeckenden
Kugelsegment zusammengefahren werden. Sobald kein Sonnenschutz mehr erforderlich
ist, werden die einzelnen Kugelsegmente zu Ebenen umgeformt und z.
B. an der Außenfläche des
Stadions abgelegt. Je nach Form des Stadions können die Segmente auch in eine
Zylindersegmentform transformiert werden. Dieses Beispiel ist nur
eines aus der sehr großen
Anzahl von weiteren interessanten und vorteilhaften Anwendungen
erfindungsgerechter Gewölbetragsysteme.
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Ein
anderer Anwendungsbereich sind gewölbte Flächen im Bauwesen, die nur bei
der Errichtung des Bauwerks auf eine bestimmte Wölbung eingestellt werden und
dann in dieser Form unverändert genutzt
werden. Beispiele sind die Überwölbung von Wohn-
und Arbeitsräumen,
Versammlungsräumen und
anderen Innenräumen
zum Aufenthalt von Menschen, die Abdeckung von Vorratsräumen, Lagern, Parkhäusern, Kellner,
Schleusenkammern, Kläranlagen
und anderen Funktionsräumen,
die wetterfeste Überdachung
von Wohnhäusern,
Büros,
Schulen, Terminals und anderen Hochbauten, die dauernde Überdachung
von Eingängen,
Wartehäuschen,
Treppen, Terrassen, Brücken,
Stadien, Fußgängerzonen, Bahnsteigen
und anderen Außenbereichen
sowie der Bau von Wänden
für Innenräume oder
von Zelten.
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Eine
weitere vorteilhafte Anwendung ist die Benutzung eines erfindungsgemäßen Gewölbetragsystems
als Gussform im Hochbau für
Dome, Kuppeln, Decken und Pfeiler, in anderen Bereichen zur Herstellung
von Behältern,
Gehäusen
und Abdeckungen bis hin zu Geschirren sowie für alle anderen dreidimensional
geformten Flächen.
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Die
Besonderheit ist, dass eine einmal eingestellte Gussform entweder
mehrfach abgegossen werden kann, um identische Teile zu erhalten
oder das jedes Teil eine neue, in Details veränderte Form erhält.
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Ein
erfindungsgemäßes Gewölbetragsystem kann
auch in vielen anderen Bereichen als Traggerüst für unveränderbare Wölbungen individuell angepasst
und in dieser Form zum dauernden Verbleib eingebaut werden. Beispiele
sind die Wölbungen
von Schiffsrümpfen,
Flugzeugrümpfen,
Tragflügeln, Kfz-Karosserien,
Eisenbahnwagen und anderen Verkehrsmitteln, von Antennenreflektoren,
chemischen Anlagen, Windkanälen,
Windkraftanlagen, Wasserkraftanlagen, Rohrabzweigungen, Schornsteinen und
anderen Ingenieurbauten, von Toren, Möbeln, Vordächern und anderen Ausstattungen
von Wohn- und Bürobauten,
von Messeständen,
Statuen und anderen Kunst- und Dekorationsobjekten.
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Besonders
spektakulär
sind Applikationen, bei denen das erfundene Gewölbetragsystem zur fortwährenden Änderung
von Flächenkrümmungen je
nach Betriebszustand eingestellt wird. Zusätzlich zu dem bereits erwähnten Beispielen
ist die Anwendung denkbar für
Sonnen-, Licht- und/oder Regenschutzdächer, für Betten, Abstützungen
bei Knochenbrüchen,
Sitze bei Rückenleiden
und andere medizinische Hilfsmittel, für Segel, Ruder, Stabilisierungsflossen,
Verstellpropeller und andere hydrodynamische Hilfsmittel bei Wasserfahrzeugen,
für den Ersatz
von Landeklappen und absenkbaren Nasen von Tragflügeln, für Ruder,
Grenzschichtzäune
und andere aerodynamische Hilfsmitteln, bei Luftfahrzeugen, für Wechselbedachungen
und aerodynamische Hilfsmittel wie Spoiler und Luftführungen
von Personen und Lastkraftwagen, sowie für dreidimensional gewölbte, flächige Elemente
in anderen Bereichen.
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Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand von Beispielen näher
erläutert
werden. Die abgebildeten Beispiele sollen die Erfindung jedoch nicht
einschränken,
sondern nur erläutern.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 Aufsicht
auf eine Pyramide aus Druckstäben
mit einem Zugstab in der Mitte
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2 Pyramidennetzwerk
aus aneinander gereihten Pyramiden als Vorstufe
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3 Um
eine halbe Pyramidenbreite verschobenes, zweites Pyramidennetzwerk
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4 Vollständig ausgebildetes
Gewölbetragsystem
aus den beiden zuvor abgebildeten und jetzt ineinander verschränkten Pyramidennetzwerken
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5 Knotenpunkt
zur Kreuzung von zwei Druckstäben
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6 Klemmvorrichtung
für sich
kreuzende, durchlaufende Druckstäbe
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7 Verstellung
von zwei Zugstäben über Schneckentrieb
und biegsame Welle
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Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
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1 gibt
in perspektivischer Darstellung den Blick auf die Ecke einer kugelsegmentförmig geformten
Gewölbehaut
wieder. Auf deren Ecke ist eine Pyramide 40 vollständig dargestellt.
An der rechten und an der hinteren Seite dieser Pyramiden schließen sich
weitere, nur z. T. dargestellte Pyramiden an. Zu sehen ist, wie
die vier Druckstäbe 4 in
einem Knotenpunkt 3 zusammenlaufen. Dieser Knotenpunkt
ist am Kopfpunkt 12 des Zugstabs 1 befestigt.
In der Mitte des Zugstabs 1 ist ein Gewinde zu seiner Längenverstellung
angedeutet. Der Fußpunkt 11 des
Zugstabs 1 ruht auf einem weiteren Knoten 3. In 1 sind
dessen Anlenkpunkte für
weitere Druckstäbe noch
frei. Mit gepunkteten Linien ist zum einen das Raster dargestellt,
auf welchem die Zugstäbe
angeordnet sind. Diese gepunkteten Linien sind zugleich die Verbindungslinien
an denen sich die Pyramiden aneinander anreihen und zu einem Netzwerk
verbinden.
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2 zeigt
die Gesamtansicht des in 1 nur mit einer Ecke dargestellten
Gewölbetragsystems.
Der in 1 gezeigte Ausschnitt ist in 1 die
links unten dargestellte Ecke.
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In 2 ist
ein Pyramidennetzwerk aus vier Pyramiden in der Breite und drei
Pyramiden in der Tiefe zu erkennen. Insgesamt also zwölf Pyramiden 40,
die ein Pyramidennetzwerk 400 formen. In 2 ist
zu erkennen, dass entlang jeder zweiten, gepunkteten Verbindungslinie,
welche diejenigen Knoten verbinden, die direkt auf der Gewölbehaut
angeordnet sind und in 2 keine Zugstäbe 1 tragen,
lediglich die Gewölbehaut 2 das
tragende Element ist. Entlang diesen Linien ist das in 2 dargestellte (erste)
Pyramidennetzwerk instabil. 2 macht
anschaulich, dass zur Versteifung des Gesamtsystems diese Linien
mit einem weiteren Tragsystem überbrückt werden
müssen.
Dieses zusätzliche
Tragsystem wird der Übersichtlichkeit
halber zunächst
einmal für
sich alleine in 3 gezeigt.
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In 3 sind
3 × 2
= 6 Pyramiden gleicher Größe auf der
Gewölbehaut 2 eingezeichnet.
Im Unterschied zum Pyramidennetzwerk 400 ist das Pyramidennetzwerk 500 um
eine halbe Pyramidenbreite von den Rändern der Gewölbehaut 2 eingerückt. Außerdem weisen
die Druckstäbe
einen Knotenpunkt 6 auf. Durch diesen Knotenpunkt 6 sind
die Druckstäbe 5 von
den ansonsten gleichen Druckstäben 4 zu
unterscheiden.
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4 ist
durch die Überlagerung
der 2 und 3 entstanden. Diese Überlagerung
entspricht der Integration des zweiten Pyramidennetzwerks 500 in
das erste Pyramidennetzwerk 400. Da die Gewölbehaut 2 in
der in 4 dargestellten Konfiguration in beide Richtungen
gleichmäßig gekrümmt ist,
kreuzen sich die Druckstäbe 4 und 5 in
einem Punkt. In 4 ist deshalb der Knotenpunkt 6 in der
Konfiguration mit einem länglichen
Schlitz 61 zu erkennen. Durch diesen Schlitz wird jeweils
ein Druckstab 4 hindurchgeführt. Auf diese Weise sind die
Druckstäbe
des Pyramidennetzwerks 400 mit den Druckstäben des
Pyramidennetzwerks 500 verbunden.
-
In 5 ist
der Knotenpunkt 6 im Detail dargestellt. In dreidimensionaler
Ansicht wird ein Druckstab 5 gezeigt, der von links oben
nach rechts unten verläuft.
Durch ein Zwischenstück
bildet er einen Schlitz 61 aus. Durch den Schlitz 61 hindurch
verläuft der
zweite Druckstab 4 und wird von der Klemmvorrichtung 62 gehalten.
Sie besteht aus den beiden äußeren Klemmstücken und
den beiden inneren Halbschalen, welche auf dem Druckstab 4 ruhen
und nach außen
hin eine ebene Fläche
zeigen. Auf dieser Fläche
sind die äußeren Klemmstücke angeordnet. Die
insgesamt vier Teile der Klemmvorrichtung sind in dem in 5 gezeichneten
Beispiel durch vier Schrauben miteinander verbunden.
-
6 zeigt
eine andere Ausführungsform
eines Knotens 6. In dieser Ausführungsform laufen sowohl der
Druckstab 5 als auch der Druckstab 4 ohne Unterbrechung
weiter. Deshalb müssen
beide Druckstäbe
etwas zur Seite ausgelenkt werden, was in 6 nicht
dargestellt ist. Zu sehen ist jedoch, dass beide Druckstäbe durch
(identische) Halbschalen gehalten werden. Diese beiden Paare von
Halbschalen sind mit insge samt vier Schrauben zusammengepresst.
An der vorderen Seite des vordersten Klemmstücks 64 ist zu erkennen,
dass vier ringsektorförmige
Langlöcher 65 eine
Verdrehung der vorderen, beiden Klemmstücke 64 gegenüber dem
hinteren Paar um die Drehachse 63 ermöglichen. Auf dem dritten Klemmstück wird
ein kleines Stück
eines ringsektorförmigen
Langloches sichtbar.
-
7 zeigt
vom Zugstab 1 den Kopfpunkt 12. Unterhalb des
Kopfpunkts 12 ist der drehbare Abschnitt 13 eingezeichnet.
Zu erkennen ist das Außengewinde
auf dem Abschnitt 13, welches durch Verdrehen von 13 in
das (hier nicht sichtbare) Innengewinde im Kopfpunkt 12 hineinwandert
und dadurch die Länge
des Zugstabes 1 verkürzt.
-
Eingezeichnet
ist auf dem Abschnitt 13 das Zahnrad 14, in welches
ein Schneckenrad 15 eingreift. Das Schneckenrad 15 wird
wiederum von einer (biegsamen) Welle 16 verdreht. Gezeichnet
ist im Verlauf der biegsamen Welle 16 der Längenausgleich 17.
Nicht dargestellt ist die Lagerung der sich drehenden Teile.
-
- 1
- Zugstab,
längenverstellbar
- 11
- Fußpunkt eines
Zugstabes 1
- 12
- Kopfpunkt
eines Zugstabes 1
- 13
- drehbarer
Abschnitt von Zugstab 1
- 14
- Zahnrad,
auf Abschnitt 13 angeordnet
- 15
- Schnecken-
oder Kegelrad, greift in Zahnrad 14 ein
- 16
- biegsame
Welle, verkuppelt mehrere Räder 15
- 17
- Längenausgleich
in Welle 16
- 2
- Gewölbehaut
- 21
- zweite
Gewölbehaut,
verläuft
in etwa parallel zur ersten Gewölbehaut 2
- 3
- Knoten,
zur gelenkigen Anbindung von Druckstäben 4 oder 5 sowie
zur orthogonalen Befestigung von Zugstab 1 auf der Gewölbehaut 2
- 4
- Druckstab,
gelenkig zwischen zwei Knoten 3 angeordnet, Teil einer
Pyramide 40
- 41
- Fußpunkt eines
Druckstabes 4
- 40
- Pyramide,
deren Kanten aus Druckstäben 4 gebildet
sind
- 400
- Pyramidennetzwerk,
gebildet aus aneinander gereihten Pyramiden 40
- 5
- Druckstab
wie 4, jedoch Teil der Pyramidennetzwerkes 500
- 50
- Pyramide
wie 40, jedoch mit Druckstäben 5 als Kanten.
- 500
- Pyramidennetzwerk
wie 400, jedoch aus Pyramiden 50.
- 6
- Knotenpunkt
zur Verbindung der Druckstäbe 4 und 5
- 61
- Schlitz
im Knotenpunkt 6
- 62
- Klemmvorrichtung
für Druckstab 4,
verschiebbar im Schlitz 61
- 63
- Drehachse
zwischen den beiden Teilen des Knotens 6
- 64
- Halbschalen,
zur Klemmung auf Druckstangen 4 und 5
- 65
- ringsektorförmige Langlöcher in
Halbschalen 64