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Die Erfindung betrifft eine Aufbewahrungsvorrichtung für Kleinteile wie Werkzeuge, insbesondere Stichsägeblätter, mit einem im Wesentlichen zylindrischen Gehäuse, mit einer ein Kernteil umgebenden Mantelwand und rückwärtig der Mantelwand im Kernteil angeordneten Fächern zur Aufnahme der Kleinteile, wobei die Mantelwand eine Entnahmeöffnung aufweist, die durch Drehen der Mantelwand gegenüber dem Kernteil jeweils einem beliebigen Fach zugeordnet werden kann, um das dortige Kleinteil zu entnehmen.
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Eine derartige Aufbewahrungsvorrichtung für Bits ist aus der
DE 34 00 068 A1 vorbekannt. Diese Vorrichtung besitzt ein Kernteil, welches eine im Wesentlichen zylindrische Gestalt aufweist. Das Kernteil besitzt rings um das Zentrum angeordnete Fächer, in denen die Bits stecken. Der Bereich, in dem die Bits stecken, wird von einer klarsichtigen Haube überfangen. Diese Haube besitzt in ihrer Stirnseite eine exzentrische Öffnung, die durch Drehen der Haube gegenüber dem Kernteil in Fluchtlage zu einem beliebigen Fach gebracht werden kann. Aus diesem Fach kann dann der Bit entnommen werden bzw. wieder in das Fach eingesetzt werden.
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Aus der
DE 30 04 958 A1 ist eine ähnliche Vorrichtung vorbekannt. Hierbei können die Bits seitlich entnommen werden.
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Aus der
DE 20 2004 003 905 U1 ist ebenfalls eine Aufbewahrungsvorrichtung für Kleinteile, nämlich für Schraubendreherbits bekannt, bei dem ein Kernteil von einer haubenartigen Mantelwand überfangen ist. Die Umfangsfläche der Mantelwand zeigt eine Entnahmeöffnung, die durch Drehen der Haube über ein beliebiges Fach bringbar ist, so dass durch Verkippen der Vorrichtung das Kleinteil herausfallen kann.
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Die
DE 10 2004 036 228 A1 beschreibt einen Werkzeugkasten mit einem Grundkörper, der mehrere Halter aufweist. In den Haltern stecken eine Vielzahl von Bits bzw. eine Futter zur Aufnahme der Bits. Die Halter können von einer Verwahrstellung in eine Entnahmestellung aufgeschwenkt werden. Dies erfolgt durch Entspannen einer vorgespannten Feder. In der Verwahrstellung werden die Halter durch Rastmittel gehalten. Diese werden durch Druck auf einen Knopf freigegeben, so dass die Feder den jeweiligen Halter in die Entnahmestellung schwenken kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Aufbewahrungsvorrichtung gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung. Die Unteransprüche stellen bevorzugte Weiterbildungen dar.
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Zunächst und im Wesentlichen ist vorgesehen, dass das Kleinteil durch Betätigen einer Entnahmehilfseinrichtung zumindest bereichsweise aus der Entnahmeöffnung heraus verlagerbar ist. Die Entnahmehilfsvorrichtung bringt den Vorteil, dass zur Entnahme des Kleinteils nicht die Schwerkraft herangezogen werden muss. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Kleinteil, bei dem es sich bevorzugt um ein Sägeblatt handelt, durch Betätigen eines Schiebers aus der Entnahmeöffnung herausgeschwenkt. Der Schieber kann im Bereich der Stirnseite einer Haube angeordnet sein, wobei die Haube die Mantelwand ausbildet. Die Entnahmeöffnung kann der Umfangsmantelwand zugeordnet sein. Insofern kann durch Verschieben des Schiebers das Kleinteil in Radialrichtung verlagert werden. Bevorzugt wird das Kleinteil aus der Entnahmeöffnung in Radialrichtung herausgeschwenkt. Hierzu wird der Schieber radial einwärts verlagert. Die Haube kann gegenüber dem Kernteil drehverlagert werden. Hierdurch kann die Entnahmeöffnung jedem der vielen Fächer, die in gleichmäßiger Winkelverteilung um das Zentrum des Kernteils angeordnet sind, zugeordnet werden. Das Kernteil kann mit einem Drehangriffsteil verbunden sein. Hierbei kann es sich um ein Ringteil mit profilierter Oberfläche handeln. Dieses Ringteil ist drehfest mit dem Kern verbunden. Es lagert die Haube derart, dass die Haube gegenüber dem Drehangriffsteil verdreht werden kann. Eine den Schieber abstützende Druckfeder, die beim Verschieben des Schiebers gespannt wird und den Schieber in die Ausgangslage zurückdrückt, kann ebenfalls der Haubenstirnseite zugeordnet sein. Eine auch eigenständige Lösung der Aufgabe besteht darin, dass die Kleinteile von Schwenklagerelementen gehalten werden. Diese Schwenklagerelemente sind ortsfest aber schwenkbar dem Kernteil zugeordnet. Sie besitzen eine Aufnahme, bspw. einen Aufnahmeschuh, in den das Kleinteil, also insbesondere ein Stichsägeblatt, eingesteckt werden kann. Es wird dort reibschlüssig gehalten. Des Weiteren kann das Schwenklagerelement einen Schwenkfortsatz ausbilden. Dieser kann von einer Steuerflanke, die eine Steuerschräge sein kann, des Schiebers beaufschlagt werden, damit das Sägeblatt aus der Entnahmeöffnung herausgeschwenkt wird. Um sicherzustellen, dass das pendelnd gelagerte Sägeblatt nur durch Betätigen des Schiebers aus der Entnahmeöffnung herausgeschwenkt wird, besitzt der Schieber eine der Steuerflanke gegenüberliegende Stützwand. Indem der Schwenkfortsatz zwischen Stützwand und Steuerschräge liegt ist sichergestellt, dass das Schwenklagerelement nur beim Verschieben des Schiebers verschwenkt wird. Die Grundrisskontur der Haube ist die eines Kreiszylinders.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 in einer ersten perspektivischen Darstellung die Aufbewahrungsvorrichtung mit nichtbetätigtem Schieber,
- 2 eine Darstellung gemäß 1, jedoch mit betätigtem Schieber,
- 3 eine Darstellung gemäß 2 mit teilweise aufgebrochener Mantelwand,
- 4 eine Draufsicht auf die Haube mit teilweise weggebrochener Stirnseite,
- 5 einen Ausschnitt gemäß der Ausschnittslinie V - V in 4,
- 6 einen Schnitt gemäß der Linie VI - VI in 4 bei nichtbetätigtem Schieber,
- 7 eine Darstellung gemäß 6 mit radial einwärts verschobenem Schieber,
- 8 den Schieber zusammen mit einem Schwenklagerelement und zugeordnetem Sägeblatt und
- 9 einen Schnitt gemäß der Linie IX - IX in 5.
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Die in den Figuren dargestellte Aufbewahrungsvorrichtung dient der Aufbewahrung von insgesamt zehn Stichsägeblättern. Die Vorrichtung besteht aus einer aus einem Klarsichtkunststoff gefertigte Haube 1, die eine Stirnseite 2 und eine Zylindermantelwand 3 besitzt. Die Zylindermantelwand 3 besitzt einen Axialschlitz 4, der eine Entnahmeöffnung ausbildet. Im Bereich der Stirnseite 4 ist in der Haube 1 ein Schieber 11 gelagert. Hierzu besitzt die Lageröffnung für den Schieber 11 in Führungsnuten 27 des Schiebers 11 hineinragende Führungsrippen 28. Der Schieber ist gegen die Rückstellkraft einer ebenfalls fest mit der Haube 1 verbundenen Druckfeder 18 in Radialrichtung verlagerbar. Die Druckfeder 18 stützt sich mit ihrem einen Ende an einer Druckschulter 22 des Schiebers und mit ihrem anderen Ende an einer Widerlagerfläche 21 der Haube 1 ab. Der Schieber 11 besitzt einen Rasthaken 25, der in einer eine Rastschulter 26 ausbildenden Vertiefung einliegt. Der Rasthaken 25 fesselt den Schieber 11 an die Haube 1. Der Schieber besitzt darüber hinaus eine Steuerschräge 23 und eine von dieser Steuerschräge beabstandete Stützwand 24.
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Innerhalb der Haube 1 befindet sich ein ebenfalls aus Kunststoff gefertigtes hülsenartiges Kernteil 8. Dieses Kernteil erstreckt sich nahezu über die gesamte axiale Länge der Haube. Der Fuß 8' des Kernteiles 8 steckt in einer Rastaussparung eines Drehangriffsteils, welches ringförmig ausgebildet ist. Der Fuß 8' wird mittelst Haken 32 am Drehangriffsteil 6 drehfest und axialfest gefesselt. Das Drehangriffsteil 6 bildet darüber hinaus eine Drehlagernut 30 aus. In dieser Drehlagernut liegt der Endabschnitt 3' der Mantelwand 3 der Haube 1 ein. Es besteht eine axialfeste Verbindung zwischen Drehangriffsteil und Haube 1. Die Haube 1 ist aber drehbar in der Drehlagernut 30 gelagert. Ein Haltevorsprung 31, der in eine Ringnut eingreift, sorgt für die Axialfestigkeit.
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Das Kernteil 8 bildet insgesamt zehn in Achsrichtung verlaufende Aufnahmefächer 7 jeweils zur Aufnahme eines Sägeblattes 9. Durch Drehen der Haube 1 gegenüber dem Kernteil 8 bzw. dem mit einer profilierten Oberfläche versehenen Drehangriffsteil 6 kann die Entnahmeöffnung 4 vor jedes Fach gebracht werden.
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Der dem Drehangriffsteil 6 gegenüberliegende Endabschnitt des Kernteils 8 bildet einen wulstförmigen Lagerring 19 zur Lagerung von insgesamt zehn Schwenklagerelementen 10. Jedes der zehn Schwenklagerelemente 10 ist aus Kunststoff gefertigt und besitzt einen Hals, von dem fluchtend zueinander Lagerachsstummel 16 abragen. Die Lagerachsstummel 16 sind in Lagerausnehmungen 17 gelagert, die im Bereich jeweils einer Ausnehmung 15 angeordnet sind. Die Schwenklagerelemente 10 sind in diesen Ausnehmungen 15 des Lagerrings 16 schwenkbar gelagert. Zufolge eines Haltevorsprungs 29, der nur einen geringen Abstand von der Innenwandung der Mantelwand 3 besitzt, sind die Schwenklagerelemente 10 schwenkblockiert. Die Schwenklagerelemente 10 bilden darüber hinaus nach unten abragende und nach unten offene Einsteckschuhe 14 aus. In diesen Einsteckschuh 14 kann das Einspannende eines Sägeblattes 9 eingesteckt werden. Es wird dort reibschlüssig gehalten. In dem Ausführungsbeispiel werden die Sägeblätter mittelst der Schwenklagerelemente 10 in einer Pendellage gehalten. Es ist aber auch möglich, dass sich die Schwenklagerelemente 10 unten befinden.
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Jedes der Schwenklagerelemente 10 besitzt einen Schwenkfortsatz 13. Dieser Schwenkfortsatz ist in Bezug auf die Lagerachse 16 dem Einsteckschuh 14 gegenüberliegend angeordnet. Der Schwenkfortsatz 13 desjenigen Schwenklagerelementes 10, dem die Entnahmeöffnung 4 zugeordnet ist, liegt zwischen der Steuerschräge 23 des Schiebers 11 und der der Steuerschräge 23 gegenüberliegenden Stützwand 24. Die Stützwand 24 verhindert, dass sich das Schwenklagerelement 10 ohne Verschieben des Schiebers 11 verschwenken kann. Hierdurch ist sichergestellt, dass das Sägeblatt 9 nicht durch Trägheitskräfte oder Schwerkräfte aus dem Aufnahmefach 7 herausgeschwenkt werden kann. Dies ist nur möglich, indem der Schieber 11 von der in 6 dargestellten Normalstellung in die in 7 dargestellte Verschiebestellung gebracht wird. Einhergehend mit dem Verschieben des Schiebers 11 beaufschlagt die Steuerschräge 23 den Schwenkfortsatz 13 und verschwenkt dabei das Schwenklagerelement 10. Das Sägeblatt 9 schwenkt im Zuge dieser Bewegung aus dem Aufnahmefach 7 heraus. Die Rückstellung erfolgt durch die Kraft der Druckfeder 18.
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Die Stirnseite 2 der Haube 1 besitzt einen sich quer zur Verlagerungsrichtung des Schiebers 11 erstreckenden bogenförmigen Griffbügel 12. Bis auf die Sägeblätter sind alle Teile der Vorrichtung Kunststoffspritzgussteile. Alle Teile sind über Clipsverbindungen miteinander verbunden, so dass keine besonderen Verbindungsmittel erforderlich sind. Die Montage der Vorrichtung erfolgt durch einfache Steckzuordnung.
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Die mit der Bezugsziffer 33 bezeichneten Felder des Drehangriffsteils 6 dienen der Kennzeichnung des Inhaltes der Aufnahmefächer 7. Diese Felder 33 können bedruckt werden. Sie können aber auch mit Etiketten, die ein Piktogramm tragen, beklebt werden.
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Zur besseren Zuordnung der Drehstellung der Haube 1 dienen Rastfahnen 34. Die Rastfahne 34 ist dem Drehangriffsteil 6 zugeordnet und kann in eine Rastausnehmung des Fußteils 3' der Mantelwand 3 eingreifen. Die Rastausnehmungen sind so angeordnet, dass die Haube 1 in Drehstellungen verrasten kann, in denen das Schwenklagerelement 10 verschwenkt werden kann, also die Entnahmeöffnung 4 mit einem Aufnahmefach 7 fluchtet. Wesentlich ist, dass die Drehstellung der Haube 1 auch in Zwischenstellungen verrasten kann, in denen eine die Aufnahmefächer 7 voneinander trennende Trennwand im Bereich der Entnahmeöffnung 4 liegt.
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Die Restfahne 7 kann auch als Abbrechsteg weitergebildet sein, so dass eine Diebstahlsicherung gegeben ist. Der Abbrechsteg bricht nur nach Aufbringung eines erhöhten Drehmomentes ab.