DE102006024117A1 - Lagerung der Antriebseinheit eines Flurförderzeugs - Google Patents
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- B66F9/07572—Propulsion arrangements
Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Flurförderzeug, insbesondere Schubstapler, mit einer ein Antriebsrad (4) umfassenden Antriebseinheit, die relativ zu einem Rahmen (1) des Flurförderzeugs um eine vertikale Achse drehbar ist. Zwischen der Antriebseinheit und dem Rahmen (1) des Flurförderzeugs ist ein Federelement (14) angeordnet, das eine zumindest geringfügige Bewegung der Antriebseinheit in vertikaler Richtung relativ zum Rahmen (1) ermöglicht. Erfindungsgemäß ist das Federelement (14) von mindestens einem Elastomerelement gebildet. Das Federelement (14) stellt gleichzeitig ein Dämpfungselement dar.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Schubstapler, mit einer ein Antriebsrad umfassenden Antriebseinheit, die relativ zu einem Rahmen des Flurförderzeugs um eine zumindest annähernd vertikale Achse drehbar ist, wobei zwischen der Antriebseinheit und dem Rahmen des Flurförderzeugs ein Federelement angeordnet ist, das eine zumindest geringfügige Bewegung der Antriebseinheit in vertikaler Richtung relativ zum Rahmen ermöglicht.
- Bei Flurförderzeugen der genannten Art handelt es sich häufig um Schubstapler, also um Schubmaststapler oder Schubgabelstapler. Diese Flurförderzeuge sind für den Betrieb auf einem ebenen, glatten Fahrbahnbelag in Lagerhallen konzipiert. Die im Stand der Technik üblichen Flurförderzeuge der genannten Art weisen deshalb keine Federung im Bereich der Räder oder im Bereich der Antriebseinheit auf. Die Räder sind meist mit einer geringfügig nachgiebigen Cushion-Gummi-Bereifung oder einer unnachgiebigen Bandagen-Bereifung ausgerüstet. Auf die Räder wirkende Stöße, wie sie beispielsweise beim Fahren über Fahrbahnunebenheiten auftreten, werden hierbei annähernd ungefedert und ungedämpft auf den Rahmen des Flurförderzeugs übertragen.
- Um diesen Nachteil zu beheben und die Belastung des Fahrzeugrahmens und der auf dem Flurförderzeug sitzenden oder stehenden Bedienperson zu verringern, ist es bekannt, die Räder des Flurförderzeugs mit so genannten Super-Elastik-Reifen auszurüsten. Diese Reifen weisen zwischen dem auf der Felge aufliegenden Reifenfuß und der Lauffläche eine hochelastische Zwischenschicht auf. Der Reifen selbst besitzt damit Federungs- und Dämpfungseigenschaften, die denen eines Luftreifens ähneln, und ist damit geeignet, die Übertragung von Stößen und Schwingungen auf den Rahmen des Flurförderzeugs erheblich zu verringern. Super-Elastik-Reifen besitzen jedoch den Nachteil einer geringen Seitenstabilität, was insbesondere bei einer schnellen Geradeausfahrt zu einem instabilen Fahrverhalten führen kann. Bei der Verwendung von Super-Elastik-Reifen am gelenkten Antriebsrad ist darüber hinaus ein starker Verschleiß des Super-Elastik-Reifens zu beobachten.
- Um diese Nachteile bei unveränderter Dämpfung im Bereich des Antriebsrads zu beheben, ist in der
EP 1 555 238 A2 vorgeschlagen, das gelenkte Antriebsrad eines Flurförderzeugs mit einer unelastischen Bereifung zu versehen und die Antriebseinheit mittels einer Linearführung, einer metallischen Schraubenfeder und gegebenenfalls einem separaten Dämpfungselement mit dem Rahmen zu verbinden. Diese Anordnung ist jedoch konstruktiv sehr aufwändig und erfordert eine Vielzahl von teuren Bauteilen. - Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Flurförderzeug zur Verfügung zu stellen, bei dem eine Federung der Antriebseinheit in einfacher Weise realisiert ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Federelement von mindestens einem Elastomerelement gebildet ist. Die Verwendung eines Elastomerelements als Federelement bietet gegenüber einer metallischen Schraubenfeder zahlreiche Vorteile. Beispielsweise weist das Elastomerelement aufgrund seiner Materialeigenschaften eine progressive Federkennlinie auf, sodass sich die Federkraft des Elements bei steigendem Verformungsgrad überproportional erhöht. Darüber hinaus kann der Verlauf der Federkraft auch durch die Formgebung des Elastomerelements und seiner metallischen Strukturen beeinflusst werden. Im Vergleich zu metallischen Federn sind Elastomerelemente wesentlich günstiger und einfacher herstellbar. Vorzugsweise wird ein Elastomer mit einer Shore-A-Härte zwischen 60 und 90 verwendet. Hierfür kommt beispielsweise Gummi oder ein ähnliches Material in Betracht.
- Die Anzahl der Bauteile ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung dadurch minimiert, dass das Federelement von genau einem Elastomerelement gebildet ist.
- Besonders vorteilhaft ist es, dass das Federelement gleichzeitig ein Dämpfungselement darstellt. Das Elastomerelement weist aufgrund seiner Materialeigenschaften gleichzeitig eine Dämpfungsfunktion auf. Ein separater Dämpfer, der parallel zum Federelement angeordnet ist, ist daher nicht erforderlich.
- Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine Lagerplatte vorgesehen ist, an der die Antriebseinheit um ihre vertikale Mittelachse drehbar gelagert ist. Zum Lenken des Flurförderzeugs wird das Antriebsrad gemeinsam mit der Antriebseinheit relativ zur Lagerplatte um die vertikale Mittelachse gedreht.
- Eine geringfügige Vertikalbewegung der Antriebseinheit wird dadurch ermöglicht, dass die Lagerplatte um eine zumindest annähernd horizontale Schwenkachse schwenkbar an dem Rahmen gelagert ist. Die Lagerplatte kann in andere Komponenten integriert sein, z.B. in ein Getriebegehäuse einer Antriebseinheit.
- Hierbei ist die Schwenkachse von der vertikalen Mittelachse der Antriebseinheit beabstandet.
- Ebenso ist das Federelement von der Schwenkachse beabstandet.
- Mit besonderem Vorteil ist der Abstand zwischen dem Federelement und der Schwenkachse größer, vorzugsweise doppelt so groß, wie der Abstand zwischen der Mittelachse der Antriebseinheit und der Schwenkachse. Hierdurch ergibt sich ein Übersetzungsverhältnis von 1:2. Eine vertikale Bewegung der Antriebseinheit führt zu einer doppelt so großen Längenänderung des Elastomerelements.
- Zweckmäßigerweise ist dabei das Federelement zwischen der Lagerplatte und dem Rahmen angeordnet.
- Ein optimales Fahrverhalten ergibt sich, wenn zusätzlich das Antriebsrad eine Cushion-Gummi-Bereifung aufweist. Eine Cushion-Gummi-Bereifung gewährleistet eine gute Seitenführung des Antriebsrads. Zusätzlich weist die Cushion-Gummi-Bereifung selbst eine dem Material der Bereifung innewohnende Federungs- und Dämpfungseigenschaft auf. In Kombination mit der Feder- und Dämpfungswirkung des Elastomerelements, welches zwischen der Lagerplatte und dem Rahmen befindet, ergeben sich optimale Fahreigenschaften des Flurförderzeugs. Die elastischen Eigenschaften von Cushion-Gummi-Reifen sind durch eine Last/Verformung-Rate zwischen 3000 und 3600 N/mm charakterisiert.
- Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die nicht angetriebenen Räder des Flurförderzeugs eine Super-Elastik-Bereifung oder eine Cushion-Gummi-Bereifung aufweisen. Bei den nicht angetriebenen Rädern des Flurförderzeugs kommen die Federungs- und Dämpfungseigenschaften der Super-Elastik-Reifen zur Geltung. Die elastischen Eigenschaften von Super-Elastik-Reifen sind durch eine Last/Verformung-Rate zwischen 1800 und 2400 N/mm charakterisiert. Die oben beschriebenen Nachteile der Super-Elastik-Reifen am Antriebsrad, nämlich der hohe Verschleiß und die geringe Seitenstabilität, spielen bei den nicht angetriebenen oder nicht gelenkten Rädern eine geringere Rolle. Cushion-Gummi-Reifen sind weniger stark verformbar als Super-Elastik-Reifen, vereinen jedoch die Eigenschaften einer beachtlichen Nachgiebigkeit und einer hohen Stabilität.
- Vorteilhaft lässt sich die Erfindung einsetzen, wenn das Flurförderzeug als 4-Rad-Flurförderzeug mit einem lenkbaren Antriebsrad, einem von dem Antriebsrad seitlich beabstandeten Schwenkrad und zwei Lasträdern ausgebildet ist. Die mit dem Antriebsrad abgestützte Kraft ist bei diesen Flurförderzeugen direkt von der Beladung des Flurförderzeugs abhängig.
- Das gleiche gilt, wenn das Flurförderzeug als 3-Rad-Flurförderzeug mit einem lenkbaren Antriebsrad und zwei Lasträdern ausgebildet ist.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
-
1 die Anordnung der Räder eines gattungsgemäßen 4-Rad-Flurförderzeugs, -
2 die Anordnung der Räder eines gattungsgemäßen 3-Rad-Flurförderzeugs, -
3 die Antriebseinheit des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs, -
4 eine Seitenansicht der Antriebseinheit. -
1 zeigt die Anordnung der Räder eines gattungsgemäßen 4-Rad-Flurförderzeugs in Draufsicht. Bei dem Flurförderzeug handelt es sich um einen Schubmast- oder Schubgabelstapler, dessen Rahmen1 im Wesentlichen aus einem Antriebsteil2 und zwei Radarmen3 besteht. Das 4-Rad-Flurförderzeug weist im Bereich des Antriebsteils2 ein lenkbares Antriebsrad4 und ein nicht angetriebenes Schwenkrad5 auf. Das Antriebsrad4 kann aktiv – beispielsweise mittels eines Lenkmotors – um seine vertikale Mittelachse6 gedreht werden. Das Schwenkrad5 hingegen dreht sich selbsttätig in Abhängigkeit von der momentanen Fahrrichtung um die Achse7 . Weiter weist das Flurförderzeug zwei nicht angetriebene und nicht schwenkbare Lasträder8 auf, die sich am Ende der Radarme3 befinden. - Das in
2 dargestellte 3-Rad-Flurförderzeug weist im Gegensatz hierzu im Bereich des Antriebsteils2 lediglich in Rad auf, nämlich ein lenkbares Antriebsrad4 . Die Anordnung der Lasträder8 an den Radarmen3 entspricht der Anordnung gemäß1 . - In
3 ist die Antriebseinheit des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs dargestellt. Die wesentlichen Bauteile der Antriebseinheit sind das Antriebsrad4 , ein elektrischer Fahrantriebsmotor10 und ein Zahnkranz11 für den Lenkantrieb, der mittels Zahnrädern oder Ketten erfolgen kann. Die Antriebseinheit ist an einer Lagerplatte12 drehbar um eine vertikale Achse gelagert. Durch Drehen der Antriebseinheit um die vertikale Achse wird das Flurförderzeug gelenkt. Eine vertikale Beweglichkeit des Antriebsrads4 wird durch die Lagerung der Lagerplatte12 an dem Rahmen1 des Flurförderzeugs erreicht. Hierbei ist eine horizontale Schwenkachse13 vorgesehen, die sich an dem den Radarmen3 abgewandten Ende des Antriebsteils2 befindet. Hierdurch ist eine Schwenkbewegung der Antriebseinheit ermöglicht. Aufgrund des horizontalen Abstands zur Schwenkachse13 bewegt sich die Antriebseinheit dabei gleichzeitig in vertikaler Richtung. - Einer Bewegung der Antriebseinheit nach oben wirkt eine Federkraft entgegen, die von einem hohlzylindrischen Elastomerelement
14 erzeugt wird. Die äußere Oberfläche des Elastomerelements14 ist mit einem Teil des Rahmens1 verbunden. Die innere Oberfläche des Elastomerelements14 ist mittels einer Schraube16 und einer koaxialen Buchse (4 , Pos.18 ) mit der Lagerplatte12 verbunden. Eine Bewegung der Lagerplatte12 nach oben ist mittels eines Anschlags15 begrenzt. Ein weiterer Anschlag17 ist eingesetzt, um die Bewegung der Lagerplatte12 nach unten zu begrenzen. Beide Anschläge15 ,17 bestehen aus einem elastomeren Material. -
4 zeigt die Anordnung gemäß3 in Seitenansicht. Zu erkennen sind hier insbesondere die Anordnung der Lagerplatte12 und des elastomeren Federelements14 .
Claims (14)
- Flurförderzeug, insbesondere Schubstapler, mit einer ein Antriebsrad (
4 ) umfassenden Antriebseinheit, die relativ zu einem Rahmen (1 ) des Flurförderzeugs um eine zumindest annähernd vertikale Achse drehbar ist, wobei zwischen der Antriebseinheit und dem Rahmen (1 ) des Flurförderzeugs ein Federelement (14 ) angeordnet ist, das eine zumindest geringfügige Bewegung der Antriebseinheit in vertikaler Richtung relativ zum Rahmen (1 ) ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (14 ) von mindestens einem Elastomerelement gebildet ist. - Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
14 ) von genau einem Elastomerelement gebildet ist. - Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
14 ) gleichzeitig ein Dämpfungselement darstellt. - Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lagerplatte (
12 ) vorgesehen ist, an der die Antriebseinheit um ihre vertikale Mittelachse drehbar gelagert ist. - Flurförderzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatte (
12 ) um eine zumindest annähernd horizontale Schwenkachse (13 ) schwenkbar an dem Rahmen (1 ) gelagert ist. - Flurförderzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (
13 ) von der vertikalen Mittelachse der Antriebseinheit beabstandet ist. - Flurförderzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
14 ) von der Schwenkachse (13 ) beabstandet ist. - Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem Federelement (
14 ) und der Schwenkachse (13 ) größer ist, vorzugsweise doppelt so groß ist, wie der Abstand zwischen der Mittelachse der Antriebseinheit und der Schwenkachse (13 ). - Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
14 ) zwischen der Lagerplatte (12 ) und dem Rahmen (1 ) angeordnet ist. - Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
14 ) derart ausgelegt ist, dass die Antriebseinheit bei maximaler Beladung der Flurförderzeugs – verglichen mit der Position der Antriebseinheit bei unbeladenem Flurförderzeug – mehr als 10 mm, vorzugsweise mehr als 15 mm eingefedert ist. - Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsrad (
4 ) eine Cushion-Gummi-Bereifung aufweist. - Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht angetriebenen Räder (
5 ,8 ) des Flurförderzeugs eine Super-Elastik-Bereifung oder eine Cushion-Gummi-Bereifung aufweisen. - Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Flurförderzeug als 4-Rad-Flurförderzeug mit einem lenkbaren Antriebsrad (
4 ), einem von dem Antriebsrad (4 ) seitlich beabstandeten Schwenkrad (5 ) und zwei Lasträdern (8 ) ausgebildet ist. - Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Flurförderzeug als 3-Rad-Flurförderzeug mit einem lenkbaren Antriebsrad (
4 ) und zwei Lasträdern (8 ) ausgebildet ist.
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