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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Regallager zum Kommissionieren
von in Ladehilfsmitteln gelagerten Waren bzw. Artikeln und betrifft
insbesondere ein Kommissioniersystem mit einem solchen Regallager.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Kommissionierverfahren
zum Kommissionieren von einer Vielzahl von verschiedenen Waren-
bzw. Artikeltypen, die auf oder in Ladehilfsmitteln, insbesondere
Tablaren, gelagert sind, wobei die Kommissionierung gemäß einem
Kommissionierauftrag erfolgt.
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Aufgrund
immer größer werdender
Warensortimente und immer kürzer
werdenden Zeitfenster, innerhalb denen Waren z.B. von einem Zentrallager an
Filialen geliefert werden müssen,
werden Unternehmen vor immer größer werdende
logistische Probleme gestellt. Beispielhaft werden hier große Einzelhandelsunternehmen
genannt, wie z.B. Warenhäuser,
Direktversender oder Lebensmittelhändler. In Fachkreisen wird
dafür üblicherweise
der Begriff „Retail" verwendet. Unter „Retail" versteht man den
insbesondere den Einzelhandel, aber auch den Kleinhandel, Kleinverkauf
oder das Detailgeschäft,
wie es z.B. bei einem Sortimentsbuchhändler vorliegt.
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Eine
grundsätzliche
Forderung dabei ist, entweder möglichst
viele Waren zentral auf Vorrat zu halten, vorzugsweise auch für längere Zeiträume, oder
einen ausreichend großen
Umschlagplatz („cross
docking") bereitzuhalten.
Auf Vorrat gehaltenen Waren müssen,
sobald ein Kommissionierauftrag eingeht, schnellstmöglich zusammengestellt
und zum Auftraggeber gesendet werden. Unter einem Kommissionierauftrag
wird nachfolgend eine Zusammenstellung einer Vielzahl von verschiedenen
Warentypen in den unterschiedlichsten Anzahlen verstanden werden.
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Im
Stand der Technik werden große
Zentrallager oder dezentrale Lager vorgeschlagen, die geografisch
möglichst
optimal (d.h. zentral) gelegen sind, um Waren an möglichst
viele zugehörige
Filialen liefern zu können.
Um Lieferzeiten möglichst
kurz zu halten, während
die Anzahl der verschiedenen Warentypen im Zentrallager immer weiter
erhöht
wird, werden im Stand der Technik verschiedene Kommissionieranlagen
und Kommissionierverfahren vorgeschlagen.
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In
der WO 03/010074 A1 wird ein Verfahren und eine System zum Bedienen
eines Regals in einer Kommissionieranlage vorgeschlagen. Das System weist
ein Regal und ein zugeordnetes Regalbediengerät zum Aus- und Einlagern von
Behältern,
Tabletts oder dergleichen aus dem bzw. in das Regal auf. Ein Regal
dort besteht aus mehreren übereinander
angeordneten Regalbereichen, die jeweils eine Vielzahl von Regalebenen
aufweisen. Jedem Regalbereich ist ein höhen- und längsverstellbares Regalbediengerät zugeordnet,
das an den Regalbereich mechanisch angekoppelt ist. An einer Stirnseite
des Regals wird dann für
jeden Regalbereich eine niveaugleiche Pufferzone zur Übergabe
von Behältern
vorgesehen. Die Pufferzone befindet sich immer auf dem gleichen Niveau
relativ zum Regalbereich. Ferner ist an der Stirnseite des Regals
zumindest ein vertikal verfahrbarer Lift vorgesehen, der die Behälter aus
den Pufferzonen abholt und sie an eine meist bodenseitig angeordnete
Fördertechnik
zu weiteren Kommissionierung abgibt.
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Ein
Problem bei diesem Ansatz ist, dass der komplette Warenstrom zum
Ein- und Auslagern von Behältern
in das Regal über
den stirnseitig angeordneten vertikalen Lift erfolgt, so dass der
Durchsatz relativ gering ist, insbesondere zu Zeiten, in denen viele Behälter ausgelagert
und gleichzeitig und/oder zusätzlich
eingelagert werden müssen.
Stirnseitige Lifte stellen einen „Flaschenhals" dar.
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Gemäß einem
weiteren Ansatz im Stand der Technik, der auch unter dem Begriff „Stollengangkommissionierung" („tunnel
pi cking") bekannt
ist, werden zu kommissionierende Artikel auf beispielsweise Europaletten
in Regale eingelagert. Die Einlagerung erfolgt üblicherweise mit einem Regalbediengerät, das entlang
einer Längsseite
des Regals über die
gesamte Höhe
und Länge
desselben verfahrbar ist. Das Regal besteht dabei üblicherweise
aus mehreren Ebenen. Der Raum zwischen zwei Ebenen wird als Gang
bezeichnet. Mittig im Gang ist z.B. ein Kommissionierförderband
angeordnet. Zu kommissionierende Artikel werden von einer Bedienperson
(Kommissionierer) aus dem Regal heraus geholt und auf das Zentralband
gelegt. Das Zentralband transportiert zu kommissionierende Artikel
zu einer Packstation und anschließend zu einer Versandstation.
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Nachteilig
bei diesem Konzept ist, dass relativ großräumige Lager benötigt werden,
um Regale bereitzustellen, die komplett beladene Europaletten aufnehmen
können.
Des weiteren ist pro Regalebene eine eigene Fördertechnik (Zentralband) erforderlich, um
die Waren zur Pack- bzw. Versandstation transportieren zu können. Eine
Kommissionierung erfolgt hier zweistufig, d.h. im Stollengang und
an einem entfernt gelegenen Packplatz. Artikel werden im Stollengang
entnommen und dann an die entsprechenden Plätze verteilt. Für eine Stollengangkommissionierung
ist sehr viel Personal erforderlich. Kommissionierer müssen – aufgrund
des Prinzips „Mann
zur Ware" – mitunter
sehr lange Wege im Gang zurücklegen,
um zur Ware zu gelangen. Das Gesamtsystemsystem ist ungleichmäßig ausgelastet.
Eine Sortierung beim Verlassen der Stollengang ist unumgänglich.
Die Länge
des Stollenlagers ist aus sicherheitstechnischen Gründen (Fluchtwege)
auf 35m beschränkt,
was eine kleine Anzahl von Stellplätzen bedingt. Eine wegoptimierte
Kommissionierung („Ware zum
Mann") ist nahezu
unmöglich.
Eine Sequenzierung ist äußerst komplex.
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Angesichts
dieser Situation stellt sich die Aufgabe, ein Kommissionierlager
sowie ein entsprechendes Verfahren vorzusehen, mit denen die Leistungsfähigkeit
erhöht
und der Platzbedarf für
das Lager minimiert werden können.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Regallager zum Kommissionieren von
in Ladehilfsmitteln, insbesondere auf Tablaren, gelagerten Waren
bzw. Artikeln vorgeschlagen, wobei das Regallager aufweist: zumindest
ein Regal mit einer ersten und zweiten Längsseite und zwei Stirnseiten,
wobei das Regal zumindest eine Regalebene aufweist, wobei jede Regalebene
eine Vielzahl von Regalzeilen aufweist, wobei die Regalzeilen übereinander
angeordnet sind und jeweils eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten
Regalplätzen
umfassen; zumindest ein Regalbediengerät pro Regalebene, das zumindest
ein Lastaufnahmemittel zum Einlagern und Auslagern von Ladehilfsmitteln
in die bzw. aus den Regalplätzen
einer Regalebene aufweist, wobei das Regalbediengerät in horizontaler
und vertikaler Richtung entlang der ersten Längsseite des Regals verfahrbar
ist, um in seiner Regalebene Ladehilfsmittel einzulagern und auszulagern;
und mehrere vertikale Lifteinheiten, die an der zweiten Längsseite des
Regals angeordnet sind und die ein Lastaufnahmemittel zum Abholen
und Abgeben von Ladehilfsmitteln von bzw. an vorbestimmte Regallagerplätze aufweisen.
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Vorzugsweise
weist das Regallager ferner zumindest einen Arbeitsplatz auf, wobei
jedem Arbeitsplatz mindestens eine Lifteinheit zugeordnet ist, wobei
jeder Arbeitsplatz insbesondere eine Einrichtung zum Präsentieren
eines Ladehilfsmittels aufweist.
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Eine
Verlagerung des vertikalen Lifts von der Stirnseite zur Längsseite
des Regals bedingt eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere wenn
mehrere Lifteinheiten seitlich angeordnet werden
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Zum
Einen können
mehrere vertikale Lifteinheiten nebeneinander angeordnet werden,
was die Anzahl von möglichen
Wechselspielen zwischen Lifteinheiten und Regal erhöht. Im Stand
der Technik konnte lediglich ein einziger Lift an der Stirnseite
vorgesehen werden, da ein in einer Gasse verfahrbares Regalbediengerät immer
nur einen einzigen Übergabepunkt
hatte, nämlich
das stirnseitige Ende der Gasse. Gemäß der vorliegenden Erfindung
findet eine Entkopplung der Übergabe
vom Regalbediengerät
zur Lifteinheit, und umgekehrt, statt. Erfindungsgemäß werden
Ladehilfsmittel, die vom Vertikallift benötigt werden, in vorbestimmten
Regalplätzen,
den so genannten Transferregalplätzen, „zwischengelagert". Das Regalbediengerät fährt entlang der
einen Längsseite
und kann somit mehrere Lifteinheiten, die auf der gegenüberliegenden
Längsseite des
Regals angeordnet sind, mit Ladehilfsmitteln versorgen. Eine zusätzliche
Fördertechnik
im Bereich der Übergabe
zwischen Regalbediengerät
und Lift, wie im Stand der Technik gefordert, ist nicht erforderlich.
Weist das Regalbediengerät
insbesondere mehrere Lastaufnahmemittel auf, die vorzugsweise übereinander
und/oder nebeneinander liegend angeordnet sind, können die
seitlichen Lifteinheiten gleichzeitig mit mehreren Ladehilfsmitteln
versorgt werden. Die Lifteinheit transportiert dann die „zwischengelagerten" Ladehilfsmittel
im Wesentlichen in vertikaler Richtung zu einem ihr zugeordneten
Arbeitsplatz oder an eine Fördertechnikschleife,
die auf dem Regallager angeordnet sein kann. Durch dieses Konzept
lässt sich
eine größere Dynamik
realisieren als im Stand der Technik, wo die Vertikallifte an den Stirnseiten
angeordnet waren.
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Die
Lifteinheiten können
auf mehrere Übergabeplätze im Regal
zugreifen. Dies ermöglicht
eine sequenzierte Bereitstellung von Ladehilfsmitteln am Arbeitsplatz,
wie es später
noch detaillierter beschrieben werden wird.
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Ferner
lässt sich
mit seitlichen Lifteinheiten ein Wareneinlagerungsprozess, während dem
Ladehilfsmittel in das Regal eingelagert werden, von einem Warenauslagerungsprozess
entkoppeln, während
dem Ladehilfsmittel aus dem Regal ausgelagert werden, um beispielsweise
kommissioniert zu werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
ein erster und ein zweiter Lift vorgesehen, wobei dem ersten Lift
erste Transferregalplätze
zugeordnet sind und wobei der erste Lift dazu ausgelegt ist, Ladehilfsmittel
aus dem Regal abzuholen und zum Arbeitsplatz zu transportieren,
und wobei dem zweiten Lift zweite Transferregalplätze zugeordnet
sind und der zweite Lift dazu ausgelegt ist, Ladehilfsmittel an das
Regal abzugeben.
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Auf
diese Weise lässt
sich der Vorgang der Wareneinlagerung von dem Vorgang der Warenauslagerung
entkoppeln. Für
die Wareneinlagerung sowie für
die Warenauslagerung kann jeweils ein separater Lift vorgesehen
werden, der keine andere Funktion hat.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn der zweite Lift an eine Wareneingangsförderstrecke
gekoppelt ist.
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Die
Wareneingangsförderstrecke
dient zur Versorgung des Regallagers mit Ladehilfsmitteln bzw. Waren,
die während
Kommissioniervorgängen aus
dem Regallager ausgelagert werden.
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Vorzugsweise
weist die vertikale Lifteinheit mehrere Lastaufnahmemittel auf,
die paarweise entlang jeweils eines Gestells vertikal verfahrbar
sind und unabhängig
voneinander Ladehilfsmittel aufnehmen und/oder abgeben können.
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Diese
Maßnahme
erhöht
den Durchsatz von Ladehilfsmitteln, da mehrere Ladehilfsmittel gleichzeitig
betätigt
werden können.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn die Lifteinheit den Arbeitsplatz seitlich
mit Ladehilfsmitteln versorgt.
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Eine
seitliche Versorgung des Arbeitsplatzes gewährleistet eine ergonomische
Bereitstellung der Ladehilfsmittel. Eine Bedienperson kann auf einfache Weise
Artikel, die sich in bzw. auf dem Ladehilfsmittel befinden, herunterschieben.
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Vorzugsweise
ist dazu eine Kippeinrichtung vorgesehen, die das Ladehilfsmittel
in eine Richtung abkippt, in die die Bedienperson die Waren zur
weiteren Verarbeitung schiebt. Die Ladehilfsmittel müssen nicht
angehoben werden, was ebenfalls ergonomisch von Vorteil ist. Ferner
sind vorzugsweise Rollen oder ähnliche
Einrichtungen vorgesehen, die eine Umladebewegung unterstützen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Arbeitsplatz an eine Warenausgangsförderstrecke gekoppelt.
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Die
Warenausgangsförderstrecke
ermöglicht den
Transport der zu kommissionierenden Ladehilfsmittel (Waren) selbst
zu einem Packplatz, an dem die zu kommissionierenden Artikel bzw.
Waren entnommen und gepackt werden.
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Insbesondere
weist der Arbeitsplatz ferner eine Umladeeinheit auf, wobei die
Umladeeinheit, Waren, die auf bzw. in einem präsentierten Ladehilfsmittel
enthalten sind, oder Ladehilfsmittel selbst zur weiteren Verarbeitung
umlädt.
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Wenn
die zu kommissionierenden Waren direkt, d.h. ohne Ladehilfsmittel,
weiter transportiert werden, spart man eine Fördertechnik für leere
Ladehilfsmittel ein. Ähnlich
wie die Ladehilfsmittel zum Arbeitsplatz gelangt sind, können sie
auch auf umgekehrtem Wege wieder von diesem abtransportiert werden.
Dazu werden vorzugsweise die Lifteinheiten und Regalbediengeräte eingesetzt.
Dies resultiert in geringeren Kosten, da weniger oder gar keine
Fördertechnik
benötigt
wird.
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Insbesondere
ist die Umladeeinheit eine Bedienperson oder eine Umlademaschine.
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Das
hier vorgeschlagene System lässt
sich also sowohl manuell als auch maschinell bedienen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfasst die Einrichtung zum Präsentieren
der Ladehilfsmittel eine Fläche,
auf die bzw. von der das Ladehilfsmittel von der Lifteinheit abgegeben
bzw. abgeholt wird, wobei die Fläche
zum Präsentieren
mit Mitteln zum Neigen der Fläche
gekoppelt ist.
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Die
Mittel zum Neigen der Fläche
erhöhen wiederum
die Ergonomie am Arbeitsplatz, insbesondere wenn Menschen zum Umladen
der zu kommissionierenden Waren von den Ladehilfsmitteln auf z.B. eine
Fördertechnik
oder direkt auf eine Versandpalette eingesetzt werden.
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Vorzugsweise
weist der Arbeitsplatz ein Gestell nach Art des Regals auf, wobei
das Gestell zusätzliche, übereinander
angeordnete Regalplätze zum
Lagern von insbesondere Ladehilfsmitteln für Schnellläufer aufweist, wobei diese
zusätzlichen
Regalplätze
derart oberhalb und/oder unterhalb der Einrichtung zum Präsentieren
der Ladehilfsmittel, die in das Gestell integriert sein kann, angeordnet
sind, dass die dem Arbeitsplatz zugeordnete Lifteinheit z.B. die
Ladehilfsmittel für
Schnellläufer
von dort abholen und dorthin abgeben kann.
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Diese
Maßnahme
erhöht
wiederum den Durchsatz. Der Raum über der Einrichtung zum Präsentieren
der Ladehilfsmittel kann als zusätzlicher Lagerraum
genutzt. Er dient somit als Puffer und/oder Speicher. Dieser Speicher
wird vorzugsweise für
sogenannte A-Artikel freigehalten. Unter einem „A-Artikel" versteht man einen Artikel, der sehr
häufig und
in großen
Stückzahlen
bei einer Vielzahl von Kommissionieraufträgen angefordert wird. Durch
die Lagerung in direkter Nähe
zum Arbeitsplatz bzw. zur Lifteinheit ist eine schnelle Bereitstellung
gewährleistet.
Die Wege, die diese A-Artikel zurücklegen müssen, sind äußerst kurz, was wiederum die
Zeit verkürzt,
die zum Bereitstellen dieser Artikel benötigt wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
sind ein erstes Regal und ein zweites Regal vorgesehen, die entlang
der ersten Längsseite gegenüberliegend angeordnet
sind, die eine Regaleinheit bilden und die zwischen sich in Längsrichtung
jeweils eine Regalgasse definieren, in der die Regalbediengeräte jeder Regalebene
verfahrbar sind.
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Hier
kommt die Modularität
des Systems der vorliegenden Erfindung zum Ausdruck. Es können mehrere
Regale miteinander kombiniert werden, um größere Regallager zu schaffen.
Ein Regalbediengerät
kann dann zwei Regale gleichzeitig versorgen, nämlich die Regale, an die es
seitlich angrenzt. Dadurch wird die Anzahl der Stellplätze erhöht. Das
Regalbediengerät
sorgt für
den Transfer von Ladehilfsmitteln aus zwei sich horizontal gegenüber liegenden Regalebenen,
indem es innerhalb der sich gegenüberliegenden Regalebenen sowohl
horizontal als auch vertikal verfahren wird.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn die Lifteinheiten jeweils an äußeren Längsseiten
der Regaleinheit angeordnet sind.
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Wenn
eine Lifteinheit an einer äußeren Längsseite
angeordnet ist, kann sie nicht mit einem Regalbediengerät kollidieren,
das auf der gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist. Diese gegenüberliegende Seite bildet bei
einer aus zwei Regalen bestehenden Regaleinheit die mittlere, d.h.
innere, Regalgasse. Ein separater Anschluss von Wareneingangs- bzw.
Warenausgangs-Förderstrecken
wird so ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist jeder Arbeitsplatz im Bereich der Einrichtung zum Präsentieren
der Ladehilfsmittel mit einem Sensor, insbesondere mit einem Lichtgitter,
zum Erfassen eines Ladehilfsmittelwechsel zwischen Lifteinheit und
Arbeitsplatz und/oder zum Erfassen einer Entnahme von Waren oder
eines Ladehilfsmittels versehen.
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Das
Lichtgitter hat hier zwei Funktionen, nämlich eine Überwachung der Sicherheit sowie
eine Überwachung
des Kommissioniervorgangs selbst. Mit dem Lichtgitter kann erfasst
werden, ob eine Kommissionierperson beispielsweise ihre Arme oder Hände noch
im Bereich des Ladehilfsmittels hat, um einen Transfer des Ladehilfsmittels
zu verhindern, bei dem sich die Bedienperson verletzen könnte. Ferner
kann überwacht
werden, ob die Bedienperson das Ladehilfsmittel selbst oder Waren
aus diesem gemäß dem Kommissionierauftrag
entnommen hat. Dadurch reduziert sich die Fehlerrate beim Kommissionieren.
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Besonders
von Vorteil ist es, wenn das Ladehilfsmittel ein Tablar ist, auf
dem Waren sortenrein in Form von vollständigen Palettenschichten gelagert werden.
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Insbesondere
bei der Kommissionierung für Lebensmittelketten
hat sich herausgestellt, dass verschiedene Artikeltypen meist in
großer
Zahl pro Kommissionierauftrag angefordert werden. Die angeforderten
Warentypen werden dann üblicherweise
sortenrein auf z.B. Euro-Paletten an das Kommissionierlager geliefert.
Diese Euro-Paletten werden erfindungsgemäß schichtweise aufgelöst bzw.
depalettiert, wobei jede Palettenschicht auf ein eigenes Tablar
umgeladen wird. Der Vereinzelung der Schichten zu einzelnen Artikeln
bzw. Wareneinheiten erfolgt nicht. Diese Maßnahme reduziert die Anzahl
der für eine
Auflösung
einer vollständigen
Palette erforderlichen Tablare. Somit reduziert sich der Raum, der
erforderlich ist, um eine Palette aufzulösen, da bei einer Einzelauflösung schon
aufgrund der höheren Anzahl von
benötigten
Tablaren im Regal mehr Platz benötigt
wird, um das identische Warenvolumen unterzubringen.
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Die
schichtweise Auflösung
der Paletten hat den weiteren Vorteil, dass Paletten nicht sofort
vollständig
aufgelöst
werden müssen,
sondern nach Entnahme einer Schicht wieder in ein Palettenlager
zurückgeführt werden
können.
Dadurch verringert sich die Anzahl von auf Vorrat vorzuhaltenden
Paletten im Palettenlager, da der Transfer der Waren vom Palettenlager
in das Regallager „schichtweise" erfolgt, und nicht
wie im Stand der Technik vollständige
Paletten vereinzelt (aufgelöst)
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
das Lastaufnahmemittel des Regalbediengeräts bis zu vier Ladehilfsmitteln
gleichzeitig aufnehmen und unabhängig
voneinander ansteuern, und das Lastaufnahmemittel des Lifts kann
mehrere Ladehilfsmittel übereinander
aufnehmen und unabhängig
voneinander ansteuern.
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Auch
durch diese Maßnahme
wird der Durchsatz erhöht
bzw. die Zeit verkürzt,
die notwendig ist, um Ladehilfsmittel ein- bzw. auszulagern.
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Ferner
kann es von Vorteil sein, wenn die ersten Transferregalplätze Regalplätze sind,
die während
eines Kommissioniervorgangs von der ersten Längsseite des Regals durch das
Regalbediengerät
mit Ladehilfsmitteln beschickt und von der zweiten Längsseite
des Regals vom Lift geleert werden, und die während eines Einlagerungsvorgangs
von der zweiten Längsseite
beschickt und von der ersten Längsseite
geleert werden.
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Außerdem ist
es von Vorteil, wenn jede Regalebene bis zu acht Regalzeilen aufweist.
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Die
oben erwähnte
Aufgabe wird ferner durch ein Kommissioniersystem mit einem Regallager
gemäß der oben
erläuterten
Art gelöst,
wobei das Kommissioniersystem ferner aufweist: ein Hochregallager
zur Einlagerung schichtweise beladener Paletten; eine Depalettierungseinrichtung
zum Depalettieren der Paletten des Hochregallagers; mindestens eine
Packstation; und eine Versandstation.
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Das
erfindungsgemäße Regallager
lässt sich in
nahezu jedes Kommissioniersystem in Form eines Moduls integrieren.
Vorzugsweise wird es zusammen mit einem Hochregallager eingesetzt,
das schichtweise beladene Paletten speichert, die anschließend auch
schichtweise auf Tablare depalettiert werden, um die so beladenen
Tablare in dem Regallager einzulagern.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn ein Schnelldreher-Lagerbereich vorgesehen
ist und insbesondere ein Restwarenlager vorgesehen ist.
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Sowohl
der Schnelldreher-Lagerbereich als auch das Restwarenlager stellen
weitere Module dar, die mit dem Regallager gemäß der Erfindung kombiniert
werden können,
um eine Kommissionieranlage zu bilden, die einer Vielzahl von Kommissionieranforderungen
gewachsen ist.
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Insbesondere
sind die verschiedenen Komponenten des Kommissioniersystems bzw.
der Kommissionieranlage jeweils über
eine Fördertechnik
aneinander gekoppelt.
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Die
Fördertechnik
transportiert die entsprechenden Transporteinheiten zwischen den
Modulen hin und her. Bei den Transporteinheiten kann es sich entweder
beladene oder leere Paletten, beladene oder leere Ladehilfsmittel,
und Ähnliches
handeln.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Packstation in dem Arbeitsplatz des Regallagers integriert.
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Auf
diese Weise spart man zumindest eine Fördertechnik für den Transport
der Waren oder Ladehilfsmittel zu der Packstation ein. Ferner erhöht sich
wiederum der Durchsatz des Gesamtsystems, da die zu kommissionierenden
Waren nicht mehr zu einer separaten Packstation transportiert werden müssen.
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Die
oben erwähnte
Aufgabe wird ferner durch ein Kommissionierverfahren zum Kommissionieren
von einer Vielzahl von verschiedenen Warentypen, die auf oder in
Ladehilfsmitteln, insbesondere Tablaren, gelagert sind, gemäß einem
Kommissionierauftrag mit folgenden Schritten gelöst: Unterteilen eines Regals
eines Regallagers in zumindest eine Regalebene, die jeweils eine
Vielzahl von übereinander
angeordneten Regalzeilen, die jeweils eine Vielzahl von nebeneinander
liegenden Regalplätzen
aufweisen und die ein vertikal und horizontal verfahrbares Regalbediengerät umfasst;
jedem Warentyp zumindest einen Regalplatz Zuordnen und Einlagern von
zumindest allen Warentypen, die für eine Abarbeitung des Kommissionierauftrags
erforderlich sind, in die zugeordneten Regalplätze; und Abarbeiten des Kommissionierauftrags;
wobei der Schritt des Abarbeitens folgende Schritte aufweist: Ansteuern
eines Regalbediengeräts,
so dass das Regalbediengerät ein
Ladehilfsmittel, das einen zum Kommissionierauftrag gehörigen Warentyp
enthält,
aus dem zugeordneten Regalplatz auslagert und in ein Transferregalplatz
einlagert; Ansteuern einer seitlich zum Regal angeordneten vertikalen
Lifteinheit, so dass die Lifteinheit das Ladehilfsmittel vom Transferregalplatz abholt
und an einen Arbeitsplatz, wie z.B. eine Einrichtung zum Präsentieren
oder direkt auf eine Fördertechnik,
abgibt; und Umladen von Waren aus- bzw. von dem Ladehilfsmittel
oder des Ladehilfsmittels zum Transport an eine Packstation.
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Die
wesentlichen Vorteile dieses Verfahrens sind in der Entkopplung
des Regalbediengeräts
bei der Übergabe
der Ladehilfsmittel an die Lifteinheit sowie in der sequenzierten
Bereitstellung der Ladehilfsmittel am Arbeitsplatz und der schnelleren
Ein- und Auslagerung der Ladehilfsmittel zu sehen. Ferner kann die
Einlagerung der Ladehilfsmittel in das Regal von der Auslagerung
der Ladehilfsmittel aus dem Regal entkoppelt werden, indem mehrere
seitliche Lifteinheiten vorgesehen werden.
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Wenn
ein Arbeitsplatz von mehreren Lifteinheiten gleichzeitig bedient
wird, kann der Durchsatz erhöht
werden.
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Außerdem können die
Lifte der Lifteinheit jeweils über
mehrere (z.B. 4) Lastaufnahmemittel zum Abholen und Abgeben von
Ladehilfsmitteln verfügen. Auf
diese Weise kann eine Leistungserhöhung durch z.B. „4-fach-Spiele" erzielt werden.
Vorzugsweise weist das Regalbediengerät mindestens genauso viele
Lastaufnahmemittel auf, die z.B. wiederum nebeneinander und/oder übereinander
angeordnet sein können.
Unter einem „4-fach-Spiel" wird der gleichzeitig
Transfer von vier Ladehilfsmitteln verstanden, z.B. zwischen dem
Lift und den Transferplätzen
oder zwischen dem Regalbediengerät
und den Transferplätzen.
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Wenn
die Packstation direkt in den Arbeitsplatz integriert ist, können Warenverbände (wie
z.B. ein Zwölferpack
Milchtüten)
vom Lift direkt auf die zu kommissionierende Palette ungeladen werden.
Während
ein erster Lift beispielsweise ein Tablar wieder abtransportiert,
kann ein zweiter Lift, der dem gleichen Arbeitsplatz zugeordnet
ist, ein neues Ladehilfsmittel zum Arbeitsplatz transportieren.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform übergibt
eine weitere, seitlich angeordnete Lifteinheit Ladehilfsmittel an
Lagertransferregalplätze,
woraufhin das Regalbediengerät
dieses Ladehilfsmittel aus dem Einlagertransferregalplatz auslagert
und entweder in einen Regalplatz oder in einen Transferregalplatz
einlagert.
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In
diesem Aspekt der Erfindung äußert sich wiederum
die Entkopplung des Regalbediengeräts vom Lift. Das Regalbediengerät muss zur Übergabe eines
Ladehilfsmittels nicht auf den Lift warten, sondern übergibt
das Ladehilfsmittel an einen Transferplatz. Während das Regalbediengerät Ladehilfsmittel zu
Kommissionierzwecken an Transferregalplätze liefert, kann es gleichzeitig,
d.h. während
der gleichen Horizontalfahrt in der Regalgasse, Ladehilfsmittel
von Einlagertransferregalplätzen
abholen, um diese abgeholten Ladehilfsmittel auf Regalplätzen einzulagern.
Diese beiden Vorgänge
stellen zwei Sequenzierungsstufen dar. Eine erste Sequenzierungsstufe
spiegelt sich in dem Ort wieder, an den das Regalbediengerät das Ladehilfsmittel
einlagert. Je weiter ein solcher Einlagerplatz von einem Transferregalplatz
entfernt ist, desto länger
ist der Weg und wird es dauern, das entsprechende Ladehilfsmittel
zu Kommissionierungszwecken auszulagern. Eine zweite Sequenzierungsstufe
spie gelt sich im Einlagerungslift wieder. Über den Einlagerungslift kann
der Zeitpunkt gesteuert werden, zu dem ein Ladehilfsmittel eingelagert
bzw. dem Regalbediengerät
zur Auslagerung bereitgestellt wird.
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Vorzugsweise
holt der Lift beim Einlagern ein Ladehilfsmittel für Schnellläufer von
einem Transferregalplatz ab und gibt dieses Ladehilfsmittel für Schnellläufer an
einen zusätzlichen
Regalplatz ab, der oberhalb und/oder unterhalb des Arbeitsplatzes vorgesehen
ist.
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Dadurch
verkürzen
sich die Wege, um Schnellläufer
zum Arbeitsplatz zu transportieren. Für den Transport wird lediglich
der Lift, nicht jedoch das Regalbediengerät eingesetzt. Dies resultiert
in einer schnelleren Bereitstellung für Schnelldreher, Schnellläufer bzw.
A-Artikel.
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Insbesondere
wird eine Abgabe oder Abholung eines Ladehilfsmittels an den bzw.
von dem Arbeitsplatz mit einer Sensoreinheit erfasst, um zu verhindern,
dass ein Ladehilfsmitteltransfer zwischen dem Arbeitsplatz und dem
Lift stattfindet, während eine
Bedienperson im Transferbereich tätig ist, und/oder um Entnahmen
von Waren aus bzw. von dem Ladehilfsmittel zu erfassen.
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Dies
erhöht
zum Einen die Betriebssicherheit und zum Anderen die Kommissioniersicherheit.
Die Bedienperson wird vor körperlichem
Schaden beschützt.
Der Kommissioniervorgang wird überwacht. Die
Anzahl von Fehlkommissionierungen, insbesondere hinsichtlich der
Anzahl der zu kommissionierenden Waren, wird reduziert.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1A-D
zeigen eine Draufsicht auf eine Regaleinheit ( 1A),
eine Schnittansicht entlang einer Regalgasse (1B),
eine Seitenansicht (1c) des Regals der 1A und
eine Ansicht einer Stirnseite ( 1D) des
Regals der 1A;
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2 eine
Seitenansicht auf eine Stirnseite eines Regallagers gemäß der Erfindung;
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3 eine
perspektivische Ansicht von Arbeitsplätzen;
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Arbeitsplatzes mit integrierter Packstation;
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5 eine
perspektivische Ansicht mehrerer Regaleinheiten;
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6 eine
perspektivische Ansicht eines Kommissioniersystems;
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7 ein
schematisches Blockdiagramm eines weiteren Kommissioniersystems;
und
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8 eine
Draufsicht auf ein weiteres Kommissioniersystem zur Veranschaulichung
eines Wareneingangs und eines Warenausgangs.
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In
den nachfolgenden Figuren werden ähnliche Merkmale mit den gleichen
Bezugsziffern bezeichnet werden.
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Unter
einem Ladehilfsmittel wird nachfolgend ein Behälter, ein Tablar oder eine ähnliche
Einrichtung zum Lagern von Waren und Artikeln in einem Warenlager
verstanden werden. In einem Behälterkommissioniersystem
gibt es u.a. Lagerbehälter
und Auftragsbehälter.
In einem Lagerbehälter
werden Waren bzw. Artikel gelagert, die gemäß einem Kommissionierauftrag
zu kommissionieren sind. Ein Kommissionierauftrag stellt eine Art
Auftragsliste verschiedener Artikel dar, die kommissioniert werden müssen. Die
angeforderten Artikel können
in Anzahl und Typ stark variieren. Die zu einem Kommissionierauftrag
gehörenden
Artikel werden dann in einen Auftragsbehälter kommissioniert.
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Im
Lebensmittelbereich werden die zu kommissionierenden Artikel üblicherweise
(verbundweise) auf Paletten oder Rollcontainer gestapelt, um anschließend an
eine Filiale ausgeliefert zu werden. Bei den Paletten kann es sich
um die sogenannten Euro-Paletten
mit einer Abmessung von 1200 mm × 600 mm oder um Düsseldorfer
Paletten mit einer Abmessung von 600 mm × 800 mm handeln. Mit der vorliegenden
Erfindung können
jedoch beliebige Behälter-, Tablar-
und Palettenabmessung gehandhabt werden.
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Unter
einem Regalbediengerät
(RBG) wird nachfolgend eine Vorrichtung verstanden, die sowohl vertikal
als auch horizontal entlang eines Regals verfahrbar ist. Dazu kann
das RBG ein Fahrzeugchassis inklusive Antrieb aufweisen, um es entlang
einer Regalgasse (horizontal) zu verfahren. Ferner kann ein RBG
einen Mast umfassen, entlang dem ein Hubwagen inklusive Lastaufnahmemittel
(LAM) mittels eines Hubwerks (gleichzeitig) vertikal verfahrbar
ist. Das LAM dient zur Aufnahme und/oder Abgabe von Ladehilfsmitteln,
wie z.B. Tablaren. Unter einer Regalgasse wird nachfolgend der Raum
zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Regallängsseiten
verstanden werden.
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1A zeigt
eine schematisierte Draufsicht auf eine Regallager 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Das
Regallager 10 der vorliegenden Erfindung weist hier zwei
Regale 20, 30 auf. Die beiden Regale 20 und 30 bilden
eine Regaleinheit. Jedes der Regale 20, 30 weist
zwei Längsseiten 24, 25 und zwei
Stirnseiten 22 und 23 auf. Sich gegenüberliegende
Längsseiten
der Regale 20, 30 werden nachfolgend als erste
Längsseiten
bezeichnet werden. Es versteht sich, dass eine Regaleinheit u.a.
auch ein Doppelregal umfasst, welches von zwei Einzelregalen sandwichartig
umgeben ist.
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Entlang
der zweiten Längsseite 24 der
Regale 20, 30 sind jeweils zwei Lifteinheiten 26 vorgesehen.
Man beachte, dass die Lifteinheiten 26 hier an den Längsseiten,
und nicht wie im Stand der Technik üblich entlang der Stirnseiten,
am Regal angeordnet sind. Den Lifteinheiten 26 gegenüberliegend
sind Arbeitsplätze 28 vorgesehen,
die z.B. von Bedienpersonen bzw. Kommissionierern 29 bedient
werden. Die Arbeitsplätze 28 grenzen
an die Lifteinheiten an. In der 1A sind
insgesamt vier Arbeitsplätze 28 und
vier Kommissionierer 29 gezeigt. Die Kommissionierer 29 kommissionieren
und packen hier direkt auf Paletten 31. Hier ist das Kommisionierprinzip „Ware zum
Mann" realisiert.
Die Kommissionierer könnten
jedoch auch z.B. auf eine Fördertechnik
(hier nicht dargestellt) kommissionieren.
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Zwischen
den beiden ersten Längsseiten 25 der
Regale 20 und 30 ist eine Regalgasse 34 ausgebildet,
in der sich ein RBG 33 bewegen kann. Das RBG 33 ist
vorzugsweise mechanisch an die Regalfront(en) gekoppelt.
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1B zeigt
eine Schnittansicht entlang der Linie IB)-IB) der 1A.
In 1B blickt man auf die erste Längsseite 25 des Regals 30.
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In 1B ist
zu erkennen, dass die Regale in eine Vielzahl von Regalebenen 40-44 unterteilt sind.
Die Regalebenen 40-44 sind hier vertikal übereinander
angeordnet. Jede Regalebene 40-44 kann aus einer Vielzahl
von Regalzeilen 46, 46', 46'' bestehen.
Die Regalzeilen 46, 46' und 46'' sind
hier vertikal übereinander
angeordnet. Jeder Regalebene 40-44 ist jeweils
ein RBG 33 zugeordnet. Das RBG 33 lässt sich
sowohl in vertikaler Richtung 35 als auch in horizontaler
Richtung 37 bewegen. Das RBG 33 ist dazu mechanisch
an zumindest eines der Regale 20, 30 gekoppelt.
Vorzugsweise verfügt
es über
einen eigenen Antrieb (nicht dargestellt), um gleichzeitig entlang
der vertikalen Richtung 35 und der horizontalen Richtung 37 verfahren
zu werden. Ferner verfügt
das RBG 33 über
ein oder mehrere LAM. Die in 1B in
den Regalebenen 40 und 42 gezeigten RBG 33 verfügen jeweils über zwei
LAM. Das RBG 33' der Regalebene 44 verfügt über insgesamt
vier LAM, da das RBG 33 doppelt so breit ist, wie die RBG 33 der Regalebenen 40 und 42.
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Bezugnehmend
auf 1C ist eine Seitenansicht auf die Längsseite 24 des
Regals 20 der 1A schematisch dargestellt.
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In 1C ist
wiederum die Vielzahl der Regalebenen 40-44 zu
erkennen. Jede Regalebene 40-44 verfügt über mehrere
Regalzeilen 46. Die Regalzeilen 46 umfassen mehrere
horizontal nebeneinanderliegende Regalplätze 48.
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In
den Regalen 20, 30 gibt es besondere Regalplätze 48,
die sogenannten Transferregalplätze 50.
In der 1A sind die Transferregalplätze 50 dunkel
schraffiert dargestellt und liegen den Liften 26' der Lifteinheiten 26 gegenüber. Es
versteht sich, dass je nach Ausgestaltung der Lifteinheiten 26 und der
RBG 33, was deren LAM betrifft, auch mehrere Transferplätze direkt
nebeneinander angeordnet sein können.
Die in 1A gezeigten Lifteinheiten 26 weisen
jeweils zwei Lifte 26' auf,
die in Längsrichtung um
einen Regalplatz zueinander beabstandet sind. Die Lifte 26' sind ebenfalls
in vertikaler Richtung 35 verfahrbar und verfügen hier über ein
oder mehrere LAM, die hier (nur) übereinander angeordnet sind. Mit
Hilfe der LAM können
die Lifte 26' der
Lifteinheiten 26 Ladehilfsmittel 52 aus den Transferregalplätzen 50 abholen
oder an diese abgeben. Die Transferregalplätze 50 sind, wie bereits
oben erwähnt,
in der 1A dunkel schraffiert dargestellt
und in der 1C aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht hervorgehoben
dargestellt.
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Ein
Arbeitsplatz 28 umfasst einen Bereich, in dem z.B. ein
Kommissionierer 29 arbeitet, d.h. Verpackungseinheiten
von einem Tablar nimmt und an einen anderen Ort gibt, und der an
die Lifteinheit 26 angrenzt. Am Arbeitsplatz 28 werden
Artikel entweder direkt aus dem Lift entnommen und an eine Fördertechnik
abgegeben oder direkt auf einen Versandträger gepackt, oder von einer
Einrichtung zum Präsentieren
empfangen, die einen Teil des Arbeitsplatzes darstellt und vorzugsweise
direkt an die Lifte der Lifteinheit angrenzt. Ladehilfsmittel können zwischen Lifteinheit
und Präsentiereinrichtung
ausgetauscht werden. Anschließend
kann eine manuelle Umladung (auf einen Versandträger oder eine Fördertechnik)
erfolgen, wie oben erwähnt.
Es versteht sich, dass dieses Transferieren auch maschinell erfolgen kann.
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Der
Kommissionierer 29 der 1 arbeitet
in einem Bereich, der hier (in Draufsicht) eine ungefähre Größe von ca.
3 Regalplätzen 48 hat.
Drei Regalplätze
umfasst auch der Arbeitsplatz, der die Lifte 26' der Lifteinheit 26 und
den hier dazwischenliegenden Packplatz umfasst. Die Lifte 26' holen Ladehilfsmittel aus
den Transferregalplätzen 50 der
verschiedenen Regalebenen 40-44 ab und transportieren
ein abgeholtes Ladehilfsmittel 52 in vertikaler Richtung 35 auf ein
Niveau, auf dem der Arbeitsplatz 28 angesiedelt ist. In
der 1 sind die Arbeitsplätze 28 auf
der untersten Regalebene 44 angeordnet. Es versteht sich, dass
die Arbeitsplätze 28 auf
jeder beliebigen Ebene 40 bis 44 angeordnet sein
könnten.
Auch könnten mehrere
Arbeitsplätze übereinander
angeordnet werden. Sobald der Lift 26' den Arbeitsplatz 28 erreicht hat, übergibt
das LAM des Lifts 26' das
aus dem Transferregalplatz 50 abgeholte Ladehilfsmittel 52 an eine
Einrichtung zum Präsentieren
(Präsentierer)
des Ladehilfsmittels, die in der 1C im
rechten Arbeitsplatz 28 durch schräggestellte Linien schematisch
angedeutet ist. Die Einrichtung zum Präsentieren von Ladehilfsmitteln
wird nachfolgend noch genauer erläutert werden.
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Oberhalb
des Arbeitsplatz 28 sind zusätzliche Regalplätze 56 vorgesehen.
Die zusätzlichen Regalplätze 56 sind
in den 1A und 1C schräg schraffiert
dargestellt. Die zusätzlichen
Lagerplätze 56 sind
vorzugsweise in einem Bereich angeordnet, der den Liften 26' sowie den Transferregalplätzen 50 gegenüberliegt.
Die zusätzlichen
Regalplätze 56 dienen
vorzugsweise zur Lagerung von sogenannten Schnellläufern. Unter
einem „Schnellläufer" ist hier ein Ladehilfsmittel
zu verstehen, in dem bzw. auf dem Waren gelagert sind, die bei der
Abarbeitung von Kommissionieraufträgen sehr häufig gebraucht werden. Diese
Waren- bzw. Artikeltypen
werden in Fachkreisen auch mit dem Begriff „A-Artikel" oder „Schnelldreher" bezeichnet. Um die
zusätzlichen
Regalplätze 56 bereitzustellen,
ist der Arbeitsplatz 28 vorzugsweise nach Art des Regals 20 bzw. 30 ausgebildet,
d.h. er weist ein Gestell 54 auf, wie es nachfolgend in 2 näher gezeigt
ist. Das Gestell kann regalartig ausgebildet sein und den Präsentierer
integriert haben.
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1D zeigt
eine Seitenansicht auf eine Stirnseite der Regaleinheit 10 der 1A,
wobei die seitlichen Lifte 26' aus Gründen der Vereinfachung weggelassen
wurden.
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Bezugnehmend
auf 2 ist eine schematische Ansicht auf eine Stirnseite
eines weiteren Regallagers 10' gemäß der vorliegenden Erfindung
gezeigt.
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In
der linken Hälfte
der 2 sind zwei Regale veranschaulicht, die jeweils
in zwei Regalebenen 42 und 44 unterteilt sind.
Zwischen den Regalen ist pro Regalebene ein RBG 33 angeordnet,
das sowohl in horizontaler (d.h. senkrecht zur Zeichnungsebene)
als auch in vertikaler Richtung innerhalb einer Regalgasse 34 verfahrbar
ist. Die Regalebenen 42 und 44 bestehen aus einer
Vielzahl von Regalzeilen 46, vorzugsweise aus sechs bis
acht Regalzeilen 46. In den Regalzeilen 46 werden
vorzugsweise Tablare 52 gelagert, die wiederum Palettenlagen,
und insbesondere vollständige
Palettenlagen, umfassen. An der zweiten Längsseite 24 ist eine
Lifteinheit 26 angeordnet. Die Lifteinheit 26 weist
hier zwei Lifte 26' (zweiter
Lift 26' nicht
dargestellt) auf, die in vertikaler Richtung 35 verfahrbar
sind, in horizontaler Richtung benachbart zueinander stehen und
die jeweils über mindestens
ein LAM verfügen,
mit dem ein Ladehilfsmittel 52, wie z.B. ein Tablar, in
transversaler Richtung 39 abgeholt bzw. abgegeben werden
kann. Die Lifte 26' fördern im
Wesentlichen in vertikaler Richtung 35. Die RBGs 33 fördern hauptsächlich in
horizontaler Richtung 37 (vergleiche 1B).
Die RBG 33 sind jedoch innerhalb ihrer Regalebene ebenfalls in
vertikaler Richtung 35 verfahrbar, um alle Regalzeilen 46 ihrer
Regalebene 42, 44 erreichen zu können.
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In
der rechten Hälfte
der 2 ist wiederum ein Arbeitsplatz 28 gezeigt,
an dem hier ein Kommissionierer 29 arbeitet. Der Arbeitsplatz 28 kann
aus einem Gestell 54 nach Art des Regals aufgebaut sein. An
den (aus der Perspektive des Kommissionierers 29) seitlichen
Rändern
des Arbeitsbereichs 28 ist jeweils eine Einrichtung 58 zum
Präsentieren
der Ladehilfsmittel vorgesehen. Zwischen diesen Einrichtungen 58 und
den Kommissionierer 29 kann eine Fördertechnik 60, wie
z.B. ein Bandförderer,
vorgesehen sein, um auf den Ladehilfsmitteln gelagerte Artikel oder
Artikel auf Ladehilfsmitteln direkt zu einer hier nicht dargestellten
Packstation zu befördern.
Die Einrichtung 58 kann insbesondere zum Kommissionierer hin
geneigt werden. (vgl. Pfeil 59). Der Arbeitsplatz 28 kann
ferner eine Bedienerführung (Pick-by-light, Pick-by-voice,
optische Anzeigen und Lichter) aufweisen, um dem Kommissionierer 29 die
nächste
zu erledigende Aktion anzuzeigen (Anzahl, welcher Lift, etc). Auf
diese Weise lässt
sich der Kommissioniervorgang sicher steuern. Es kommt zu weniger
Kommissionierfehlern.
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Ferner
kann ein Mechanismus (nicht dargestellt) in das Gestell 54 integriert
sein (z.B. ein handbetätigter
Rechen oder Schieber), mit dem die Artikel/Ladehilfsmittel zum Kommissionierer
hin bewegt werden können.
Dies erhöht
die Ergonomie, da sich der Kommissionierer nicht strecken muss,
um Artikel greifen zu können,
die weiter weg sind.
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Vorzugsweise
sind auch Lichtgitter an geeigneten Stellen vorgesehen. So lässt sich
der Kommissioniervorgang überwachen
(Arbeitssicherheit, Kommissionierbestätigung, etc).
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Oberhalb
des Arbeitsplatzes 28 können
zusätzliche
Lagerplätze 56 (Stellplätze) nach
Art des Regals vorgesehen sein.
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Anhand
des Regallagers 10' der 2 soll nachfolgend
ein Kommissioniervorgang beschrieben werden.
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Ein
in den Figuren nicht dargestellter Lagerverwaltungsrechner erstellt
zu jedem Kommissionierauftrag eine Abfolge von Befehlen, mit dem
alle Elemente einer Kommissionieranlage, insbesondere des Regallagers 10', angesteuert
werden, um alle Artikel abzuarbeiten, die zu dem Kommissionierauftrag gehören. Sobald
der Regalplatz eines zu kommissionierenden Artikels bestimmt ist,
wird das RBG 33 der entsprechenden Regalebene entlang des
Regals in horizontaler Richtung 37 und gegebenenfalls gleich zeitig
in vertikaler Richtung 35 verfahren, um das LAM des RBGs 33 direkt
vor dem entsprechenden Regalplatz zu positionieren. Anschließend wird
dann ein Ladehilfsmittel aus dem entsprechenden Regalplatz mit Hilfe
des LAM des RBGs 33 ausgelagert. Dazu weist das LAM vorzugsweise
einen Greifmechanismus auf, der an der Vorderseite des Ladehilfsmittels
angreift, dieses ein wenig anheben kann und aus dem Regalplatz herauszieht
(Manipulation).
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Anschließend wird
das RBG 33 zu den Transferregalplätzen 50 (vergleiche 1A)
verfahren, um das ausgelagerte Ladehilfsmittel an einen entsprechenden
Transferregalplatz 50 abzugeben bzw. dort „einzulagern". Ein entsprechender
Lift 26' holt
dann dieses Ladehilfsmittel aus dem entsprechenden Transferregalplatz
ab, indem das LAM des Lifts 26' beispielsweise unter das Ladehilfsmittel greift
und dieses in den Bereich des Lifts 26 zieht. Anschließend wird
der Lift 26' in
vertikaler Richtung 35 zum Arbeitsplatz 28 verfahren.
Am Arbeitsplatz 28 angekommen, gibt das LAM des Lifts 26' das Ladehilfsmittel
an die Einrichtung 58 zum Präsentieren des Ladehilfsmittels
in transversaler (horizontaler) Richtung (senkrecht zur Längsseite 24 des
Regals) ab. Die Einrichtung 58 zum Präsentieren des Ladehilfsmittels
ist vorzugsweise mit Mitteln 59 zum Neigen des Ladehilfsmittels
versehen. Die Einrichtung 58 zum Präsentieren des Ladehilfsmittels
kann dann in Richtung des Kommissionierers 29 geneigt werden,
so dass dieser auf dem Ladehilfsmittel befindliche Artikel oder
das Ladehilfsmittel selbst einfach auf das Förderband 60 ziehen
kann. Ein Neigen ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Je nachdem,
ob die Artikel einfach-, zweifach- oder dreifachtief auf dem Ladehilfsmittel
gelagert sind, kann am Arbeitsplatz 28 optional ein Mechanismus
vorgesehen sein (nicht dargestellt), mit dem Artikel, die vom Kommissionierer 29 räumlich weit
entfernt sind, zu dem Kommissionierer 29 hin bewegt werden
können.
Der Kommissionierer muss sich nicht strecken, was ergonomisch ungünstig wäre. Ein
solcher Mechanismus könnte beispielsweise
durch eine Art Rechen realisiert sein, der im oberen Bereich des
Arbeitsplatzes 28 gelenkig gelagert ist, wobei ein entsprechender
Betätigungsgriff
im Bereich des Kommissionierers 29 angeordnet ist.
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Soll
z.B. ein sogenannter Schnellläufer
kommissioniert werden, ist der Einsatz der RBG 33 nicht zwingend
erforderlich, vorausgesetzt die Schnellläufer sind auf Ladehilfsmitteln
im Bereich der zusätzlichen
Lagerplätze 56 gelagert.
In diesem Fall wird lediglich der entsprechende Lift 26' zu dem entsprechenden
zusätzlichen
Lagerplatz 56 bewegt, d.h. in vertikaler Richtung 35 dorthin
verfahren. Anschließend
wird das Ladehilfsmittel aus dem entsprechenden zusätzlichen
Lagerplatz geholt und an die Einrichtung 58 zum Präsentieren
des Ladehilfsmittels am Arbeitsplatz 28 abgegeben, so dass
der Kommissionierer 29 schnell mit dem entsprechenden Artikel versorgt
wird. Dabei ist festzustellen, dass das RBG 33 überhaupt
nicht bewegt werden muss, was in einer erheblichen Zeiteinsparung
resultiert.
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Außerdem ist
bei dieser Kommissionierweise festzustellen, dass es zu einer Entkopplung
zwischen den RBG 33 in den Regalgassen 34 und
den vertikalen Lifteinheiten 26 kommt, indem der Lift seitlich
zu den Regalen angeordnet wird. Im Gegensatz zu den im Stand der
Technik vorgeschlagenen Ansätzen,
bei denen die Vertikallifte im Stirnbereich der Regale angeordnet
werden, können
gemäß der vorliegenden
Erfindung mehrere vertikale Liften nebeneinander entlang der Längsseite
der Regale angeordnet werden. Dadurch erhöht sich zum Einen die Anzahl
der zur Verfügung stehenden
Transferregalplätze
(Puffer). Zum Anderen kommt es zu einer Entkopplung zwischen dem
Regalbediengerät,
welches hauptsächlich
die horizontale Bewegung innerhalb einer Regalgasse vollführt, und
dem Lift, der die Vertikalbewegung vollführt.
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Dieses
Konzept macht sich insbesondere bei der Einlagerung von Waren bzw.
Ladehilfsmitteln in das Regal bezahlt.
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Vorzugsweise
wird in diesem Fall eine weiterer Lifteinheit vorgesehen, die lediglich
zur Einlagerung der Ladehilfsmittel in die Regale vorgesehen ist. Wann
immer ein RBG 33 einen entsprechenden Einlagerungstransferregalplatz
passiert, nimmt es ein entsprechendes, einzulagerndes Ladehilfsmittel
mit zu einem Lagerregalplatz oder zu einem Lift, der zur Auslagerung
bestimmt ist. Im Stand der Technik erfolgt die Einlagerung wiederum
nur über
die Vertikallifte an den Stirnseiten, was zu erheblichen Verzögerungen
bzw. Komplikationen beim Einlagern von Artikel in die Regale geführt hat.
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Bezugnehmend
auf 3 sind mehrere Arbeitsplätze 28, 28' und 28'' schematisiert dargestellt.
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Die
parallele Anordnung mehrerer Arbeitsplätze entlang der Längsseite 24 eines
Regals 20 hat große
Vorteile, was die Ein- und
Auslagerung von zu kommissionierenden Artikeln in das Regallager
betrifft. Mehrere parallele Arbeitsplätze (inkl. Lifteinheiten) erhöhen auch
die Anzahl von Sequenzierungsmöglichkeiten
(Stufen), da Waren z.B. gleichzeitig an den mehreren Arbeitsplätzen aus
dem Regal ausgelagert werden können,
um anschließend
zusammengeführt
zu werden („paralleles
Kommissionieren").
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Dazu
ist es erforderlich, dass jeder Arbeitsplatz 28, 28' und 28'' vorzugsweise über eine eigene Fördertechnik 60, 60' bzw. 60'' verfügt. Vorzugsweise weist jeder
Lift 26' der
Lifteinheiten 26 zumindest zwei LAM 62 und 64, 62' und 64' bzw. 62'' und 64'' (nicht
dargestellt) auf. Auf diese Weise kann die Anzahl der Wechselspiele
zwischen Lagerregal und Lift erhöht
werden.
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Das
LAM 62 bzw. 64 des ersten Arbeitsplatzes 28 gibt
(hier nicht dargestellte) Ladehilfsmittel an die Einrichtung 58 zum
Präsentieren
der Ladehilfsmittel ab. Diese Einrichtung 58 wird zum Kommissionierer 29 geneigt,
so dass dieser auf ergonomisch einfache Weise ganze Ladehilfsmittel
oder nur, auf dem Ladehilfsmittel befindliche, Artikel auf das Förderband 60 umladen
kann.
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Dadurch,
dass die Lifteinheiten 26 der 3 jeweils
zwei voneinander unabhängig
ansteuerbare Lifte 26' aufweisen,
kann der Arbeitsplatz 28 nahezu permanent mit zu kommissionierenden
Ladehilfsmitteln bzw. Artikeln versorgt werden. Während z.B.
einer der Lifte ein Ladehilfsmittel aus einem Transferplatz abholt,
gibt der andere Lift ein bereits abgeholtes Ladehilfsmittel an die
Einrichtung 58 ab.
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Mit
Hilfe der Fördertechniken 60, 60' und 60'', die vorzugsweise jeweils durch
eine Vielzahl von hintereinander angeordneten Förderbändern realisiert sind, kann
ein einziger Kommissionierauftrag, der an mehreren Arbeitsplätzen simultan,
d.h. parallel, abgearbeitet wurde, synchronisiert werden. Dies bedeutet,
das Förderbänder mit
kurzen Weg zu einer Packstation „langsamer" betrieben werden können als Förderbänder mit weiterem Weg.
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„Langsamer" bedeutet z.B., dass
auf den Förderbändern befindliche
Artikel länger
gestaut bzw. angehalten werden können
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In 4 ist
ein gegenüber
der 3 leicht abgewandelter Arbeitsplatz 28 gezeigt.
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Beim
Arbeitsplatz 28 der 4 werden
die Artikel nicht auf eine Fördertechnik 60 (vergleiche 3)
umgeladen, sondern direkt, beispielsweise auf eine Palette, gepackt.
Ein so ausgebildeter Arbeitsplatz ist detailliert in der deutschen
Patentanmeldung mit dem Titel „Regal-intergrierte
Packstation und Kommissionierverfahren" beschrieben, die von der Anmelderin
der vorliegenden Erfindung am gleichen Tag wie die vorliegende Anmeldung
beim DPMA eingereicht wurde. Der Inhalt dieser Anmeldung ist durch
Bezugnahme hier integriert.
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Der
Arbeitsplatz 28 der 4 ist hier
im Bereich einer zweiten Regalebene 42, d.h. eine Regalebene über Boden,
angeordnet. Im Bereich einer untersten Regalebene 44 ist
eine Fördertechnik 66 vorgesehen,
die in einer Hauptförderrichtung 68 fördert. An
die Fördertechnik 66 sind
Anschlussfördertechniken 70 angekoppelt,
mit denen z.B. vollbepackte Euro-Paletten 69 von oder zur
(Haupt-)Förderstrecke 66 transportiert
werden können.
Die Förderstrecke 66 dient
somit nicht nur zum Abtransport vollständig beladener Paletten 69,
sondern kann auch zum Anliefern von leeren Paletten (nicht gezeigt)
verwendet werden. Deshalb kann die Förderstrecke 70 in
beiden Richtungen betrieben werden, wie es durch einen Doppelpfeil 72 angedeutet
ist.
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An
das der Hauptförderstrecke 66 gegenüberliegende
Ende der Fördertechnik 70 schließt sich eine
Hubeinrichtung 74 an, die in einer Hubrichtung 75 betätigbar ist,
wie es durch einen Doppelpfeil angedeutet ist. Mit Hilfe der Hubeinrichtung 74 werden leere
Paletten auf das Niveau des Arbeitsplatzes 28 angehoben.
Im Bereich des Arbeitsplatzes 28 ist vorzugsweise ein Stapelrahmen 76 vorgesehen.
Der Stapelrahmen 76 dient zur Vereinfachung eines Packvorgangs.
Der Kommissionierer 29 bekommt über die Lifte 26' zu kommissionierende
Artikel zum Arbeitsplatz 28 geliefert. Die Artikel werden
vorzugsweise anschließend
durch die Einrichtung 58 zum Arbeitsplatz hin geneigt.
Vorzugsweise neigen sich die Einrichtungen 58 zum Präsentieren
der Ladehilfsmittel in Richtung der Stapelhilfe 76, die
in 4 in Form eines rechtwinkligen Rahmens realisiert
ist. Die Neigung zur Stapelhilfe 76 hin ist ergonomisch
günstig und
erleichtert somit den Packvorgang.
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Sobald
der Kommissionierer 29 eine Palettenschicht im Rahmen 76 gestapelt
hat, wird die Hubeinrichtung 74 um eine vorbestimmte Höhe abgesenkt,
die annähernd
einer Höhe
der gestapelten Schicht entspricht. Dies kann mittels eines an geeignetem
Ort installierten Lichtgitter erfasst werden. Diese Absenkung kann
automatisiert – aber
auch manuell durch den Kommissionierer 29 – initiiert
werden. Um zu verhindern, dass bereits gestapelte, abgesenkte Warenschichten
auf der Packpalette verrutschen, oder schlimmstenfalls sogar von
der Palette herunterrutschen, ist vorzugsweise unterhalb der Stapelhilfe 76 eine
Wickelmaschine (nicht dargestellt) vorgesehen, die den Stapel umfänglich z.B.
mit einer Folie umhüllt,
während 'die Wickelmaschine den
Stapel umfährt.
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Leere
Paletten können
optional auch in den zusätzlichen
Lagerplätzen 56 gelagert
werden. Durch diese Maßnahme
kann ein Leer palettenlager sowie eine Fördertechnik zum Transportieren
der Leerpaletten zu den Arbeitsplätzen 28 eingespart werden.
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Bezugnehmend
auf 5 sind mehrere Regaleinheiten 100, 100', 100'' gezeigt, die jeweils mit einem
so genannten automatisierten Kleinteillager („AKL") kombiniert sind.
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In
einem AKL, welches voll automatisch gesteuert sein kann, wird nach
dem Prinzip „Ware
zum Mann" gearbeitet.
Ganze Lagereinheiten voller Kleinteile können mechanisch über eine
EDV gesteuert werden. Unbemannte automatische Regalförderzeuge
(RFZ) entnehmen die Ware von einem Lagerplatz und stellen sie einem
Kommissionierplatz oder einer Förderstreckenanbindung
zur Verfügung.
Die eingesetzten RFZs werden je nach Bedarf mit Einheiten für Unterfahrtechnik,
Ziehtechnik oder Greiftechnik bestückt.
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Ein
solches AKL kann in ein Regallager bzw. einer Regaleinheit gemäß der vorliegenden
Erfindung integriert werden. In 5 sind drei
dieser Kombinationen gezeigt. Das AKL 110, welches zwei benachbarte
Regale aufweist, ist dabei mittig zu zwei Regaleinheiten angeordnet,
die jeweils aus Regalen 20, 30 bzw. 20', 30' bestehen. In 5 sind
ferner jeweils zwei Regaleinheiten hintereinander angeordnet. Das
AKL 110 ist hier jeweils einer Regaleinheit zugeordnet.
Es ist aber auch möglich
ein durchgehendes AKL (nicht gezeigt) für zwei (in Längsrichtung)
hintereinander angeordnete Regaleinheiten zu benutzen. In diesem
Fall würden
vier Regaleinheiten von einem einzigen AKL versorgt werden.
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Das
AKL 110 ist bei dieser Sandwich-Anordnung der 5 mittig
angeordnet und dient zur Versorgung der Regale 20, 30 bzw. 20', 30' mit Ladehilfsmitteln.
Die Ladehilfsmittel werden mit mindestens einem RFZ 112 eingelagert.
Das RFZ 112 ist in einer Gasse über die komplette Länge sowie
die vollständige
Höhe in
horizontaler Richtung 114 bzw. vertikaler Richtung 116 verfahrbar.
Dazu ist das RFZ 112 mit einem Fahrzeugchassis (nicht gezeigt)
ausgestattet, an dem ein Mast mit Hubwerk inklusive LAM befestigt ist.
Bei dem LAM handelt es sich vorzugsweise um eine teleskopierbare
Einrichtung, um Ladehilfsmittel aus den Regalen des AKL's 110 in
die angrenzenden Regale 30 bzw. 20' der seitlich angeordneten Regaleinheiten
umsetzen zu können.
Alternativ können Fördertechniken
zum Transferieren der Ladehilfsmittel zu den Regalen 20, 30 eingesetzt
werden.
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An
den äußeren Längsseiten
der Regaleinheiten sind wiederum Lifteinheiten 26 zur Auslagerung
von Ladehilfsmitteln vorgesehen. Abgesehen von der Art und Weise,
wie Ladehilfsmittel in die Regale eingelagert werden, unterscheiden
sich die in 5 gezeigten Regale nicht von
den bisher erläuterten
Ausführungsformen.
Im Beispiel der 5 sind die Lifteinheiten 26 mit
einer Warenausgangs-Fördertechnik 118 am
Arbeitsplatz 28 verbunden, um die Waren und/oder Ladehilfsmittel
zu (hier nicht gezeigten) Kommissionierplätzen zu fördern.
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In 6 ist
eine weitere Ausführungsform
eines Regallagers gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt.
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Es
sind insgesamt vier Regallager 200, 200', 200'' und 200''' gezeigt. Die
Regallager 200, 200', 200'' und 200''' sind iden tisch
aufgebaut, weshalb nachfolgend lediglich das Regallager 200 näher erläutert werden
wird.
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Bei
dem Lagerregal 200 wurden zwei Regaleinheiten, die jeweils
aus zwei Regalen mit einer dazwischen angeordneten Regalgasse bestehen,
direkt nebeneinander angeordnet. In den Regalgassen der einzelnen
Ebenen, wobei in der 6 jeweils fünf Ebenen dargestellt sind,
fahren (hier nicht dargestellte) RBG, wie zuvor erläutert.
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Ferner
sind in 6 mehrere seitliche Lifteinheiten 26 zu
erkennen. Dabei können
einige der Lifteinheiten 26 zum Einlagern und andere zum
Auslagern der Waren dienen. Auszulagernde Waren werden über Fördertechniken 202-212,
die sich entlang den Längsseiten
der Regallager erstrecken, ausgelagert und können über eine Sammelfördertechnik 214 zu
einem Packbereich 216 mit einer Vielzahl von Packstationen 218 gefördert werden.
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Für den Wareneingang
in die Regallager kann eine separate Fördertechnik 220 vorgesehen sein.
Außerdem
kann ein Schnelldreherbereich 222 vorgesehen sein. In diesem
Schnelldreherbereich werden Waren bzw. Artikel auf Paletten gelagert,
die mit großer
Häufigkeit
in den Kommissionieraufträgen vorkommen,
so dass eine Einlagerung in die Regallager 200 wirtschaftlich
nicht sinnvoll wäre.
Waren des Schnelldreherbereichs 222 können über eine weitere separate Fördertechnik
an die Hauptfördertechnik 214 zum
Packbereich 216 gefördert
werden.
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In 7 ist
ein Kommissioniersystem 300 gezeigt, in welchem die Regallager
gemäß der vorliegenden
Erfindung Verwendung finden.
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Ein
Wareneingang erfolgt im Block 302. Üblicherweise werden hier Waren
z.B. mit Lkws auf Paletten angeliefert, um dann in ein Hochregallager 304 eingelagert
zu werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden Paletten des Hochregallagers 304, je nach
Kommissionierauftrag, dann mittels einer Depalettierungseinrichtung 306 (automatisch und/oder
manuell), vorzugsweise schichtweise, auf Tablare depalettiert. Es
versteht sich, dass eine Depalettierung auch einzeln und/oder in
Behälter
erfolgen kann. Nach erfolgter Depalettierung werden die so schichtweise
beladenen Tablare in ein Regallager 308 eingelagert. Das
Regallager 308 ist dabei so aufgebaut, wie zuvor ausführlich anhand
mehrerer Ausführungsformen
gemäß der vorliegenden
Erfindung erläutert.
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Das
Verfahren zum Betreiben eines Regallagers, das (ausschließlich) mit
Tablaren (Ladehilfsmitteln) bestückt
ist, die wiederum jeweils mit einer Palettenlage aus Verpackungseinheiten
(Artikeln) beladenen sind, ist ausführlich in der deutschen Patentanmeldung
mit dem Titel „Verfahren
zum Betreiben einer Kommissionieranlage" beschrieben, die von der Anmelderin
der vorliegenden Anmeldung am gleichen Tag wie die vorliegende Anmeldung
beim DPMA eingereicht wurde. Der Inhalt der Anmeldung „Verfahren
zum Betreiben einer Kommissionieranlage" ist durch Bezugnahme hier integriert.
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Artikel,
die zur Kommissionierung häufiger benötigt werden,
können
optional auch in einen Schnelldreherbereich 312 (vergleiche 6, Schnelldreherbereich 222)
transportiert, zwischengelagert und dort kommissioniert werden.
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Die
im Regallager 308 vorzugsweise auf Tablaren eingelagerten
Waren werden gemäß Kommissionieraufträgen ausgelagert
und zu einer Packstation 314 gefördert. Artikel, die zur Abarbeitung
eines Kommissionierauftrags nicht von dem schichtweise beladenen
Tablar benötigt
werden, können
als Einzelartikel auf Tablaren für
Einzelartikel in ein Restlager 310 gefördert werden. Diese Einzelwaren
können bei
der Abarbeitung späterer
Kommissionieraufträge verwendet
werden, um fehlende Artikel in der Packstation 314 „aufzufüllen".
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Im
Packbereich 314, der aus einer Vielzahl von Packstationen
bestehen kann, werden die zu kommissionierenden Artikel bzw. Waren
z.B. auf Paletten gestapelt bzw. gepackt. Wenn eine Palette vollständig bepackt
ist, wird sie in einen Versandbereich 316 gefördert, um
verschickt zu werden.
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Ein
separat zum Regal angeordneter Packplatz ist ausführlich in
der deutschen Patentanmeldung mit dem Titel „Separate Packstation" beschrieben, die
von der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung am gleichen Tag wie
die vorliegende Anmeldung beim DPMA eingereicht wurde. Der Inhalt
der Anmeldung „Separate
Packstation" ist
hier durch Bezugnahme integriert.
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Der
Packvorgang kann optional auch direkt im Bereich des Regallagers 308 erfolgen,
wie es durch einen Bereich 318 im Regallager 308 angedeutet
ist (vergleiche auch 4).
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In 8 ist
eine weitere Ausführungsform
eines Kommissioniersystems 400 gemäß der vorliegenden Erfindung
gezeigt.
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Das
Kommissioniersystem 400 umfasst ein Regallager 402,
welches ein erstes Regal 404 und ein zweites Regal 406 aufweist,
die eine Regalgasse 408 zwischen sich definieren. In der
Regalgasse 408 ist (pro Regalebene) ein RBG 410 in
horizontaler Richtung 412 verfahrbar. Es versteht sich,
dass das RBG 410 auch in vertikaler Richtung (d.h. senkrecht zur
Zeichnungsebene,) verfahrbar ist, um (hier nicht dargestellte) Regalzeilen
in unterschiedlichen Höhen erreichen
zu können.
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Eine
Ein- und Auslagerrichtung ist mit einem Pfeil 414 angedeutet.
Das RBG 410 bewegt Ladehilfsmittel im Wesentlichen in Richtung
des Pfeils 412.
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Eine
außenliegende
Längsseite
des ersten Regals 404 ist mit 416 bezeichnet.
Eine außenliegende
Längsseite
des zweiten Regals 406 ist mit 418 bezeichnet.
Stirnseiten des ersten Regals 404 und des zweiten Regals 406 sind
mit 420 bezeichnet.
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Das
erste Regal 404 weist ein erstes Liftpaar 422, 422' auf, das zur
Wareneinlagerung dient. Das zweite Regal 406 weist ein
zweites Liftpaar 424, 424' auf, das ebenfalls zur Wareneinlagerung
dient. Ferner sind ein drittes Liftpaar 426, 426' und ein viertes Liftpaar 428, 428' vorgesehen,
die zur Auslagerung von zu kommissionierenden Waren benutzt werden.
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In
den Regalen 404 und 406 sind wiederum die entsprechenden
Transferbereiche 430-436 mit durchgestrichelten
Linien angedeutet. „Normale" Regalplätze 438 sind
ebenfalls vorgesehen.
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Das
erste Liftpaar 422, 422' und das zweite Liftpaar 424, 424' sind mit einer
Fördertechnik 440 für den Wareneingang
verbun den. Wie der 8 zu entnehmen ist, verzweigt
sich die Fördertechnik 440 für den Wareneingang
derart, dass jeder Lift des ersten und zweiten Liftpaars mit einem
eigenen Fördertechnikzweig
zur Einlagerung von Waren verbunden ist. Dies stellt eine Sequenzierungsstufe
für eine
Kommissionierung dar. Je nach dem, an welchen Lift des ersten und
zweiten Liftpaars ein Artikel oder Ladehilfsmittel gegeben wird,
erfolgt beispielsweise eine Einlagerung in das linke oder rechte
Regal 404 bzw. 406. Die Auswahl des Regalblocks
(vgl. 6) stellt eine weitere Sequenzierungsstufe dar.
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Eine
andere Sequenzierungsstufe wird mit den Liften 422, 422', 424 und 424' realisiert.
Mit den Liften werden die Waren in die unterschiedlichen Regalebenen,
die in der 8 nicht dargestellt sind, in vertikaler
Richtung transportiert. Vorausgesetzt die Fördertechnik 440 für den Wareneingang
befindet sich auf Bodenniveau, kann anhand der Einlagerungshöhe (Regalebene)
gesteuert werden, welche Wege von den zu kommissionierenden Waren
durch das Kommissioniersystem 400 (in der Höhe) zurückgelegt
werden müssen.
Je höher
die Regalebene liegt, in die eingelagert werden soll, desto weiter
ist der Weg. Es lässt
sich also eine ABC-Verteilung in vertikaler Richtung implementieren.
A-, B- und C-Artikel unterscheiden sich in der Häufigkeit ihres Auftretens in
Kommissionieraufträgen.
A-Artikel werden sehr häufig
gebraucht, C-Artikel am wenigsten.
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Eine
weitere Sequenzierungsstufe stellt das RBG 410 dar. Das
RBG 410 kann – in
horizontaler Richtung – einzulagernde
Ladehilfsmittel näher
oder weiter entfernt zu den Liften 426, 426', 428 und 428' einlagern,
die zur Auslagerung der Ladehilfsmittel dienen. Auch hier kann eine
ABC-Verteilung realisiert werden.
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Die
Lifte 426-428' des
dritten und vierten Liftpaars können
wiederum an eine Fördertechnik 442 zum
Auslagern von zu kommissionierenden Waren angeschlossen werden.
Vorzugsweise ist die Fördertechnik 442 selbst
in eine Vielzahl von Teilförderstücken unterteilt
oder sie ist mit einer Sortierfördertechnik 444 verbunden,
die sich entweder an weitere Sortierschleifen 446 (Fördertechnik)
anschließt
oder direkt mit Kommissionierplätzen 448 verbunden
ist.
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Noch
eine weitere Sequenzierungsmöglichkeit
bietet sich durch das Verteilen der Artikel in vertikaler Richtung
innerhalb ein und derselben Regalebene.
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Eine
Auswahl eines Lifts der dritten und vierten Liftpaare stellt eine
Sequenzierungsstufe dar. Eine weitere Sequenzierungsstufe wird durch
die Wahl des Kommissionierplatzes 448 realisiert.
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Das
in 8 gezeigte Kommissioniersystem hat den großen Vorteil,
dass der Wareneingang vom Warenausgang entkoppelt ist. Zusätzlich ist
das RBG 410 von den Liften entkoppelt. Vergleicht man den Warenausgang
und den Wareneingang hinsichtlich ihrer jeweiligen statistischen
Häufigkeit über den
Tag verteilt, so stellt man fest, dass es beim Wareneingang üblicherweise
zu drei Spitzen kommt. Diese Spitzen liegen zeitlich in einem Bereich
um 7 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr, da dann üblicherweise Waren angeliefert
werden. Der Warenausgang steigt ab 7 Uhr stetig an und bleibt ab
ca. 11 Uhr bis ca. 18 Uhr auf einem relativ konstanten Niveau, um
anschließend wieder
bis 20 Uhr auf Null abzufallen. Werden zur Ein- und Auslagerung
ein und dieselben Lifte benutzt, wie im Stand der Technik üblich, so können diese
Lifte die Doppelbelastungen nicht bewerkstelligen, die auftreten,
wenn sich Wareneingangsspitzen ereignen. Das hier vorgeschlagene
Regallager ist dazu jedoch in der Lage. Gemäß der vorliegenden Erfindung kann
jedoch ein Transferbestand direkt in den verfügbaren Bestand übergeführt werden.
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Es
versteht sich, dass in dem erfindungsgemäßen Regallager nicht nur ausschließlich Tablare oder
ausschließlich
Behälter
gelagert werden können.
Vielmehr können
verschiedene Ladehilfsmittel gemeinsam, d.h. gleichzeitig, verwendet
werden. Vorzugsweise werden die Regalebenen dann nach Ladehilfsmitteltyp
getrennt. Z.B. könnten
in einer Regalebene im Wesentlichen Behälter gelagert werden, während in
einer anderen Ebene im Wesentlichen Tablare gelagert würden.
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Ferner
wurden bisher meistens zwei Lifte an einem Arbeitsplatz verwendet.
Es versteht sich, dass mehrere Arbeitsplätze direkt nebeneinander angeordnet
werden können,
die wiederum von mehreren Liften versorgt werden. Ferner kann man
die Arbeitsplätze
in Gassen zwischen Regaleinheiten anordnen, wie es beispielsweise
in der 5 gezeigt ist. Wenn am Arbeitsplatz direkt, z.B.
auf eine Palette, kommissioniert bzw. gepackt wird, könnten mehrere
Kommissionierer auf ein und dieselbe Palette packen, wozu die in
das Regallager integrierte Packstation (vergleiche 4)
vorzugsweise räumlich
zwischen zwei Regallagern (vergleiche 5) angeordnet wird.
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Die
Erfindung zeichnet sich ferner dadurch aus, dass sie modular und
skalierbar ist. Modular bedeutet in diesem Zusammenhang, dass nahezu
alle Elemente der Erfindung manuell oder automatisiert betrieben
werden können.
Skalierbar bedeutet, dass das erfindungsgemäße Kommissioniersystem bzw. das
erfindungsgemäße Regallager
nach Leistung und Dimensionierung beliebig geplant werden kann, wobei
das allgemeine Konzept immer beibehalten wird.
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Ferner
versteht es sich, dass die bisher beschriebene Konzeption auch um
90° gedreht
werden könnte.
Dies bedeutet, dass die Lifte die Funktion des Regalbediengeräts übernehmen
könnten,
und umgekehrt, dass die Regalbediengeräte die Funktion der Lifte übernehmen
könnten.
Regalebenen wären dann
spaltenförmige
Bereiche. Regalzeilen würden durch
Regalspalten mit übereinander
angeordneten Regalplätzen
realisiert werden.
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Die
Lifte einer Lifteinheit könnten
separat zur Einlagerung und Auslagerung verwendet werden, so dass
es zur Trennung der Lagerströme
nicht erforderlich ist, zwei Lifteinheiten vorzusehen.
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Alternativ
ist es jedoch auch möglich,
einen Lift sowohl zum Einlagern als auch zum Auslagern zu nutzen.
In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn man mehrere Lifte vorsieht,
um eine zufriedenstellende Leistung zu erzielen.
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Ferner
kann eine Fördertechnik
oben auf z.B. einem Regalblock angeordnet werden, die insbesondere
eine Schleife über
den zwei benachbarten Regalen bildet. Diese zusätzliche Fördertechnik wird vorzugsweise
mit der Fördertechnik
verbunden, die für
den Wareneingang ins Regal verantwortlich ist. Auf diese Weise können Lifte,
wie zuvor erwähnt,
sowohl zum Einlagern als auch zum Auslagern benutzt werden. Der
Warenausgang erfolgt dann z.B. am Fuße des Lifts, wo eine weitere
Fördertechnik
angeord net ist, die für
den Warenausgang aus dem Regal verantwortlich ist. Außerdem können mit
einer Fördertechnikschleife
Ladehilfsmittel des einen Regals mit dem anderen Regal getauscht
werden. Der Abtransport leerer Ladehilfsmittel kann ebenfalls mit dieser
Fördertechnik
bewerkstelligt werden. Die Schleife stellt eine weitere Sequenzierungsmöglichkeit
dar.
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Ein
weiterer Vorteil des Regallagers gemäß der vorliegenden Erfindung
ist in der Möglichkeit
eines stufenförmigen
Ausbaus zu sehen. Ergibt sich, dass das Lager vergrößert werden
muss, weil z.B. mehr Stellplätze
(Regalplätze)
benötigt
werden, so wird das Regal einfach verlängert. Es werden weitere seitliche
Lifte vorgesehen, so dass die Leistungsfähigkeit gehalten oder sogar
gesteigert werden kann. Im Stand der Technik mussten dazu neue Gassen gebaut
werden.
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Mehrere
Lift erhöhen
auch die Ausfallsicherheit. Fällt
einer der seitlichen Lifte aus, so ist das Regal nicht stillgelegt.
Fällt im
Stand der Technik der stirnseitige Lift aus, kann die zugehörige Gasse
(bzw. die beiden Regale) nicht mehr genutzt werden.
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Ferner
sei darauf hingewiesen, dass an den Arbeitsplätzen, insbesondere an den Packplätzen, die
Versandträger
auch mit einem Label versehen werden können. Außerdem kann dort geschlichtet, mit
Füllstoffen
gearbeitet, gewogen, Versandpapiere erstellt und eine Transportsicherung
vorgenommen werden.