-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Entfernung von
faserigen Schmutzpartikeln, wie Haare/Tierhaare oder andere faserige Schmutzpartikel
aus oberflächennahen
Bereichen von textilen Materialien, Teppichen, Teppichböden, Polstern,
Polstermöbeln
und ähnlichen
Untergründen.
-
Das
Problem, dass sich derartige faserigen Schmutzpartikel an textilen
Materialen o. dgl. festsetzen, ist schon lange bekannt und wurde
bereits mit den verschiedensten Mitteln zu lösen versucht. So sind im Handel
Staubsauger erhältlich,
die Teppiche beim Saugen sozusagen „ausklopfen". Das Entfernen von
Haaren von Decken oder Polstermöbeln
ist hiermit allerdings nicht, oder nur unzulänglich möglich.
-
Aus
dem Gebrauchsmuster
DE
203 11 463 U1 ist ein Schmutzroller bekannt geworden, der
im Wesentlichen aus einer Klebe- und Haftrolle und einem einseitig
an der Rolle/dem Rollenhalter angebrachten Stiel besteht.
-
Eine ähnliche
Vorrichtung geht aus dem Gebrauchsmuster
DE 201 14 077 U1 hervor.
Die hier beschriebene Vorrichtung zum Aufnehmen von Spinnweben oder
dergleichen. besteht hauptsächlich aus
einem abrollbaren Element, auf dessen Oberfläche sich eine adhesive Beschichtung
befindet.
-
Schließlich geht
aus der
DE 39 19 899
A1 ein Fusselentferner hervor, bei dem eine druckempfindliche
Klebebandrolle vorgesehen ist, auf der mehrere Schichten eines Klebebandes
angeordnet sind und die nach Sättigung
selektiv entfernbar ist.
-
Nachteilig
bei diesen Vorrichtungen sind die mehr oder schnell eintretende
Sättigung
des verwendeten Klebebandes und die damit einhergehende Minderung
der Effektivität.
-
Außerdem ist
aus dem deutschen Gebrauchsmuster G
86 29 502.0 ein Griffelement oder -teil einer
Bürste
zum Entfusseln und/oder Bürsten von
Textilien bekannt geworden. Zum Entfusseln wird hier eine zum Bürsten geeignete
Klinge (Fusselklinge) vorgeschlagen.
-
Das
deutsche Gebrauchsmuster
DE
297 18 323 U1 beschreibt eine Vorrichtung zum Entfernen von
Tierhaaren von Teppichen o. dgl. unter Verwendung einer Gummiplatte.
Diese Gummiplatte ist auf der mit dem zu reinigenden Gegenstand
in Berührung
kommenden Unterseite mit im Wesentlichen in Längsrichtung verlaufenden Erhebungen
und Vertiefungen mit einer Profiltiefe von ca. 1 bis 3 mm versehen.
Das Profil kann ein Birkenrindenprofil sein.
-
Die
Tierhaare werden beim Überstreichen mit
dem Birkenrindenprofil zusammengerollt und können dann vom textilen Material
entfernt werden.
-
Von
besonderem Nachteil ist hier offensichtlich, dass die Tierhaare
lediglich zusammengerollt werden, ansonsten aber im Wesentlichen
am Ort verbleiben, so dass keine größeren Ansammlungen der Tierhaare
geschaffen werden können,
die das Entfernen effektiver gestalten würden. Außerdem führt die Profilierung zu einem
regellosen Anhaften der Tierhaare an der Vorrichtung, was deren
Reinigung erschwert.
-
Eine
weitere Vorrichtung zur Reinigung insbesondere von textilen Flächen geht
aus der
WO 2005/020781
A1 hervor. Hierzu wird ein aufgeschäumter Kautschuk eingesetzt,
dessen Körper
zumindest an einer Stelle zwischen der Kontaktfläche und zumindest einer Seitenfläche einen
spitzen Winkel aufweist.
-
Durch
die Bewegung der Vorrichtung über die
zu reinigende Fläche
bleibt der Schmutz an der Vorrichtung haften oder er bilden sich
Schmutzkäuel, die
entweder ebenfalls an der Vorrichtung haften bleiben, oder von der
zu reinigenden Fläche
einfach entfernt werden. Die Reinigung der Vorrichtung selbst muss
dann mit Wasser vorgenommen werden. Ein Nachteil dieser Vorrichtung
ist auch die naturgemäße Abnutzung
des geschäumten
Kautschuks.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Entfernen von faserigen
Schmutzpartikeln ganz wesentlich zu erleichtern, wobei auf die Verwendung von
klebenden Materialen völlig
verzichtet und eine Verschmutzung der Vorrichtung zuverlässig verhindert
werden soll.
-
Erfindungsgemäß wird das
durch die Verwendung von eines oder mehrerer Formkörper aus einem
Silikon als Aufnahmeeinrichtung für faserige Schmutzpartikel,
insbesondere Tierhaare, erreicht. Es ist mit diesem Formkörper entgegen
den Ausführungen
zum Stand der Technik nicht das Ziel, die Schmutzpartikel irgendwie
am Formkörper
anzuhaften, sondern die Schmutzpartikel können mit dem Formkörper von
der zu reinigenden Oberfläche
abgezogen und zu kleinen Häufchen
zusammen geschoben werden und von dort entfernt werden.
-
Der
Formkörper
kann dabei aus an sich bekannten Materialien, wie Gummi oder einem
gummiartigen Natur- oder Kunststoff bestehen. Der Formkörper kann
alternativ auch aus einem hinreichend fes ten Material bestehen,
welches zumindest teilweise oberflächlich mit einem Silikon beschichtet
sein.
-
In
einer weiteren Fortführung
ist der Formkörper
als Griffelement zum sicheren Ergreifen desselben ausgebildet, wobei
der Formkörper
auch an einer für
die Handhabung geeigneten Vorrichtung, z. B. ähnlich einem Eiskratzer, befestigt
sein kann.
-
Eine
derartige Vorrichtung kann beispielsweise ein für die Handhabung geeignetes
Griffstück, oder
auch eine Polsterdüse
sein, an der der Formkörper
derart befestigt ist, dass dieser mit der zu reinigenden Oberfläche in Kontakt
gebracht werden kann. Der Vorteil dieser Variante besteht darin,
dass die aufgenommenen Schmutzpartikel sogleich abgesaugt werden
können.
-
Alternativ
kann die für
die Handhabung geeignete Vorrichtung ein Besen sein, wobei der Formkörper derart
im Bereich der Borsten des Besens angebracht ist, dass dieser leicht
mit der zu reinigenden Oberfläche
in Kontakt gebracht werden kann.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Formkörper ein
Materialblock, der alternativ auch aus mehreren Einzeltteilen zu
einem Materialblock zusammengefügt
sein kann.
-
Zusätzlich kann
der Materialblock mit einer Profilierung versehen sein.
-
In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung besteht der Formkörper aus
einem einzelnen Schlauch, oder mehreren zusammengefügten Schläuchen.
-
Der
Formkörper
kann auch aus mehreren Schnüren
zusammengefügt
sein, wobei auch die Möglichkeit
besteht, am Formkörper
mehrere Schnüre
zu befestigen.
-
Es
versteht sich, dass sämtliche
Varianten des Formkörpers
(massiver oder zusammengesetzter Materialblock, Schläuche oder
Schnüre
und Kombinationen dieser Varianten) voraussetzen, dass die eingangs
genannten Materialien auch in Materialkombinationen verwendet werden
können.
-
Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung wird ferner durch
ein Verfahren gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, dass die als Silikon-Formkörper ausgebildete
Aufnahmeeinrichtung unter leichtem Druck über die Oberfläche des
zu reinigenden Objektes gezogen bzw. geschoben wird, dass dabei
die Haare und Fusseln oder andersartigen faserigen Schmutzpartikel
aus textilen Materialien, Teppichen, Teppichböden, Polstern, Polstermöbeln und
anderen zu reinigenden Oberflächen
herausgezogen, ohne am Silikon-Formkörper haften zu bleiben und
dass anschließend
oder gleichzeitig die herausgezogenen faserigen Schmutzpartikel
entfernt werden.
-
Zweckmäßig ist
es bei diesem Verfahren, die Schmutzpartikel zu einem oder mehreren
kleinen Häufchen
zusammen zu schieben, was das Entfernen durch ein geeignetes Verfahren
erleichtert bzw. beschleunigt.
-
Beispielsweise
kann dass Entfernen der faserigen Schmutzpartikel dann einfach und
mühelos von
Hand erfolgen.
-
Ansonsten
ist das Entfernen der faserigen Schmutzpartikel durch Kehren oder
Saugen besonders einfach möglich.
-
Die
beschriebene Erfindung löst
das eingangs erwähnte
Problem auf überraschend
einfache Weise. Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
setzen entweder auf Klebetechniken oder auf besonders gestaltete
Oberflächenstrukturen,
wie bei den Fusselbürsten,
mit dem Nachteil, dass sich die Oberflächen schnell zusetzen und verschmutzen.
Das wird bei der erfindungsgemäßen Ausführung vollkommen
vermieden.
-
Die
Erfindung soll nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
besteht aus einem oder mehreren Formkörpern aus einem Silikon.
-
Der
Formkörper
kann alternativ auch aus einem hinreichend festen Material bestehen,
welches zumindest teilweise oberflächlich mit einem Silikon beschichtet
ist.
-
Der
Formkörper
kann ein Materialblock mit nahezu beliebiger Außenkontur sein, der alternativ auch
aus mehreren Einzeltteilen zu einem Materialblock zusammengefügt sein
kann.
-
Zusätzlich kann
der Materialblock mit einer Profilierung versehen sein.
-
Am
Formkörper
selbst kann ein Griffelement zum sicheren Ergreifen desselben ausgebildet
sein, wobei der Formkörper
auch an einer für
die Handhabung geeigneten Vorrichtung, z. B. ähnlich einem Eiskratzer, befestigt
sein kann.
-
Andere
zur Handhabung geeignete Vorrichtungen können beispielsweise ein geeignetes
Griffstück,
oder auch eine Polsterdüse
sein, an der der Formkörper
derart befestigt ist, dass dieser mit der zu reinigenden Oberfläche in Kontakt
gebracht werden kann. Der Vorteil dieser Variante besteht darin,
dass die aufgenommenen Schmutzpartikel dann lose auf der zu reinigenden
Oberfläche
liegen und sogleich abgesaugt werden können.
-
Alternativ
kann die für
die Handhabung geeignete Vorrichtung auch ein Besen sein, wobei
der Formkörper
derart im Bereich der Borsten des Besens angebracht ist, dass dieser
leicht mit der zu reinigenden Oberfläche in Kontakt gebracht werden kann.
-
Der
Formkörper
kann aus einem einzelnen Schlauch, oder mehreren zusammengefügten Schläuchen bestehen.
-
Alternativ
kann der Formkörper
auch aus mehreren Schnüren
zusammengefügt
sein, wobei auch die Möglichkeit
besteht, am Formkörper
mehrere Schnüre
zu befestigen.
-
Die
beschriebenen Fusselaufnehmer (Formkörper) werden zum Entfernen
der faserigen Schmutzpartikel in einer geeigneten Handhabungsvorrichtung,
z. B. ähnlich
einem Eiskratzer, einem geeigneten Griff, einer Polsterdüse, einem
Besen o. dgl. befestigt und unter leichtem Druck über die
Oberfläche
des zu reinigenden Objektes geführt/gezogen/geschoben.
-
Dabei
werden die Haare und Fussel oder andersartigen faserigen Schmutzpartikel
aus textilen Materialien, Teppichen, Teppichböden, Polstern, Polstermöbeln und
anderen zu reinigenden Oberflächen
herausgezogen, ohne an den beschriebenen Formkörpern haften zu bleiben und
anschließend oder
gleichzeitig durch ein entsprechendes Verfahren (von Hand, Saugen
oder andere Verfahren) entfernt.
-
Es
ist auch möglich,
die faserigen Schutzpartikel jeweils zu kleinen Häufchen zusammen
zu schieben und dann von Hand oder auch mit einem Staubsauger, oder
einer manuell betätigten Schmutzbürste (z.
B. entsprechend einer Tischkehrvorrichtung) auf zu nehmen.
-
In
einer geeigneten Handhabungsvorrichtung können jeweils einzelne der Blöcke, Profile, Schläuche, Schnüre und ähnliche Teile
oder mehrere dieser Teile auch in mehreren parallelen Reihen angeordnet
werden.
-
Auf
eine zeichnerische Darstellung des Formkörpers wurde verzichtet, weil
dieser eine an sich beliebige Form aufweisen kann. Voraussetzung ist
lediglich, dass der Formkörper
mit der hand ergriffen werden kann, oder eine solche Form aufweist, dass
dieser in einer Handhabungsvorrichtung befestigt werden kann.