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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeitsmischungen,
insbesondere von Mixgetränken
oder auch Salatdressings. Mixgetränke, insbesondere Cocktails,
werden im gastronomischen wie auch im privaten Bereich üblicherweise dadurch
zubereitet, dass in ein spezielles Mischgefäß, in der Regel ein sogenannter
Cocktailshaker, die einzelnen Zutaten mittels eines Bechers bekannten Volumens,
eines sogenannten Barmaßes,
eingebracht und anschließend,
in der Regel durch Rühren oder
Schütteln,
miteinander vermengt werden. Darüber
hinaus sind Mischgefäße bekannt
geworden, die es gestatten, mittels einer auf einer sogenannten
Rezeptskala aufgedruckten Rezeptur die notwendigen Zutaten direkt
zuzuführen
und zu vermengen, ohne dass der Einsatz eines Barmaßes notwendig
ist. Derartige Mischgefäße werden
beispielsweise auch zur Zubereitung verschiedener Salatdressings
verwendet.
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Nachteilig
an dem genannten Stand der Technik ist es jedoch, dass aufgrund
des geringen auf den Mischgefäßen zur
Verfügung
stehenden Platzes auf diesen nur eine begrenzte Anzahl von Rezepten
Platz findet. Darüber
hinaus ist die Gesamtmenge der zu mischenden Flüssigkeitsmischung durch die
Gesamtlänge
der Rezeptskala statisch festgelegt; geringere oder größere Mengen
lassen sich nicht oder nur sehr ungenau dosieren.
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In
der Vergangenheit wurden verschiedene Ansätze zur Lösung der beschriebenen Problematik unternommen.
So wird beispielsweise im britischen Patent
GB 441 515 A ein Cocktailshaker
vorgestellt, der über
eine Halterung verfügt,
an welcher wechselbar verschiedene Rezeptskalen angebracht werden können. Eine ähnliche
Lösung
wird ebenfalls im britischen Patent
GB 234 612 A vorgestellt. Daneben findet sich
ein verwandtes Konzept, das ebenfalls mit einer lösbar befestigbaren
Skala arbeitet, in der US-Patentanmeldung US 1 744 328 A. An den
vorgestellten Lösungen
ist jedoch gemeinsam, dass der Behälter nach wie vor im Hinblick
auf die Gesamtmenge des zu mischenden Getränkes auf die Gesamtlänge der
Skala festgelegt ist. Damit handelt es sich bei den im Stand der
Technik vorgestellten Lösungen
nach wie vor um vergleichsweise wenig flexible Möglichkeiten zur Zubereitung
von Mixgetränken
oder anderen Flüssigkeitsmischungen.
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Es
ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben,
die das flexible, exakte Dosieren der Zutaten für eine Vielzahl unterschiedlicher
Flüssigkeitsmischungen,
insbesondere für
Mixgetränke,
mit geringem Aufwand ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird alternativ durch die Vorrichtungen mit den in Anspruch
1 bzw. 10 angegebenen Merkmalen gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte
Ausführungsformen
und Varianten der Erfindung.
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Eine
erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeigt eine Rezeptskala mit einem darauf aufgebrachten Rezept, wobei
einzelne Skalenteile der Menge des für das jeweilige Rezept zu verwendenden
Bestandteils der Flüssigkeitsmischung
entsprechen. Dabei ist die Rezeptskala in der Weise ausgebildet,
dass die den einzelnen Bestandteilen entsprechenden Skalenteile
temporär
einer Füllhöhe in einem
Mischgefäß zugeordnet
werden können.
Mit anderen Worten ist die Rezeptskala nicht wie im Stand der Technik
direkt auf das Mischgefäß aufgebracht,
sondern es besteht die Möglichkeit,
die Rezeptskala zusammen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gefäße einzusetzen.
Durch die Variation des Durchmessers der möglichst hinsichtlich ihrer Querschnittsfläche konstanten
verwendeten verschiedenen Mischgefäße erhöht sich auf diese Weise zwanglos
die Anzahl der jeweils zubereitbaren Gesamtmengen der Flüssigkeitsmischung. Über eine weitere
Skala bspw. auf der Rückseite
der Rezeptskala kann aus dem Durchmesser des verwendeten Gefäßes über die
Formel Querschnittsfläche
* h auf einfache Weise für
auf die Gesamtmenge der Flüssigkeitsmischung
in Abhängigkeit
der Querschnittsfläche
des Mischgefäßes geschlossen
werden; h ist dabei die Gesamtlänge
der Rezeptskala.
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Durch
eine Neigung der Rezeptskala gegen die Vertikale kann eine nahezu
beliebige Gesamtmenge der zuzubereitenden Flüssigkeitsmenge eingestellt
werden. Dabei macht sich die Erfindung die Tatsache zunutze, dass
bei der horizontalen Abbildung der Punkte auf der Rezeptskala auf
die Wandung des Mischgefäßes die
Verhältnisse
der Abstände
der auf dem Mischgefäß abgebildeten
Punkte nach dem Strahlensatz dem Verhältnis der einzelnen Skalenteile
auf der Rezeptskala entsprechen und damit das Verhältnis der
einzelnen Bestandteile der Flüssigkeitsmischung
zueinander unabhängig
von der zubereiteten Gesamtmenge konstant bleibt.
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In
einer besonders einfachen Variante der Erfindung ist die Rezeptskala
auf ein flexibles Element aufgebracht, das an seiner Rückseite
Haftelemente zur Anbringung beispielsweise an der Außenseite
des Mischgefäßes zeigt.
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Alternativ
ist es auch denkbar, die Rezeptskala als elastisches Element auszubilden
und die gewünschte
Gesamtmenge des Getränks
durch Auseinanderziehen der Rezeptskala vorzuwählen; hierzu muss die Elastizitätskonstante
der Rezeptskala möglichst über ihre
gesamte Länge
näherungsweise
konstant sein.
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Eine
weitere vorteilhafte Variante der Erfindung besteht darin, dass
die Rezeptskala auf einer separaten Halteeinrichtung in einem Winkel
gegen die Vertikale neigbar angeordnet ist und mittels einer Zeigeeinrichtung
Punkte auf der Rezeptskala einer Füllhöhe in dem Mischgefäß zugeordnet
werden können.
Diese Maßnahme
hat ebenfalls die Wirkung, dass unter Verwendung eines beliebigen
Mischgefäßes mit
möglichst
konstanter Querschnittsfläche
die Zubereitung stufenlos einstellbarer Mengen von Mixgetränken möglich wird.
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Bei
der Zeigeeinrichtung kann es sich insbesondere um einen stabförmigen Zeiger
oder auch um einen Lichtzeiger in der Art eines Laserpointers handeln.
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Dabei
kann die Zeigeeinrichtung insbesondere horizontal verlaufen; auch
andere Winkel der Zeigeeinrichtung gegen die Horizontale sind denkbar.
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In
einer weiteren einfachen Ausführungsform der
Erfindung kann auf das horizontale Zeigeelement verzichtet werden.
In diesem Fall genügt
es, lediglich die Rezeptskala in die Nähe des Mischgefäßes zu bringen
und die entsprechenden Werte direkt auf der Rezeptskala abzulesen.
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Es
hat sich dabei besonders bewährt,
die Rezeptskala als austauschbares Element zu realisieren und damit
die Erweiterbarkeit der Vorrichtung hinsichtlich neuer Rezepte sicherzustellen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein Führungselement
vorhanden, an dem das obere Ende der Rezeptskala in der Vertikalen justiert
werden kann, und ein Standelement vorhanden, mit dem das untere
Ende der Rezeptskala in der Vertikalen justiert werden kann. Damit
wird durch die Einstellung des oberen Endes die gewünschte Füllhöhe gewählt und
durch die Einstellung des unteren Endes der Skala der Tatsache Rechnung
getragen, dass die Dicke des Bodens von Mischgefäß zu Mischgefäß variiert.
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Eine
weitere Variante der Erfindung besteht darin, die Rezeptskala auf
elektronischem Weg beispielsweise unter Verwendung einer LCD- oder
einer LED, insbesondere einer OLED-Anzeigeeinheit in Verbindung mit einer
elektronischen Einheit zur Speicherung diverser Rezepte zu realisieren.
Dabei kann mittels an der elektronischen Einheit angeordneten Bedienelementen
die gewünschte
Gesamtmenge bzw. die gewünschte
Füllhöhe sowie
das gewünschte
Rezept ausgewählt
werden. Diese Ausführungsform
der Erfindung gestattet es darüber
hinaus, auch für
Mischgefäße mit nicht
konstanter Querschnittsfläche
wie beispielsweise kegelstumpfförmige
Gläser die
Rezeptskala des entsprechenden Getränkes korrekt anzuzeigen; hierzu
muss lediglich in einem ersten Schritt die Geometrie des Mischgefäßes eingegeben
werden, dazu können
die Bedienelemente in Verbindung mit einer gegebenenfalls auf der
Gesamtvorrichtung aus Rezeptskala und elektronischer Einheit angebrachten
metrischen Skala oder auch eine direkte Erfassung über einstellbare
Messmarken auf der Anzeigeeinheit verwendet werden. Alternativ kann
das Mischgefäß auch durch
eine eingebaute Kamera erfasst werden; die geometrischen Eigenschaften
des Mischgefäßes können nachfolgend durch
ein Mustererkennungsverfahren ermittelt werden. Unter Verwendung
der so ermittelten Parameter wird die Rezeptskala für das gewünschte Rezept
an die jeweiligen geometrischen Gegebenheiten des Mischgefäßes angepasst
errechnet und dargestellt. Umgekehrt lassen sich durch diese Variante
der Erfindung auch neu kreierte Rezepte speichern, indem mittels
der Gesamtvorrichtung die jeweiligen Füllstände in dem Mischbehälter erfasst
und zusammen mit der entsprechenden Zutat gespeichert werden. Hierzu
können
die auf der Anzeigeeinheit darstellbaren einstellbaren Messmarken
vorteilhaft verwendet werden. Ein Austausch der Rezepte in beide
Richtungen lässt
sich auf einfache Weise über
Schnittstellen zu einem Computer wie bspw. USB-Schnittstellen oder auch drahtlos bspw. über WLAN,
Bluetooth oder IRDA vornehmen.
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Auch
eine optische Projektion der Rezeptskala auf die Wandung des Mischgefäßes ist
in diesem Zusammenhang denkbar; hierbei ist es besonders vorteilhaft,
dass auf diese Weise die Gefahr minimiert wird, dass empfindliche
elektronische Bauteile mit den verwendeten Flüssigkeiten in Verbindung kommen.
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Darüber hinaus
ist es denkbar, die elektronische Rezeptskala gegen die Vertikale
neigbar zu gestalten und in analoger Weise wie oben beschrieben eine
Zuordnung der einzelnen Skalenteile mittels einer Zeigeeinrichtung
vorzunehmen.
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Als
weitere Alternative kann die Anzeigeeinheit wasserdicht ausgebildet
sein; damit wird es möglich,
diese auch im Inneren von Mischgefäßen einzusetzen; insbesondere
kann auf diese Weise das gewünschte
Getränk
direkt in einem Mischgefäß wie bspw.
einem Mixbecher zubereitet werden. Derartige Mixbecher, auch Cocktailshaker
genannt, sind in Ausführungen
aus Edelstahl oder Silber weit verbreitet. Üblicherweise zeigen sie eine
nicht zylindrische Form; dies lässt
sich jedoch dadurch korrigieren, dass die Form des Mixbechers einmalig
erfasst und als elektronischer Datensatz der elektronischen Einheit
zugeführt
wird; ein Adaptionsalgorithmus passt nachfolgend die Skalenteilung
der Rezeptskala für das
jeweilige Rezept den geometrischen Gegebenheiten des Mixbechers
an.
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In
den 1 und 2 ist eine exemplarische Ausführungsform
der Erfindung schematisch dargestellt beschrieben.
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1 zeigt
eine auf einem Trägerelement 1 angeordnete
erfindungsgemäße Rezeptskala 2 mit Skalenteilen 2a–2d.
Der von der Rezeptskala nicht beanspruchte obere Bereich 10 des
Trägerelementes 1 dient
im vorliegenden Beispiel zur Aufnahme von Garniervorschlägen. Dabei
ist das Trägerelement 1 vorzugsweise
aus einen lebensmittelechten, gut zu reinigenden Material wie z.
B. PET hergestellt. 1a zeigt die das Trägerelement 1 in
einer Seitenansicht. Der auf der rückwärtigen Seite angeordnete Befestigungsclip 3 dient
zur Fixierung bspw. an der Wandung eines Mischgefäßes oder
auch in der in 2 dargestellten Vorrichtung.
Dabei ist der Befestigungsclip 3 einstückig mit der dem Trägerelement 1 ausgeführt, was
sowohl die Herstellung als auch die Reinigung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wesentlich erleichtert.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
der Erfindung, durch die die Mischung frei einstellbarer Mengen
von Flüssigkeitsmischungen,
insbesondere von Mixgetränken
ermöglicht
wird. Die Rezeptskala 2 ist dabei in einem von der Vertikalen
verschiedenen Winkel angeordnet. Ihr unteres Ende ist dabei über das
Standelement 7 so eingestellt, dass es sich auf gleicher
Höhe mit
dem Boden des Mischgefäßes 9 befindet,
was durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Das obere Ende
der Rezeptskala 2 ist über
das Führungselement 8 mit
der vertikalen Führungsstange 4 verbunden.
Die Position des Führungselementes 8 entspricht
dabei im Wesentlichen dem angestrebten Endfüllstand des gewünschten
Mixgetränkes
im Mischgefäß 9.
Das als stabförmiger
Zeiger ausgebildete horizontale Zeigeelement 6 kann entlang
der Führungsstange 4 vertikal
verschoben und fixiert werden.
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Zunächst kann
das Zeigeelement 6 dazu verwendet werden, das untere Ende
der Rezeptskala 1 mit der Höhe des Bodens des Mischgefäßes 9 unter Verwendung
des vertikal verstellbaren Standelementes 7 auf die gleiche
Höhe zu
bringen. Nachfolgend wird mittels des Zeigeelementes 6 auf
der Rezeptskala das Ende des ersten Skalenteiles eingestellt und
die diesem Skalenteil korrespondierende Zutat bis zur Höhe des Zeigelementes 6 in
das Mischgefäß 9 eingefüllt. Dieser
Vorgang wird nachfolgend für
die weiteren Skalenteile wiederholt, bis das obere Ende der Rezeptskala
erreicht ist.