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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Befestigung
eines Bauteils, insbesondere einer Lehne oder einer Sitzfläche eines Stuhls,
an einem Rohr.
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Stühle oder ähnliche
Möbel,
bei welchen Rückenlehnen,
Armlehnen, Sitze und andere Bauteile, beispielsweise aus Holz oder
Kunststoff, an einem, aus Rohren aufgebauten Gestell befestigt werden, sind
allgemein bekannt.
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Die
Bauteile werden dabei beispielsweise durch integrierte Kunststoffclipse
auf die Rohre gesteckt oder mittels Durchgangsschrauben und entsprechenden
Bohrungen mit den Rohren verbunden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren für
eine sichere und ästhetisch
ansprechende Befestigung eines Bauteils an einem Rohr zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Gegenstände
mit den Merkmalen der Ansprüche
1 und 8. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch Vorrichtung zur Befestigung eines Bauteils, insbesondere einer Lehne
oder einer Sitzfläche
eines Stuhls, an einem Rohr, umfassend mindestens zwei, mit einem
Bauteil fest verbindbare bolzenförmige
Elemente, die im Wesentlichen in radialer Richtung durch Aussparungen hindurch
in das Rohr einsteckbar sind, und mindestens zwei in das Rohr einführbare Klauen,
die die bolzenförmigen
Elemente ergreifen und zum Hineinziehen der bolzenförmigen Elemente
in das Rohr mittels einer im wesentlichen axial in das Rohr anzuordnenden
Schraube relativ zu einander bewegbar sind.
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Vorteilhafterweise
ist das Rohr hierfür
mit zwei Durchgangslöchern
für die
bolzenförmigen
Elemente ausgebildet. Die bolzenförmigen Elemente sind vorzugsweise
von der dem Rohr zugewandten Seite des Bauteils in dieses eingebracht
und ragen nicht bis auf die gegenüberliegende Seite hindurch. Die
Klauen und durch die Klauen gehaltenen Enden der bolzenförmigen Elemente
liegen im Inneren des Rohrs. Nach einer Befestigung des Bauteils
an dem Rohr liegen somit alle Befestigungselemente vollständig im
Inneren des Bauteils und des Rohrs, d.h. sie sind für einen
Nutzer nicht sichtbar. Dies ermöglicht
eine besonders ästhetisch
ansprechende Befestigung der Bauteile an den Rohren. Die Klauen
ziehen die Bolzen in das Rohr hinein, so dass das Bauteil mit dem
Rohr verspannt wird. Die Bewegung der Klauen erfolgt durch eine
in das Rohr einführbare Schraube.
Durch die Schraube sind die Klauen auch in ihrer Lage fixierbar.
Durch die Fixierung der die bolzenförmigen Elemente ergreifenden
Klauen werden das Bauteil und das Rohr miteinander verspannt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung weisen die bolzenförmigen
Elemente jeweils an einem dem Rohr zugewandten Ende einen Kopf auf
und die Klauen weisen jeweils mindestens zwei Schenkel auf, wobei
die bolzenförmigen
Elemente durch die Klauen derart ergreifbar sind, dass die Schenkel
an den jeweiligen Unterseiten der Köpfe anliegen. Dadurch wird
eine einfache Verspannung des Bauteils mit dem Rohr in Richtung
der bolzenförmigen
Elemente erreicht. In einer anderen Ausführungsform können die
bolzenförmigen
Elemente mit Aussparungen ausgebildet sein, wobei die Klauen in
die Aussparungen zum Heranziehen der Bolzen greifen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
sind die Klauen derart an den ergriffenen Bolzen angeordnet, dass
die Schenkel einander zugewandt sind. Die bolzenförmigen Elemente
sind dabei durch die Schenkel jeweils von außen, d.h. von einer dem Bereich
zwischen den bolzenförmigen
Elementen abgewandten Seite, ergreifbar.
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In
einer weiteren Ausführungsform
liegt eine erste Klaue an einem Kopf der Schraube an und ist mit
einem Durchgangsloch ausgebildet, während die zweite Klaue mittels
eines Gewindes auf der Schraube angeordnet ist. Dabei wird die Bewegung
der Schraube in axialer Richtung des Rohres durch den Anschlag des
Kopfes an der Klaue begrenzt. Die zweite, über ein komplementäres Gewinde
mit Schraube verbundene Klaue, wird durch das Greifen des bolzenförmigen Elements
gegen eine Bewegung in Drehrichtung der Schraube gesichert. Bei
einer Drehung der Schraube wird die Klaue axial in Richtung des
Schraubenkopfs oder, je nach Drehrichtung, von diesem weg bewegt.
Die die bolzenförmigen
Elemente ergreifenden Klauen sind daher einfach durch Drehen der
Schraube relativ zueinander bewegbar.
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In
einer weiteren Ausführungsform
weisen die freien Enden der Schenkel Fasen auf und/oder sind die
Köpfe der
bolzenförmigen
Elemente ko nusförmig
ausgeformt. Durch die Fasen und/oder den Konus sind die Schenkel
bei einem Eingreifen unter die Köpfe
der bolzenförmigen
Elemente besser geführt
und ein Heranziehen der bolzenförmigen
Elemente wird verbessert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist in die bolzenförmigen
Elemente zumindest teilweise ein Gewinde eingearbeitet. Die bolzenförmigen Elemente
sind dabei einfach durch Einschrauben mit dem Bauteil verbindbar.
Eine derartige Verwendung ist insbesondere bei Bauteilen aus Holz
oder Kunststoff von Vorteil. Als bolzenförmige Elemente können dabei
herkömmliche
Schrauben, insbesondere Senkkopfschrauben, vorzugsweise Holzschrauben,
verwendet werden. Für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
sind daher zumindest teilweise kostengünstige Normteile verwendbar.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
mindestens eine Klaue mindestens zwei Anlagepunkte für eine Innenwand
des Rohrs auf. Durch die Anlagepunkte ist die Befestigung weiter
stabilisiert. Die Anlagepunkte sind vorzugsweise in Axialrichtung
des Rohres beidseitig des bolzenförmigen Elements angeordnet.
Die Anlagepunkte können
jeweils Teil einer linienförmigen
Anlage sein.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst
durch ein Verfahren zur Befestigung eines Bauteils, insbesondere einer
Lehne oder einer Sitzfläche
eines Stuhls, an einem Rohr umfassend die Schritte:
- a) Stecken eines Rohrs auf freie Enden von mindestens zwei mit
einem Bauteil verbundenen, bolzenförmigen Elementen, so dass die
freien Enden im Wesentlichen in radialer Richtung in das Rohr hineinragen;
- b) Einführen
von mindestens zwei Klauen in das Rohr, so dass die Klauen die bolzenförmigen Elemente
ergreifen, und
- c) Hineinziehen der bolzenförmigen
Elemente in das Rohr mittels einer im Wesentlichen axial in dem
Rohr angeordneten Schraube, wobei die Klauen durch die Schraube
relativ zueinander bewegbar sind.
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Durch
ein derartiges Verfahren ist beispielsweise ein Stuhl herstellbar,
wobei Lehnen und/oder Sitzflächen
an einem Rohrgestell befestigt werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
werden in das Rohr Durchgangslöchern
für die
bolzenförmigen Elemente
eingearbeitet. Ein Einbringen der Durchgangslöcher kann dabei direkt durch
Eintreiben der bolzenförmigen
Elemente erfolgen. Vorzugsweise sind die Durchgangslöcher jedoch
im Vorfeld so ausgebildet, dass das Rohr unter Spiel auf die bolzenförmigen Elemente
aufsetzbar ist. Die Durchgangslöcher
sind vorzugsweise in ihrer Größe begrenzt,
um eine Sichtbarkeit der Durchgangslöcher nach einer Befestigung
gering zu halten.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
weisen die bolzenförmigen
Elemente jeweils an einem dem Rohr zugewandten Ende einen Kopf auf
und die Klauen jeweils mindestens zwei Schenkel, wobei bei einem
Einführen
der Klauen in Schritt b des Verfahrens die Schenkel jeweils paarweise
unter einen Kopf greifen und ein Hineinziehen in Schritt c durch
Verdrehen der Schraube erfolgt. Liegt ein bolzenförmiges Element
im Scheitel der zugehörigen
Klaue an, so ist eine weitere axiale Bewegung dieser Klaue verhindert
und die Klauen werden bei einer weiteren Verdrehung der Schraube
zueinander verspannt und dadurch in ihrer Lage fixiert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
sind die bolzenförmigen
Elemente mit einem Gewinde, insbesondere als Schraube, ausgebildet
und werden in das Bauteil eingeschraubt. Dadurch ist eine einfache
und sichere Befestigung der bolzenförmigen Elemente an dem Bauteil
mög lich.
Ein Einschrauben erfolgt dabei derart, dass ein Schraubenkopf von
einer dem Rohr zugewandten Seite beabstandet ist. Um eine gleichbleibende
Einschraubtiefe der Schrauben zu erreichen, können die bolzenförmigen Elemente
in vorteilhafter Weise mittels einer Lehre eingeschraubt werden.
Als Schrauben können
dabei herkömmliche Holzschrauben
verwendet werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung, das in den Zeichnungen dargestellt ist. Für gleiche
Bauteile werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet.
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Die
Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines an einem Rohr befestigten Bauteils;
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2 eine
schematische Schnittansicht der Baugruppe gemäß 1; und
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3 eine
teilweise freigeschnittene Draufsicht auf die Baugruppe gemäß 1.
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1 zeigt
schematisch ein Bauteil 1, das an einem Rohr 2 durch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
befestigt ist. Das Bauteil 1 ist beispielsweise eine Lehne
oder eine Sitzfläche
aus Holz oder aus Kunststoff. Das Rohr 2 ist beispielsweise
Teil eines Gestells für
einen Stuhl oder ein ähnliches
Möbelstück. Die
erfindungsgemäße Befestigung
des Bauteils 1 an dem Rohr 2 liegt bei der dargestellten
Ausführungsform
vollständig
innerhalb der Bauteile und ist daher wie in 1 dargestellt
nicht sichtbar. Das Rohr 2 ist beispielsweise aus Metall
geformt. In ein Ende des Rohrs 2 ist in der dargestellten
Ausführungsform
eine einrastbare Ab schlusskappe 3 eingesetzt. Durch Abnahme
der Abschlusskappe 3 ist das Innere des Rohrs 2 und
damit auch die in dem Rohr 2 angeordneten Bauteile zugänglich.
In einer anderen Ausführungsform
das Rohr 2 am Ende verschweißt oder auf andere Weise dauerhaft
verschlossen.
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2 zeigt
schematisch einen Schnitt durch die Baugruppe gemäß 1. 3 zeigt
eine teilweise freigeschnittene Draufsicht auf die Baugruppe. Wie
in 2 ersichtlich, sind in das Bauteil 1 Schrauben 4 mit
je einem Senkkopf 40 eingeschraubt. Die Schrauben 4 sind
in der dargestellten Ausführungsform
als Holzschrauben ausgebildet. Die Schrauben 4 sind in
das Bauteil 1 dabei derart eingeschraubt, dass die Köpfe 40 von
einem Rand 10 des Bauteils 1 beabstandet sind.
Der Abstand ist dabei aufgrund einer Anzahl an Umdrehungen beim
Einschrauben und/oder mittels einer Lehre festgelegt. In das Rohr 2 sind
Durchgangslöcher 20 eingearbeitet
und das Rohr 2 ist auf die Schrauben 4 steckbar,
so dass das Bauteil 1 tangential an dem Rohr 2 anliegt,
die Schrauben 4 in Längsrichtung
des Rohrs 2 voneinander beabstandet sind und die freien
Enden der Schrauben 4 mit dem Köpfen 40 in das Rohr 2 in
radialer Richtung hineinragen. Anstelle von Schrauben 4 sind
andere bolzenförmige
Elemente verwendbar, welche beispielsweise durch Kleben und/oder
durch Formschluss mit dem Bauteil 1 fest verbindbar sind.
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In
die Schrauben 4 greifen jeweils Schenkel 50 von
Klauen 5, 5' ein.
Durch die fest mit dem Bauteil 1 verbundenen und durch
Klauen 5, 5' in
das Rohr 2 hineingezogenen Schrauben 4 werden
das Bauteil 1 und das Rohr 2 miteinander verspannt.
Das Bauteil 1 liegt dabei tangential entlang einer Berührungslinie an
Rohr 2 an. Die Klauen 5, 5' sind in der dargestellten Ausführungsform
winkelförmig
ausgebildet und über
rechtwinklig zu den Schenkeln 50 stehende Abschnitte 51 auf
einer Schraube 6 angeordnet. In der dargestellten Ausführungsform
ist die Klaue 5 mit einer Durchgangsbohrung 52 versehen
und die Klaue 5' mit
einem Gewinde 53. Die Schraube 6 ist derart angeordnet,
dass ihr Kopf 60 an dem Abschnitt 51 der Klaue 5 anliegt.
Die Schraube 6 ist so durch die Klaue 5 axial
festgelegt. In der dargestellten Ausführungsform ist die Schraube 6 mit
einem Sechskantkopf ausgebildet. Ebenso kann die Schraube 6 mit
einem Schlitz oder einem Innensechskant ausgebildet sein. Die Ränder 56 der
Klauen 5 liegen an der Innenwand des Rohrs 2 an,
so dass die Befestigung stabilisiert ist. Bei einem Rundrohr ist
eine linienförmige
Anlage gegeben, bei einem Vierkantrohr oder Mehrkantrohr eine flächige Anlage.
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Durch
Drehung der Schraube 6 entgegen der durch einen Pfeil dargestellten
Richtung wird in der dargestellten Ausführungsform die Befestigung
gelöst.
Die Klauen 5, 5' sind
aufgrund des Eingriffs in die bolzenförmigen Elemente gegen eine
Drehung mit der Schraube gesichert. Die mit dem Gewinde 53 versehene
Klaue 5' wird
daher aufgrund der Drehung relativ zu der Schraube 6 von
dem Schraubenkopf 60 weg bewegt. Die axiale Verschiebung
erfolgt dabei so lange, bis die Schenkel 50 der Klaue 5' nicht länger das
zugehörige
bolzenförmige
Element 4 umgreifen. Sobald der Eingriff gelöst ist,
ist die Schraube 6 mit den darauf angeordneten Klauen 5, 5' aus dem Rohr 2 entfernbar.
Das Bauteil 1 und das Rohr 2 sind dann voneinander
trennbar.
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Zum
Herstellen der Befestigung werden die Schraube 6 und die
daran vormontierten Klauen 5, 5' in das Rohr 2 eingeführt. In
der dargestellten Ausführungsform
erfolgt ein Einführen
von oben. Die Schenkel 50 der dem Schraubenkopf 60 zugewandten Klaue 5 werden
in die zugehörige,
obere Schraube 4 eingehakt. An den Schenkeln 50 sind
Fasen 55 ausgeformt um ein Einhaken zu vereinfachen. Die
zweite Klaue 5' wird
anschließend
in die zugehörige
untere Schraube 4 eingehängt. Die Schenkel der Klaue 5' weisen ebenfalls
Fasen 55 auf. Durch Einhaken der Schenkel 50 in
die Enden der Schrauben 4 wird eine Verdrehsicherung der
Klauen 5, 5' erreicht.
Bei Drehung der Schraube 6 in der dargestellten Pfeilrichtung
wird die mit dem Gewinde 53 versehene Klaue 5' in der dargestellten
Ausführungsform
axial in Richtung des Schraubenkopfes 60 verschoben. Die
Verschiebung erfolgt solange bis ein Scheitel 54 der Klaue 5' wie in den
Figuren dargestellt an der Schraube 4 anliegt. Dabei werden
aufgrund der Konusform der Senkköpfe 40 die
Schrauben 4 in das Innere des Rohrs 2 gezogen.
Bei einer weiteren Drehung der Schraube 6 werden die Klauen 5, 5' in ihren Lagen durch
Belastung fixiert.
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Die
erfindungsgemäße Befestigung
ist ausreichend stabil, dass sie auch für Schulmöbel, welche besonders hohen
Belastungen ausgesetzt sind, geeignet ist.