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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anbauvorrichtung zum Anbau einer
Landmaschine an einen Schlepper, mit einem Anbaubock, an dem zumindest
drei Anbaupunkte vorgesehen sind, die mit Ober- und Unterlenkern
einer am Schlepper vorsehbaren Dreipunktanlenkung verbindbar sind,
einem Tragrahmen, der um eine im wesentlichen aufrechte Schwenkachse
schwenkbar an dem Anbaubock gelagert ist und mit der Landmaschine
vorzugsweise starr verbindbar ist, sowie einer Zentriervorrichtung zum
Zentrieren des Tragrahmens um die Schwenkachse in eine Zentrierstellung,
wobei die Zentriervorrichtung zumindest eine von der Schwenkachse
radial beabstandete Führungsstrebe
zwischen Anbaubock und Tragrahmen aufweist, die bei Verschwenken
des Tragrahmens um die Schwenkachse eine Längen- und/oder Positionsveränderung
erfährt.
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Bei
an Schlepper angebauten Landmaschinen, die ein eigenes Fahrwerk
haben, ist es zum Kurven fahren hilfreich, wenn die Landmaschine
gegenüber
dem Anbaubock ausschwenken kann und hierfür der die Landmaschine mit
dem Anbaubock verbindende Tragrahmen gegenüber dem Anbaubock um eine aufrechte
Achse verschwenkt werden kann. Andererseits ist dieses Ausschwenken
in der ausgeho benen Transportstellung der Landmaschine natürlich unerwünscht. In
der angehobenen Transportstellung ist nicht nur ein unkontrolliertes
Hin- und Herschwenken an sich zu vermeiden. Vielmehr ist auch sicherzustellen,
dass die Landmaschine mittig hinter oder vor dem Schlepper in dessen
Spur gehalten wird, um die zulässige
Straßenfahrbreite
einzuhalten. Die zentrierte Mittelstellung des Tragrahmens bezüglich des Anbaubocks
muss dabei nicht zwangsweise im Sinne von exakt mittiger Ausrichtung
verstanden werden, vielmehr kann als zentrierte Mittelstellung auch eine
solche verstanden werden, bei der die Auslenkung in entgegengesetzte
Richtungen unterschiedlich weit möglich ist. Soweit mit der Zentrierung
auch eine Transportstellung für
den Straßentransport
erreicht werden soll, reicht es aus, wenn die am Tragrahmen gelagerte
Landmaschine soweit zentriert ist, dass sie in der Spur des Schleppers
läuft.
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Hierzu
ist es bekannt, bei den Anbauvorrichtungen der genannten Art eine
Zentriervorrichtung vorzusehen, die den Tragrahmen in seine unausgeschwenkte
Geradeausstellung zentriert, wenn die Landmaschine über den
Anbaubock und den daran befestigten Tragrahmen vom Boden ausgehoben wird.
Beispielsweise zeigt die
DE
690 08 309 T2 eine Heuwerbungsmaschine mit einem Anbaubock
zum Anbau an den Schlepper und einen daran um eine aufrechte Achse
schwenkbar gelagerten Tragrahmen. Mit dem Anbaubock ist eine insgesamt
etwa dreieckförmige
Zentrierausnehmung verbunden, in der ein mit dem Tragrahmen verbundener
Schwenkführungsbolzen
aufgenommen ist. Wir der Anbaubock angehoben, zentriert sich der
Schwenkführungsbolzen
in dem Mittelabschnitt der Zentrierausnehmung, wodurch ein Zentrieren
des Tragrahmens in seiner unausgelenkten Geradeausstellung erreicht wird.
Eine ähnliche
Anbauvorrichtung mit herzförmiger
Zentrierausnehmung zeigt die
EP
1 522 213 , wobei ein Dämpfer
zwischen Anbaubock und Tragrahmen die möglichen Schwenkbewegungen dämpfen soll.
Die
DE 36 01 354 A1 beschreibt
einen Kreiselzeter, dessen Tragrahmen ebenfalls um eine aufrechte
Achse schwenkbar an dem Anbaubock gelagert ist. Teleskoplenker sind
einerseits an dem Anbaubock bzw. den Unterlenkern der Dreipunktanlenkung
desselben angelenkt und andererseits mit dem Tragrahmen des Kreiselzetters
gelenkig verbunden. Um den Kreiselzetter in der ausgehobenen Stellung in
einer bestimmten Ausrichtung fixieren zu können, können die Teleskopzylinder durch
Schraubhebel verriegelt werden. Eine vom Prinzip her letztlich ähnliche
Vor richtung zeigt weiterhin die
DE 37 84 328 T2 , bei der die schwenkbare
Anlenkung eines Kreiselzetters an dem Anbaubock durch ein verriegelbares Quergestänge gesperrt
werden kann.
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Aus
der
DE 10 2004
025 478 A1 ist weiterhin ein Kreiselschwader bekannt, der
an dem über
eine Dreipunktanlenkung aushebbaren Anbaubock um eine aufrechte
Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Zwischen dem Anbaubock und
dem Tragrahmen sind zwei v-förmig
angestellte, von der aufrechten Schwenkachse radial beabstandete
Stützstreben vorgesehen,
die an einer am Tragrahmen angelenkten Schwenkplatte angreifen und
teleskopartig längenverstellbar
sind. Die Schwenkplatte am Tragrahmen muß hier jedoch in besonderer
Weise gelagert werden, um ein Verschwenken des Tragrahmens im Betrieb
zu gewährleisten.
Zudem ist die Lösung
speziell darauf abgestimmt, daß der
Tragrahmen zusätzlich
zu der Verschwenkbarkeit um die aufrechte Schwenkachse auch noch
um eine liegende Querachse gegenüber
dem Anbaubock verschwenkbar ist. Eine ähnliche Lösung beschreibt die
DE 40 19 077 A1 ,
bei der zwei seitliche Führungsstreben,
die zwischen dem Tragrahmen und dem Anbaubock vorgesehen sind, mit
Reibungsbremsen versehen sind, um ein unkontrolliertes Hin- und
Herschwingen des Tragrahmens und der daran befestigten Arbeitsgeräte zu vermeiden.
Auch bei der
DE 40
19 077 A1 ist der Tragrahmen um eine liegende Querachse schwenkbar
am Anbaubock angelenkt, was nicht in jedem Falle wünschenswert
ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Anbauvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des
Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise
weiterbildet. Insbesondere soll eine einfach aufgebaute Zentriervorrichtung
geschaffen werden, die keine besonderen steuerungstechnischen Mittel
am Schlepper voraussetzt und gegebenenfalls nachrüstbar ist,
nichtsdestotrotz die Landmaschine in der ausgehobenen Transporterstellung stabil
in der Zentrierstellung hält.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Anbauvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es
wird also für
die zwischen dem verschwenkbaren Tragrahmen und dem Anbaubock vorgesehene
Führungsstrebe
eine mechanische Betätigung
vorgesehen, die die genannte Führungsstrebe beim
Anheben des Anbaubocks und der daran befestigten Landmaschine in
eine zentrierende Stellung bewegt. Erfindungsgemäß ist zumindest einer der Anlenkpunkte
für die
Dreipunktanlenkung des Anbaubocks am Schlepper an dem Anbaubock
beweglich gelagert und mit zumindest einer Führungsstrebe durch eine Koppelvorrichtung
verbunden, die eine Bewegung des genannten Anlenkpunktes gegenüber dem
Anbaubock in eine Längen-
und/oder Positionsveränderung
der Führungsstrebe
umsetzt. Die Koppelvorrichtung bildet dabei vorteilhafterweise eine
Art mechanische Zwangssteuerung für die Führungsstrebe, die die Führungsstrebe
in Abhängigkeit
der Stellung des Anlenkpunktes an dem Anbaubock in verschiedene
Stellungen zwingt, in denen die Führungsstrebe ein Ausschwenken
des Tragrahmens zuläßt oder
unterbindet. Die Stellung des beweglichen Anlenkpunktes bestimmt
sich dabei vorteilhafterweise durch die Hubstellung des Anbaubocks.
Insbesondere wird der Anlenkpunkt durch das Ausheben des Geräts in eine
bestimmte Stellung gezwungen, aus der heraus der Anlenkpunkt freigegeben wird,
wenn die Landmaschine in der abgesenkten Arbeits- und Betriebsstellung
ist.
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In
Weiterbildung der Erfindung umfaßt die Koppelvorrichtung zur
Betätigung
der Führungsstrebe
einen Schwenkarm, der einerseits mit der Führungsstrebe gelenkig verbunden
und andererseits um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Vorteilhafterweise
ist dabei die geometrische Anordnung des Schwenkarms und der Führungsstrebe
und deren Anlenkpunkte derart ausgebildet, daß die von der Führungsstrebe
auf den Schwenkarm übertragenen
Druckkräfte
oder Zugkräfte
in der Zentrierstellung der Anordnung keinen oder nur einen kleinen Hebelarm
bezüglich
der Schwenkachse des Schwenkarms besitzen. Insbesondere kann vorgesehen
sein, daß eine
Gerade durch die beiden Anlenkpunkte der Führungsstrebe sich bei einer
Bewegung der Führungsstrebe
auf die Zentrierstellung zu der Schwenkachse des Schwenkarms annähert. Hierdurch
kann die Zentrierstellung mit geringen Haltekräften am Schwenkarm stabil gehalten
werden. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, daß der Schwenkarm
und die Führungsstrebe
in der Zentrierstellung der Anordnung zueinander im wesentlichen parallel
stehen. Dabei kann der Schwenkarm mit der Führungsstrebe nach Art eines
durchgedrückten Kniegelenks
eine insgesamt überstreckte
Anordnung bilden, bei der der Schwenkarm und die Führungsstrebe
einen Winkel von mehr als 155°,
vorzugsweise mehr als 165° zueinander
einnehmen. In kinematischer Umkehrung könnte auch vorgesehen sein,
daß in
der Zentrierstellung sich der Schwenkarm und die Führungsstrebe
näherungsweise überdecken,
also der Schwenkarm zu der Führungsstrebe
einen Winkel von weniger als 25°,
vorzugsweise weniger als 15° zwischen
sich einschließen.
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Insbesondere
kann in Weiterbildung der Erfindung der genannte Schwenkarm Teil
einer Wippe sein, die einerseits mit der genannten Führungsstrebe
verbunden ist und andererseits den beweglichen Anlenkpunkt für die Dreipunktanlenkung
des Schleppers trägt.
Die Wippe kann dabei in Weiterbildung der Erfindung um eine vorzugsweise
liegende Wippachse an dem Anbaubock schwenkbar gelagert sein. Dabei
drücken über die
Dreipunktanlenkung auf den beweglichen Anlenkpunkt eingeleitete
Lagerkräfte
die Wippe in ihre Zentrierstellung, wenn die Anbauvorrichtung mit
der daran befestigten Landmaschine angehoben wird, wodurch wiederum
die an der Wippe angelenkte Führungsstrebe
den Tragrahmen in seine Zentrierstellung zwingt.
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Grundsätzlich wäre es möglich, den
beweglichen Anlenkpunkt und die Führungsstrebe auf derselben
Seite der Schwenkachse anzuordnen. In Weiterbildung der Erfindung
jedoch ist die Wippe als Kniehebel ausgebildet, dessen einer Schenkel
mit der Führungsstrebe
verbunden ist und dessen anderer Schenkel den beweglichen Anlenkpunkt
für die Dreipunktanlenkung
trägt. Über einen
solchen Kniehebel kann eine kompakte Struktur erhalten werden. Obwohl
verschiedene Konfigurationen möglich
sind, kann in Weiterbildung der Erfindung der Kniehebel derart angeordnet
sein, daß in
der abgesenkten Betriebsstellung der den Anlenkpunkt tragende Schenkel
des Kniehebels eine liegende Ausrichtung besitzt, während der
mit der Führungsstrebe
gekoppelte Kniehebelschenkel aufrecht ausgerichtet ist. Wird der
Anbaubock zusammen mit dem Tragrahmen angehoben, schwenkt die Wippe,
so daß der
den Anlenkpunkt tragende Kniehebelschenkel nach oben steht, während der
mit der Führungsstrebe
gekoppelte Schenkel in eine flachere Stellung gedrückt wird. Dabei
erweist es sich als vorteilhaft, wenn der den Anlenkpunkt tragende
Kniehebelschenkel sich auf der Seite des Anbaubocks erstreckt, die
dem Tragrahmen abgewandt ist, während
der mit der Führungsstrebe
gekoppelte Kniehebelschenkel auf der Tragrahmenseite des Anbaubocks
liegt.
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Vorteilhafterweise
ist die Führungsstrebe
an der Wippe mehrachsig gelenkig gelagert, in Weiterbildung der
Erfindung kann beispielsweise eine kugelgelenkartige oder kardangelenkartige
Anlenkung der Führungsstrebe
an der Wippe vorgesehen sein. Hierdurch können einerseits die Schwenkbewegungen,
die durch ein Verschwenken der Wippe bzw. beim Zentrieren entstehen
und andererseits die Schwenkbewegungen, die im Betrieb aus dem Verschwenken
des Tragrahmens zum Anbaubock entstehen, ausgeglichen werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Koppeleinrichtung zwischen dem
beweglichen Anlenkpunkt für
die Dreipunktanlekung und der Führungsstrebe zur
Zentrierung des Tragrahmens übersetzend
oder untersetzend ausgebildet, um eine kleine Bewegung des Anlenkpunkts
in eine größere Bewegung
der Führungsstrebe
umzusetzen oder umgekehrt. Insbesondere kann in Weiterbildung der
Erfindung der Abstand des Anlenkpunktes der Führungsstrebe an der Wippe von
der Wippachse größer sein
als der Abstand des Anlenkpunktes der Dreipunktanlenkung an der
Wippe von der genannten Wippachse. Hierdurch reicht eine relativ
kleine Bewegung des Anlenkpunktes für die Dreipunktanlenkung aus,
um eine ausreichend große
Zentrierbewegung der Führungsstrebe zu
erzeugen bzw. umgekehrt in der nicht zentrierenden Stellung einen
ausreichend großen
Schwenkbereich für
den Tragrahmen zuzulassen. In Weiterbildung der Erfindung kann der
Abstand des Führungsstrebenanlenkpunkts
von der Wippachse mehr als doppelt so groß sein als der Abstand des
Anlenkpunktabstandes von der Wippachse. Grundsätzlich können die Geometrieverhältnisse
hier jedoch verschieden gewählt
und an die jeweilige Landmaschine und deren Schwenkbereich angepaßt werden.
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Bezüglich der
Ausrichtung der Wippachse sind verschiedene Varianten möglich. In
Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die Wippachse quer zur
Fahrtrichtung in liegender Ausrichtung.
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Grundsätzlich kann
der bewegliche Anlenkpunkt, der mit der zentrierenden Führungsstrebe
gekoppelt ist, ein Anlenkpunkt für
einen Oberlenker sein. Vorteilhafterweise jedoch ist der zumindest
eine bewegliche Anlenkpunkt ein Unterlenkeranlenkpunkt, an dem ein
Unterlenker der schlepperseitigen Dreipunktaufhängung angekuppelt werden kann. Dies
ist insbesondere von Vorteil, wenn in bevorzugter Ausführung der
Erfindung eine paar Führungsstreben
auf gegenüberliegenden
Seiten der Schwenkachse des Tragrahmens vorgesehen sind. Vorteilhafterweise
sind die Führungsstreben
dabei derart angeordnet und ausgebildet, daß sie beim Verschwenken des
Tragrahmens um die Schwenkachse gegenläufige Längen- und/oder Positionsänderungen erfahren. Hierdurch
wird es in einfacher Weise möglich,
den Tragrahmen von zwei ausgelenkten Seiten her in die Zentrierstellung
zu zentrieren.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die beiden Führungsstreben jeweils mit einer
Unterlenkerwippe gekoppelt, die jeweils einen Unterlenkeranlenkpunkt
für die
am Schlepper vorsehbare Dreipuktanlenkung tragen. Beim Anheben des
Anbaubocks bzw. der daran befestigten Landmaschine erfahren die
beiden Unterlenkerwippen jeweils eine Wippbewegung, die über die
beiden Führungsstreben
in eine Zentrierbewegung für
den Tragrahmen umgesetzt wird.
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Dabei
kann vorgesehen sein, daß die
beiden Unterlenkerwippen miteinander gekoppelt sind, so daß sie synchron
zueinander verschwenken, beispielsweise indem sie auf einer gemeinsamen
Wippachse sitzen. In Weiterbildung der Erfindung jedoch sind die
beiden Unterlenkerwippen voneinander entkoppelt, so daß sie unabhängig voneinander
um ihre jeweiligen Drehachsen schwenken können.
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Die
Zentriervorrichtung kann einerseits so ausgebildet sein, daß die Führungsstreben
beim Zentrieren des Tragrahmens auf Zug beansprucht werden und den
Tragrahmen in seine Zentrierstellung ziehen. In Weiterbildung der
Erfindung ist die Zentriervorrichtung derart ausgebildet, daß die Führungsstreben
auf Druck beansprucht werden und den Tragrahmen in seine Zentrierstellung
drücken.
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Vorteilhafterweise
sind die Führungsstreben nach
Art eines Teleskopstabes längenveränderbar ausgebildet,
wobei sie beim Anheben der Landmaschine auf eine minimale Länge verkürzt werden, wenn
sie den Tragrahmen in dessen Zentrierstellung drücken. Ist die Anordnung kinematisch
umgekehrt getroffen, so daß die
Führungsstreben
den Tragrahmen in die Zentrierstellung ziehen, werden die Führungsstreben
dabei auf eine maximale Länge
gelängt.
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Alternativ
oder zusätzlich
zur Ausbildung der Führungsstreben
als Teleskopstäbe
könnte
eine Längenveränderbarkeit
der Führungsstrebe
in Weiterbildung der Erfindung auch über eine Langlochführung eines
der Anlenkpunkte des jeweiligen Führungsstabes realisiert werden.
Bevorzugt ist jedoch die vorgenannte Teleskopausbildung, die es
in einfacher Weise ermöglicht,
der Führungsstrebe über die
Längenveränderbarkeit
hinaus weitere Funktionen zu geben.
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Insbesondere
kann zumindest eine Führungsstrebe
als Dämpfer
ausgebildet sein, wodurch ein unkontrolliertes Hin- und Herschwenken
des Tragrahmens verhindert und/oder ein Aufschwingen des Tragrahmens
unterbunden wird.
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Vorteilhafterweise
ist zumindest einer der längenveränderbaren
Führungsstreben
eine Federeinrichtung zur Vorspannung der jeweiligen Führungsstrebe
in eine vorbestimmte Länge
und/oder in eine vorbestimmte Position hin zugeordnet. Insbesondere
können
die Führungsstreben
als Federbeine ausgebildet sein, bei denen eine Feder koaxial oder parallel
zu der vorteilhafterweise teleskopartig ausgebildeten Führungsstrebe
angeordnet ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Draufsicht auf eine Anbauvorrichtung nach einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung, die in der gezeichneten Ausführung einen Kreiselzetter trägt,
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2:
eine Seitenansicht der Anbauvorrichtung aus 1 in einer
abgesenkten Betriebsstellung, in der der Tragrahmen in seiner zentrierten
Mittelstellung ist, die Zentriervorrichtung jedoch nicht aktiv ist,
so daß der
Tragrahmen ausgelenkt werden könnte,
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3:
eine Draufsicht auf die Anbauvorrichtung aus 2,
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4:
eine Draufsicht auf die Anbauvorrichtung aus den vorhergehenden
Figuren, die eine ausgelenkte Stellung des Tragrahmens zeigt,
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5:
eine Seitenansicht der Anbauvorrichtung mit ausgelenktem Tragrahmen
aus 4,
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6:
eine Seitenansicht der Anbauvorrichtung aus den vorhergehenden Figuren
beim Anheben, wobei die beweglichen Unterlenkeranlenkpunkte bereits
leicht nach oben bewegt sind, und
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7:
eine Seitenansicht aus den Anbauvorrichtungen aus den vorhergehenden
Figuren in der angehobenen Position, in der die beweglichen Unterlenkeranlenkpunkte
vollends nach oben geschwenkt und die Zentriervorrichtung in die
Zentrierstellung gedrückt
ist.
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Die
in den 1 bis 7 gezeigten Anbauvorrichtung 1 umfaßt einen
Anbaubock 2, der als Rahmenbogen in Form eines gestürzten U
ausgebildet sein kann und über
eine an sich herkömmliche,
in den Figuren nicht gezeigte Dreipunktanlenkung mit Oberlenker
und zwei Unterlenkern an einen Schlepper angebaut werden kann. An
dem Anbaubock 2 sind dabei an der Oberseite ein mittig
angeordneter Oberanlenkpunkt 3 sowie zwei seitlich rechts
und links unten angeordnete Unterlenkeranlenkpunkte 4 und 5 vorgesehen,
die mit den entsprechenden Enden der Ober- und Unterlenker gekuppelt
werden können.
Wie die 3 und 4 zeigen,
trägt der Anbaubock 2 einen
Tragrahmen 6, der um eine aufrechte, vorzugsweise vertikale
Schwenkachse 7 an dem Anbaubock 2 gelagert ist
und nach rechts und links verschwenkt werden kann. In der gezeichneten Ausführung ist
dabei an dem Tragrahmen 6 als Landmaschine 8 eine
Kreiselheuwerbungsmaschine befestigt, wobei es sich jedoch versteht,
daß die
Anbauvorrichtung 1 auch für andere Anbaugeräte verwendbar
ist. Der Tragrahmen 6 kann dabei Teil der Landmaschine 8 sein,
d.h. einstückig
und vorzugsweise starr mit dem die eigentlichen Arbeitsgeräte tragenden
Querrahmen verbunden sein.
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Wie
die 2 und 3 zeigen, sind zwischen dem
Tragrahmen 6 und dem Anbaubock 2 ein paar Führungsstreben 9 und 10 vorgesehen,
die auf gegenüberliegenden
Seiten der Schwenkachse 7 angeordnet und von dieser radial
beabstandet sind. In der gezeichneten Ausführung sind die Führungsstreben 9 und 10 dabei
leicht v-förmig
in einer sich etwa horizontal erstreckenden Ebene angestellt, wenn
der Tragrahmen 6 in seiner zentrierten Mittelstellung ist, die 3 zeigt.
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Die
Führungsstreben 9 und 10 sind
dabei mit ihrem einen Ende jeweils an dem Tragrahmen 6 angelenkt,
wobei vorteilhafterweise jeweils ein mehrachsig verschwenkbares
Gelenklager 11 vorgesehen ist, um Schwenkbewegungen sowohl
nach rechts und links als auch nach oben und unten zuzulassen. Mit
ihrem anderen Ende erstrecken sich die Führungsstreben 9 und 10 – grob gesprochen – zu dem außen liegenden
Schenkeln des Anbaubocks 2 hin und sind mit diesen Enden
mit den Unterlenkeranlenkpunkten 4 und 5 verbunden.
Die Verbindung ist dabei keine unmittelbare, sondern wird über eine Koppelvorrichtung 12 bewerkstelligt,
die vorteilhafterweise zwei Wippen 13 umfaßt, die
auf den beiden Seiten des Anbaubocks 2 vorgesehen und mit
den dortigen Unterlenkeranlenkpunkten 4 und 5 verbunden sind.
Wie 2 zeigt, sind die Wippen 13 dabei um
liegende, sich quer zur Fahrtrichtung erstreckende Wippachsen 14 an
dem Anbaubock 2 gelagert.
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Wie
die 2 bis 7 zeigen, sind die Wippen 13 jeweils
als Kniehebel ausgebildet, wobei der erste Schenkel 15 einen
Unterlenkeranlenkpunkt 4 oder 5 trägt, während der
zweite Schenkel 16 mit der jeweiligen Führungsstrebe 9 bzw. 10 verbunden ist.
Die beiden Schenkel 15 und 16 sind dabei nicht starr
miteinander verbunden, sondern besitzen zueinander eine begrenzte
Freigängigkeit.
Diese über einen
begrenzten Winkelbereich vorgesehene Freigängigkeit ermöglicht in
der abgesenkten Arbeits- und Betriebsstellung ein gewisses Spiel
des ersten Schenkels 15 und der entsprechenden Unterlenkeranlenkpunkte 4 und 5,
ohne gleich jedesmal den zweiten Schenkel 16 und damit
die Führungsstreben 9 oder 10 zu
betätigen.
Erst wenn beim Anheben der Anbauvorrichtung 1 die Unterlenkerpunkte 4 und 5 tatsächlich über ein
vorbestimmtes Maß hinaus
nach oben gezogen bzw. gedrückt
werden, nimmt der erste Schenkel 15 den zweiten Schenkel 16 der
Wippe 13 mit und betätigt
hierdurch die Zentriervorrichtung 17 in Gestalt der Koppelvorrichtung 12 und
der Führungsstreben 9 und 10.
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Die
Führungsstreben 9 und 10 sind
dabei ähnlich
wie am Tragrahmen 6 auch an den Wippen 13 mehrachsig
gelenkig gelagert. Entsprechend ausgebildete Gelenklager 18 können wie
die Gelenklager 9 am Tragrahmen 6 Kugelgelenke
oder Kardangelenke sein.
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Wie
am besten 4 zeigt, sind die beiden Führungsstreben 9 und 10 längenveränderbar
ausgebildet, wobei die gezeichnete Ausführung eine teleskopartige Ausbildung
der Führungsstreben 9 und 10 zeigt.
Dabei sind die Führungsstreben 9 und 10 jeweils
von einer Federeinrichtung 19 in Form einer Schraubenfeder
beaufschlagt, so daß die
Führungsstreben 9 und 10 insgesamt
Federbeine bilden, die von den Federeinrichtungen 19 in
ihre ausgefahrene Stellung maximaler Länge vorgespannt sind.
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Die
in den Zeichnungen dargestellte Ausführung ermöglicht folgende Funktions- und Betriebsweise:
In der abgesenkten Arbeits- und Betriebsstellung sind die Unterlenkeranlenkpunkte 4 und 5 soweit unbelastet
und abgesenkt, daß die
zweiten Schenkel 16 der Wippen 13 nach oben und
vorne in eine Nicht-Zentrierstellung schwenken können, in der die Führungsstreben 9 und 10 ein
Stück weit
ausgefahren und die Federeinrichtungen 19 ein Stück weit
entspannt sind. In der unausgelenkten Mittenstellung, wie sich 3 zeigt,
sind aber die beiden Führungsstreben 9 und 10 nicht
vollends ausgefahren, so daß eine
weitere Verlängerung
der Führungsstreben
und umgekehrt eine Verkürzung
der jeweils gegenüberliegenden
Führungsstrebe
möglich
ist, um ein Ausschwenken des Tragrahmens 6 zu ermöglichen,
wie dies 4 zeigt. Schwenkt der Tragrahmen 6 nach links,
verkürzt
sich die linke Führungsstrebe 9 während sich
die rechte Führungsstrebe 10 verlängert.
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In
der abgesenkten Betriebsstellung, die die 2 bis 5 zeigen,
besitzen die Unterlenkeranlenkpunkte 4 und 5 Spiel,
d.h. die ersten Schenkel 15 der Wippen 13 können sich
geringfügig
nach oben bewegen, ohne gleich die zweiten Schenkel 16 der Wippen 13 mitzunehmen.
Erst wenn die Anbauvorrichtung 1 angehoben wird und die
ersten Schenkel 15 der Wippen 13 in die in 6 gezeigte
Stellung angehoben sind und die Freigängigkeit der Wippe 13 ihr
Ende findet, werden beim weiteren Anheben die zweiten Schenkel 16 mitgenommen,
wie dies 7 zeigt. Hierdurch werden die
vorderen Anlenkpunkte der Führungsstreben 9 und 10 nach
hinten auf ihre Anlenkpunkte an dem Tragrahmen 6 hinbewegt,
wodurch der Tragrahmen 6 zwangsweise zentriert wird. Wie 7 zeigt,
bewegt sich dabei die von den beiden Anlenkpunkten der jeweiligen
Führungsstreben definierte
Wirkungslinie 20 der Führungsstreben 9 und 10 auf
die Wippachse 14 der Wippen 13 zu, d.h. die Druckkräfte in den
Führungsstreben 9 und 10 verlieren
zunehmend ihren Hebelarm bezüglich
der Wippachse 14, wenn die Führungsstreben 9 und 10 in ihre
Zentrierstellung gedrückt
werden. Hierdurch können
mit geringen Kräften
die Führungsstreben 9 und 10 stabil
in ihren Zentrierstellungen gehalten werden, so daß der Tragrahmen 6 insgesamt
mit geringen Kräften
stabil gehalten wird.
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Über am Anbaubock 2 vorgesehene
Anschläge 21 kann
dabei die maximale Schwenkstellung der Wippen 13 begrenzt
und damit die Zentrierstellung definiert werden. In der gezeichneten
Ausführung
fahren die zwei auf die Anschläge 21.