DE102006023714B4 - Vorrichtung und Verfahren zur selektiven Bestimmung der Menge von Ölnebel - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zur selektiven Bestimmung der Menge von Ölnebel in einer Gasprobe mit
einem Impaktor (1, 13), welcher mindestens eine Mikrodüse (4, 12)
zur Dosierung eines vorbestimmten Prüfgasvolumens aufweist, einer
Prallplatte (5) strömungsabwärts der
Mikrodüse
(4, 12) zur Abscheidung von Ölpartikeln
(2), welche aus einer Glasplatte besteht, die abströmseitig
der Mikrodüse
(4, 12) mattiert, aufgeraut oder mit saugfähigem Material (6) versehen
ist und mit einem Sichtfenster (7) an der zur Mikrodüse (4) abgewandten
Seite der Prallplatte (5) als Auswertemittel.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur selektiven Bestimmung der Menge von Ölnebel.
- Aus der
DE 32 23 742 C2 ist ein Gasprüfröhrchen zur Bestimmung der Menge von Ölnebel in einer Gasprobe bekannt geworden. Mit Hilfe einer Pumpe wird zunächst ein bestimmtes Prüfgasvolumen durch das Gasprüfröhrchen gesaugt und der im Prüfgas vorhandene Ölnebel auf einem Filter innerhalb des Gasprüfröhrchens abgeschieden. Danach wird eine Ampulle mit Schwefelsäure durchbrochen, wodurch das Öl im Filter gelöst und über eine Verteilerschicht in eine Anzeigeschicht gespült wird. In der Anzeigeschicht entsteht eine Farbanzeige, die proportional der Menge des aus dem Prüfgas ausgefilterten Ölnebels ist. - Nachteilig bei den bekannten Gasprüfröhrchen ist, dass zur Auswertung der Anzeige eine Farbtabelle benötigt wird, um die Menge an Ölnebel angeben zu können. Ein derartiger Farbvergleich ist nicht immer eindeutig und hängt auch von der individuellen Farbwahrnehmung des Benutzers ab.
- Aus der
US 5,553,795 ist eine Vorrichtung zur selektiven Bestimmung von Aerosolpartikeln bekannt, bei der die Partikel in einer an der Prallplatte angeordneten Vertiefung gesammelt werden. Die gesammelten Partikel werden später einer separaten chemischen Analyse unterzogen. - Die
DE 21 00 359 A bezieht sich auf einen Impaktor, mit dem die Trennung der Partikel nach dem aerodynamischen Durchmesser erfolgen soll. Ein optisches Auswerteverfahren ist nicht vorgesehen. - Bei der aus der
US 4,590,792 bekannten Vorrichtung werden Partikel auf einer elektrisch leitfähigen Oberfläche eines Probesammlers abgeschieden. Die Auswertung erfolgt mittels eines separaten Analysegerätes. - Aus der
US 6,156,212 geht ein Impaktor hervor, bei dem Partikel einer bestimmten Größe gesammelt und klassifiziert werden. An der Prallplatte befindet sich eine Kammer zur Aufnahme der Partikel. - Aus der
US 2005/0247 868 A1 geht ein Impaktor hervor, bei dem eine auf einer rotierenden Prallplatte abgeschiedene Partikelprobe einem Auswertegeräte zugeführt und anschließend von der Prallplatte wieder entfernt wird. Die Vorrichtung dient zur kontinuierlichen Überwachung der Umgebungsluft auf Schadstoffe. - Die
DE 39 37 343 A1 bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Ölaerosolen, bei welchem die zu untersuchenden Stoffe zunächst elektrostatisch abgeschieden und deren Konzentrationen mittels Infrarot-Absorption bestimmt werden. - Aus der
WO 03/08 9907 A1 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur selektiven Messung der Menge von Ölnebel in einer Gasprobe anzugeben, das einfach zu handhaben ist und ohne chemische Nachweisreaktion auskommt.
- Die Lösung für die Vorrichtung ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Die Lösung für das Verfahren ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruchs 6.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Der Vorteil der Erfindung besteht im Wesentlichen darin, dass durch Verwendung eines Impaktors, aufgrund der sich abrupt ändernden Strömung, die nachzuweisenden Ölpartikel nicht mehr der Strömung folgen, sondern auf einer Prallplatte abgeschieden und gesammelt werden. Die Menge der gesammelten Ölpartikel während einer vorbestimmten Messzeit ist ein Maß für den Ölgehalt der Gasprobe. Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren eignen sich allgemein zum Nachweis von Flüssigkeiten mit sehr niedrigem Dampfdruck.
- Die Menge des abgeschiedenen Öls lässt sich besonders einfach über ein Sichtfenster an der Prallplatte durch direkte Auswertung der Größe eines Ölfleckes bestimmen. Hierzu besteht die Prallplatte entweder aus geschliffenem oder angeätztem Glas oder sie ist mit einem saugfähigen Material versehen, das das Öl aufnimmt. Es lassen sich auf diese Weise selbst kleinste Mengen von Öl, zum Beispiel < 10 Mikrogramm, visuell bestimmen. Im einfachsten Fall wird mittels einer Skalierung der Durchmesser des Ölfleckes ausgewertet. Durch Verwendung von optischen Hilfsmitteln, zum Beispiel einer Lupe, können auch sehr kleine Ölflecken ausgewertet werden. Die Skalierung kann durch Aufbringen eines aufgedruckten Ringes realisiert werden oder es befindet sich eine Längenanzeige innerhalb des Sichtfensters. Der Ölfleck ist auf geschliffenem bzw. aufgerautem Glas deshalb gut zu sehen, weil die winzigen Vertiefungen des Glasschliffes, die das Licht streuen, durch Ölpartikel ausgefüllt werden. Dadurch wird das Glas wieder durchsichtig, weil sich der Brechungsindex geändert hat.
- Eine Erhöhung der Empfindlichkeit und Verkürzung der Messzeit lässt sich beispielsweise auch durch eine gerichtete Parallelschaltung verschiedener Impaktoren realisieren. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, eine Vielzahl von Mikrodüsen in einem vorbestimmten Muster gegenüber der Prallplatte anzuordnen. Ein derartiges Muster kann beispielsweise ein Kreis, ein Quadrat, ein Rechteck, ein Dreieck, ein Symbol oder ein Buchstabe sein. Hierdurch entstehen auf der Prallplatte viele kleine Ölflecke, die später zu einem einzigen Fleck zuammenlaufen. In Form einer Schwellwertkalibrierung besteht hier die Möglichkeit, den Zeitpunkt zu bestimmen, wann sich die Ölflecke berühren.
- Eine weitere Verbesserung der Messempfindlichkeit ergibt sich dadurch, dass der Mikrodüse des Impaktors eine kritische Düse nachgeschaltet wird. Hierdurch erreicht man definierte Druckverhältnisse innerhalb des Impaktorgehäuses und es lässt sich eine Aufweitung des aus der Mikrodüse austretenden Gasstrahls vermeiden. Das ist insbesondere dann von besonderem Vorteil, wenn mehrere Mikrodüsen innerhalb des Impaktors verwendet werden.
- In vorteilhafter Weise ist als Auswertemittel ein Kondensator vorgesehen, dessen Kapazität sich entsprechend der abgeschiedenen Menge von Ölpartikeln verändert. Der Kondensator ist zweckmäßigerweise direkt im Bereich des aus der Mikrodüse austretenden Gasstrahls angeordnet. Der Kondensator kann die frequenzbestimmende Komponente eines Schwingkreises sein, so dass die abgeschiedene Ölmenge über die Frequenzverstimmung bestimmt werden kann.
- Alternative Auswertemittel sind eine Kapillare, die das Öl aufsaugt oder eine Elektrodenanordnung, mit der die Leitfähigkeitsänderung aufgrund der abgeschiedenen Ölmenge bestimmt wird, oder optische Bildwandler z.B. in Form eines CCD-Chips.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zur selektiven Bestimmung der Menge von Ölnebel in einer Gasprobe besteht aus den Schritten, mit einer Mikrodüse ein vorbestimmtes Prüfgasvolumen zu dosieren, auf einer der Mikrodüse nachgeschalteten Prallplatte, welche aus einer Glasplatte besteht, die abströmseitig der Mikrodüse mattiert, aufgeraut oder mit saugfähigem Material versehen ist, nach dem Impaktorprinzip Ölpartikel abzuscheiden und über eine Sichtfenster an der der zur Mikrodüse abgewandten Seite der Prallplatte die Menge an abgeschiedenen Ölpartikeln zu bestimmen.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur gezeigt und im Folgenden näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 schematisch den Aufbau eines Impaktors, -
2 einen Impaktor in perspektivischer Ansicht, -
3 den Impaktor nach der2 im Längsschnitt, -
4 eine Aufsicht auf ein alternatives Impaktorgehäuse, -
5 einen Impaktor mit nachgeschalteter Düse, -
6 das Druckverhältnis über der Mikrodüse eines Impaktors mit nachgeschalteter Düse. -
1 veranschaulicht schematisch den Aufbau eines Impaktors1 zur selektiven Messung der Menge von Ölnebel in einem Prüfgas. Das aus einer nicht näher dargestellten Gasquelle kommende, mit Ölpartikeln2 beladene Gas3 durchströmt eine Mikrodüse4 und wird an einer transparenten Prallplatte5 im rechten Winkel zur Einströmungsrichtung umgelenkt. Aufgrund der sich abrupt ändernden Strömungsrichtung können die Ölpartikel2 nicht mehr der Strömung folgen und werden auf einem saugfähigen Material6 an der Prallplatte5 abgeschieden. Die Ölpartikel2 werden auf dem Material6 gesammelt. Es entsteht auf dem Material6 hierbei ein Ölfleck, dessen Größe über ein Sichtfenster7 wahrnehmbar ist. Der Durchmesser des Ölfleckes ist ein Maß für die Menge des abgeschiedenen Ölaerosols. - Bei der Durchführung der Messung wird zunächst die Konzentration an Ölaerosol festgelegt, die überprüft wird, also zum Beispiel der Grenzwert in Atemluft für Taucher von 0,5 Milligramm pro m3 beziehungsweise 0,5 Mikrogramm pro Liter. Bei dieser Konzentration würden sich dann bei einem Gasfluss von 1 Liter pro Minute 0,5 Mikrogramm pro Minute abscheiden. Einen vorher kalibrierten Standardfleck von 5 Mikroliter Öl hätte man also nach 5 Minuten. Ist der Fleck kleiner als der Standardfleck, dann ist der Grenzwert nicht erreicht. Möchte man andere Konzentrationen messen, dann muss die Messzeit entsprechend angepasst werden. Bei einem Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter für Druckluft in Krankenhäusern muss die Messzeit 25 Minuten betragen. Hierzu bringt man eine Markierung für den Standardfleck an oder man nimmt als Kriterium Ölfleck sichtbar – ja oder nein. Die Sichtbarkeitsgrenze des Ölflecks als Kriterium zu nehmen, hat den Vorteil sehr kurzer Messzeiten. Allerdings ist das Ergebnis stärker vom Benutzer beziehungsweise dessen Sehschärfe abhängig.
- Eine alternative Möglichkeit besteht darin, eine feste Messzeit vorzuschreiben und eine Skala innerhalb des Sichtfensters
7 vorzusehen, mit der der Durchmesser des Ölfleckes bestimmt werden kann. -
2 veranschaulicht in perspektivischer Ansicht den Impaktor1 entsprechend der1 mit einem Anschluss8 für das zu untersuchende Prüfgas. Der Impaktor1 besteht aus einem Impaktorgehäuse9 und einem Schnappring10 mit dem Sichtfenster7 , wobei die Prallplatte5 mit dem Schnappring10 an dem Impaktorgehäuse9 fixiert wird. -
3 zeigt den Impaktor1 nach der2 im Längsschnitt. Gleich Komponenten sind mit gleichen Bezugsziffern der1 und2 bezeichnet. Bei der in den2 und3 gezeigten Ausführung des Impaktors hat die Mikrodüse4 einen Durchmesser von 127 Mikrometer. -
4 zeigt eine Aufsicht auf ein alternatives Impaktorgehäuse11 , bei dem anstelle einer mittig angeordneten Impaktordüse4 entsprechend der3 , eine Vielzahl von Mikrodüsen12 kreisförmig angeordnet sind. In Form einer Schwellwertkalibrierung sind die Abstände zwischen zwei Mikrodüsen12 derart bemessen, dass, bezogen auf eine vorbestimmte Messzeit, festgestellt wird, ob mehrere von dem Mikrodüsen12 erzeugte Ölflecke zu einem großen Ölfleck zusammengelaufen sind. -
5 veranschaulicht schematisch eine alternative Ausführungsform eines Impaktors13 , bei dem das Prüfgas hinter der Mikrodüse4 über eine nachgeschaltete kritische Düse14 abströmt. Gleiche Komponenten sind mit gleichen Bezugsziffern der2 und3 bezeichnet. - Die Nachschaltung einer gesonderten kritischen Düse
14 ist aus folgenden Gründen vorteilhaft. Das Impaktorgehäuse9 wird aus Kostengründen zweckmäßigerweise als Einwegteil produziert. Da die Mikrodüse4 den Prüfgasfluss bestimmt, muss diese sehr präzise gefertigt werden, was die Produktionskosten erhöht. Die nachgeschaltete kritische Düse14 ist fast unbegrenzt wiederverwendbar und kann fester Bestandteil einer in der5 nicht näher dargestellten Prüfeinrichtung sein. Wenn die Mikrodüse4 ohne nachgeschaltete Düse14 im überkritischen Bereich verwendet wird, weitet sich der Gasstrahl3 hinter der Mikrodüse4 auf, was zu einer geringeren Abscheideleistung führen kann. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Nachschaltung einer kritischen Düse14 verhindert den überkritischen Betrieb und bewirkt einen konstanten Druckabfall über der Mikrodüse4 . - In der
6 ist das Druckverhältnis pA I pE über der Mikrodüse4 mit nachgeschalteter kritischer Düse14 in Abhängigkeit vom Eingangsdruck pE [bar] veranschaulicht. Dabei ist pA entsprechend der5 , der Druck am Ausgang der Mikrodüse4 . Der Druck am Austritt der kritischen Düse14 beträgt 0,2 bar. Wenn beispielsweise der Eingangsdruck pE vor der Mikrodüse4 um 50 % erhöht wird, von beispielsweise 1 bar auf 1,5 bar, fällt das Druckverhältnis pA I pE um weniger als 4 %.
Claims (7)
- Vorrichtung zur selektiven Bestimmung der Menge von Ölnebel in einer Gasprobe mit einem Impaktor (
1 ,13 ), welcher mindestens eine Mikrodüse (4 ,12 ) zur Dosierung eines vorbestimmten Prüfgasvolumens aufweist, einer Prallplatte (5 ) strömungsabwärts der Mikrodüse (4 ,12 ) zur Abscheidung von Ölpartikeln (2 ), welche aus einer Glasplatte besteht, die abströmseitig der Mikrodüse (4 ,12 ) mattiert, aufgeraut oder mit saugfähigem Material (6 ) versehen ist und mit einem Sichtfenster (7 ) an der zur Mikrodüse (4 ) abgewandten Seite der Prallplatte (5 ) als Auswertemittel. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Sichtfensters (
7 ) eine Skalierung zur Ermittlung eines Ölaerosol-Grenzwertes vorgesehen ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Mikrodüsen (
12 ) in einem vorbestimmten Muster angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster ein Kreis, ein Quadrat, ein Rechteck, ein Dreieck, ein Symbol oder ein Buchstabe ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrodüse (
4 ,12 ) des Impaktors (1 ,13 ) eine kritische Düse (14 ) nachgeschaltet ist - Verfahren zur selektiven Bestimmung der Menge von Ölnebel in einer Gasprobe mit den Schritten mit einer Mikrodüse (
4 ,12 ) ein vorbestimmtes Prüfgasvolumen zu dosieren, auf einer der Mikrodüse (4 ,12 ) nachgeschalteten Prallplatte (5 ), welche aus einer Glasplatte besteht, die abströmseitig der Mikrodüse (4 ,12 ) mattiert, aufgeraut oder mit saugfähigem Material (6 ) versehen ist, nach dem Impaktorprinzip Ölpartikel (2 ) abzuscheiden und über ein Sichtfenster (7 ) an der der zur Mikrodüse (4 ,12 ) abgewandten Seite der Prallplatte (5 ) die Menge an abgeschiedenen Ölpartikeln zu bestimmen. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Menge der abgeschiedenen Ölpartikel der Durchmesser eines Ölfleckes ausgewertet wird.
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